Über das Buch
Ordnung im Kopf schaffen
Unser Gehirn ist ziemlich bemerkenswert. Andauernd wird es mit den Hochleistungscomputern dieser Welt verglichen – und gewinnt! Wie kommt es dann, dass wir trotzdem das Gefühl haben, ständig Dinge zu vergessen, Terminen hinterherzurennen und einen heillos überfüllten Kopf zu haben?
Boris Nikolai Konrad hilft uns, die Kontrolle über unser Gehirn zurückzugewinnen. Der Neurowissenschaftler erklärt uns Erstaunliches und Verblüffendes über die Funktionsweise unseres Gehirns und zeigt uns außerdem, wie wir es noch besser für uns nutzen können. So lernen wir, ganz ohne Yoga Entspannung zu finden, uns jeden Namen ganz einfach zu merken – und endlich das Chaos im Kopf zu beseitigen.
Über den Autor
Dr. Boris Nikolai Konrad, geboren 1984, ist »Deutschlands Superhirn« (ZDF). Der promovierte Neurowissenschaftler ist mehrfacher Weltmeister im Gedächtnissport, hat vier Guinness-Weltrekorde aufgestellt und ist ein international gefragter Gast in Fernsehshows. Bereits seit 2006 ist er als Gedächtnistrainer und Vortragsredner aktiv, um Menschen bei der Verbesserung ihrer Gedächtnisleistung zu helfen. Auch wissenschaftlich beschäftigt er sich mit diesem Thema und erforscht außergewöhnlich gute Gedächtnisleistungen, derzeit am Donders Institute in Nijmegen (NL). Im Ariston-Verlag ist bereits sein Buch Alles nur in meinem Kopf erschienen.
Boris Nikolai Konrad
Mehr Platz
im Gehirn
Entspannt mit Informationsflut,
Lernherausforderungen und
dem modernen Leben umgehen
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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
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© 2022 Ariston Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Redaktion: Dr. Henning Thies
Illustrationen: Selma Koopman, Sketch & Strategy, Utrecht
Umschlaggestaltung: Hauptmann und Kompanie, Zürich,
unter Verwendung eines Fotos von Bart van Dieken
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN: 978-3-641-27418-4
V001
Für Eva Maja, Mats, Jona und Benja
Inhalt
Vorwort
1 Testen Sie Ihr Gedächtnis
2 Anleitung für das Gedächtnis
3 Location, Location, Location!
4 Gedächtniscodes
5 Wie Sie sich Namen merken
6 Übung macht den Meister –
30 Tage für volle Kontrolle über das eigene Gedächtnis
7 Testen Sie Ihr Gedächtnis
Was haben Sie erreicht?
Danksagung
Quellen
Bildnachweis
Vorwort
Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr Kopf voll ist? Wegen zu vieler Informationen. Zu viel, um sich alles zu merken. Zu viel, was Ihre Aufmerksamkeit erfordert. Dann sind Sie nicht allein! Wir leben in einer Zeit, in der wir alle zunehmend gestresst sind. Die Digitalisierung verspricht uns Fortschritt und Verbesserungen, aber sie verursacht auch mehr Stress. Die Tatsache, dass man alles nachschlagen kann, beruhigt einen nicht, sondern gibt einem im Gegenteil das Gefühl, dass man nicht mehr mithalten kann. Familie, Arbeit, Ausbildung, Freunde und Hobbys – all das verlangt Ihre Aufmerksamkeit und Konzentration. In all diesen Bereichen werden Sie mit Informationen überschüttet, die Sie überblicken und sich merken wollen.
Nur wenige Menschen sind der Meinung, dass sie ein gutes Gedächtnis haben. Kaum jemand schöpft sein volles Potenzial aus. Es gibt eine ständige Flut von Informationen und keine Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die gute Nachricht: In diesem Buch lernen Sie, wie Sie Ihr Gedächtnis optimal nutzen können. Wie Sie Ruhe in Ihrem Kopf schaffen und sich entspannen können, wenn Sie mit all den Informationen konfrontiert werden, die Ihre Aufmerksamkeit erfordern. Und: Wie Sie nie wieder einen Namen, ein Passwort oder die Hälfte Ihrer Einkäufe vergessen!
Gedächtnisblitz:
Aufmerksamkeit
Suchen Sie öfter mal Ihre Schlüssel? Oder Ihre Brieftasche? Ihre Brille? Das sind in der Regel die Gegenstände, die man in einem unbewussten Moment irgendwo im Haus liegen lässt. Dieses Phänomen hat nichts mit dem Gedächtnis zu tun! Das ist zumindest meine Ausrede, wenn ich meine Frau fragen muss, ob sie die Schlüssel gesehen hat, woraufhin sie mich fragt, ob sie nicht mit einem Gedächtnismeister verheiratet ist.
Aber es stimmt: Es ist kein Gedächtnisproblem. Es ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Ich komme herein und höre einen unserer Zwillingssöhne schreien, mein Telefon klingelt oder ich will schnell den Fernseher einschalten, um das Fußballspiel nicht zu verpassen. Auf jeden Fall beschäftigt sich mein Gehirn nicht mit so etwas Trivialem wie der Frage, wo ich die Schlüssel hinlegen soll. So landen sie statt auf der üblichen Ablage im Flur auf dem Sofa, dem Küchentisch oder dem Fernsehschrank, ohne dass ich es bemerke. Wenn die Schlüssel mal verlegt sind, ist das also kein Grund zur Sorge. Wenn Sie die Schlüssel regelmäßig im Ofen, im Kühlschrank oder in der Waschmaschine finden, ist das ein Grund zur Sorge. Aber nicht, wenn es nur ab und zu vorkommt, dass Sie suchen müssen.
Die einfachste Lösung für dieses Problem ist so offensichtlich, dass es mir fast peinlich ist, sie mit Ihnen zu teilen: eine Schale, ein Schlüsselkasten oder Haken an der Wand im Flur neben der Eingangstür für die Schlüssel. Und diese sollten Sie tatsächlich auch zur Schlüsselablage nutzen. Jedes Mal. Das Gleiche gilt für Dinge wie Ihr Telefon, Ihr Portemonnaie oder Ihre Brille: Versuchen Sie, sie bewusst an einen festen Platz zu legen. Wenn das gerade nicht geht, legen Sie Gegenstände bewusst ab, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf!
Wenn ich mit meinen Kindern spielen will und meine Brille abnehme, sage ich mir langsam und deutlich (in Gedanken): »Ich lege jetzt die Brille auf dem Kaminsims ab!« Wenn ich das tue, finde ich sie dort später wieder. Also meistens. Solange die Kinder noch klein sind, verschwinden Dinge auch aus diesem Grund. Dann lohnt doch noch ein Blick in die Spielzeugschublade.
Versuchen Sie eine Zeit lang, jedes Mal, wenn Sie etwas weglegen, dies auf diese Art bewusst zu tun. Sich selbst laut oder in Gedanken zu sagen, was Sie wohin legen. Sie werden merken: Sie gehen viel seltener auf die Suche.
Technologie verspricht uns, dass wir unser Gedächtnis weniger benutzen müssen. Geräte wie Computer oder Smartphone speichern unsere Benutzernamen und Passwörter automatisch ab. Die Namen der neuen Nachbarn lesen Sie auf Facebook, wenn die Freundschaftsanfrage kommt – noch bevor die Nachbarn sich überhaupt an der Haustür vorgestellt haben. Jede große Firma hat Programme, in denen Großteile der firmeneigenen Informationen abgespeichert sind, sogenannte Enterprise Content Management Systeme. Diese haben natürlich Suchfunktionen und nützliche Tools, um im richtigen Moment die Information parat zu haben, dank vermeintlicher oder echter künstlicher Intelligenz. Trotzdem fühlen sich viele Menschen hierdurch zunehmend gestresst, obwohl man doch denken sollte, dass all diese Hilfsmittel sie entlasten. Wie passt das zusammen?
Die kurze Antwort: Unser Gedächtnis ist nicht für moderne Informationsverarbeitung gemacht. Nicht für die Menge und auch nicht für die Art der Informationen, die es Tag für Tag verarbeiten muss. Außerdem erklärt uns niemand, wie wir unser Gehirn am besten benutzen. Tatsächlich gibt es Gedächtnistechniken, die uns enorme Verbesserungen beim Lernen ermöglichen. Aber fast niemand benutzt sie.
Wenn Sie einen Computer oder ein Auto kaufen, erhalten Sie eine oft Hunderte Seiten lange Anleitung. Letztens habe ich in einem Möbelhaus ein Kissen mit Hülle gekauft. Selbst da war eine sechsseitige Anleitung mit dabei! Ich hoffe, dass dieses Buch dann auch eine Anleitung für Ihr Gehirn ist. Eine Anleitung, die Ihnen zeigt, wie Sie Ihr Gedächtnis einsetzen und trainieren. Wie Sie so Stress reduzieren und mehr Ruhe und Konzentration erfahren und in Zukunft selbstsicher Ihr Gehirn so benutzen, wofür es gemacht ist. Sie werden so auch die Herausforderungen meistern, die vielen schwerfallen, weil eben die wenigsten wissen, dass und wie es besser geht.
Das war zumindest meine eigene Erfahrung. Früher, als ich noch zur Schule ging, fand ich es nervig, dass ich mir so viel merken soll. Wie für die meisten Schülerinnen und Studenten war Auswendiglernen für mich eher ein Schimpfwort. »Pauken« war lästig und schwierig. Warum sollte ich Lateinvokabeln lernen, wenn die doch im Wörterbuch stehen? Namen von Politikerinnen, Mathematikern oder Königinnen behalten? Das erschien mir oft sinnlos. Und hoffnungslos.
Klar, heute denke ich da ganz anders. Ja, nicht nur in der Schule muss man alles Mögliche lernen und auswendig lernen, wofür man manchmal keine Notwendigkeit sieht; wenn wir nicht verstehen, was es uns überhaupt bringt, frustriert oder verärgert uns das. Aber wenn man weiß und es selbst erfahren hat, wie einfach es sein kann, etwas zu lernen, dann macht es plötzlich richtig viel Spaß! Und dass man manchmal etwas lernen muss, auch wenn es schwierig sein kann, daran zweifeln nicht einmal Schüler und Studentinnen. Heute weiß ich: Lernen ist nicht ätzend, weder schwierig noch langweilig und oft noch nicht mal anstrengend. Es gibt großartige Techniken, um fast alles zu lernen, unabhängig von Talent, Alter oder Intelligenz.
Inzwischen bin ich Hirnforscher, untersuche Gedächtnisleistungen und Gedächtnistraining wissenschaftlich. Die Studien sind eindeutig. Jeder kann sein Gedächtnis trainieren und so deutlich verbessern. Und wer das tut, der verändert sein Gehirn!1 Das klingt jetzt vielleicht nach großem Aufwand, aber tatsächlich hält sich der in Grenzen. In unseren Studien zeigte sich: Wer sein Gedächtnis nur für wenige Wochen trainiert, kann schon deutliche Verbesserungen erwarten. Und: Während der Lernaufgabe sehen wir danach im Gehirn weniger Aktivität! Die Trainierten benötigten also bei deutlich besserer Merkleistung weniger Energie und Aufwand als jemand Ungeübtes2 (siehe dazu die Box Neural Efficiency in Kapitel 2). Es ist also entspannter und kostet weniger Mühe, mit Gedächtnistechniken zu lernen. Gleichzeitig steigt die Sicherheit, sich eine Information merken zu können, und auch die Nachhaltigkeit, wie lange etwas Gelerntes im Gedächtnis bleibt. Denn mit den richtigen Gedächtnistechniken »speichert« man Informationen direkt im Langzeitgedächtnis!
Noch einmal überraschender: Eigentlich ändert sich durch Gedächtnistraining das Gedächtnis gar nicht. Die Gedächtnisleistung natürlich sehr wohl. Sie haben bereits ein großartiges Gedächtnis, das super funktioniert. Sie benutzen es nur nicht optimal. Emotionen, Erlebnisse, Geschichten und Bilder können Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr gut merken. Leider ist ein Passwort keine emotionale Erfahrung, die To-do-Liste keine aufregende Geschichte. Aber das können sie werden!
Dass wir Dinge vergessen, ist auch kein Fehler unseres Gehirns. Es geht absolut nichts schief, wenn das passiert. Im Gegenteil! Genau so funktioniert unser Gehirn, so erzeugt es Gedächtnis. In meinem 2016 erschienenen Buch Alles nur in meinem Kopf habe ich ganz ausführlich erklärt, wie das genau funktioniert und warum das so ist. Zusammengefasst: Nicht jedes Frühstück ist wichtig. Nicht jeder Hund, der Ihnen entgegenkommt, ist es wert, erinnert zu werden. Um zu überleben, muss Ihr Gehirn nur wissen, wo das Frühstück ist – was für unsere Urahnen im Gegensatz zu uns durchaus eine Herausforderung war. Ihr Gehirn muss bei jedem Hund, bekannt oder nicht, schnell erkennen können, ob dieser friedlich erscheint oder Sie gleich anfallen könnte. Das geht gerade deshalb schnell, weil es sich eben nicht jeden Hund merkt.
Gut zu wissen:
Falsche Erinnerungen
Diese gerade beschriebene Tendenz unseres Gehirns, Informationen zusammenzufassen und zu verkürzen, führt unter anderem auch zu dem Phänomen der sogenannten falschen Erinnerungen. Die US-amerikanische Kognitionspsychologin Elizabeth Loftus hat sich während ihrer gesamten Laufbahn mit solchen falschen Erinnerungen beschäftigt. Ein typisches Experiment bei ihr sieht zum Beispiel so aus: Prof. Loftus lässt Menschen von ihren frühen Erinnerungen erzählen. Dann antwortet sie so etwas wie: »Ich habe auch schon mit Ihren Eltern gesprochen. Erinnern Sie sich noch daran, wie es war, als Sie sich im Einkaufszentrum verlaufen haben und Sie danach fast eine Stunde herumirrten, um Ihre Eltern zu suchen?« Zuerst antwortet jeder: »Nein. Ich erinnere mich nicht.« Aber wenn die Teilnehmenden bei Folgeterminen erneut gefragt werden, scheinen Erinnerungen zurückzukommen – zumindest bei einigen. »Jetzt erinnere ich mich wieder«, sagen sie dann vielleicht. »Neben den Betten im Kaufhaus war so ein großer Teddybär. Der hat mir gut gefallen, darum hatte ich ihn mir länger angesehen. Danach konnte ich meine Eltern nicht mehr sehen.« Wenn die Forscherin dann antwortet: »Das war nur ein kleiner Test, das ist nie passiert. Wir wollten mal sehen, was Sie dazu sagen«, reagieren manche sogar mit Empörung: »Das kann gar nicht sein, ich erinnere mich ja jetzt wieder daran!«. Wenn eine falsche Erinnerung gelegt wird, kann sie sehr lebendig sein und ist von einer echten Erinnerung für die Probanden nicht mehr zu unterscheiden.
Verbindungen
Menschen können rasend schnell auf neue Eindrücke reagieren. Katze oder Hund? Gefahr oder nicht? Lächeln oder wegschauen Sie können selbst im Dunkeln ein Tier blitzschnell erkennen und eine Entscheidung treffen, wie Sie reagieren. Dieses Verhalten wäre nicht möglich, wenn Ihr Gehirn erst alle Erinnerungen an verschiedene Tiere durchlaufen müsste. Stattdessen muss es sofort in der Lage sein, Konzepte abzurufen und daraus eine Reaktion abzuleiten. Diese Konzepte werden auch Schemas (oder Schemata) genannt.
Unser Gehirn ist durchgehend damit beschäftigt, Informationen, die über unsere Sinne hereinkommen, zu beurteilen. Die Schemas sind die Richtlinien zur Reaktion. Wir lernen immer in Verbindungen, durch Verknüpfen von Altem mit Neuem. Kenne ich diese Situation schon? Was ist diesmal anders als in ähnlichen Momenten? Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie hören von einer Praktikantin. Vielleicht wird in der Arbeit angekündigt, dass diese die nächsten Wochen mit in Ihrem Team sein wird. Dann haben Sie jetzt sofort eine Idee von dieser Person. Es wird wohl eine Schülerin oder Studentin sein, also jung. Vermutlich freundlich und aufmerksam, aber auch viel zu viel an ihrem Handy. In ihrem Praktikumsbericht wird sie schreiben, dass sie viel gelernt und eine großartige Zeit hatte, aber eigentlich wird sie nicht wirklich viel mitarbeiten. Wahrscheinlich heißt sie Marie. Oder Lisa. Sie haben also schon eine Idee, wie die nächsten Wochen laufen. Sie malen sich aus, was Sie an Mehraufwand erwartet, aber auch an Abwechslung. Haben Sie regelmäßig Praktikanten, werden Sie sich in einigen Jahren nicht mehr an diese eine erinnern können. Es sei denn, sie war dann doch anders, nicht ins Standardschema passend. Das sind die, die in Erinnerung bleiben.
Dass sich eine neue Information im Gedächtnis festhakt oder nicht, hängt von folgenden Kriterien ab:
Aber Sie können das Heft auch selbst in die Hand nehmen!
Sie können trockene Informationen, bedeutungslose Namen oder eine willkürliche Ziffernfolge (zum Beispiel eine Telefon- oder Kreditkartennummer) in emotionale Geschichten verwandeln, die sich mit Ihrer Vorkenntnis verbinden und einen festen Ort haben. Das schaffen Sie durch Gedächtnistraining, in dem Sie Gedächtnistechniken verwenden. Das bedarf am Anfang etwas Anstrengung, ist aber die Mühe absolut wert. Noch nicht überzeugt? Hier sind sechs Fakten zum Gedächtnistraining, die Sie überzeugen werden.
Sechs Gründe, warum Sie noch heute mit dem Gedächtnistraining beginnen sollten
Einer der Gründe, warum uns zu viele Informationen richtiggehend überfordern können, ist, dass wir für sie keinen Platz in unserem Kopf haben. Das ist wörtlich gemeint. Informationen und Erinnerungen sind nicht an einer Stelle abgespeichert. Unser Gedächtnis ist keine Festplatte. Neue Informationen kommen fortlaufend über das Arbeitsgedächtnis in unser Gehirn. Die Arbeitsgedächtniskapazität ist sehr gering. Im Lauf des Tages häuft sich immer mehr an, was noch nicht gut verarbeitet ist. Wenn wir dann schlafen, ist es die Aufgabe des Hippocampus (eines Teils des Gehirns, der im sogenannten limbischen System liegt), all das Neue aufzuräumen. »Das kann weg«, »Das wird ins Langzeitgedächtnis gelegt«, »Das? Was ist DAS?«.
Der Hippocampus hat weitere Funktionen. Er ist zum Beispiel auch stark an unserem räumlichen Gedächtnis beteiligt, dass wir also navigieren und uns Wege merken können. Dafür sitzen dort sogar eigene Zellen, die sogenannten Place Cells (Ortszellen) und in der angrenzenden Hirnrinde Grid Cells (Netzzellen). Zusammen sind diese unser »inneres Navi« und dafür verantwortlich, dass wir uns unsere Umgebung einprägen. Für ihre Entdeckung wurde 2014 der Nobelpreis für Medizin verliehen. Die Zellen sind aber nicht nur für räumliche Karten wichtig. Sie erstellen im übertragenen Sinne auch die »Landkarte« für Wissen und Gedächtnis.3 Information, die einen festen Platz hat, kann viel leichter abgespeichert werden als solche ohne. Mit Gedächtnistechniken, vor allem der sogenannten Routenmethode (siehe Kapitel 3), geben Sie jeder Information, die Sie behalten wollen, einen festen Platz. So kann Ihr Gehirn sofort an die Arbeit und weiß schon, was es tun muss. Alles mit Ort, das kann es schon!
Dies hilft Ihnen dann nicht nur, sich mehr zu merken, es beruhigt auch ungemein. Was bei Ihnen zu Hause immer am gleichen Ort steht, brauchen Sie nicht suchen. Eine eingängige, übersichtliche Struktur können Sie auch für Ihr Gedächtnis kreieren. Sie wissen dann immer, wo in Ihrem Kopf die gesuchten Inhalte zu finden sind.
Stress ist eigentlich ein wichtiger und gesunder Abwehrmechanismus. Zu viel Stress dagegen macht krank. Um sich gut zu entspannen, müssen Sie Gedanken loslassen können. Das ist oft genug leichter gesagt als getan.
Die Angst, etwas zu vergessen, wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Stress kann Gift sein für Ihr Gedächtnis. Vor allem chronischer Stress. Gedächtnistraining hilft Ihnen, Ihrem Gedächtnis zu vertrauen. Das entspannt. Sie werden sich viel bewusster sein, was Ihr Gedächtnis alles kann, und auch, wo die Grenzen liegen. Sie können lernen, diese Grenzen allmählich zu verschieben und größere Informationsmengen einfach und entspannt zu behalten. Der Stress, ob Sie etwas Wichtiges vergessen könnten, wird viel seltener auftreten.
Sie lernen auch neue Wege, um mit Vergessen umzugehen. Wenn Sie doch mal etwas vergessen, dann muss Sie das nicht mehr ärgern und aufregen. Stattdessen können Sie dies einfach zur Kenntnis nehmen und wissen dann, was Sie beim nächsten Mal tun können, um es doch zu behalten. Sie sind dann weniger oft frustriert und müssen sich nicht mehr über sich selbst aufregen. Unser Gehirn lernt durch den Vergleich mit Bekanntem, durch Aufnehmen und Aussortieren von Informationen, auch durch Verkürzen und Vergessen. Vergessen gehört zum Lernen dazu, genau wie Popcorn zum Kino, Sand zum Meer oder der Shitstorm zu Twitter.
Zukünftig können Sie beurteilen, woran es lag, wenn Sie etwas vergessen haben. Fehlte die Aufmerksamkeit? Konnten keine Verbindungen gelegt werden? Wurde keine Gedächtnistechnik verwendet? Auch klar ist dann, woran es nicht mehr lag: am »schlechten Gedächtnis«. Kein Grund mehr also, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Die amerikanische Psychologin Carol Dweck ist bekannt für ihre Untersuchungen zum »Growth Mindset« 4. Mindset lässt sich am ehesten übersetzen als »Art zu Denken«. Prof. Dweck untersuchte vor allem, wie Menschen über die Frage denken, wo ihre kognitiven Fähigkeiten herkommen. Es stellte sich etwa heraus, dass die einen etwa meinen, dass Intelligenz angeboren ist. Unveränderbar. Ein Talent. Diese Menschen denken dann oft auch, dass zum Beispiel akademischer Erfolg darin begründet liegt, dass jemand dieses Glück hatte, intelligent geboren worden zu sein. Diese Denkweise nennt Dweck »Fixed Mindset«. Andere Menschen sind dagegen der Meinung, dass die Intelligenz etwas ist, das sich ständig verändert, und dass der Erfolg schlauer Menschen eher in harter Arbeit an sich selbst liegt, weil sie viel gelernt und ihre Intelligenz entwickelt haben. Diese Denkweise nennt sie »Growth Mindset«. Zu der Beobachtung gehört auch, dass den wenigsten Menschen bewusst ist, dass es diese Unterscheidung überhaupt gibt und welches Denkmuster bei ihnen überwiegt.
Es ist übrigens egal, welche Ansicht stimmt. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Veranlagung und Entwicklung spielen beide eine große Rolle! Welches Mindset Sie haben, wirkt sich sehr wohl auf erbrachte Leistungen aus. Wer eher ein Growth Mindset hat, ist im Durchschnitt zufriedener und, laut Dwecks Forschung, weniger gestresst und erfolgreicher. Diese Menschen investieren mehr in sich und ihre Entwicklung und suchen weniger die Schuld bei anderen. Sie gehen ja davon aus, selbst etwas tun zu können.
Wer aber, egal ob bewusst oder unbewusst, davon ausgeht, schlicht nicht begabt genug zu sein, zum Beispiel beim Lernen, der sieht sich auch darin ständig bestätigt: »Siehste, nicht mal ein einfaches Passwort kannst du dir merken!« Wer von sich denkt »Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis«, versucht auch seltener, sich Namen zu merken und umso schlechter wird das Namensgedächtnis. Wer denkt, nicht schlau oder intelligent genug zu sein für ein Studium oder eine Weiterbildung neben dem Beruf, der versucht es auch gar nicht erst. Aber während bei der Intelligenz die Wahrheit noch in der Mitte lag, ist es beim Gedächtnis viel eindeutiger: Das Gedächtnis kann ganz enorm verbessert werden. Völlig unabhängig von Intelligenz, Schulabschluss oder Alter. Vor allem am Anfang werden Sie eine enorm steile Lernkurve sehen und sich rasend schnell beim Einprägen verbessern. Und dann ist klar, was das mit dem Mindset macht: »Ich habe das geschafft! Und wenn ich DAS schaffe, dann kann ich noch viel mehr!« Sie fühlen sich besser und denken positiver über Ihr Gedächtnis als je zuvor. Das schafft Selbstvertrauen und die Zuversicht, auch schwierigere Lernherausforderungen anzugehen. Mit Vorfreude statt Panik, weil Sie dann wissen: »Ja, das kann ich!«
Ein Unternehmensberater isst öfter in einem Sushi-Restaurant zu Mittag. Der Laden ist beliebt, meist muss er länger warten, als ihm lieb ist. »Darf ich vielleicht meine Hilfe anbieten?«, fragt er einmal die Bedienung. »Ich kenne mich mit effizienten Prozessen gut aus.« Er darf mit in die Küche und zuschauen. Schnell ist klar: Der Koch ist ein absoluter Experte, was das Sushi selbst angeht, aber das Schneiden der Zutaten und der fertigen Rollen dauert viel zu lange, weil alle Messer stumpf sind. »Warum schleifen Sie die Messer nicht, die sind stumpf!«, empfiehlt der Berater dem Koch. »Mein Herr, Sie sehen doch, wie voll der Laden ist, dafür habe ich echt keine Zeit!«
Die Moral dieser Geschichte, die in verschiedenen Varianten weitererzählt wird: Wir alle sind oft viel zu beschäftigt mit dem, was wir tun, und nehmen uns daher nicht die Zeit, daran zu arbeiten, wie wir es tun und uns zu verbessern. Obwohl klar ist, dass etwas zeitliches Investment jetzt auf lange Sicht sehr viel Zeit bei den wiederkehrenden Aufgaben einsparen könnte, wodurch wir wiederum viel seltener in die stressvollen Zeiten kommen, in denen wir »keine Zeit haben«, an uns zu arbeiten. Aber das ist so wichtig. Lernen und unser Gedächtnis verwenden, das machen wir das ganze Leben lang jeden Tag! Entsprechend ist klar: Jede Stunde, die Sie jetzt ins Gedächtnistraining investieren, kriegen Sie später doppelt und dreifach zurück.
Das Beste, was Sie für Ihr Gedächtnis tun können, um es auch im Alter fit zu halten, ist, es weiter und viel zu nutzen. Alzheimer und ähnlichen Krankheiten vorzubeugen, ist leider schwierig. Ja: Was gut für Ihren Körper ist, ist natürlich auch gut für Ihr Gehirn. Das bedeutet, nicht zu rauchen, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. Aber im kognitiven Bereich scheint es wenig zu geben, was man bewusst tun kann, um Alzheimer zu verhindern. Eine Sache aber gibt es: Die meisten Studien zeigen, dass Menschen, die ihr Gedächtnis häufig benutzen und herausfordern, es auch länger behalten.5 Gehirnjogging und das sogenannte Arbeitsgedächtnistraining haben in den letzten Jahren in vielen Studien eher enttäuscht. Im Gegensatz dazu ist Gedächtnistraining mit Gedächtnistechniken, wie ich es Ihnen sehr empfehle, eine sehr gute Möglichkeit, Ihr Gedächtnis bewusst und zielgerichtet an die Leistungsgrenze zu bringen und so gesund zu halten. In jedem Alter.
Demenz wird oft erst diagnostiziert, wenn die Betroffenen schon einige Jahre im Ruhestand sind. Ja, es hat logischerweise mit dem Alter zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass durch das Aufgeben der Arbeit viele Herausforderungen für das Gedächtnis wegfallen. Fordern Sie Ihr Gedächtnis bitte weiter heraus! Kreuzworträtsel können ein guter Anfang sein, aber Sie können noch mehr tun.
Gut zu wissen:
Kognitive Reserve
Direkt gesagt: Ich bin nicht überzeugt, dass Gedächtnistraining Demenz oder Alzheimer verhindern kann. Es bleibt eine Krankheit, die, so viel wir wissen, unter anderem mit dem Verklumpen schlechter Proteine im Gehirn zu tun hat.Leider kann daher niemand mit Gewissheit sagen, niemals Alzheimer zu bekommen, nicht mal ein Gedächtnismeister. Genauso gibt es sehr sportliche Menschen, die mit 50 einen Herzinfarkt kriegen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr viel kleiner als bei Menschen, die sich wenig bewegen. So sehe ich das auch beim Gedächtnistraining: Es nützt sehr wohl, auch wenn es die Krankheit wohl nicht verhindert! Wie kann das sein? Unsere Vermutung: Gedächtnistraining hilft, die sogenannte kognitive Reserve aufzubauen. Ist die hoch, weil mehr Verbindungen bestehen, kann das Gehirn darauf zurückgreifen, wenn erste Probleme entstehen. So kann die eigentliche Symptomatik der Demenz vielleicht nicht verhindert, aber oft um Jahre nach hinten verschoben werden. Ein enormer Gewinn für die jeweiligen Betroffenen, Angehörigen und die gesamte Gesellschaft! Wichtig bleibt: Dafür muss das Training vorher passieren! Die Reserve kann nicht mehr aufgebaut werden, wenn die Symptome schon da sind. Das Training, das Sie jetzt machen, nützt Ihnen jetzt – und die damit aufgebaute kognitive Reserve nützt zusätzlich im Alter.
Es gibt immer noch nur wenige Menschen, die Gedächtnistechniken beherrschen. Ein trainiertes Gedächtnis macht darum echt einen Unterschied aus! In jedem Alter! An der Schule, an der Uni, im Beruf und im täglichen Leben. Oder wenn Sie Memory-, Scrabble- oder Rommee-Königin der Seniorengemeinschaft werden wollen.
In den über 15 Jahren, die ich inzwischen als Gedächtnistrainer Menschen helfen darf, bin ich in meinen Kursen ungefähr so vielen Zielen wie Menschen begegnet. Und wer die Gedächtnistechniken dann auch weiter trainiert hat, hat sehr davon profitiert. So wie die Schülerin, die nun schon lange als Ärztin arbeitet, nachdem ich ihr helfen durfte, in wenigen Wochen das nötige Niveau im »Medizinertest« zu erreichen, mit dem in Deutschland und Österreich viele Medizinstudienplätze vergeben werden. Oder der Doktorand, der inzwischen Bereichsleiter eines großen Konzerns ist, der mir schrieb: »Dank deines Gedächtnistrainings habe ich perfekte Noten im Promotionsstudium geschafft, die Basis für meine Karriere!« Oder die Besitzer eines Start-ups, die mir schrieben: »Wir wollten Gedächtnistechniken vor allem kennenlernen, um frei und ohne Notizen präsentieren zu können. Schon beim ersten Pitch vor einem Investor haben wir die erhoffte Finanzierungszusage erhalten! Der Investor sagte uns danach, dass er vor allem beeindruckt war, dass wir unseren Zielmarkt offensichtlich perfekt kennen – weil wir alle zugehörigen Kenngrößen im Pitch aus dem Gedächtnis haben einfließen lassen.«
Kurz zu mir
Vielleicht haben Sie mich schon im Fernsehen gesehen. Bei »Wetten, dass ...?«, »Deutschlands Superhirn« oder in einer anderen Sendung. Ich werde dann meist vorgestellt als Gedächtnisweltrekordhalter. Anschließend darf ich zeigen, wie ich mir eine Reihe zufälliger Ziffern merke, ein gemischtes Paket Spielkarten einpräge oder wie ich die Namen von 200 Menschen in einer Viertelstunde auswendig lerne. Viele, die zuschauen, fragen sich: »Ist denn sonst alles okay mit ihm?« Oder sie denken heimlich. »Dieses Talent hätte ich auch gerne!«
Es ist aber gerade nicht so, dass ich das schon immer konnte. In der Schule war davon noch nichts zu sehen. »Boris, du bist halt kein Zweierschüler«, ließ mich meine Lateinlehrerin mal wissen, als ich enttäuscht war, dass die Klausur trotz meiner Meinung nach ordentlicher Vorbereitung nur die Note »ausreichend« einbrachte. Auch in Englisch hatte ich meist eine 4 auf dem Zeugnis – so eben bestanden.
Zum Abitur entdeckte ich dann Gedächtnistechniken für mich, studierte anschließend Physik und Informatik – dies dann dank Gedächtnistraining bereits mit Bestnoten. Es folgte eine Promotion in Psychologie und heute arbeite ich zum einen als Neurowissenschaftler am Donders Institute für Gehirn, Kognition und Verhalten im niederländischen Nijmegen und erforsche dort mit unserer Arbeitsgruppe, was beim Gedächtnistraining im Gehirn passiert.
Zum anderen bin ich als Gedächtnisexperte tätig und gebe rund 80 Vorträge und Workshops im Jahr, für Firmen, Verbände und Schulen – neben Deutsch auch auf Englisch und Niederländisch. Achtmal habe ich zwischen 2005 und 2018 mit dem deutschen Team die Weltmeisterschaft im Gedächtnissport gewonnen, viermal wurde ich selbst ins Guinnessbuch der Weltrekorde aufgenommen und habe schon rund um die Welt, unter anderem in den USA, Russland, China und Japan, in großen Fernsehshows meine Leistung unter Beweis stellen dürfen.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das, was mir heute als Talent nachgesagt wird, weshalb mich andere als »Superhirn« bezeichnen, sehr wenig mit Veranlagung und sehr, sehr viel mit Gedächtnistechniken und -training zu tun hat. Daher möchte ich diese Methoden mit Ihnen teilen und auch, was wir in der Forschung dazu finden, warum solch gigantische Gedächtnisverbesserungen möglich sind. Auch für Sie!
So benutzen Sie dieses Buch
Dieses Buch hat ein Ziel: Ihnen zu mehr Platz im Gehirn, mehr Ruhe und Gelassenheit und einem besseren Gedächtnis zu verhelfen. Ich habe meine Erfahrungen aus fast 20 Jahren Gedächtnistraining und -forschung für Sie zusammengefasst. Sie finden die einfachsten und besten Techniken, mit denen Sie den schnellsten Erfolg erreichen. Es geht nicht um den Gewinn der nächsten Gedächtnismeisterschaft, es geht um das sichere Beherrschen Ihres Gedächtnisses für das alltägliche Leben, um weniger Stress und mehr Kontrolle über Ihre Gedanken.
In verschiedenen Boxen finden Sie zum einen unter »Gut zu Wissen« spannende Einblicke aus der Theorie und Hirnforschung. Zum anderen unter »Gedächtnisblitz« verschiedene kurze Impulse, die Ihnen ergänzend zu den ausführlich vorgestellten Techniken helfen, zu mehr Ruhe, Entspannung und einem besseren Gedächtnis zu kommen.
Nicht alle werden jede Technik oder alle Vorbilder gleich wichtig finden. Trotzdem rate ich Ihnen, keinen Schritt und kein Kapitel auszulassen. Die Übungen bauen aufeinander auf und die Reihenfolge ist bewusst gewählt. Und wer weiß: Vielleicht überraschen Sie sich selbst gerade da, wo Sie es jetzt noch nicht erwarten!
In Kapitel 1 beginnen wir mit einem Gedächtnistest. Dieser soll Ihnen zu einer realistischen Einschätzung helfen. »Messen heißt Wissen« und die Erkenntnis, wie gut (oder auch nicht) Ihr Gedächtnis wirklich ist, ist der optimale Start.
Ab Kapitel 2 beginnt die Anleitung für Ihr Gedächtnis. Die einfachsten Techniken, um Ihr großartiges Gedächtnis auch richtig zu gebrauchen, so wie es gedacht ist. Mit Erfahrungen, Emotionen, Bildern und spannenden Geschichten. Und der einen oder anderen Überraschung.
In Kapitel 3 werden Sie zum Architekten Ihres eigenen Gedächtnispalastes. Die beste Gedächtnistechnik, die es gibt! Mit Ihrem Palast werden Sie Gedächtnisleistungen erreichen, die Ihnen jetzt noch völlig unmöglich vorkommen.
Kapitel 4 handelt von Gedächtniscodes. Für viele Dinge haben wir Codes nötig, um sie für unser Gedächtnis so vorzubereiten, dass es etwas damit anfangen kann. Das gilt etwa für Zahlen. Mit 58935096 kann Ihr Gehirn wenig anfangen. Mit dem Bild »Ein Löwe im Baum liest ein Buch« sehr viel. Was übrigens ein Code für 58935096 ist.
Im Kapitel 5 wenden wir die dann bereits gelernten Prinzipien auf das Merken von Namen an.
Danach wissen Sie, wie es geht! Aber: Übung macht den Meister. Es ist wie beim Sport. Wer sich mit der Tüte Chips in der Hand auf dem Sofa sitzend Fitnessvideos auf Youtube ansieht, wird kein bisschen fitter. Sie müssen schon selbst was tun! So ist es auch mit unserem Gehirn.
In Kapitel 6 lasse ich Sie daher die verschiedenen Techniken üben, wodurch Sie Ihre geistige Widerstandskraft (auch Resilienz genannt) auf lange Sicht verbessern und viel besser mit der alltäglichen Informationsflut umgehen können. Danach werden Sie auch große Lernherausforderungen spielend meistern!
Um es für Sie so einfach wie möglich zu machen, habe ich einen minimalen Trainingsplan entworfen: in 30 Tagen 30 (mehr oder weniger) kleine Übungen. Das Ziel: das beste Gedächtnis, das Sie jemals hatten!
Zum Schluss dürfen Sie nach diesen 30 Tagen im Kapitel 7 noch einmal den Gedächtnistest aus dem ersten Kapitel machen. Mit neuen Aufgaben natürlich. Ich verspreche Ihnen: Wenn Sie das Training wie vorgeschlagen durchführen, werden Sie ein deutlich besseres Ergebnis erreichen als zu Beginn.
Viel Spaß und viel Erfolg mit Mehr Platz im Gehirn!