Sechzig Stunden sind ein Anfang

Kann man eine Stadt in drei Tagen kennenlernen? Wahrscheinlich nicht, und erst recht nicht die zweitgrößte Stadt eines Landes. Eines aber kann man auf jeden Fall: Einen ersten Einblick bekommen und für sich entscheiden, wie man die weitere Bekanntschaft gestalten möchte. So war diese Reise also der bisherige Höhepunkt eines kleinen, aber feinen Italienischkurses, der schon eine Weile lief, und wir machten uns zu dritt voller Neugier und Wissbegierde auf, um die Heimat unserer Kursleiterin, die natürlich ebenfalls mit von der Partie war, kennenzulernen.

Mailand empfing uns so, wie wir es am wenigsten erwartet hatten: einerseits mit Regen, dessen Wahrscheinlichkeit in der Vorhersage im Internet als minimal angegeben gewesen war, andererseits mit überaus eifrigen fliegenden Händlern, die uns direkt am Shuttlebus vom Flughafen zum Hauptbahnhof erwarteten, um bunte Regenschirme an den Mann oder die Frau zu bringen. Später stellte ich fest, dass die Schirme in dieser Stadt insgesamt ein wesentlich freundlicheres Design aufweisen, als das in der Regel bei uns der Fall ist. So schlagen sie einem immerhin nicht zusätzlich aufs Gemüt, wenn das Novemberwetter ohnehin schon zu wünschen übrig lässt.