Impressum

© 2022 Doris Thomas

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Text und Illustrationen von Doris Thomas

Cover von Doris Thomas (mit freundlicher Genehmigung

nach einem Konzept vom Verlag an der ESTE)

www.Doris-T.de

ISBN: 9783754647363

Danksagung

Meinen herzlichen Dank

an meine Familie und diverse Freundinnen, die mich immer unterstützen und Mut zusprechen, wenn mal etwas nicht klappt. Einen besonderen Dank an den Verlag an der ESTE, der 2005 meinen Traum wahr werden ließ und die ersten Zabu-Abenteuer herausbrachte. Ein weiterer Dank geht an die vielen Schüler und Schülerinnen, die mir unzählige tolle Briefe und schöne Zeichnungen geschickt haben. Dank gebührt auch meinen Freunden auf den Azoren, die mich viele Male einluden, um von ihren Tour-Booten aus die wundervollen und beeindruckenden Meeressäuger in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und sogar mit wilden Delfinen zu schwimmen.

Die Trennung

Der Tag, an dem die Abenteuer von Zabu begannen, fing wie ein ganz gewöhnlicher Tag an. Am Morgen hätte noch niemand vermutet, dass etwas Besonderes geschehen würde. Zabu gehörte zu einer Schwertwalfamilie. Er war noch nicht erwachsen, aber auch kein ganz junger Wal mehr. Seine hellen Flecken leuchteten in strahlendem Weiß, nicht gelblich rosa wie bei Walbabys. Zabu wurde nicht mehr von seiner Mutter gefüttert, denn er konnte schon selber Fische fangen. Es gab allerdings viele Dinge, die er noch lernen musste. Das sollte unfreiwillig an diesem Morgen beginnen.

Die Sonne ging gerade auf, Zabu und seine Familie waren noch recht verschlafen. Schwertwale sind sehr stark und werden deswegen von allen Meerestieren gefürchtet. Sie konnten also ruhig schlafen und hatten nicht einmal einen Wachposten. Die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Wasser, als sich langsam ein Schatten über Zabus Familie schob. Die Wale hatten schon oft das Tuckern von Motoren gehört, aber weil sie noch müde waren, beachteten sie das kleine Schiff nicht, das sich ihnen näherte. Langsam und gleichmäßig senkte sich eine Art Wand von der Wasseroberfläche bis zum Meeresboden.

Das Boot kam immer näher und näher, fuhr über die Wale hinweg und trennte mit einem riesigen Netz Zabus Familie in zwei Teile.

Jetzt erwachten die ersten Wale, und mit einem Schrei des Entsetzens weckten sie den Rest der Familie.

„Ein Netz, ein Netz!“, riefen sie wild durcheinander.

Die Wale blickten sich erschrocken um und erkannten, was geschehen war. Alle befanden sich auf der einen Seite des Netzes, alle, außer Zabu. Er starrte verwirrt auf das Ding, das ihn von seiner Familie trennte.

„Zabu, bleib, wo du bist!“, schrie ihm seine Mutter zu. Zabu spürte ihre Angst und rührte sich nicht von der Stelle.

„Was ist das?“, fragte er.

Seine Mutter bemühte sich, ruhig zu bleiben, obwohl sie sehr aufgeregt war.

„Es ist ein Netz, Zabu. Wir haben dir doch schon einmal von den Menschen erzählt. Sie leben nicht hier im Wasser, aber sie haben Boote, und mit diesen Netzen fangen sie Fische, ohne selber ins Wasser zu müssen.“

Zabu konnte sich das nicht vorstellen. Mit so etwas Komischem, einem Netz, Fische fangen. Pah, Menschen mussten langsame Schwimmer und schlechte Jäger sein.

„Aber ich kann euch doch sehen. Kann ich nicht einfach durch das Netz schwimmen?“

„Nein Zabu, das Netz ist zu fest. Du würdest dich darin verwickeln und vielleicht ersticken“, mahnte seine Mutter.

Zabu konnte sich auch das nicht vorstellen, aber er hatte gelernt, auf seine Mutter zu hören.

„Ich will aber wieder zu dir. Ich will auf deine Seite. Ich will hier nicht ganz alleine sein.“