Schreibaufgabe Kompendium
Von Andreas Günther
Buchbeschreibung:
Dieses Buch enthält alle erschienen Schreibaufgabe aus dem ehemaligen Schreibaufgabe Newsletter als Arbeitsbuch. Es ist für die gedacht, die ihre Sammlung vervollständigen wollen oder einen Ausdruck der Aufgaben haben möchten.
Über den Autor:
Andreas Günther ist der Betreiber der Webseite www.schreibaufgabe.de.
Schreibaufgabe Kompendium
Von Andreas Günther
Andreas Günther
Feldstr. 73
24105 Kiel
info@schreibaufgabe.de
www.schreibaufgabe.de
1. Auflage, 2020
© 2020 Alle Rechte vorbehalten.
Andreas Günther
Feldstr. 73
24105 Kiel
info@schreibaufgabe.de
www.schreibaufgabe.de
Inhaltsverzeichnis
1. Über dieses Arbeitsbuch 8
2. Ausgabe 0 – Einen Anfang schreiben 10
3. Ausgabe 1 - Plottfeuerwerk 11
4. Ausgabe 2 - Freewriting 13
5. Ausgabe 3 – Show don’t tell 15
6. Ausgabe 4 – Namen sind was für Grabsteine… 16
7. Ausgabe 5 – Klumpige Soße oder Clustern 17
8. Ausgabe 6 – Ich will aber! 18
9. Ausgabe 7 – Dialog schreiben 21
10. Ausgabe 8 – Keine Idee mehr? Die Blockade 23
11. Ausgabe 9 – Der Urplot – Heldenreise Teil 1 24
12. Ausgabe 10 – Der Urplot – Heldenreise Teil 2 26
13. Ausgabe 11 – Die Gedanken sind frei 27
14. Ausgabe 12 – Ich, du er sie es 29
15. Ausgabe 13 – Nägelkauen 31
16. Ausgabe 14 – Wie ein Teebeutel im Wind 34
17. Ausgabe 15 – Das ist ja fabelhaft 35
18. Ausgabe 16 – Was ist Stil? 36
19. Ausgabe 17 – Aus lang wird kurz 37
20. Ausgabe 18 – Die glorreichen Elf 38
21. Ausgabe 19 – Sinnlosigkeit 39
22. Ausgabe 20 – Sesamstraße 41
23. Ausgabe 21 – Das Ende (kann auch ein Anfang sein) 43
24. Ausgabe 22 – Erntedankfest 45
25. Ausgabe 23 – Unerschöpfliche Quellen 47
26. Ausgabe 24 – Erfahrungen 49
27. Ausgabe 25 – Inspirationsquelle 51
28. Ausgabe 26 – Die liebe Prominenz 53
29. Ausgabe 27 – Alles schon da gewesen? 55
30. Ausgabe 28 – Regen 57
31. Ausgabe 29 – Finden und Suchen 59
32. Ausgabe 30 – Ab in die Ohren 62
33. Ausgabe 31 – Wortsalat 64
34. Ausgabe 32 – Was wäre wenn 66
35. Ausgabe 33 – Schlimm, schlimmer, noch viel schlimmerer 68
36. Ausgabe 34 – Same Same but different 69
37. Ausgabe 35 – Von draus vom Walde komme ich her 71
38. Ausgabe 36 – Lach doch mal 72
39. Ausgabe 37 – Diamantenmine 73
40. Ausgabe 38 – Was für ein Akt 75
41. Ausgabe 39 – Der perfekte Tag 76
42. Ausgabe 40 – Wetter 77
43. Ausgabe 41 – Höhepunkt 78
44. Ausgabe 42 – Autokennzeichen 79
45. Ausgabe 43 – Change History 81
46. Ausgabe 44 – Liebes Tagebuch 83
47. Ausgabe 45 – Kurzer Prozess 84
48. Ausgabe 46 – Mundart 86
49. Ausgabe 47 – Fremd, verloren 88
50. Ausgabe 48 – Stumm 89
51. Ausgabe 49 – Wenn Steine reden könnten 91
52. Ausgabe 50 – WhatsApp und Co. 92
53. Ausgabe 51 – Ich kaufe ein „E“ 94
54. Ausgabe 52 – Leben und Tod 96
55. Ausgabe 53 – Das Gesetz der Serie 98
56. Ausgabe 54 – Einkaufszettel 99
57. Ausgabe 55 – Mensch, ärgere Dich nicht 101
58. Ausgabe 56 – Die Kurzklappe 103
59. Ausgabe 57 – Roman I 104
60. Ausgabe 58 – Roman II 106
61. Ausgabe 59 – Verbindungen 109
62. Ausgabe 60 – „Fernschreiber“ 110
63. Ausgabe 61 – „Steinsuppe“ 112
64. Ausgabe 62 – „Tug-of-War“ 114
Ende 116
Vor zehn Jahren (im Jahr 2010) startete ich den Newsletter auf www.schreibaufgabe.de. Der Hintergrund war, dass ich bei meinen eigenen Schreibversuchen immer wieder Phasen hatte, wo ich nicht geschrieben habe. Die Idee mit einer wöchentlichen Aufgabe zum Schreiben zu motivieren und dabei noch etwas zu lernen führte zur Einrichtung des Newsletters. Vor ein paar Jahren habe ich den Newsletter, der am Ende über 2000 Abonnenten hatte eingestellt. Ich hatte nicht mehr die Zeit diesen zu betreiben und wollte auch die Kosten für die Newsletterversendung nicht mehr tragen.
Schon während der Laufzeit des Newsletters haben mich immer wieder E-Mails erreicht, wo Nutzer nach verpassten Aufgaben fragten. Ich habe diese dann per E-Mail verschickt.
Eine Zeitlang gab es auch ein Forum, um sie mit anderen über die Ergebnisse auszutauschen. Aber auch dies habe ich eingestellt. Vor zwei Jahren dann habe ich die Schreibaufgabe umgestellt und einige der Aufgaben als Video veröffentlicht. Die Videos haben dann auch noch weitere Hintergrundinformationen erhalten.
Vor zwei Jahren gab es dann den ein oder anderen Schicksalsschlag, der dieses Projekt in den Hintergrund gerückt hat. Vor besagten Schicksalsschlag habe ich ein Hörspiel geschrieben, welches dieses Jahr veröffentlicht wurde.
In der Serie „Midnight Tales“ erschien Jenseits 2.0. Wer es hören möchte, man kann es unter anderem auf Spotify gratis hören (https://open.spotify.com/album/17ZgPbLwM8sUHSOf7B3ptH?si=bmM_hA-8TviUIheHux5NAg). Auch die anderen Hörspiele der Reihe „Midnight Tales“ sind sehr zu empfehlen.
Im letzten Jahr dann habe ich ein Kinderbuch geschrieben. Eigentlich persönlich für ein spezielles Kind, dann jedoch auch veröffentlicht. Alle Informationen dazu gibt es auf www.hamsterturnhalle.de. Mein Bruder hat es mit Zeichnungen versorgt und ich habe es über Epubli herausgebracht „Hotte und die Hamsterturnhalle“. Der zweite Teil erscheint noch 2020 und ein Dritter ist in Planung.
Auch habe ich mit neuen Videos auf dem Youtube Kanal der www.schreibaufgabe.de angefangen https://youtube.com/schreibaufgabe.
Ich war also nicht untätig und ich habe oft überlegt, den Newsletter als Manuskript herauszubringen, denn er enthält ganze 62 Aufgaben. Mit der Zeit wurden die Aufgaben immer umfangreicher und so ist tatsächlich ein kleines Buch mit deutlich mehr als 62 Seiten entstanden. Dieses Buch ist im Druck DIN A4, wie auch damals die Aufgaben. Zu vielen Themen gibt es auf der Schreibaufgabe Webseite (www.schreibaufgabe.de) noch weitere Informationen und teilweise Videos. Alles, was zum Zeitpunkt der Zusammenstellung dieses Manuskripts schon veröffentlicht war, habe ich verlinkt. Wahrscheinlich kann man also mittlerweile noch mehr Informationen dort finden.
Bei den Aufgaben ging es mit in erster Linie darum, eine Herausforderung zu stellen und in zweiter Linie darum, dass man noch etwas lernt. Es fällt viel leichter, eine konkrete Aufgabe zu bearbeiten, als ein leeres Blatt zu füllen, wenn man gar nicht weiß, was man schreiben will. Die Ergebnisse lassen sich trotzdem oft weiterverwenden.
Wundern Sie sich nicht, die Überschriften der Aufgaben beginnen mit Ausgabe – das bezieht sich jeweils auf die Ausgabe des Newsletters. Ausgabe 0 war die kurze Aufgabe, die Sie direkt nach der Newsletteranmeldung bekommen hatten. Wenn Sie also damals den Newsletter abonniert hatten und eine bestimmte Ausgabe suchen, so ist das der einfachste Weg, diese zu finden.
Mein Ursprünglicher Plan war, dieses Buch in A4 zu veröffentlichen und links die Aufgabe stehen zu haben und auf der rechten Seite einfach nur ein leeres Blatt mit Linien für Notizen. Ich habe allerdings jetzt festgestellt, wie lang einige Aufgaben damals tatsächlich waren und ich wollte kein Buch mit so vielen Leerseiten anbieten.
Die Aufgaben spannen nun ein bis drei Seiten. Ich habe die Links in den Aufgaben überprüft. Schreibfehler beseitigt und vor jeder Aufgabe eine ca. Zeitangabe gesetzt. Das ist nur ein unverbindlicher Richtwert.
Nun genug der Vorreden und viel Spaß mit den Aufgaben und vielen Dank für die Unterstützung durch den Kauf des Manuskripts!
Thema: Kreativtechniken
Zeitbedarf: ca. 20 Minuten
Was könnte besser als erste Aufgabe geeignet sein, als einen Anfang zu schreiben? Also Schreiben Sie den Anfang einer Kurzgeschichte oder eines Buches, einer Szene, was auch immer. Sorgen Sie dafür, dass der Anfang spannend ist. Stellen Sie sich vor, jemand stöbert in einer Buchhandlung durch die Regale, nimmt Ihr Buch und liest die ersten Zeilen. Der Anfang soll so packend sein, dass das Buch mit zur Kasse muss.
Schreiben Sie so viel Sie möchten, ich schlage vor nicht mehr als zehn Zeilen. Denken Sie daran, es geht nur um den Anfang. Sie benötigen keinen Plot, Sie müssen nicht wissen, wie es weiter geht. Es sollen nur ca. zehn Zeilen werden, die so viel Fragen offen lassen, dass der Leser weiterlesen möchte.
Ach ja, ein Stichwort sollte darin vorkommen. Das Stichwort lautet: Staudamm
Wenn Sie regelmäßig diese Art Übung machen, so lernen Sie, Schritt für Schritt immer spannendere Abschnitte zu konstruieren, die dann auch ein Kapitelanfang zum Beispiel sein können. Dadurch, dass Sie sich nicht auf Vorgeschichte, Charaktere oder anderer Restriktionen einschränken müssen, kann so mancher dieser Anfänge Ausgangspunkt für eine eigene Geschichte werden.
Thema: Kreativ Training
Zeitbedarf: ca. 15 Minuten
Plottfeuerwerk
Sie sehen schon an der Überschrift. Heute geht es ums Plotten. Mit Plotten bezeichnet man das Skizzieren von Handlungssträngen mit Stichworten. Heute geht es noch nicht darum, einen vollständigen Handlungsstrang zu entwickeln, sondern aus einem langweiligen Sachverhalt verschiedenste Optionen zu entwickeln.
In einem späteren Schritt - vielleicht auch in einer späteren Übung, können Sie aus den groben Gerüsten einen ausgewachsenen Plot erstellen. Es folgt gleich eine Zusammenfassung einer kurzen Handlung. Die Handlung ist sehr linear und nicht besonders spannend. Vor allen Dingen geht nichts schief und wenn es keine Probleme in einer Geschichte gibt, dann ist diese langweilig. Nehmen Sie sich nun bitte 10 Minuten Zeit, lesen Sie die folgende Zusammenfassung und schreiben Sie mindestens dreißig Probleme auf, die es im beschriebenen Handlungsstrang geben könnte.
Tina und Uwe sind nachmittags im Café Lilienthal verabredet. Tina nimmt den Bus, Uwe geht zu Fuß. Beide treffen sich, teilen sich ein Stück Torte und trinken einen Kaffee (jeweils). Nach einer Stunde verabschieden sie sich und gehen ihrer Wege zurück nach Hause.
So, das war es schon. Sehr langweilig oder? Sie werden feststellen, dass Ihnen zuerst das Offensichtliche einfallen wird, was an Problemen auftaucht. Aber je näher Sie an die dreißig kommen, desto kreativer werden Sie sein. Hier geht es nach dem Motto „Masse vor Klasse“. Niemand erwartet geniale Ideen, schreiben Sie nur so viel wie möglich.
Wenn Sie die Übung abgeschlossen haben, wählen Sie Ihre drei Favoriten aus. Vielleicht können Sie diese bald einmal verwerten. Diese Übung können Sie übrigens prima im Alltag durchführen. Wenn Sie jemals in einer langweiligen Besprechung waren oder einen langweiligen Film gesehen haben, dann haben Sie hoffentlich ein Notizbuch dabei und schreiben Dinge auf, die passieren könnten. Der nächste Schritt ist dann zu überlegen, wie sich die Dinge durch die Probleme anders entwickeln.
Tipp:
Es geht hier um kreative Lösungen. Lassen Sie der Fantasie freien Lauf! Schalten Sie den inneren Zensor für diese Übung aus und nehmen Sie auch Unsinniges oder Abwegiges mit auf die Liste!
Thema: Basis Techniken
Zeitbedarf: ca. 5 Minuten
Sicher haben Sie schon davon gehört. Wenn nicht, dann gibt es gleich noch eine Erklärung. Freewriting wird regelmäßiger Bestandteil der Schreibaufgaben sein. Wenn Sie richtig etwas erreichen wollen, dann gewöhnen Sie sich Freewriting an wie Zähneputzen. Ein- oder zweimal täglich und Sie werden sich wundern, was Sie in kürzester Zeit zu Papier bringen. Nun für diejenigen, die von Freewriting noch nichts gehört haben hier ist, worum es geht:
Am Ende der Aufgabe steht ein Wort, ein Begriff ein Satz oder irgendetwas. Zu diesem Satz sollen Sie dann gleich im Anschluss schreiben. Sie schreiben OHNE Pause für volle fünf Minuten. Kümmern Sie sich nicht darum, was Sie schreiben. Wenn Ihnen nichts einfällt, schreiben Sie fünf Minuten ihren Namen oder „mir fällt nichts ein“ oder sonst irgendetwas. Es gibt keinen Anspruch an den Text. Rechtschreibfehler sind vollkommen egal. Es geht nur darum, zu schreiben. Schreiben Sie auf, was Ihnen zum Thema einfällt oder was ihnen zum Thema nicht einfällt. Vollkommen egal. Schreiben Sie! Das ist das Wichtige.
Als ich damit angefangen habe täglich für (in meinem Fall) zehn Minuten zu schreiben, kam unglaublicher Mist zusammen. Nach drei oder vier Wochen jedoch wurden komplette Geschichtchen daraus oder Szenen, die ich später zu Geschichten erweitert habe. Es lohnt sich, am Ball zu bleiben!
Auf die Stifte fertig los:
„Der warme Sommerwind zupfte an ihrem Haar.“
Lassen Sie sich von dem Satz inspirieren und schreiben Sie fünf Minuten ohne Pause. Wo wir hier nun mal in der Buchversion der Aufgaben sind, noch ein paar weitere Themen, die Sie nutzen können:
- Rotes Wasser
- „Wenn er doch nur geahnt hätte, dass…“
- Als Rotkäppchen den Wolf verspeiste.
- Made in Müllhalde (Wortspiel ist Absicht)
- Wirsing
- Dampfender Asphalt
- Ein Kreischen ertönte aus dem Badezimmer
- Ein falsch zugestelltes Päckchen
- Kinositze
- Als ich zum ersten Mal die Tüte im Flugzeug nutzen musste
- Sie sah ihn an und…
- Der Wagen raste auf die Mauer zu, als plötzlich…
- Feldbetten
- Wenn wir alle nur links herum gehen könnten…
- Eine Stoppuhr kann die Zeit anhalten…
- Hinter dem Mond links abbiegen
- Er bückte sich und fand…
- Der Tag an dem XYZ starb.
- Blau
- Tomaten
Thema: Überarbeiten
Zeitbedarf: ca. 45 Minuten
Wenn Sie schon ein paar Bücher über das Schreiben von Romanen und Geschichten gelesen haben, dann kennen Sie sicher den obigen Satz. Auch wenn er meiner Meinung nach an der einen oder anderen Stelle schon ein wenig überstrapaziert ist, ist er trotzdem wichtig bei der Überarbeitung.
Was sagt er aus? Anstatt die Gefühle eines Protagonisten zu benennen, sollten wir dem Leser durch Aktionen besser zeigen, welche Handlungen durch die Gefühle ausgelöst werden, anstatt die Gefühle platt hinzuschreiben.
Beispiel: „Tell“
Torsten hing seinen Gedanken nach. Der Tod seiner Frau hatte ihn tief betroffen gemacht, er vermisste Sie so sehr, dass er es nicht in Worte fassen konnte. Dann ging die Tür auf und er wusste, es war soweit.
Beispiel: „Show“
Torsten ging auf- und ab. Immer wieder blieb er kurz stehen und wischte mit dem Zeigefinger seine Augenwinkel trocken. Warum nur, musste sie so früh gehen? Als die Tür aufging, blieb er abrupt stehen und schaute dem Pfarrer in die Augen.
Beide Sätze sind nicht für den Literaturnobelpreis geeignet, sie zeigen jedoch den Unterschied gut.
Nun zur Aufgabe. Wie sie vielleicht vermuten, hat Torsten seine Frau verloren und ist nun kurz davor an der Beerdigung teilzunehmen. Schreiben Sie eine halbe Seite Text und schauen Sie ihren Text im Anschluss daran auf mögliche „Tells“ durch. Also wo haben Sie Dinge platt beschrieben, anstatt sie durch Handlung zu zeigen. Das gilt übrigens nicht nur für Gefühle, sondern bezieht sich auf alle Aspekte des Textes.
Tipp:
Schreiben und Überarbeiten sind zwei unterschiedliche Dinge. Schreiben Sie erst, überarbeiten Sie dann!
Empfehlenswerte Literatur:
„Über das Schreiben“ von Sol Stein. http://tinyurl.com/y96q3kc
Thema: Charakterentwicklung
Zeitbedarf: ca. 60 Minuten
“Namen sind was für Grabsteine“ hat James Bond einmal gesagt. Ist das wirklich so? Sind die Namen der Protagonisten ihrer Geschichte vollkommen gleichgültig? Kann man einfach einen Namen Generator (http://tinyurl.com/ydkednp) nehmen und loslegen?
Natürlich können Sie als Autor tun und lassen, was Sie wollen. Es ist Ihre Entscheidung. Legt man etwas mehr Wert auf Namen, dann hat man jedoch mehrere Vorteile.
Wenn ein sechsjähriges Kind im Jahre 2010 plötzlich Else oder Helga heißt, so ist das zumindest ungewöhnlich. Schlagen Sie einmal die Zeitung auf und schauen Sie auf Geburts- und Todesanzeigen. Namen sind Mode. Um authentisch zu wirken, muss der Name in die Zeit passen. Sonst merkt der Leser, dass etwas nicht stimmt.
Namen können etwas über den Charakter aussagen. Vielleicht haben Sie auch davon gehört. Wenn Sie Ihr Kind „Kevin“ oder „Chantal“ nennen, dann hat es in der Schule schlechte Karten. Anders bei „Julia“ oder „Alexander“. Nutzen Sie diesen Effekt für Ihre Figuren und machen Sie sich Gedanken über die Namen. Fast alle Namen haben auch noch eine Bedeutung. Eine gute Seite zum Thema wann, welche Namen beliebt waren und was Sie bedeuten, finden Sie hier: (http://tinyurl.com/yfx6rq2).
So und nun die Aufgabe für die nächste Woche. Finden Sie Vor- und Nachnamen für die folgenden Personen. Erstellen Sie jeweils mindestens fünf Vorschläge pro Person und wählen Sie dann Ihren Favoriten aus. Noch ein Gedanke zum Schluss: Glauben Sie, James Bond wäre so erfolgreich geworden, wenn er Hermann Petersen heißen würde?
- ein sechsjähriges Mädchen. Der Vater ist Banker, die Mutter Maklerin
- ein Kriegsveteran aus den USA. 85 Jahre alt
- ein Hund, Rottweiler
- ein Verkäufer an einem Marktstand auf Mallorca. Mitte vierzig.
- eine schwedische Prinzessin Mitte zwanzig im Jahre 1770
Thema: Strukturbildung