Von Thorsten Hawk
Inhalt
1. Wachtelrassen im Überblick
2. Herkunft
3. Natürlicher Lebensraum
4. Verhalten
5. Warum Wachteln? Nutztier oder Ziervogel?
6. Gruppengröße und Zusammenstellung
7. Meldepflicht einer Wachtelhaltung?
8. Unterbringung und Größe
Wachtelstall
Gatter
Voliere
9. Grundausstattung:
Futterplatz
Bodengrund
Verstecke und Wachtelhäuser
Sandbad
10. Pflege der Unterbringung, Routineaufwendungen
11. Frischfutter
12. Trockenfutter
13. Welche Nahrungsmittel nicht füttern?
14. Wachtelhaltung im Winter
Temperatur
Feuchtigkeit
Zugluft
15. Versorgung im Urlaub
16. Ganzjährig Wachteleier?
17. Züchten von Wachteln, Naturbrut, Kunstbrut
18. Küken Pflege und Futter
19. Erkrankungen und Erste Hilfe, Läuse, Milbe, Würmer, Schnupfen, Legedarmvorfall, Bakterien
20. Schlachten
Bevor es mit der richtigen Haltung und Pflege losgehen kann, sollten zunächst einige allgemeine Dinge über die Wachtel geklärt werden. Der wissenschaftliche Name der Wachtel lautet Coturnix coturnix, sie gehört zur Familie der Fasanenartigen und zur Ordnung der Hühnervögel. Generell lässt sich zu Größe und Gewicht sagen, dass adulte Tiere etwa 100 Gramm schwer und ungefähr 20 Zentimeter groß werden.
Das ist allerdings nur ein Richtwert: Da es über 100 verschiedene Wachtelarten gibt, sollten sich Wachtelhalterin und
-halter auf zum Teil gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Arten einstellen. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass eine Wachtel anstelle der angegebenen 100 Gramm stolze 300 oder sogar 500 Gramm auf die Waage bringt.
Eine sinnvolle erste Einteilung der Wachtelarten kann erfolgen in die Gruppen Zierwachteln, Legewachteln, Zwergwachteln und wilde Wachteln. Bei den Zierwachteln handelt es sich um ursprünglich wilde Wachteln, die über lange Zeiträume hinweg domestiziert und schließlich als Ziervogel gehalten wurden. Zierwachteln bilden die größte Gruppe unter den vier oben genannten.
Die beliebteste und häufigste Zierwachtel ist die Kalifornische Schopfwachtel, die zur Art der Schopfwachteln und zur Familie der Zahnwachteln gehört. Sie ist das Staatstier Kaliforniens. Neben der Kalifornischen Schopfwachtel gibt es vier weitere Unterarten der Schopfwachtel, die nach der Farbe ihrer Körperoberseite unterschieden werden. Benannt wurde die Schopfwachtel nach ihrem auffälligen Merkmal der Federhaube (‚Schopf‘), die aus sechs schwarzen Federn gebildet wird. Die Kalifornische Schopfwachtel kann bis zu 27 cm groß werden und bis zu 200 g schwer. Die Weibchen werden durchschnittlich etwas kleiner und leichter als die Männchen und weisen eine weniger intensive Färbung auf. Die Federhaube der Henne wird zudem etwas kürzer sein als die des Hahns.
Eine weitere sehr beliebte Zierwachtel ist die Blauschuppenwachtel, die eine von insgesamt vier Unterarten der Schuppenwachtel darstellt. Sie kann eine Größe von 29 Zentimetern erreichen und ein Gewicht von 220 Gramm. Auch sie zählt zur Familie der Zahnwachteln. Bei dieser Art wird das Weibchen ebenfalls etwas kleiner und leichter als das Männchen, allerdings sind die Unterschiede hier nicht so deutlich wie bei der Schopfwachtel. Ihrem Namen entsprechend verfügt die Blauschuppenwachtel über eine bläulich-graue Färbung und ein Schuppenmuster. Ihre Federhaube ist weiß.
Die Virginiawachtel ist ebenfalls eine Zierwachtel aus der Familie der Zahnwachteln. Die Männchen dieser Art werden bis zu 28 cm groß, die Weibchen meist etwas kleiner. Virginiawachteln bringen bis zu 250 g auf die Waage, wobei es auch hier so ist, dass die weiblichen Tiere tendenziell etwas leichter sind als die männlichen, die Unterschiede sind jedoch nicht gravierend. Die Art der Virginiawachtel hat insgesamt 21 Unterarten, das Gefieder weist prinzipiell verschiedene bräunlich-rötliche Nuancen auf. Die Intensität und Musterung der Henne stell sich etwas schwächer dar als beim Hahn.
Auch die Gambelwachtel