Niemals
aufgeben!
Motivierende Worte für jeden Tag
aus den Werken von
von
Orison Swett Marden
Impressum
Erstveröffentlichung der Werke zwischen 1905 - 1930
Neuauflage: F. Schwab Verlag – www.fsverlag.de sagt Danke!
Copyright © 2018 by F. Schwab Verlag
2. Auflage 2018, ISBN: 978-3-944432-42-7
„Feiger Gedanken
Bängliches Schwanken,
Weibisches Zagen,
Ängstliches Klagen
Wendet kein Elend,
Macht dich nicht frei.
Allen Gewalten
Zum Trutz dich erhalten,
Nimmer sich beugen,
Kräftig sich zeigen
Rufet die Arme
Der Götter herbei.“
Goethe.
Mitte - Ende Dezember
(Aus „Nach Höherem streben“ – Fallen und wieder aufstehen)
Viele Menschen finden sich selbst erst, wenn sie alles verloren haben. Nicht eher scheinen sie zu wissen, was für Kräfte ihr Inneres birgt, als bis ein überwältigendes Unglück, der Zusammenbruch all ihrer Hoffnungen, ihres Heims und ihres Glücks sie bis in die tiefsten Tiefen aufrüttelt.
Das, was ein Mensch nach einem Zusammenbruch anfängt, ist das beste Zeugnis für seinen Charakter. Was für Hilfsquellen, was für Pläne wird sein Unglück in ihm wachrufen? Wird es ihm neue Möglichkeiten eröffnen, neue verborgene Kräfte hervorholen, seine Tatkraft verdoppeln? Oder wird es ihn niederdrücken, ihm allen Mut nehmen?
„Ich kenne kein untrüglicheres Zeichen eines erhabenen Geistes“, sagt Emerson, „als jene zielbewusste Beharrlichkeit, die durch alle Schwankungen der Freunde, Parteien und Lebensverhältnisse hindurch stets sich selber gleich bleibt, nicht einen Schimmer von Mut und Hoffnung fahren lässt, sondern allem Widerstand trotzt und endlich ihr Ziel erreicht.“
„Wieder hochkommen und der Niederlage einen Sieg abringen“, das ist das Geheimnis des Erfolges in jedem tapferen edlen Leben, das je gelebt worden ist.
Ein kleiner Knabe wurde gefragt, wie er Schlittschuhlaufen gelernt habe. „O, ich fiel hin, und dann stand ich wieder auf“, gab er zur Antwort. Das ist der Geist, der Männer und Armeen zum Sieg führt. Nicht das Fallen, sondern das Nichtwiederaufstehen bedeutet Niederlage.
Vielleicht hat die Vergangenheit dir bittere Enttäuschungen gebracht. Vielleicht hast du, wenn du auf sie zurückschaust, das Gefühl, gar nichts oder im besten Fall nur Mittelmäßiges zustande gebracht zu haben. Das, wovon du dir besonders viel versprachst, ist dir misslungen, oder du hast teure Verwandte und Freunde hergeben müssen. Deine Stellung ist dir verloren gegangen oder vielleicht gar dein Heim, weil du eine Hypothek nicht bezahlen konntest oder durch längere Krankheit arbeitsunfähig warst; das neue Jahr sieht dich hoffnungslos an – und doch trotz allem, wenn du dich nicht unterkriegen lassen willst, wartet deiner doch noch der Sieg.
Wie viel noch in dir ist, wenn du alles Äußere verloren hast, daran erkennt man deine Reise. Wenn du die Hände in den Schoß legst und zugibst, dass du vernichtet bist, steckt nicht viel in dir. Siehst du dagegen mutig und unerschrocken um dich, lässt dir deinen Glauben an dich selbst nicht nehmen und verschmähst es, zum Rückzug zu blasen, so zeigst du, dass das, was du in dir hast, stärker ist, als dein Verlust, größer als dein Unglück und jeder Niederlage überlegen.
Du wirst vielleicht sagen, du seist zu oft unterlegen, es habe keinen Zweck, noch einen Versuch zu machen, du habest doch keinen Erfolg, ja, es lohne sich für dich kaum noch die Anstrengung, wieder hochkommen zu wollen. Unsinn! Wer sich innerlich nicht unterkriegen lässt, für den gibt es keinen Misserfolg. Ganz gleich, wie spät es ist, oder wie oft dir etwas fehlgeschlagen ist – du kannst doch noch Erfolg haben. Dass Scrooge, der Geizhals aus Dickens‘ Weihnachtsmärchen, sich noch am Ende seines Lebens aus einem harten, engen, herzlosen Menschen, dessen Seele in einem Haufen glänzenden Goldes gefangen lag, in einen edlen Menschenfreund verwandelte, das ist keine bloße Ausgeburt Dickensscher Phantasie. Wieder und wieder im täglichen Leben, aus den Zeitungen, aus Biographien oder vor unsern eigenen Augen sehen wir, wie Männer und Frauen vergangene Fehler wieder gut machen, wie sie sich aus lähmender Mutlosigkeit aufraffen und von neuem kühn um sich schauen.
Und wie viele gibt es, die alles, was sie in der Welt besaßen, verloren haben, und die dennoch ebenso weit wie vor ihrem Verlust davon entfernt sind, ihr Leben für zwecklos zu erklären, weil ihr Geist unbesieglich ist – starke Herzen, die nie den Mut verlieren.
Wirklich reife Menschen haben etwas in sich, das sie weit über weltlichen Erfolg oder Misserfolg hinaushebt. Was für Schicksalsschläge ihn auch treffen, was für Enttäuschungen er auch erlebt, ein wahrhaft großer Mensch steht über den Dingen und verliert nie sein inneres Gleichgewicht. Inmitten aller Drangsal und Stürme, denen eine schwache Natur erliegen würde, bleibt seine Seele heiter, seine Ruhe unerschütterlich, und er steht so völlig über allen äußeren Verhältnissen, dass sie ihm nichts anhaben können.
„Was ist eine Niederlage?“ sagt Wendell Philipps. „Nichts andres als die erste Stufe zu etwas Höherem.“ So mancher hat nur darum schließlich Erfolg, weil er immer wieder von vorn anfangen musste. Hätte er nie eine Niederlage erlebt, hätte er auch keinen großen Sieg kennengelernt. Gerade aus einer Niederlage schöpft ein tüchtiger Mensch neue Willenskraft.
Nein, wer sich seiner Kraft bewusst ist, wer gar nicht weiß, wann er besiegt wird, für den gibt es kein Versagen im Leben. Zähe Beharrlichkeit, ein unbeugsamer Wille kennen keinen Misserfolg. Wer wieder aufsteht jedesmal, wenn er fällt, wer seine Sache fortsetzt, wenn jeder andre sie aufgibt, wer vorwärtsstürmt, wo jeder andre umkehrt, der muss sich durchsetzen.
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Freundliche Grüße,
Fabian Schwab
Der Mensch muss sich selbst zum Erfolg verhelfen oder er wird nie Erfolg haben. Ein jeder wünscht vorwärts zu kommen; aber der Wunsch allein genügt nicht. Wo bliebe denn auch die Befriedigung über den Erfolg, wenn der bloße Wunsch ihn herbeiführen könnte? Wohl kannst du haben, was du wünschst, wenn du den Preis dafür bezahlen willst.
Zweiter Januar
Der Erfolg ist ein Kind der Mühseligkeit und Ausdauer – der Ruhm kommt nie, weil man ihn einfach herbeiwünscht.
Dritter Januar
Wenn du aus festem Stoff geformt bist, so wirst du erreichen, was du dir vorgesetzt hast; wenn nicht – so werden dir auch deine heißesten Wünsche und Träume nichts helfen.
Vierter Januar
Wer Erfolg haben will, muss den Preis dafür bezahlen, darf nicht glauben, dass die Arbeit „leicht“ sei. Herz und Seele muss er hineingießen in die Arbeit, für die er sein ganzes Leben einsetzt; seine Entschlossenheit darf kein Hindernis kennen, kein Zurückschrecken vor Entbehrungen und Demütigungen; Not und Enttäuschungen muss er lachend ertragen können. Solche Männer sind es gewesen, die die Welt aus dem Chaos hervorgehoben haben in das Licht höchster Zivilisation; solche Männer trugen, während sie selbst emporklommen, andere mit sich in reinere Höhen und öffneten weit die Tore beschränkten Lebens.
Fünfter Januar
Es ist überhaupt geradezu wunderbar, welche starke Veränderungen wir an unsrem Wesen hervorbringen können, wenn wir das Bild dessen, was wir erreichen oder was wir sein möchten, uns beständig vor dem Geist lebendig erhalten und alle Kraft anstrengen, unser Ziel zu erreichen. Wir ziehen so das, was wir wünschen, geradezu herbei und verleihen dem zuerst bloß Gedachten schließlich Wirklichkeit.
Sechster Januar
Wenn ein Mensch ohne Plan und Ziel dahinlebt, wie kann er da erwarten, dass er irgendetwas anderes erreicht als ein zielloses Dasein? Ein klarer, fester Vorsatz übt einen gewaltigen Einfluss auf die ganze Lebensgestaltung aus; er fasst alle unsere Leistungen wie in einen Brennpunkt zusammen und gibt unsrer ganzen Arbeit eine bestimmte Richtung, so dass jeder einzelne Schritt wertvollen Fortschritt bringt.
Siebter Januar
Schwache Menschen warten auf eine günstige Gelegenheit, starke Menschen schaffen sie. Auch goldene Gelegenheiten nützen der Faulheit nichts; der Fleiß aber macht selbst die gewöhnlichsten Vorkommnisse zu – goldenen.
Achter Januar
Die Geschichte weist Tausende von Beispielen von Männern auf, welche die Gelegenheit zur Vollbringung von Taten erfasst haben, die anderen, minder Entschlossenen, unmöglich erschienen. Schnelle Bestimmtheit und hingebende Tatkraft bezwingen die Welt.
Neunter Januar
Wenn wir mit aller Kraft danach ringen, das Höchstmögliche zu leisten, so verändert sich unser ganzes Wesen zum Besseren. Alles hebt uns, wenn wir uns geistig aufwärts bewegen; alles zieht uns noch weiter herunter, wenn es innerlich mit uns abwärts geht. Edler Ehrgeiz erhöht unser Lebensgefühl; wenn wir aber am Boden kriechen, so erniedrigen wir uns selber. Wenn wir in all unserm Tun nach vollendeten Leistungen streben, so wachsen wir auch innerlich; wenn unsre Ideale sinken, so geht es mit unserm ganzen Wesen abwärts.
Zehnter Januar
Es kommt nicht im Mindesten darauf an, ob ein Mensch in einem Schloss oder einer Hütte geboren ist; denn wenn ihn ein fester Entschluss beseelt, und er sich selbst aufrecht hält, kann keine Macht der Erde ihn niederdrücken.
Elfter Januar
„Sie wollen es wahrscheinlich nur halb“, pflegte Suwarow zu solchen Leuten, die keinen Erfolg hatten, zu sagen. Ihm war der Wille ein System; die Worte: „Ich kann nicht“, „Ich weiß nicht“ und „Unmöglich“ wollte er nicht gelten lassen: „Lerne!“ „Tue!“ „Versuche!“ pflegte er dafür zu gebrauchen.
Zwölfter Januar
Zeitverschwendung ist gleichbedeutend mit Verschwendung von Energie, von Lebenskraft, von Charakter; in ihrem Gefolge befinden sich schlechte Gefährten, schlechte Gewohnheiten, durch sie versäumt man nie wiederkehrende Gelegenheiten.
Dreizehnter Januar
Je länger ich lebe, je fester bin ich davon überzeugt, dass der Unterschied zwischen zwei Menschen – zwischen dem Schwachen und dem Mächtigen, dem Großen und dem Unbedeutenden – nur in der Tatkraft besteht – in unbezwinglicher Entschlossenheit – in einem Vorsatz, der nur Tod oder Sieg kennt.
Fowell Buxton.
Vierzehnter Januar
„Selbst das schwächste Geschöpf kann etwas vollbringen, wenn es seine Kräfte auf einen einzigen Gegenstand konzentriert“, sagt Carlyle; „ebenso wie das stärkste möglicherweise nichts erreicht, wenn es seine Kräfte zersplittert. Steter Tropfen höhlt den Stein; aber der heftige Strom, der mit betäubendem Lärm darüber rauscht, lässt keine Spur zurück“.
Fünfzehnter Januar
„Wenn ich einmal einen Entschluss gefasst habe“, sagte Kardinal Richelieu, „so gehe ich direkt auf mein Ziel los; alles werfe ich nieder, alle Hindernisse überwinde ich“.
Sechzehnter Januar
Wer stets prompt handelt, wird, selbst wenn er sich zuweilen irren sollte, denjenigen überflügeln, der bei möglicherweise besserem Urteil immer zögert und aufschiebt.
Siebzehnter Januar
Welch eine Kraft steckt in der enthusiastischen Hingabe an ein Ideal! Was macht es dem von einem großen Ziel erfüllten Geist aus, dass Entbehrungen, Verleumdungen, Verfolgungen, Arbeitslast, Krankheit und Altersschwäche ihn auf seinem Weg zu hemmen suchen?
Achtzehnter Januar
Unser heutiges Zeitalter bietet gerade der Jugend, der enthusiastischen Jugend, Vorteile wie nie zuvor; es ist so recht das Zeitalter für junge Leute, nicht aber für die langsamen und gleichgültigen; eifriges, jugendliches Streben wird mit Erfolg gekrönt.
Neunzehnter Januar
Die Wahlsprüche großer Männer geben uns oft einen Einblick in das Geheimnis ihre Charakters und ihrer Erfolge. „Arbeite! Arbeite! Arbeite!“ war Joshua Reynolds Wahlspruch; „toujours au travail!“ derjenige Voltairs, während Scott für sich selbst den Grundsatz aufstellte; „Tue nie nichts.“ Michelangelos Lieblingsmotto war: „Noch immer lerne ich“, - „ancora imparo“. Er war überhaupt ein begeisterter Arbeiter; schlief er doch sogar in seinen Kleidern, um sofort nach dem Aufstehen zur Arbeit eilen zu können, und hatte er doch stets einen Marmorblock in seinem Schlafzimmer stehen, um daran zu arbeiten, wenn er nicht schlafen konnte. Selbst nachdem er blind geworden war, pflegte er sich auf seinem Rollstuhl ins Belvedere fahren zu lassen, um die Statuen mit seinen Händen zu prüfen.
Zwanzigster Januar
Sind wir faul und energielos aus eigener Wahl, so werden wir nervenschwach und unfähig gezwungenermaßen. Wir sind das Resultat unserer eigenen Bemühungen; unsere Belohnung ist der Kampf, den wir fechten, nicht der ausgesetzte Preis dafür.
Einundzwanzigster Januar
„Ich habe das Talent, welches ich besitze, mir durch unermüdliche Arbeit erworben“, sagte Johann Sebastian Bach, „und jeder, der ebenso unermüdlich arbeiten will, wird genau denselben Erfolg haben wie ich.“
Zweiundzwanzigster Januar
Je höher und edler das zu erreichende Ziel ist, umso schwerer ist im Verhältnis die Arbeit. Gott hat den höchsten Preis auf den höchsten Wert gesetzt. Und wer den höchsten Erfolg erringen will, der muss den Preis dafür selbst zahlen; kein adeliger Stammbaum, kein ererbtes Vermögen werden als Zahlung für dieses Gut angenommen.
Dreiundzwanzigster Januar
Es gibt weder eine freudige Hoffnung, noch ein großes Ziel für den, den kein unerschütterlicher Entschluss begeistert; dieser allein ist der wahre Ausdruck seiner Persönlichkeit.
Vierundzwanzigster Januar
Jede unvollständige und nachlässige Arbeit, die aus deiner Hand kommt, macht dich unfähiger, gute Arbeit zu liefern: sie ist eine Beleidigung deiner Selbstachtung, eine Versündigung an deinem höchsten Ideal. Jedes schlechte Stück, das du lieferst, ist ein Feind, der dich herabzieht und dich hindert, vorwärts zu kommen und besser zu werden.
Fünfundzwanzigster Januar
Gründlichkeit und Vollständigkeit der Arbeit – das war die Eigenschaft aller erfolgreichen und großen Männer. „Genie ist Fleiß.“
Sechsundzwanzigster Januar
Emerson sagt: „Wenn einer ein besseres Buch schreiben, eine bessere Predigt halten oder eine bessere Mausefalle machen kann als die andern, so wird die Welt den Weg zu seinem Haus finden, und wenn es mitten im Wald stünde.“
Siebenundzwanzigster Januar
Nicht jedes Unglück ist ein Fluch, und frühe Entbehrungen sind oft ein Segen. Überwundene Schwierigkeiten sind uns nicht nur eine Lehre, sondern sie stärken uns auch in unseren späteren Kämpfen.
Sharpe.
Achtundzwanzigster Januar
In der schwärzesten Erde wachsen die schönsten Blumen, und die höchsten und stärksten Bäume streben zwischen Felsen himmelwärts.
J. G. Holland.
Neunundzwanzigster Januar
Wer sich selbst nicht fest in die Hand nimmt und sich zwingt, das zu tun, was das Beste für ihn ist – nicht das, was ihm das angenehmste ist – der ist nicht viel wert.
Dreißigster Januar
Jeder Mensch muss sich selbst in eine strenge Schule nehmen. Er darf nicht still sitzen und die Hände in den Schoß legen, so oft es nur geht, er darf nicht im Bett liegen bleiben, bis er genug hat, er darf nicht bloß dann arbeiten, wenn es ihm danach zumute ist – er muss lernen, seiner Stimmungen Meister zu werden und zu arbeiten, egal ob es ihm gerade danach zumute ist oder nicht.
Einunddreißigster Januar
Körperliche Trägheit, geistige Gleichgültigkeit, die Neigung, die Dinge gehen zu lassen und selber immer den Punkt des kleinsten Widerstandes zu suchen – das sind die Eigenschaften jener zahllosen Scharen von Menschen, die nichts erreichen.
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Es ist sehr schwer, das Feuer des Strebens vor dem Verlöschen zu bewahren, das Licht der Ideale rein und hell zu erhalten. Mancher betrügt sich damit, dass er meint, so lange er sich noch nach Erfüllung seiner Ideale sehne, so lange arbeite er auch an ihrer Verwirklichung. Aber man kann auch in einer bloß traumhaften Sehnsucht ohne wirkliche Leistung leben, und die führt ebenso gut zum Erlöschen dieses Feuers. Rechtes Streben muss starke Willenskraft, festen Entschluss, körperliche Energie und Nachhaltigkeit hinter sich haben, wenn es lebendig bleiben soll.
Zweiter Februar
Die Zeit, etwas auszuführen, ist dann da, wenn der Geist über uns kommt, wenn ein starker, deutlicher Entschluss da ist. Dieser Entschluss wird aber schwächer und undeutlicher, je länger wir seine Ausführung aufschieben. Wenn das Streben noch frisch, die Begeisterung noch warm ist, dann ist die Ausführung ganz leicht; haben wir sie aber erst ein paarmal aufgeschoben, so finden wir immer weniger Bereitschaft und Bereitwilligkeit in uns, die nötigen Opfer an Bequemlichkeit zu bringen. Deshalb lass dein Streben nicht abkühlen; nimm dich zusammen und geh auf das Ziel los, so lange das Eisen noch glüht.
Dritter Februar
Nur Menschen, die nicht mehr wachsen, sind zufrieden mit dem, was sie erreicht haben. Wer wächst, der fühlt, dass er noch nicht vollständig, noch nicht fertig ist. Wer sich ausdehnt, der ist nie zufrieden mit dem Krebs, der ihn einschließt, sondern greift immer weiter aus. Nichts bringt so sicher vorwärts im Leben, als wenn man es sich zur andern Natur macht, immer in die Höhe zu streben, alles heute besser zu machen als gestern. Eine große Hilfe dabei leistet uns das Zusammensein mit Menschen, die über uns stehen, die mehr Bildung und Erfahrung haben als wir. Wir wissen, wie schnell es mit einem Menschen abwärts geht, wenn es ihn in der Wahl seiner Freunde und seiner Vergnügungen abwärts zieht. Wenn sein Streben auch in diesen Dingen auf Höheres geht, dann kann ihm das Aufsteigen nicht fehlen.
Vierter Februar