C.H.BECK
Jens ist 14 geworden und darf zum letzten Mal ins sächsische Ferienlager Schneckenmühle fahren, dort kann man Skat spielen, Fußball und Tischtennis, muss allerdings auch auf Wanderungen gehen, in den Zoo oder nach Dresden fahren, und vor allem sind da die endlosen Nächte mit Quatsch und Gesprächen über Mädchen. Nur Tanzen in der abendlichen Disko, das kommt nicht infrage, zum Tanzen ist Jens zu schüchtern. Nach einem Ausflug wird Jens krank und kommt auf die Krankenstation. Da taucht Peggy bei ihm auf, die von der Gruppe gehänselt wird, und bittet ihn, ihr Essen zu bringen, sie würde sich von nun an verstecken. Aber dann wird sie im Lager vermisst und die Polizei wird eingeschaltet. Die Sache spitzt sich zu, auch zwischen Jens und Peggy. Es ist der Sommer 1989 in der DDR – und nicht nur den Jugendlichen stehen große Veränderungen bevor. Jochen Schmidts neuer Roman, mit großer Wärme, Detailfreude und Komik erzählt, berichtet von Zeiten des Umbruchs, hinreißend und anrührend – beste Unterhaltung!
Jochen Schmidt ist 1970 in Berlin geboren und lebt dort. Er liest jede Woche in der Chaussee der Enthusiasten, hat bei C.H.Beck die Erzählbände «Triumphgemüse» (2000) und «Meine wichtigsten Körperfunktionen» (2007) sowie den Roman «Müller haut uns raus» (2002) veröffentlicht und zuletzt u.a. «Schmidt liest Proust» und «Dudenbrooks». Er arbeitet auch als Journalist für die «SZ», «FAZ», «taz» und andere.
1 Schon Monate vorher träume ich nachts immer wieder von der Abfahrt, wenn die Kinder in aller Frühe von ihren Eltern im Bahnhofsgebäude abgegeben werden. Sie stehen in einem großen Pulk in der Mitte der Halle und sehen mich an. Ich gehe auf sie zu und erkenne Gesichter aus früheren Jahren, die ich in der Zwischenzeit vergessen hatte. Manche wecken ungute Erinnerungen. In Gegenwartihrer Eltern halten sich ja noch alle zurück, aber dann bekommt man ohne Grund den Arm verdreht und muß betteln, wieder losgelassen zu werden. Diesmal bin ich aber vor so etwas sicher, ich bin in der größten Gruppe, das Ziel einer Entwicklung ist erreicht, wir sind die Könige des Durchgangs, nur unserem Gruppenleiter müssen wir uns beugen. Über allem thront der Lagerleiter, der damit leben muß, wegen seiner Machtstellung der unbeliebteste Mensch im Lager zu sein. Sogar manche Leiter sind insgeheim gegen ihn.
Es ist das letzte Mal, daß ich fahren darf, weil ich in diesem Jahr 14 geworden bin. Ein Sechstel meines Lebens ist vorbei, denn ich werde ja irgendetwas zwischen 80 und 100. Ein Sechstel, halb kommt mir das beruhigend wenig vor, aber eigentlich auch beunruhigend viel. Daß ich so klein bin, ist vielleicht Glück im Unglück, denn je langsamer ein Lebewesen wächst, um so älter wird es, weil es weniger Energie verbraucht. Außerdem ist es sicher nicht gut, groß zu sein, weil dann das Blut über längere Strecken transportiert werden muß, und auch noch bergauf, wodurch das Herz früher ermüdet. Das älteste Lebewesen der Welt ist ein Schwamm, der in zehn Jahren überhaupt nicht gewachsen ist, was gerade sein Trick ist. An einem Sonnabendnachmittag kam einmal nichts im Fernsehen, nur eine Bildungssendung, in der ein besonders alter Mann einem Saal voller Studenten vorgeführt wurde und erklären sollte, was sein Geheimnis sei. «Mäßig sein», sagte er, und ein paar Studenten aus den hinteren Reihen äfften seine zittrige Stimme nach. Er bekam davon zum Glück nichts mit, das hätte mir das Herz gebrochen. Vielleicht ist es ganz gut, daß man am Ende seines Lebens, wenn sich alle über einen lustig machen, schwerhörig wird.
Der erste Tag vergeht immer am langsamsten, später schafft man es kaum noch, in seine Sachen zu springen und sie abends wieder auszuziehen. Beim Bergfest ist dann schon die Hälfte der Zeit vorbei, der Vorrat wird immer kleiner. Man tröstet sich damit, daß ja noch das Abschlußfest kommt und die letzte Nacht, die man immer durchzumachen versucht. Und selbst dann bleibt noch die lange Heimfahrt im Zug. In Berlin pressen wir die Nasen an die Fenster, weil plötzlich braune Ziegelhäuser mit roten Dächern die Landschaft bilden, das ist unsere Stadt, es gibt sie noch. «Da wohn ick!» ruft einer. Wir werden uns Briefe schreiben, aus Berlin nach Berlin. Gleich am Wochenende wollen sich alle «an der Weltzeituhr» treffen. Ich bin aber noch nie zu diesen Treffen hingegangen, aus Angst, daß nur die Falschen kommen, zu denen ich dann auch gehören würde. Oder vielleicht lag es auch nur daran, daß ich einfach gerne zu Hause blieb.
Diese Altbauten im Zentrum, die aussehen wie aus einem Kinderfilm über die Nazi-Zeit, in dem einem freundlichen Kommunisten im Hausflur ein Totschläger über den Hinterkopf gezogen wird. Wenn der Fernsehturm nicht zu sehen ist, habe ich wenige Orientierungspunkte in der Stadt, das Puppentheater, das Colosseum, das SEZ. Von dort kenne ich den Weg zur S-Bahn, mit der ich zurück in unser Neubaugebiet komme, ich darf nur nicht in die falsche Richtung fahren. Vielleicht könnte ich sogar an den Gleisen entlang laufen, wenn ich keine Fahrkarte habe. Sollte ich eines Tages zu Hause ausziehen wollen, muß ich vorher alle Stationen auswendig lernen, ich kann mir aber die Reihenfolge von «Ernst-Thälmann-Park», «Leninallee» und «Storkower» nicht merken. Storkower hieß früher «Zentralviehhof», als wir im Altbau gewohnt haben. Ob sich noch jemand anders daran erinnert? Ich achte an dieser Station immer auf die Gesichter der Erwachsenen und wundere mich, daß sich niemand etwas anmerken läßt.
Am Tag vor der Abfahrt kaufen wir im Intershop im Hotel Metropol den Computer, mit dem Geld, das uns meine Oma aus dem Westen vererbt hat. Auf der Rückfahrt in einer der alten Holz-U-Bahnen halte ich den bunt verpackten Quader aus Quietschpappe auf dem Schoß, und Wellen von Glück durchpulsen mich, weil ich Wochen brauchen werde, um auszuprobieren, was man mit dem Computer alles machen kann. Ich lasse mir nichts anmerken, um nicht den Neid der anderen Fahrgäste zu provozieren, die genau sehen, daß das Paket nicht «von hier» ist. Ich muß es damit bis nach Hause schaffen. Die Quietschpappe werden wir aufheben, falls der Computer einmal wieder eingepackt werden muß. Vielleicht gibt es irgendwo auch für mich so ein weißes Bett, in das ich am Ende zurückgelegt werde? Als erstes muß ich rausbekommen, was die Wörter bedeuten, die auf den Tasten stehen, und dann so schnell wie möglich «Pacman» programmieren, damit ich zuhause üben kann, bis ich es schaffe, im Kulturpark Plänterwald mit 50 Pfennig so lange zu spielen, wie ich will.
Im Wohnzimmer darf ich den Computer an den Farbfernseher anschließen, der Bildschirm strahlt in einem reinen, wundervoll künstlichen Blau. Man kann von innen an die Bildröhre schreiben, obwohl dort ein Vakuum herrscht, das den Fernseher jederzeit implodieren lassen könnte, ein Ereignis, vor dem ich mich fürchte wie vor dem Auftauchen amerikanischer Cruise Missiles, die ja nah am Boden entlangschießen und allen Hindernissen ausweichen. Der blinkende Cursor rast los, wenn man die Taste gedrückt hält. Am größten ist die Leertaste, genau wie bei der Schreibmaschine. In der Anleitung nennen sie sie «Space»-Taste, wie beim Space-Shuttle. Eine Weile versuche ich, die Leertaste genau im Rhythmus des Blinkens zu drücken, so daß der Cursor nie unsichtbar wird. Viel zu früh kommt mein Vater heim, sinkt in seinen Sessel und will Nachrichten sehen, dieses Gemurmel, von dem er nicht genug bekommen kann. Fahrzeuge mit Raketenwerfern spucken Geschosse in die Wüstenluft, da möchte man nicht leben. Am Sonntagvormittag guckt er immer eine Sendung, bei der nur geraucht und geredet wird, ab und zu sagt er: «Quatsch!»
Meine Mutter will meinen Koffer packen, und dafür muß ich alte Sachen anprobieren, ob sie überhaupt noch passen, die Pullover sind zu eng, es knistert beim Ausziehen, die Haare kleben an den Kunstfasern. «Zum Verlieben!» sagt sie bei allem, was ich ihr präsentiere. Ich weigere mich, kurze Hosen mitzunehmen. Ich bin einmal von einer Kindergartentante nach Hause gebracht worden, weil es so heiß war und ich als einziger lange Hosen trug. Aber ich finde, daß meine Beine von oben gesehen so dünn wirken, während im Sitzen die Oberschenkel auseinanderquellen. Meine Mutter gibt keine Ruhe, bis wir den halben Schrank durchhaben. Welches Nicki ich für die Disko will? Ich tanz doch sowieso nicht, sage ich. «Na, wart mal ab», sagt sie, als wüßte sie schon, was in meinem Leben als nächstes passieren wird. Aber ich tanze wirklich nicht, ich weiß nicht, wie das geht. Ich habe es mir von Roberto zeigen lassen, der seine Mutter zum Abschied immer auf den Mund küßt. Er konnte schon immer tanzen, aber bei mir funktioniert es nicht, ich muß bei jeder Bewegung nachdenken, was ich als nächstes tun soll, und wenn jemand zusieht, werden meine Glieder steif. Ich habe deshalb immer Angst, daß irgendwo das Licht ausgeht und die Musik laut gestellt wird. Sogar im SEZ gibt es um Mitternacht eine «Badehosen-Disko». Als mir mein Cousin aus Rendsburg einmal verriet, daß man, wenn man heiratet, mit seiner Frau nackt tanzen muß, wußte ich gar nicht, was von beidem schlimmer war, sich nackt ausziehen müssen oder tanzen.
Im Badezimmerschrank der Geruch von braunem Sulfoderm-Puder. Das röhrenförmige Unterteil und der Deckel lassen sich perfekt ineinanderschieben. Wenn die Packung eines Tages leer sein sollte, könnte man eine Camera Obscura daraus bauen, aber das Puder stammt noch von vor meiner Geburt, weil es niemand benutzt. In meinen Brustbeutel tue ich die Heftpflaster, die ich heimlich mit der Nagelschere kreisrund geschnitten habe, nachdem ich ausgerechnet habe, wieviele ich für drei Wochen brauche, für jeden Tag eins und eins als Ersatz. Seit einer Weile habe ich eine Warze auf dem Handrücken, obwohl ich nie eine Ratte angefaßt habe.
Lange sehe ich aus dem Fenster auf den Fußballplatz im Hof, ich habe dazu meinen besten Wollpullover angezogen und versuche, über irgendetwas Kompliziertes nachzudenken, weil ich mir einbilde, daß man mir das dann ansieht. Kann Gott auf die Wünsche jedes Menschen eingehen, oder würde er sich in Widersprüche verstricken? Warum herrscht in manchen Ländern solche Not? Wie kommt es, daß ich so ein besonderer Mensch bin? Ich schäme mich ein bißchen vor mir selbst, weil ich das Wort «Not» irgendwie nur automatisch benutzt habe, ich weiß gar nicht genau, was ich damit meine. In den Liedern aus der Schule wird es immer auf «Brot» gereimt. Zum Glück gibt es ja Mutter Teresa. Ich traue mich nicht, den Kopf nach links zu wenden, um zu sehen, ob Irina an ihrem Kinderzimmerfenster steht. Ich habe sie eigentlich nur einmal dort gesehen, aber seitdem mache ich das abends. Damit ich ungestört bleibe, ziehe ich hinter mir die Gardine zu. Ich stelle mir ihren Schreibtisch mit einem Häkeldeckchen vor und einer Blumenvase darauf. Bei mir stapeln sich Schulhefte, Urkunden, Aufkleber, leere Notizbücher und Knallplätzchen. Ein einzelnes Dia vom Matterhorn, das eine Beigabe aus einer Packung Toblerone war, wohin damit? Ein Bierglas mit dem Autogramm von Lothar Thoms, natürlich nur aufgedruckt. Dafür von Gojko Mitić ein richtiges Autogrammfoto, eine Kollegin meiner Eltern wohnt im selben Haus wie er und hat ihn für mich darum gebeten. Seltsamerweise trägt er eine Schapka, das paßt gar nicht zu ihm. Ich kann nichts wegwerfen, es ist ja alles, was ich habe. Der Kinder-Schreibtisch ist eigentlich ein Schminktisch, und deshalb hat er einen Spiegel in der aufklappbaren Tischplatte. Wenn ich später ausziehe, werde ich den Spiegel mitnehmen, einen Spiegel habe ich dann schon mal.
Auf dem vergitterten Fußballplatz spielt nur Janek, der eine Klasse unter mir in die Schule geht. Er wird von seinen Mitschülern gehänselt, weil er so schmächtig ist, seine Stimme überschlägt sich, und er kaut die Worte. Früher ist er kein schlechter Spieler gewesen, aber er hat sich körperlich nicht weiterentwickelt. Er schießt auf das Zaunfeld, das als Tor dient, es scheppert, und er reißt die Arme zum Torjubel in die Höhe und rennt in dieser Pose über den halben Asphaltplatz. Er tut mir leid, aber ich kann nicht mit ihm spielen, das wäre wie freiwillig Müll aufsammeln auf dem Hof, mein Vater hat uns mal dazu gezwungen, wir sind schließlich Christen und müssen die andere Wange hinhalten. Janeks Vater repariert manchmal unsere Radios, die abgebrochenen Antennen, er hat im Betrieb ein Lötgerät «für Eisen», mit dem das geht. Ich war deshalb einmal unten in ihrer Wohnung, die Frau lag auf dem Ehebett, Tochter und Sohn rechts und links in den Armen, sie sahen eine Volksmusiksendung. Das erste Mal, daß ich Zeuge davon wurde, daß jemand bei so einer Sendung nicht umschaltete. Sie sang leise mit und schunkelte mit den Kindern. Ich wunderte mich, daß bei ihnen das Bett in einem anderen Raum stand als bei uns. Wir nutzen unsere Wohnung einfach nicht so, wie es vorgesehen ist. Ich wünsche mir immer, daß wir unsere Durchreiche wirklich einmal als Durchreiche benutzen, aber in der Eßtischecke hinter der Küche stehen bei uns ein Sessel und das Klavier. Meine Freunde finden das immer befremdlich.
Es ist noch lange hell. Hinter dem Neubaublock, der unserem gegenübersteht, wächst eine Reihe Pappeln jedes Jahr ein bißchen höher, man sieht immer mehr von ihren Spitzen, was meine Mutter so freut. Natürlich werden die Pappeln das Haus nie verdecken, weil sie ja dahinter wachsen. Bei unserem Einzug hat man sie aber noch nicht sehen können, und daß sich das ändert, ist für meine Mutter ein großer Trost. Meine Eltern achten darauf, daß wir regelmäßig ins Grüne kommen, weil wir sonst verkümmern, wie man an Janek sieht, dessen Eltern sich offenbar keine Zeit für Ausflüge nehmen. Sie haben allerdings auch kein Auto. Leider kann mein Vater beim Spazieren seit Jahren keine Tiere beobachten, weil wir sie mit unserem Geschrei verscheuchen. Man muß sich entscheiden: Kinder oder Wildschweine.
Der Himmel über dem Neubaublock färbt sich intensiv rot, in allen Nuancen, quer über den Horizont, darauf sind wir immer stolz, wenn Besuch kommt, besonders bei Westbesuch, das hätten die nicht gedacht, daß man in unseren Neubauten solche Sonnenuntergänge geboten bekommt? Wenn es auch kein gutes Klebeband zu kaufen gibt. Selbst in der Schule werden die ausgeschnittenen Picasso-Friedenstauben mit Tesa-Band an den Scheiben befestigt, weil unseres nicht hält. Die Verwandten bringen auch immer ihr eigenes Klopapier mit. Die letzten Rollen des weichen, rosafarbenen Papiers, die sie uns am Ende dalassen, benutzen wir als Taschentücher, wenn die Weihnachtsservietten alle sind. Ich finde es praktisch, daß das West-Papier perforiert ist, so daß es leichter fällt, es portionsweise abzureißen. Das geht wie beim Notizpapier in unserem Adreßbuch am Telefon, bei dem ich mich aber zwinge, mir das süchtig machende Zerreißen der Poren an ihrem Papierhäutchen nicht so oft zu gönnen, wie ich Lust hätte, weil es für diesen alten Adreßbuchblock keinen Ersatz zu kaufen gibt.
Seltsam, daß unsere Verwandten ständig Wasser trinken, sie nehmen überallhin einen Vorrat an Plasteflaschen mit. «Wie haltet ihr das bloß aus?» sagen sie und deuten vom Balkon unserer Wohnung auf die Häuser unseres Neubaugebiets. Irgendetwas, das für meine Augen unsichtbar ist, scheint ihnen zuzusetzen. Mein Onkel aus Rendsburg behauptet sogar, mit Betreten der DDR Atembeschwerden zu bekommen, als läge ihm ein Stein auf der Brust. Wenn sie bei uns leben müßten, müßten unsere Verwandten aus dem Westen sterben.
Nachts im Bett kann ich vor Aufregung nicht schlafen. In der Ferne rauscht es von der Autobahn. Jemand ist unterwegs, alleine durch die Nacht, ohne zu ahnen, daß ich ihn von meinem Bett aus belausche. Ab und zu tutet es, und man hört einen Güterzug rollen. Ich habe das Gefühl, irgendetwas für die Schule vergessen zu haben, müssen wir wieder ein Herbarium anlegen? Einmal hatte ich das am letzten Ferientag gemacht, als schon alle Pflanzen im Park verblüht waren, so daß ich mühsam irgendwelche Unterschiede zwischen ziemlich nah verwandten Gräsern konstruieren mußte. Ob ich diesmal eine Freundin haben werde? Aber wie soll es dazu kommen? In einem Buch aus der Kinderbibliothek habe ich die Geschichte von einem Jungen gelesen, der beim Sportfest im Weitsprung mit Absicht zweiter wird, obwohl er eigentlich der beste ist, und im Laufen zum ersten Mal gewinnt, weil er sich ganz besonders anstrengt. Alles, weil seine Angebetete dazu eingeteilt ist, bei der Siegerehrung vom Weitsprung den Zweitplazierten und beim Wettlauf den Sieger zu küssen. Noch besser ist die Geschichte, in der ein Junge in der Kinderbibliothek hinter ein Regal gezogen wird und plötzlich «etwas Warmes und Weiches» auf seinen Lippen spürt. Wenn es schon in Kinderbüchern steht? Man muß nur die Augen schließen und abwarten.
Eine Flasche klirrt, ein Besoffener singt ein paar Worte, er hat das Echo der Blöcke für sich allein. Zwei Katzen gehen fauchend aufeinander los, es klingt wie jammernde Babys. Ich übe mit zwei Fingern küssen, der Zeigefinger berührt die Oberlippe und der Mittelfinger die Unterlippe, so wird sich das anfühlen, aber natürlich wird dann etwas in meinem Kopf passieren, wovon ich noch keine Vorstellung habe, jedenfalls hoffentlich, das kann ja wohl nicht dasselbe Gefühl wie mit den Fingern sein. Wenn man die Zunge in den Mund der Frau schiebt, imitiere das «den Penetrationsvorgang», stand in «Denkst du schon an Liebe». Auf dem Inneneinband des Buchs sind mit Füller in Kinderschrift geschriebene Fragen zu lesen: «Wie muß man an seine Freundin herangehen, damit sie mich liebt?» Ich war davon ausgegangen, daß die Antworten im Buch standen, und habe es immer wieder von vorne durchgeblättert und dabei jedesmal etwas genauer gelesen, aber ich habe nichts finden können. Warum kann ich nicht tanzen? Und jetzt ist es zu spät, weil es schon alle wissen, jetzt kann ich nicht mehr unbemerkt damit anfangen. Alle würden ganz genau beobachten, wie ich mich anstelle. Ich fühle mich wie der am schlechtesten behandelte Mensch der Welt, als sei ich bei der Speisung der Fünftausend als einziger übersehen worden. Wie der Junge, der alleine im Regen auf dem Dorfplatz wartet, weil ihm keiner gesagt hat, daß der Rummel in diesem Jahr nicht kommt. Irgendwann werden sie mich entdecken und sich den Mund zuhalten vor Entsetzen über ihr Mißgeschick. Ich denke gern an diesen Moment, dafür wird sich das Warten gelohnt haben.
Beim Einschlafen sehe ich vor meinem inneren Auge, das ich mir in meinem Schädel wie einen Kinobesucher vorstelle, der in der letzten Reihe an der Wand sitzt und einen von innen an meine Stirn projizierten Film verfolgt, wie «Rabadack» mit seinem Truck die Mauer durchbricht und quer über alle Kreuzungen bis zu uns nach Buch rast, wo ich vom Balkon auf den Truck springe und bei Tempo 100 ins Fahrerhäuschen klettere. Wir donnern zusammen über Panzer und Barrikaden hinweg und über die Grenze. Ich überlege, ob ich mich überhaupt anschnallen muß, weil wir ja vermutlich nie wieder bremsen werden.
2 Wir sitzen im Wartburg, der laut Fahrzeugbrief dieselbe Farbe hat wie die Sahara, aber leider kein Schiebedach und nur eine Lenkradschaltung statt diesem Knüppel zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. In manchen Taxis sind im Schaltknüppelknauf kleine Figuren eingelassen, wie in Bernstein. «Rechts ist frei», sagt meine Mutter an jeder Kreuzung, nachdem sie sich vorgebeugt und Ausschau gehalten hat. Ich möchte, daß wir ein Motorrad überholen, das uns überholt hat. «Wir machen keine Wettrennen», sagt meine Mutter, «das ist gefährlich.» Aus Langeweile zähle ich meine Lieblingsverkehrsschilder, die mit dem gelben Viereck. Es gefällt mir, daß man diesem Schild überhaupt nicht ansieht, was es bedeutet. Der weiße Rand sieht aus wie die durchsichtigen Plastedinger, die beim Einzug in unserer Wohnung auf allen Lichtschaltern steckten, damit die Tapete von den Berührungen der Finger keine Flecken bekam. Nach und nach sind sie verschwunden, und jetzt gehören sie zu den Dingen, ohne die es auch irgendwie geht, wie die Korrekturtaste von der alten Schreibmaschine, die durch ein Kügelchen aus Heftpflaster ersetzt worden ist, der Tonabnehmer vom Plattenspieler (auf dem neuen muß immer ein 20-Pfennig-Stück liegen, damit er nicht springt) und die eine blaue Figur vom «Malefiz»-Spiel, für die wir einen schmächtigeren, unlackierten Stein nehmen, den «Ersatzmann». Bei Irina ist der Lichtschalter-Schutz noch in allen Zimmern vorhanden, habe ich einmal gesehen, als ich ihrer Mutter, die aussieht wie Mireille Mathieu, einen Brief von meiner Mutter bringen mußte.
Wir parken vor dem Bahnhof Lichtenberg, hier ist der Klassenlehrerin meines Bruders der Motor aus dem Auto geklaut worden, er war nach einer Nacht auf dem Parkplatz einfach weg. Das hat uns amüsiert, weil sie «eine Überzeugte» ist. Mein Vater zeigt uns wieder einmal die Buchstaben über der Brücke, «S» für S-Bahn und «U» für U-Bahn. Er behauptet, früher hätten sie andersrum gehangen, so daß es wie «US» aussah, weil das aber eine verhaßte Abkürzung war, hat man die Reihenfolge zu «SU» umgekehrt. Es gibt ja Leute, die nennen die Sowjetunion «die SU». Zu Westgeld sagen sie «Valuta» und zum Westen «Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet».
Schon von weitem sehe ich in der Halle die ersten Kinder und ihre Eltern, genau, wie ich es geträumt habe, aber jetzt ist es Wirklichkeit. Den Kleineren gucken die Köpfe von Stofftieren aus den Rucksäcken, manche Kinder weinen schon. Die älteren Mädchen haben Haarlocken vor den Augen und schielen gelangweilt drunter hervor, sie wirken so, als sei jede Bewegung, die sie machen müssen, eine Zumutung für sie, aber warten tun sie auch nicht gerne. Ein Mädchen mit Strumpfhose und einem kleinen Köfferchen streitet sich mit seiner Mutter, die nicht bis zur Abfahrt bleiben soll. Meine Mutter schiebt mich zu einem traurig guckenden Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, dessen Eltern sie kennt und mit dem ich deshalb jetzt mal reden soll. Sie ist größer als ich, und ich fürchte, daß die Peinlichkeit ihrer Cordhosen mit Schlag auf mich abfärben könnte. Eine energische, ältere Frau ruft mit einem Megaphon Namen von einer Liste auf, die Kinder werden gruppenweise einem Leiter zugeordnet, der mit seinem Vornamen vorgestellt wird. «Gruppe Wulf», «Gruppe Uschi» … Meine Mutter sagt lachend zu Wulf, er solle ruhig streng mit mir sein, wenn mir «das Fell juckt». Wulf hat einen Igel, das wirkt, als hätte er eigentlich lange Haare gehabt, die er sich aus irgendwelchen Gründen abschneiden mußte, wahrscheinlich bei der Armee. Sehr zu meiner Freude hat er eine Nickelbrille. Solche Brillen trägt man bei der Bundeswehr unter der Gasmaske, meine Schwester hat sich so eine zu Weihnachten gewünscht, mit stählernem, grünem Etui, über das ein Panzer rollen kann. Auf einem Zettelchen im Samtfutter notiert man Name und Blutgruppe, falls man dann nicht mehr in der Lage ist zu sprechen. Mit so einer Brille sieht man aus wie John Lennon, und überall, wo man einen wie John Lennon aussehen sieht, lohnt es sich, ein Stück hinterherzulaufen.
Im Zug nach Dresden trennen sich die Mädchen von den Jungen, wegen der Viererabteile setzt man sich in Gruppen und spricht schon von «uns» und «denen». Schuhgrößen werden verglichen, und wie tief wir mit unseren Uhren tauchen könnten. Nur Wolfgang sitzt allein, auf dem Platz neben ihm steht seine Tasche. Vielleicht, damit es nicht so aussieht, als würde sich dort niemand hinsetzen wollen. Bis jetzt hat er noch kein Wort gesagt. Er hat ein weißes Unterhemd an. Als Gürtel hat er solche bunten Bänder, die bei alten Fahrrädern das Schutzblech vom Hinterrad schmücken. Der Reißverschluß seiner Hose ist kaputt, und der Knopf ist abgerissen. In einem Stoffbeutel transportiert er ein Paar Mini-Kakteen. Ich habe gesehen, daß er alte Mosaik-Hefte liest, mit den Digedags, also noch ohne Sprechblasen. Der Text steht unter den Bildern, das ist mir immer zu trostlos gewesen. Erwachsene sind damit überfordert, die Sprechblasen von Comics in der richtigen Reihenfolge zu lesen, dabei macht man das doch automatisch. Komischerweise scheint Wolfgang nur den Text zu lesen, die Bilder verdeckt er mit einem Blatt Papier.
Nach der ersten Aufregung kehrt Stille ein. Wulf sammelt von allen die Teilnehmerhefte ein, mit Bade- und Springerlaubnis. Die Stullen werden ausgepackt. Bei manchen hat sie die Mutter in eine ausgewaschene Milchtüte getan. Ich habe eine Reise-Eierbüchse für zwei Eier und mit einem eingebauten Salzfäßchen. Sollte man nicht doch mal die rote Notbremse ziehen? Das ist einfach zu verlockend. Und warum funktioniert das nicht, daß man hochspringt und der Zug unter einem ein Stück weiterfährt?
«In Apfelkernen ist Blausäure!»
«Die ist aber gesund.»
«Zeigt mal, wieviel Steine eure Uhren haben.»
«Meine ist aus steinlosem Stahl.»
«Wieso?»
«Steht hinten drauf.»
«Wieso steht denn da ‹Western› Germany? Gibt’s da Cowboys und Indianer?»
«Was ist wertvoller? Platin oder Gold?»
«Weiß doch jeder.»
«Am wertvollsten ist Sand.»
«Davon träumste …»
«Nee, wirklich, zum Bauen, und weil daraus Glas hergestellt wird.»
«Glas ist doch nicht aus Sand?»
«Guckt mal, ’ne Rangierlok!»
Die fahren ja meistens rückwärts, und der Fahrer guckt zum Seitenfenster raus.
«Ej, Eike, weeßte, watt?»
«Ja?»
«Watt ’n?»
Marko hat eine Ruhla-Uhr, die angeblich für Kampfschwimmer hergestellt wird. Sie ist aus Panzerglas. Auf der Rückseite steht «Eigentum der NVA». Er hat sie von seinem Vater, der Offizier ist.
«Gegen wen kämpfen denn Kampfschwimmer?»
«Na, gegen andere Kampfschwimmer.»
Er weiht uns darin ein, daß er nie ein anderes Auto fahren würde als einen Porsche. Aber nur einen mit Boxermotor, weil der «so schön blubbert». Er will später Fernfahrer werden und sich ein Nummernschild ins Fenster stellen, auf dem «Joe le Taxi» steht. Er macht mir ein bißchen Angst, weil er immer so ernst guckt, man muß bei jedem Spruch fürchten, daß er ihn für kindisch befindet, und dann hat man sein Gesicht verloren. Er weiß genau, was er anziehen und besitzen will, und solange er das nicht haben kann, ist es ganz egal, was er anzieht und besitzt, deshalb trägt er eine Trainingshose und Sandalen.
«Ick jeh mal Erwin um die Tallje fassen», sagt er und verschwindet auf dem Klo.
Wir «kloppen» Skat, auf dem kleinen Tischchen unter dem Fenster. Manchmal sagen wir auch «Schkat», weil das erwachsener klingt. Ich habe das bisher mit meinen Geschwistern gespielt, und bei uns ist es so, daß jeder darauf spekuliert, daß im Skat der Kreuz- und der Pikbube liegen. Wir reizen also so weit, wie man überhaupt nur reizen kann, bis zwei von uns Grand Ouvert spielen wollen, und dann findet man irgendeine Lusche im Skat und schwenkt auf Null um, damit man weniger Minuspunkte bekommt. Bis jetzt kann ich noch nicht mischen, dieses blitzschnelle Hin- und Herhacken der Hände, bei dem die Karten auf unerklärliche Weise langsam von der einen in die andere Hand wandern. Eine dieser Künste, die andere Jungs beherrschen, wie mit den Fingern zu pfeifen und Löten. Ich kann nur Oma Raketes Mischmethode, aus den Karten werden zwei gleich große Stapel gebildet, die man dann an einer Ecke ineinanderschiebt. Früher dachte ich wirklich, Oma Rakete heiße so, aber eigentlich hatte ich nur den Vornamen falsch verstanden.
Oma Rakete ist im letzten Herbst gestorben. Mein Vater hatte sich nach Jahren dazu durchgerungen, endlich das Wohnzimmer zu streichen, und nicht nur die Stellen, an denen immer das Regenwasser durch das flache Betondach unseres Neubaus sickert. Ich mußte die Bücher entgegennehmen, die mein Vater von den Regalen hob, und stellte sie in wackligen Stapeln auf den Tischen ab. Als meine Tante anrief, war es schon dunkel, wir hatten den Deckenleuchter abgehängt und konnten kein Licht machen. Ohne Licht verlor der Sonnabendnachmittag alles von seinem Zauber. Man kann mit dem Deckenleuchter eigentlich jeden Kummer besiegen, erst gehen drei Birnen an, und wenn man den Schalter ein zweites Mal drückt, die anderen drei. Mir gefällt das Geräusch vom klickenden Relais im Schaltkasten, der im Flur hängt. Wenn ich allein in der Wohnung bin, mache ich immer alle Lichter an, auch das in der Kammer. Das hilft auch, wenn man sich so unnormal fühlt. Als ich einmal ein Buch über alte Zukunftsutopien durchgeblättert habe, mit einer Abbildung von behaarten Urmenschen, die in Panik vor Raketen wegliefen. Sie verstanden gar nicht, was das am Himmel war, das hatte mich plötzlich so bedrückt.
Mein Vater arbeitete schweigend weiter. Oma Rakete war auf dem Weg zur Kirche, wo mein Onkel, der sehr an Gott glaubt, immer die Treppe fegt, gestürzt, und hatte seitdem im Krankenhaus gelegen. Dort war sie nicht gut behandelt worden, einmal hatte sie nackt am offenen Fenster gesessen, weil sie vergessen worden war. Zu meinem letzten Geburtstag hatte sie mir noch eine Tüte Pulver für Paradies-Creme geschickt, das war mir seltsam vorgekommen, so etwas Normales als Geschenk? Auch wenn es nicht «von hier» war? Außerdem bekam ich fünf leere Kassettenhüllen, weil ich mir von ihrer letzten Westreise «leere Kassetten» gewünscht hatte. Im Geburtstagsbrief schrieb sie mir, daß irgendeine Bekannte von ihr an der Galle operiert worden war. Einmal haben wir sie im Krankenhaus besucht, die Strümpfe rutschten ihr bis zu den Füßen, als sie im Bademantel aus dem Zimmer auf den Flur geführt wurde, wo wir uns in einer Ecke zusammensetzten. In einem Plasteteller mit drei Abteilungen, genau so einem wie in der Schulspeisung, gab es das Mittagessen, und dazu ein Schälchen Pflaumenkompott. An der Wand hing ein Bild von einem Gebirge, mein Vater versuchte, sie an die Alpen-Wanderungen mit ihrem Mann zu erinnern, vor dem Krieg, und ich schaffte es nur mit größter Anstrengung, nicht zu weinen. Ich kannte Oma Rakete nur in der Schürze, die bei uns im Schrank hing. Sie zog sie an, wenn sie zu Besuch war, um Stollen zu backen. Das letzte Mal hatte sie mich gebeten, einen Krümel zu suchen, der ihr runtergefallen war, ihre Augen waren zu schlecht. Ich verstand nicht, warum sie sich um einen einzelnen Krümel so mühte. Ich war froh, daß ich nicht zum Begräbnis mußte. Jetzt hatte ich keine Großeltern mehr, das konnte man mit einem gewissen Stolz erwähnen, das bedeutete doch, daß man etwas durchgemacht hatte im Leben, ein Leidensvorsprung.
Oma Raketes Mischmethode kann ich hier nicht anwenden. Marko läßt zwei Stapel Karten mit den Daumen ineinanderflattern und drückt die Karten so durch, daß sie eindrucksvoll zu einem Block zusammenwachsen. Wie großartig wäre es, wenn ich die Karten jetzt hintereinander in einem Bogen von der einen in die andere Hand rieseln lassen könnte, das wäre fast so schön, wie Spagat zu können, oder einen Salto. Es sieht so einfach aus, als müsse man nur den Trick kennen, oder sich ein einziges Mal zu springen trauen. Wenn man fest daran glaubt, kann man auch Wände hochlaufen. In den Zeichentrickfilmen fällt man ja auch erst dann in den Abgrund, wenn einem bewußt wird, daß man zu weit gerannt ist und unter sich nur noch Luft hat.
Die anderen zählen immer «Augen», sie sagen «der Alte» und «die Zicke». «Gespaltener Arsch», das sorgt für Aufsehen, weil es selten ist. Ich bin ganz darauf konzentriert zu bedienen, es geht so schnell. Wie bei dem einzigen Fußballtraining, zu dem ich je gegangen bin, die Jungs aus der Nebenklasse hatten sich bei Medizin Buch angemeldet, Marcel und ich gingen einfach mit. Ein Jugendlicher im roten Trainingsanzug teilte uns zum Spielen ein, und jeder bekam eine Position zugewiesen, aber ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach: «Vorstopper»? Wir spielten immer mit Torwart, Stürmern und den anderen. Marcel ist als einziger in der Klasse kleiner als ich, und wir sind die einzigen, die Fußball spielen. Deshalb verlieren wir alle unsere Klassenspiele. Immer, wenn wir einen Neuen bekommen, der spielen kann, bleibt er am Ende des Jahres sitzen. Beim letzten Spiel, das wir nach einer 1:0-Führung 1:17 verloren haben, hat sich Roberto in den Schneidersitz gesetzt, sich die Ohren zugehalten und Sirenengeräusche gemacht, weil ich ihm unsere Taktik erklären wollte. Ich konnte nicht akzeptieren, daß wir so hoch verloren, und setzte deshalb durch, daß wir immer weiterspielten, wodurch wir doppelt so hoch verloren.