Brigitte Hagedorn
Podcasting
Konzept | Produktion | Vermarktung
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ISBN 978-3-95845-937-3
2. Auflage 2018
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Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Lektorat: Sabine Janatschek
Sprachkorrektorat: Anja Stiller
Covergestaltung: Christian Kalkert, www.kalkert.de
Satz: Petra Kleinwegen
Bildnachweis: © phaitoon / fotolia.com
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Impressum
Vorwort
Kapitel 1:
Einführung
1.1 Was ist ein Podcast?
1.2 Wie kann man Podcasts hören?
Podcatcher
Podcast-Apps
Google Play Store
1.3 Was gibt es zu hören?
Jeder kann zum Sender werden
1.4 Warum ist ein Podcast ein großartiges Marketingsinstrument?
Acht Argumente für Podcasts als Marketinginstrument
1.5 Wie Podcasts außerdem genutzt werden können
1.6 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 2:
Das Podcastkonzept
2.1 Was macht einen Podcast hörenswert?
2.2 Das Podcastziel
Kunden binden oder Kunden gewinnen
Formulieren Sie ein smartes Ziel!
2.3 Die Zielgruppe
2.4 Der Inhalt
Zwei Fliegen mit einer Klappe
2.5 Länge und Frequenz
2.6 Struktur und Form
Klare Struktur
Darstellungsformen
2.7 Das Kind braucht einen Namen
2.8 Drei Fragen an …
2.9 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 3:
Aufnahmetechnik und Audioschnittsoftware
3.1 Mikrofone
Dynamische Mikrofone
Kondensatormikrofone
Niere, Kugel oder Richtrohr
Frequenzgang
Hör-Sprech-Garnitur und Popschutz
Anschlüsse
3.2 Digitale Aufnahmegeräte
Digitalisierung oder »Sampling«
Audioformate
3.3 Kopfhörer
3.4 Audioschnittsoftware
Audacity
Hindenburg Journalist
Weitere Audioeditoren
Mobiles Podcasten
3.5 Drei Fragen an …
3.6 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 4:
Inhalt und Aufnahme
4.1 Frei sprechen oder Manuskript erstellen
Schreiben fürs Hören
Frei sprechen
Unterstützung durch Spracherkennungssoftware
Über das Warum oder unser Gehirn
4.2 Die Sprache im Podcast
4.3 Sprechwerkzeuge
Warm-up für die Stimme
4.4 Achtung Aufnahme!
4.5 Darstellungsformen
Das Interview
Der gebaute Beitrag
4.6 Das Intro und Outro
4.7 Drei Fragen an …
4.8 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 5:
Alles was Recht ist
5.1 Nicht alles, was geht, ist erlaubt
Telemediengesetz
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Wettbewerbsrecht
Persönlichkeitsrecht
Urheberrecht
Verwertungsgesellschaften
Creative Commons
»Podsafe Music«
5.2 Drei Fragen an …
5.3 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 6:
Podcasthosting
6.1 Fremdhosten mit einem Hostingservice
Podigee
6.2 Selbsthosten auf WordPress
Podcaster-Plugins für WordPress
6.3 Ein Mix aus Fremd- und Selbsthosten
6.4 Podcasten mit SoundCloud
Podcast hosten auf SoundCloud
6.5 Podcasten mit Anchor
6.6 Drei Fragen an …
6.7 Jetzt sind Sie an der Reihe
7 Jetzt sind Sie an der Reihe
7.1 Podcastverzeichnisse
Feed in die Podcastverzeichnisse eintragen
7.2 Podcastcover
Podcastcover erstellen
7.3 Kooperationen
7.4 Podcastplattformen oder Podcastnetzwerke
7.5 Fremdgehen auf anderen Plattformen
7.6 Grimme Online Award und andere Auszeichnungen
7.7 Social-Media-Kanäle
7.8 Kommentare, Foren und Gruppen
7.9 Flyer, Karten und Pressemitteilungen
Kapitel 8:
Effizient Podcasten
8.1 Zeitmanagement
Motivation durch Zielvorstellung
Redaktionsplan und Vorlagen
Online-Tools für die Planung
8.2 Schneller ans Ziel mit Auphonic
Die »Production« mit Auphonic
8.3 Externe Dienstleister
Im Studio aufnehmen
8.4 Drei Fragen an …
8.5 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 9:
Extras
9.1 Kapitelmarken
9.2 Episodenbilder
9.3 Monetarisierung
9.4 Mehrfachverwertung oder Recycling
9.5 Drei Fragen an …
9.6 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 10:
Es bleibt spannend
10.1 Zahlen, Daten, Fakten
10.2 Drei Fragen an …
10.3 Jetzt sind Sie an der Reihe
Kapitel 11:
Audacity®
11.1 Erste Schritte
Schnellstart
Aufnahme bearbeiten
Musik einfügen
Einstellungssache
11.2 Behalten Sie den Überblick
11.3 Drei Fragen an …
11.4 Jetzt sind Sie an der Reihe
Anhang
A.1 Unterstützende Angebote
A.2 Literaturliste
Liebe Leserinnen und liebe Leser!
Ich höre Podcasts und beobachte die Welt der Podcasts im Prinzip, seit es sie gibt. Also seit 2004. Das heißt, die Idee gab es wohl bereits 2000, doch 2004 entstand das Wort Podcast. 2005 integrierte Apple diese Technologie in iTunes.
2005 bekam ich auch – zu meinem vierzigsten Geburtstag – meinen ersten iPod, und seitdem bin ich begeistert von den Möglichkeiten, die dieses Medium bietet. Sowohl als Hörerin als auch als Podcasterin!
Ich freue mich sehr, dass ich dieses Buch schreiben konnte und dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, Podcasts noch ein Stück aus ihrer Nische zu befreien. Ich hoffe, dass es die Barrieren senkt, Podcasts souverän zu nutzen und die Medienlandschaft so um spannende Episoden zu bereichern.
Dieses Buch richtet sich an Einsteiger und Neugierige, die wissen wollen, was genau hinter Podcasts steckt. Welche Möglichkeiten es gibt, sie zu hören, welche Vielfalt in diesem Medium steckt und wieviel Freiheit.
Gleichermaßen soll dies Buch aber auch Podcastkolleginnen und -kollegen weitere Tipps und Anregungen liefern.
Ich konnte insgesamt 10 Fachfrauen und Fachmänner gewinnen, die mir zu den unterschiedlichen Themen, die Sie hier finden, jeweils drei Fragen beantwortet haben. Diese Beiträge bereichern den Text um weitere interessante Perspektiven und machen einmal mehr deutlich, wie umfangreich und vielschichtig das Thema »Podcasting« ist.
Dafür danke ich Frederik Beyer, Markus Ellinger, Hendrik Efert, Nele Heise, Cordula Nussbaum, Martina Schäfer, Kathrin Schürmann, Jens Wenzel, Alexander Wunschel und Benjamin Zimmer.
Der Dramatiker Bertold Brecht hat in den 1930er-Jahren in seiner Radiotheorie gefordert, der Hörer müsse zum Sender werden. Das ist durch Podcasts möglich. Jede und jeder kann zum Sender werden und ihre oder seine Botschaften über das Internet verbreiten. Das begeistert mich an Podcasts, und ich hoffe, Sie anstecken zu können.
Viel Spaß beim Lesen und Hören!
Brigitte Hagedorn
PS: Es ist viel passiert in Sachen Podcast, während ich dieses Buch geschrieben habe. Ich beobachte das weiterhin und lade Sie ein, meinem Blog und Podcast auf
www.audiobeitraege.de
zu folgen.
Vielleicht scheint Ihnen diese Frage überflüssig oder Sie fragen sich sogar: »Hätte ich dieses Buch überhaupt in der Hand, wenn ich das nicht wüsste?«
Der Name Podcast wird heute häufig für alles benutzt, was im Internet hör- oder anschaubar ist. Da wird das Hörbuch zum Herunterladen zum Podcast oder das Video auf YouTube wird als Podcast bezeichnet.
Doch die Bezeichnung Podcast ist nur zutreffend, wenn das Audio oder das Video mit einem RSS-Feed verbunden ist. Denn dieser Feed ermöglicht es den Hörerinnen und Hörern, einen Podcast zu abonnieren und so auch offline zu hören. Wann sie wollen und wo sie wollen.
WICHTIG
Ein Podcast ist eine Audio/Video-Datei plus RSS-Feed.
Das heißt, ein Podcast ist eigentlich eine Technologie. In diesem Buch geht es in erster Linie um Audio-Podcasts. Und bereits in dieser Einführung werden Sie sehen, warum es sinnvoll ist, Podcasts von »normalen« Audios oder Videos im Internet zu unterscheiden.
Sollten Sie beim Lesen dieser Einführung ebenfalls bemerken, dass Ihnen der Unterschied bisher nicht so ganz klar war, erfahren Sie auch, wie und wo Sie Podcasts im Internet finden, sie hören und abonnieren können. Und sich so mit Hilfe dieser Technologie Ihr ganz individuelles Hörprogramm zusammenstellen können.
Nach dieser Einführung lade ich Sie ein, Schritt für Schritt Ihren eigenen Audio-Podcast zu starten. Sie bekommen hier das Rüstzeug dazu, mit ergänzenden Links und vielen Podcastbeispielen.
Einen Podcast kann man auf unterschiedlichen Wegen hören. Der einfachste ist das Hören direkt auf der Webseite, auf dem Podcastblog.
Wie bei einem Textblog – Podcasten nennt man auch Audio-Bloggen – stehen die einzelnen Beiträge untereinander, der aktuelle oben, ältere Beiträge darunter. Unter dem Text (den sogenannten Shownotes) befindet sich ein Web-Player, über den man sich die Episode (so nennen Podcaster die einzelnen Beiträge) anhören kann.
Abb. 1.1: Rechtsbelehrung im Internet
Der Nachteil an dieser Art, einen Podcast zu hören, ist, dass einem die URL der Seite bekannt sein muss, um die Seite im Netz aufzurufen. Auch muss ich, um zu schauen, ob es etwas Neues gibt, immer wieder diese URL aufrufen.
Sehr viel komfortabler ist daher das Hören von Podcasts über einen Podcatcher. Das ist ein Programm, das den RSS-Feed eines Podcasts lesen kann. Der wohl bekannteste Podcatcher ist iTunes. iTunes können Sie sich im Netz herunterladen und auf Ihrem Rechner installieren. iTunes ist kostenlos, funktioniert sowohl unter Windows, Mac OS X als auch unter Linux. Sie benötigen allerdings einen Account bei Apple.
Mit iTunes lassen sich Podcasts abspielen, abonnieren und verwalten. Im iTunes Store können Sie außerdem wunderbar nach Podcasts stöbern.
Abb. 1.2: Im iTunes Store mit Hilfe von Kategorien oder Stichworten suchen
Sie können Podcasts über Kategorien suchen oder Schlagworte in der Suche oben rechts eingeben. Werden Sie fündig, dann kommen Sie mit einem Klick auf das Podcastcover auf die Seite des Podcasts. Hier können Sie die einzelnen Episoden anhören, finden weitere Informationen und auch Bewertungen der Hörer.
Erscheint Ihnen ein Podcast so interessant, dass Sie ihn nicht aus den Augen verlieren möchten, klicken Sie unterhalb des Covers auf Abonnieren.
Er erscheint dann in iTunes unter »Meine Podcasts«. Es wird die letzte Episode auf Ihren Rechner geladen, weitere Folgen werden nur angezeigt, und Sie können sie per Mausklick laden.
Da der Podcast jetzt abonniert ist, wird iTunes ihn immer automatisch um neue Episoden aktualisieren, sobald das Programm wieder geöffnet wird. Das ist möglich, weil dieses kleine Programm, der Podcatcher, den RSS-Feed ausliest, und in diesem sind immer alle Aktualisierungen, also neue Episoden, enthalten.
So müssen Sie nicht die Website im Internet besuchen, um zu sehen, ob es neue Folgen gibt, Sie verpassen nichts und können die Beiträge auch hören, wenn Sie mal nicht online sind.
Ein weiteres deutschsprachiges Podcastverzeichnis ist podcast.de. Das größte Podcastverzeichnis ist iTunes bzw. der iTunesStore, auf dem Sie vermutlich alle – auch fremdsprachige – Podcasts finden.
TIPP
Damit Sie nicht von der Vielzahl der Podcasts erschlagen werden, gibt es auch einige kleinere kuratierte Plattformen. Diese wollen die »Spreu vom Weizen« trennen. Auf kulturpodcasts.de finden Sie Sendungen, die unter das Stichwort »Kultur« fallen, und zu wissenschaftlichen Themen tummeln sich Podcasts auf wissenschaftspodcasts.de.
Zunehmend bieten auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Apps an, die die Auswahl für ihre Hörer erleichtern soll.
Neben iTunes können Sie als Podcatcher auch auf den Open-Source-Player Miro zurückgreifen. Auch der läuft unter Mac OS X, Windows und Linux.
Abb. 1.3: Miro: Audio-, Videoplayer und Podcatcher
Miro ist ebenfalls kostenlos und es wird nicht nach der E-Mail-Adresse gefragt, sondern um Spenden gebeten. Das Podcastverzeichnis, der Miro Guide, ist weniger umfangreich, doch lassen sich in Miro ebenfalls sehr einfach Podcasts abonnieren.
Gehen Sie dazu in der Menüleiste auf Seitenleiste und Podcast hinzufügen.
Abb. 1.4: Podcast abonnieren mit Miro
Im sich öffnenden Fenster geben Sie den RSS-Feed des Podcasts ein. Den finden Sie auf dem entsprechenden Podcast-Blog. Entweder wird hier direkt auf ihn hingewiesen und Sie sehen einen Link Podcast abonnieren oder Sie finden das typische orangefarbene Symbol für RSS-Feeds oder das ältere lilafarbene Icon von Apple.
Abb. 1.5: Unterschiedliche Icons, die auf einen Podcast hinweisen
Klicken Sie hier mit der rechten Maustaste, dann können Sie den Feed kopieren. Fügen Sie ihn bei Internetadresse ein, und schon wird die aktuelle Episode heruntergeladen. Auch hier werden nicht alle Episoden heruntergeladen, sondern Sie können genau auswählen, welche Sie hören möchten.
Diesen Weg können Sie ebenfalls mit dem Podcatcher iTunes gehen. Hier fügen Sie den Feed im Menü unter Ablage und Podcast abonnieren ein.
Noch komfortabler geht das Abonnieren, wenn Sie in Ihrem Browser angeben, dass Podcasts beispielsweise immer mit dem Programm Miro oder iTunes geöffnet werden sollen.
Bei Abo müssen Sie nicht an Zeitungsabonnements denken und Verträge, aus denen Sie nicht mehr herauskommen. Das Abonnieren von Podcasts geht einzig und alleine von Ihrer Initiative aus. Keiner erfährt, welche Podcasts Sie abonnieren, und wenn Sie genug haben, entfernen Sie die Sendung einfach wieder aus Ihrem Podcatcher.
Abb. 1.6: Podcatcher Juice im Netz herunterladen
Der Podcatcher Juice ist ebenfalls ein Open-Source-Projekt und weitere kostenlose und kostenpflichtige Programme finden Sie im Netz. Schauen Sie, welcher Ihre Ansprüche am besten erfüllt.
Die einfachste Möglichkeit, Podcasts zu hören, zu abonnieren und zu verwalten, haben Sie mit Ihrem Smartphone. Die Verbreitung dieser Geräte, ihre immer besser werdenden Anwendungsmöglichkeiten sowie das Angebot unterschiedlichster Tarife der Mobilfunkanbieter haben der Podcastnutzung einen großen Schub verliehen.
So geht heute schon jeder zweite Internetnutzer mobil ins Netz und nutzt auch das vielfältige Medienangebot.
Eine Podcast-App auf dem Smartphone versorgt Sie mit Sendungen, wenn Sie unterwegs sind, beim Sport, im Auto oder in der Wohnung beim Saubermachen.
Apple bietet eine Podcast-App an, die auf jedem iPhone bereits installiert ist: Podcasts. Weitere Apps für das iPhone sind Procast, Overcast, Castro oder Downcast.
Abb. 1.7: Podcast-App auf dem iPhone
Für Androidphones gibt es die Apps BeyondPod, Antenna Pod oder Pocket Casts und seit Sommer 2018 ist die App von Google, Google Podcasts, wohl auf neuen Geräten vorinstalliert. Auf jeden Fall finden Sie die neue App im Google Play Store.
Und auch auf dem Windows-Phone gibt es eine App für Podcasthörer mit dem Namen Podcasts.
Nicht alle Apps sind kostenlos, einige bieten zusätzliche Funktionen zum In-App-Kauf, und viele Entwickler bitten um Spenden. Einige können Sie mit dem Podcatcher auf Ihrem Rechner synchronisieren, so dass Sie einen Beitrag in der U-Bahn starten und später am Rechner einfach weiterhören können. Auch iTunes und Miro bieten eine Verbindung mit dem Smartphone oder Tablet an.
Schauen Sie im App-Verzeichnis Ihres mobilen Gerätes nach, was angeboten wird. Podcast-Apps verschwinden auch wieder vom Markt oder es gibt neue innovative Programme.
Sie können in den Apps selbst bestimmen, welche Episoden geladen werden und wann diese wieder gelöscht werden, so dass der Speicher auf dem Mobiltelefon nicht so schnell an seine Grenzen gerät. Die Episoden lassen sich über die Datenverbindung Ihres Anbieters herunterladen oder auch streamen. Ressourcenschonend bringen Sie die Podcasts via WLAN auf Ihr Smartphone.
Analog zum iTunes Store existiert der Google Play Store. Hier können Sie ebenfalls Musik und Bücher herunterladen, Apps für Android-Phones auswählen und Zeitungen kaufen.
Seit Kurzem ist es auch möglich, hier Podcasts zu hören und zu abonnieren. Bisher ist dieses Angebot allerdings noch nicht in allen Ländern verfügbar. In Deutschland beispielsweise ist es noch nicht möglich, Podcasts über Google Play zu nutzen.
Doch behalten Sie das im Auge. Hier wird sich sicherlich bald etwas tun.
Abb. 1.8: Der Google Play Store
Das Angebot an Podcasts ist riesig. Zum einen bietet der öffentlich-rechtliche Rundfunk viele seiner Sendungen als Podcast »zum Nachhören« an.
TIPP
Besonders bei Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks lohnt es sich, die Episoden auch auf den Rechner herunterzuladen, da der Rundfunk aus rechtlichen Gründen einige Sendungen nur für einen bestimmten Zeitraum im Netz zur Verfügung stellt.
Zum Beispiel den »ARD Radio Tatort«. Diese Hörspiele sind ein Gemeinschaftsprojekt der ARD-Landesrundfunkanstalten und werden in der gesamten ARD gesendet. Die Folgen sind jeweils knapp eine Stunde lang und speziell fürs Hören produziert. Sie werden seit 2008 regelmäßig gesendet.
Viele Menschen haben Podcasten für sich entdeckt und sind sehr engagiert und professionell bei der Sache. Da gibt es den Podcast »Auf Distanz«, der regelmäßig über Astronomie und Raumfahrt berichtet. Aufbereitet werden die Inhalte für den interessierten Laien.
Abb. 1.9: … von Lars Naber
Der Podcast »In trockenen Büchern« hat den schönen Untertitel »Unlesbares hörbar gemacht«. Die Schriftstellerin Alexandra Tobor sucht hier »die Rosinen aus den Wissensbuchregalen und fasst deren Inhalt aus ihrem persönlichen Blickwinkel in 20-minütigen Podcast-Episoden zusammen«.
Abb. 1.10: … von Alexandra Tobor
Es gibt eine ganze Reihe Podcasts zu technischen Themen, auch über das Podcasten und über technische Tipps und Tools.
Für Rätsel- und Hörspielfreunde ist der Podcast »Puerto Patida« interessant. Ein sehr aufwendig und liebevoll produziertes Rätselhörspiel zum Mitmachen, das 2016 für den Online Grimme Award nominiert war.
(Seit April 2018 können Sie hier Sie das spannende Nachfolgeprojekt »Akte Aurora«, ein Zeitreise-Krimihörspiel zum Mitmachen, hören.)
Abb. 1.11: … von Johannes Wolf und Team
Die Bezeichnung »Laberpodcasts« wird – nicht abwertend – für Podcasts genutzt, in denen sich Menschen über ihren Alltag, ihr Studium oder ihren Urlaub unterhalten. Nicht für die Ohren der ganzen Welt gemacht, sondern aus Freude und dem Interesse an der Produktion. Hier bringen die Podcaster locker Episoden von drei Stunden oder länger zustande.
Auch die DIY- und Kreativecke ist in der Podcastszene vertreten. Da macht sich Monika Andrea im Podcast »Fiberthermometer« »Gedanken aus der Faserpraxis« oder in »Nahtzugabe5cm« berichtet Muriel über Schnittmuster, Nähtreffen und vieles mehr rund ums Nähen.
Abb. 1.12: … von Muriel
Hochschulen podcasten und stellen ganze Vorlesungen kostenlos ins Netz. NGOs, beispielsweise die Körber-Stiftung, transportieren ihre Themen mit diesem Medium, und die Bundeskanzlerin Angela Merkel wendet sich mit »Die Kanzlerin direkt« wöchentlich an Wähler und Nichtwähler. Und das mittlerweile seit zehn Jahren.
HINWEIS
Hochschulen haben die Möglichkeit, bei iTunes U eigene Websites anzulegen. Hier können neben PDFs, Präsentationen und anderen Lernmaterialien auch Audio- und Videopodcasts angeboten werden.
Verlage machen podcastend auf ihre Magazine aufmerksam (und umgekehrt) und veröffentlichen hier Material, das es nicht in das Printprodukt geschafft hat oder bei dem sich eine akustische Verwendung anbietet. Beispiele dafür sind »ZEIT Wissen« oder der »Spotlight Podcast« vom Spotlight-Verlag.
Journalisten podcasten und zeigen so ihre Expertise und machen auch potenzielle Auftraggeber auf sich aufmerksam. Interessante Kooperationen entstehen, wie etwa beim »Braincast, auf der Frequenz von Gehirn und Geist«. Der Podcaster Arvid Leyh gehört zu den Podcastpionieren und seit 2007 ist sein Podcast unter dem Dach von SciLogs, einem Blogportal von »Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH« präsent. Oder »Was mit Medien«, ein Gemeinschaftsprojekt mit Daniel Fiene, hat mittlerweile bei »DRadio Wissen« eine Heimat gefunden. Hier unter dem Titel »Eine Stunde Was mit Medien«.
Große und kleine Unternehmen haben sich für einen Podcast entschieden, um sich regelmäßig persönlich an ihre Zielgruppe zu wenden und ein gutes Bild – oder besser: einen guten Ton in der Öffentlichkeit zu machen.
Trainer, Berater und Coaches überzeugen podcastend mit ihrem Know-how und ihrer Persönlichkeit. Alleine auf der Plattform »Das Abenteuer Leben« finden Sie mehr als 30 aktive Podcasts und zahlreiche ältere Sendungen im Archiv. Vom »Abenteuer Auftritt« bis zum »Abenteuer Zukunft« können Sie sich hier inspirieren lassen.
Diese Vielfalt an Inhalten wird auf ganz unterschiedliche Art und Weise dargestellt. Da gibt es viele Interview- und Gesprächs-Podcasts, Berichte und Vorträge. Aber auch Features, gebaute Beiträge, O-Ton-Collagen und alle möglichen Zwischenformen.
Auch in der Qualität unterscheiden sich die Podcasts. Die perfekten Studioproduktionen sind neben weniger perfekten Aufnahmen aus dem Heimstudio zu hören. Professionell ausgebildete Moderatoren stehen genauso selbstverständlich vor dem Mikrofon wie Menschen, die ihre selbsterstellten Texte vorlesen.
Diese Vielfalt, die ganz demokratisch nebeneinander in den Podcastverzeichnissen zu finden ist, macht die Welt der Podcasts aus. Die Forderung von Bertolt Brecht aus den 30er-Jahren ist mit der Podcast-Technologie Realität geworden: Jeder kann zum Sender werden! Jedes noch so kleine Nischenthema wird seine Hörerinnen und Hörer finden und Wissen wird auf einem für jeden zugänglichen kostenlosen Weg verfügbar gemacht.
Jeder Podcaster verfolgt vermutlich ein anderes Ziel mit ihrem oder seinem Podcast. Geht es den einen um den Spaß, ihr Thema für ein Hörmedium aufzubereiten, und um die Freude, sich auf diese Art damit zu beschäftigen, haben andere einen ganz klaren Nutzenanspruch. Ihr Podcast soll ihre Öffentlichkeitsarbeit unterstützen, Kunden binden und neue Kunden gewinnen. Wenn sie dabei auch Spaß am Podcasten haben, ist das umso besser.
Ein Podcast ist ein Instrument, das hervorragend in ein zeitgemäßes Marketing passt. Zeitgemäßes Marketing bedeutet schon lange, auch online aktiv zu sein, und die Grenzen zwischen klassischem und Onlinemarketing verschwimmen immer mehr. Aber auch die Kunden und die potenziellen Kunden ernst zu nehmen und mit ihnen auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Da Anzeigen häufig nicht mehr den erhofften Erfolg bringen, bietet Contentmarketing einen neuen Weg, um Kunden für sich zu begeistern. Ein Podcast ist dafür das ideale Instrument, um Inhalte zu verbreiten und dabei Hörerinnen und Hörern einen Nutzen zu bieten.
Die direkte, authentische Ansprache der Hörerinnen und Hörer ist sehr persönlich. Das schafft Vertrauen und sorgt für Transparenz. Besonders für Dienstleister bedeutet das, dass deren Kunden nicht die »Katze im Sack kaufen« müssen.
Vieles in einem Podcast kann zum Markenzeichen werden. Wir können Geräusche schnell einordnen, wie das Klingeln des Telefons oder der Türglocke. Bei Marken funktioniert das ebenfalls, wie Krugmann und Pallus in »Podcasting – Marketing für die Ohren« ausführen. Als Beispiel führen sie das 5-tönige Audio-Logo der Telekom an, welches bei Hörern sowohl Assoziationen zur Produktkategorie als auch zum Markennamen und zum visuellen Logo hervorrufe.
Und die eigene Stimme ist sogar unverwechselbar. Sie hat einen hohen Wiedererkennungswert und gibt Ihnen die Möglichkeit, sich von Ihren Mitbewerbern zu unterscheiden. Da in der Stimme auch immer mehr »mitschwingt«, ziehen Sie außerdem die Kunden an, die zu Ihnen passen.
Auch ein gutes Intro kann zum Markenzeichen werden, die besondere Gestaltung Ihrer Episoden oder die Art, wie Sie an Ihr Thema herangehen.
Nur Menschen, die auch an Ihrem Thema interessiert sind, werden Ihren Podcast hören und abonnieren. Das heißt, Sie haben wenig Streuverluste und betreiben mit einem Podcast alles andere als Gießkannen-Marketing.
… und entsprechen ganz der Pull-Strategie im Marketing. Sie erreichen damit auf sehr kundenfreundliche Art und Weise Ihre Zielgruppe. Denn diese muss keine E-Mail-Adresse angeben, wie es bei einem Newsletter nötig ist. Das reduziert die Hemmschwelle, einen Podcast zu abonnieren.
Podcasten bildet Ihre Hörer und Sie selbst. Bei der Aufbereitung Ihres Themas für das Hören setzen Sie sich wieder neu damit auseinander: Wie können Sie es in kleine Häppchen verpacken, wie strukturieren und wie Ihr Thema deutlich machen ohne Bilder, Flipchart oder Beamer?
Podcasts können Sie schnell und preiswert im Internet über die Social-Media-Kanäle verbreiten. Die Technologie des RSS-Feeds sorgt für eine automatische Aktualisierung ohne Mehraufwand bei den Abonnenten.
Podcasts sind keine Eintagsfliegen, da in der Regel keine tagesaktuellen Themen behandelt werden. So schaffen Sie wertvollen Content für Ihre Website, der 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche für Interessierte erreichbar ist.
Podcasts sind in der Kommunikation noch kein Mainstream. So können Sie sich mit einem Podcast leicht von Ihren Mitbewerbern unterscheiden – und noch könnten Sie für Ihr Thema die oder der Erste sein.
Sie müssen Ihren Podcast natürlich nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Der Feed kann durch ein Passwort geschützt werden und der Zugriff nur für eine geschlossene Gruppe erlaubt werden.
Unternehmen, deren Mitarbeiter häufig und lange im Auto oder mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sind, können beispielsweise firmeneigene Podcasts produzieren, die die Mitarbeiter informieren, motivieren oder weiterbilden.
Im Bildungsbereich dienen Podcasts als Unterrichtsmaterial und unterstützen das Selbstlernen und Üben.
Oder wie wäre es mit einem akustischen Mailing an die Belegschaft? Ein Podcast, in dem sich der Chef persönlich an seine Mitarbeiter wendet statt schriftlich im Editorial der internen Unternehmenszeitung?
Da Audio-Podcasts ohne großen technischen und finanziellen Aufwand zu produzieren sind, die Dateien verhältnismäßig klein sind und über den Feed automatisch aktualisiert werden, bietet sich diese Technologie für ganz unterschiedliche Zwecke an.