1 Beständigkeit in der Vision: Begeistern Sie Teammitglieder, Kunden und Investoren mit einer Produktvision: einem geistigen Bild von Ihrer erwünschten Zukunft.
2 Geschichten über Ihr Leben und andere: Entdecken Sie den Business Lifecycle von Startups und Scaleups und denken Sie über Erkundung, Ausführung und Product/Market Fit nach.
3 Zusammenstellung der Teile: Fertigen Sie einen Business Quilt in einer Mischung aus Lean Canvas und Business Model Canvas und fügen Sie eine Zeitdimension hinzu.
4 Das Persona-Protokoll: Verstehen Sie Ihre Zielkunden und deren Jobs to Be Done besser, indem Sie Lean Personas erstellen.
5 Glücksrad: Bestimmen Sie Ihr Unique Value Proposition durch die Ermittlung der Pains und Gains Ihrer Kunden und die Erstellung eines Value Proposition Wheel.
6 Die Menge im Schatten: Lernen Sie die Vorteile des Crowdinvesting kennen und entscheiden Sie, ob Sie eine Crowdfunding-Plattform nutzen oder alles selbst machen wollen.
7 Cafe der Verrückten: Treffen Sie Ihr Team jeden Tag bei einem Daily Cafe und nutzen Sie den Work-Out-Loud-Ansatz, bei dem Sie einander Daily Updates senden.
8 Silberstreifen: Visualisieren Sie Ihre Arbeit mit Kanban Boards und optimieren Sie den Workflow mit WIP-Limits.
9 Die Erfindung von allem anderen: Lernen Sie den Innovation Vortex kennen, der durch die Kombination des Design-Thinking-Ansatzes mit der Lean-Startup-Methode entstand.
10 Das letzte Experiment: Validieren Sie Hypothesen mittels Lean-Experimenten, sodass Sie auf dem Weg zum Business/Market Fit noch Pivot, Patch oder Persevere können.
11 Märchen und Reflexionen: Kommen Sie mit Ihrem Team zu einer Agilen Retrospektive zusammen, um zu reflektieren und an Ihrem Improvement Backlog zu arbeiten.
12 Könige des Nordens: Lenken Sie Ihr Unternehmen mit einer Nordsternmetrik in die richtige Richtung – mithilfe von Support- und Check-Metriken.
13 Der Entropie-Tango: Halten Sie ein Produkt-Backlog mit Minimum Viable Features und Experiment Storys auf dem neuesten Stand mittels fortwährender Backlog Maintenance.
14 Burn – immer gern: Behalten Sie Ihre Fortschritte im Auge mit Burn-Down-Charts, Burn-Up-Charts oder Kumulativen Flussdiagrammen.
15 Der neue Mitarbeiter: Etablieren Sie einen Einstellungsprozess mit einem Recruitment-Trichter, Skills Tests und Arbeitsproben und übernehmen Sie als Gründer das Sourcing.
16 Mysteriöse Punktzahl: Nutzen Sie in der Personalplanung und im Talentmanagement in Ihrem Unternehmen Hiring Scorecards, um Cultural Misfits zu verhindern.
17 Normales Heldenverhalten: Eignen Sie sich ein gutes Konzept für Jobinterviews an – mit einer Kombination aus Verhaltensfragen und Verhaltenstests.
18 Die dunkelste Straße: Steuern Sie die Erwartungen der Stakeholder mittels einer Produkt-Roadmap, zusammengestellt aus Experimenten, Ergebnissen und einer rollierenden Planung.
19 Ghostwriter: Rüsten Sie sich für Content-Marketing und E-Mail-Marketing mit einem Content-Kalender und einem Content-Backlog.
20 Das Millionen-Spiel: Streben Sie eine Agile Finanzierung Ihres Unternehmens an, indem Sie mit kleinen Posten und kleinen Budgets arbeiten und sich mehrere Optionen offenhalten.
21 Einflusssphären: Gewinnen Sie Einblick in die Erstellung eines Pitch Deck und lernen Sie die notwendigen und die optionalen Folien kennen.
22 Herzensreise: Beschreiben Sie die optimale Customer Journey und User Experience mittels einer Journey Map und erkennen Sie die Moments of Truth.
23 Ein Piratenmärchen: Finden Sie Ihren eigenen Weg zum Erfolg, von der Bewusstmachung bis zu den Einnahmen, gemessen mittels Piratenmetrik.
24 Zwillingstest: Erfahren Sie mehr über Growth Hacking und Conversion Rate Optimization mittels Split-Tests, multivariaten Tests und Kohortenanalysen.
25 Kulturkonflikt: Legen Sie Leitwerte fest, erarbeiten Sie einen Culture Code und nutzen Sie Geschichten und Auszeichnungen, um Ihr Geschäft auf die Skalierung vorzubereiten.
Epilog
Danksagungen
Über den Autor
Stichwortverzeichnis
Das Einzige, worin ich ein Experte bin, ist, tonnenweise über Dinge zu lernen, die mir helfen könnten, meine Probleme zu lösen, und dann meine Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Glücklicherweise scheinen die Menschen das zu schätzen. Ich habe im vergangenen Jahr aus all den Recherchen und Gesprächen, die ich geführt habe, extrem viel gelernt.
Dabei bin ich davon überzeugt, dass es meinem Unternehmen jetzt besser geht, weil ich viele Dinge gelernt habe, die wir sofort umsetzen konnten. Ich schlage sogar vor, dass alle Start-up-Gründer ihre eigenen Bücher schreiben. Ich würde sie auf jeden Fall lesen. Alle!
„Ein authentisches, frisches Playbook für Gründer, um den oft chaotischen Prozess der Unternehmensgründung ein wenig weniger chaotisch zu gestalten. Sehr empfehlenswert!“
Ash Maurya, Autor von Scaling Lean
„Dieses Buch ist das definitive Toolbook für jede Führungskraft, die entschlossen ist, eine Organisation aufzubauen, die immer größer und besser wird. Jurgen Appelo setzt seine umfassende Erfahrung, seine Weisheit und seinen Sinn für Humor ein, wenn er uns zeigt, wie man den Shiftup-Business Quilt, Lean Personas, das Value Proposition Wheel, Pirate Metrics und eine Reihe anderer nützlicher Werkzeuge einsetzt.“
Robert I. Sutton, Stanford Professor und Bestseller-Autor wie beispielsweise von „The Asshole Survival Guide“
„Dieses Buch ist eine persönliche Geschichte und eine spannende Sammlung neuer und bewährter Werkzeuge. Gründer sollten dies nicht verpassen.“
Nathan Chan, Verleger des Foundr Magazine
Jurgen Appelo leistet für ein neues Verständnis von Management Pionierarbeit und ist kreativen Organisationen dabei behilflich, im 21. Jahrhundert zu überleben und zu gedeihen. Er hat die Management 3.0-Workshops entwickelt und ist CEO des globalen Business-Netzwerks Happy Melly. Inc.com sieht in ihm einen der Top 50-Leadership-Experten und zählt Jurgen Appelo zu den Top 100-Rednern auf dem Gebiet des Leadership weltweit.
Dieses Buch ist Amnon gewidmet.
Dein Freund zu sein ist mir eine Freude und ein Privileg.
Neben dir wirke ich fast normal.
A
A/B-Test 205, 206
Accelerator 52, 171, 174
Agile Retrospektive 1, 93, 94, 109
Aktionsmetrik 104
Alleinstellungsmerkmal 25, 28, 29, 30, 35, 48, 90, 184
Anfangsphase 6, 11, 29, 157, 167, 169, 198
Angel Investor 53, 166, 171, 172, 177
Arbeitsprobe 129, 133
archetypische Nutzer 37, 38
B
Backlog 109, 110, 111, 114, 116, 117
Berater VII, 7, 12, 24, 37, 48, 52, 71, 94, 189
Beschleunigungslevel 14
Beschleunigungsphase 14, 15, 16, 105, 127, 167, 174, 185, 205
Bewerbungsunterlagen 129, 131, 132
Bootstrapping 11, 172
Brainstorming 77
Brainwriting 77
Brauchbarkeit 11, 12
Budgets 10, 52, 165, 168, 170, 173, 175, 182
Burn Chart 56, 67, 112, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 148
Business Angels 12
Business Lifecycle 6, 7, 8, 10, 18, 19, 23, 25, 26, 27, 28, 31, 34, 37, 43, 53, 79, 83, 91, 105, 128, 152, 167, 168, 197, 205, 219, 220
Business Model Canvas 23, 24, 26, 33
Businessplan-Wettbewerb 23
Business Quilt 23, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 41, 83, 85, 87, 88, 89, 90, 91, 101, 102, 178, 184
C
Content-Kanban 65, 159
Content-Marketing 138, 157, 158, 159, 204
Crowdfunding-Kampagnen 54
Crowdfunding-Plattform 51, 54, 55, 56, 171, 187
Crowdinvesting 49, 51, 52, 53, 54, 55, 57, 93, 101, 112, 121, 162, 169, 171, 173, 177, 192, 210
Crowd-Investoren 54, 55, 192, 210
Customer Creation 15
Customer Journey Map 188
Customer Validation 14, 15
D
Daily Cafe 1, 57, 60, 63, 125, 157, 211
Daily Standup 58, 109
Design Thinking 72, 73, 74, 76, 77, 80, 81
E
Early Adopter 28, 30, 79
Einnahmequellen 3, 24, 29, 31, 32, 35, 90
Einstellungsgespräch 129, 132
Empathy Map 76
Endphase 18
Engagement 4
Entrepreneur 2, 11, 23, 29, 36, 39, 46, 48, 53, 58, 62, 64, 83, 87, 102, 126, 129, 157, 171, 196, 211, 218, 223
Entrepreneure VIII, 1, 10, 20, 21, 27, 30, 73, 86, 90, 123, 126, 158, 171, 174, 177, 195
Ergebnismetrik 104
Expansionsphase 17
225F
Finanzierungsrunden 13, 167, 169, 170, 175, 210, 211
G
Gain 44, 46, 198
geistiges Eigentum 34
Geldverbrennungsrate 31, 32
Geschäftsmodell 8, 9, 10, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 21, 23, 24, 25, 26, 27, 32, 33, 35, 41, 54, 65, 73, 79, 83, 85, 87, 88, 89, 90, 91, 101, 107, 138, 165, 167, 172, 173, 175, 178, 182, 184, 185, 195, 196, 197, 202, 203, 205, 219
Geschäftsmodellbereich 26, 33, 34
Geschäftsmodelle 9, 18, 19, 24, 83, 219
Geschäftsmodellhypothesen 11, 13
Geschäftsstrategie 24, 25, 30, 34, 35, 89
Gründungsphase 12, 23, 27, 31, 37, 42, 79, 167
H
Hiring Scorecard 132, 135, 136, 138, 140, 141, 144, 148, 157, 215
I
Improvement Backlog 93, 97, 98
Improvement Board 96, 98
Inkubator 171, 174
Innovatoren 28, 30, 43, 79
Intrapreneur 2, 11, 48, 58, 64, 83, 102, 129, 157, 211, 218
J
Jobs to Be Done 34, 35, 37, 40, 44, 77, 179, 194
Job to Be Done 27, 46, 47
Journey Map 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 196, 197, 198, 202, 210
K
Kaltakquise 33
Kanban Board 35, 64, 65, 66, 67, 87, 96, 113, 117, 122, 159, 160, 177
Kanban-System 65
Kapitalrendite 10
Kohorte 208, 209
Kohortenanalyse 208
Konservierungsphase 18
Kostenstruktur 24, 25, 31, 90, 91
Kreativität 4
Kristallisierungsphase 16, 28, 29, 30, 33, 207
Kumulatives Flussdiagramm 122
Kundenbeziehung 24, 33, 87, 91
Kundenfinanzierung 172
Kundeninterviews 40, 71, 76, 113, 188, 189, 194, 210
Kundennetzwerk 33, 184
Kundensegment 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 34, 35, 41, 44, 88, 90, 91, 207
L
Lean Canvas 23, 24, 25, 26
Lean-Experimente 35, 41, 65, 74, 78, 85, 87, 88, 101, 113, 153, 162, 194
Lean Persona 27, 35, 37, 39, 40, 41, 42, 44, 45, 67, 71, 75, 160, 189, 192, 193, 194
Lebenszyklus 8, 9, 10, 14, 17, 18, 20, 26, 203, 219
Lebenszyklusphase 19, 32
Lebenszyklusphasen 19
Leinwand-Metapher 25
Leitwert 213
Lernteam 16
M
Machbarkeit 11, 12
Marktbedarf 72
Markteinführungsstrategie 28
Marktgröße 34
Midlife Crisis 17
Minimum Viable Product 78, 87
Minimum-Viable-Product 12
Mission 5
Mitgründern 11
Monetarisierung 30, 31
Monetarisierungsproblem 24
Multi-sided Platforms 30
Mundpropaganda 23, 33, 90
226N
Nettobarwert 10
Netzwerk 34, 47, 53, 55, 56, 172, 174, 184
Nordsternmetrik 32, 35, 63, 101, 102, 103, 105, 106, 107, 111, 112, 153, 162, 194, 198, 209
Nutzeranalysen 79
Nutzerbeobachtung 79
O
Ökosysteme 9
operative Strategie 34
Organisationskultur 16, 212, 213
Organisationsveränderungen 2, 8, 218
P
Pain 28, 43, 44, 46, 47, 77, 198
Pains und Gains 28, 43, 47, 77
Partnerschaften 16, 35, 184
Patching 89
Persevering 89
Persona 37, 38, 40, 47, 105, 112, 189, 192
Personalbeschaffung 16, 128, 139
Piratenmetrik 32
Pitch Deck 35, 56, 178, 184
Pivot 79, 83, 88, 101
Pivoting 89
Problem/Solution Fit 11, 12, 79, 167
Product/Market Fit 7, 12, 13, 14, 15, 20, 43, 63, 79, 83, 84, 85, 87, 88, 89, 90, 91, 149, 156, 167, 195, 200, 205, 209, 210
Produktidee 4, 42
Produktlinie 17
Produkt-Roadmap 3, 34, 102, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 184
Produktvision 1, 2, 3, 6, 11, 28, 29, 37, 44, 47, 75, 111, 150, 151, 154, 156, 157, 162, 167, 197, 209
Profilbeschreibung 37, 38
Prototyp 12, 20, 35, 43, 56, 78
Prototypen 13, 21, 44, 72, 77, 78, 79, 87, 168, 197
R
Recruitment-Trichter 128, 133, 135
Referenzen 129, 133
Remote Team 58, 59, 61, 62
Risikokapital 174
S
Scaleup 9, 15, 64, 84, 126, 136, 203, 211
Scaleups VII, 4, 7, 8, 64, 68, 78, 109, 111, 115, 128, 150, 152, 153, 156, 200, 211, 213, 216, 220, 221, 222
Schlüsselaktivitäten 24, 33
Schlüsselmetriken 32, 33, 35, 102
Schlüsselpartner 24, 33, 34
Schlüsselressourcen 24, 33, 126
Schwungrad 45, 46, 47
Screening-Interview 132
Screwup 203, 207
Scrum 110, 111, 120
Selbsterneuerung 9
Selbstzufriedenheit 17
Shiftup Business Quilt 26, 35, 49, 53, 126, 219
Shiftup Innovation Vortex 38, 75, 81, 219
skalieren 4, 9, 10, 14, 30, 31, 85, 90, 91, 127, 137, 200, 212, 213
Skalierung 14, 16, 32, 33, 37, 90, 91, 149, 173, 174, 177, 209, 211, 212, 218
Skills Test 129, 132
Split-Test 204, 205, 206, 208
Stabilisierungsphase 14, 15, 33, 53, 67, 83, 88, 91, 128, 136, 138, 149, 153, 167, 197, 200, 201
Standortbesuch 76
Standup-Meeting 58
Startmannschaft 11
Startup VII, VIII, 2, 3, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 19, 21, 23, 25, 30, 36, 42, 43, 44, 51, 52, 53, 57, 58, 62, 64, 71, 73, 74, 76, 77, 78, 80, 81, 84, 90, 95, 102, 106, 123, 126, 127, 129, 130, 132, 135, 136, 149, 153, 158, 161, 167, 168, 169, 170, 172, 227174, 175, 179, 180, 182, 183, 187, 203, 211, 214, 215
Startup-Management 73
Startups VII, 3, 4, 7, 8, 11, 13, 14, 17, 20, 21, 24, 26, 27, 28, 32, 43, 45, 52, 58, 64, 67, 68, 72, 73, 76, 78, 83, 88, 90, 91, 109, 111, 115, 121, 126, 127, 137, 150, 152, 153, 156, 165, 166, 167, 168, 170, 174, 175, 176, 178, 184, 195, 211, 213, 214, 215, 216, 220, 221, 222
Status-Update 59
T
Testkäufe 76
Trends 34, 184
U
Unique Selling Proposition 48
Unternehmensvision 5
Unternehmenszweck 5, 34, 215
V
Validierungsarbeit 15
Validierungsphase 12, 13, 14, 33, 37, 43, 56, 67, 71, 79, 88, 89, 91, 105, 136, 138, 149, 185, 201, 202
Value Proposition Wheel 29, 35, 41, 43, 46, 47, 48, 49, 57, 77, 96, 101, 105, 111, 112, 193, 194, 209
Vergütungsvereinbarungen 12
Vermutungen und Annahmen 35
Vision 1, 2, 3, 4, 5, 6, 12, 28, 36, 88, 136, 150, 151, 213
visuelle Tools 24, 34
W
Warteschlangentheorie 66
Werbung 33, 39, 48, 56, 130, 190, 196, 200, 208
Wertfluss 68
Wertversprechen 24, 26, 43, 47, 49, 56, 79, 91
Wettbewerb 16, 17, 34, 183
Whiteboard 65, 96, 215, 217, 219
Working Out Loud 62
Worst Possible Idea 77
Z
Zeitverschwendung 14, 59, 94, 132, 155, 205
Zertifikatsvereinbarung 55
Zielmarkt-Folie 41
Zusammenarbeit 4
Zweckgesellschaft 51, 52, 55
Ich habe einen raffinierten Plan.
Der sieht vor, die Methoden und Tools, die von Startups und Scaleups erfolgreich eingesetzt werden, mit jenen Prinzipien und Praktiken zusammenzuführen, die von den Lean und Agilen Communities verbreitet wurden. Außerdem enthält er ein Upgrade des globalen Konzeptes Management 3.0, das ich vor zehn Jahren auf den Weg gebracht habe und das nun neben den reinen Führungsmethoden auch alle anderen Bereiche der Unternehmensführung beinhaltet. In meinem Plan geht es auch um die grundlegende Veränderung der Art, wie die Menschen lernen, sich selbst zu verbessern und ihre Organisationen zu transformieren. Bei der Umsetzung dieses Planes sehe ich nicht nur viele Reisen, Diskussionen und literweise Kaffee auf mich zukommen, sondern auch endlose Tiraden auf meinen Social Media Accounts.
Dann reißt mich der Piepton unserer Waschmaschine in die Wirklichkeit zurück.
Ich habe schon wieder vor mich hingeträumt. Was in aller Welt habe ich mir dabei gedacht? Ich bringe ja nicht einmal mein Startup-Team dazu, sich an einen Plan zu halten. Wie soll ich denn da den Rest der Welt dazu bringen, sich für das zu interessieren, was mir wichtig erscheint? Ich bin weder Coach noch Berater. Es ist weder mein Fachgebiet noch meine Aufgabe, anderen Unternehmen dabei zu helfen, ihre Arbeitsweisen zu transformieren. Ich gebe lediglich meine Erfahrungen weiter, während ich meine Startups führe. Ich wäre ein furchtbarer Berater. Wie ich zu sagen pflege, finde ich meine eigenen Probleme viel spannender als die von anderen Unternehmen. Und ich habe mehr als genug!
So komme ich mir manchmal vor wie ein Hochstapler. Das Einzige, was ich wirklich gut kann, ist, alles Mögliche zu lernen, was mir beim Lösen meiner Probleme eventuell hilft, und dann meine Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen. Erfreulicherweise scheinen die Leute das zu würdigen. Also gehe ich davon aus, dass es mir nicht allzu unangenehm sein muss, wenn ich hier und da einmal falschliege. Solange ich laut und deutlich verkünde: „Ich habe etwas Neues gelernt!“ Das Publikum darf gern an meinem Lernprozess teilnehmen.
Heute ist Sonntag – der beste Tag zum Nachdenken, es sei denn, die Waschmaschine hört nicht auf zu piepen. Unglaublich nervig.
Dieses Buch ist fast fertig. Ich bin froh, dass ich beschlossen habe, es zu schreiben. In diesem zurückliegenden Jahr habe ich so enorm viel gelernt – aus all VIIIden Recherchen und Interviews, die mich durch ganz Europa geführt haben. Ich bin überzeugt davon, dass aufgrund der vielen Anregungen, die ich mitgenommen habe und die wir direkt umsetzen konnten, mein Unternehmen jetzt besser dasteht. Ich würde sogar vorschlagen, dass jeder Startup-Gründer sein eigenes Buch schreiben sollte – ich jedenfalls würde sie lesen.
Eigentlich habe ich an diesem Sonntag ziemlich viel zu tun. Außer über dieses Buch zu sinnieren und es zu beenden, muss ich noch etwas für den Start der nächsten Crowdfunding-Runde unseres Teams tun, die auf wundersame Weise genau nach dem Tag beginnt, an dem ich das Manuskript dieses Buches an den Verlag geschickt haben werde. Überdies scheinen etliche Leute darauf zu warten, etwas über mein neues Shiftup-Workshop-Programm zu erfahren, für das ich die Ideen nutzen werde, die mir beim Schreiben dieses Buches kamen. Vielleicht kann ich darüber noch heute Abend nachdenken, nach einer Fahrradtour durch den Wald.
Von wegen… raffinierter Plan.
Ich werde einfach improvisieren wie die meisten anderen Gründer, Entrepreneure, Intrapreneure und Unternehmensführer auch. Ich probiere tausend Dinge aus, von denen ein Dutzend zu funktionieren scheinen. Auf diese Weise bin ich erfolgreicher als andere Leute, weil die oft gar nichts ausprobieren. Wenn ich in den vergangenen 20 Jahren etwas gelernt habe, dann ist es, oft zu scheitern – aber eben nur im Kleinen. So machen Gründer und Führungspersonen viele Dinge, von denen einige zu großen Erfolgen werden. Und so ist auch dieses Buch nur eines von vielen Dingen.
Himmelherrgott, welcher Produktdesigner hielt es eigentlich für eine tolle Idee, eine Waschmaschine endlos piepen zu lassen?
Jurgen Appelo
1
Begeistern Sie Teammitglieder, Kunden und Investoren mit einer Produktvision: einem geistigen Bild von Ihrer erwünschten Zukunft.
Viele von uns sind Visionäre. Als Entrepreneure, Intrapreneure, Gründer, Führungspersonen und Kreative stellen wir uns Dinge vor, die es noch nicht gibt. Und diese Dinge wollen wir dann Wirklichkeit werden lassen.
Zum Beispiel:
Wäre es nicht großartig, wenn es keine schlechten Jobs, keine schlechten Manager und keine schlechten Unternehmen gäbe? Wäre es nicht fantastisch, wenn alles, was wir über Arbeitsoptimierung wüssten, irgendwie in Daten und Algorithmen gesammelt wäre, sodass Maschinen uns helfen könnten, unsere Organisationen zu verbessern? Wäre es nicht toll, wenn irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr wir die Computer auffordern müssten, stupide Arbeit zu verrichten, sondern sie uns helfen könnten, sinnvolle Arbeit zu leisten?
Irgendwann werden Maschinen verstehen, wie Teams aus Menschen bestmöglich zusammenarbeiten. Sie werden uns Vorschläge unterbreiten, wie etwa: „Vielleicht möchtest du nach der gestrigen Kundendemo dein Produkt-Backlog aufräumen.“ Oder „Dies war euer 500. Daily Cafe. Solltet ihr das nicht feiern? Ich habe eine Idee, wie du dein Team überraschen kannst.“ Oder auch: „Hey, deine letzte Agile Retrospektive ist schon sechs Wochen her. Hier ist eine neue Übung zur Retrospektive, die in deiner Branche gerade sehr beliebt ist.“
2Wer braucht Manager, die den Leuten über die Schultern gucken, wenn künstliche Intelligenz in der Lage sein wird, die Teams bei der Einstellung von Mitarbeitern, der Leistungslenkung und bei Organisationsveränderungen zu unterstützen? Ein Smart Business – so ein Unternehmen soll mein Startup sein! Jeder liebt seine Arbeit, jeder versucht, die Dinge zum Positiven zu verändern, und intelligente Maschinen helfen uns, unsere Arbeit zu verbessern. Soweit ich weiß, haben Machine-Learning-Algorithmen keinerlei Interesse an einem Eckbüro in der obersten Etage, einer Limousine samt Fahrer oder dem Parkplatz am Haupteingang. Wir würden haufenweise Geld einsparen für Managementvergünstigungen, Boni und bedruckte PowerPoint-Folien!
Was ich da beschrieben habe, ist nur eine Vision. Aber gar keine schlechte. Ich glaube, dass Innovation oft mit Visionären anfängt.
Als Entrepreneur, Intrapreneur, Gründer, Führungsperson oder Kreativer braucht man eine Produktvision, die das Wesentliche eines innovativen Produktes wiedergibt: was es für seine Nutzer und Kunden erreichen will. Eine großartige Produktvision hilft den Menschen, sich vor Augen zu führen, welchen Nutzen es bringen sollte – als hörten sie sich eine Kurzgeschichte über ein erfolgreiches Unternehmen in der Zukunft an.
Michał Borkowski, Gründer und CEO von Brainly, konnte in seinem Büro im polnischen Krakau ein paar Minuten für mich erübrigen. Das Unternehmen wuchs derart rasant, dass es zwischen seinen alten und neuen Räumlichkeiten ein Übergangsbüro belegen musste.
3Wir haben die vor uns liegende Chance so definiert, dass sie global skalierbar ist. Es gibt 1,2 Milliarden Schüler auf der Welt und sie alle brauchen tagtäglich Hilfe beim Lernen. Wenn wir über das Problem nachdenken, das Brainly löst, ist es genau dieses große Problem. Ganz oft beobachte ich, dass die Probleme, die Startups zu lösen versuchen, nicht groß genug sind. Sie jagen einer Chance hinterher, die deutlich kleiner ist als die reale Chance, die vor ihnen liegt. Bei uns war das am Anfang auch so. Wir haben in Polen angefangen und anfangs überhaupt nicht über unsere globale Chance nachgedacht, sondern nur über unser eigenes Land. Wir haben etwa drei Jahre gebraucht, bis uns endlich klar wurde, warum wir hier sind und was wir zu erreichen versuchen. Jetzt, da das genau definiert ist, kann ich das Unternehmen besser in Richtung dieser Vision führen. Ich würde jeden Startup-Gründer und CEO dazu ermutigen, viel früher über ihre große Vision nachzudenken, als wir das getan haben.
Michał Borkowski, Gründer und CEO von Brainly in Krakau, Polen
Wir entwickeln eine Vision, damit wir eine Richtung haben, die wir mit den Produktentwicklungsbemühungen unseres Teams einschlagen können. Wir können unsere Träume träumen und dann eine Vision formulieren, ohne irgendetwas über verfügbare Technologien, Märkte oder Einnahmequellen zu wissen. Um die Details kümmern wir uns später. Zuerst müssen wir uns selbst begeistern und unsere Mitgründer, sofern wir welche haben, unsere ersten Teammitglieder, sofern wir welche wollen, und die Investoren, sofern wir sie brauchen. Denn ohne die Begeisterung der Menschen um uns herum wird sich niemand um die Einzelheiten der Vorgehensweise kümmern. Ohne eine Vision kann der Traum womöglich nicht verwirklicht werden.
Aber verwechseln Sie eine Produktvision nicht mit einem Strategieplan. Wenn Sie mit Ihrem Team einen Traum teilen, so geht es noch lange nicht um die Features auf einer Produkt-Roadmap. Eine Vision ist keine ausgefeilte Erklärung, die sich irgendein Gremium bei einem zweitägigen Aufenthalt in einem Wellness-Resort zurechtgelegt hat. Eine Vision ist auch kein Slogan auf einer Tasse mit Cappuccino, den eine Maschine auf Tastendruck ausgespuckt hat. Ihre Vision ist vielmehr ein verbales Bild von der Zukunft, in einer Sprache, die Sie benutzen würden, um Ihre Geschichte Ihren Freunden in einer Kneipe zu erzählen und sie davon zu überzeugen, Ihnen bei der Umsetzung zu helfen. Und die Vision ist groß, mutig und unwiderstehlich. I have a dream kommt 4vor I have a team. Genau das unterscheidet die großen Führungsleute von den gescheiterten.
Marc Wesselink, Managing Partner bei Startupbootcamp, sprach voller Begeisterung an dem großen Tisch des gemeinsamen Tagungsraumes in Amsterdam. Etliche Startups waren im Haus und, wie mir schien, ein gut organisiertes kreatives Chaos.
Wenn ich mir all die vielen Startups ansehe, die kamen und gingen, so stelle ich fest, dass die brillanten unter ihnen etwas haben, das den anderen fehlt. Eine Sache macht den ganzen Unterschied: Die besten Gründer haben ihren Nordstern – so was wie einen inneren Drang, ein riesiges Problem lösen zu wollen. Das Wie ist dabei noch gar nicht klar, ebenso wenig wie die Frage, welche Kunden anvisiert werden sollen. Sie wollen flexibel sein, solange sie in Richtung ihrer Vision Fortschritte machen können. Das ist mit Abstand das größte Unterscheidungsmerkmal.
Marc Wesselink, Managing Partner bei Startupbootcamp, Amsterdam, Niederlande
Ich denke, Marc hat recht. Und das gilt nicht nur für Startups – jene kleinen Unternehmen, die zu beweisen versuchen, dass ihre neue Produktidee umsetzbar ist –, sondern auch für Scaleups – jene erfolgreichen Unternehmen mit validierten Geschäftsmodellen, die skalieren, also mit weiteren Produkten in weitere Märkte expandieren. Und es gilt ebenso für etablierte Unternehmen, deren Führungskräfte und Intrapreneure versuchen, ihre Organisationen zu transformieren und neu zu erfinden, sodass sie nicht durch Startups und Scaleups verdrängt und ersetzt werden.
Dem Management gestandener Organisationen wird oft vorgeworfen, keine klare Richtung vorzugeben. Während die Mitarbeiter damit beschäftigt sind, Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, weiß niemand, wohin das Unternehmen eigentlich strebt. Kein Mitarbeiter ist beseelt von einem Traum von einer besseren Zukunft. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Führer traditioneller Unternehmen eine gemeinsame Vision kommunizieren – und zwar stetig und beharrlich. Es macht einen Riesenunterschied in Sachen Kreativität, Zusammenarbeit und Engagement, wenn man Teams einen großen und kühnen Traum vermittelt. Denn so können sie sich die künftigen Ergebnisse ihrer Arbeit ausmalen. Niemand träumt von gewöhnlichen Produktmerkmalen, höchstens vielleicht einen Albtraum. Doch die Vorstellung, wie die Welt sich 5in der Zukunft verändern wird und wie die eigene Arbeit zu dieser Zukunft beiträgt – davon lohnt es sich zu träumen. Die Leute sollen sagen: „Wenn das bald möglich sein soll, bin ich dabei. Ich will bei der Umsetzung mitwirken!“
Während ich versuchte, mit meinem triefenden Teebeutel keine allzu große SUauerei auf dem großen schwarzen Tisch irgendwo im finnischen Helsinki zu verursachen, erklärte mir Jenni Tolonen die ursprüngliche Vision des Unternehmens Management Events, wo sie heute als CEO arbeitet.
Unser Gründer wollte, dass wir den Finnen auf Firmenevents zu einem geselligeren Miteinander verhelfen und sie zusammenbringen sollten. In unserer doch sehr digitalen Welt können die Menschen gute Geschäftsbeziehungen aufbauen, wenn persönliche Kontakte erleichtert werden, etwa aufgrund gemeinsamer Interessen, und das Umfeld ansprechend und unterhaltsam ist. Sie können neue Kontakte knüpfen und auf neue Ideen kommen. Vielleicht können sie sogar ihre Probleme lösen. Genau das schwebte unserem Gründer vor, also war das unsere Vision. Und erfreulicherweise haben wir bei der Verwirklichung dieser Vision beachtliche Fortschritte gemacht.
Jenni Tolonen, CEO bei Management Events, Helsinki, Finnland
Auf die Gefahr hin, als haarspalterischer Pedant dazustehen – der ich vermutlich auch bin –, denke ich, was Jenni meinte, war ursprünglich eine Unternehmensvision und wurde dann erst zu einem Unternehmenszweck bzw. einer Mission. Das Unternehmen hat bereits erreicht, was es sich vorgenommen hatte. Sie haben ihren Traum verwirklicht und wollen jetzt mehr in der Richtung tun. Anerkannten Definitionen zufolge geht es bei einem Unternehmenszweck (auch als Mission bezeichnet) um die Gegenwart. Er beschreibt, warum die Dinge getan werden. Bei einer Vision hingegen geht es um die Zukunft. Sie beschreibt das hochgesteckte Ziel, das die Organisation zu erreichen hofft. Einen Zweck zu haben heißt, sinnvoll zu sein, eine Vision zu haben heißt, hoffnungsvoll zu sein. Mission ist Schubkraft, Vision ist Zugkraft. Und damit genug der pedantischen Haarspalterei.
Ein wahrhaft inspirierendes Beispiel für eine Vision ist The Ocean Cleanup, eine Nonprofit-Organisation mit Sitz in meiner Heimatstadt Rotterdam in den Niederlanden. Mit passiv dahintreibenden Systemen, modernsten Technologien und unter Nutzung der natürlichen Meeresströmungen möchte diese Organisation in nur fünf Jahren die Hälfte des Großen Pazifischen Müllflecks 6aus dem Meer fischen. Als dieses Buch verfasst wurde, gab das Unternehmen an, seinem Zeitplan bereits voraus zu sein. Der 24-jährige Boyan Slat, Gründer und CEO von The Ocean Cleanup, hielt seine Vision für derart bedeutend, dass er das Unternehmen nach ihr benannte!
Einer der zahllosen Gründe dafür, dass Unternehmen scheitern und misslingen, ist die fehlende Leidenschaft bzw. das Engagement der Führungspersonen bei der Lösung eines bestimmten Problems. Das Business schlägt mal nach links und mal nach rechts aus oder dreht sich womöglich im Kreis. Und das Unternehmen ist wie ein Müllfleck, der darauf wartet, von einem leidenschaftlichen jungen Gründer weggeräumt zu werden. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Entwickeln Sie Visionen!
Was ist Ihr Traum? Was liegt Ihnen wirklich am Herzen? Welche Vision möchten Sie in die Realität umsetzen? Es muss nicht unbedingt etwas sein, das überall auf der Welt Schlagzeilen macht, wie die Säuberung der Meere. Es gibt noch wichtigere Probleme, wenn auch nur für kleinere Personenkreise. Ihre Produktvision sollte einfach gehalten sein, sodass die Menschen sie sich bildlich vorstellen, sie verstehen und sie auch in Ihrer Abwesenheit weitererzählen können. Kein Fachchinesisch, keine abgedroschenen Phrasen, keine langen und komplizierten Sätze. Nur ein anschauliches geistiges Bild von etwas, das in der Zukunft Wirklichkeit werden könnte, klar und beharrlich kommuniziert.
Ich träume von Computern, die uns dabei helfen, die Arbeit und die Organisationen besser zu machen. Das ist meine Vision von einer besseren Welt. Zufriedenere Mitarbeiter durch bessere Technologien. Produktvisionen passen bestens in die Anfangsphase des Shiftup Business Lifecycle, wie ich es nenne. Doch darauf werde ich später noch genauer eingehen, alles zu seiner Zeit. In diesem Buch müssen noch viele Themen behandelt werden. Beginnen wir mit einer Gründergeschichte.
Anmerkungen, Artikel, Bücher, Beispiele und Downloads dazu finden Sie auf der Website: https://startup-scaleup-screwup.com/product-vision.