Shutterstock.com/Macrovector, grebeshkovmaxim, Art studio G, KPVR, NikolayPetrovich, Mll, Rhea Khoiri, Lidiia Koval, Marharyta Pavliuk, iconvectorstock, cavidali, Vera Serg, Ad_hominem, Momcilica, octopusaga, Tish11, a Sk, Mark Rademaker; Igor Marx; Oliver Hoffmann; Sergey Kohl; peter jesche; Andreas Marcus Lehnert; Pradeep Thomas; Thundiyil; Ric Caliolio Jr; IURII BURIAK; Wirestock Creators; Oliver Foerstner; Andre Peter Krause; Mo Photography Berlin; Alexa Zari; Mickis-Fotowelt; Stephan Roeger; Andrew Baum; Romanova Elizaveta; Stefan Schierle; Frank Scholler; Andreas Marcus Lehnert; Alexi Fotografie; dugdax; Peeradontax; Allard One; Manninx; heikoneumannphotography; Wirestock Creators; mitifoto; Sinuswelle; tzuky333; Manfred Ruckszio; Masood Aslami; Circumnavigation; Werner Spremberg; Pro Garten GmbH; Jaz_Online; rdonar; Alexander Schmitz; LianeM; Bernhard Klar; Felix Kroll; GWI; leoks; Ganna Zelinska; Tobias Ost; Matthias Blum; Benny Pedersen; ThePhotoFab; Heinz-Peter Schwerin; cityfoto24; SmartStockGraf; Bildagentur Zoonar GmbH; Milan1983; Thorsten Stark; Matthias Riedinger; footageclips; Wirestock Creators; Christian Peters; Niklas Hamisch Fotografie; Andreas Wolochow; Borja Andreu; Mike Mareen; ON-Photography Germany; DR pics; Jan Wehnert
Adobe Stock/Guido Miller; Thorsten Schier; Davidzfr; rphfoto; brudertack69; Nicolas; Pixelmixel; Isnurnfoto.; turles2; Ernst August; K.C.
Wikimedia commons
S. 158: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Peesten_Tanzlinde.JPG
User: Benreis at wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
S. 8: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GST_Bunsoh_von_Osten_JM_P5200165.JPG
Joachim.Müllerchen, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/bysa/3.0>, via Wikimedia Commons
S. 88: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Der_Pinkelbaum,_Kunstwerk_im_Frankfurter_Stadtwald,_F._K._Waechter.jpg
Croq, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
S. 168: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Passau_Glasscherbenvilla_2.JPG Thomas Ledl, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Es gibt in Deutschland zahlreiche Megalithgräber. Der Schalenstein von Bunsoh sticht unter ihnen hervor. Die Grabanlage, zu der er gehört, muss vor etwa 6000 Jahren entstanden sein. Doch nun wird es geheimnisvoll. Schalensteine tragen ihren Namen, da sich in ihrer Oberfläche Vertiefungen befinden, die sogenannten Schalen. Diese können natürlichen Ursprungs sein. Oder von Menschenhand in den Stein gearbeitet worden sein. Die rund 150 Vertiefungen in der Oberfläche des Schalensteins von Bunsoh sind wohl eindeutig menschlichen Ursprungs. Neben ihnen finden sich auf dem Stein nämlich noch andere Motive. Zwei Hände, ein Kreis sowie ein Radkreuz sind zu erkennen. Eine genau Datierung aller Vertiefungen ist jedoch nicht möglich. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Motive nach und nach in den Stein gehauen wurden. Offensichtlich wurde die Grabstätte nicht nur für ein Begräbnis, sondern über einen Zeitraum von mindestens 1500 Jahren immer wieder benutzt, um Menschen zu bestatten. Der Schalenstein von Bunsoh bildete das Dach der steinzeitlichen Grabkammer, die Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde und noch vollkommen intakt war. Er ist frei zugänglich und kann jederzeit besichtigt werden.
25767 Bunsoh
Koordinaten: 54°09′54.38”N, 9°18′25.59″O
Die Moorleiche von Windeby gehört zu den gruseligsten Ausstellungsstücken des Museums für Archäologie auf Schloss Gottdorf. Schließlich sind Haut und sogar Haare beinahe perfekt erhalten geblieben. Gefunden wurde die Moorleiche im Jahr 1952 von zwei Torfstechern, die glücklicherweise sofort die Behörden informierten, sodass der Fund im Block geborgen werden konnte. Moorleichen sind nicht automatisch durch das lange Liegen im Torf konserviert. Werden sie nach der Bergung nicht fachgerecht behandelt, verwesen sie ganz normal. Obwohl die Moorleiche von Windeby sofort in die Hände von Experten gelangte, dauerte es Jahrzehnte, bis die Geheimnisse der Mumie entschlüsselt werden konnten. Lange Zeit glaubte man zum Beispiel, dass es sich bei der Leiche um eine junge Frau handelt, die für einen Ehebruch mit dem Tod im Moor bestraft worden war. So trug die Leiche eine Augenbinde und formte angeblich eine sogenannte Feigenhand, eine obszöne Geste, bei der der Daumen zwischen Zeigefinger und Mittelfinger geschoben wird und die noch heute in manchen Kulturkreisen das Symbol für Geschlechtsverkehr ist. Auch die kurzen Haare galten als Hinweis, wurden untreuen Frauen doch die Haare zur Strafe abgeschnitten. Die sogenannte Ehebrecherinnentheorie wurde zusätzlich dadurch befeuert, dass wenige Tage nach dem Fund ganz in der Nähe eine weitere, eindeutig männliche Moorleiche geborgen werden konnte. Andere Experten vermuteten, dass es sich bei der Moorleiche um eine Seherin handeln könnte, die für ihre Prophezeiungen zur Rechenschaft gezogen wurde. Mittlerweile weiß man jedoch, dass das Mädchen eigentlich ein Junge ist, dass die Hand bei der Einlagerung in den Fünfzigerjahren – wohl von einem umtriebigen Konservator – absichtlich verformt wurde und die Augenbinde wohl eher ein Kopftuch war, das schlicht und ergreifend verrutscht ist. Zu Tode kam der Junge von Windeby, der 1,65 Meter groß und zwischen 15 und 17 Jahre alt war, vermutlich zwischen 41 v. und 118 n. Chr. Er musste aus armen Verhältnissen stammen, da er – wie sein Knochenwuchs offenbarte – vor allem im Winter Hunger litt. Als man schließlich herausfand, dass die zeitgleich gefundene männliche Moorleiche wesentlich älter war, legte man die Theorie eines Beziehungsdramas zu den Akten. Wie und warum aber starb der Junge im Moor?
Schlossinsel 1, 24837 Schleswig
Die Besenhorster Sandberge bergen für die Besuchenden gleich zwei Überraschungen. Da wäre zunächst die besondere geologische Formation mit eiszeitlichen Dünen, die im Naturschutzgebiet zu finden sind. Die Sandberge sind bis zu 20 Meter hoch und mittlerweile von Bäumen be- beziehungsweise umwachsen. Es gibt zudem Flutmulden, die abhängig vom Pegelstand der Elbe Wasser führen oder trocken liegen. Die zweite, wesentlich größere Überraschung sind die verfallenen Reste der Düneberger Pulverfabrik. Überall im Wald verteilen sich Ruinen – mal riesige Hallen, mal kleine Werkstätten – und erschaffen eine bizarre Szenerie. Das Areal befand sich einst in Besitz Otto von Bismarcks, der dem befreundeten Unternehmer Max Duttenhofer hier 1876 den Bau einer Pulverfabrik gestattete. Diese wechselte in den folgenden Jahrzehnten häufig den Besitzer. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik enorm ausgebaut. 340 neue Gebäude entstanden in kurzer Zeit, um den Bedarf an Schwarzpulver decken zu können. Mehr als 6000 Menschen arbeiteten auf dem Gelände. 1945 wurden bei einem Luftangriff 1800 Bomben über der Fabrik abgeworfen. Die Spuren dieser Zerstörung sind heute zum Teil noch immer an den Ruinen zu entdecken. Nachdem Pläne einer Sanierung und Weiternutzung des Geländes nach Ende des Krieges fehlschlugen, konnte die Natur große Teile der Betontrümmer überwuchern, die nun mitunter wie verwunschene Tempel aus der Erde ragen.
Hans-Mayer-Siedlung 63, 21502 Geesthacht
Fähren fahren normalerweise auf dem Wasser. Nicht so in Rendsburg, wo an der dortigen Hochbrücke eine Fähre übers Wasser schwebt. Die Fähre, die Menschen und Autos über den Nord-Ostsee-Kanal transportiert, hängt tatsächlich an langen Stahlseilen von der 68 Meter hohen Brücke herab und schwebt dadurch nur einige Meter über dem Wasser. Brücke und Schwebefähre entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Dass das Schweben über dem Waser nicht ganz ungefährlich ist, zeigte sich 2016, als die Fähre mit einem Frachter zusammenkrachte, der gerade unter der Hochbrücke durchfuhr. Mittlerweile ist die Fähre wieder repariert. Neben der Fahrt mit der Fähre ist auch der Gang durch den Fußgängertunnel unterhalb des Nord-Ostsee-Kanals am gleichen Ort ein Erlebnis. Die Fahrt mit den Rolltreppen zum Tunnel, die zu den längsten Europas gehören, dauert sagenhafte drei Minuten.
24768 Rendsburg
In Holzbunge ist an der Dofstraße Ecke Mühlenweg ein besonderes Baumphänomen zu bestaunen: eine sogenannte Doppeleiche. Doppeleichen entstehen, wenn zwei Bäume am unteren Teil ihres Stammes zusammenwachsen und dann eine gemeinsame Krone bilden. Sie gelten als Symbol für die Zusammengehörigkeit der beiden früheren Herzogtümer Schleswig und Holstein. Bei der Doppeleiche in Holzbunge sind die Stämme der beiden Eichen an gleich zwei Stellen zusammengewachsen, sodass es so aussieht, als würden sich beide Bäume in einem innigen Kuss umschlingen. Am besten gleich nachmachen.
Dorfstraße 23–25, 24361 Holzbunge
Koordinaten: 54°22′54,57”N, 9°42′17,68″O
Im Königsweg in Kiel steht ein Haus, das in zweierlei Hinsicht besonders ist. Erstens ist es an seiner schmalsten Stelle nur 80 Zentimeter breit und damit das schmalste Wohnhaus Europas. Zweitens hat es die Form eines Tortenstücks, sodass die Bewohner sich nicht die ganze Zeit über an den Wänden entlangquetschen müssen, sondern über einen Tortenrand von immerhin 4,50 Metern freuen dürfen. Gebaut hat das ungewöhnliche Haus der Architekt Björn Christian Siemsen. Die Grundfläche des Hauses beträgt lediglich 29 Quadratmeter. Verteilt über sechs Etagen kommt das Tortenstückhaus von Siemsen jedoch immerhin auf eine Gesamtfläche von 136 Quadratmetern sowie eine reine Wohnfläche von 96 Quadratmetern. Die größten Zimmer sind ca. 16 Quadratmeter groß.
Königsweg 56/58, 24114 Kiel
In diesem Haus in Trassenheide auf der Insel Usedom steht die Welt im wahrsten Sinne des Wortes kopf. Man betritt es durchs Dach, läuft die Decke entlang, und um den Fußboden zu sehen, muss man im Kopfüber-Haus nach oben blicken. Dort »liegen« Hausschuhe neben einem Bett. Die ersten Minuten fühlen sich komisch an, hat man doch permanent Angst, dass Dinge umstürzen oder einem auf den Kopf fallen könnten. Dem einen oder anderen könnte sogar kurz schwindelig werden. Doch hat man sich erst einmal an die ungewöhnliche Perspektive, die das Haus bietet, gewöhnt, lassen sich hier herrliche Schnappschüsse machen, auf die sogar Spider-Man neidisch wäre. Das umgestürzte Haus auf Usedom war das erste dieser Art in Deutschland.
Wiesenweg 2c, 17449 Trassenheide
Stell dir vor, du stehst plötzlich vor einer Dünenlandschaft, doch weit und breit findet sich kein Meer. Genau das ist bei sogenannten Binnendünen der Fall. Eine der größten Binnendünenlandschaften Europas liegt im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal in der Nähe des Ortes Klein Schmölen. Immerhin zwei Kilometer ist die Binnendüne lang, die ihrem Wesen nach sogar eine Wanderdüne wäre, aber das Wandern aufgrund der einengenden Topografie des Umlands eingestellt hat. Die Dünenspitzen sind zwischen 30 und 40 Meter hoch und bieten einen schönen Ausblick ins Elbetal. Entstanden ist die Binnendünne Klein Schmölen nach dem Abklingen der Eiszeit vor 12 000 Jahren. In dieser Zeit wurden zuvor im Eis eingeschlossene kleine Ablagerungen und Partikel von Winden sortiert und zusammengetragen.
19303 Klein Schmölen/Dömitz
Koordinaten: 53°7′35.71”N, 11°17′30.71″O
Zwischen Warnemünde und Heiligendamm liegt das Nienhäger Holz, besser bekannt als Gespensterwald. Schuld daran ist das bizarre Aussehen der Bäume, sogenannter Windflüchter, deren Baumkronen dank des ständig pfeifenden Windes landeinwärts wachsen. Die scheinbar blank polierten Baumrinden glänzen mitunter silbrig im Mondlicht, sodass hier tatsächlich ganz schnell Gruselstimmung aufkommen kann. Vor allem, wenn auch noch dichte Nebelschwaden durch den Wald ziehen.
18211 Nienhagen
Koordinaten: 54°9′41.144”N, 11°56′21.347″O