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Anthony Doerr

Memory Wall

Novelle

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Aus dem Englischen
von
Werner Löcher-Lawrence

 

 

 

 

 

 

 

 

C.H.Beck

Zum Buch

Unser Leben, unsere Welt werden durch unsere Erinnerungen zusammengehalten. Was geschieht mit uns, wenn wir sie verlieren, und welche Möglichkeiten tun sich auf, wenn andere unsere Erinnerungen wiederbeleben können? Der 74-jährigen Alma Konachek, die in einem Vorort von Kapstadt lebt, widerfährt genau dies. Sie verliert ihr Gedächtnis. Unbekannte brechen mehrfach in ihr Haus ein, auf der Suche nach Hinweisen zu einem spektakulären Fossilienfund ihres plötzlich verstorbenen Mannes. Denn Alma hat eine Wand voller Fotos, Gedächtnisstützen, Speichermedien, in der sich irgendwo der fehlende Hinweis zu dem gesuchten Fossil befindet. In dieser lichten, wunderschönen Novelle gelangt schließlich ein Junge in den Besitz des Geheimnisses dieser alten Frau und ihres Mannes, einer Episode aus ihrer Vergangenheit mit der Macht, ein Leben zum Guten zu wenden. Der Junge reist dazu in die Karoo-Wüste und setzt sich dieser wilden Landschaft aus. Wie alle Werke Doerrs zeugt auch dieses von der Größe des Lebens – von der geheimnisvollen Schönheit der Fossilien, Wolken, Blätter – vom atemberaubenden Glück, in diesem Universum zu leben. Die Vorstellungskraft und Sprachmacht, das Einfühlungsvermögen und die Erzählkunst Anthony Doerrs sind unvergleichlich.

Über den Autor

Anthony Doerr, 1973 in Cleveland geboren, lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Boise, Idaho. Neben Erzählungsbänden wie „Der Muschelsammler“ (2007) veröffentlichte Doerr die Romane „Winklers Traum vom Wasser“ (2005) und „Alles Licht, das wir nicht sehen“ (2014), für den er 2015 den Pulitzer Prize erhielt. Der Roman, der sich in den USA annähernd 2 Millionen Mal verkaufte, wurde auch in Deutschland zu einem Bestseller, und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Für seine Erzählungen hat Doerr bislang vier Mal den renommierten O. Henry Prize erhalten, neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er auch drei Mal den Pushcart Prize.

Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, ist als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Er übersetzte u.a. John Boyne, Patricia Duncker, Nathan Englander, Hilary Mantel und Colin Thubron. Für C.H.Beck hat er bereits Anthony Doerrs Roman „Alles Licht, das wir nicht sehen“ übertragen.

Für Shauna

Man muss erst beginnen, sein Gedächtnis zu verlieren, und sei’s nur stückweise, um sich darüber klar zu werden, dass das Gedächtnis unser ganzes Leben ist. Ein Leben ohne Gedächtnis wäre kein Leben, wie eine Intelligenz ohne Ausdrucksmöglichkeit keine Intelligenz wäre. Unser Gedächtnis ist unser Zusammenhalt, unser Grund, unser Handeln, unser Gefühl. Ohne Gedächtnis sind wir nichts.

Luis Buñuel, Mein letzter Seufzer

Memory Wall

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Großer Mann im Garten

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Die vierundsiebzig Jahre alte Alma Konachek wohnt in Vredehoek, einem oberhalb des Zentrums von Kapstadt gelegenen Vorort mit warmem Regen, Dachgeschossen mit großen Fenstern und leisen, raubtierhaften Autos. Hinter ihrem Garten erhebt sich der Tafelberg, riesig, grün und gewellt, und von ihrem Küchenbalkon aus sieht sie tausend Lichter der Stadt kerzengleich hinter Nebelschwaden flimmern und flackern.

Eines Nachts im November, gegen drei Uhr morgens, wacht Alma auf und hört, wie sich das Sicherheitsgitter vor ihrer Haustür klappernd öffnet und jemand das Haus betritt. Ihre Arme zucken, sie stößt das Glas Wasser auf dem Nachttisch um. Eine Bodendiele im Wohnzimmer quiekt. Sie hört etwas, das Atmen sein könnte. Wasser tropft auf den Boden.

Alma gelingt ein Flüstern: «Hallo?»

Ein Schatten schwebt durch den Flur. Sie hört einen Schuh auf der Treppe, dann nichts mehr. Nachtluft weht ins Zimmer, der Geruch von Wachsblumen und Holzkohle. Alma drückt sich eine Faust aufs Herz.

Hinter den Fenstern zum Balkon treiben mondbeschienene Wolkenfetzen über die Stadt. Vergossenes Wasser kriecht auf die Schlafzimmertür zu.

«Wer ist da? Ist da jemand?»

Die Standuhr im Wohnzimmer hämmert die Sekunden durch. In Almas Ohren pocht das Blut. Der Raum scheint sich ganz langsam zu drehen.

«Harold?» Alma weiß, dass Harold tot ist, aber sie kann nicht anders. «Harold?»

Wieder ein Schritt, aus dem ersten Stock, wieder eine protestierende Diele. Es vergeht vielleicht eine Minute. Möglich, dass sie hört, wie jemand die Treppe herunterkommt. Sie braucht eine weitere volle Minute, um genug Mut zu sammeln und ins Wohnzimmer zu schlurfen.

Die Haustür steht weit offen. Die Ampel am Ende der Straße blinkt gelb, gelb, gelb. Das Laub ist stumm, die Häuser sind dunkel. Sie wuchtet das Sicherheitsgitter vor die Türöffnung, schlägt die Tür zu, schiebt den Riegel vor und sieht durchs Gitterfenster. Innerhalb von zwanzig Sekunden steht sie am Tisch im Flur und nimmt einen Stift.

Ein Mann, schreibt sie. Großer Mann im Garten.

Memory Wall

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Alma steht barfuß und ohne Perücke mit einer Taschenlampe im oberen Schlafzimmer. Die Uhr unten im Wohnzimmer tickt und tickt und lässt die Nacht verrinnen. Vor einem Moment noch, da ist sich Alma sicher, hat sie etwas Wichtiges getan. Etwas, bei dem es um Leben und Tod ging. Aber sie kann sich nicht erinnern, was es war.

Das eine Fenster steht einen Spaltbreit offen. Das Gästebett ist ordentlich gemacht, die Decke glatt gezogen. Auf dem Nachttisch steht ein mikrowellengroßer Apparat mit einer Plakette, auf der Eigentum der Stadt Kapstadt, Gedächtnis-Zentrum steht. Drei Spiralkabel verbinden ihn mit etwas, das ungefähr wie ein Fahrradhelm aussieht.

Die Wand vor Alma hängt voller Zettel, Diagramme, Karten, abgerissener, vollgekritzelter Blätter. Und zwischen all dem Papier glänzen Hunderte Plastikkassetten, jede etwa groß wie ein Streichholzbriefchen, mit einer eingravierten vierstelligen Nummer und einem einzelnen Loch, mit dem sie auf einer Stecknadel hängen.

Der Lichtkegel von Almas Taschenlampe trifft auf das Farbfoto eines Mannes, der aus dem Meer kommt. Sie berührt seinen Rand. Die Hose des Mannes ist bis zu den Knien aufgekrempelt, sein Gesicht zu einem Grinsen verzogen. Kaltes Wasser. Sie weiß, dass die Schrift auf dem Foto die ihre ist, es ist sein Name, Harold. Sie kennt diesen Mann. Sie kann die Augen schließen und sich an das Rosa seines Zahnfleischs erinnern, an die Falten seines Halses, die Hände mit den großen Knöcheln. Er war ihr Mann.

Um das Foto wachsen Zettel und Plastikkassetten in engen, sich überlappenden Schichten, mit Heftzwecken, Kaugummis und Nägeln befestigt. Sie sieht Aufgabenlisten, Schmierzettel und Zeichnungen von Wesen, die prähistorische Tiere oder Ungeheuer sein könnten. Sie liest: Pheko kannst du trauen. Und: Nimm Pollys Coca-Cola mit. Auf einem Flugblatt steht: Porter Immobilien. Es gibt auch merkwürdigere Ausdrücke: Dinocephalia, spätes Perm, gewaltiger Wirbel-Friedhof. Einige Blätter sind leer, auf anderen ist lauter Durchgestrichenes und Wegradiertes. Auf einer halben, aus einer Broschüre gerissenen Seite ist ein Satz mehrfach zittrig unterstrichen: Erinnerungen sind nicht in den Zellen gespeichert, sondern im extrazellulären Raum.

Einige der Kassetten sind von ihrer Hand beschriftet, unterhalb der Nummern. Museum. Begräbnis. Party bei Hattie.

Alma blinzelt. Sie hat keinerlei Erinnerung daran, etwas auf kleine Kassetten geschrieben, Seiten aus Büchern gerissen oder Dinge an die Wand geheftet zu haben.

Sie sitzt im Nachthemd auf dem Boden, die Beine ausgestreckt. Ein Windstoß streichelt durchs Fenster herein, und die Zettel erwachen zum Leben, tanzen und zerren an ihren Stecknadeln. Lose Seiten wirbeln über den Teppich. Die Kassetten klappern leise.

Etwa auf der Mitte der Wand findet der Strahl ihrer Taschenlampe ein weiteres Mal das Foto des Mannes, der aus dem Meer kommt, das Gesicht zu einem Grinsen verzogen. Das ist Harold, denkt sie. Er war mein Mann. Er ist gestorben. Vor Jahren. Natürlich.

Vor dem Fenster, hinter den Palmenkronen, hinter den Lichtern der Stadt, badet der Ozean im Licht des Mondes, versinkt im Schatten. Mondlicht, dann Schatten. Ein Hubschrauber fliegt vorbei. Die Palmwedel bauschen sich.

Alma sieht nach unten. Da ist ein Zettel in ihrer Hand. Ein Mann, steht darauf. Großer Mann im Garten.

Dr. Amnesty

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Pheko fährt den Mercedes. Wohnblöcke spiegeln die Morgensonne, Limousinen surren vor roten Ampeln. Sechsmal späht Alma zu den vorbeiwischenden Schildern hinaus und fragt ihn, wohin es geht.

«Wir fahren zum Doktor, Mrs Alma.»

Zum Doktor? Alma reibt sich unsicher die Augen. Sie versucht sich die Lunge zu füllen und zupft an ihrer Perücke. Die Reifen quietschen, als der Mercedes die Zufahrt zum Parkhaus hinauffährt.

Dr. Amnestys Treppenhaus ist aus rostfreiem Stahl und von Farnen gesäumt. Da ist die schussfeste Tür, die Adresse steht in Schablonenschrift in der Ecke. Das alles ist Alma vertraut wie ein Haus aus der Kindheit. Als wäre sie seit dem letzten Mal doppelt so groß geworden.

Der Türöffner lässt sie ins Wartezimmer. Pheko trommelt mit den Fingerspitzen auf sein Knie. Vier Stühle weiter sitzen zwei gut gekleidete Frauen neben einem Aquarium, die eine ist ein paar Jahrzehnte jünger als die andere. Beide tragen dicke Perlen in den durchstochenen Ohrläppchen. Alma denkt: Pheko ist der einzige Schwarze im ganzen Gebäude. Im Augenblick kann sie sich nicht daran erinnern, was sie hier machen. Aber dieser lederbezogene Stuhl, die blauen Kiesel im Salzwasseraquarium … Es ist die Gedächtnisklinik. Natürlich. Dr. Amnesty. In Green Point.

Nach einer Weile wird Alma zu einem mit zerknittertem Papier bedeckten gepolsterten Stuhl gebracht. Das ist jetzt alles vertraut: die Pappschachtel mit den Gummihandschuhen, der Plastikteller für ihre Ohrringe, zwei Elektroden kommen unter ihre Bluse. Sie nehmen ihr die Perücke ab und reiben ihr ein kaltes Gel auf den Schädel. Der Fernsehschirm zeigt Sanddünen, Löwenzahn, Bambus.

Amnesty. Ein lächerlicher Name. Was bedeutet er? Eine Begnadigung? Einen Aufschub? Nein, es ist mehr als nur ein Aufschub, oder? Eine Begnadigung für begangene Missetaten. Für jemanden, der eine Missetat begangen hat. Sie nimmt sich vor, Pheko zu bitten, das Wort nachzuschlagen, wenn sie nach Hause kommen. Oder vielleicht erinnert sie sich auch selbst daran, es zu tun.

Die Schwester sagt etwas.

«Und funktioniert Ihr Stimulator zu Hause gut? Spüren Sie irgendwelche Verbesserungen?»

«Verbesserungen?» Sie denkt schon. Es scheint sich zu verbessern. «Die Dinge sind klarer», sagt Alma. Sie glaubt, dass sie solche Dinge sagen soll. Neue Pfade werden gelegt. Sie erinnert sich, wie sie sich erinnern soll. Das wollen sie von ihr hören.

Die Schwester murmelt etwas. Füße wispern über den Boden, eine unsichtbare Maschinerie summt. Alma spürt dumpf, wie die Gummikappen aus den Ports in ihrem Schädel gedreht werden und sich vier Schrauben gleichzeitig in die Öffnungen senken. Sie hält einen Zettel in der Hand: Pheko wartet draußen. Pheko wird Mrs Alma nach der Sitzung nach Hause fahren. Natürlich.

Eine Tür mit einem schmalen Fenster darin öffnet sich. Ein blasser Mann in einem grünen OP-Kittel läuft vorbei und riecht nach Kaugummi.

Alma denkt: Es gibt hier noch mehr gepolsterte Stühle, mehr Räume wie diesen, mit Apparaten, die den Deckel von verwirrten Gehirnen heben, nach Erinnerungen suchen und diese Erinnerungen in kleine Kassetten gravieren. Die gegen das Vergessen anzukämpfen versuchen.

Ihr Kopf ist arretiert. Aluminiumjalousetten klacken gegen das Fenster. In den Pausen zwischen den Atemzügen kann sie den Verkehr vorbeiseufzen hören.

Ihr wird der Helm aufgesetzt.

Drei Jahre zuvor, in Kürze

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«Erinnerungen werden nicht in Form molekularer Veränderungen in den Gehirnzellen gespeichert», hatte Dr. Amnesty Alma bei ihrem ersten Termin drei Jahre zuvor erklärt. Seit zehn Monaten hatte sie auf seiner Warteliste gestanden. Dr. Amnesty hatte strohblondes Haar, eine fast durchsichtige Haut und unsichtbare Brauen. Er sprach Englisch, als wäre jedes einzelne Wort ein winziges Ei, das er vorsichtig zwischen den Zähnen hindurch nach außen transportieren musste.

«Das hat man immer geglaubt, doch das war ein Irrtum. Die Wahrheit ist, dass sich die Basis alter Erinnerungen im extrazellulären Raum befindet. Hier in der Klinik zielen wir auf diese Räume, färben sie und schreiben sie in elektronische Modelle ein. In der Hoffnung, beschädigte Neuronen zu lehren, tauglichen Ersatz zu schaffen. Neue Wege zu bahnen. Sich an das Erinnern zu erinnern.» Er sah sie an. «Verstehen Sie?»

Alma verstand es nicht. Eigentlich nicht. Seit Monaten, seit Harolds Tod, vergaß sie Dinge: vergaß, Pheko zu bezahlen, vergaß zu frühstücken, vergaß, was die Ziffern in ihrem Scheckbuch bedeuteten. Sie ging mit der Schere in den Garten und kam eine Minute später ohne sie dort an. Sie entdeckte ihren Föhn im Küchenschrank, die Autoschlüssel in der Teedose. Sie suchte in ihren Gedanken nach einem Wort, ohne Ergebnis: Kasserolle? Kampfer? Kaschmir?

Zwei Ärzte hatten ihre Demenz bereits diagnostiziert. Alma hätte einen Gedächtnisverlust bevorzugt, eine schnellere, weniger grausame Auslöschung. Es war eine langsame Zersetzung, ein Leck. Siebzig Jahre Geschichten, fünfzig Jahre Ehe, vierzig Jahre Arbeit für Porter Immobilien, zu viele Häuser, Käufer und Verkäufer, um sie zu zählen – Bratenheber und Gabeln, Romane und Rezepte, Albträume und Tagträume, Hallos und Goodbyes. Konnte das wirklich alles ausgelöscht werden?

«Wir bieten keine Heilung», sagte Dr. Amnesty, «aber vielleicht können wir den Prozess verlangsamen. Vielleicht können wir Ihnen ein paar Erinnerungen zurückgeben.»

Er legte die Spitzen seiner Zeigefinger gegen die Nase und formte ein spitzes Dach. Alma spürte das Nahen einer Erklärung.

«Ohne diese Behandlungen neigt das Gedächtnis dazu, sehr schnell zu verfallen», sagte er. «Mit jedem Tag wird es schwerer für Sie, in dieser Welt zu leben.»

Wasserreste in der Vase, die an den Stängeln der Rosen saugen. Rost, der die Stifte eines Schlosses erobert. Zucker, der das Zahnbein zerfrisst, ein Fluss, der seine Ufer auswäscht. Alma fielen tausend Metaphern ein, und alle trafen es nicht.

Sie war Witwe. Ohne Kinder, ohne Haustiere. Sie hatte ihren Mercedes, anderthalb Millionen Rand auf der Bank, Harolds Rente und das Haus in Vredehoek. Dr. Amnestys Maßnahme bot eine gewisse Hoffnung. Sie unterschrieb.

Die Operation war ein Nebel. Als sie aufwachte, hatte sie Kopfschmerzen, und ihr Haar war verschwunden. Mit den Fingern ertastete sie die vier in ihrem Schädel befestigten Gummikappen.

Eine Woche später fuhr Pheko sie zurück zur Klinik. Eine von Dr. Amnestys Schwestern führte sie zu einem lederbezogenen Stuhl, der ein bisschen so aussah wie die Stühle in einer Zahnarztpraxis. Der Helm war kaum auf dem Kopf zu spüren. Damit würden sie Erinnerungen zurückholen, sagten sie. Ob es gute oder schlechte waren, konnten sie nicht voraussagen. Es war schmerzlos. Alma hatte das Gefühl, als webten Spinnen Netze in ihrem Kopf.

Zwei Stunden später schickte Dr. Amnesty sie mit einem Gedächtnisstimulator und neun kleinen Kassetten in einer Pappschachtel nach Hause. Jede der Kassetten war aus dem gleichen Kunststoff und trug oben eine vierstellige Zahl eingraviert. Sie beäugte das Gerät zwei Tage lang, bevor sie es an einem windigen Mittag, als Pheko einkaufen war, mit nach oben nahm.

Sie schaltete den Stimulator ein und schob eine der Kassetten hinein. Ein leiser Schauder stieg in ihren Nackenwirbeln hoch, dann fiel das Zimmer allmählich um sie herum weg. Die Wände lösten sich auf, durch Risse in der Decke kräuselte sich der Himmel wie eine Flagge, und es war, als würde der Stoff des Hauses durch einen Abfluss weggesaugt. Eine frühere Welt bildete sich neu.