Rosen-Himmel

 

Sinnlicher Liebesroman
von Isabella Lovegood

 

Fortsetzung von „Sommerflirt mit Folgen“

Band 3 der Rosen-Reihe

 

Copyright © 2014 Isabella Lovegood

Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung der Autorin
www.isabella-lovegood.at

ISBN 978-3-903066-05-2

Covergestaltung: Isabella Lovegood

Cover-Foto: © Konstiantyn u. Puckillustrations,
beide Fotolia
 

 

Die Personen und Handlungen in diesem Buch
sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

 

 

Ich bedanke mich bei allen,

die an mich glauben,

mich unterstützen

und sich mit mir freuen,

dass dieses Buch zustande gekommen ist,

 

Vor allem

bei meinem Ehemann.

Ohne seine moralische Unterstützung,
sein Interesse
und seinen Glauben an meinen Erfolg
wäre ich vielleicht niemals
zum Schreiben gekommen.

Kapitel 1

Sie wurden bereits erwartet. Hannes sprang auf, als Stefan und Christine das Café betraten, Nicole folgte ihm etwas schwerfälliger. Sie befand sich am Anfang des letzten Schwangerschaftsmonats und ihr großer, runder Bauch sah an ihrer sonst noch immer eher schmalen Figur besonders beeindruckend aus.

„Alles Gute zum Fünfunddreißiger, Stefan!“ Der große, blonde Mann zog seinen Freund kurz an sich und klopfte ihm mit rauer Herzlichkeit auf den Rücken. Nicki begrüßte inzwischen ihre Freundin mit einer Umarmung, dann wandte sie sich an das Geburtskind:

„Alles Gute und viel Spaß an diesem denkwürdigen Tag!“

„Danke! Schön euch zu sehen!“ Stefan ließ sich auf einen der freien Stühle an dem schön gedeckten Tisch fallen. „Mann, bin ich nervös! Das wird definitiv der aufregendste Geburtstag meines Lebens ... und der schönste“, lächelte er seiner Verlobten zu. Christine gab ihm einen Kuss, dann meinte sie:

„Das mit dem gemeinsamen Frühstück hier war eine gute Idee! Bei uns zu Hause wuseln schon die Leute von 'Event4you' herum!“ Sie drehte sich zum Buffet um und sah die anderen dann auffordernd an.

„Worauf warten wir eigentlich noch?“ Die beiden Freundinnen beluden ihre Teller reichlich, während ihnen Hannes und Stefan den Vortritt ließen.

Man merkt, dass die beiden für zwei essen müssen“, raunte Hannes grinsend. „Es ist unglaublich, welche Mengen Nicki derzeit verdrückt und trotzdem nimmt sie relativ wenig zu, sagt der Arzt.“ 

„Christine wirkt jetzt zwar nicht mehr ganz so mädchenhaft, aber mir gefällt's“, erwiderte Stefan leise. „Ich kann's kaum glauben, dass ich sie heute tatsächlich heiraten werde!“

„Noch kannst du einen Rückzieher machen“, meinte Hannes grinsend, wohl wissend, dass dies das Allerletzte war, was sein Freund wollte.

„Na, du bist mir ein schöner Trauzeuge!“ Stefan schüttelte lächelnd den Kopf. „Du sollst mich unterstützen und nicht mir die Hochzeit ausreden!“

„Als ob das jemand könnte!“, erwiderte Hannes. „Los komm, das Buffet ist frei. Machen wir uns über die Reste her, die uns die Mädels übrig gelassen haben.“

Sie frühstückten gemeinsam und sprachen noch ein letztes Mal den Ablauf des Tages durch, dann brachen Christine und Nicole auf, um sich von ihrer Freundin Jessica aufstylen zu lassen.

****

„Erzähl mal, Jessy, wie ist es denn, hier zu arbeiten?“ Christine lehnte sich bequem zurück und ließ sich das warme Wasser über den Hinterkopf laufen. Die Haarwäsche war zugleich eine entspannende Kopfmassage, das Shampoo duftete angenehm blumig.

„Es läuft super“, meinte ihre Freundin nun. „Du weißt ja, ursprünglich hatte ich vor, meinen eigenen Salon aufzumachen, aber das hier ist eigentlich noch besser. Klara Bernstein ist eine angenehme Chefin. Erstens ist sie kaum da, weil sie mit den Zwillingen alle Hände voll zu tun hat. Sie schaut zwar meistens einmal täglich vorbei, aber da hab ich eher das Gefühl, sie möchte einfach gern die Salonluft schnuppern, als dass ich mich kontrolliert fühlen würde. Sie hat mir gestanden, dass ihr die Arbeit mit den Kundinnen schon sehr fehlt. 

Und zweitens liegen wir auf einer Wellenlänge, was Kundenservice und Produktauswahl betrifft. Du weißt schon: Sie legt viel Wert auf gute Qualität bei den Pflegeprodukten, nicht nur möglichst billig, und dass sich die Kundinnen rundherum wohl fühlen.“

Nicki meinte dazu: „Ja, das entspricht ja auch dem Standard des ganzen Zentrums hier. Alleine der Name 'Wohlfühlen im Zentrum' ist ja schon Programm!“

„Das einzige, worauf sie bestanden hat war, dass ich eine Zusatzausbildung bezüglich Naturkosmetik mache. Aber nachdem das Zentrum den Kurs bezahlt hat“, berichtete Jessy Schulter zuckend. „Und es hat echt was gebracht: Die Kundinnen sind verrückt danach und meine Haut und die meiner Mitarbeiterinnen dankt es uns.“ Die Friseurin, die gerade Nicoles Haare wusch, nickte zustimmend.

„Und wie läuft der Laden?“, erkundigte sich Christine.

„Dadurch, dass ich ja einen festen Kundenstock von meiner Vorgängerin übernehmen konnte, hatte ich einen unproblematischen Einstieg. Und so kann ich sehr eigenständig arbeiten, habe aber mein fixes Gehalt und zusätzlich noch Provisionen, wenn es besonders gut läuft. So, was hast du dir denn als Brautfrisur vorgestellt?“

„Irgendwie romantisch-verspielt hochstecken“, meinte Christine vage. „Ich verlass mich da ganz auf dich!“

„Das ist das, was ich am liebsten höre“, lächelte Jessy und legte den Kopf nachdenklich schief.

Während sie Christines langes, kastanienbraunes Haar auf große Lockenwickler drehte, meinte sie verschmitzt: „Ich bin nur froh, dass die drei Chefs auch privat zusammen gehören, sonst würden wir uns vermutlich um Robin und Peter prügeln.“ Ihre Mitarbeiterin kicherte, die anderen Frauen im Raum schmunzelten wissend. „Aber so können wir uns ganz entspannt an ihrem Anblick erfreuen und ihr Charme ist auf jeden Fall geschäftsfördernd!“

„Ich denke, gerade weil sie so absichtslos freundlich und offen sind, kommen sie so gut an“, meinte Nicki, die Peter Storch am längsten von allen kannte. Sie besuchte seit Jahren seine Yoga-Abende, Christine war erst seit ungefähr zwei Jahren mit dabei. „Bei ihm und Robin ist es keine Masche, die sind einfach so nett!“

„Womit die These widerlegt ist, dass frauenfreundliche Männer langweilig und wenig attraktiv sind“, grinste Jessica.

„Ja, sie sind echte Sahneschnittchen“, meinte eine der Frisörinnen mit einem verträumten Seufzen. Alle lachten, dann beendete Jessica das Gespräch. „So, Schluss jetzt! Eigentlich gehört es sich ja überhaupt nicht, dass wir hier so ungeniert über meine Chefs tratschen. Auch wenn sie heute nicht im Haus sind!“

****

Als das Brautpaar und die Trauzeugen beim Standesamt ankamen, waren schon zahlreiche, mehr oder weniger aufgeregte, aber durchwegs gut gelaunte Menschen versammelt.

„Da kommen sie!“, rief Monika Marker und lief ihrer Tochter entgegen, um sie als erste zu begrüßen. „Du bist wunderschön, mein Schatz!“, stieß sie gerührt hervor und küsste die junge Frau vorsichtig auf beide Wangen. Nun hatte auch der Brautvater sie erreicht und begrüßte seinen zukünftigen Schwiegersohn herzlich, bevor er seiner jüngsten Tochter beide Hände auf die Schultern legte und sie aufmerksam betrachtete.

„Du siehst sehr schön aus, mein Mädchen, aber vor allem sehr glücklich!“ Christine nickte und strahlte ihren Vater an.

„Das bin ich Papa, mehr als ich sagen kann. Und ich bin schrecklich aufgeregt!“

„Dann atme jetzt erst einmal tief durch“, mischte sich Nicki ein. „Es wird alles wie am Schnürchen klappten, du wirst sehen!“

Befriedigt bemerkte Nicole, dass Stefans Schwester Carina schon ganze Arbeit geleistet hatte und jedes Mitglied der Hochzeitsgesellschaft sein Sträußchen bereits angesteckt hatte. Rasch begrüßten sich alle: Da war Carina mit ihrem Mann Martin und den Zwillingen, die Brauteltern Thomas und Monika Marker und Christines Schwestern Katharina und Marie, die beide ohne männliche Begleitung gekommen waren. Außerdem waren noch Stefans Mitarbeiter - und somit Christines Arbeitskollegen - teils mit Anhang, anwesend. Ihre Namen wusste Nicki vom Basteln der Tischkärtchen. Jessica würde erst in ein paar Minuten nach kommen. Auf einer Bank in der warmen Frühlingssonne saß Christines Oma und beobachtete das Treiben.

Nicki kannte sie von Kindheit an. Sie beugte sich zu ihr hinunter und nahm die runzeligen Hände in ihre eigenen.

„Servus, Oma Berta, schön dich wieder einmal zu sehen!“, begrüßte sie die alte Frau in etwas gehobener Lautstärke. „Wie geht es dir?“ Sie setzte sich neben ihr auf die Bank.

„Geht schon, Nicki, geht schon!“, antwortete die alte Dame lächelnd. „Ich freu mich, dass ich das noch erleben darf!“, meinte sie und deutete auf das Brautpaar. „Auf mein Ur-Enkerl wär' ich auch neugierig. Mal schauen, ob der Herrgott mir noch so lange Zeit gibt!“ Nicki wusste, dass die Oma gesundheitlich nicht mehr so gut beisammen war und herzstärkende Medikamente nehmen musste.

„Wird schon werden, Oma, dauert ja nicht mehr lange.“

„Wann ist es denn bei dir soweit?“, fragte die alte Frau nun.

„In vier Wochen ungefähr“, antwortete Nicki lächelnd. Sie erhob sich wieder, als sie sah, dass Jessica mit ihrem kleinen Sohn an der Hand nun ebenfalls eingetroffen war.

„Bis später dann“, verabschiedete sie sich von Oma Berta und machte sich in ihrer Funktion als Trauzeugin daran, die Brautleute und die kleine Gästeschar für den Einzug ins Standesamt zu gruppieren.

Stefan und Hannes sollten den Hochzeitszug anführen, dahinter kamen die Familienmitglieder, dann die Freunde des Brautpaares. Nicki wartete mit der Braut draußen, damit alle Zeit hatten, ihre Plätze einzunehmen. Sie zupfte ihrer Freundin den Schleier zurecht, der an ihrem Haarschmuck befestigt war. Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Du siehst genau so aus, wie wir es uns als kleine Mädchen ausgemalt hatten!“, stellte sie lächelnd fest.

Christine lächelte ebenfalls und versuchte, ihre Nervosität  abzuschütteln, die sich rasant in ihr ausbreitete.

„Naja, ein wenig hat sich mein Geschmack schon verändert. Immerhin habe ich auf Spitzen und Rüschen verzichtet!“

Ihr edles, elegantes Kleid bestand aus champagnerfarbenem Satin, der mit Perlen bestickt war und in der Sonne schimmerte. Der Schnitt war geschickt gewählt und verbarg das kleine Babybäuchlein dezent.

Thomas Marker trat aus dem Gebäude. „Wir sind soweit.“ Galant bot er seiner Tochter den Arm und legte einen Moment seine Hand auf ihre. Dann führte er sie in das Trauungszimmer.

Vorsichtig hob Christine den Saum ihres Kleides, als sie die Treppe in den ersten Stock hinaufgingen, Mit weichen Knien durchschritt sie den mit weißen und zartrosa Rosen geschmückten Raum. Nur verschwommen nahm sie die lächelnden Gesichter der Anwesenden wahr.

Die Standesbeamtin begrüßte sie herzlich, dann wandte sich die Braut ihrem zukünftigen Ehemann zu. Thomas übergab ihm seine Tochter und Stefan hielt Christines Hand, während sie auf mit weißen Hussen verhüllten Stühlen Platz nahmen. Nicki und Hannes setzten sich rechts und links von ihnen.

Die Beamtin gestaltete ihre kleine Ansprache sehr persönlich und gefühlvoll und Nicki war sehr froh, dass sie sich mit ihr vor einigen Tagen abgesprochen und ihr ein wenig Hintergrundmaterial zukommen lassen hatten, sodass sie sich ein wenig vorbereiten konnte. Da Stefan geschieden war, blieb ihrer Freundin die kirchliche Trauung verwehrt, die sie sich immer gewünscht hatte. Umso wichtiger war ihnen der feierliche Ablauf bei dieser Zeremonie.

Das Brautpaar hatte darum gebeten, einander ein selbst verfasstes Eheversprechen geben zu können. Nun war es soweit. Im Trauungszimmer war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Stefan wandte sich seiner Braut zu. Sein Strahlen rührte Nicki und Christine sah ihm errötend in die Augen.

„Liebe Christine, du hast mein Herz im Sturm erobert und es gehört für immer dir. Ich bin unendlich glücklich, heute dein Ehemann zu werden und will dir ein liebevoller und verlässlicher Partner und unseren Kindern ein fürsorglicher Vater sein. Ich verspreche dir, für dich da zu sein, dich zu lieben, zu achten und dir treu zu sein mit Körper, Geist und Seele!“ Er nahm den kleineren Ring von dem Samtkissen, das Hannes bereit hielt, dann steckte er ihn ihr als Ehering auf den Finger.

Christine sah ihm zu, dann hob sie den Blick wieder, um Stefan in die Augen zu sehen. Sie schluckte und hoffte inständig, dass sie die Worte ohne Verhaspeln würde aussprechen können:

„Lieber Stefan, du bist die Erfüllung all meiner Wünsche und Träume. Ich will dir Zeit unseres Lebens eine liebevolle und verlässliche Partnerin und unseren Kindern eine fürsorgliche Mutter sein. Ich verspreche dir, dich zu lieben, zu achten und dir treu zu sein mit Körper, Geist und Seele!“ Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie Mühe hatte, Stefans Ring an seinem Finger hochzuschieben. Ohne auf ein Wort der Standesbeamtin zu warten, nahm Stefan seine Frau in die Arme und küsste sie zärtlich und weltvergessen. Die Spannung der Gäste entlud sich in leisem Lachen und Beifall brandete auf.

Dann unterschrieb Christine zum ersten Mal mit ihrem neuen Familiennamen und lächelte ihren Ehemann strahlend an. Nachdem auch Stefan, und danach Nicole und Hannes als Trauzeugen, unterzeichnet hatten, war der offizielle Akt beendet. Die Beamtin gratulierte ihnen als Erste, bevor sich die Gäste um die jungen Eheleute scharten, um ihre Glückwünsche anzubringen. Nicki und Hannes zogen sich ein wenig aus dem Zentrum des Getümmels zurück. Er legte ihr den Arm um die Hüfte und drückte sie sanft an sich.

„Du bist wunderschön heute, mein lieber Pumuckl!“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Danke, das beruhigt mich! Ich hatte schon befürchtet, in dem grünen Kleid wie eine Wassermelone auf Beinen auszusehen“, gab Nicki wenig romantisch zurück und grinste ihn an. „Aber ich bin ja ohnehin nicht der Star in diesem Zirkus...!“ Nicht einmal Hannes gegenüber wollte sie zugeben, wie sehr die Hochzeit ihrer Freundin sie berührte.

Okay, ich denke, ich behalte lieber für mich, dass ich mir vorgestellt habe, mit ihr als meine Braut da vorne zu stehen, dachte Hannes ein wenig ernüchtert.

Kapitel 2

Christine drehte überrascht den Kopf, als ihre geschmückte Limousine langsam am Nachbargrundstück vorbeirollte. Hier standen einige Autos und durch die locker gewachsene Wildrosenhecke erhaschte sie den Blick auf einen Bagger in Aktion. Er stand bereits ein Geschoss tiefer in der Baugrube. Sie stöhnte gequält auf.

„Das darf doch nicht wahr sein, müssen unsere Nachbarn denn ausgerechnet heute mit den Grabungsarbeiten anfangen!?“

„Vielleicht hören wir das bei uns drüben ja gar nicht so laut“, versuchte Stefan sie zu beruhigen. Er öffnete per Fernsteuerung das große Einfahrtstor und sie fuhren als erstes Fahrzeug des Hochzeitskonvois ein.

Am 8. April eine Outdoor-Hochzeitsparty als exklusives Grillfest zu planen war zwar gewagt, aber sie hatten Glück gehabt und es war ungewöhnlich warm. Die Chefin des Catering- und Eventmanagement-Unternehmens hatte sich gegen einen entsprechenden Aufpreis auf die Vereinbarung eingelassen, erst wenige Tage vor der Hochzeit dem Wetter entsprechend zu disponieren. Die Alternative wäre ein warmes Buffet im Haus gewesen.

Nun hatten sie zwar herrliches Kaiserwetter in einem üppig frühlingshaft blühenden Garten, doch die Geräuschkulisse war alles andere als feierlich. Christine wartete, bis Stefan und Nicole ihr aus dem Auto halfen, damit sie sich mit ihrem Brautkleid nicht irgendwo verhedderte.

„Hört euch das an!“, meinte sie anklagend und deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus der der Lärm kam. „Das ist ja ein Albtraum!“ Nicki musste ihr leider recht geben, doch sie war nicht gewillt, das so hinzunehmen.  

„Lasst mich nur machen, ich rede mit ihnen! Kümmert ihr euch um die Gäste und genießt euren großen Tag! Zuerst habt ihr ja ohnehin Fototermin, da spielt der Lärm keine Rolle!“ Entschlossen wandte sich die zierliche, rothaarige Frau um und marschierte zum Tor hinaus, während Hannes überprüfte, ob mit dem Catering alles klappte wie besprochen und der Aperitif bereitstand.

Robin Mitterbach staunte nicht schlecht, als er Nicole entdeckte, die ihm von der Straße aus zuwinkte und beeilte sich, zu ihr zu kommen. Die aufgewühlte Erde war nichts für die elegant gekleidete Frau und ihre feinen Schuhe.

„Hallo Nicki!“, begrüßte er sie mit Handschlag und einem breiten Lächeln, das seine ebenmäßigen, weißen Zähne in dem kaffeebraunen Gesicht zum Strahlen brachte, „was machst du denn hier? Noch dazu so ungewohnt aufgebrezelt! Sehr hübsch!“

Nicole knuffte ihn lächelnd in die Seite. Sie winkte Peter und Klara zu, die, jeder ein Baby auf dem Arm, vorsichtig näher kamen. Das Grundstück ähnelte einer Kraterlandschaft und war nicht leicht zu begehen.

„Wir haben ein Problem“, meinte sie nun. „Christine und Stefan haben heute geheiratet und machen eine Garten-Party...“

Robin verstand sofort. „Ach du Schande, na unser Timing ist ja absolut perfekt!“ Er wartete, bis Nicki die Neuankömmlinge begrüßt und die Zwillinge gebührend bewundert hatte, dann wandte er sich an Peter.

„Wie lange braucht denn der Bagger noch? Nebenan findet eine Hochzeitsgesellschaft statt...!“ Der blonde Mann zog die Augenbrauen hoch und grinste Nicki an.

„Ah, deshalb die Verkleidung..!.... Hey, schlag mich nicht, ich hab ein Baby auf dem Arm!“, protestierte er lachend, wurde aber schnell wieder ernst. „So wie ich das sehe, sind wir fast fertig... Irgendwo da hinten ist Simon, ich frag ihn schnell, okay?“ Er drückte Robin den kleinen Jungen in den Arm. „Hier, ohne Jonathan bin ich schneller...“

„Wer ist Simon?“, fragte Nicki neugierig.

„Robins Bruder. Er und meine Schwester sind beide Architekten und haben unser Haus geplant. Simon fungiert als unser Bauleiter. Er ist seit kurzem bei der Baufirma angestellt, die wir beauftragt haben, und hat jetzt praktisch seine Bewährungsprobe. Dementsprechend legt er sich ins Zeug“, schmunzelte Klara und brachte ihre Tochter, die zu weinen anfangen wollte, in eine andere Position. „Ein bisschen hältst du doch noch durch, oder, Valerie?“

„Wie alt sind die beiden jetzt?“, erkundigte sich Nicole und nahm das kleine Händchen des Babys zwischen die Finger. Sofort verstärkte sich der Griff der warmen, zarten Hand. Nicki betrachtete das hübsche kleine Mädchen mit den dunklen Haaren und der wie Café latte getönten Hautfarbe.

„Auf den Tag genau zwei Monate!“, erwiderte der stolze Vater lächelnd. „Du, Klara, ich fürchte, Jonathan wird auch schon unruhig...“

Die nickte ergeben. „Ja, ist gut, ich setze mich mit Valerie ins Auto. Wenn´s gar nicht mehr geht, bringst du mir Joni halt auch noch....“ Zu Nicki gewandt, meinte Klara: „Mir kommt vor, ich bin nur noch am Stillen... Zu Hause hab ich es schon ganz gut im Griff mit beiden gleichzeitig, aber im Auto ist das schwierig... Richte bitte dem Brautpaar meine herzlichsten Glückwünsche aus!“ Eilig strebte sie mit dem mittlerweile unwillig schreienden Baby zu den Fahrzeugen.

„Und wie geht es dir?“, fragte Robin inzwischen die werdende Mutter. Nicki strich liebevoll über ihren runden Bauch.

„Danke, den Umständen entsprechend gut“, lächelte sie. „Jetzt wird es halt langsam wirklich beschwerlich... Aber die letzten vier oder fünf Wochen werden wir auch noch durchstehen!“

„Falls du dir mal was Gutes tun willst, mit Spezial-Massagen für Schwangere kenne ich mich jetzt bestens aus!“; lachte er. „Aber wenn, dann melde dich direkt bei mir, ich hab nur wenige Termine frei gegeben. Die Babys haben jetzt Vorrang...“ Nicole nickte.

„Danke, ich werde darauf zurückkommen!“ Sie strich sich eine lose Strähne ihrer roten Haare aus dem Gesicht, und verwünschte die Friseurin, die damit ihrem Werk einen verspielten Touch geben wollte. Es kitzelt..., stellte sie irritiert fest. Dann wandte sie sich den beiden Männern zu, die sich durch die Mondlandschaft kämpften, die einmal eine Wiese gewesen war. Simon reichte ihr die Hand zum Gruß und deutete auf den Bagger, der soeben aus der U-förmigen Grube heraus fuhr.

„Wir sind für heute fertig!“, verkündete er zufrieden. „Eurer ruhigen Feier steht also nichts mehr im Wege“, lächelte er Nicki zu. Auch Peter trug ihr Grüße und Glückwünsche für das Brautpaar auf, dann nahm er Robin den schreienden Jonathan ab. „Viel Spaß noch und pass' gut auf dich auf, Nicki!“

Höchst zufrieden mit dem Ausgang ihrer Mission, kehrte Nicole zu der Hochzeitsgesellschaft zurück. Jetzt freue ich mich schon auf ein ruhiges Plätzchen und etwas zu trinken, dachte sie.

Auf der Terrasse der Villa entschied sich Nicki für ein Glas Sekt-Orange ohne Sekt. Suchend sah sie sich nach der Braut um und entdeckte sie, als sie gerade mit ihren Schwestern für ein Foto posierte.

Marie, die Älteste, war gleich groß wie die Braut und trug ein rotes Kleid, das ihre sehr weibliche Figur vorteilhaft betonte, ohne aufreizend zu wirken. Katharina, die mittlere der Schwestern war größer, sehr schlank und elegant in ihrem dunkelblauen Etuikleid. Beide hatten das dunklere Haar ihres Vaters geerbt, während Christine, die zwischen ihren Schwestern stand, mit ihren kastanienbraunen Haaren und den feinen Gesichtszügen ihrer Mutter sehr ähnlich sah. Sie war in der 24. Woche schwanger, sah aber in ihrem fließenden, champagnerfarbenen Brautkleid noch relativ schlank aus.

Nicki winkte ihr zu und bahnte sich so schnell sie konnte  ihren Weg durch die Gäste, während sie darauf achtete, mit ihrem Babybauch nirgends anzustoßen.

„Nicki, das hast du super gemacht!“, fiel ihr Christine dankbar um den Hals. Dabei waren ihre Bäuche eindeutig im Weg und sie mussten lachen.

„Das ist ja heute mein Job, dir alles Unangenehme aus dem Weg zu räumen“, erwiderte Nicole lächelnd. „Um ehrlich zu sein, waren sie ohnehin schon fertig. Aber ich soll dir von allen dreien herzliche Glückwünsche ausrichten! Die Zwillinge sind schon ordentlich gewachsen... und so süß!“ Bevor sie sich noch weiter über die Babys unterhalten konnten, winkte der Fotograf die beiden Frauen zu sich.

„Uns fehlen noch die Fotos mit dir, Nicki! Stellt euch bitte mal unter diesen Baum“, wies er auf eine in zartem Rosa blühende Zierkirsche.

„Schlägt sich das nicht mit meinen Haaren?“, meinte Nicki skeptisch. „Rosa ist so gar nicht meine Farbe!“

„Wir werden sehen“, ließ sich der Fotograf nicht beirren. Er machte dann noch weitere Aufnahmen von den beiden Frauen vor einem blühenden Tulpenbeet, dann Gruppenfotos des Brautpaares mit den Trauzeugen und dann noch mit allen Gästen.

Schließlich war der Fotograf zufrieden und die Gäste suchten ihre Plätze an der festlich gedeckten Tafel auf. Als alle saßen und mit Getränken versorgt waren, erhoben sich Stefan und Christine und er zog die Aufmerksamkeit auf sich, indem er mit einem kleinen Löffel gegen sein Sektglas klopfte, sodass es einen hellen, melodiösen Klang von sich gab.

„Liebe Familie, liebe Freunde, der wichtigste Mensch in meinem Leben hat mich gebeten, für uns beide zu sprechen!“ Er lächelte Christine zu, bevor er weiter sprach. „Wir bedanken uns sehr herzlich für euer Kommen und die Glückwünsche! Wir freuen uns über jeden Einzelnen von euch, trotzdem möchte ich doch meine beiden neuen Schwägerinnen ganz besonders willkommen heißen. Immerhin ist Katharina eigens aus Wien angereist und Marie sogar aus London, um mit ihrer Schwester zu feiern!“ Ein kurzer Applaus brandete auf.

„Außerdem wollen wir uns ganz herzlich bei meiner Schwester Carina und meinem Schwager Martin bedanken, die die Organisation dieses Festes übernommen haben!“ Erneut wurde geklatscht.

„Wie einige von euch wissen, habe ich heute Geburtstag. Wir dachten, es sei das perfekte Datum um zu heiraten. Nun  braucht sich meine liebe Frau nie wieder den Kopf zu zerbrechen, was sie mir schenken soll, denn dass sie heute 'Ja' gesagt hat, reicht mir als Geschenk für den Rest meines Lebens!“ Stefan beugte sich zu ihr und gab ihr unter dem Beifall der Gäste einen zärtlichen Kuss.

„Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch ganz offiziell bei meinen Schwiegereltern Monika und Thomas dafür bedanken, dass sie mich so herzlich aufgenommen haben. Es bedeutet mir sehr viel, nun auch offiziell Teil dieser Familie zu sein!“ Er nickte ihnen mit einem herzlichen Lächeln zu.

Das war für den Brautvater das richtige Stichwort und er stand auf und übernahm das Wort.

„Liebe Christine, lieber Stefan, es ist uns eine große Freude, dieses Fest mit euch zu feiern und an eurem Glück teilhaben zu dürfen! Alle, die Christine kennen, wissen, dass es immer ihr größter Wunsch war, zu heiraten und eine vielköpfige Kinderschar ins Leben zu begleiten. Nun, meine liebe Tochter, dein erstes Ziel hast du nun bereits im zarten Alter von 23 erreicht, und an dem zweiten habt ihr schon fleißig gearbeitet...!“ Allgemeines Schmunzeln unterstrich sein liebevolles Lächeln.

„Zunächst war ich etwas skeptisch, wie wir Väter eben so sind, ob Stefan wohl der Richtige für mein kleines Mädchen wäre. Ihr wisst schon... Chef und Sekretärin...!“ Er grinste vergnügt. „Aber sobald ich die beiden zusammen gesehen und erlebt habe, wie fürsorglich und liebevoll sie zu einander sind, wie wunderbar sie harmonieren, wurde mir klar, dass das tatsächlich Bestand haben könnte.“ Er zwinkerte dem Brautpaar lächelnd zu.

„Ich selbst habe das große Glück, mein Leben mit einer wundervollen Frau zu verbringen, die mir jeden Tag aufs Neue das Herz wärmt und genau das wünschen wir uns auch für euch! Christine und Stefan, viel Glück für eure Ehe, möge euch die Liebe jeden Tag begleiten, jeden eurer Schritte lenken und jedes Wort erfüllen, das ihr zueinander sagt!“ Beifall brandete auf und während alle ihre Gläser hoben um auf das Brautpaar zu trinken, wischte sich die eine oder andere eine aus Rührung vergossene Träne aus dem Augenwinkel.

Nun erhoben sich auch noch Nicki und Hannes. „Da schon alle hungrig und die Düfte, die vom Griller herüber wehen nicht mehr zu ignorieren sind, werden wir uns kurz fassen“, fing Hannes an.

„Da wir als beste Freunde des Brautpaares in alle intimen Einzelheiten ihres Kennenlernens eingeweiht waren, begann  vor ungefähr einem Jahr eine höchst unterhaltsame Zeit“, erzählte nun Nicki und strich sich die lockere Haarsträhne hinter das Ohr. „Die beiden umschlichen einander, Vernunft und Anziehung konkurrierten einige Zeit, bis – wie wir heute unschwer erkennen können – die Anziehung siegte. Und von da an, ging alles sehr schnell.“

Hannes setzte fort: „Ich kenne Stefan als einen besonnenen Menschen, der alle Vor- und Nachteile gründlich abwägt, bevor er eine Entscheidung trifft. Doch Christine konnte ihn mit ihrer liebevollen und herzlichen Art und nicht zuletzt mit ihren weiblichen Reizen in Rekordzeit überzeugen, dass sie die Richtige für ihn ist!“ Beifälliges Nicken begleitete die Sprechpause, bevor Nicole wieder das Wort ergriff:

„Ich bin ja nicht unbedingt dafür bekannt, eine Romantikerin zu sein, aber bei euch beiden habe ich einfach den Eindruck, ihr seid für einander geschaffen, seid eine Einheit, die miteinander durch dick und dünn geht - und das ist wunderschön! Also bleibt uns nur, euch beiden von Herzen alles Gute und viel Glück zu wünschen. Das nächste Fest, das wir gemeinsam feiern, wird wohl die Taufe unserer Kinder sein...!“ Die Gäste klatschten Beifall, während sich das Brautpaar und ihre Trauzeugen umarmten, dann erhob Stefan noch einmal die Stimme und rief:

„Hiermit erkläre ich das Buffet für eröffnet und wünsche allen einen guten Appetit!“

Christine stand neben ihrer Schwester an der Salatbar und lächelte sie von der Seite an.

„Ich freue mich so, dass du kommen konntest, Marie. Wir haben dich so vermisst!“ Die junge Frau zog die Braut kurz an sich und erwiderte lächelnd.

„Ich freue mich auch, Chrissi. Und ich hab eine Überraschung für dich: England ist für mich gestorben, ich fliege nicht mehr zurück!“

„Das ist ja super! Wissen es Mama und Papa schon?“

Marie lächelte. „Mama hat es von selbst erraten. Du weißt ja wie sie ist... Als sie meine Koffer sah, wusste sie gleich, dass ich nicht für zwei Wochen Urlaub so viel mit mir herumschleppe!“

Plötzlich wurde Christine ernst. „Aber was ist mit Robert?“ Sie sah ihre Schwester forschend an. „Ist er der Grund, warum du so plötzlich... Ohweh, ich hätte nicht fragen sollen, entschuldige bitte, Marie, ich wollte dich nicht traurig machen!“, setzte sie erschrocken hinzu, als sich das Gesicht ihrer Schwester augenblicklich verdüsterte. Aber die schüttelte nur den Kopf.

„Ist schon gut. Ja, er ist der Grund, warum ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion meine Sachen gepackt habe. Ich hab ihn mit der Tochter des Rektors erwischt... Sieht so aus, als will er sich die Karriereleiter hoch schlafen“, meinte sie mit einem schiefen Lächeln. Robert war Professor an der Uni, an der Marie seit dem Abschluss ihres Anglistik-Studiums im vergangenen Sommer als Assistentin gearbeitet hatte.

„Naja, eigentlich hat es schon länger nicht richtig gepasst, er war ehrlich gesagt ziemlich langweilig und steif. Ich hätte längst Schluss machen sollen! Er ist mir also nur zuvor gekommen, könnte man sagen...“ Sie zuckte mit den Schultern.

„Und dein Job?“, fragte Christine nach.

„Ich habe den Vertrag unabhängig davon ohnehin auslaufen lassen und war bereits auf Jobsuche. Aber jetzt will ich hier in Graz arbeiten, oder vielleicht in Wien, falls das nicht klappt. Aber aus Österreich gehe ich so bald nicht wieder weg!“ Spontan drückte ihre kleine Schwester ihr einen Kuss auf die Wange.

„Auch wenn der Auslöser für deine Rückkehr nicht so toll ist, freue ich mich total, dass du da bist und bleibst!“

Der erste Run auf das Grillbuffet war bereits vorbei, als die beiden Frauen nun dort ankamen. Christine wählte ein Hühnerfilet und Grillgemüse, während Marie ihr Gemüse mit gegrilltem Käse und Tofuwürstchen ergänzte. Langsam gingen sie zum Tisch zurück. Marie hatte ihren Platz links neben der Braut zugewiesen bekommen, während die Trauzeugen neben Stefan saßen.

„Du bist also wirklich noch immer Vegetarierin?“ Christines konnte ihr Erstaunen nicht ganz verbergen.

„Müssen wir das tatsächlich NOCH IMMER diskutieren?“ Marie verzog das Gesicht.

„Nein, natürlich nicht, entschuldige bitte...“, machte ihre Schwester einen Rückzieher. „Es ist nur, weil Papa das immer als pubertäre Marotte hingestellt hat...“

Die ältere Schwester nickte grimmig. „Ich weiß... In einer Familie der Fleischesser habe ich es aber wirklich nicht leicht! Vielleicht sollte ich doch wieder weggehen...“, zog sie Chrissi auf. Die schüttelte vehement den Kopf.

„Nein, ganz sicher nicht! Was glaubst du denn, warum wir darauf geachtet haben, dass das Buffet auch fleischlos glücklich macht?“

„Wegen mir?“, Marie riss ungläubig die Augen auf. „Ehrlich?“

Christine musste lachen. „Nicht nur wegen dir, aber auch, natürlich!“

„Wer von den Gästen ist noch fleischlos glücklich wie du das nennst?“ Maries Blick glitt interessiert über die fröhlich essende Schar.

„Sabine und Manfred, beides Arbeitskollegen von mir!“ Sie deutete unauffällig zu der blonden, kurzhaarigen Frau, die mit ihrem knapp vierjährigen Sohn sprach und zu einem Mann mit üppigen, lockigen, rotblonden Haaren und Vollbart. Soeben lachte er herzlich über eine Bemerkung des kleinen Felix und warf den Kopf in den Nacken.

„Hübsches Paar...“

Christine schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind beide solo. Hab mir anfangs auch gedacht, das könnte was werden, aber augenscheinlich funkt es nicht zwischen den beiden...“

Der Mann ist jedenfalls einen zweiten Blick wert, dachte Marie. Leise meinte sie: „Beeindruckender Typ. Hat was von einem irischen Krieger.... Und er ist tatsächlich Vegetarier?“

„Du wirst doch nicht selbst die Vorurteile bezüglich blass und schmächtig teilen? Du bist es ja auch nicht, sondern siehst aus wie das blühende Leben!“ Christine konnte sich ein Grinsen nicht verbeißen. „Er hat übrigens wirklich irische Vorfahren... Aber du kannst ihn ja später selbst fragen. Er ist ein ganz netter, umgänglicher Typ“, zwinkerte sie ihrer großen Schwester zu. Amüsiert beobachtete sie, wie Maries Blick verstohlen immer wieder zu dem Hünen am anderen Ende des Tisches wanderte...

Die letzten Gäste brachen gegen 23 Uhr auf. Christine war froh, dass sie sich um nichts zu kümmern brauchte. Geschirr, Gläser und Besteck waren bereits vom Personal von 'Event4you' eingesammelt und abtransportiert worden. Die Tische und Stühle und das Party-Zelt würden am nächsten Tag abgeholt werden. Es erleichterte die gesamte Organisation enorm, dass Carina und Martin praktischerweise gleich nebenan wohnten.

„Was hältst du davon, wenn wir uns noch ein Bad gönnen, mein Schatz?“, fragte Stefan, während er ihr die schmerzenden Füße massierte. Christine seufzte wohlig, sowohl wegen der Massage als auch als Zustimmung zu seinem Vorschlag.

„Hmmm, und das Rosenölbad dazu, bitte!“ Stefan stand auf und küsste seine junge Frau zärtlich, bevor er im Badezimmer verschwand. Ich bin die glücklichste Frau auf der ganzen Welt!, dachte Chrissi und strich über ihren rundlichen Bauch. Und du, mein kleines Spätzchen, hast den liebsten Papa den man sich nur vorstellen kann! 

Stefan kam ins Wohnzimmer zurück und trug einen großen Korb mit einem Gesteck aus weißen und rosa Rosen, ergänzt mit Efeu und Schleierkraut.

„Hast du den schon bemerkt?“ Sie schüttelte den Kopf.

„Er muss irgendwann abgegeben worden sein und jemand hat ihn in der Halle abgestellt!“, meinte Stefan. „Hier ist eine Karte....!“

„Die herzlichsten Glückwünsche zur Hochzeit!“, las sie vor. „'So weit wir wissen, sind Rosen eure Lieblingsblumen und der Efeu steht für die ewige Liebe, die euch verbindet. Alles Liebe, Klara, Robin und Peter.' Sie haben alle drei selbst unterschrieben.... Ist das süß!!“ Christine strahlte. „Heute Vormittag beim Frisör haben wir uns über die drei unterhalten. Mir scheint, wir haben großes Glück mit unseren neuen Nachbarn!“

„Auf jeden Fall ist das eine sehr nette Geste“, stimmte Stefan ihr zu. „Komm, das Badewasser ist fertig!“

„Einen Nachteil hat es, wenn wir jetzt in die Wanne steigen!“ Christine wirkte plötzlich etwas unschlüssig. „Ich wollte dich doch in unserer Hochzeitsnacht in meiner schönen Spitzenwäsche verführen....“ Ein anerkennendes Schmunzeln huschte über sein Gesicht.

„Dann werden wir eben eine kleine Programmänderung machen: Ich werde dich jetzt genüsslich ausziehen und gebührend bewundern … und anschließend in der Badewanne verwöhnen!“ Er zog sie lächelnd vom Sofa hoch und schloss sie fest in die Arme, während er schon nach ihrem Reißverschluss suchte.

„Seitlich“, flüsterte sie ihm ins Ohr und wand sich dann kichernd, als seine tastenden Finger sie kitzelten. Er nützte die Gelegenheit, sie noch etwas mehr zum Lachen und Quietschen zu bringen, bevor er ihr den Reißverschluss öffnete und ihr langsam das Kleid abstreifte. Der feine Stoff bauschte sich raschelnd um ihre Füße wie eine cremeweiße Wolke und er reichte ihr galant die Hand um ihr behilflich zu sein herauszusteigen.

„Du warst in dem Kleid wunderschön, Christine, aber ohne bist du noch schöner“, sagte er leise und sah sie bewundernd an. „Ich bin verrückt nach dir.... Und die immer weiblicheren Formen, die du entwickelst, finde ich sehr … erregend, … anziehend...“ Seine Hände strichen zärtlich über ihre Schultern abwärts, umfassten ihre Brüste.

„Sie werden immer größer und schwerer...“, meinte er fasziniert, während er mit den Daumen über ihre empfindlichen Brustwarzen strich. Augenblicklich wurden sie unter dem feinen Stoff ihres cremefarbenen Spitzen-BHs hart und reckten sich der Berührung entgegen. Flink hatte er den Verschluss geöffnet und streifte ihn ihr ab. Christine stöhnte leise auf, als er ihre Brüste umfing und ihre Nippel liebevoll reizte, sie in die Länge zog und zart zwickte.

„Sie werden auch immer empfindlicher“, keuchte sie und drückte den Brustkorb durch, um sich noch enger in seine Hände zu schmiegen. Verlangend strich er sanft über ihren gerundeten Leib, schlüpfte dann unter ihren Slip. Zärtlich liebkosten seine Finger den Eingang zu ihrer Muschi, rieben zart über den Kitzler und stießen in ihre heiße Nässe.

„Liebling, wolltest du mich nicht eigentlich ausziehen?“, erinnerte sie ihren Mann atemlos, bevor sie selbst die Beherrschung verlor. „Ich möchte heute wirklich vorher baden... Es war ein langer und anstrengender Tag...“

„Ach ja, das Badewasser hätte ich jetzt fast vergessen!“ Trotzdem hatte Stefan keine Eile und streifte Christine den Slip langsam ab, dann kniete er sich vor sie hin und rollte  sorgfältig einen Strumpf nach dem anderen von ihren schlanken Beinen. Zu gerne wollte er seine Zunge in ihre Spalte stecken, die er so verführerisch vor Augen hatte, aber er respektierte ihren Wunsch nach einem reinigenden Bad. Wir werden noch oft genug spontanen, 'schmutzigen' Sex haben, dachte er frohlockend und küsste ihren Bauch, während er mit beiden Händen ihre Pobacken umfasste. Seine Frau wuschelte ihm zärtlich durch die kurzgeschnittenen, dichten, dunklen Locken und drückte seinen Kopf liebevoll gegen ihren Babybauch, dann meinte sie lockend: „Komm, umso schneller sind wir im Bett!“

Stefan stieg zuerst in die Wanne und ließ noch etwas heißes Wasser einlaufen, während sie ein paar Teelichter entzündete und am Rand platzierte. Dann machte er für Christine Platz, die sich mit einem genüsslichen Seufzer mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte und die Hände bequem auf seine Oberschenkel legte.

„Ich muss dir ein Kompliment aussprechen, Stefan“, sagte sie dann, während sie ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte.

„Danke, aber wofür?“, fragte er etwas verwirrt.

„Du warst heute der perfekte Gastgeber! Ich war so stolz auf dich! Als wir uns kennen gelernt haben, warst du hier ziemlich eingeigelt, oder täusche ich mich da?“

„Ja, das ist wohl der richtige Ausdruck...“, überlegte er überrascht. „Du hast Recht, Christine! Vor einem Jahr hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können, hier einmal ein Fest mit so vielen Menschen zu feiern und es auch noch zu genießen! Nachdem mir die protzigen Partys meiner Eltern so zuwider waren...“ Er zog sie liebevoll noch ein wenig näher an sich und legte dann seine Hände auf ihren Bauch.

„Du tust mir so gut, mein Liebling! Ich war wie ein Einsiedlerkrebs, zwar irgendwie zufrieden in meinem eigenen kleinen Reich, aber nun lebe ich erst richtig und bin glücklicher als ich es jemals für möglich gehalten hätte!“

„Ich auch, Stefan! Ich liebe dich!“ Sie drehte sich weiter nach hinten und sie küssten sich zärtlich. Plötzlich hob er abrupt den Kopf und sah sie groß an.

„War das jetzt das Baby unter meinen Händen?“ Christine nickte strahlend. „Du hast es auch gespürt? Ja, sie hat getreten!“

„Oh mein Gott, ich hab zum ersten Mal unser Baby gespürt! Das ist mein schönstes Geburtstags- und Hochzeitsgeschenk in einem! Gut gemacht, Lara-Sophie!“

„Lara-Sophie? War dein Favorit vergangene Woche nicht noch Laura?“, fragte Christine verschmitzt. „Gut, dass wir noch vier Monate Zeit haben...! Mit Bindestrich als Doppelname?“ Er nickte und sah sie erwartungsvoll an.

„Lara-Sophie....“, ließ sich die werdende Mama den Namen auf der Zunge zergehen. „Lara-Sophie Haller.... Gar nicht so schlecht..! Besser als Laura auf jeden Fall... Mal sehen! Hmmm, was hast du denn vor?“, fragte sie dann und überließ sich entspannt seinen streichelnden Fingern, die nach oben zu ihren Brüsten gewandert waren. Stefan schöpfte mit den Händen Wasser und ließ es über ihre Nippel rinnen, bis sie sich unter der feinen Stimulation aufrichteten. Dann erfasste er sie zart, zog an ihnen ihre Brüste ein wenig hoch und ließ sie ins Wasser platschen. Wie sehr ihm das Spiel gefiel spürte sie an seinem Penis, der sich zunehmend härter an ihren Po drückte. Unwillkürlich drängte sie sich näher an ihn. Seine Finger fanden abermals den Weg zwischen ihre Beine und streichelten ihre glatt rasierten Schamlippen, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Doch als er seine Finger in ihre Spalte stoßen wollte, schloss sie die Beine.

„Du, entschuldige, auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt die Stimmung killt, aber ich glaube, es ist nicht gut, wenn das Badewasser in meine Scheide kommt... wegen möglicher Infektionen...“ Stefan hielt inne und drehte sie so, dass er sie ansehen konnte.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, mein Liebling, und es turnt mich auch nicht ab. Im Gegenteil.... für jemanden wie mich ist deine Fürsorge für das Baby das reinste Aphrodisiakum!“

„Jemand wie dich..?“, wiederholte sie verwirrt.

„Für einen Mann, der sich so sehr darauf freut Vater zu werden, ist eine Frau, die ihr eigenes Wohl hinter das des Babys stellt, höchst begehrenswert“, erklärte er lächelnd. „Ich spüre ja, dass du erregt bist, aber trotzdem denkst du zuerst an das Kleine als an deine eigene Befriedigung!“ Er schlang erneut seine Arme um sie, dann fragte er nah an ihrem Ohr. „Darf ich dich waschen?“

Sie kniete sich vor Stefan hin, reichte ihm die Rosen-Seife, die sie so mochte, und ließ sich von ihm mit dem duftenden Schaum einseifen. Wohlig schloss sie die Augen, während seine Hände sanft über ihren ganzen Körper glitten, sie liebkosten und reinigten gleichzeitig. Jede Rundung, jede Spalte und Vertiefung wurde gebührend beachtet.

Dann nahm sie ihm die Seife ab und wusch ihren Mann mit der selben liebevollen Aufmerksamkeit. Ihre Hände strichen über seinen vertrauten Körper, die breiten Schultern, die Muskeln seiner Arme und des Oberkörpers. Um seinen Rücken zu erreichen, drückte sie sich eng an seine Vorderseite und legte die Arme um ihn. Dabei rieben ihre Brüste verführerisch über seinen harten Brustkorb. Ihre Hände glitten an ihm hinunter und während sie genüsslich seine festen, knackigen Pobacken einseifte und sanft mit den Fingern durch seine Spalte fuhr, drückte sein harter Schwanz gegen ihren Venushügel.

„Möchte da jemand Aufmerksamkeit?“, lächelte sie Stefan neckisch an. Schon hatte sie seinen Penis in der Hand, zog die Vorhaut vorsichtig zurück und ließ ihre seifige, glitschige Hand sanft über die Eichel gleiten. Die andere Hand widmete sich dem rasierten Umfeld seines besten Stücks. Die liebevolle Wasch-Massage entlockte ihm ein raues Stöhnen, das sie ihm von den Lippen küsste. Rasch spülten sie sich die Seife ab und rieben und tupften einander trocken.

Sie hatten es plötzlich sehr eilig, in ihr Bett, nun tatsächlich ihr EHE-Bett, zu kommen. Christine quietschte überrascht auf, als ihr Mann sie auf seine Arme hob und ließ sich lachend von ihm ins Schlafzimmer tragen.

Stefan legte sie auf den Rücken und zog ihren Po ganz bis an den Rand des Bettes. Er hockte sich vor sie auf den Boden und tastete unters Bett. Hier bewahrten sie mehrere Kissen auf, weiche und festere, in unterschiedlichen Dicken und Formen, je nach Bedarf... Mit geübtem Griff erwischte er das Dinkelspelzkissen und schob es sich unter die Knie.

Dann konzentrierte er sich wieder ganz auf seine junge Frau, die erwartungsvoll vor ihm lag. Sanft ergriff er ihren linken Fuß und bedeckte ihn mit Küssen, umrundete die inneren Knöchel, strich mit den Lippen ihre wohlgeformten Waden entlang. Seine Zungenspitze kitzelte ihre Kniekehle, bevor sein Mund an der zarten Haut ihres Schenkels immer weiter glitt und sich ihren verlockenden, dunkelrosa Schamlippen näherte. Vorsichtig legte er ihr Bein ab. Das Blut pochte bereits in seinem harten Penis, als er sich zwischen ihre verlangend gespreizten Beine beugte, zärtlich über ihre glatten, duftenden Lippen leckte, sie mit Küssen bedeckte und mit der Zungenspitze teilte. Mit allen Sinnen genoss er es, ihre wohlbekannten Geheimnisse immer wieder neu zu entdecken. Doch dann ließ er von ihr ab, was ihr ein sehnsüchtiges Stöhnen entlockte und ihm ein kleines, zufriedenes Lächeln. Oh ja, meine Süße, ich hab schon gemerkt, wie erregt du bist... Du schmeckt so gut, ich könnte die ganze Nacht an dir lutschen...

Statt dessen ergriff er ihr rechtes Bein und verwöhnte ihre samtige Haut auf die selbe, zärtlich-erotische Weise wie zuvor das linke, bis er sich erneut dem verlockenden Zentrum zwischen ihren Schenkeln näherte. Doch diesmal unternahm er einen Frontal-Überraschungsangriff: Er legte seinen weit geöffneten Mund über ihr Geschlecht, nahm so viel davon saugend und leckend in Besitz wie ihm möglich war. Christine keuchte auf und wand sich vor Lust, aber er hielt sie fest, ließ ihr keinen Chance, seinem fordernden Mund zu entkommen.

Sein Mund ist so heiß... die kitzelnde Zunge dazu... ich halt das nicht aus... Oh mein Gott, das ist so intensiv... ich bin gleich soweit... oh nein, nicht aufhören... Sie schrie leise auf, als er sein steifes, pulsierendes Glied mit einem Stoß tief in sie hinein stieß. Oh ja, das ist noch besser... so groß, so hart...  

Fasziniert beobachtete Stefan, wie ihre Brüste wippten. Er griff nach ihnen, hielt sie sanft in den Händen, während sein Becken in einem gleichmäßigen, sich nur langsam steigernden Rhythmus gegen ihre Hüfte prallte. Dann sah er an seinem Körper hinunter, sah zu, wie sein Penis tief in ihre schlüpfrige Vagina eintauchte und wieder ein gutes Stück, glänzend von ihrer Nässe, herausglitt. In der Position lag ihr Kitzler bloß und fast unberührt, ihr Babybauch verhinderte, dass er sich weiter über sie beugte um ihn mit seinem Körper zu stimulieren.

Sein Blick folgte seiner Hand, die von ihrer Brust abwärts wanderte und über den runden, festen Hügel zu ihrem Schambein glitt. Er benetzte den Daumen mit ihrer Nässe und legte ihn sanft auf ihren Kitzler, fing vorsichtig zu reiben an, umrundete ihn, rieb wieder... verteilte noch mehr ihrer Säfte... und beobachtete ihre Reaktion. Bald keuchte sie unkontrolliert und Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn und zwischen ihren Brüsten. Sie hob ihm ihre Hüfte ein wenig entgegen, was den Winkel seines Eindringens veränderte und die Reibung für sie beide vergrößerte. Seine Finger, die mit ihrem Nippel spielten, entwickelten beinahe ein Eigenleben, zwirbelten, zwickten, zupften, ebenso hatte sein Daumen seine Berufung gefunden, sodass Stefan sich ganz auf seine eigene Erregung konzentrieren konnte. Er genoss ihre heiße Enge, die immer nasser wurde, ihn umfasste und doch nicht festhalten konnte. Sie ist gleich soweit..., erkannte sein von Lust umnebeltes Gehirn, während er Rhythmus und Heftigkeit seiner Stöße noch einmal geringfügig steigerte. Er kannte die Anzeichen ihres nahenden Orgasmus und zwickte sie heftig in die harte Brustwarze und nur einen Augenblick später spürte er das vertraute, massierende Zusammenziehen in ihrem Unterleib, genoss mit tiefen, rauen Schreien, die sich in ihre hellen, keuchenden mischten, den gemeinsamen Höhepunkt, tauchte vollkommen ein in die herrlichen Empfindungen, die er erst mit Christine so richtig kennen gelernt hatte.

Als der Orgasmus verebbte, half er ihr, ganz auf die Liegefläche hoch zu rutschen und legte sich zu ihr, schmiegte sich dicht an ihren heißen, schweißfeuchten Körper.

„Ich kann dir gar nicht oft genug sagen, wie glücklich ich mit dir bin, Christine!“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.

„Hör bitte niemals auf damit“, erwiderte sie mit einem zärtlichen Lächeln und küsste ihn. „Ich möchte es immer wieder hören und vor allem spüren, so wie jetzt gerade!“

Sie kuschelten noch eine Weile, doch bevor sie Gefahr liefen einzuschlafen, rappelten sie sich nochmals auf und gingen ins Badezimmer. Christine entfuhr ein kleiner, entsetzter Aufschrei, als sie sich im Spiegel sah. Ihr Make-up war vollkommen zerlaufen und verschmiert.

„Du lieber Himmel, du musst mich wirklich lieben, um mich sogar SO attraktiv zu finden!“, lachte sie Stefan an, bevor sie zum Make-up-Entferner griff. Er sah ihr interessiert zu, als sie ihr Gesicht reinigte und meinte dann ganz erstaunt:

„Ach DU bist das! Ich hab dich gar nicht erkannt!“ Grinsend griff Christine nach einem nassen Waschhandschuh, der am Waschbecken lag und warf damit nach ihm. Stefan flüchtete lachend auf die Toilette. Sie wandte sich wieder ihrem Spiegelbild zu und betrachtete es versonnen.

„Christine Haller“, flüsterte sie lächelnd, „was bist du bloß für ein Glückspilz!“

Kapitel 3

„Erzähl mal, wie war es auf Madeira?“, wollte Nicki von ihrer Freundin wissen. Sie saßen auf der Terrasse und blickten über die kurz gemähte, frühlingsgrüne Wiese, aus der sich bereits wieder die leuchtend gelben Blütenköpfchen des Löwenzahns reckten, als hätten sie nur darauf gewartet, im kurzen Grün noch besser zur Geltung zu kommen. Mittlerweile war es Ende April geworden

„Traumhaft!“, schwärmte Christine. „Die vielen Blumen, das Klima, das Meer, das Essen...! Und Stefan hat mich umsorgt wie eine Prinzessin!“ Sie lächelte glücklich. „Wir haben's schon gut getroffen mit unseren Männern, oder was meinst du?“ Nicole nickte zustimmend.