Bei der Vorbereitung eines von mir gehaltenen Seminars zum Thema „BWA lesen und verstehen“ fiel mir auf, dass es keine passende Literatur gibt, die ich den Teilnehmern empfehlen konnte. Wie meine Erfahrung aus dem Seminar gezeigt hat, besteht seitens der Unternehmer und Führungskräfte Interesse daran, sich einen Überblick durch den Begriffs-Dschungel rund um die BWA zu verschaffen. Ich habe beschlossen, diese Lücke durch ein kleines Handbuch für Praktiker zu schließen.
Das Buch richtet sich an Selbständige, Unternehmer und Führungskräfte, die sich mit den vielen Fachbegriffen der BWA vertraut machen möchten. In der Praxis wird oft von „der“ BWA gesprochen – gemeint wird damit die sog. kurzfristige Erfolgsrechnung. Es gibt jedoch nicht die eine BWA, sondern verschiedene Varianten. Das Buch eignet sich nicht nur für Unternehmer, die eine Bilanz aufstellen müssen, sondern auch sog. Einnahmen-Überschuss-Rechner: Die Unterschiede zwischen diesen beiden Gewinnermittlungsarten werden im Buch immer wieder aufgezeigt.
Das Buch kann nicht nur als Nachschlagewerk vor dem Gespräch mit dem Bank- oder Steuerberater eingesetzt werden. Es soll vor allem auch dazu dienen, die Gespräche mit dem Berater auf Augenhöhe zu führen bzw. Fragen zielgerichteter formulieren zu können. Zudem soll es dem Leser leichter fallen, entsprechende Unterlagen vom Steuerberater anzufordern, wenn Informationen als Entscheidungsgrundlage benötigt werden: So möchte der Unternehmer möglicherweise wissen, wie hoch die Umsatzerlöse des neuen Onlineshops 8sich in den letzten Monaten entwickelt haben. Dies ermöglicht den Einsatz der BWA als Controlling-Instrument. So können sowohl operative als auch strategische Entscheidungen auf Basis der BWA des Unternehmens getroffen werden. Damit dies jedoch möglich ist, muss die BWA aussagekräftig sein.
Die Klappen des Buches sowie die entsprechenden Verweise im Text sollen dem Leser ermöglichen, bei Bedarf schnell die benötigten Begriffe und deren Bedeutung nachzuschlagen. Die grafischen Darstellungen einzelner BWAs beziehen sich jeweils auf eine der im Buch abgebildeten BWAs, damit auch hier ein Vergleich der verschiedenen Darstellungsarten schnell ersichtlich wird.
Der erste Teil des Buches gibt einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der BWA, den Unterschied zwischen Bilanz und BWA sowie eine Übersicht über die wichtigsten Standard-BWAs. Anschließend werden die einzelnen Positionen der kurzfristigen Erfolgsrechnung beschrieben und durch zahlreiche Praxisbeispiele ergänzt. Darauf folgt die Darstellung weiterer Grundformen der BWA sowie der vergleichenden BWAs. Die weiteren Auswertungen und Grafiken, die anschließend folgen, sollen dem Leser die Auswertungsmöglichkeiten seiner Zahlen aufzeigen. Anschließend werden die Möglichkeiten dargestellt, wie die Aussagekraft der BWA erhöht werden kann. Daran anknüpfend erfolgen Hinweise, wie die BWA im Bankengespräch eingesetzt werden kann. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Firmenkundenberatern der Banken bedanken, die mir aus ihrer Erfahrung mit ihren Kunden berichtet haben. Nicht nur dieses Kapitel, sondern auch die Darstellung der Irrtümer der BWA im ersten Teil beruhen auf den Befragungen der9 Bankmitarbeiter. Abschließend werden in einem Exkurs die Abschreibungs- und Zuschreibungsregeln kurz erläutert.
Bei meinem Lebensgefährten Sebastian Hautli möchte ich mich für die Inspiration und Rückmeldungen danken. Meiner Freundin Anke Vogel danke ich für die Gespräche, die mir gezeigt haben, welche Themen für ein derartiges Buch wichtig sind. Anke Humphrey vom Beck-Verlag danke ich für die gute Zusammenarbeit und die konstruktiven Gespräche bei der Erstellung des Buches.
Carola Rinker