Roland M. Horn
Die Rückkehr zum Mars
Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren
Impressum
Text: © Copyright by Roland M. Horn
Umschlaggestaltung: © Copyright by Roland M. Horn
Verlag:
Roland M. Horn
Kloppstr. 53
66271 Kleinblittersdorf
Roland.M.Horn@t-online.de
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Roland M. Horn:
Die Rückkehr zum Mars
Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren
In Erinnerung an den King of Glam Rock:
Marc Bolan
(T-Rex)
(30. September 1947 - 16. September 1977)
Take a little Marc in your heart!
Danksagung
Zuallererst möchte ich meiner Frau Bettina und meiner Schwiegermutter Monika Doub danken, die mir während des Schreibens dieses Buches stets den Rücken freigehalten haben.
Mein besonderer Dank gilt Michael J. Craig, der das vielleicht beste alternative Marsbuch überhaupt geschrieben hat, für seine ständige Hilfsbereitschaft und die Genehmigung für die Benutzung von Bildern.
Weiter danke ich Prof. Eric H. Christiansen, der mir extra eine hochauflösende Marskarte zur Verfügung gestellt hat, auf die Tom Van Flandern beruft.
Ich bedanke mich bei Dr. Marc J. Carlotto für die prompten positiven Reaktionen auf meine Anfragen für die Nutzung von Bildern von ihm.
Weiter gilt mein Dank Bernhard Beier, der sich spontan bereit erklärt hat, ein Vorwort zu diesem Buch beizusteuern.
Alle, die ich in dieser Danksagung zu nennen vergessen habe, bitte ich um Entschuldigung und danke ihnen hiermit ausdrücklich.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort von Bernhard Beier
Einleitung
Marsgesicht reloaded
Percival Lowell: Ein Leben für den Mars
Flüssiges Wasser auf dem Mars?
Vegetation auf dem Mars?
Fossilien und biologisches Leben auf dem Mars?
Glasröhren auf dem Mars und andere Kuriositäten
Der Sensationsmeteorit ALH84001
Katastrophen im Sonnensystem und die Verschiebung des Marsäquators
Atomkrieg auf dem Mars?
Die Mars-Atlantis-Connection
Literatur, Quellen und Bildquellen
Vorwort von Bernhard Beier
Rätselhafter Mars! Bereits seit Jahrhunderten stellt sich uns Menschen die Frage, ob es auf dem so genannten „Roten Planeten“ Leben - mithin intelligentes, dem unseren vergleichbares Leben - gab oder womöglich noch immer gibt. Spätestens seit dem Beginn der irdischen Weltraumfahrt, speziell der unbemannten Marsmissionen der USA, liegt nun eine stetig wachsende Zahl von Indizien und Evidenzen dafür vor, dass eine derartige Annahme nicht mehr von der Hand zu weisen ist. Obwohl dies von offizieller Seite, d.h. seitens der zuständigen Behörden und der Wissenschafts-Orthodoxie nach wie vor hartnäckig bestritten wird, lassen sich vielfältige, vor allem von der NASA unbeabsichtigt dokumentierte und veröffentlichte Anomalien in immer mehr Fällen nicht mehr ohne weiteres als fehlinterpretierte Geofakte (oder besser: Arefakte) bzw. als Launen der Natur erklären. Die Vermutung, dass wir es bei nicht wenigen von ihnen mit groß- und kleinmaßstäblichen Überresten künstlich geschaffener Strukturen zu tun haben, über deren Herkunft und Alter wir derzeit freilich nur spekulieren können, gewinnt zunehmend an Gewicht.
Umso bedauerlicher ist einerseits die, dieses Thema betreffende, anhaltende „Blockadepolitik“ der für die Erforschung des Mars „offiziell“ zuständigen Stellen als auch die - um dies deutlich zu sagen - Verächtlichmachung all derjenigen, die sich mit guten Gründen gegen die vorherrschende Lehrmeinung eines seit Milliarden von Jahren lebensfeindlichen Mars wenden, durch Medien und tonangebende Fachwissenschaftler. Dies alles behindert, sei es unbeabsichtigt oder auch ganz bewusst, einen sachlichen, vorurteilsfreien und ergebnisoffenen Diskurs zu der Frage nach einstmals hoch entwickelten Lebensformen und die zumindest vormalige Existenz einer technisch fortschrittlichen Zivilisation auf unserer heute so öde erscheinenden Nachbarwelt.
Ebenfalls zu bedauern ist auch das Faktum, dass zumindest hier im deutschsprachigen Raum bisher kaum geeignete Einstiegs-Literatur zu diesem Themenbereich existiert, die zum einen jenseits naiver Glaubensbekundungen in Sachen „Marsianer“ und zum anderen in notwendigerweise kritischer Distanz zu dem steht, was seitens der Establishment-Forschung dazu zu hören ist. Während immerhin eine erkleckliche Anzahl z.T. durchaus hochkarätiger deutschsprachiger Bücher auf einer eher allgemeinen Ebene die Frage nach Leben auf dem Mars behandelt, ist die Auswahl an besagter Spezial-Literatur leider äußerst dünn gesät.
Umso erfreuter war der Verfasser dieses Vorworts, als ihm sein langjähriger Forscher-Kollege Roland M. Horn mitteilte, er wolle sich in dem nun hier vorliegenden Buch ausführlich mit der Diskussion vermeintlicher oder tatsächlicher Spuren einer zu vermutenden Mars-Zivilisation befassen. Dass Horn, der sich in der Vergangenheit bereits einen Namen als UFO-Experte und Autor im Bereich alternativer Ur- und Frühgeschichtsforschung gemacht hat, sich die Arbeit daran nicht leichtgemacht hat, wird nicht zuletzt anhand seiner umfassenden Abhandlung des so genannten „Mars-Gesichts“ im Hochland von Cydonia Mensae in der nördlichen Mars-Hemisphäre deutlich. Wie viele von uns, musste auch er seine diesbezüglichen Ansichten immer wieder revidieren, hin- und hergerissen von einer Flut widersprüchlicher Informationen und sicherlich – auch dies dürfte wohl für die meisten von uns Lesern gelten – nicht unbeeinflusst vom Trommelfeuer der Mainstream-Verlautbarungen zu dieser rätselhaften Formation.
Sicherlich kann und will Horn, der sich nachfolgend mit einer ganzen Reihe besonders wesentlicher Phänomene und Probleme im Bereich nonkonformistischer Marsforschung beschäftigt, keine „endgültigen“ Antworten liefern, was beim derzeitigen Erkenntnisstand zweifellos vermessen wäre. Vielmehr stellt er hier ein bemerkenswertes Kompendium mit einer Fülle von Informationen zum derzeitigen Stand internationaler alternativer Forschung vor, zu denen er beachtliche eigene Überlegungen beisteuert. Kurz gesagt, liefert er einen überaus wertvollen Beitrag zur notwendigen Diskussion um mögliche Mars-Intelligenzen in mehr oder weniger ferner Vergangenheit. Eines dürfte immerhin klar sein: Sollte sich deren Existenz demnächst unwiderlegbar beweisen lassen, liegt es im ureigenen Interesse unserer Menschheit, den Gründen für ihr vermutlich unter katastrophischen Umständen erfolgtes Verschwinden auf die Spur zu kommen.
* Bernhard Beier ist Chefredakteur beim Projekt Atlantisforschung.de
Einleitung
Seit 1976 spricht man vom Marsgesicht – einem Tafelberg auf dem Mars mit drei Kilometern Länge und einer Breite von 1,5 Kilometern. Auf einem der Bilder der Viking-2-Sonde sah dieses Gebilde verblüffend wie ein menschliches Gesicht aus – zumindest, was seine westliche Hälfte betrifft – die östliche liegt im Schatten. Als in den späten 1980ern ein Bild aufgefunden wurde, das von der gleichen Sonde aufgenommen worden war – nur wenige Stunden nach dem ersten, zeigten sich die menschlichen Züge erneut, und das, obwohl das Bild in einem höheren Winkel aufgenommen worden war. Zahlreiche Forscher, unter ihnen auch ich, waren überzeugt davon, dass diese Formation künstlich errichtet worden war.
Doch für die NASA handelte es sich lediglich um ein Spiel von Licht und Schatten.
1989 umkreiste die Sonde Mars Global Surveyor den Mars und nahm ein Bild mit hoher Auslösung vom „Mars-Gesicht“ auf. Dieses Gebilde sah nun nicht mehr wie ein Gesicht aus – und die Gegner der Künstlichkeitsthese jubelten, und ein Teil der Forscher – unter ihnen auch ich – nahmen Abstand von ihr.
Die erst später veröffentlichte kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Darstellung wiesen wieder etwas mehr Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Bild auf. Doch diese Tatsache wurde kaum noch zur Kenntnis genommen – zu groß war die Enttäuschung über den Anblick der ersten Bildversion. Die Enttäuschung wuchs noch mehr, als 2004 ein Bild von der Mars-Odyssey-Sonde aufgenommen wurde, auf dem das besagte Gebilde überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Gesicht hatte und nur noch wie ein riesiger Schrotthaufen aussah. – Erst später wies ein Forscher darauf hin, dass das Bild – zumindest ab einem gewissen Zeitpunkt – verkehrt herum und etwas verdreht dargestellt wurde. Hatte die NASA das mit Absicht gemacht, um die Betrachter des Bildes zu verwirren?
Es ist einer Reihe von Forschern zu verdanken, dass ich erkannte, dass die Künstlichkeitsthese doch schlüssig ist – vor allem, wenn ich die benachbarten sehr pyramidenähnlichen Gebilde und andere mehrere Strukturen in meine Überlegungen mit einbrachte.
Doch mit dem Marsgesicht und den anderen Gebilden in seiner Nähe war es nicht getan. Forscher glaubten auf Mars-Bildern scheinbare Fossilien, lange röhrenartige Gebilde und Objekte, die irdischen Gegenständen stark ähnelten, ja sogar Bäume (!), zu erkennen.
Der jetzige Zustand des Mars war nicht immer so. Das ist allgemein anerkannt. Vor einer bestimmten Zeit gab es Bedingungen ähnlich jenen der Erde dort. Leben war möglich. Entweder verlor der Mars die Atmosphäre und den größten Teil seines Magnetfeldes innerhalb eines langen Zeitraums, als der Zerfall radioaktiver Elemente nicht mehr genügend Wärmeenergie produzierte, um im flüssigen Kern Konvektionsströmungen anzutreiben, oder irgendwann gab es eine Katastrophe, und ein Plasmaphysiker sah sogar zwei einstige Nuklearschläge auf dem Mars!
Während die Existenz der lebensfreundlichen Phase immer weiter nach vorne geschoben wird, kommen immer mehr Indizien ans Tageslicht, dass der Mensch wesentlich älter ist als vermutet. Demnach kann es eine Zeitlang auf beiden Planeten gleichzeitig Leben gegeben haben. Und hier beginnt die Geschichte von der Verbindung zwischen Mars und Atlantis…
Marsgesicht reloaded
Es war die Nacht vom 5. auf den 6. April 1998. Die MGS (Mars Global Surveyor) -Sonde sollte nun endlich das sogenannte Marsgesicht in der Cydonia-Region des Mars überfliegen.
Das „Marsgesicht“ wurde erstmals 1976 populär, als die NASA-Sonde Viking 1 das Bild eines Tafelberges von drei Kilometern Länge und einer Breite von 1,5 Kilometern Größe funkte, der erstaunliche Ähnlichkeiten mit einem irdischen Gesicht hatte. Doch was man sehen konnte, war verblüffend: Da konnte man allem Anschein nach einen „Haarkranz“, einen halben Mund, eine halbe Nase und ein Auge erkennen (s. Abb. 1) Auf dem Bild waren auf diesem „Haarkranz“ symmetrisch verteilte Punkte zu sehen, die sich allerdings als Übertragungsfehler erwiesen. Allerdings wurde es aus einem Winkel von 10 Grad aufgenommen, so dass etwa die Hälfe des „Gesichts“ im Dunkeln lag.
Abbildung 1: Das erste Bild des Marsgesichts. Aufgenommen von der Viking A-Sonde. Bildnr.: 35A72, die schwarzen Pixel sind Bildübertragungsfehler, das ringförmige Objekt ist beim Entwickeln entstanden.
Über das Gebilde wurde seither viel diskutiert. Stellte es tatsächlich ein menschliches Gesicht dar? Sollten irgendwelche Marsbewohner, oder Astronauten aus einem fernen Sonnensystem auf dem Mars gewesen sein? Dann müssten sie allerdings auch auf der Erde gewesen sein, denn wie sollten sie sonst wissen, wie ein menschliches Gesicht aussieht?
Abbildung 2: Bild 35A72 bearbeitet durch SRI International
Erschwerend kommt hinzu, dass weitere künstlich wirkende Gebilde zu sehen waren, z. B. eine „Stadt“ mit einer „Hauptpyramide“ und eine weitere Pyramide etwas außerhalb der „Stadt“. Die Pyramiden schienen fünfeckig zu sein und wiesen eine erstaunliche Symmetrie auf. (s. Abb. 2)
Abbildung 3: Bild 35A72 in voller Auflösung mit eingerahmten Marsgesicht.
Nachdem es weitgehend ruhig geworden war um das Marsgesicht, stießen die Forscher Greg Molenaar und Vincent di Pietro auf eine weitere Aufnahme des Marsgesichts, die nur wenige Stunden nach der ersten Aufnahme mittels der Viking-Sonde aufgenommen worden war. Sie war aus einem Winkel von 30 Grad von der gleichen Seite her beleuchtet. Die Details waren wieder deutlich erkennbar! (s. Abb. 3)
Von den Bildern wurde mittels des Verfahrens des „Processed Image“ weitere Einzelheiten sichtbar. Auf diesen Bildern konnte man sogar Zähne im Mund erkennen. Dieses Verfahren basiert auf eine spezielle Technik von Computervergrößerungen, die von der Firma SRI International in Stanford durchgeführt wurde. Die neuen Bilder entstanden durch Zuhilfenahme mathematischer Operationen, bei denen eine Form des „Signal Processing“ verwendet wird, bei dem Charakteristiken oder Parameter herauskommen, die sich auf das Rohbild beziehen. (Abb. 4, Abb.5)
Abbildung 4: Das Marsgesicht, Vergrößerung des Bildes 35A72
Ich fertigte je ein Falschfarbenbild vom zuerst entdeckten Bild (s. Abb. 8) und der erst in den später achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts an entdeckten Aufnahme an. (s. Abb. 9)
Ich war damals überzeugt, dass die Monumente das Produkt einer früheren irdischen technischen Hochkultur, deren Mittelpunkt das legendäre Atlantis war und der es möglich war, Raumflüge zumindest bis Mond und Mars durchführen zu können, war.
Abbildung 5: Abb. 1-3: Vergrößerung des Bildes 35A72f (von SRI International bearbeitet)
All diese Gedanken führte ich ausführlich in meinen Büchern Leben im Weltraum und Das Erbe von Atlantis (Ur-Version von 1997!) aus.
Und nun saß ich da und wartete auf die Übermittlung des MGS-Bildes, das eine deutlich höhere Auflösung als die Viking-Sonden versprach, und die Enttäuschung war riesig: Da kam ein schmales langes Etwas, das mit dem auf den Viking-Sonden zu sehenden „Gesicht“ nicht die geringste Ähnlichkeit hatte. (s. Abb. 10) - Das Bild muss man sich dazu stark vergrößert vorstellen.
Abbildung 6: : Bild 70A13f vom Marsgesicht. Bearbeitet von SRI International
Abb. 1-4
Und so musste ich eine Wettschuld bei einem befreundeten Forscher einlösen, mit dem ich vor dieser Nacht der Übertragung um einen Kasten feinsten Karlsberg Urpils gewettet habe, dass das Marsgesicht echt und künstlich ist.
Doch um auf jene Nacht zurückzukommen: Andere Forscher saßen wie ich an ihren Computern und waren ebenso enttäuscht wie ich. Es wurden Versuche unternommen, das „Marsgesicht zu retten“, doch es schien hoffnungslos.
Abbildung 7: Abb. 1-6: Vergrößerung des Marsgesichts auf dem Bild 70A13f (von SRI International bearbeitet)
Die Aufnahme wurde aus 444,21 Kilometern gewonnen. Wegen schlechter Durchsicht der winterlichen
Abbildung 8: Falschfarbendarstellung des Bildes 70A13f durch Roland M. Horn
Marsatmosphäre, musste das Bild kontrastgesteigert werden. Es hieß, dass das Bild mit 4,32 Metern Auflösung pro Pixel das Bild zehnmal schärfer sei als jede andere Aufnahme der Region. Die Sonne stand bei der Aufnahme 25 Grad hoch im Südwesten.
Abbildung 9: Falschfarbendarstellung des Bildes 35A72f durch Roland M. Horn
Der Umstand, dass schlechte Durchsicht herrschte, hätte mich stutzig machen sollen, aber ich verblieb im Chor derjenigen, die der Meinung waren, dass das „Marsgesicht“ kein künstliches Objekt war. Auch die Pyramiden wurde von der MGS-Sonde überflogen und neu fotografiert, und auch hier schien die Symmetrie nicht mehr in der klaren Form der Viking-Aufnahmen gegeben zu sein.
So ordnete ich das Marsgesicht in meinem Buch Gelöste und ungelöste Mysterien dieser Welt, das in einer stark erweiterten Form unter dem Namen Menschheitsrätsel lange als Ebook erhältlich war und bald wieder in Druckform erscheinen wird, den gelösten Rätseln zu.
Es ist meinem deutschen Forscher- und Autorenkollegen Gernot Geise zu verdanken, dass das „Marsgesicht“ später doch wieder in mein Fadenkreuz der Anomalie-Forschung gelangte. Geise schrieb in einem Artikel für Atlantisforschung.de:
Eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version des ‚Marsgesicht‘-Fotos lässt ahnen, dass die alten VIKING-Fotos doch nicht so schlecht waren, wie die NASA behauptet hatte. Wie berichtet, hatte die NASA nach der Übermittlung der ‚Marsgesicht‘-Fotos durch den GLOBAL SURVEYOR im Jahre 1989 triumphierend aller Welt kundgetan, nun sei der Mythos von einem künstlich angelegten steinernen Gesicht endgültig vom Tisch. Es handele sich hierbei nur um eine erodierte formlose alte Felsenplattform, die auf den ‚schlechten‘ VIKING-Bildern rein zufällig durch Licht- und Schatteneinwirkung eine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht aufweise. Das habe man ja immer schon gesagt. Dabei hat die NASA jedoch geflissentlich nicht erwähnt, dass das GLOBAL SURVEYOR-Bild unter denkbar ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen wurde und nur 4 % der Bildinformationen enthält wie die ‚schlechten‘ VIKING-Bilder.“ (Geise 2017.: Global Surveyor und das „Marsgesicht“ auf Atlantisforschung.de. Vollständige Quelle im Literaturverzeichnis). (Abb. 11 zeigt das Originalbild der kontrastverstärkten Version.)
Abbildung 10: Originalbild des MGS-Rohbildes von 1989, wie es zuerst erschien.
Geise deutet in seinem Artikel an, dass die NASA gewisse Informationen bewusst zurückgehalten hat. Für diese Behauptung werden wir später eine mögliche Bestätigung finden. Ob dies wirklich zutreffend ist, weiß ich nicht, doch Geise bildet die Bilder in seinem Kapitel ab, die zuerst ein „nichtssagendes Bild von der NASA“, und daneben die eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version des „Gesichts“ zeigen. Hier ist das Marsgesicht wiederzuerkennen, und wenn man genau hinschaut, erkennt man sogar Nasenlöcher. (s. Abb. 12)
Zudem zeigt Geise eine weitere Aufnahme des Gesichts durch die MGS-Sonde von 2001. Er teilt mit, dass die Sonde um 25 Grad gedreht werden musste, um das „Gesicht“ ins Blickfeld der Kamera zu bekommen. Geise schreibt hierzu:
„Die hieraus resultierende Aufnahme ist wesentlich besser als das erste Foto. Sie hat die höchste Auflösung, die mit der MGS-Kamera möglich ist. Auf ihr sind noch Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen. Auf den VIKING-Bildern lag dieser Wert bei etwa 130 Metern.“ (Geise in seinem erwähnten Artikel)
Trotz der optimal ausgenutzten Auflösung glich das Bild weiterhin eher der ersten MGS-Aufnahme, als dem auf den Viking-Bildern. Geise schreibt dazu in seinem Artikel:
„Die neue Aufnahme, zusammen mit der Höhenmessung, zeigt, dass das ‚Gesicht‘ ein Tafelberg ist, wie sie in der Mars-Region Cydonia häufig vorkommen. Sie zeigt aber auch, dass die ‚Skeptiker‘ durch dieses Bild nicht zu widerlegen sind. Es mag sich hier tatsächlich ‚nur‘ um einen natürlich entstandenen Tafelberg handeln, doch warum zeigt er Details, die ‚natürlicherweise‘ recht unwahrscheinlich sind? Falls das ‚Gesicht‘ ehemals künstlich angelegt wurde, dann muss dieser Zeitpunkt Jahrtausende oder Jahrzehntausende zurückliegen. Berücksichtigt man die in diesem Zeitraum stattgefundene Erosion, ist es fast ein Wunder, dass dennoch
so viele Details vorhanden sind.“ (Rechtschreibung an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst)
Abbildung 11: Ausschnitt aus Abb. 10
Diese Aussage – oder besser das Bild – enttäuscht wieder etwas, sollte man doch bei dieser Aufnahme eine bessere Qualität und somit eine deutlichere Ähnlichkeit zu einem menschlichen Gesicht haben. Da vergisst man leicht, dass auf dem Bild deutlich zu sehen ist, dass der Haarkranz auf der rechten Seite weitergeht, der weitgehend symmetrisch ist.
Abbildung 12: Die kontrastgesteigerte Version des MGS-Rohbildes
Wenn das Bild so alt ist, wie Geise annimmt – oder noch älter – sind diese Erosionsspuren durchaus zu erwarten. Andererseits hätten wir dieses „Gesicht“ – wenn es denn eins ist – nie als ein solches erkannt, wenn die MGS-Sonde die erste gewesen wäre, die die Formation entdeckt hätte.
Abbildung 13: Die Aufnahme des Marsgesichts im vom MGS aus dem Jahr 2001
Geise weist weiter darauf hin, dass die „Hauptpyramide“ in der „Stadt“ weiterhin wie eine Pyramide aussieht, auch wenn sie nicht ganz so deutlich erscheint wie auf den Viking-Fotos – aber auch deutlich genug, um als fünfseitige erodierte Pyramide durchzugehen. (Abb. 14)
Der Forscher Michael. J. Craig erkennt, wie er in seinem Buch Secret Mars schreibt, auch auf der östlichen dunklen Seite einen „verborgenen Augensockel“ und „verdunkeltes Material“.
Geise erwähnt in seinem Buch Wir sind Außerirdische den seltsamen Umstand, dass das „Gesicht“ wie die „Stadt-Pyramide“ exakt in Nord-Südrichtung ausgerichtet ist. Nach Norden, wohin auch die Achse des Mars weist.
Abbildung 14: Ausschnitt City mit Hauptpyramide und Fort (li. nach der Viking-Sonde, rechts nach der der MGS-Sonde
Geise gibt zu, dass es naheliegender wäre, dass das „Marsgesicht“ eine natürliche Formation ist, dessen Form durch Sandsturm-Einwirkungen, Licht- und Schattenspiele, Senkungen der natürlichen Tektonik Plattenbewegungen oder durch Erdbeben entstanden sei – wenn, ja wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es in der Nähe anderer seltsamer Formationen stünde und mit ihnen Verbindungen aufwiese.
Damit ist Geises Argumentationsschatz aber noch nicht beendet.
In seinem angesprochenen Buch kommt er in der Folge auf eine weitere Aufnahme zu sprechen, die 2004 durch die Mars Odyssey Sonde gewonnen wurde, ohne dass dieses Bild besondere Aufmerksamkeit erhielt. Die hätte sie aber verdient. Denn hier sah die Formation wieder weit gesichtsähnlicher aus, und auch der Haarkranz setzt sich auf der rechten Seite fort, wie hier noch deutlicher erkennbar ist. (s. Abb. 15 und 16)
Diese Sonde war mit einer Infrarotkamera ausgestattet, mittels der man, wie Geise in seinem Buch schreibt, „unter die Marsoberfläche sehen“ kann. Infrarotfotos vom Mars zeigten, dass das „Gesicht“ auf einem rechtwinkligen Fundament stehe, das aber dummerweise aufgrund von Sandverwehungen nicht sichtbar sei.
Auf einem vom Mars-Mars Reconnaissance-Orbiter (MRO) am 4. April 2004 gemachten Bild sieht das „Gesicht“ nun wieder „gesichtsunähnlich“ aus. (s. Abb. 17) Dabei spielt sicherlich die Partie eine große Rolle, die auf der auf den Viking-Fotos gemachten Aufnahmen im Dunkeln liegt und auf der neuen Aufnahme total zerfurcht aussieht. Die höchste Auflösung des Bildes beträgt 30 Zentimeter pro Pixel, und die Sonne bescheint die Szenerie von links mit einer Höhe von etwa 17 Grad über dem Horizont.
Abbildung 15: Das Marsgesicht nach der Mars Odyssey-Sonde
Abbildung 16: Ausschnitt des Marsgesichts aus Bild 14 und winkelkorrigiert durch Roland M. Horn
Der amerikanische Plasma-Physiker J. O. Brandenburg erkennt, wie er in seinem Buch Death on Mars schreibt auf diesem Bild auf der östlichen Seite einen starken erosionsbedingten Einschnitt, der der Länge nach verläuft. Er erkennt jedoch auch, dass auch das neue Bild das gleiche anscheinend „symmetrische Mauerwerk der Nase“ des Gesichts wie auf vorigen Bildern zeigt.
Es stellt sich also die Frage, ob das Gebilde doch eine natürliche Formation ist, oder dass es tatsächlich einst ein menschliches Gesicht war, das gerade in diesen Partien am meisten erodiert ist. Auf der vom Diplom-Chemiker Dr. Udo Günther betriebene ‚Webseite http://www.marspages. com‘ wird das „Gesicht“ als ein eindeutig erodierter natürlicher Tafelberg gesehen. Der Autor versucht seine Ansicht durch hochaufgelöste kleine Ausschnitte des MRO-Bildes einzeln zu betrachten. So erkennt er im „linken Auge“ einen „eingebrochenen Bergkegel, der einen kleinen, relativen flachen Bereich bildet.“
Im rechten Auge erkennt er die Endmoräne eines Murenabgangs1 von der zentralen Erhebung des Tafelberges.“. In der „Nase“ sieht er die „Mitte und höchste Erhebung des Bergkegels, die aus einem kleinen Meteorkrater oder einer stark verwitterten eingebrochenen Bergspitze besteht.“
Zum „Kinn“ schreibt er: „Südlichste der drei das Zentralmassiv bildenden Berge des Marsgesichts. Die Bergspitze ist teilweise nach rechts den Abhang hinabrutscht“ und zur „nördlichen Flanke“ des Gesichts sagt er: „Nördliche Begrenzung des Marsgesichts. Hier geht der Tafelberg durch einen steilen Abhang in die umliegende Ebene über, die mehrere Meter tiefer liegt. Auch hier ist das Material des Tafelberges teilweise den Abhang hinabgerutscht. Die kleinsten sichtbaren Felsbrocken haben einen Durchmesser von etwa 1 km.“ Auf der „südlichen Flanke“ sieht der Autor der Seite Geröllabhänge entlang der steilen Flanke des Tafelberges. Auch hier verweist er darauf, dass die kleinsten sichtbaren Felsbrocken einen Durchmesser von einem Kilometer aufweisen.
Dieses „Suchen in den Krümeln“ erinnert mich an das Vorgehen mancher selbsternannter UFO-Skeptiker, die bei einer UFO-Sichtungswelle die einzelnen Fälle getrennt beschreiben und für jeden einen anderen natürlichen Auslöser finden, und, nachdem für zwei oder drei Fälle eine mehr oder weniger glaubhafte Erklärung gefunden haben, die ganze Sichtungswelle als erklärt ansehen. So werden die einzelnen Komponenten aus dem Zusammenhang gerissen und die Welle nicht mehr als GANZES gesehen. Ähnlich gehen sie vor, wenn sie einen komplexen UFO-Fall vor sich haben, der bestimmte Geräusche, ein bestimmtes Aussehen usw. aufweist. So werden gerne die Empfindungen des Zeugen als „psychisch“ angesehen., dem Geräusch eine bestimmte Erklärung zugewiesen, das Gesehene wieder etwas anderem usw.
Eine solche „Mehrfaktorenerklärung“ kann durchaus in der Lage sein, eine komplexe Sichtung zu erklären, doch man muss höllisch aufpassen, um nicht das GANZE aus den Augen zu verlieren und tatsächlich bestehende Zusammenhänge zu übersehen und „weg zu interpretieren“.
Wie genau die Analyse des Marsgesichts auf Marspages.eu ist, sehen wir an seiner Beschreibung der „Nase“: „Mitte und höchste Erhebung des Bergkegels. Besteht aus einem kleinen Meteorkrater oder einer stark verwitterten eingebrochenen Bergspitze.“ (Hervorhebung durch den Autor.) „Entweder/oder.“ Wenn es das eine nicht ist, ist es halt das andere. Wie der UFO-Betrachter der Skeptizisten: „Wenn es nicht die Venus war, dann war es halt ein Ballon.“ Hauptsache natürlich erklärt. Außerdem widersprechen viele der Teilerklärungen von Günther gar nicht mal so sehr der Erosionstheorie, so wie Brandenburg sie sieht.
Auf der Seite des Cydonia-Instituts (Thecydoniainstitute.com), einer privaten Initiative, finden wir einen Artikel von George J. Haas, einem Mitglied der präkolumbischen Society der University of Pennsylvania vom September 2007 (neu bearbeitet 2011), in dem er einige Ungereimtheiten bezüglich des Marsgesichts feststellt. Er stellt zunächst fest, dass das „Gesicht“ auf diesem Bild in einem sehr dunklen Licht gezeigt wird. Deshalb bearbeitete er das Bild, indem er die Helligkeit und den Kontrast änderte. Doch kommen wir zu einer Kuriosität: Zwei Tage nach der Einstellung dieses Bildes, äußerte sich der Operations-Spezialist Richard Leis vom HiRISE Operationscenter (HiROC) an der University of Arizona bezüglich des „Marsgesichts“:
„Das genau ist das wirkliche Marsgesicht. Ein mit Felsbrocken übersäter Tafelberg, der nicht durch imaginäre Wesen geschnitzt, sondern durch die langsame, aber stetige Erosion, die durch Wind, Einschläge, physikalischen Felseinbrüchen und vielleicht Temperaturänderungen verursacht ist.“ (Haas nach Richard Leis, HiRISE Blog, Face, (Friday April 13).”
(http://hirise.lpl.arizona.edu/HiBlog/.)
Haas schreibt weiter:
„Irgendwann, in den sommerlichen College-Ferien, ersetzte das Team der Universität von Arizona das Bild still und heimlich. Ihr originales umfassendes Bild des Gesichts, mit einer „Roh“-Version, die nicht nur an den Ecken beschnitten wurde, sondern auch invertiert ist. […] Obwohl die umgekehrte Ausrichtung in der verfügbaren Bildlegende des Bildes nicht angegeben wird, würde man, wenn man sich bemüht weiter zu lesen, im zweiten Absatz des bereitgestellten Textes schließlich realisieren, dass das Bild tatsächlich verkehrt herum, mit dem Norden nach unten zeigend, präsentiert wird.“
Das ist schon ein Hammer: ein zuvor richtig herum eigestelltes Bild vom Marsgesicht, wird von einem Tag auf den anderen umgedreht und beschnitten. Welchen Sinn macht das, außer dem, den Betrachter zu verwirren? Doch lassen wir Haas weitersprechen:
„Nach einer umfangreichen E-Mail-Anfrage, wurden die gegebenen Gründe, weswegen das gegenwärtige Bild verkehrt herumgezeigt wird, auf die Tatsache zurückgeführt, dass das Bild nicht bearbeitet war und in seinem Roh-Format veröffentlicht wurde, die eine umgekehrte Ausrichtung hätte, was bedingt sei durch die Kombination des Pushbroom-Imagers und die Süd-Nord-Umlaufbahn der HiRISE-Kamera. Kurz gesagt, sind alle Roh-Bilder, die eine umkehrte Ausrichtung haben, unbearbeitet und umgekehrt. Die Erklärung war in Anbetracht der Tatsache interessant, dass jedes andere HiRISE-Bild, das auf der Arizona-Universität abgebildet wird, bearbeitet sind und mit dem Norden oben präsentiert wird.“
Abbildung 17: Bild der MRO-Sonde vom Marsgesicht
Abbildung 18: gedreht und winkelkorrigiert durch Roland M. Horn
Haas zieht den Schluss:
„Ich sehe keinen Grund, ein umgekehrtes Bild von dem Cydonia Gesicht zu präsentieren, außer dem, die Öffentlichkeit zu verwirren und seine gesichtsartigen Details zu verschleiern.“
(Auf Abb. 18 sehen Sie das Bild in der „richtigen“ Orientierung.)
Soll hier tatsächlich etwas vertuscht werden, wie es so oft behauptet wird? Ich bin solchen Dingen gegenüber immer etwas skeptisch, aber feststeht: Auch ich habe mich durch das (umgekehrte) Bild verwirren lassen und mich in meiner damaligen Auffassung, dass das „Marsgesicht“ nur ein Steinhaufen ist, bestätigt gefühlt und mich in diversen Veröffentlichungen entsprechend geäußert…
Doch kommen wir auf die anderen Strukturen in der Nähe des „Marsgesichts“ zurück. Wenn es sie nicht gäbe, bliebe ich dabei, dass das Marsgesicht ein natürlicher Tafelberg ist, der (besonders auf den Viking-Bildern) zufällig einem menschlichen Gesicht ähnlich ist.
Das stadtähnliche Gebilde haben wir bereits erwähnt. Geise schreibt dazu in seinem genannten Artikel:
„Die Objekte der ‚City‘ sahen auf den VIKING-Fotos recht eindrucksvoll nach einer Pyramidenansammlung aus, wobei einer dieser Objekte, das ‚Fort‘, Ähnlichkeiten mit einer eingebrochenen Pyramide hatte.“
Geise weist darauf hin, dass die MGS-Bilder auch die (Haupt)-Pyramide in der Stadt nicht etwa wie ein natürlicher Steinhaufen, sondern eindeutig wie eine Pyramide aussähen, wobei er hinzufügt, dass sie stark verwittert ist.
Innerhalb dieses stadtähnlichen Gebildes stoßen wir auf ein eben kurz erwähntes weiteres Gebilde, das von seinem Entdecker Richard C. Hoagland als „Fort“ – im deutschen Sprachraum auch oft unter dem Begriff „Festung“ bekannt – bezeichnet wird. (s. Abb. 19) Zu dieser Struktur äußerst sich Geise dahingehend, dass das Objekt Ähnlichkeit mit einer eingebrochenen Pyramide habe. Die MGS-Fotos zeigen nach Geise allerdings, dass dieses Objekt auf den MGS-Fotos vollkommen anderes aussähe. „Hier ist der Mythos einer eingebrochenen Pyramide endgültig dahin,“ schreibt Geise. Hat er Recht?
Abbildung 19: Das „Fort“ nach der MGS-Sonde (links). Zum Vergleich rechts: Das „Fort“ nach der Viking-Aufnahme 35A72.
Craig erkennt in dieser Struktur jedenfalls, dass auf der Viking-Aufnahme deutlich eine trapezoide Form mit einer dreieckigen Umgrenzung zu erkennen sei. Die dreieckige Form sei auffallend. Auch er bemerkt einen Unterschied zwischen den Viking-Bildern, die mit verhältnismäßig geringer Auflösung gemacht worden sind und den Bildern, die von der Mars Express- und der MGS-Sonde gemacht wurden. Im Gegensatz zu Geise sagt er allerdings, dass die Entstehung dieser Formation Rätsel aufgäbe. Er erkennt in dem Bild ein Muster von geradliniger und geometrischer Beschaffenheit, das auf eine darunterliegende, künstliche Struktur hinweisen könnte.
Wenn man den Durchmesser von etwa zwei Kilometern vermesse, sei der deutlichste Hinweis auf ein künstliches Element die grundlegende Plattform, die eine abgerundete dreieckige Form mit Richtung Norden und eine scharfe, rechtwinklige Ecke nach Osten aufweist. Es gäbe auch Hinweise auf eine ähnliche, aufwändigere Konstruktion, die Merkmale wie an der südwestlichen und östlichen Seite aufweist. Diese seien jedoch weit weniger ausgeprägt.
Craig ist der Meinung, dass das unter dem Fort Features einer darunterliegenden künstlichen Struktur liegen und sieht geometrische Muster, wie er anhand von Bildern mit entsprechenden Markierungen verdeutlicht.
Craig zeigt also schon so einige Elemente auf, die auf eine künstliche Entstehung hinweisen. Und auch er verweist auf die Erosion.
Der Autor und Kolumnist Mac Tonnies weist in seinem Buch After the Martian Apocalypse auf den Umstand hin, dass das „Fort“ etliche Meilen westlich vom „Gesicht“ liegt und im Grunde ein keilförmiger Tafelberg mit abgeschrägten Ecken ist. Die breiteste Ecke verläuft parallel zum „Gesicht“, auch wenn die Geomorphologie des „Forts“ sich vollkommen von der des „Gesichts“ unterscheide, dessen Merkmale sanfte Kurven auf einer rechteckigen Plattform sind. Das Fort hingegen ist kantig, was Tonnies zufolge mehr auf eine künstliche Struktur hindeute. Relativ wenig Bauwerke auf der Erde seien abgerundet oder biomorph. Antike und neuzeitliche Strukturen seien normalerweise durch rechte Winkel gekennzeichnet. Ausnahmen sind spezielle Gebilde, wie z. B. Stadien, Observatorien und Luftverkehrstower. Im Gegensatz zu vielen anderen Strukturen zeige das „Fort“ Merkmale, die auf eine Künstlichkeit hinweisen könnten.
Ich möchte hier auf Geises Hinweis auf das rechteckige Fundament hinweisen, auf dem das Marsgesicht steht und somit die Künstlichkeitsthese auch für das Marsgesicht selbst spricht.
Mit Recht sagt Tonnies, dass man vom Fort wahrscheinlich gar keine Notiz genommen hätte, wenn da nicht ein anscheinend beschatteter „Innenhof“ auf den Viking-Bildern zu sehen gewesen wäre. Anomalistiker sahen auf dem scheinbar belichteten Inneren einen klaren Beweis dafür, dass das „Fort“ eine künstliche Struktur ist. Sie warteten gespannt auf hochauflösende Fotos.
Abbildung 20: Das Bild nach dem Shape from-Shading-Verfahren durch Dr. Carlotto
Der Bildwissenschaftler Mark J. Carlotto merkt an, dass während die gerundete Topologie des „Gesichts“ zeigen könnte, dass die Künstlichkeit des „Forts“ unmöglich scheint, die geometrische Erscheinung jedoch mit irdischer Architektur in vollem Einklang stünde. So erstellte er eine animierte perspektivische Rotation des „Forts“, indem er durch das sogenannte Shape from Shading-Verfahren topologische Rendering das Foto bearbeitete. (s. Abb. 20) In der Rotation, aber nicht auf dem zweidimensionalen Foto, wurde offensichtlich, dass das „Fort“ nach Innen eingebrochen war. Der niedrigste Punkt befindet sich im Zentrum der Formation und hinterlässt ein Unterteil aus zerklüfteten Trümmern, die sich im Randbereich abzeichnen.
Tonnies glaubt, dass die Cydonia-Features nach einer Umweltkatastrophe errichtet wurden, und so mache es auch Sinn, dass die Bauherren, soweit möglich, nach Zufluchtsorten gesucht hätten. Eine zurückgehende Atmosphäre sei eine signifikante Gefahr für die Bewohner auf der Oberfläche gewesen, wie es durch die unterschiedlichen Impakt-Krater auf der Oberfläche gezeigt würde. Außerdem würden ultraviolette Strahlung und tödliche kosmische Strahlen zu einer Massenflucht unter die Oberfläche des Mars führen.
Tonnies weist auch Kontroversen um ein vermutendes Untergrund-Merkmal hin, die im späten 2002 aufkamen, nach dem der NASA-Mitarbeiter Keith Laney ein Infrarot-Bild von Cydonia an Richard Hoagland durchsickern ließ. Laney war der Meinung, dass das Bild von der Arizona Mars Thermal Image System-Website der University of Arizona heruntergeladen worden sei, was auf einen Insider-Tipp basierte. Laney und Hoagland zufolge wurde das Bild eilig durch ein weniger interessantes Bild auf der Arizona State University Themis-Webseite ersetzt.