Heike Haas
Figuren zeichnen aus der Hüfte
Strichmännchen und Menschen
schnell und einfach zeichnen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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ISBN 978-3-7475-0142-9
1. Auflage 2020
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Lektorat: Sabine Schulz
Korrektorat: Petra Heubach-Erdmann
Covergestaltung: Heike Haas, Christian Kalkert
Electronic Publishing: Petra Kleinwegen
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Impressum
1 Material
1.1 Bleistift
1.2 Kugelschreiber
1.3 Fineliner
1.4 Buntstift
1.5 Wasserfarbe
1.6 Brushpen
1.7 Marker
2 Proportionen und Referenzmaße
2.1 Realistische Proportionen
2.2 Tatsächlich gezeichnete Proportionen
3 Die einfache Figur
3.1 Kopf
Kopfvarianten
Augen
Nase und Mund
3.2 Die Basis
Figuren von vorne
Figuren von der Seite
Figuren von hinten
3.3 Figuren im Sitzen
3.4 Arme und Beine
3.5 Einfache Hände
3.6 Die einfache Figur im Kontext
3.7 Strichmännchen unter der Lupe
4 Der Kopf
4.1 Kopfvarianten
Der Kopf von vorne
Das Profil
Die optische Verkürzung
4.2 Gesicht
Augen
Nase
Mund
Kombinationen aus Augen, Nase und Mund
4.3 Haare
Frisuren
Bärte
4.4 Mimik
Grundemotionen
Komplexe Emotionen
Falten
4.5 Der Hals
5 Der Körper im Detail
5.1 Arme und Beine
5.2 Figuren im Stehen
5.3 Figuren im Sitzen
5.4 Figuren in Bewegung
5.5 Oberkörper
6 Hände und Füße
6.1 Hände
Einfache Hände
Komplexere Hände
Hände, die was können
Hände, die etwas halten
Typische Handhaltungen
Hände im Doppelpack
Hände und Körper
Hände und Emotionen
6.2 Füße
Fußstellungen
7 Charaktere und Diversität
7.1 Charaktere
7.2 Diversität
Frauen
Internationalität
Menschen mit Behinderung
Unterschiedliche Körperformen
8 Figuren in Szene setzen
8.1 Positionierung der Figur
8.2 Figurengruppen
8.3 Die Figur in Verbindung mit Text
Die Sprechblase
Die Flüsterblase
Die Gedankenblase
Variationen
Leserichtung
8.4 Dynamik
Speedlines
Strahlen
8.5 Interaktion
Figur und Gegenstand
Figur und Figur
8.6 Kontext
Figuren im Alltagskontext
Figuren im Businesskontext
9 Kleidung
9.1 Einfache Kleidungsstücke
9.2 Kleidungsstücke jeglicher Art
Hosen
Kleider & Röcke
Jacken
Bluse, Hemd und Jackett
Schuhe
Mützen
Hüte
Berufskleidung
9.3 Kleidung als Kontext
Accessoires
Handy & Co
Faltenwurf
9.4 Muster
10 Der eigene Stil
10.1 Der Weg zum eigenen Stil
10.2 Der kleine Unterschied
10.3 Starke Unterschiede im Stil
10.4 Deinen Stil üben
Der Faktor Zeit
Der Faktor Material
Inspiration vs. Imitation
11 Spielerische Übungen
11.1 Punkt, Punkt, Komma, Strich
11.2 Kritzelprofile
11.3 Mann mit Hut
11.4 Figurenschemen
Literaturverzeichnis
Danksagung
Ich liiiebe es, Menschen zu zeichnen.
Warum ich dieses Buch schreibe? Weil ich dir diese Freude am Menschen- und Figurenzeichnen weitergeben möchte. Wenn du also am Ende dieses Buches angekommen bist, hoffe ich, dass dieser erste Satz auch zu deinem Satz wird.
In meiner Laufbahn als Graphic Recorderin und Illustratorin stelle ich immer wieder fest, dass ich bei der Erstellung von Prozess- und Strategiebildern, beim Zeichnen meiner Sketchnotes, in meinem Skizzenbuch und bei Grußkarten auf eins nicht verzichten kann: auf Figuren nämlich.
Klein, groß, dick, dünn, sitzend, stehend, lesend, lachend oder betrübt. Figuren sind für mich superwichtig und ich merke auch in meinen Workshops immer wieder, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerade beim Figurenzeichnen unglaublichen Spaß haben. Dabei tun sich viele anfangs gleichzeitig wahnsinnig schwer. Der Anspruch an die eigene Zeichnung ist hoch, und sobald auch nur ein Strich vermeintlich falsch sitzt, möchte man sich gerne die Haare raufen und das Papier zerknüllen. Dabei ist genau dieser angebliche Fehler das wichtigste Learning beim Zeichnen von Menschen und unterschiedlichen Figuren. Denn gerade die kleinen Fehler bringen dich dazu, darüber nachzudenken, warum ein Menschlein so aussieht, wie es auf deinem Papier nun mal gerade aussieht.
Wenn ich in meinen Zeichen-Kursen zu Figuren überleite, höre ich oft: »Ach, das kann ja heiter werden!« oder »Menschen – kann ich gar nicht!« Noch bevor die letzte Silbe dieses Satzes ausgesprochen ist, begibt sich der Sprechende in eine Haltung der Ablehnung. Der Stift wird zur Seite geschoben, die Mundwinkel wandern nach unten und die Arme werden verschränkt. Genau diese Haltung möchte ich mit dir aufbrechen, denn die sitzt auch oft im Kopf. Du kannst alles zeichnen, wenn du dich damit auseinandersetzt, wenn du übst, interessiert dranbleibst und vor allem genau hinschaust.
Dann kannst du auch jemanden zeichnen, der mit verschränkten Armen verächtlich auf seinen Bleistift äugt.
Ich möchte dich nun also dazu bewegen, Glaubenssätze wie »Ich kann nicht zeichnen« und »Figuren gehen gar nicht« ad acta zu legen und mutig die tollsten Menschen zu zeichnen. Wenn du dieses Buch von vorne nach hinten durchgelesen hast oder einmal quer von Kapitel zu Kapitel gesprungen bist, wirst du die folgenden Dinge sicherlich sehr gut meistern:
Beim ersten deutschen Sketchnote Barcamp habe ich eine spontane Barcamp-Session angeboten. »Figuren aus der Hüfte« hieß die damals. Der Titel der Session ist mein ganz persönliches Credo, wenn es um das Zeichnen von Menschen geht. Denn alles, was spontan entsteht, also aus der Hüfte, hat oft den besten Duktus, ist meist der beste Ansatz. Ganz oft zeichne ich für Kunden Strategiebilder, auf denen viele Menschen vorkommen. Dabei ist die erste Skizze fast immer die beste und es ist oft schwer für mich, die Haltung, den Gesichtsausdruck dieser ersten leicht hingeworfenen Skizze zu kopieren und zu replizieren.
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Der erste Tipp, den ich dir daher mit auf den Weg geben möchte, ist: Versuche immer am Anfang eine schwungvolle Skizze aus dem Bauch heraus (oder aus der Hüfte). Auch, wenn du noch nicht genau weißt, wie die Hände, der Körper oder der Gesichtsausdruck genau umsetzbar sind. Dein erster Impuls, der erste dynamisch beschwingte Strich ist oft der beste. |
Einer meiner erfolgreichsten Instagram-Posts 2019 war ein uraltes, hingehuschtes Figürchen, das ich irgendwann mal mit Kugelschreiber auf einen Telefonzettel gekritzelt hatte.
Ich vermute, dass die Figur deshalb so gut ankam, weil vielleicht gerade wegen ihrer unperfekten Darstellung genau rüberkam, welches Gefühl ich damit zum Ausdruck bringen wollte. Gerade diese Unperfektion scheint den Reiz vieler Figuren auszumachen. Daher möchte ich dir mithilfe dieses Buches zeigen, wie man Figuren aus der Hüfte zeichnet.
Dieses Buch richtet sich vor allem an Anfänger, die einen ersten Einstieg in das Zeichnen von Figuren haben wollen. Einsatzgebiete hierfür sind vielfältig. Ob für Sketchnotes, auf Flipcharts, für Visualisierungen oder Präsentationen im Job, für kreative Grußkartenprojekte oder den Einsatz im Bullet- oder Traveljournal. Figuren oder witzige Männchen können überall hilfreich sein. Die Kapitel schaffen Identifikation und lösen Emotionen aus.
In Kapitel 1 werfen wir zunächst einmal einen Blick auf das Material, das du brauchen wirst, wenn du mit diesem Buch arbeitest.
Hilfreiche Proportionen findest du in Kapitel 2 »Proportionen und Referenzmaße«.
In Kapitel 3 »Die einfache Figur« kommen auch schon direkt die ersten Figuren. Dieses Kapitel soll dir das Handwerkszeug zum Zeichnen der ersten eigenen Figuren vermitteln.
Das Wichtigste zum Thema »Kopf« findest du in Kapitel 4. Neben Mimik, primären und sekundären Gesichtsausdrücken wird es auch um Haare gehen.
Wenn du bereit bist für etwas mehr Infos, dann findest du in Kapitel 5 »Der Körper im Detail« die nötigen Infos zu Körper und Körperhaltung sowie zu Armen und Beinen.
In Kapitel 6 richtet sich die Aufmerksamkeit auf »Hände und Füße«. Schnell wirst du bemerken, dass alles gar nicht so schwer ist, wie du vielleicht anfänglich geglaubt hast.
Damit schaffst du die ersten Grundlagen für Kapitel 7, in dem es um »Charaktere & Diversität« gehen wird und darum, wie du die Vielfalt des menschlichen Aussehens einfach aufs Papier bringst.
Vom Charakterkapitel geht es direkt in Kapitel 8 »Figuren in Szene setzen«. Wie du deine Figur richtig auf dem Papier positionierst, erfährst du hier.
Kapitel 9 »Kleidung« eröffnet dir einen Kleiderschrank voll mit Klamotten, Schuhen und Accessoires, mit denen du deine Figuren einkleiden und ausstatten kannst.
Jeden Zeichner, jeden Kreativen treibt die Frage nach dem eigenen Stil um. In Kapitel 10 »Der eigene Stil« möchte ich daher gemeinsam mit dir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Mal sehen, was ich für dich und deinen Stil tun kann.
Außerdem findest du am Ende des Buches Kapitel 11 mit einigen Übungen, um den Kopf freizubekommen.
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Wenn du beim Lesen auf dieses Symbol stößt, wartet eine Aufgabe auf dich, die dich beim Üben unterstützen soll. |
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Dieses Symbol steht für einen Hinweis oder Tipp, wie man beispielsweise etwas leichter zeichnen kann. |
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Wenn du hingegen dieses Zeichen in einem der folgenden Kapitel findest, dann ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. |
Auf der Webseite des Verlages unter www.mitp.de/0140 findest du Übungsblätter zur Mimik zum Download.
So, das war es nun fürs Erste und jetzt bist du an der Reihe. Stift und Papier gezückt und los geht’s.
Ich wünsche dir viel Freude mit diesem Figurenbuch und hoffe, dass du bald sagen kannst:
»Ich liiiebe es, Figuren zu zeichnen!«
Foto: Sung-Hee Seewald
Heike Haas ist in München geboren und gründete 2014 das waschatelier für Kunst & Kommunikation. Seither verknüpft sie ihre beiden beruflichen Leidenschaften miteinander und ist als Illustratorin und Graphic Recorderin in ganz Deutschland unterwegs. Ihr Spezialgebiet sind Strategiebilder und Projektvisualisierung, bei der sie interne Kommunikations- und Strategieprozesse im Big Picture abbildet.
Heikes Herz schlägt für die Familie, die Lyrik, guten Wein und die Illustration auf zerknautschtem Packpapier. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in München. Seit Juni 2020 ist sie Vorstandsmitglied der Illustratoren Organisation e. V. Ihr Erstling »Flipchart – das Praxisbuch für Einsteiger« erschien 2018 ebenfalls bei mitp.
Sabine Müller-Waltle ist Tirolerin und lebt seit 2005 in der Region Hannover. Unter dem Namen Waltledesign illustriert sie vielfältigen Business-Content in Strategie-, Erklär- und Zielbildern nebst Graphic Recordings für namhafte Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft.
Als Dipl. Designerin unterstützt sie, vorwiegend in der Lebensmittelbranche, auch Unternehmen zeichnerisch und beratend bei der Findung und Erarbeitung von neuen Produktideen.
Kreativ, auch am Herd, liebt sie es, die eigene Ernte auf den Tisch zu bringen und die freie Zeit aktiv unter anderem mit ihrem Islandpferd und der Familie zu verbringen und Landluft zu schnuppern.