Andrew Wommack
Heilung: Gottes Wille für dich
Originally published in the USA by
God Wants You Well
Copyright © 2010 Andrew Wommack
Die englischsprachige Originalausgabe erschien im Verlag Harrison House Publishers unter dem Titel God Wants You Well Copyright © 2010 by Andrew Wommack Ministries. This translation of God Wants You Well is published by arrangement with Harrison House. All rights reserved.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Schlachter Bibelübersetzung entnommen. Bibeltext der Schlachter, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten wurden vom Autor vorgenommen.
ELB | Revidierte Elberfelder Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten. |
KJV | King James Version. |
LUT | Lutherbibel, revidiert © 1984 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart. |
NLB | Neues Leben Bibel, © 2017 SCM R.Brockhaus, Witten. |
Umschlaggestaltung: Harrison House Publishers
Corporate Design: spoon design, Olaf Johannson
Übersetzung: Ines Piecha
Korrektorat: Thilo Niepel
Satz: Grace today Verlag
Druck: CPI books GmbH, Leck
Printed in Germany
Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck
4. Auflage 2022
© 2021 Grace today Verlag, Schotten
Paperback: ISBN 978-3-95933-218-7, Bestellnummer 372218
E-Book: ISBN 978-3-95933-219-4, Bestellnummer 372219
Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.
www.gracetoday.de
INHALT
Einführung
KAPITEL 1Wunder bestätigen Gottes Wort
KAPITEL 2Teil seines Erlösungswerks
KAPITEL 3Sozo!
KAPITEL 4Das Komplettpaket
KAPITEL 5Krankheit und Sünde
KAPITEL 6Eine faule Ausrede
KAPITEL 7Paulus’ Stachel im Fleisch
KAPITEL 8Augenprobleme?
KAPITEL 9Vom Fluch erlöst
KAPITEL 10Jesus heilte sie alle
KAPITEL 11Warum wird nicht jeder geheilt?
KAPITEL 12Wegen eures Unglaubens
KAPITEL 13Zunichtegemachter Glaube
KAPITEL 14Reiner, starker Glaube
KAPITEL 15Auch das Reich Gottes unterliegt Gesetzen
KAPITEL 16Die geistliche Welt
KAPITEL 17Worte haben Macht
KAPITEL 18Handle gemäß deinem Glauben
Mein Gebet für deine Heilung
Will Gott immer heilen?
Bibelstellen
Empfange Jesus als deinen Retter
Empfange den Heiligen Geist
EINLEITUNG
Auch wenn ich nicht alles weiß, was es über Heilung zu wissen gibt, ist meine Erkenntnis darüber mit den Jahren doch sehr gewachsen; ich halte mich in diesem Bereich für recht »fit«. Es ist nun tatsächlich schon fast vierzig Jahre her, dass mich Krankheit das letzte Mal überwältigt hat. Das heißt nicht, dass ich keine Probleme gehabt hätte. Ich wurde immer wieder von Symptomen angegriffen. Als ich vor Jahren gerade dabei war, eine Radiosendung zu produzieren, meldeten sich alle Symptome einer Grippe. Meine Nebenhöhlen verstopften, meine Nase lief, ich bekam Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Fieber – alles innerhalb kürzester Zeit. Ich brauchte eine Stunde, um darüber zu beten, aber dann war es vorbei.
Die vermutlich schwerste Krankheit, die ich in diesen vergangenen vierzig Jahren zu bekämpfen hatte,1 befiel mich, als ich von England nach Hause zurückkehrte und sofort an meinem Gartenteich zu arbeiten begann. Obwohl ich 34 Stunden lang nicht geschlafen hatte, musste ich mich sofort darum kümmern, denn etwas stimmte nicht mit dem Abfluss des Teiches, den ich gerade auf meinem Grundstück baute. Es war nicht gerade klug von mir, sechs Stunden lang brusttief im kalten Wasser zu stehen und zu arbeiten, während ich gleichzeitig so schwach, müde und erschöpft war. Sehr bald begann meine Nase zu laufen und meine Ohren verstopften, doch ich wurde diese laufende Nase innerhalb eines Tages wieder los. Obwohl ich noch einige Tage brauchte, bis meine Ohren wieder frei waren, wäre einem außenstehenden Beobachter trotzdem nichts aufgefallen.
Soweit ich mich erinnere, war das die schlimmste Erkrankung, mit der ich in fast vierzig Jahren zu tun hatte. Ganz zu Anfang dieser Zeit wurde bei mir eine unheilbare Krankheit festgestellt. Doch nach drei Tagen erklärte mich derselbe Arzt, der die Diagnose gestellt hatte, für gesund, denn ich hatte Gebet und Heilung empfangen. Ich habe also erlebt, wie Gott mich schon von einigen Dingen geheilt hat.
Heilung ist eine Stärke in meinem Leben. Die Wahrheiten, die ich in diesem Buch niederschreibe, funktionieren bereits seit Jahrzehnten für mich. Auch wenn ich noch nicht alles verstehe, was es zu verstehen gibt, weiß ich doch mehr über Heilung, als ich in diesem Buch ansprechen kann. Daher verweise ich auf das weiterführende Lehrmaterial am Buchende, um die hier beschriebenen Wahrheiten zu ergänzen und zu vertiefen. Mein Ziel mit diesem Buch ist nicht, das Thema Heilung mit allen dazugehörenden Aspekten zu lehren, sondern vielmehr ein festes Fundament zu legen.
Wie steht es mit dir?
Es ist wichtig, dass du über die Wahrheiten aus dem Wort Gottes nachdenkst, die in diesem Buch aufgeführt sind. Obwohl ich persönlich seit langer Zeit in göttlicher Gesundheit lebe, liegt das nicht daran, dass mir nie etwas widerfahren wäre. Ich hatte Verletzungen und Unfälle und Krankheit wollte mir ans Leder. Ich hatte Probleme, doch ich habe sie überwunden – und mein Körper erfreut sich seit Jahrzehnten bester Gesundheit.
Ich habe außerdem einer Vielzahl von Menschen im Bereich von Heilung gedient und erlebt, wie Blinde wieder sehen konnten. Es handelte sich dabei sowohl um Menschen, die teilweise erblindet waren und Besserung erfuhren, als auch um vollkommen Erblindete, die nicht einmal Licht wahrnehmen konnten und deren Augen geöffnet wurden. Ich habe erlebt, wie sowohl schwerhörige als auch vollkommen taube Menschen wieder hören konnten. Ich erinnere mich daran, dass ich für Menschen gebetet habe, deren Trommelfell nicht mehr funktionsfähig war oder sogar operativ entfernt worden war. Gott hat ihr Hörvermögen wiederhergestellt. Ich habe gesehen, wie Menschen, die wegen einer Kehlkopfentfernung nicht sprechen konnten, ein Wunder empfingen und begannen, in Sprachen zu beten. Ich habe Tausende von Menschen gesehen, die von Arthrose und allen möglichen Arten von Schmerzen geheilt wurden. Ein Mann hatte einen Metallstab in seinem Rücken, der ihn aufrecht stehen ließ. Es war physisch unmöglich für ihn, sich zu bücken, dennoch empfing er Heilung und konnte sich ohne Weiteres bücken. Ich habe gesehen, wie verkrüppelte Gliedmaßen geheilt wurden und Menschen aus ihrem Rollstuhl aufstanden.
Ich habe persönlich drei Totenauferstehungen erlebt, eine davon betraf meinen eigenen Sohn. Er war bereits fast fünf Stunden tot gewesen und schon blau angelaufen. An seinem Zeh war ein Etikett befestigt und man hatte ihn bereits in der Leichenhalle des Krankenhauses aufgebahrt. Doch der Herr hat ihn auferweckt – Ehre seinem Namen!
Ich erwähne diese Dinge nicht, um ins eigene Horn zu blasen. Ich lerne auch beim Thema Heilung immer noch dazu. Es gab und gibt noch immer Situationen, in denen ich für Menschen bete und sie nicht geheilt werden. Doch ich erziele heute bessere Ergebnisse als je zuvor. Ich bin noch nicht am Ziel angekommen, doch ich habe mich auf den Weg gemacht und dabei einige wichtige Wahrheiten gelernt.
Wie steht es mit dir? Lebst du kontinuierlich in göttlicher Gesundheit? Werden Menschen geheilt, wenn du für sie betest? Wenn nicht, solltest du sorgfältig über die Wahrheiten nachdenken, die ich hier mitteile.
Gottes Wort funktioniert
Bitte halte meine Zuversicht nicht für Überheblichkeit. Dies ist einfach ein Bereich in meinem Leben, wo ich Resultate erzielt habe. Ich selbst habe wohl Hunderttausenden von Menschen gedient. Ich habe andere ausgebildet und erlebt, dass diese Wahrheiten auch bei ihnen wirken. Viele Prediger haben mir berichtet, wie sie eine Offenbarung genau dieser Wahrheiten empfingen und danach die Heilung vieler Menschen erleben konnten, für die sie beteten. Bei einigen dieser Prediger wurde fast jeder Einzelne, für den sie gebetet hatten, geheilt, und sie erlebten außerdem mehrere Totenauferweckungen. Gottes Wort funktioniert!
Ich habe vielleicht noch nicht alles verstanden, doch ich weiß, dass ich in die richtige Richtung gehe. Ich habe die Kraft Gottes wieder und wieder wirken sehen. Wenn du gegen Heilung voreingenommen bist und nicht in Betracht ziehen möchtest, was das Wort sagt, werde ich dir möglicherweise nicht helfen können. Doch wenn du dich wirklich danach sehnst, mehr über die göttliche Heilung zu erfahren, die durch den Herrn Jesus Christus zur Verfügung gestellt wurde, und wenn du an das glaubst, was er getan hat, dann kann dieses Buch buchstäblich dein Leben verändern. Zumindest können dir diese Wahrheiten ein gewisses Maß an Erfolg und Sieg im Bereich von Heilung geben, so wie Gott es bei mir getan hat. Noch einmal: Ich behaupte nicht, schon alles erreicht zu haben, doch Heilung offenbart sich in meinem Leben, und zwar nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen, denen ich diene.
Wenn du in Demut Gottes Wort annimmst, dann glaube ich, dass dir diese Wahrheiten in gleicher Weise weiterhelfen werden.
KAPITEL 1
Wunder bestätigen Gottes Wort
Viele Menschen kritisieren mich, weil ich solchen Wert auf Heilung lege. Sie sagen: »Das ist unwichtig. Man muss nicht geheilt sein, um in den Himmel zu kommen. Du solltest keine Zeit im Radio, im Fernsehen oder in deinen Büchern darauf verwenden, Heilung so sehr zu betonen. Das ist ein zweitrangiges Thema. Du machst es wichtiger, als es tatsächlich ist.«
Einer der Radiosender, auf denen mein Programm ausgestrahlt wird, leitete vor einiger Zeit einen Brief an mich weiter, in dem ein Mann sogar mit rechtlichen Schritten gegen mich drohte. Im Wesentlichen sagte er: »Es ist eine große Sünde, dass Sie das sauer verdiente Geld der Menschen dazu benutzen, um über so etwas wie Heilung zu predigen!« Dieser Herr war einer von vielen, die meinen, es sei Zeitverschwendung, über Heilung zu sprechen. Ich sehe das vollkommen anders.
Heilung ist ein Teil des Erlösungswerks Christi. Wenn Jesus gestorben ist, um uns Heilung zur Verfügung zu stellen, dann ist das alles andere als nebensächlich. Wenn der Herr für unsere körperliche Heilung gelitten und Hiebe auf seinen Rücken ertragen hat, dann ist das nicht bedeutungslos. Wenn Jesus es wichtig genug fand, Heilung für uns zu erwerben, dann sollten wir es für wichtig genug halten, sie zu empfangen.
Gott der Vater ließ seinen Sohn am Kreuz all unsere Sünden und all unsere Krankheiten tragen. In dem gleichen Maß, wie Jesus unsere Sünden trug, trug er auch unsere Krankheiten. Deswegen ehrt es ihn, wenn wir uns für Heilung einsetzen. Tatsächlich verbrachte Jesus mehr Zeit damit, über Heilung zu sprechen, als über verschiedene andere Themen, die viele Menschen heute für wichtig halten – Himmel und Hölle insbesondere. Der Herr gebrauchte Heilung wie das Läuten einer Glocke, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken und um zu beweisen, dass er auf Erden die Macht hatte, Sünden zu vergeben. Viele biblische Beispiele belegen das.
Heilung und Vergebung
In Markus Kapitel 2 konnte der gelähmte Mann von seinen Freunden wegen der Menschenmenge nicht in das Haus getragen werden, in dem Jesus diente. Unbeirrt brachten sie ihn auf das Dach, entfernten einige Dachziegel und ließen den Mann auf seiner Trage buchstäblich vor Jesu Füßen herab.
Als aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! — Markus 2,5
Beachte, dass er sagte: »Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!«
Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und nimm deine Liegematte und geh umher? — Markus 2,6 – 9
Wenn Jesus nur ein normaler Mensch gewesen wäre, hätte er unmöglich weder »Steh auf und geh umher!« sagen können noch »Deine Sünden sind dir vergeben!«. Nur Gott kann Sünden vergeben, und ein Mensch hat mit seinen natürlichen Fähigkeiten nicht die Kraft, zu heilen. Doch Jesus, gleichzeitig vollkommen Gott und vollkommen Mensch, konnte beides aussprechen und für beides sorgen, nämlich Heilung und Vergebung.
Es ist deswegen einfacher zu sagen: »Deine Sünden sind dir vergeben«, weil man Sünde nicht sehen kann, und man kann auch nicht sehen, ob eine Sünde vergeben ist oder nicht. Wenn jemand dich herausfordern würde, indem er sagt: »Das kannst du nicht machen«, dann könntest du ganz einfach antworten: »Beweise es!«
Der Beweis
Jesus sagte deswegen, dass es einfacher sei, zu sagen »Deine Sünden sind vergeben!« als »Steh auf und geh umher!«, weil die Menschen sofort sehen konnten, ob Jesus wirklich die Vollmacht für diesen Befehl hatte. Entweder der Mann steht auf und geht oder er tut es nicht. Es würde sofort einen sichtbaren Beweis dafür geben, ob es funktionierte.
Sein Argument war folgendes: Wenn man das größere Werk vollbringen kann, schafft man auch das kleinere. Wenn du vier Meter weit springen kannst, schaffst du natürlich auch einen Meter.
Die Menschen standen sprachlos da und wussten nicht, wie sie antworten sollten. Da fuhr Jesus fort und sagte:
Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim! Und er stand sogleich auf, nahm seine Liegematte und ging vor aller Augen hinaus, sodass sie alle erstaunten, Gott priesen und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen! — Markus 2,10 – 12
Jesus machte sehr deutlich, dass er diesen Mann heilte, um den Menschen zu zeigen, dass er auch Vollmacht hatte, Sünden auf Erden zu vergeben. Der Herr gebrauchte Heilung als Beweis dafür, dass er Vollmacht hatte, auch unsichtbare Dinge zu bewirken. Wenn er sich um den natürlichen Körper und um die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse der Menschen kümmern konnte, konnte er auch ihre geistlichen Bedürfnisse befriedigen. Jesus gebrauchte Heilung wie eine Glocke, um die Menschen um sich herum zu sammeln und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Und dann sagte er ihnen die Wahrheit.
Worte allein?
Jesus sagte außerdem, dass die Wunder, die er tat, bezeugten, wer er war, und das bestätigten, was er sagte.
Doch ich habe ein größeres Zeugnis als das von Johannes: meine Taten. Sie sind mir vom Vater gegeben, damit ich sie ausführe und vollende, und sie bezeugen, dass der Vater mich gesandt hat. — Johannes 5,36 NLB
Obwohl Jesus auf das Zeugnis verwies, das Johannes von ihm ablegte, stützte er sich nicht darauf. Christus verließ sich vielmehr auf die Bestätigung, die sein Vater über seine Identität ablegte, indem er die Wunder vollbrachte. Wenn Jesus die Wunder als Zeugnis brauchte, um seine Autorität zu untermauern, wie können wir dann mit weniger auskommen? Es ist höchst arrogant, wenn wir der Meinung sind, dass Worte allein die Menschen überzeugen werden, wenn Jesus selbst Zeichen und Wunder brauchte, um sein Wort zu bestätigen.
Wie es sein sollte
Manche Leute sagen: »Wir brauchen heute keine Wunder mehr. Wir haben das Wort Gottes.« Doch die Bibel lehrt uns etwas anderes. In Markus 16 lesen wir einige der letzten Anweisungen Jesu für seine Jünger, bevor er in den Himmel auffuhr. Beachte, was er verspricht, nachdem er uns den Auftrag gegeben hat, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu predigen:
Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. — Markus 16,17 – 20
Mit anderen Worten: Gott gebrauchte Wunder, um zu bestätigen, dass es tatsächlich er selbst war, der durch diese Menschen sprach. Diese Bibelstelle zeigt außerdem, dass der Herr die wahre Verkündigung und Lehre seines Wortes mit den begleitenden Zeichen bestätigt.
Auf dieser Grundlage können wir heute mit Fug und Recht infrage stellen, ob Gott wirklich durch bestimmte Prediger spricht, wenn die Wunder wirkende Kraft Gottes nicht durch sie fließt. Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich sage nicht, dass jemand, bei dessen Dienst keine Heilungen geschehen, nicht von Gott gesandt ist. Genauso wenig sage ich, dass wir automatisch jedes Wort glauben sollten, wenn jemand ein Wunder tut. Du musst die Worte von Menschen immer anhand des Wortes Gottes prüfen. Trotzdem funktioniert es nach Gottes System so: Wenn sein Wort in Wahrheit gepredigt wird, werden Zeichen und Wunder folgen.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem man die Botschaft der Errettung verzerrt hat und man nur noch einzelne Punkte betont. Denn bestimmte Aspekte der Errettung werden von den meisten Christen nicht mehr berücksichtigt und missverstanden. Viele Menschen predigen nur noch über die Vergebung der Sünden. Gott bestätigt all sein Wort, das wir predigen. Doch wenn sich unsere Verkündigung nur auf geistliche und ewige Werte und die Vergebung von Sünden beschränkt, werden wir erleben, dass Menschen zwar von neuem geboren werden – aber mehr nicht. Wenn wir jedoch den ganzen Plan Gottes verkündigen und lehren, wird er dies mit Zeichen und Wundern bestätigen. So hat Gott es in der Bibel festgelegt und so sollte es sein.
Für uns gilt das Gleiche!
Nicht alle wahren Männer und Frauen Gottes erleben heute Wunder, denn sie predigen nicht alles, was Gott für uns vorgesehen hat. Einige Menschen, die ich persönlich sehr schätze, sind der Offenbarung, die sie empfangen haben, treu geblieben. Sie haben erlebt, wie sich Menschen bekehrt haben und ihr Leben verändert wurde. Ich würde niemals behaupten, dass dies keine wahren Prediger sind. Doch es ist offensichtlich, dass sie nicht den ganzen Plan Gottes verkündigen. Gott will, dass sein Plan in vollem Umfang verkündigt wird, und er wird ihn mit den begleitenden Zeichen und Wundern bestätigen.
In Hebräer 2,3 – 4 lesen wir:
Wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilung des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
Dies zeigt uns, dass Gott das Wort, das Jesus verkündigte, mit Wundern bestätigte. Als er in den Himmel auffuhr und die Jünger den Dienst auf Erden übernahmen, bestätigte Gott auch ihre Verkündigung mit Zeichen, Wundern und Gaben des Heiligen Geistes gemäß seinem Willen.
Heute kann niemand von sich behaupten, in besserer Weise zu wirken, als Jesus es getan hat. Tatsächlich erleben die meisten Christen in der Regel nicht die volle Manifestation der Kraft Gottes, so wie es bei den frühen Aposteln der Fall gewesen war. Für wen halten wir uns, wenn wir glauben, dass wir heute eine überlegene Salbung oder Fähigkeit hätten, Gott zu dienen, und deshalb auf Wunder verzichten könnten? Das ist doch der Gipfel der Arroganz. Wenn sowohl Jesus als auch die ersten Christen Zeichen, Wunder und Kraftwirkungen brauchten, um Gottes Botschaft zu bestätigen, dann gilt das auch für uns.
KAPITEL 2
Teil seines Erlösungswerks
Wenn wir Christen das Evangelium in seiner Fülle präsentieren würden – den ganzen Ratschluss Gottes –, würden wir heute einen viel größeren Einfluss auf die Welt ausüben. Gott möchte uns nicht nur unsere Sünden vergeben, sondern er liebt uns innig und sehnt sich danach, unseren Körper zu heilen, uns finanziell zu segnen und uns von Entmutigung und Depression zu befreien. Stell dir das vor!
Warum erscheinen unsere heutigen Kirchen und Gemeinden in den Augen der meisten Menschen als so kraftlos und unbedeutend? Einer der Hauptgründe ist, dass in der Verkündigung die Bedeutung Gottes auf das Jenseits beschränkt wird. Sie haben die Beziehung zu Gott zu einer Frage von Himmel oder Hölle gemacht und sprechen nicht darüber, dass er uns bereits jetzt liebt. Es wird nicht gelehrt, dass Gott uns bereits heute ein dynamisches und siegreiches Leben geben will. Es wird nicht in den Bereichen von Heilung, Wohlstand oder Befreiung gedient.
Ich habe einige Statistiken gesehen, die besagen, dass 85 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten an Gott glauben, aber nur 10 bis 15 Prozent regelmäßig eine Gemeinde besuchen. Wollte man all diese Menschen, die an Gott glauben, vor Gericht für ihren Glauben verurteilen, ist es fraglich, ob man genügend Beweismaterial für die Anklage finden würde. Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen denjenigen, die an die Existenz Gottes glauben, und denen, die eine lebendige Beziehung zu ihm haben.
Woher kommt das? Warum gibt es so viele Menschen, die zwar wissen, dass Gott existiert, aber keine innige Beziehung mit ihm suchen und ihn nicht zum Zentrum ihres Lebens machen? Obwohl es möglicherweise mehrere Gründe dafür gibt, ist meines Erachtens dafür ausschlaggebend, dass manche Kirchen und Gemeinden die Beziehung zu Gott als eine Frage von Himmel oder Hölle präsentieren. Sie verkündigen: »Lass dir einfach deine Sünden vergeben, damit du nicht in die Hölle kommst.«
Wirklich bedeutsam
Obwohl das stimmt – es gilt, den Himmel zu gewinnen und die Hölle zu verlieren, und um der Hölle zu entgehen, müssen Sünden vergeben sein –, erleben die meisten Menschen bereits im Diesseits eine derartige Hölle, dass sie sich nicht so sehr Gedanken über eine Hölle im Jenseits machen. Sie leben im Unfrieden, machen Ehescheidung durch, leiden an Krankheiten und haben große Angst vor dem, was in der Welt passiert. Sie haben weder gesehen noch gehört, dass der Herr sich auch um diese Probleme ihres täglichen Lebens kümmert. Sie denken, dass es bei Gott nur um das Jenseits gehe, das macht sie kurzsichtig. Sie sollten sich Gedanken über die Ewigkeit machen, doch sie sind zu sehr damit beschäftigt, sich wegen ihrer vielen Probleme über Wasser zu halten. Sie wissen zwar, dass Gott existiert, aber sie schieben es erst einmal auf – bis kurz vor ihrem Tod –, sich darüber Gedanken zu machen, denn sie sehen keinen Bezug zu ihrem gegenwärtigen Alltagsleben.
Was würde passieren, wenn die Gemeinde den Herrn besser repräsentieren würde, indem sie verkündigte: »Gott wird dich heilen und gesund halten. Gott wird dich befreien von Depression, Hoffnungslosigkeit und Streit. Gott wird dich segnen, und zwar mehr, als du es jemals durch eigene Anstrengung schaffen würdest.« Wenn wir die Wahrheit verkünden würden, dass es bei Gott nicht nur um die Vergebung der Sünden geht, sondern um alle Bereiche des Lebens, dann würden die Menschen erkennen, dass er auch für ihren Alltag von Bedeutung ist.
Wenn ein Kranker heutzutage in eine Kirche oder Gemeinde kommt, kann es vorkommen, dass man ihn fragt: »Warum kommst du zu uns? Geh zum Arzt.« Wenn ein Armer kommt, würde man sagen: »Warst du schon auf dem Amt und hast Sozialhilfe beantragt?« Wenn ein entmutigter, depressiver oder ein auf irgendeine Weise dämonisch belasteter Mensch kommt, schickt man ihn zum Psychiater oder einem Arzt, der ihm entsprechende Medikamente verschreibt. Doch das ist nicht die Haltung, die Gott von uns möchte. Die Gemeinde sollte den Nöten der Menschen begegnen! Weil wir das nicht tun, betrachten viele Menschen die Gemeinde als bedeutungslos für ihr gegenwärtiges Leben. Sie zweifeln nicht an der Existenz Gottes. Sie sehen nur keinen Grund, warum sie ihn brauchen sollten, bevor sie sich mit ihrem Tod auseinanderzusetzen haben. Das ist falsch!
Unser Vorbild Jesus hat das Thema Heilung betont. Ich folge ihm darin einfach nach. Wo immer Jesus auch hinging, hat er Menschen geheilt. Gott der Vater gebrauchte diese Wunder, um den Menschen zu zeigen, dass Jesus auf Erden die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Er bestätigte damit die Botschaft Christi und bewies die Gültigkeit seiner Worte. Weil Gott das auf diese Weise mit Jesus gemacht hat, folge ich einem guten Vorbild.
Sowohl Ungläubigen als auch Christen wird ein verheerendes Signal gegeben, wenn fehlgeleitete Prediger solche Dinge sagen wie »Gott ist nicht zuständig für deine Heilung« oder »Er schlägt dich mit Krankheit, um dir eine Lektion zu erteilen«. Das ist völlig falsch!
Nicht nur eine »Zugabe«
Mein Vater starb nur einen Monat nach meinem zwölften Geburtstag. Davor hatte er eine ganze Weile im Koma gelegen. Also machte ich als Elfjähriger die schreckliche Erfahrung, meinen Vater über Monate hinweg sterben zu sehen. Die Gemeinde, in der ich aufwuchs, sagte, dass der Herr die Krankheit auf ihn gelegt habe, und dass es der Wille Gottes gewesen sei, dass er starb. Ich habe deswegen nicht gegen Gott rebelliert, doch tief in meinem Herzen wusste ich, dass da etwas nicht ganz stimmte.
Doch ich kann dir Beispiele von vielen anderen Menschen geben, die Ähnliches erlebt haben und dabei gegen Gott rebellierten. Die Geschichte dieses Mannes macht das besonders deutlich: Als Jugendlicher wusste er, dass es Gott gibt, und er suchte sogar nach ihm. Doch als seine Schwester starb, sagten ihm die religiösen Leute, dass Gott das getan habe. Er wandte sich vollkommen vom Herrn ab und ist heute ein überzeugter Atheist. Er beruft sich auf dieses Beispiel aus seinem Leben und sagt: »Du kannst mir nicht erzählen, dass Gott, wenn es ihn geben sollte, Menschen krank macht!« Diese falsche Darstellung Gottes, dass er angeblich Menschen krank macht, treibt viele Menschen vom Herrn weg und lässt sie ihm gegenüber verbittern.
Einzig die Gnade Gottes hat mich davon abgehalten, gegen Gott zu rebellieren, als man mir sagte: »Gott ist derjenige, der deinen Vater getötet hat.« Viele andere konnten das nicht so einfach wegstecken.
Zahllose Menschen sind sich sicher, dass Gott existiert, doch aus irgendeinem Grund wollen sie nichts mit ihm zu tun haben, oder sie erkennen einfach nicht, welche Bedeutung er für ihr alltägliches Leben haben sollte. Deswegen müssen wir das Thema Heilung besonders betonen. Wir müssen die Wahrheit des gesamten Ratschlusses Gottes verkünden. Heilung sollte nicht mehr von Bedeutung sein als Sündenvergebung, aber auch nicht weniger wichtig.
Als Jesus uns Vergebung für unsere Sünden zur Verfügung gestellt hat, hat er gleichzeitig auch für Heilung gesorgt.
Heilung ist nicht einfach nur eine »Zugabe« oder ein »Sonderbonus«, den es ab und zu gibt. Es ist ein unverzichtbarer Teil dessen, was Christus für uns getan hat. Jesus starb ebenso für die Heilung unseres Körpers, wie er für die Vergebung unserer Sünden gestorben ist. Genauso wie der Herr für uns Vergebung erworben hat, hat er auch Heilung erworben. Es ist alles Teil seines Erlösungswerks.
Unter Dach und Fach
Diese Wahrheit wird bei den meisten Christen heute nicht in ihrer Tiefe verstanden und geglaubt, was erklärt, warum nur so wenig Menschen Heilung erfahren. Die meisten Christen glauben, dass Gott natürlich heilen könnte, wenn er es wollte, doch sie erkennen nicht, dass er uns bereits von Krankheit und Leiden erlöst hat. Sie betrachten Heilung als etwas, was der Herr tun kann, doch sie wissen nicht mit Sicherheit, ob das sein Wille ist.
Wenn du erkennst, dass Heilung ein Teil des Erlösungswerks ist (das bereits vor zweitausend Jahren stattgefunden hat), wirst du auch verstehen, dass der Herr uns schon geheilt hat. Diesen Segen hat er für uns erworben. Diese Kraft ist schon erzeugt worden. Heilung ist unter Dach und Fach und genauso verfügbar für uns, wie es die Sündenvergebung ist.
KAPITEL 3
Sozo!
[Jesus], der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters. — Galater 1,4 LUT
Jesus gab sich selbst für unsere Sünden, um uns von der gegenwärtigen bösen Welt zu erretten – und nicht nur von der zukünftigen.
Viele Menschen glauben, dass das, was Jesus durch seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung für uns getan hat, nur für den geistlichen, ewigen Bereich von Bedeutung ist. Deswegen schreiben sie Lieder darüber, was für ein wunderbarer Tag es sein wird, wenn wir in den Himmel kommen. Natürlich wird es im Himmel herrlich sein, doch Jesus kam auch, um uns von der gegenwärtigen bösen Welt zu erretten. Wir wurden nicht nur von der Hölle, unseren Sünden und zukünftiger Strafe errettet, sondern Jesus kam auch, um uns jetzt in dieser natürlichen Welt zu erretten, zu beschützen und zu versorgen.
Ein allumfassendes Wort
Das griechische Wort sozo wird im Neuen Testament mehr als einhundert Mal gebraucht. Es ist ein allumfassendes Wort für das Erlösungswerk, das oft mit retten oder errettet übersetzt wird. Doch ein genauerer Blick darauf, wie dieses wichtige Wort außerdem übersetzt wird, macht deutlich, dass die Errettung mehr beinhaltet als nur die Vergebung von Sünden.
Im Zusammenhang mit der Vergebung von Sünden wurde sozo 38 Mal mit erretten übersetzt. Einige Beispiele dafür:
Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen JESUS geben, denn er wird sein Volk erretten [sozo] von ihren Sünden. — Matthäus 1,21
Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten [sozo], die glauben. — 1. Korinther 1,21
Daher kann er auch diejenigen vollkommen erretten [sozo], die durch ihn zu Gott kommen, weil er für immer lebt, um für sie einzutreten. — Hebräer 7,25
Vergebung, Heilung und Befreiung
In Zusammenhang mit Sündenvergebung wird sozo in 35 weiteren Fällen mit errettet (Vergangenheitsform) übersetzt. Daneben gibt es Fälle, wo genau dieses griechische Wort mit geheilt bzw. gesund werden übersetzt wird.
[Jairus] flehte ihn EÜ