Winfried Seimert

Moodle für Dozenten, Lehrer und Ausbilder

Homeschooling und Online-Kurse erfolgreich umsetzen

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

ISBN ISBN 978-3-7475-0271-6
1. Auflage 2021

www.mitp.de

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© 2021 mitp Verlags GmbH & Co. KG

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Lektorat: Katja Völpel
Korrektorat: Claudia Fluor
Covergestaltung: Christian Kalkert, Sandrina Dralle
Covergrafik: Nadezhda Popova/stock.adobe.com
Electronic Publishing: Petra Kleinwegen

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Inhalt

Impressum

Kapitel 1: 
Sollte man wissen: Basiswissen

1.1 Einleitung

Welches Moodle darf es sein?

Für wen ist dieses Buch?

Was ist Moodle eigentlich?

Vorteile von Moodle

Nachteile von Moodle?

1.2 Anmeldung

Vorbereitung

Anmeldevorgang

Abmeldevorgang

Wieder-Anmeldung

Kapitel 2: 
Grundstruktur

2.1 Arbeitsschirm

Menüleiste

Navigation

Blöcke

Ansichten

2.2 Einstellungsarbeiten (Moodle)

Nutzerkonto

Kennwort ändern

Sprache wählen

Foren einstellen

Texteditor wählen

Kurseinstellungen

Kalendereinstellungen

Sicherheitsschlüssel

Mitteilungen

Systemnachrichten

2.3 Kurse, Arbeitsmittel und Lernaktivitäten

Kapitel 3: 
Kurse: Handlungsrahmen

3.1 Einen Kurs einrichten

3.2 Option Leerer Kurs

Einen neuen Kurs erstellen

Der Kursraum

Nutzer einfügen

Kursthemen

Einstellungen

Sicherungen

3.3 Option Mein Kurs

3.4 Teilnehmer

Teilnehmer zum Kurs hinzufügen

Teilnehmer aus dem Kurs entfernen

3.5 Kursende

Kurs bleibt bestehen

Kurs kommt ins Archiv

Kurs wird wieder verwendet

Kapitel 4: 
Arbeitsmittel: Handlungsgrundlage

4.1 Textseite

Textseite anlegen

Inhalte aufbereiten

Inhalte einfügen

Textseite bearbeiten

Textseiten platzieren

Textseiten betrachten

4.2 Textfeld

Ein Textfeld anlegen

Textfeld platzieren

4.3 Buch

Buch anlegen

Buch bearbeiten

Buch lesen

4.4 Datei

Meine Dateien

Dateien hochladen

Dateien löschen

Dateien betrachten

4.5 Verzeichnis

4.6 Link/URL

4.7 IMS-Content

Kapitel 5: 
Aktivitäten: Information

5.1 Allgemeines

Aktivität einfügen

Aktivität abschließen

5.2 Aufgabe

Einrichten einer Aufgabe

Bewertung vornehmen

5.3 Lernpaket

Einbinden eines Lernpakets

Aufruf eines Lernpakets

5.4 Lektion

Anlegen einer Lektion

Lektion mit Inhalten füllen

5.5 Glossar

Einrichten eines Glossars

Ein Glossar füllen

Einträge auswerten

5.6 Wiki

Ein Wiki anlegen

Ein Wiki mit Inhalten füllen

Ein Wiki bearbeiten

5.7 Datenbank

Eine Datenbank anlegen

Eine Datenbank bestücken

Daten erfassen

Arbeiten mit Datenbanken

5.8 Gruppenwahl

Kapitel 6: 
Aktivitäten: Kommunikation

6.1 Test

Test anlegen

Test mit Fragen versehen

Test bearbeiten

6.2 HotPot

Hot Potatoes einsetzen

Einen Test einbinden

Einen Test aufrufen

6.3 Chat

Einen Chat einrichten

Chatten!

Den Chat verwalten

6.4 Forum

Ein Forum anlegen

Mit einem Forum arbeiten

6.5 Videokonferenz

Eine Videokonferenz anlegen

Eine Videokonferenz starten

Kapitel 7: 
Aktivitäten: Reaktion

7.1 Abstimmung

Abstimmung anlegen

Abstimmung durchführen

7.2 Gegenseitige Beurteilung

7.3 Feedback

Feedback anlegen

Feedback-Fragen

Arbeiten mit dem Feedbackbogen

7.4 Externes Tool

Kapitel 1: 
Sollte man wissen: Basiswissen

Was ist Moodle, was kann es und was kann ich damit machen?

Das waren die häufigsten Fragen, die ich mir bei meiner ersten Begegnung mit Moodle stellte. Mittlerweile weiß ich, dass der Begriff Moodle für die Abkürzung von Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment steht, was frei übersetzt soviel wie Modulare, objektorientierte, dynamische Lernumgebung bedeutet. Nach und nach habe ich erfahren, dass es sich um eine Lernplattform auf Open-Source-Basis handelt, welche weltweit überwiegend von Schulen, Universitäten aber auch von Organisationen und Unternehmen genutzt wird, um unkompliziert umfangreiche Kurse für die Teilnehmer zu erstellen. Vielleicht haben Sie bislang immer gedacht, dass das Bereitstellen von Lerninhalten online schwierig ist und noch viel komplizierter die Lerneinheiten und Lernvorgänge auch noch zu organisieren. Doch dafür gibt es ein probates Mittel: Moodle. Diese Software nimmt Ihnen die ganze Arbeit ab. Und zwar nicht nur für reinen Onlineunterricht, sondern beim Blended Learning, also der Verknüpfung von Präsenzunterricht mit E-Learning-Einheiten. Alles, was Sie brauchen, ist lediglich einen Internetzugang und natürlich ein wenig Zeit, um sich mit Moodle vertraut zu machen. Doch schon bald können Kurs-Teilnehmer und Dozenten jederzeit und überall über einen passwortgeschützten Zugang auf die Lernplattform zugreifen.

1.1 Einleitung

Zunächst einmal Danke, dass Sie zu diesem Buch gegriffen haben! Ich bin zum ersten Mal vor etwas über zehn Jahren mit Moodle in Berührung gekommen und seitdem hat mich dieses Kursmanagementsystem nebst Lernplattform nicht mehr losgelassen. Klar hatte ich am Anfang die üblichen Startschwierigkeiten, aber nach und nach ist die Faszination angesichts der Möglichkeiten bei mir immer größer geworden. Mit diesem Buch hoffe ich, dass ich Ihnen diese Zeit verkürzen kann und Sie schneller in den Genuss der Moodle-Vorteile kommen.

Welches Moodle darf es sein?

Bestimmt wollen Sie gleich loslegen. Doch halt! Welches Moodle haben Sie denn, bzw. welches gedenken Sie einzusetzen? Dazu sollten Sie wissen, dass Moodle eine Open-Source-Software ist, die kostenlos im Internet zur Verfügung steht bzw. über eine Unternehmens-, Schul- oder Universitätsinstanz genutzt werden kann. Machen Sie sich zunächst von den Gedanken an eine der üblichen Softwarelösungen frei. Der entscheidende Vorteil von Moodle ist: Die Lernplattform kann von jedem Rechner, unabhängig vom Betriebssystem, mit einem einfachen Internetzugang genutzt werden. Moodle funktioniert nämlich mit allen gängigen Browsertypen und -versionen. Das Einzige, was man normalerweise benötigt, ist ein Server, auf dem die Moodle-Umgebung installiert wird. Oftmals werden dabei allerdings die Oberfläche, die Struktur und die Möglichkeiten auf die individuellen Vorstellungen angepasst. Deshalb kann es sein, dass man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, dass Moodle im Hintergrund läuft. Deshalb sollten Sie immer auf die weiterführenden Informationen Ihrer Hochschule, Schule, Ausbildungsstätte oder Ihres Unternehmen achten.

Abb. 1.1: Das Kurssystem der Universität Würzburg basiert auf Moodle.

Nichtsdestotrotz werden Sie sich auch in einem solchermaßen optisch veränderten System zurechtfinden, da die grundlegende Struktur von Moodle allgegenwärtig ist.

Abb. 1.2: Viele Volkshochschulen arbeiten mit Moodle.

Auf die Besonderheiten der einzelnen Angebote kann natürlich nicht in diesem Buch eingegangen werden und vielleicht haben Sie im Moment keinen eigenen Zugriff auf solch ein System. Das ist auch nicht notwendig, denn bei allen optischen Unterschieden sollten Sie stets vor Augen haben, dass Moodle im Hintergrund läuft und die grundlegenden Schritte stets die gleichen sind. Aus diesem Grund – und damit Sie die angeführten Schritte nachvollziehen können – wird in diesem Buch der kostenlose Kursraum der Plattform moodle.de verwendet. Hier können Sie problemlos selbst Kurse anlegen und Online-Kurse mit Ihren Teilnehmern durchführen, ohne dass für die Nutzung Kosten entstehen.

Abb. 1.3: Das kostenlose Kurssystem auf moodle.de

Mithilfe dieser Beispielplattform können Sie kostenlos und ohne Stress die Vorzüge von Moodle im Rahmen der AGB ausprobieren.. Sie sollten lediglich beachten, dass der Nutzer-Account gelöscht wird, wenn Sie ihn für 30 Tage nicht nutzen.

Für wen ist dieses Buch?

Mit diesem Buch möchte ich bei Ihnen Begeisterung für Moodle wecken und bin mir ziemlich sicher, dass dies gelingen wird, wenn Sie sich erst einmal ein bisschen mit Moodle beschäftigt haben. Ich hoffe, dass ich Ihnen das Entdecken und den Einstieg erleichtern und die Hemmschwelle des Ersteinstiegs nehmen kann. Wenn Sie erst einmal angefangen haben, werden Sie bestimmt nach und nach erkennen, wo man dieses Werkzeug für seine Lehr- und Lerntätigkeiten einsetzen kann. Der Schwerpunkt dieses Buchs wurde bewusst auf die grundlegenden Arbeitsweisen gelegt, die im Alltag wohl am häufigsten eingesetzt werden und die Sie befähigen, eigene Kurse anzugehen. Die Möglichkeiten, die Ihnen dieses Programm bietet, sind gewaltig und dementsprechend galt es, eine praxisbezogene Auswahl zu treffen. Das Buch, das Sie gerade in Ihren Händen halten, ist für Anwender geschrieben. Das bedeutet, es stellt keine umfassende Referenz zu Moodle dar und kann sicher nicht alle Fragen beantworten. Ich habe versucht, eine Auswahl meiner Erfahrungen nach häufigsten praxisrelevanten Arbeiten und Problemen darzustellen und auf eine umfassende Darstellung vieler Extra-Funktionen verzichtet. Das führt natürlich dazu, dass der eine oder andere Aspekt kürzer ausfällt, als Sie sich das vielleicht wünschen. Die Intention war es, Ihnen so viel grundlegendes, strukturelles Wissen an die Hand zu geben, dass sich viele Probleme erschließen lassen und Sie zu weiteren Schritten bemächtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie es in diesem Buch nur mit drei von vier möglichen Personengruppen in Moodle zu tun haben: Lehrer/in, Dozent/in und Teilnehmer/in.

Abb. 1.4: Zwischen diesen Profilen können Sie in der Lernplattform wählen.

Administratoren kommen nicht vor, da die Lern-Plattform nicht administrierbar ist und auch gar nicht diesen Zweck hat. Deshalb finden Sie auch keine Menü-Einträge etwa für die Website-Administration und entsprechende Erläuterungen dazu.

Wie Sie sehen, verwendet das Menü in obiger Abbildung die Schreibweise, die alle Geschlechter abdecken soll. Im Allgemeinen wird in diesem Buch aus Gründen der besseren Lesbarkeit die Schreibweise in der Form des maskulinen Substantivs verwendet; also beispielsweise Lehrer oder Teilnehmer. Darunter ist keinerlei Wertung zu verstehen, sondern es sind alle Geschlechter oder Geschlechtsvarianten ohne irgendeine Wertung zu subsumieren. Die geschlechtergerechte Schreibung von Moodle bei Begriffen wie Teilnehmer/in wird nur dann verwendet, wenn sie im Programm auftauchen, beispielsweise auf Schaltflächen oder in Menüs. Der Begriff Teilnehmer steht übrigens auch synonym für die Studierenden (Studenten), Schüler, Lernende, Auszubildende, und Lehrer steht auch für Dozent, Trainer, Lehrender oder Ausbilder – schließlich lehren alle so Bezeichneten. Im Buch wird auch häufig der Begriff Kurs verwendet. Er steht dabei allgemein für Begriffe wie Schulung, Vorlesung, Seminar usw.

Um Ihnen diesen Vorteil zu demonstrieren, ist dieses Buch zudem zumeist wie ein Seminar aufgebaut. Dabei werden die meisten praxisrelevanten Programmfunktionen von Moodle – und das sind gewiss nicht wenige – erläutert. Dementsprechend kann man dieses Buch von vorne bis hinten durchlesen oder – und das wurde beim Schreiben berücksichtigt – nur kapitelweise als dynamische Interaktion, wie beispielsweise den Chat. Die einzelnen Kapitel unterliegen zwar einer chronologischen Reihenfolge, sind aber jeweils in sich abgeschlossen. Allerdings werden bestimmte Einstellungen, die sich wiederholen, immer weniger erläutert. Das durchgängig verwendete Beispiel eines fiktiven Access-Kurses führt Sie durch alle Kapitel und das sollte Ihnen ein wenig Anregung geben, was man alles mit Moodle erledigen kann. Sie lernen sozusagen Schritt für Schritt, wie man Moodle in der Praxis einsetzen kann.

Zunächst finden Sie in den ersten beiden Kapiteln die elementaren Informationen, um Moodle zu verstehen. Danach folgt ein Kapitel, das sich mit den Kursen als notwendige Handlungsrahmen beschäftigt. Im nächsten Kapitel wird Ihnen ein Überblick über die Arbeitsmittel gegeben. Die letzten drei Kapitel befassen sich mit den vielfältigen Aktivitäten, die Sie für Ihre Lehr- und Lerntätigkeit einsetzen können.

Was ist Moodle eigentlich?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Ganz allgemein gesagt ist Moodle ein Kursmanagementsystem und eine Lernplattform. So können Sie zum einen Ihre Kurse perfekt verwalten und zum anderen auf einfache Weise Lerninhalte bereitstellen und Lernvorgänge zielorientiert organisieren. Sie erhalten ein sehr mächtiges Werkzeug mit unglaublich vielen Möglichkeiten an die Hand, welches Sie als Dozent, Lehrer oder Ausbilder nutzen können, um Ihren Unterricht modern und optimiert zu gestalten. Dazu benötigen Sie lediglich einen Computer mit Internetzugang und einen beliebigen Browser.

Praktisch gesehen ist Moodle die weltweit führende Installation im Bereich der Lernmanagementsysteme (engl. Learning-Management-System, abgekürzt LMS). Ein solches Softwaresystem dient im Allgemeinen der Bereitstellung von Lerninhalten und der Organisation von Lerneinheiten und Lernvorgängen. Dabei werden unter einer zentralen Oberfläche aufgabenspezifische Elemente wie Lektionen, Aufgaben, Tests, Kalender und andere Aktivitäten zusammengeführt, sowie zentral Arbeitsmaterialien wie Dateien, Links, Texte und vieles mehr zur Verfügung gestellt. Daneben verbessert ein solches E-Learning-System wie Moodle die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden. Eines der Hauptwesensmerkmale von Moodle ist gewiss die Entlastung, die es im Lernbetrieb schafft. Gerade Blended Learning wird durch Moodle richtig praktisch, da die Verknüpfung von Präsenzunterricht mit E-Learning-Einheiten das Lernen über Distanzen hinweg enorm vereinfacht. Aber auch Sie als Lehrer werden den intelligenten Informationsfluss und die Vereinfachung zahlreicher Verwaltungsaufgaben eines Kurses bald zu schätzen wissen.

Zur Jahrtausendwende, genauer 1999, wurde Moodle von Martin Dougiamas, einem australischen Pädagogen und Informatiker, der an der Curtin University of Technology in Perth an Modellen des Lehrens und Lernens online arbeitete, entwickelt und ins Leben gerufen. Seitdem hat es einen hohen Verbreitungsgrad gefunden, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Software allen Anwendern kostenlos zur Verfügung steht, da es sich um eine Open-Source-Software handelt, die unter General Public License (GPL) steht. Im Prinzip fallen lediglich Kosten für den Server, auf dem die verwendete Moodle-Umgebung installiert ist, an.

Wenn Sie einmal sehen wollen, welchen Umfang das Moodle-Projekt mittlerweile hat, rufen Sie einmal die Seite https://stats.moodle.org/ auf.

Zum Zeitpunkt meines Aufrufes waren es etwas über 230 Millionen Nutzer und 30 Millionen Kurse, die sich auf knapp 240 Ländern verteilen.

Abb. 1.5: Moodle wächst und wächst und …

Vorteile von Moodle

Vielleicht fragen Sie sich, warum Sie gerade Moodle nutzen sollen? Dafür gibt es eine Reihe triftiger Gründe. Nicht erst seit Heraklit weiß man, dass sich alles in einem ewigen Prozess des Wandels (panta rei) befindet, was auch für das Lehren und Lernen gilt. Die heutige Generation geht mit Internet und digitalen Medien selbstverständlich um und das sollten Sie nutzen und auch einfordern. Wenn Sie erst einmal die Anfangsschwelle überwunden haben, werden Sie rasch Ihre eigene Medienkompetenz schulen und mit den ersten Erfolgen gewiss weitere Ideen bekommen.

Moodle ist die digitale Alternative zum herkömmlichen Arbeiten! Mit ihm lassen sich diese Dinge verwalten, strukturieren und organisieren. Wenn Sie sich ein klein wenig mit dem Programm beschäftigt haben, werden Sie rasch bemerken, dass es viele Vorteile bietet, wie etwa:

Wie Sie nach und nach sehen werden, ist Moodle eigentlich die berühmte »eierlegende Wollmilchsau«, die fast alle Wünsche und Bedürfnisse befriedigt. Deshalb bin ich mir sicher, dass auch Sie rasch die Vorteile erkennen und bald moodlen werden.

Nachteile von Moodle?

Gibt es auch Nachteile? Sicher. Es kommt allerdings wie immer auf die Sichtweise des Betrachters an.

Meiner Meinung nach kann man damit einen Präsenzunterricht nicht komplett ersetzen. Dazu fehlen mir der persönliche Kontakt und die Flexibilität bei der Reaktion auf andere. Ferner erfordert der Einsatz neben Ihrer Medienkompetenz auch eine solche seitens der Schüler. Allzu oft wird heute nur einer bestimmten Suchmaschine »geglaubt« und vergessen, dass man besser zwei unabhängige Quellen verwenden sollte, um die Informationen abzuchecken. Natürlich wird es auch in Zukunft gewisse Ausreden geben, um zu erklären, warum man das eine oder andere nicht erledigen konnte.

Einige Kritiker bemängeln auch die ständige Verfügbarkeit. Das gleiche Argument kennt man aber auch schon seit über 20 Jahren bei der Telearbeit. Aber auch hier gilt: Klare Regeln helfen weiter und das gilt erst recht für ein angepasstes Zeitmanagementsystem.

Vielleicht gibt es noch ein Argument, das gegen Moodle spricht. Sie werden Zeit für die Einarbeitung und die Vorbereitung der Kurse brauchen. Aber macht das nicht den Reiz des Lehrens aus: Den Stoff ständig an die aktuelle Zeit anpassen und schauen, wie man die Lernenden heutzutage abholen kann?

1.2 Anmeldung

Wie bereits erwähnt, kann die Lernplattform Moodle von jedem Computer (unabhängig vom Betriebssystem) mit Internetzugang und einem beliebigen Browser benutzt werden.

Vorbereitung

Bei dem verwendeten Browser sollten Sie lediglich darauf achten, dass folgende Aktionen zugelassen sind:

Abb. 1.6: Ein paar Cookies müssen sein.

Diese Einstellungen können Sie bei den beiden am meisten vorzufindenden Browsern wie folgt ändern:

Abb. 1.7: Die Einstellungsoptionen im Firefox

Abb. 1.8: Die Einstellungen im Edge

Passt alles? Dann können Sie sich anmelden.

Hinweis

Ihr Lieblingsbrowser war nicht dabei? Schauen Sie bei diesem einfach in den Optionen bzw. Einstellungen nach und suchen Sie nach den betreffenden Schlagwörtern. Gegebenenfalls hilft auch ein Blick in die entsprechende Hilfe weiter, die Sie im Regelfall über F1 aufrufen können.

Anmeldevorgang

Sie möchten jetzt loslegen? Um den kostenlosen Kursraum der Plattform zu verwenden und mit Moodle arbeiten zu können, müssen Sie zunächst die Seite https://moodle.de aufrufen und sich registrieren. Keine Sorge, das ist rasch erledigt.

Abb. 1.9: Die Seite zum Registrieren

Suchen Sie die Schaltfläche Jetzt registrieren und gleich im Lehrerzimmer einen Kurs anlegen und führen Sie einen Klick darauf aus.

Nachdem Sie auf der folgenden Seite die Informationen zur Datenverarbeitung durchgelesen haben und sie akzeptieren wollen, klicken Sie ganz unten auf die Schaltfläche Weiter.

Sie erhalten eine Seite, auf der Sie die Angaben für Ihr neues Nutzerkonto tätigen müssen. Konkret sind die drei Bereiche Anmeldedaten wählen, Weitere Details und Weitere Profileinstellungen auszufüllen. Über die kleinen Pfeile vor den Bezeichnungen können Sie die Felder ein- und ausklappen und gelangen so an die entsprechenden Eingabefelder.

Abb. 1.10: Die Angaben für das neue Nutzerkonto

Erforderliche Angaben erkennen Sie an dem roten Ausrufezeichen. Das heißt, diese Angaben müssen Sie tätigen, alle anderen sind freiwillig.

Zunächst sollten Sie sich einen Anmeldenamen und ein Kennwort aussuchen. Dabei kann es sich um Ihren Klarnamen handeln. Sie können sich aber auch einen Avatar ausdenken. Bei allen Angaben gilt allerdings: Sie können nur Kleinbuchstaben verwenden.

Als Nächstes folgt Ihre E-Mail-Adresse, deren Eingabe Sie aus Sicherheitsgründen wiederholen müssen.

Anschließend folgen Vorname und Nachname, und wenn Sie wollen, können Sie noch Ihre Stadt eingeben und/oder das Herkunftsland.

Zum Abschluss müssen Sie noch die ebenfalls verpflichtende Angabe machen, ob Sie Lehrender oder Teilnehmer sind.

Hinweis

An dieser Stelle wurde für die Darstellungen in diesem Buch Lehrender gewählt.

Schließlich folgt noch die Sicherheitsfrage, dass Sie kein Roboter sind. Sie müssen dann zunächst das Captcha (Abkürzung für Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart) lösen, damit man weiß, dass Sie ein Mensch und keine spamende Maschine sind.

Abb. 1.11: Die übliche Captcha-Abfrage

Haben Sie die entsprechenden Kästchen ausgewählt und auf die Schaltfläche Bestätigen geklickt, können Sie im Fall des Erscheinens eines grünen Hakens (Ich bin kein Roboter) über einen Klick auf die Schaltfläche Neues Benutzerkonto anlegen den Vorgang abschließen.

Damit sichergestellt ist, dass sich niemand unberechtigt über die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse anmeldet, erhalten Sie nun eine automatische Benachrichtigung an die von Ihnen angegebene Adresse. Diese enthält eine Anleitung, wie Sie Ihre Registrierung bestätigen können.

Hinweis

Haben Sie ein bisschen Geduld. Je nach Netzlast trifft die E-Mail auch etwas später bei Ihnen ein. Gegebenenfalls sollten Sie auch mal in Ihren Spam-Ordner schauen, wenn es zu lange dauert.

Sie erhalten einen Link, den Sie aufrufen und anschließend eine Schaltfläche anklicken müssen. Danach ist Ihre Registrierung bestätigt und Sie müssen nur auf die Schaltfläche Weiter klicken. Danach befinden Sie sich sofort auf Ihrer Plattform.

Abb. 1.12: Jetzt kann es losgehen!

Zunächst soll es das gewesen sein. Sie erfahren jetzt noch, wie Sie die Plattform ordnungsgemäß verlassen sollten.

Abmeldevorgang

Ganz rechts oben finden Sie Ihren Anmeldenamen und daneben einen Listenpfeil. Wenn Sie darauf klicken, finden Sie am Ende die Schaltfläche Logout für das Verlassen der Plattform.

Abb. 1.13: Die Plattform verlassen

Hinweis

Was es mit der Oberfläche auf sich hat, und was man damit machen kann, erfahren Sie im nächsten Kapitel.

An dieser Stelle loggen Sie sich einmal aus.

Wieder-Anmeldung

Um wieder mit der Software arbeiten zu können, müssen Sie sich erneut anmelden. Rufen Sie dafür die Seite https://moodle.de/ auf. Auf der rechten Seite finden Sie den Login-Bereich.

Abb. 1.14: Der Login-Bereich

Tragen Sie Ihren Anmeldenamen und das Kennwort ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche Login.

Sollte eine Anmeldung nicht möglich sein, dann kann das daran liegen, dass Ihr Browser keine Cookies zulässt. Moodle benötigt – wie oben erwähnt – diese Textinformation, die im Browser auf dem Computer des Betrachters zu einer besuchten Website (Webserver, Server) gespeichert wird. Schauen Sie zur Sicherheit in den Einstellungen Ihres Browsers nach, ob die Seite gegen Cookies gesperrt ist, und stellen Sie die Optionen um.

Haben Sie das Kennwort vergessen, ist das auch kein Beinbruch. In diesem Fall klicken Sie auf den Link Kennwort vergessen. Auf der folgenden Seite können Sie entweder über den Anmeldenamen oder über die E-Mail-Adresse danach suchen und dann das Kennwort zurücksetzen. Befinden sich Angaben in der Datenbank von Moodle, erhalten Sie eine E-Mail, die Ihnen dann weiterhilft.

Abb. 1.15: Nicht schlimm, wenn Sie mal das Kennwort vergessen sollten.

Nach Eingabe des automatisch kreierten und Eingabe eines neuen Kennworts können Sie fortfahren.

Möchten Sie in Zukunft diese Angaben nicht stets wiederholen und haben Sie kein Sicherheitsproblem, dass sich Unbefugte an Ihrem Rechner zu schaffen machen, können Sie auch das Kontrollkästchen Anmeldenamen merken aktivieren und müssen die Angaben in Zukunft nicht mehr händisch tätigen.

Ein abschließender Klick auf Login führt Sie in Ihre Moodle-Umgebung.

Kapitel 2: 
Grundstruktur