|3|Cornelius Hartz

Alles Mythos!

20 populäre Irrtümer über
die alten Römer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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|5|Inhalt

Einleitung

IRRTUM 1:   Rom wurde im Jahr 753 v. Chr. gegründet

IRRTUM 2:   Die Römer sprachen klassisches Latein

IRRTUM 3:   Texte wurden stets in Stein genauen

IRRTUM 4:   Römer trugen immer eine Toga

IRRTUM 5:   Alle Sklaven hatten ein furchtbares Leben

IRRTUM 6:   Gladiatoren kämpften stets bis zum Tod

IRRTUM 7:   Alles ist wahr in „Hollyrome”

IRRTUM 8:   Galeeren wurden von angeketteten Sträflingen gerudert

IRRTUM 9:   Die Römer waren sexuell besonders freizügig

IRRTUM 10: Frauen hatten in Rom keine Rechte

IRRTUM 11: Die Plebejer waren arme Leute

IRRTUM 12: Kleopatra war ausgesprochen schön

IRRTUM 13: Caesar wurde von seinem Sohn Brutus umgebracht

IRRTUM 14: Jesus kam im Jahr 0 zur Welt

|6|IRRTUM 15: Die Kreuzigung war die übliche Form der Hinrichtung

IRRTUM 16: Germanien wurde nie von den Römern erobert.

IRRTUM 17: Caligula war ein wahnsinniger Tyrann

IRRTUM 18: Nero zündete Rom an

IRRTUM 19: Die Christen wurden im Römischen Reich systematisch verfolgt

IRRTUM 20: Konstantin der Große war der erste christliche Kaiser

Literaturverzeichnis

Namen- und Ortsregister

|7|Einleitung

Mit der Antike ist es immer so eine Sache. Wir alle wissen, dass die Kultur der Griechen und Römer Wiege und Ausgangspunkt unserer westlichen Zivilisation ist, aber kaum jemand beschäftigt sich noch intensiv damit. Vielmehr wurde die Lektüre antiker Texte von Homer bis Caesar im Laufe des 20. Jahrhunderts auch in intellektuellen Kreisen langsam vom Konsum kultureller Erzeugnisse der Popkultur abgelöst – allen voran Film und Fernsehen. Jetzt, im 21. Jahrhundert, tut das Internet das Seine dazu, dass sich in vielen Bereichen ein gepflegtes Halbwissen ausbreitet. Konnte man früher schon nicht alles glauben, was man in gedruckter Form las, gilt dies natürlich für ein so wenig redigiertes Medium wie das World Wide Web allemal.

Dabei ist dies eigentlich eine schöne Parallele zur römischen Antike, um die es in diesem Buch ja vornehmlich geht: Die Römer hatten zwar eine Geschichtsschreibung, doch mit dem, was wir heute darunter verstehen, hatte das nicht viel zu tun – statt eines genauen Quellenstudiums vertrauten die antiken Historiker vor allem Hörensagen und dem, was „allgemein bekannt” war. So vermischten sich auch schon mal munter Mythos und Realität. Manche so gewonnenen, eher zweifelhaften Erkenntnisse hielten nichtsdestotrotz Einzug in einen Wissensschatz, der heute noch verbreitet wird. Auch im Jahr 2016 sieht man im Fernsehen Dokumentationen, selbst von Institutionen wie der BBC, die „Fakten” verbreiten, die direkt von römischen Historikern stammen und ungefiltert wiedergegeben |8|werden, auch wenn die Forschung schon längst zwei Schritte weiter ist.

Denn es ist ja nicht so, dass die Wissenschaft stillsteht. Viele Erkenntnisse, die man noch bis vor 20 Jahren als allgemeingültig ansah, sind heute überholt, über andere wird gestritten. Die Archäologie bringt immer wieder neue Funde ans Licht, auch bisher unbekannte oder verschollen geglaubte antike Schriften sind darunter, und auch die Geschichtswissenschaft macht Fortschritte – so wird manche historische Figur inzwischen anders gedeutet und bewertet, als es früher üblich war. Das kann daran liegen, dass man sie anders ins Gesamtbild einordnet, wenn sich der Blick auf das politische Umfeld gewandelt hat, oder auch an neuen Herangehensweisen, zum Beispiel in genderrelevanten Kontexten.

Das römische Imperium war ein riesiges Reich, das rund 1000 Jahre lang existierte und zur Zeit seiner größten Ausdehnung, unter Kaiser Trajan im Jahr 117 n. Chr., von der Nordsee bis zum Kaspischen Meer reichte. Die heutigen Länder England, Belgien, Österreich, Rumänien, Georgien, Spanien, Griechenland, der Irak, Ägypten, die Türkei, der Norden Marokkos und Libyens, Tunesien – all das und viel mehr gehörte zu Rom. Klar, dass ein so riesiges Reich seine ganz eigenen Anforderungen an die Herrscher stellte, und ebenso klar, dass es viele verschiedene Völker beherbergte. Kann man dann überhaupt von so etwas wie einer „römischen Kultur” sprechen? Man kann, denn das geistig-kulturelle und beinahe auch geographische Zentrum dieses Weltreichs war die Stadt Rom. Von Rom aus wurde das Reich regiert, und von hier aus verbreitete sich eine Zivilisation, die auch den hintersten Winkel des Imperiums erfassen sollte – bequem erreichbar über ein Straßennetz, bei dem tatsächlich „alle Straßen nach Rom” führten, über kurz oder lang. Freilich dauerte die Reise von einem Ende des Imperiums zum anderen mehrere Monate.

Eine römische Leitkultur jedoch gab es allemal, und sie wurde in den Provinzen nicht nur aggressiv verbreitet, sondern oft auch bereitwillig angenommen. Etwas überspitzt formuliert: Auch der letzte Hinterwäldler konnte einsehen, dass eine Kanalisation eine fortschrittliche |9|Einrichtung darstellte (vom Aquädukt ganz zu schweigen). Im Laufe der Jahrhunderte wurde aber auch die römische Welt immer mehr globalisiert – der bereits erwähnte Trajan war der erste römische Kaiser, der nicht aus Italien stammte, und wieder hundert Jahre später saß mit Elagabal sogar erstmals ein Mann mit dunkler Hautfarbe auf dem Thron. Rom war längst eine Stadt der Einwanderer, und diese brachten aus ihren Provinzen nicht nur fremde Speisen, Gewürze und Drogen mit, sondern auch fremde religiöse Kulte. Die römische Kultur war aber auch deshalb so erfolgreich, weil sie es immer wieder verstand, sich anzupassen und sich Neuem gegenüber nicht generell verschloss. Eine Ausnahme stellte das Christentum dar, und dass es um 400 n. Chr. herum schließlich den römischen Kult verdrängte, scheint der Skepsis der Römer vor den Christen im Nachhinein Recht zu geben.

Die Einführung des Christentums als römische Staatsreligion läutete das Ende der Antike ein und damit in vielen Bereichen auch ein Ende technischer Entwicklungen und zivilisatorischer Fortschritte. Dass das „finstere Mittelalter” gar nicht so finster war, wie es dieser stehende Ausdruck besagt, gilt seinerseits schon fast wieder als Mythos. In vielerlei Hinsicht wurde es nämlich äußerst finster in Europa, nachdem man den römischen Denkern und Neuerern das Licht ausgeknipst und ihre Strahlkraft durch das spärlich leuchtende Flämmchen ersetzt hatte, dem die katholische Kirche zu leuchten erlaubte. Die Ermordung der berühmten Philosophin und Astronomin Hypatia im Jahr 415 n. Chr. durch die Häscher des heiligen Kyrill von Alexandria, eines religiösen Eiferers, dem erstaunlicherweise noch heute Kirchen geweiht sind, ist ein besonders tragisches Beispiel. Kyrill ließ übrigens auch die Bibliothek von Alexandria niederbrennen, einen der zentralen Horte des Weltwissens. Manche antike Schriften überlebten das christliche Mittelalter nur, weil man in der arabischen Welt der Wissenschaft gegenüber aufgeschlossener war als im christlichen Europa.

Als man die Antike in der Renaissance auch bei uns wiederentdeckte, war ein weiteres Jahrtausend vergangen. Und als man sich |10|nun wieder auf die Schriften der Antike stürzte, nahm man vieles für bare Münze, das man heute kritischer hinterfragen würde – was man ja auch tut. Im 21. Jahrhundert sind es vor allem das Fernsehen, das Kino und immer noch die Abenteuer von Asterix, dem Gallier, die das Bild bestimmen, das wir vom alten Rom haben. Dass dabei immer nur Bruchstücke vermittelt werden, versteht sich von selbst, doch bei vielen Details hat die Popkultur der letzten hundert Jahre dafür gesorgt, dass sich bestimmte Vorstellungen eingebürgert haben, mit denen es einmal aufzuräumen gilt. Solche populären Irrtümer und Mythen betreffen fast alle Aspekte des römischen Altertums – Militär und Politik, Freizeitgestaltung und Berufswesen, Kunst und Sport, Kleidung und Architektur, Sprache und Schrift.

Dabei ist die Auswahl der hier vorgestellten Irrtümer natürlich nicht erschöpfend. So ist zum Beispiel auch die Vorstellung der Stadt Rom im Altertum als Metropole in strahlend weißem Marmor für einen Großteil der römischen Geschichte komplett falsch – abgesehen davon, dass Säulen, Friese, Reliefs und Statuen stets bunt bemalt waren, existierten bis zum Ende der Republik im 1. Jahrhundert v. Chr. kaum Gebäude aus Marmor. Das 55 v. Chr. fertiggestellte Theater des Pompeius war das erste steinerne Theater überhaupt, das es in Rom gab, und das geflügelte Wort, Kaiser Augustus habe eine Stadt aus Ziegeln vorgefunden und eine aus Marmor hinterlassen, ist im Großen und Ganzen zutreffend.

In manchen Bereichen gibt es sogar mehrere populäre Irrtümer, die einander widersprechen – zum Beispiel wenn es um die Hygiene geht: Waren die Römer nun besonders reinliche Menschen, die täglich die zahlreichen öffentlichen Bäder besuchten? Oder war das Gegenteil der Fall? Immerhin besaßen sie keine Seife, und sie sollen sich ja sogar mit Urin die Zähne geputzt und die Kleider gereinigt haben. Nun, hinter beidem steckt ein wenig Wahrheit, aber eben nur ein klein wenig: Es stimmt, die Römer kannten noch keine Seife – ihre nördlichen Nachbarn, die Kelten, waren da weiter: Sie stellten einen Vorläufer der Seife aus Schafsfett her. Die Römer rieben sich stattdessen mit Olivenöl ein und schabten dies dann mitsamt |11|Schweiß und Staub vom Körper, mittels des strigilis, einer Art gebogenem flachem Messer. Die Kleidung wurde tatsächlich mit Urin gereinigt, aber dieser wurde dazu nicht etwa im Rohzustand verwendet, sondern destilliert, um das Ammoniak daraus zu gewinnen. Und mit verdünntem Ammoniak entfernt man ja heute noch Blut-, Eiweiß- oder Fettflecken. Und dass man sich im alten Rom mit Urin die Zähne reinigte, ist ebenfalls nicht richtig, auch wenn dies erst wieder vor Kurzem ein britisches Wissensquiz behauptete: Für die Zahnpflege verwendete man eine Paste aus zerriebenem Bimsstein – einen echten Vorläufer unserer Zahnpasta. Dass jemand dafür Urin benutzte, behauptete man höchstens, um jemanden zu beleidigen – wie der Dichter Catull in seinem 39. Gedicht: „Du kommst aus der Mitte Hispaniens, und da ist man es doch gewohnt,/sich Zähne und Zahnfleisch mit dem zu putzen, was man/morgens beim Pissen von sich gibt./Daraus ist zu schließen: Je weißer deine Zähne sind,/desto mehr Urin musst du geschluckt haben.”

Andererseits war es auch mitnichten so, dass alle ständig die Thermen aufsuchten. Solche öffentlichen Badeanstalten gab es zwar in jeder Stadt und sogar in manchen Privathäusern. Aber private Thermen hatten natürlich nur besonders wohlhabende Bürger, und die größten öffentlichen Bäder, die Diokletiansthermen und die Caracallathermen, in die mehrere Tausend Badegäste gleichzeitig passten, entstanden erst nach 200 beziehungsweise 300 n. Chr. So entwickelte sich die Bäderkultur zwar analog zur zunehmenden Bevölkerungsdichte, doch selbst um das Jahr 400 n. Chr. herum, als die Stadt etwa 1,5 Millionen Einwohner zählte, gab es in Rom gerade einmal elf solche öffentlichen Bäder. Eine durch und durch unhygienische Angelegenheit waren indes die öffentlichen Toiletten. Hier saß man ohne Trennwände nebeneinander, um sein Geschäft zu verrichten, und es gab kein fließendes Wasser – wohl auch deshalb fanden Forscher kürzlich in den Gruben unterhalb solcher Bedürfnisanstalten antike Spuren von Bakterien, Krankheitserregern und Unmengen Bandwurm-Eier, die immer wieder in den Ernährungskreislauf |12|gelangt sein dürften, da man mit dem Inhalt der Gruben die Felder düngte.

Welcher Römer wann welchen Teil des Imperiums eroberte, lernt man noch heute in der Schule. Seltener lernt man dort etwas über das Alltagsleben der Römerinnen und Römer, und auch Phänomene wie Sklavenhaltung, die Rechte der Frauen oder das Verhältnis von Römern und Christen werden bestenfalls angerissen. So möchte dieses Buch vor allem ein Wegweiser durch einige kulturell-historische Phänomene sein, die unser heutiges Bild von Rom in großen Teilen bestimmen, und anhand dieser Aufhänger ein Gesamtbild entstehen lassen, das für etwas mehr Verständnis dieser einzigartigen vergangenen Kultur sorgt.

|13|IRRTUM 1:

Rom wurde im Jahr 753 v. Chr. gegründet

„Sieben – fünf – drei, Rom kroch aus dem Ei.” Vor ein paar Jahrzehnten war dies noch ein Satz, den so ziemlich jeder Schüler lernte; eine der klassischen Eselsbrücken, um sich ein historisches Datum zu merken. Es bedarf keiner ausgeprägten Fantasie, um sich auszumalen, dass sich die Gründung einer Stadt im Italien des ersten Viertels des 1. Jahrtausends v. Chr. nicht so ohne Weiteres auf ein Datum, nicht einmal auf ein bestimmtes Jahr festlegen lässt. Dennoch war das Jahr 753 v. Chr. für Rom von großer Bedeutung, denn ein Datum brauchte man: Eine Stadt, die Geschichte schrieb wie keine zweite, musste, auch wenn sie urbs aeterna, die „Ewige Stadt”, genannt wurde, doch auf jeden Fall einen Ursprung haben. Und den bitte möglichst genau. So einigte man sich schließlich darauf: Am 21. April jenes Jahres war es, als Romulus und Remus Rom gründeten.

Zählten die Griechen zuvor ihre Jahre nach den Olympiaden, also den 4-jährigen Zeitabschnitten zwischen den Olympischen Spielen, so verwendeten die Römer eine neue und ganz eigene Zeitrechnung: Sie zählten ab urbe condita, „ab Gründung der Stadt” (Rom war so wichtig, dass urbs, „Stadt”, im Lateinischen tatsächlich zugleich ein Synonym für „Rom” war). Dass die Gründung der Stadt in |14|jenem bestimmten Jahr geschah, hatte das Universalgenie Marcus Terentius Varro (geb. um 100 v. Chr.) festgelegt, und zwar auf Basis des Troja- und des Aeneas-Mythos: 440 Jahre – vier römische saecula – nach dem Beginn des Trojanischen Krieges sollte Rom gegründet worden sein, und da Varro diesen in Anlehnung an Eratosthenes auf 1193 v. Chr. datierte, ergab sich für die Metropole am Tiber ein entsprechendes Gründungsjahr. Das passte dazu, dass Cato der Ältere bereits rund hundert Jahre zuvor festgehalten hatte, Rom sei nach griechischer Zeitrechnung in der siebten Olympiade gegründet worden, und in eben diese Olympiade fiel das Jahr 753. Andere Historiker wie Livius rechneten von der Gründung der römischen Republik im Jahr 509 v. Chr. zurück.

So kam beispielsweise Cicero im Jahr 106 v. Chr. zur Welt, nach der Zählweise „ab Gründung der Stadt” war dies das Jahr 647 a. u. c. Im Jahr 248 n. Chr., als der gerade einmal zehnjährige Philippus II. zum Mitregenten von Kaiser Philippus Arabs bestimmt wurde, feierten die Römer das 1000-jährige Bestehen der „Ewigen Stadt”. Dies war nach der 800-Jahr-Feier die dritte sogenannte Säkularfeier, bei der die Römer ihr Stadtjubiläum im großen Stil feierten. Und für viel mehr als diese Säkularfeiern scheint man die Zählung ab urbe condita auch gar nicht gebraucht beziehungsweise verwendet zu haben – immerhin stammte sie ja auch aus einer Zeit, als Rom schon an die 700 Jahre alt war. Und Geschichtsschreibung und Annalistik gab es ja schon viel früher. Auch wenn dies die offizielle Zählweise der Chronologie im Römischen Reich war, zählte so eigentlich niemand: Wenn man sich darüber unterhielt oder darüber schrieb, in welchem Jahr etwas geschehen war, so benutzte man dazu meistens die Namen der beiden Konsuln. Kein Römer sprach darüber, wie der Dritte Punische Krieg „im Jahr 608” (α. u. c.) zu Ende ging – vielmehr geschah dies „im Jahr, als Gnaeus Cornelius Lentulus und Lucius Mummius Achaicus Konsuln waren”. Da die beiden Konsuln, die dem römischen Senat vorstanden, vom Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. hinein für jedes Jahr neu gewählt wurden, war dies eine ganz verlässliche Datierung. |15|Zugegeben, für die Zeit vor 222 v. Chr. war das Ganze etwas schwammig, da das Konsulatsjahr noch nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmte.

Aber wann, wenn nicht 753 v. Chr., wurde Rom denn nun gegründet? Dank der Archäologie wissen wir heute, dass das römische Stadtgebiet bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. besiedelt war; eine tatsächliche Stadtgründung lässt sich allerdings erst für die Zeit um 620 v. Chr. nachweisen. Eine genauere Datierung erschwert vor allem die Tatsache, dass es aus dieser Zeit noch keine schriftlichen Quellen für Rom gibt.

Natürlich ist auch die Geschichte, wie Romulus und Remus, die Kinder des Kriegsgottes Mars mit einer Priesterin, Rom gründeten, ein Mythos, und noch nicht einmal einer der ältesten von Rom; er entstand wahrscheinlich erst im 4. Jahrhundert v. Chr. Die mythischen Zwillinge waren demnach die Söhne von Rhea Silvia, der Tochter des Numitor, seines Zeichens König des ebenso mythischen Stadtstaats Alba Longa südöstlich von Rom. Numitor wurde von seinem jüngeren Bruder Amulius abgesetzt, und dieser zwang Rhea Silvia, eine Vestalin zu werden – eine Priesterin der Göttin Vesta. Sinn der Sache war, dass die Vestalinnen keusch bleiben mussten, und so wollte Amulius sicherstellen, dass sie keine Nachkommen haben würde, die ihm den Thron streitig machten. Dann jedoch wurde sie von niemand Geringerem als dem Kriegsgott Mars vergewaltigt und geschwängert und brachte Romulus und Remus zur Welt. Amulius befahl, die Kinder im Tiber zu ertränken; stattdessen setzte man sie in einem Weidenkörbchen auf dem Tiber aus.

Dionysios von Halikarnassos erzählt in seinen „Römischen Altertümern” was dann geschah (1.79.5ff.): „Der Tiber hatte durch den ständigen Regen sein natürliches Flussbett verlassen und überschwemmte die Ebenen, so dass sie von der Spitze des Palatin in jenen Teil des Wassers gelangten, der am nächsten lag … Als das Wasser schließlich zurückging, schlug der Korb gegen einen Stein, kippte um, und die Säuglinge fielen heraus, so dass sie im Schlamm lagen. Da kam eine Wölfin, die gerade geworfen hatte, gab ihnen ihre |16|Zitzen, die voller Milch waren, zum Saugen und leckte den Schlamm ab, mit dem sie besudelt waren.”

Eben dort, am Fuße des Palatin, eines der späteren sieben Hügel Roms, fand dann der Hirte Faustulus die Knaben. An eben diese Episode, die von der Wölfin gesäugten Knaben, erinnert eine der berühmtesten römischen Plastiken, die 114 cm lange „Kapitolinische Wölfin” aus Bronze mit zwei Säuglingen, die an ihren Zitzen saugen. Lange Zeit glaubte man, hier eines der ältesten römischen Kunstwerke vor sich zu haben, vielleicht noch aus etruskischer Zeit. Theodor Mommsen hatte keinen Zweifel daran, wenn er im zweiten Band seines Werks über die „Römische Geschichte” schreibt: „Im Lauf des fünften Jahrhunderts [v. Chr.] und besonders in der zweiten Hälfte desselben regte es denn doch sich mächtig auch in der römischen Kunst. Es war dies die Epoche, in welcher der spätere Bogen- und Straßenbau begann, in welcher Kunstwerke wie die Kapitolinische Wölfin entstanden, in welcher ein angesehener Mann aus einem altadeligen römischen Geschlechte den Pinsel ergriff, um einen neugebauten Tempel auszuschmücken und dafür den Ehrenbeinamen des ‚Malers’ empfing.”

Es gab auch Kunstkenner, die das Alter der Statuengruppe bezweifelten. Solche abweichenden Meinungen erwähnt Jacob Burckhardt in „Der Cicerone” – auch wenn er sich ihnen nicht anschließt: „Die bekannte kapitolinische Wölfin (Eckzimmer des Konservatorenpalastes), vom Jahr d. St. 458, pflegt als etruskisches Werk betrachtet zu werden. Die Haare heraldisch, der Leib noch ziemlich leblos, die Beine kräftig und scharf. Aus dem Mittelalter, in welches man sie aus nicht zu verachtenden Gründen hat verweisen wollen, kann sie doch wohl nicht sein; als die italienische Kunst des 13. oder 14. Jahrhunderts ähnliche Beine zu bilden vermochte, bildete sie das Haar nicht mehr heraldisch.”

Abgesehen davon, dass Burckhardt die Kapitolinische Wölfin erstaunlich genau zu datieren weiß – das „Jahr d. St.” ist wiederum das Jahr a. u. c. –, irrte der Kunsthistoriker Burckhardt hier genau wie der große Historiker Mommsen: Heute wissen wir, dass die Figur |17|der Wölfin tatsächlich aus dem Hochmittelalter stammt – die zwei Knaben wurden sogar erst in der Renaissance hinzugefügt. Allerdings muss man den beiden Forschern zugutehalten, dass man dies erst vor Kurzem herausfinden konnte, nämlich mithilfe der C14-Datierung.

Mit der Gründung Roms begann, so glaubte man bis in die Moderne hinein, die römische Königszeit. Dementsprechend wird die Geschichte des Römischen Reiches in der Regel wie folgt gegliedert: 753–510 v. Chr. Königszeit, 509–27 v. Chr. Republik, 27 v. Chr. –395 n. Chr. Kaiserzeit. Auch wenn das Jahr 753 v. Chr. im Geschichtsunterricht der Schule als mythisches Datum gilt, so ist man heute noch allenthalben der Ansicht, dass eine Abfolge von Königen die Stadt Rom regierte, bis man im Jahr 510 v. Chr. (so Livius) den letzten König, Lucius Tarquinius Superbus, verjagte und der Stadtstaat Rom zur Republik wurde. Doch da ist sich die Forschung heute gar nicht mehr so sicher: Viele Wissenschaftler nehmen inzwischen an, dass auch das römische Königtum nichts weiter ist als ein Mythos. Es gibt eine überlieferte Liste von sieben römischen Königen, die die Stadt bis 510 v. Chr. regierten: Der erste war Romulus; ihm folgten Numa Pompilius, dem die Einführung der frühesten religiösen Zeremonien zugesprochen wurde, und Tullus Hostilius; dann Ancus Marcius, der den Hafen von Ostia errichtet haben soll, Lucius Tarquinius Priscus, der den Herrschaftsbereich Roms erweiterte, Servius Tullius, der die Bevölkerung der Stadt organisierte und in Einheiten von je hundert einteilte, und schließlich der tyrannische Lucius Tarquinius Superbus. Dass diese Liste vom mythischen Romulus angeführt wird, gibt bereits den entscheidenden Hinweis: Das, was sich bei den römischen Historikern über die Königszeit findet, ist größtenteils, vielleicht sogar komplett, erfunden. Zeitgenössische Schriftzeugnisse aus jener Zeit gibt es nicht, die römische Literatur begann erst zur Zeit der Republik.

Ein weiterer Irrtum, der sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat, ist, dass Rom auf den sieben Hügeln Aventin, Caelius, Esquilin, Kapitol, Palatin, Quirinal und Viminal errichtet wurde. Sicherlich, |18|diese gehören zum Stadtbild und sie waren es auch, die 387 v. Chr. mit der ersten römischen Stadtmauer umgeben wurden. Und ein kompletter Irrtum ist dies natürlich auch nicht, denn Rom wurde ja nicht ganz woanders gegründet. Dennoch sah die Landschaft um 1000 v. Chr. noch ein wenig anders aus. Die Hügel nämlich, auf denen die erste römische Siedlung entstand, waren Cispius, Fagutal, Germalus, Oppius, Palatium, Suburba und Velia. Davon wurden Oppius, Cispius und Fagutal später kollektiv „Esquilin” genannt, Suburba war ein Teil des Caelius, Germalus und Palatium wurden später als „Palatin” zusammengefasst.

Hier wurde Rom von den Etruskern gegründet, die der Stadt auch ihren Namen gaben: „Ruma” war der Name einer alten und einflussreichen etruskischen Familie. Und so wurde das frühe Rom auch von den einflussreichen Familien regiert, den Patriziern, nicht von einem König. Den Übergang von dieser ersten Zeit hin zur Republik (von dem man ebenfalls nicht sagen kann, wann er geschah, es wird wohl im Laufe des 5. Jahrhunderts gewesen sein) markierte dann der Aufstieg des bereits bestehenden Senats zum Gesetzgeber. Mag sein, dass es daneben zunächst noch eine Art König gab, der vielleicht eher für die Außenpolitik zuständig war. Aber die Art von Königen, wie sie Livius beschreibt und die man als Tyrannen aus der Stadt jagen musste, war sicherlich ein Gespinst der Fantasie, das dazu diente, den römischen Staat durch saftige Gründungsmythen mythisch zu überhöhen.

|19|IRRTUM 2:

Die Römer sprachen klassisches Latein

Latein war die Sprache der Römer. So kennen wir es aus der Schule, und im Grunde genommen ist das auch richtig. Aber eben nur im Grunde genommen: Denn die Sprache, die wir als Latein in der Schule lern(t)en, also das klassische Latein von Caesar und Cicero, wurde in dieser Form nie wirklich gesprochen – zumindest nicht von einer überwältigenden Mehrheit der Menschen im Römischen Reich, ja nicht einmal in der Stadt Rom.

Latein, die „Sprache der Bewohner von Latium”, entwickelte sich in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. in der Landschaft um Rom herum, und sie durchlief verschiedene Entwicklungsstufen, bis sie im 1. Jahrhundert v. Chr. mit Cicero ihre „klassische” Form erreichte. Die ersten schriftlichen Zeugnisse auf Lateinisch sind etwa 400 Jahre älter. In der Spätantike veränderte sich die Sprache und erhielt verschiedene regionale Ausformungen; auch das Mittelalter hindurch wurde in ganz Europa Latein gesprochen, allerdings von immer weniger Menschen – vor allem die Kirche war (und ist) ein Bewahrer des Lateinischen.

Und wie steht es heute mit der lateinischen Sprache? In der beliebten 90er-Jahre-ZDF-Serie „Unser Lehrer Doktor Specht” spielte Wolf-Dietrich Berg den Lateinlehrer Bloch. Der war natürlich – mit |20|Verlaub – ein Arschloch. Und in einer späteren Staffel ist Frau Zierlich (Barbara Dittus), die ebenfalls Latein unterrichtet, auch keine allzu sympathische Figur. In der TV-Serie „Nicht von schlechten Eltern” von Radio Bremen war Karl Lieffen als Dr. Reckensiehl zu sehen, wiederum ein ziemlich strenger Lateinlehrer. Sicherlich ist der verknöcherte, konservative Lateinpauker – man denke auch an Rudolf Schündler als Dr. Knörz in „Zur Hölle mit den Paukern” (1968) – ein Klischee. Aber wie in jedem Klischee steckt auch hier ein Funke Wahrheit, und kein allzu kleiner. Wenn wir in der Moderne noch ein wenig weiter zurückgehen und in die Literatur schauen, begegnet uns übrigens genauso unsympathisches Personal in Sachen Latein: „Haß gegen den Vater, Krise der Nerven, Angst vor dem Lateinlehrer, Abenteuerlust – all dies [sind] gewohnte pathologische Motive der Pubertät”, schreibt Stefan Zweig in „Irrfahrt und Ende Piere Donchamps’”; und Sigmund Freud berichtet in „Aus der Geschichte einer infantilen Neurose” (1918) von einem Patienten: „Der Lehrer, der den lateinischen Unterricht seiner Klasse leitete, hieß Wolf. Er war von Anfang an von ihm eingeschüchtert, zog sich einmal eine schwere Beschimpfung von ihm zu, weil er in einer lateinischen Übersetzung einen dummen Fehler begangen hatte, und wurde von da an eine lähmende Angst vor diesem Lehrer nicht mehr los, die sich bald auf andere Lehrer übertrug.”

Warum ist das so? Wieso erscheint gerade der Lateinlehrer immer wieder als Hassobjekt? Das liegt vor allem daran, dass das Erlernen der lateinischen Sprache eine echte Herausforderung ist und für Schüler im Vergleich zu Englisch, Französisch oder Spanisch oft mehr mit Mathematik gemein hat als mit dem gewohnten Sprachunterricht. Es gibt mit Ausnahme von Altgriechisch auch keine andere Sprache, die an deutschen Schulen gelehrt wird, in der es die Schüler in der Regel bis zum Abitur nicht so weit bringen, dass sie eine Seite Originaltext ohne die Hilfe eines Wörterbuchs lesen und wenigstens vom Sinn her einigermaßen verstehen können.

Dass uns heute die lateinische Sprache so schwierig scheint, vor allem aber, dass sie sich nicht für einen Sprachunterricht eignet, der |21|von vornherein auf das Sprechen setzt, auf Verständnis durch Hören beziehungsweise Verstehen und Wiederholen des gesprochenen Wortes, liegt daran, dass die Sprache des Lateinunterrichts, das klassische Latein, vor allem eine literarische ist. So schreibt der Philosoph John Locke bereits im Jahr 1693 in seinen „Gedanken über Erziehung”: „Sobald das Kind seine Muttersprache reden kann, ist es Zeit, dass es auch eine andere lerne, und dieses muss, wie jeder zugeben wird, die französische sein. Was diese Sprache betrifft, so hat man auch bereits die richtige Methode eingeführt, nämlich durch bloßes unausgesetztes Sprechen mit den Kindern und nicht durch Regeln der Grammatik. Die lateinische Sprache könnte leicht auf ebendiese Art gelehrt werden, wenn der Erzieher, der beständig um das Kind ist, nie in einer anderen mit ihm redete und das Kind ihm in derselben antworten müsste. Da aber die französische Sprache eine lebende ist und weit mehr zum Sprechen gebraucht wird, so muss man sie zuerst lernen … Stattdessen quälte man die Jugend mit lateinischen Ausarbeitungen und Versen, die zu weiter nichts dienen, als die Fähigkeit der Kinder über Vermögen anzustrengen und die sonst leichten und angenehmen Fortschritte in Erlernung der Sprachen durch unnatürliche Schwierigkeiten zu hindern.”

Auch und gerade heute würden ihm da viele beipflichten. Wenn es in der Schule um „Latein gegen Französisch” geht, kommen seit vielen Jahrzehnten die gleichen Argumente auf den Tisch – ja, seit Jahrhunderten, wie wir an Lockes Text sehen. Und manche sind nicht von der Hand zu weisen: Man lernt eine Sprache einfach leichter und schneller, wenn man sich in ihr unterhalten kann. Aber außer im Vatikan spricht nun einmal niemand mehr Latein. Wobei die lateinische Sprache selbst da einen immer schwereren Stand hat: Im Oktober 2014 war Latein zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche nicht die offizielle Sprache einer Weltbischofssynode – Papst Franziskus entschied sich für Italienisch, was nicht wenige Würdenträger erleichtert zur Kenntnis nahmen. Die Häme, die seitens Altphilologen über Benedikt XVI. ausgeschüttet wurde, nachdem er seine in grammatikalisch ziemlich fehlerhaftem |22|Latein verfasste Rücktrittserklärung veröffentlicht hatte, spricht hier Bände.

Wie jede Sprache wandelte sich auch das Lateinische, es gab im Mittelalter diverse Varianten eines Mittellateins, die sich in Facetten an der jeweiligen Volkssprache eines Landes orientierten. Doch mit der Neuzeit und der Renaissance wurde dieser grammatikalisch etwas einfacheren Variante des Lateinischen der Garaus gemacht: Im Zuge der Wiederentdeckung der Antike und ihrer Schriften sollte sich auch der Lateinunterricht wieder konkret an den klassischen Vorbildern, wie eben Cicero, orientieren. Nur, dass dieser in einer Sprache schrieb, die nur wenige seiner Zeitgenossen so sprachen, wie er sie schrieb (und im Senat und vor Gericht auch sprach, allerdings in Texten, die er zuvor in Gänze akribisch auswendig gelernt hatte).

Welche Sprache sprachen die Römer aber dann? Natürlich sprachen sie zu Caesars und Ciceros Zeiten Latein, aber die Umgangssprache unterschied sich deutlich von der literarischen. Der Kirchenvater Augustinus von Hippo beschreibt in einem Psalmenkommentar seinen Ansatz, sich möglichst volksnah auszudrücken (138.20): „Lieber sollen uns die Grammatiker tadeln, als dass das Volk uns nicht versteht.” Eine volksnahe Sprache bedeutete also zugleich, bestimmte grammatikalische Prinzipien schleifen zu lassen.

Leider hat aus der Antike nur ein winziger Teil der vielen literarischen Werke überlebt, und diese stellen nur die Speerspitze der Literatur dar – die lateinische Umgangssprache ist daher größtenteils verloren. Was wir über diese Umgangssprache wissen, stammt aus ein paar wenigen Texten – aus den Komödien der Dichter Plautus und Terenz sowie dem Roman „Satyricon” von Petron (alle drei lassen immer wieder umgangssprachliche Elemente einfließen), aus dem lateinischen Bibeltext und aus Pompeji, wo sich auf den Häuserwänden Hunderte von Graffiti erhalten haben, die besonders gut dazu dienen, dem „Volk aufs Maul zu schauen”. Was die Komödien und Petron betrifft, so werden dort zwar Elemente der volkstümlichen Sprache verwendet (beispielsweise Parataxe statt Hypotaxe), |23|aber es ist dennoch eine Kunstsprache, denn die Komödien halten ein striktes Versmaß ein, und in Petrons Roman treten zwar Sklaven auf, die so „ähnlich” sprechen, wie Sklaven damals sprachen, aber es sind eben immer noch Figuren in einem literarischen Werk; deren Sprache ist also nie 1:1 vom Alltag übernommen – oder zumindest können wir das nicht nachprüfen. Die Graffiti sind da naturgemäß näher am „Original” dran, dort aber wiederum gibt es das Problem, dass die Texte oft sehr stark reduziert sind – man stelle sich nur vor, spätere Forscher müssten aus den heute an Häuserwände gesprühten Satzfetzen und Parolen rekonstruieren, wie wir uns im 21. Jahrhundert miteinander unterhielten.

Ein anderer Ansatz ist es, sich mit den romanischen Sprachen – Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch – zu beschäftigen, die sich aus dem „Vulgärlatein” entwickelt haben. Ein paar grammatikalische Gemeinsamkeiten, beispielsweise eine vereinfachte Flexion oder das Wegfallen des Neutrums, kann man dort feststellen. Außerdem kann man einige naheliegende Vereinfachungen gegenüber der Hochsprache annehmen, wie die Verwendung von Adjektiv- statt Adverbform und die verstärkte Verwendung von Präpositionen als Ersatz für komplizierte Ablativkonstruktionen und -funktionen. Dennoch: Vieles davon ist Konjektur. Es ist und bleibt ein äußerst schwieriges Unterfangen, etwas Gesichertes darüber auszusagen, wie sich die Menschen auf der Straße, die Vertreter des „gemeinen Volkes”, unterhielten. Nur eines ist sicher: So wie Cicero schrieb, bei dem ein einziger verschachtelter Satz mitunter eine halbe DIN-A4-Seite umfasst, redeten sie nicht.