Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de/ abrufbar.
© 2022 Dr. Gustav Keller
Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7562-9766-5
Wer sich nicht selbst führt, ist nicht frei.
Epiktet
Selbstmanagement ist eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten. Diese Kernkompetenz entscheidet darüber, ob es uns gelingt, unser privates und berufliches Leben wirksam zu gestalten und unsere Lebensziele zu erreichen.
Die komplexe Fähigkeit des Selbstmanagements besteht aus verschiedenen Teilkompetenzen:
Der Mensch ist kein geborener »Selbstmanager«. Er muss sich die Werkzeuge des Selbstmanagements aneignen und im Verlauf seines Lebens pflegen und weiterentwickeln. Mit Hilfe des Willens, der seinen Sitz im Stirnhirn hat, wendet er sie im Alltag an.
Die 365 Lerneinheiten beziehungsweise Tagesportionen dieses Buches sind entlang der Zeitstrecke eines Jahres verteilt. Jeder Monat ist auf eine der oben aufgeführten Fähigkeitsbereiche ausgerichtet.
Du hast zwei Möglichkeiten, dir die Tipps zu eigen zu machen. Entweder du beginnst am 1. Januar eines Jahres mit der Lerntour. Oder du startest an irgendeinem Tag des Jahres und beendest die Tour, wenn du 365 Tage abgearbeitet hast.
Lies den Tipp des Tages genau durch. Prüfe, ob du die darin enthaltenen Tipps brauchst. Kommst du zum Schluss, dass du sie bereits anwendest, fühl dich bestätigt. Ist dies nicht der Fall, probiere sie aus. Erweisen sie sich als wirksam, nimm sie in das Repertoire deines täglichen Handelns auf.
Die Monatskapitel werden mit Geschichten und Gedichten zum Nachdenken abgeschlossen. Sie bringen den Kapitelinhalt auf den Punkt und sollen das Verstehen des Gelesenen fördern.
Ein König beschäftigte viele Arbeiter. Und es war dort ein Arbeiter, der seine Tätigkeit mehr als genug beherrschte. Was tat der König? Er nahm ihn mit und wandelte mit ihm kurze und lange Wege. Zur Abendzeit kam dieser Arbeiter mit den anderen Arbeitern, um den Taglohn zu empfangen. Obwohl er viel weniger als die anderen gearbeitet hatte, gab der König ihm den gleichen Lohn. Die übrigen Arbeiter murrten und sagten: »Wir haben den ganzen Tag gearbeitet, und dieser hat nur zwei Stunden gearbeitet, und er hat den gleichen Lohn erhalten.« Da sagte zu ihnen der König: »Er hat in zwei Stunden mehr gearbeitet als ihr gearbeitet habt den ganzen Tag über.«
Ein jüdisches Gleichnis
Nur wer sein Ziel kennt, findet seinen Weg.
Epiktet
Ziele spielen im menschlichen Leben eine zentrale Rolle. Zum einen gibt es Ziele, die uns von außen gesetzt werden, beispielsweise im beruflichen Alltag. Zum anderen sind es innerlich vorgestellte Ziele, die wir selbst bilden und anstreben. Die Ziele sind entsprechend der Bedeutung, die wir ihnen beimessen, rangmäßig geordnet. Sie üben eine unterschiedlich starke Zugkraft aus und beeinflussen unser Handeln. Zur Zielerreichung tragen vor allem Strategien bei.
1. Januar
Geh das neue Jahr beherzt an. Überlege dir Ziele, die du erreichen möchtest. Wähle daraus ein Ziel, das der raschen Umsetzung bedarf.
2. Januar
Halt dein Ziel in deinem Bewusstsein präsent. Verschriftliche es und postiere es in deinem Blickfeld.
3. Januar
Unterzieh dein Ziel einer Kosten-Nutzen-Bewertung. Fällt sie positiv aus, ist deine Zielauswahl okay. Fokussier dich nun auf den Nutzen.
4. Januar
Versäume es nicht, deine Zielplanung mit deinem beruflichen und persönlichen Umfeld abzustimmen.
5. Januar
Eine abstrakte Zieldefinition ist nicht zielführend. Finde für dein Ziel eine spezifische und positive Formulierung.
6. Januar
Um später feststellen zu können, ob du dein Ziel tatsächlich erreicht hast, muss es messbar sein. Beispiel: »In vier Wochen habe ich sechs Kilo abgenommen.«
7. Januar
Du musst dich mit dem Ziel so identifizieren, dass es für dich attraktiv ist. Und du brauchst ein konkretes Zielmerkmal, das dich zur Zielerreichung reizt.
8. Januar
Prüf, ob dein Ziel für dich erreichbar ist. Es ist dann realistisch, wenn du über die notwendigen Fähigkeiten und Zeitressourcen verfügst.
9. Januar
Setz dir einen Zeitrahmen, der dich nicht überfordert. Leg Termine fest, zu denen die Zwischenziele und das Endziel erreicht werden sollen.
10. Januar
Verknüpfe dein Ziel mit einer bildhaften Vorstellung. Stell dir vor, wie du dein Ziel erreicht hast. Fokussier deine Willenskraft auf diese Vision.
11. Januar
Der Weg zum Ziel bedarf eines Handlungsplans in Form einer Aktivitätenliste. Diese Vorgehenshilfe zeigt dir, welche Aktivitäten auf dem Weg zum Ziel zu bewältigen sind.
12. Januar
Sieh dir die Aktivitätenliste nochmals genau an und überprüfe, ob die geplanten Handlungsschritte wirklich umsetzungstauglich sind.
13. Januar
Finde Personen, die das von dir angestrebte Ziel bereits erreicht haben. Erläutere ihnen deinen Handlungsplan und bitte sie um ein Feedback. Deren Erfahrungen sind möglicherweise sehr nützlich, um Fehler zu vermeiden.
14. Januar
Such dir einen Kooperationspartner. Das ist jemand, der dasselbe Ziel im Fokus hat. Helft euch gegenseitig. Jeder ist das äußere Gewissen des anderen.
15. Januar
Überlege, welche Hindernisse die Zielerreichung gefährden könnten. Wenn du die möglichen Barrieren herausgefunden hast, denk dir vorbeugend Lösungen aus: »Wenn die Situation A eintritt, handle ich so.«
16. Januar
Bevor du deinen Handlungsplan umsetzt, leg einen exakten Starttermin (Tag, Uhrzeit) fest. Ruf danach dein Zielbild in Erinnerung. Und mach dir nochmals bewusst, welche Folgen ein Startabbruch hätte.
17. Januar
Auch wenn du einen präzisen Handlungsplan entworfen hast, ist eine abschließende mentale Übungsphase angebracht. Spiel den Handlungsweg mental durch. Dieses Probehandeln erleichtert dir die spätere Handlungsausführung.
18. Januar
Wenn es mit dem Handlungsstart hapert, gib deiner Handlung mit Hilfe von Selbstsuggestionen einen kraftvollen Anstoß. Zum Beispiel: »Nicht warten, sondern starten!« »Jetzt pack ich’s an!« »Jetzt geht’s los!«
19. Januar
Lass dich auf dem Weg zum Ziel nicht von Unannehmlichkeiten irritieren. Bleib cool und erinnere dich an ähnliche Schwierigkeiten, die du in der Vergangenheit schon einmal gelöst hast.
20. Januar
Übersteigere dein Zielstreben nicht, sonst brennst du aus. Achte auf das Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung.
21. Januar