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Langzeitbelichtung und
Nachtfotografie

Ronny Ritschel

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-95845-757-7

www.mitp.de

© 2013 mitp-Verlags GmbH & Co. KG, Frechen

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Lektorat: Monika Kruse-Köhn
Sprachkorrektorat: Frauke Wilkens
Covergestaltung: Christian Kalkert
Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck

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Inhalt

VORWORT

DAS BUCH

Kapitel 1
DER AUTOR

Kapitel 2
DIE LANGZEITBELICHTUNG

2.1 Gestaltungsmittel

2.2 Bewegungsunschärfe und Dynamik

Kapitel 3
DIE AUSRÜSTUNG

3.1 Das Stativ

3.2 Der Stativkopf

3.3 Der Fernauslöser

3.4 Der Graufilter

Aufgabe des Filters

Bezeichnung und Stärke

Schraub- oder Einsteckfilter

Variable ND-Filter

Die gleichzeitige Verwendung von mehreren Filtern

3.5 Das Objektiv

3.6 Die Kamera

Kapitel 4
KAMERAEINSTELLUNGEN

4.1 RAW oder JPEG?

4.2 Die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung – Hotpixel

4.3 Die Spiegelvorauslösung

4.4 Lichtempfindlichkeit – kurz ISO

4.5 Der Bulb-Modus

4.6 Das Histogramm

Kapitel 5
AUFNAHMEPROZESS EINER LANGZEITBELICHTUNG

5.1 Bildausschnitt und Fokussierung

5.2 Richtige Belichtungszeit ermitteln und neu berechnen

5.3 Welcher Aufnahme-modus?

5.4 Welcher ISO-Bereich?

Kapitel 6
MOTIVE FÜR LANGZEITBELICHTUNGEN

6.1 Landschaft

6.2 Urban

6.3 Architektur

Kapitel 7
NACHTFOTOGRAFIE

7.1 Planung und der richtige Zeitpunkt

7.2 Sicherheitsmaßnahmen

7.3 Blaue Stunde

7.4 Die komplette Dunkelheit

7.5 Lichtsterne und Lichtspuren

7.6 Langzeitbelichtung in der Nacht

Kapitel 8
FOTOGRAFIEREN IN DER NACHT.

8.1 Ausrüstung

Die Kamera

Das Stativ und der Stativkopf

Das Objektiv

Der Fernauslöser

Die Taschenlampe

8.2 Fokussierung

8.3 Belichtungsmessung, Blende und Verschlusszeit

8.4 Welcher Aufnahmemodus…

Der A-Modus

Der S-Modus

Der M-Modus

8.5 Welcher ISO-Wert? ISO-Rauschen

Architektur und Landschaftsaufnahmen

Street und Porträt

Rauschreduzierung bei Nachtaufnahmen

8.6 Histogramm für Nachtaufnahmen

Kapitel 9
MOTIVE FÜR DIE NACHTFOTOGRAFIE

9.1 Landschaft

9.2 Urban und Architektur

9.3 Street

9.4 Special – Feuerwerk fotografieren

Stativ, Fernauslöser und Weitwinkelobjektiv

ISO, Blende und Verschlusszeit

Standort

Kapitel 10
BILDKOMPOSITION UND -GESTALTUNG

10.1 Eine Frage des Formats

10.2 Farbe oder Schwarz-Weiß

Kapitel 11
BILDBEARBEITUNG

Meine Art der Bildbearbeitung

11.1 Bearbeitung in Adobe Lightroom

Grundfunktionen, die Sie kennen sollten

Histogramm

Grundeinstellungen

Werkzeuge

Gradationskurve

Teiltonung

Details

Effekte

11.2 Schwarz-Weiß-Bearbeitung

Die Freistellung

Erste Einstellungen

Verlaufsfilter und Korrekturpinsel

Gradationskurve für mehr Kontraste

Die gewisse Note

Schärfe und Rauschreduzierung

Vorher – Nachher

11.3 Farbbearbeitung

Das Ausgangsbild

Verlaufsfilter

Farbgebung durch Tonung

Korrekturpinsel

Weitere Schritte

Vorher – Nachher

11.4 Bearbeitung einer Nachtaufnahme in Lightroom

11.5 Bearbeitung in Adobe Photoshop

Histogramm und Beschnittwarnung

Photoshop-Korrekturwerkzeuge

Tonwertkorrektur und Gradationskurve

Sättigung und Schwarz-Weiß

Farbbalance – Tonung für Schwarz-Weiß

11.6 Schwarz-Weiß-Bearbeitung

Vergleich Lightroom und Photoshop

11.7 Farbbearbeitung

Vergleich Lightroom und Photoshop

11.8 Bearbeitung einer Nachtaufnahme

Kapitel 12
ALLES HAT EIN ENDE

INDEX

Vorwort

Manchmal sieht man Fotos und denkt sich »Verdammt, wie hat der das gemacht«. Ronny macht genau solche Aufnahmen. Jedes einzelne mit einer surrealen Faszination, die mich in ihren Bann zieht.

Ich beschäftige mich heute nicht mehr sehr viel mit Nachtfotografie und Langzeitbelichtungen, da ich mich auf Menschen spezialisiert habe. Als ich einen Ersatzdozenten für meine Workshops zu dem Thema gesucht habe, konnte ich mir niemand besseren vorstellen als Ronny. Er ist nicht nur menschlich ein ganz toller Typ, sondern fasziniert auch mit seiner akribisch perfekten Arbeitsweise, ohne dabei wie ein kauziger Nerd zu wirken. Im Gegenteil, Ronny ist jemand mit dem man stundenlang über Fotografie quatschen kann ohne dass es langweilig wird.

Langzeitbelichtungen faszinieren mich noch immer. Mit relativ einfachen Mitteln kann man fantastische Effekte erzielen ohne dabei zu Photoshop greifen zu müssen. Ich habe dieses Stilmittel bereits bei einigen Hochzeiten verwendet, um das Paar in einer bekannten Umgebung anders darzustellen. Ziehende Wolken und seidenglattes Wasser kombiniert mit einem Hauch von Blitzlicht erzeugen für mich Fotos, die einfach anders sind ohne dabei wie Effekthascherei zu wirken.

Ich sitze momentan auf Mallorca und fotografiere hier Menschen. Immer wenn ich zum Meer komme und die Brandung an die Klippen schlagen sehe, muss ich an Ronny denken und wie er diese Naturgewalt mit seiner Art der Fotografie einfangen würde. Zu dumm, dass ich mal wieder meinen Graufilter zu Hause vergessen habe und zu faul war das Stativ mitzuschleppen. Ronny hat es mit seinen Bildern geschafft, dass ich jedes Mal bei derartigen Anblicken an ihn denken muss. Auch wenn diese Art der Fotografie keine Neuerfindung ist, so hat er es doch geschafft, dass ich bei dem Wort Langzeitbelichtung sofort nur einen Namen im Kopf habe.

Ich freue mich, dass Ronny mit diesem Buch nun sein Wissen mit der Öffentlichkeit teilt und den Lesern das nötige Rüstzeug mit auf den Weg gibt, um diese Techniken auch einmal ausprobieren zu können.

Einen kleinen Tipp möchte ich allen Lesern noch mit auf den Weg geben. Fotografie ist eins der tollsten Hobbys der Welt und gleichzeitig einer der schönsten Berufe. Genießt die Zeit beim Fotografieren und freut Euch über Eure Bilder, ohne zu sehr auf die Bilder anderer zu starren und sich selbst zu vergleichen. Fotografie wird oft viel zu ernst genommen, dabei soll es doch in erster Linie Spaß machen und die Menschen sollen sich über die Bilder freuen. Um sich weiterzuentwickeln sollte man nicht das Ziel haben wie Fotograf XYZ zu fotografieren, sondern lediglich sich selbst immer in kleinen Schritten zu verbessern. Der eigene Fortschritt und die Freude darüber ist für mich eine der größten Motivationen.

Lieber Ronny, ich freue mich Dich kennengelernt zu haben und über die große Ehre, diese Zeilen als kleinen Einstieg in Dein Buch geschrieben haben zu dürfen.

Patrick Ludolph

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Das Buch

Ich spare mir an dieser Stelle das Wort Einleitung. Irgendwie finde ich es einfach nicht passend – ich habe keinen Roman geschrieben, obwohl man das anhand der Seitenzahl vielleicht denken könnte.

Fotografiebücher finden sich wie Sand am Meer in den Regalen der Buchhandlungen. Im Grunde wurde schon über fast jedes Fotografiethema etwas geschrieben. Zudem finden sich auch im Internet zahlreiche Anleitungen, Aufnahmetipps und Bearbeitungstricks rund um das Thema Fotografie, ebenso zum Thema Langzeitbelichtung und Nachtfotografie.

Warum also ein Buch über zwei doch sehr spezielle Themengebiete? Gibt es überhaupt so viel zu schreiben? Zwei berechtigte Fragen, die ich natürlich mit einem »Jaaaa« beantworten kann, denn sonst würden Sie diese ersten Zeilen nicht lesen. An dieser Stelle: Danke für den Erwerb meines Buches und schön, dass Sie sich für diese Fotothemen interessieren. Natürlich muss ich ehrlicherweise gestehen, dass sich gerade mal zwei Drittel des Buches mit der eigentlichen Langzeitbelichtung und der Nachtfotografie beschäftigen. Im letzten Drittel dreht sich alles um die Bildbearbeitung. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich mehr Wert auf das Thema Bildbearbeitung lege. Die digitalen Möglichkeiten sind es, die es etwas größer ausfallen lassen.

Was sich allerdings wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, ist meine persönlich Sichtweise des Aufnahmeprozesses, der Bildbearbeitung und wie ich diese für meine Art der Fotografie einsetze. Das genau werden Sie hier finden. Das Buch sprüht gerade vor Subjektivität. Zwar werden teilweise natürlich allgemeine Themen angesprochen, aber auch diese spiegeln meine persönliche Erfahrung und Sichtweise wieder.

Was Sie dagegen nicht finden werden, sind allgemeine Erklärungen, welche Kamera oder welches fotografische Zubehör Sie verwenden müssen, um diese oder jene Aufnahmen zu erstellen, oder aber wie Sie am besten ein Bild entrauschen oder die Grundanleitung zu den Bearbeitungsprogrammen usw. Das wäre ganz und gar nicht mein Stil und die BlogTimes-Leser unter Ihnen wissen, was ich meine.

Neben reichlich Subjektivität werden Sie in diesem Buch alles Wissenswerte über die Langzeitbelichtung, die Nachtfotografie und meine persönliche Art der Bildbearbeitung lesen können. Notwendige Einstellungen und Hinweise dazu, was Sie beim Kauf von Zubehör, gerade bei ND-Filtern, beachten müssen, sind ebenso dabei. Die Hersteller waren sich gerade bei Letzterem offensichtlich nicht einig und verwirren viele ihrer Kunden mit komischen Bezeichnungen.

Für das Buch, im Speziellen für die Aufnahmen, war ich in Deutschland, England, Dubai, Kanada und USA unterwegs, um Ihnen neben dem hoffentlich nicht ganz trockenen Text auch ein paar optische Highlights bieten zu können.

Ein Teil der Aufnahmen wäre ohne fremde Hilfe nicht entstanden und so möchte ich mich ganz besonders bei IPS Hamburg bedanken, der mich mit Kameraequipment versorgt hat. Ebenfalls möchte ich mich herzlich beim Fotozubehörhersteller Vanguard bedanken, der mir mit einem Carbonstativ und einer tollen Fototasche die vielen Fotoreisen sehr viel angenehmer gestaltet hat.

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KAPITEL 1

Der Autor

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Abbildung 1.1
Grand Central Terminal, New York City - Belichtungszeit 10 Sekunden | 16 mm Brennweite - Mit freundlicher Genehmigung der Grand Central Terminal ® Metropolitan Transportation Authority

Um Ihnen einen kleinen Eindruck über den Autor dieses Buches zu geben, möchte ich mich kurz vorstellen – Ronny Ritschel, Jahrgang 79 und seit 2006 der Fotografie verfallen.

Mein Interesse an der Fotografie führe ich auf meine ersten Zeichenversuche zurück, denn schon immer war ich von der visuellen Kunst fasziniert, konnte mich selbst aber nie ernsthaft durchringen, etwas in dieser Richtung zu starten. 2006 beschloss ich, mich der Fotografie zu widmen, und begann quasi aus den Kinderschuhen. Zu Schulzeiten hatte ich einen Fotografiekurs besucht, doch erst Jahre später sollte mich dies zu meiner ersten Kamera führen – und man soll es kaum glauben, es war eine analoge Nikon F3 HP. Dieser Kauf war im Nachhinein gesehen auf meine Unwissenheit zurückzuführen, sollte mich aber anschließend für knapp zwei Jahre die Fotografie lehren.

Kurz vor diesem Kauf hatte ich zu Test/Übungszwecken eine digitale Spiegelreflexkamera ausgeliehen. Für damalige Verhältnisse war dieses Modell auf einem hohen technischen Stand. Die Schwarz-Weiß-Fotografie hatte es mir schon immer angetan, also stellte ich die Kamera in den Schwarz-Weiß-Modus. Von RAW, digitaler Bildbearbeitung usw. hatte ich noch nie etwas gehört. Die ersten Aufnahmen zeigten sich auf dem Display und ich war extrem enttäuscht. Hatte ich mir doch mehr erwartet. Wo war nur dieser Charme der alten S/W-Aufnahmen? … Ich wusste es nicht. Was ich aber wusste, war die Tatsache, dass ich mir sicherlich keine Digitalkamera kaufen werde – Teufelszeug!

Knapp zwei Jahre später und sehr viel schlauer war es endlich so weit. Die erste Digitalkamera – eine Nikon D200 stand bei mir auf dem Tisch. Bis dato hatte ich diverse Filme in meinem eigenen S/W-Labor entwickelt, um den ganzen Aufnahmeprozess bis hin zum fertigen Bild zu verstehen und kennenzulernen. Nun hatte ich einen Computer und Bildbearbeitungsprogramme – fing quasi wieder von vorn an. Es war nicht nur der bessere Wissenstand über die digitale Technik und deren Möglichkeiten, der mich letzten Endes zur digitalen Fotografie brachte, sondern auch die Tatsache, nicht mehr umständlich mit Chemikalien und Wasser arbeiten zu müssen.

Mittlerweile nutze ich neben digitalen Systemen (Nikon D800) auch eine 4x5 Großformat Kamera für meine aktuellen Projekte. Noch erlaubt es die Zeit nicht, mich intensiver mit der Großformat Fotografie zu beschäftigen, da ich neben meiner Tätigkeit als Autor des deutschsprachigen Fotografieblogs BlogTimes (www.blogtimes.info) viel unterwegs bin. Wie Sie sehen, kann ich meine Finger doch nicht von der analogen Fotografie lassen.

Einen Großteil meiner eigenen Aufnahmen finden Sie auch auf www.ronnyritschel.com. In sozialen Netzwerken bin ich auf Facebook (http://www.facebook.com/RonnyRitschelPhotography oder http://www.facebook.com/BlogTimes) unterwegs. Schauen Sie doch mal vorbei!

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Abbildung 1.2
Bei der Arbeit an der Südküste Englands… Danke Nils für diese Aufnahme - Was war das für ein Abenteuer!

KAPITEL 2

Die Langzeitbelichtung

2.1 Gestaltungsmittel

2.2 Bewegungsunschärfe und Dynamik

Was kann ich mit einer Langzeitbelichtung am Tag erreichen, was ich nicht auch mit einer normalen Verschlusszeit erzielen kann? Was fasziniert mich an der Langzeitbelichtung? Ist es nur die Technik, oder steckt noch mehr dahinter? Diese Fragen werden mir immer wieder im Rahmen meiner Workshops von den Teilnehmern gestellt. Das und mehr möchte ich Ihnen in den nächsten Zeilen und anhand von Bildbeispielen erklären. Schnell werden Sie feststellen, warum ich bei einer Vielzahl meiner Aufnahmen sehr oft die Langzeitbelichtung als Gestaltungsmittel verwende.

2.1 GESTALTUNGSMITTEL

Die Langzeitbelichtung erlaubt mir durch die Entfernung unerwünschter Details im Bild, den Betrachter auf die in meinen Augen wichtigen Bildbestandteile zu lenken. Wie jetzt, was heißt das denn? Da der Mensch eher visuell geprägt ist, habe ich hier für Sie zwei Bildbeispiele, die Ihnen meine Sichtweise ein wenig veranschaulichen soll.

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Abbildung 2.1
Hamburger Hafen – Belichtungszeit 1/50 Sekunde 20 mm Brennweite

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Abbildung 2.2
Hamburger Hafen – Belichtungszeit 30 Sekunden | 20 mm Brennweite

Es handelt sich bei Abbildung 2.1 und Abbildung 2.2 um quasi zwei identische Aufnahmen. Für die erste Aufnahme (Abbildung 2.1) habe ich eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunde bei 20 mm Brennweite gewählt und die zweite Aufnahme wurde bei gleicher Brennweite mit knapp 30 Sekunden Belichtungszeit aufgenommen. Na, welche der beiden Aufnahmen gefällt Ihnen besser – Abbildung 2.1 oder Abbildung 2.2? 100 Prozent meiner Workshop-Teilnehmer, denn sonst würden sie nicht einen Kurs zum Thema Langzeitbelichtung besuchen, würden nun auf Abbildung 2.2 zeigen. Auf meine Frage, warum sie es besser finden, höre ich erst mal ein »Öhmm«, »Hmmm« oder »Na ja, es ist irgendwie anders … eben besser!«. Das könnte ich jetzt noch so lange weiterschreiben, bis dieses Buch hier voll ist – aber das bringt Ihnen ja nichts!

Also zurück zum Thema und zu der Frage, warum das linke Bild auf den Betrachter »anders« und vielleicht auch »besser« wirkt. Ich und dem Fall auch Sie, also der Fotograf, möchte den Blick des Betrachters bestimmen, damit dieser nicht von irgendwelchen unwichtigen oder besser gesagt, störenden Details abgelenkt wird. Diese Blickführung ist für mich ein sehr wichtiges Instrument in der Fotografie und zudem auch für die Bildwirkung auf den Betrachter entscheidend.

Zwar kann ich diese von mir gewollte »Blickführung« bei normalen Verschlusszeiten auch durch den Schärfe-/Unschärfebereich erwirken, aber bei Langzeitbelichtungen und gerade in der Landschaftsfotografie sind mir allein durch die stark geschlossenen Blenden deutliche Grenzen gesetzt. Alles, was hier zählt, ist die Belichtungszeit.

Schließen Sie mal die Augen und nachdem Sie sie wieder geöffnet haben, schauen Sie sich nur Abbildung 2.1 an. Und, wo wandert der Blick als Erstes hin? Bestimmt auf das Wasser und somit auf die Wellenbewegung. Erst danach geht der Blick zum eigentlich Bildinhalt – der Brücke, den Pontons und schließlich der Hafenanlage.

So und jetzt machen Sie das Ganze noch einmal, allerdings mit Abbildung 2.2. Durch die Belichtungszeit von 30 Sekunden wird die im Bild aufgewühlte Elbe stark beruhigt und erscheint als homogene, glatte Fläche in der Aufnahme. Somit fallen die in meinen Augen störenden Details (Wellenbewegung) weg und der Blick des Betrachters wandert nach dem Öffnen der Augen sofort auf die Brücke, und führt dann weiter in das Bild hinein – Ziel für mich erreicht! Zudem wirkt die gesamte Aufnahme ruhiger, ausgeglichener und erreicht durch die klaren Linien eine für mich bessere, sogar intensivere Bildwirkung.

2.2 BEWEGUNGSUNSCHÄRFE UND DYNAMIK

Wenn von Langzeitbelichtungen die Rede ist, denken viele an mehrere Sekunden oder gar den Bulb-Modus, also die Einstellung, bei der man selbst bestimmen kann, wie lange der Verschluss offen bleiben soll. Wenn man sich ausschließlich nur in diesem Bereich aufhalten würde, wäre diese Art der Fotografie für mich eher langweilig. Aus diesem Grund fängt für mich eine Langzeitbelichtung bereits bei einer 1/20 Sekunde oder manchmal gar noch ein wenig kürzer an.

Die in Abbildung 2.4 und Abbildung 2.5 gezeigten Aufnahmen sind vergangenes Jahr in Island entstanden. Genauer gesagt in Þingvellir, mit dem Auto knapp eine halbe Stunde von der Hauptstadt Reykjavík entfernt. Ich kann wirklich jedem, der Landschaftsfotografie liebt, nur empfehlen, eine Reise nach Island zu unternehmen. So viele unterschiedliche landschaftliche Gegensätze habe ich selten in einem Land gesehen. Es ist ein Land voller Überraschungen

Okay, also für die erste Aufnahme (Abbildung 2.4) habe ich eine Belichtungszeit von 30 Sekunden gewählt. Was es alles zu beachten gibt, sowie Funktion und Handhabung erfahren Sie in den nächsten Kapiteln im Buch. Hier geht es allein um das Gestaltungsmittel und die Bildwirkung der Langzeitbelichtung. Wie Sie auf dem Bild erkennen können, wurde der Wasserfall durch die 30 Sekunden seidig weich abgebildet und fällt quasi wie ein Vorhang auf die Steine. Im Grund genommen nicht schlecht, denn das »weiche« Wasser bildet mit den Steinen einen schönen Kontrast. Doch wie verhält es sich, wenn ich die Belichtungszeit auf 1 Sekunde verkürze.

Siehe da, die Struktur des Wassers kommt zum Vorschein. Das Wasser wird also nicht wie bei der vorhergehenden Aufnahme einfach nur glatt gebügelt, sondern behält die Zeichnung. Auf mich wirkt sie viel interessanter und das allein nur durch die veränderte Belichtungszeit. Selbstverständlich ist dies auch immer vom Motiv abhängig. Während ich es bei dieser Aufnahme passend finde, hätte ich die Struktur im Wasser des Skógafoss (Abbildung 2.3) beispielweise als störend empfunden. Die sehr gleichmäßige Verteilung der Wassermassen wirkt hier wie ein riesiger, seidiger Vorhang, der sich über die Felsenkante in die Tiefe stürzt.

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Abbildung 2.3
Skógafoss, Island – Belichtungszeit 20 Sekunden | 19 mm Brennweite

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Abbildung 2.4
Þingvellir, Island – Belichtungszeit 30 Sekunden | 20 mm Brennweite

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Abbildung 2.5
Þingvellir, Island –Belichtungszeit 1 Sekunde | 20 mm Brennweite

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Abbildung 2.6
Dubai, Emirate – Belichtungszeit 1/20 Sekunde | 12 mm Brennweite

Im Grund genommen hat jede Langzeitbelichtung auch eine Bewegungsunschärfe zur Folge. Mal mehr, mal weniger, das hängt natürlich von der Belichtungszeit ab! Mithilfe der Bewegungsunschärfe spreche ich der Aufnahme sehr viel mehr Dynamik zu, als ich jemals mit einer »normalen« Belichtungszeit erreichen würde.

Wie stark die Bewegungsunschärfe im Bild sichtbar sein soll, hängt von dem zu fotografierenden Objekt selbst und von dessen Geschwindigkeit ab. Nehmen wir als Beispiel den Fahrradfahrer aus Dubai (Abbildung 0.1). Das Foto habe ich mit einer 1/20 Sekunde aufgenommen. Durch die etwas längere Verschlusszeit scheint er sich förmlich in das Bild hineinzubewegen. Hätte ich beispielsweise eine 1/100 Sekunde genommen, wäre der Radfahrer scharf abgebildet, aber die Aufnahme hätte für mich an Intensität durch die fehlende Dynamik verloren.

Obwohl es nur ein sehr leichter Unschärfeeffekt ist, so spürt der Betrachter dennoch die Bewegung der Person, was meiner Meinung nach der Aufnahme eine gewisse Gesamtdynamik einräumt. Das Bild ist 2011 in Dubai entstanden. Als Fan der Schwarz-Weiß-Fotografie musste ich die Aufnahmen einfach in diesem Stil bearbeiten. Somit ist die Bearbeitung natürlich Geschmackssache. Die Belichtungszeit betrug eine 1/20 Sekunde und wurde aus der Hand mit einem Weitwinkelzoom von 12 mm bei Blende f8 aufgenommen.

Mit einem ähnlichen Dynamikeffekt habe ich das in Abbildung 2.6 gezeigte Foto in Island aufgenommen. Der Wind peitschte die Wellen an den Strand und mit ihnen zahlreiche, große und kleine Eisberge. Die Geschwindigkeit, mit der die Wellen an den Strand fegten, war beachtlich, aber nicht bedrohlich. Ich wählte dieses Mal eine Verschlusszeit von 1 Sekunde, um die Wellenbewegung zu erfassen, aber sie dennoch nicht einzufrieren. Um der Aufnahme möglichst viel Tiefe zu geben, stellte ich eine Brennweite auf 17 mm. Ich wusste ganz genau, dass ich nach der Sekunde Belichtungszeit die Kamera mitsamt Stativ quasi aus dem Sand reißen musste, um nicht selbst von der Welle erfasst zu werden. So war es dann auch … Ich bin zwar ein wenig nass geworden, aber auch hier hatte ich mein Wunschbild im Kasten.

Kleine Geschichte zum Radfahrer. Ich war gerade für ein paar Langzeitbelichtungen in Dubai unterwegs. Leider hatte ich an diesem brütend heißen Tag keinen Erfolg, passende Motive für eine Langzeitbelichtung zu finden. Auf der Suche nach einem kühlenden Getränk lief ich an dieser Seitenstraße vorbei und sah quasi im Sekundentakt, wie sich sehr viele Radfahrer diese enge Straße teilten, um ans Ziel zu kommen – den Goldmarkt. Die Kamera noch in der Hand, da ich mir zuvor ein paar Aufnahmen des Tages angeschaut hatte, blickte ich nur kurz durch den Sucher, um festzustellen, dass sich dieses Bild hervorragend mit einer 1/20 Sekunde aufnehmen lassen würde. Von gefühlten 1000 Blicken der Menschen am Straßenrand beobachtet, bahnte ich mir den Weg zu einer kleinen Verkehrsinsel. Hier bot sich mir die beste Möglichkeit, vorbeifahrende Fahrradfahrer zu erwischen.

Es kam, wie es kommen musste, plötzlich war von den vielen Radfahrern keiner mehr zu sehen. Irgendwie schienen sich alle in Luft aufgelöst zu haben, und ich kniete in ziemlich blöder Haltung auf dem Boden der Verkehrsinsel und starrte mit dem Finger am Auslöser durch die Kamera – in der Hoffnung, jeden Moment würde wieder ein Fahrradfahrer vorbeifahren. Als sich nach ungefähr 15 Minuten immer noch nichts tat, setzte ich die Kamera für eine Verschnaufpause ab, und just in diesem Moment radelte ein Fahrradfahrer mit einem Grinsen im Gesicht an mir vorbei. Ich hätte mich in den A… beißen können. Verpasst!

Jetzt erst recht, dachte ich mir, und nahm wieder meine Fotografierhaltung ein. Es vergingen gerade mal ein paar Sekunden und ich drückte nur ein einziges Mal ab und meine Wunschaufnahme war im Kasten. Jetzt fuhr ich mit einem Grinsen zurück ins Hotel.

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Abbildung 2.7
Jökulsárlón, Island – Belichtungszeit 1 Sekunde | 17 mm Brennweite

Für mich ist Bewegungsunschärfe durch lange Belichtungszeiten das Gestaltungsmittel für meine Fotografie. Für viele andere mag dies vielleicht nicht so sein. Das Spiel mit der Verschlusszeit lässt mich das gewisse Etwas zu meinen Aufnahmen hinzufügen.

Auch wenn ich bis jetzt nur von Langzeitbelichtungen am Tag und dessen Wirkungsweise auf den Betrachter gesprochen habe, so können diese Punkte natürlich auch auf die Nachtfotografie übertragen werden. Allerdings ist diese Wirkung für den Betrachter viel vertrauter, was sicherlich daran liegt, dass Nachtaufnamen in vielen Fällen mithilfe einer Langzeitbelichtung erstellt werden … Das und mehr finden Sie im zweiten Teil des Buches – Nachtfotografie.

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Abbildung 2.8
Yellow Cab, New York City – Belichtungszeit 1/20 Sekunde | 16 mm Brennweite – ohne Stativ

KAPITEL 3

Die Ausrüstung

3.1 Das Stativ

3.2 Der Stativkopf

3.3 Der Fernauslöser

3.4 Der Graufilter

3.5 Das Objektiv

3.6 Die Kamera

Ich kann mich noch gut an die ersten Gehversuche in Sachen Langzeitbelichtung, die ich am Tag aufnehmen wollte, erinnern. Es dürfte so 2009 gewesen sein. Für mich war diese Art der Fotografie noch völliges Neuland und daher versuchte ich ohne weitere Hilfsmittel, nur durch maximales Schließen der Blende, eine möglichst lange Verschlusszeit zu erreichen. Viel mehr als eine 1/20 Sekunde war am Ende leider nicht drin. Zudem versuchte ich noch durch manuelles Eingreifen, die Belichtungszeit mithilfe des manuellen Modus zu verlängern. Im Nachgang betrachtet konnte das natürlich nur schiefgehen. Ich kam also nicht sehr weit, und das Foto wurde völlig überbelichtet. Zwar hatte ich damals schon ein Stativ verwendet, um die Aufnahme nicht zu verwackeln, aber von Graufilter hatte ich noch nie etwas gehört. Ich war frustriert und auch nachdenklich, wie die anderen Fotografen diese Aufnahmen wohl erstellt haben. Nachdem ich mich informiert hatte, war schnell klar, dass ich weiteres Equipment benötigte.

Doch was braucht man, und muss es unbedingt das absolute Topequipment sein? Um es vorwegzunehmen – ein ganz klares Nein. Durch meinen Fotografieblog komme ich sehr oft in den Genuss, Fotografieequipment sowohl von namhaften als auch von relativ unbekannten Herstellern zu testen und zu beurteilen. Natürlich habe ich keine High-End-Testgeräte, um ein Produkt auf Herz und Nieren zu überprüfen. Das braucht es aber gar nicht, da in meinen Augen das subjektive Gefühl zu einem Produkt viel mehr zählt als irgendwelche kryptischen Testreihen, die so gerne in Fotografiemagazinen zur Schau gestellt werden.

Für mich muss ein Produkt funktionieren und eine Vielzahl der Drittanbieter kann durchaus mit den hochpreisigen Herstellern konkurrieren. Somit muss es für mich nicht unbedingt das Teuerste sein.

3.1 DAS STATIV

Das Stativ, dicht gefolgt vom Stativkopf, ist mit Abstand das wichtigste Equipment für Langzeitbelichtungen. Sowohl am Tag als auch in der Nacht. Es hat im Grunde nur eine einzige Aufgabe: die Gefahr von Verwacklungen zu reduzieren und der Kamera den nötigen sicheren Halt für die Erstellung der Aufnahme zu geben. Der Markt an Stativen ist riesig, in meinen Augen fast unüberschaubar. So gibt es Stative aus Holz, Kunststoff, Aluminium und Carbon. Nicht zu vergessen die unterschiedlichen Größen, Verstellmöglichkeiten und auch Funktionen. Welches also nehmen? Ehrlich gesagt, ich hatte außer einem Holzstativ schon alles in den Händen und bin letzten Endes bei Aluminium und Carbon gelandet.

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Abbildung 3.1
Fotobuddy Nils als Foto-Model unterwegs mit dem Vanguard Alta Pro 283CT. Ich selbst verwende für meine Aufnahmen hauptsächlich dieses Carbonstativ, da es zum einen leicht und zum anderen sehr stabil ist.

Warum ich heute nur noch Aluminium- und Carbonstative verwende, daran ist im Grunde meine erste Stativ-Erfahrung schuld. Ich bin mir durchaus bewusst, dass gerade Letzteres einen tiefen Griff in die Brieftasche erforderlich macht, aber es lohnt sich. Vor allem was das Gewicht betrifft, sowohl beim Tragen als auch während einer Flugreise im Koffer. Dennoch bin ich sehr lange auch glücklich mit meinem Aluminiumstativ in viele Länder gereist, auch wenn es ein wenig schwerer ist.

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Abbildung 3.2
Carbonstativ Vanguard Alta Pro 283CT

Klar, natürlich kommt es auch auf die Größe an und da wären wir auch wieder beim Thema. Entscheidend für mich ist die Rohrstärke und die Anzahl der Auszüge. Viele kleine Reisestative haben meist mehr als zwei Auszüge, die sich ebenso wie ihre großen Stativbrüder teleskopartig verlängern lassen. Hier zählt natürlich in erster Linie das Packmaß. Auch wenn sich meine Testerfahrung hier in Grenzen hält, so verwende ich nur Stative mit zwei oder weniger Auszügen, um maximale Stabilität bei einer angenehmen Gesamtgröße von um die 65 cm zu erreichen. Mit eingefahrenen Stativbeinen passen solche Modelle auch in eine normalgroße Reisetasche.

Hinweis

Planen Sie mit dem Flugzeug eine Fotoreise, dann darf das Stativ nicht mit in die Kabine als Handgepäck, sondern muss mit dem Reisegepäck aufgegeben werden.

Neben der Stabilität spielt für mich auch die Belastbarkeit eine Rolle. Zwar benutze ich in der Regel keine extrem lichtstarken Telezoomobjektive, die gerne mal schwerer als die eigentliche Kamera sein können. Dennoch versuche ich bei der Stativwahl auch auf die Belastbarkeit zu achten. Diese bewegt sich bei meinen beiden Stativen so zwischen 7 und 8 kg. Empfehlen kann ich hier die Stative von Vanguard und Manfrotto, da ich sie selbst im Einsatz habe.

Mit Absicht lesen Sie, außer dem von mir verwendeten Equipment, keine detaillierten Produktempfehlungen, denn die Bezeichnungen ändern sich durch Neuheiten fortwährend. Auch bis zu welchem Kameraobjektiv-Gesamtgewicht diese Stative zugelassen sind, spare ich mir hier. Das können die Hersteller mit ihren technischen Angaben und Beschreibungen besser. Wem dennoch der Schuh drückt und wer nicht weiß, ob dieses oder jenes Stativ das richtige ist, der kann mir gerne auch eine Mail schreiben. Bevor ich es vergesse: Finger weg von Einbeinstativen. Die taugen nichts für die Langzeitbelichtung. Die Verwacklung der Aufnahme ist hier vorprogrammiert, da ein sicherer Stand nicht gewährleistet ist.

Ich hoffe, das Folgende hört sich nicht belehrend an, aber ich möchte Sie bitten, dass Sie sich des stabilen Stands Ihres Stativs vergewissern, wenn Sie es aufbauen und die Kamera daran befestigen. Überprüfen Sie es wenn nötig mit der eingebauten Wasserwaage, sofern am Stativ vorhanden. Ich habe es selbst schon erlebt, auch wenn es nicht mir selbst passiert ist, dass ein Fotograf ohne Fotos wieder nach Hause gehen konnte.