VORWORT
EINLEITUNG: Mein Kompass für ein aufgeräumtes Leben
KAPITEL 1: Warum Ausmisten und Ordnunghalten entspannter macht
KAPITEL 2: Selbstbewusstsein: Dein innerer Kompass
KAPITEL 3: Die besten Methoden zum Ausmisten
KAPITEL 4: Dein Leben entrümpeln Schritt für Schritt
KAPITEL 5: Ordnen und sortieren
KAPITEL 6: Sauber machen und putzen
KAPITEL 7: Service – Tipps, Adressen und Inspirationen
NACHWORT
Oooops – wo sind denn die Sneakers, die ich heute anziehen will? Und mein Schlüssel? Und der Einkaufsbeutel? Und wieso liegt hier schon wieder so viel herum? Und was ist das überhaupt mit diesem Brief? Welcher Brief? Ich weiß gar nichts von einem Brief …
Hilfe!! Kennst du das auch – dass der Alltag immer unübersichtlicher wird? Dass du vor lauter Chaos ganz gestresst bist, wenn du am Abend heimkommst und doch am liebsten nur relaxen möchtest? Und genau weißt: Eigentlich müsstest du noch aufräumen und putzen?
Ehrlich: Ich kenne das zu gut! Und war irgendwann davon so genervt, dass ich begann, Ordnung in meinen Alltag zu bringen, in meine Wohnung und meinen Haushalt. Und was dann passierte, war wunderbar: Mein Leben insgesamt wurde viel leichter! Einfacher und entspannter mit jedem Stück, das ich aussortierte, weggab und loswurde. Und ich merkte: Ich spare damit nicht nur jede Menge Zeit, sondern sogar Geld. Und Nerven!
Seither sind Ausmisten, Ordnen und Sortieren für mich zu einem Kompass für ein aufgeräumtes, leichtes und entspanntes Leben geworden. Man muss dafür überhaupt kein Ordnungsfanatiker sein. Und sollte es auch gar nicht werden! Ich habe durch diesen Schritt nur von Grund auf gemerkt, welches meine Bedürfnisse und Prioritäten sind und was mir im Leben wirklich wichtig ist – und was nicht.
Deine Wohnung und dein Haushalt spiegeln deine Seele wider. Eine aufgeräumte Wohnung bedeutet meist auch eine aufgeräumte Seele. Und genau das wünsche ich dir! Deshalb habe ich hier alle Tipps, Erfahrungen und Tricks zum Ausmisten, Aufräumen, Ordnen und Putzen zusammengestellt, die mir geholfen haben, mich in meinem Leben wieder so richtig zu Hause zu fühlen. Diesen Kompass gebe ich gerne an dich weiter – er wird dich begleiten auf einem neuen, leichteren Weg wie ein guter Freund. Viel Freude und Erfolg damit!
Weißt du, was das Wichtigste beim Putzen ist? Routine! Klingt nach ständiger Haushaltsarbeit, ist aber das Gegenteil davon. Wenn du die Sache regelmäßig angehst, hast du letzten Endes viel weniger Arbeit.
Routine zu entwickeln, hat auch mit der Fähigkeit zu tun, Prioritäten zu setzen. Du hast bestimmt schon gemerkt, dass ich ein Fan von Prioritäten bin. Auch bei etwas so Banalem wie Putzen. Wenn ich damit beginnen möchte, eine Routine zu entwickeln, frage ich mich als Erstes, was für mich besonders wichtig ist. Beim Putzen zum Beispiel gibt es bestimmte Arbeiten, die jeden Tag erledigt werden müssen. Und es gibt Arbeiten, bei denen es vollkommen ausreicht, sie alle zwei Wochen oder noch seltener in Angriff zu nehmen. Bei allen Regelmäßigkeiten, die ich mir bisher angeeignet habe, stellte sich heraus, dass es mir persönlich nicht guttut, wenn ich zu viele oder allzu strenge Routinen entwickle. Ich neige dann dazu, in Perfektionismus zu verfallen, und dann dreht sich alles nur noch darum, die Wohnung zu jedem Zeitpunkt perfekt vorzeigbar zu halten. Insofern habe ich meine Routine nochmals dahingehend abgeklopft, welche Dinge für mich wirklich essenziell sind – und welche ich ruhig auch mal vernachlässigen kann. Für mich ist es zum Beispiel besonders wichtig, dass das Waschbecken und der Spiegel im Bad immer blitzblank sind. Spritzer auf dem Spiegel ertrage ich nicht. Mir kommt es dann so vor, als sehe alles im Bad irgendwie gleich ein bisschen schmuddelig aus. So geht es mir auch mit dem Waschbecken. Wenn ich mich an einem schmutzigen Waschbecken zurechtmachen müsste, würde ich mich nicht richtig sauber fühlen. Wenn hingegen die Küche abends nicht so perfekt aussieht, finde ich das nicht schlimm. Ich denke mir dann, dass ich ja am nächsten Morgen, wenn der Kaffee durch den Espressokocher läuft, sowieso noch Zeit habe, ein bisschen aufzuräumen. Das sehe ich allerdings nur so entspannt, solange nicht so viele Sachen herumstehen, dass ich sie nicht locker in ein paar Minuten wegräumen könnte.
Du siehst: Wie bei so vielen Tipps, die ich dir bisher gegeben habe, möchte ich dir auch beim Thema Putzen Mut machen, die Dinge so anzugehen, dass es zu deinen Bedürfnissen und, ja, deinen Prioritäten passt. Wenn du dir ein neues System zum Ordnunghalten und Putzen überlegst, sollte es sich leicht in deinen Alltag integrieren lassen. Dann wird es dich nicht überfordern. Und du wirst auf diese Weise auch nicht das Gefühl haben, ständig am Putzen zu sein.
Ein bisschen Disziplin gehört aber natürlich dazu, wenn man Routine entwickeln möchte. Ich weiß, Disziplin ist ein furchtbares Wort. Aber leider macht sich der Haushalt nun mal nicht von alleine, und deswegen müssen wir immer am Ball bleiben.
Wenn du dir überlegt hast, welche Punkte beim Putzen für dich unabdingbar sind und welche Routinen du dafür entwickeln möchtest, heißt es: Trainieren. Bis man eine neue Routine verinnerlicht, braucht es etwa einen Monat. Du kennst das sicher vom Sport: Am Allerschwersten ist das Anfangen. Irgendwann denkt man dann aber nicht mehr drüber nach, ob man abends noch die Laufschuhe schnüren oder sich morgens aufs Fahrrad setzen und ins Fitnessstudio fahren soll. Am Anfang ist das aber eine große Überwindung! Wie gerne würde ich dir jetzt DEN magischen Trick verraten, der das Endlich-damit-Anfangen für dich ganz einfach macht. Aber leider gibt es den nicht. Der innere Schweinehund muss bezwungen werden, bis deine Routinen wie von selbst ablaufen.
Mich persönlich nervt es, wenn ich zu viel auf einmal machen muss. Deswegen habe ich mir angewöhnt, mit kleinen Routinen dafür zu sorgen, dass immer eine gewisse Grundordnung und Grundsauberkeit herrscht. Die gröberen Brocken hebe ich mir dann für das eine oder andere Wochenende auf. Natürlich wirst du beim Putzen deine individuelle Vorgehensweise entwickeln. Schließlich findet ja jede und jeder von uns auch in Bezug auf Sauberkeit ganz unterschiedliche Punkte wichtig. Deshalb gehe ich jetzt einfach mal von mir aus und lasse dich daran teilhaben, wie ich es so handhabe. Vielleicht inspiriert es dich!
Das Schlafzimmer muss ordentlich sein, bevor ich zu Bett gehe. Alles andere würde mich nervös machen. Und dann schlafe ich schlecht. Es darf nichts auf dem Boden oder sonst wo herumliegen. Unser Schlafzimmer ist klein, deshalb achte ich da-
rauf, dass sich nichts Unnötiges im Raum befindet. Sollte doch noch etwas vergessen worden sein, bevor ich ins Bett gehe, räume ich es auf. Das kann mal liegengebliebenes Spielzeug sein, mal ein Wäschestück oder ein ausgelesenes Buch. Und natürlich mache ich nach dem Aufstehen das Bett. Erstens sieht das viel schöner aus, zweitens hat man gleich ein gutes Gefühl, wenn man den Raum betritt. Trotzdem bin ich dabei nicht dogmatisch. Wenn ich es aus irgendeinem Grund mal nicht gleich schaffe, ist das auch okay.
Viele haben im Schlafzimmer ja den berühmt-berüchtigten „Klamottenstuhl“. Das ist jener Stuhl, auf dem sich die Kleidung sammelt, die schon mal getragen wurde, aber noch zu sauber ist für den Wäschekorb. Bei mir ist dieser Stuhl ein Korb. Wenn sich etwas in einem Korb sammelt, sieht das ordentlicher aus als auf einem Stuhl. Außerdem nimmt ein Korb weniger Platz weg. Ich räume ihn mindestens einmal die Woche leer. Oft werde ich gefragt, was ich mit den Kleidungsstücken mache, die schon mal getragen, aber noch nicht schmutzig sind. Ganz einfach: Ich lege sie zurück in den Schrank. Wenn ich entschieden habe, dass ich sie noch mal anziehen kann, weil sie nicht müffeln oder keine Flecken haben, ist das für mich vollkommen okay. Die Alternative wäre, sie im Korb oder auf dem Stuhl zu belassen. Oder nach einem Mal Tragen in die Wäsche zu geben. Wenn das für dich eine Option ist, gerne!
»FESTGELEGTE ROUTINEN IM TAGESABLAUF ERLEICHTERN DIR DAS SAUBERHALTEN — SO, WIE EINMAL FESTGELEGTER PLATZ FÜR BESTIMMTE DINGE DAS AUFRÄUMEN ENTSTRESST.«
Die Küche ist ein Kampf gegen Windmühlen. Oft ist sie der Mittelpunkt der Wohnung. Bei uns ist das auch so. Ganz viel Leben spielt sich hier ab. Dementsprechend sieht es auch aus. Und dementsprechend ist man in diesem Raum immerzu am Machen und Tun. Ich finde es deshalb superwichtig, dass jedes Ding seinen festen Platz bekommt. Wenn das erst einmal festgelegt ist, geht das Aufräumen meist ziemlich schnell. Trotzdem wird man nicht umhinkommen, die Küche mehrmals täglich aufzuräumen. Spätestens nach jeder Mahlzeit.
Meine Taktik für ein entspanntes Miteinander in Sachen Küche: dafür sorgen, dass jeder in der Familie genau weiß, wo die Sachen hingehören, sie nicht lange rumstehen lässt und gleich aufräumt. Dazu kommen feste Routinen: Jeden Abend mache ich in der Küche das Gröbste sauber und lasse höchstens ein paar Kleinigkeiten stehen. Morgens das gleiche Ritual: Ich stehe auf, mache Kaffee. Während der kocht, räume ich die Spülmaschine aus (und wenn nötig ein), spüle die Sachen, die von Hand gespült werden, wische mal eben über die Schranktüren, den Mülleimer oder was sonst gerade leicht verschmutzt ist.
In der Küche hat man ja immer wieder Momente, die man mit Warten verbringt. Geschenkte Zeit, die sich gut fürs Aufräumen nutzen lässt. Man wartet aufs Teewasser, bis der Tee durchgezogen ist, die Kartoffeln gar werden, der Kuchen fertig gebacken ist … Wenn ich diese Momente nutze, um immer wieder ein bisschen aufzuräumen, kommt mir das gar nicht richtig wie aufräumen oder putzen vor. Letztlich ist das aber auch eine Frage des Typs. Ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn Richard kocht. Richard ist ein ebenso leidenschaftlicher wie chaotischer Koch. Wenn das Essen fertig ist, sieht die Küche aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wenn ich gekocht habe, sieht es aus, als wäre nie etwas passiert. Solange das Chaos aber nicht immer an mir hängen bleibt, finde ich das in Ordnung. Allerdings halte ich es für wesentlich effektiver und praktischer, schon während des Kochens hier und da etwas aufzuräumen. Das spart enorm Zeit und hat den Riesenvorteil, dass man nicht so viel auf einmal wegräumen und sauber machen muss.
Was man nicht wirklich sauber machen kann, während man kocht, sind Herd und Backofen. Das ist auch der Grund, warum ich die nicht täglich putze. Obwohl ich es besser fände. Es gibt einfach Dinge, die reibungslos in den täglichen Ablauf passen. Und es gibt Dinge, bei denen man sich zwingen muss, sie irgendwo im täglichen Einerlei unterzubringen. Sport zum Beispiel. Oder eben: Herd und Backofen putzen. Im Moment handhabe ich es so, dass ich beides immer mal wieder zwischendurch sauber mache, wenn ich gerade Zeit habe.
Das Wohnzimmer hat so einige Tücken. Oft ist es für die ganze Familie das Herzstück der Wohnung. Hier mischen sich die verschiedensten Interessen, die alle ihren Platz beanspruchen. Weil unsere Küche klein ist und wie ein Schlauch geschnitten, passt da kein Tisch rein. Demzufolge ist das Wohnzimmer auch gleichzeitig unser Esszimmer. Und da wir kein Arbeitszimmer haben, ist unser Esstisch nicht selten auch gleichzeitig der Schreibtisch. Und weil unsere Tochter noch klein ist, ist unser Wohnzimmer für sie meist das Spielzimmer und so weiter ...
Damit sich nun im Wohnzimmer nicht permanent Unordnung breitmacht, habe ich eine Lösung gefunden: ein großer Schrank. Auch darin sammeln sich nun diverse Interessen. Wir haben da die berühmte Kramschublade fürs Kinderspielzeug. Der Fernseher steht auch drin (ich finde die meisten Fernseher per se hässlich und verstecke das Teil deshalb lieber). Dann sind da auch eine Box für Musik untergebracht sowie Richards Playstation (ja, er hat noch eine) und die DVDs (ja, wir haben noch welche). Zusätzlich befindet sich dort noch das Fach für meine Ordner mit Papierkram. Und für Richards Post und Belege. Es kommt immer wieder einmal vor, dass er diese Dinge eine Weile auf dem Esszimmertisch zu einem immer größeren Stapel aufhäuft. Dann nehme ich mir die Freiheit und verstaue das Ganze in Richards Schrankfach für Papierkram. Er weiß dann genau, wo er es wiederfinden kann. Und ich muss mich nicht darüber ärgern, dass es tagelang auf dem Tisch herumliegt. Die Sachen, die im Schrank untergebracht sind, werden in regelmäßigen Abständen überprüft, ob wir sie noch brauchen oder nicht. Vor einiger Zeit etwa habe ich einen ganzen Schwung Wohnzeitschriften aussortiert.
Meine tägliche Routine im Wohnzimmer beschränkt sich im Wesentlichen darauf, den vielseitig genutzten Tisch frei zu halten: Nach Gebrauch wird sämtliches Arbeitsmaterial, Geschirr oder Sachen, die wir nach einem Ausflug dort abgestellt haben, weggeräumt und an seinen festen Platz geordnet. Wenn ich tagsüber nicht dazu komme, mache ich es abends, wenn unsere Tochter im Bett ist. Dann räume ich auch das Spielzeug, das noch auf dem Boden liegt, in die Kramschublade. Abends ist das Zimmer für uns Eltern da, und wir freuen uns, wenn es ordentlich aussieht und nicht voller Spielzeug ist. Auch wenn du keine Kinder hast, kann die Kramschublade eine Wunderwaffe gegen das tägliche Chaos sein. Du musst nur daran denken, sie regelmäßig auszusortieren.
Unser Bad ist relativ klein. Wir haben nur wenige Sachen da stehen. Aufräumen und putzen geht also unglaublich leicht. Und macht mir sogar Spaß! Nicht unbedingt das Schrubben und Wischen an sich, aber das entspannte Gefühl, dass das im Bad so unkompliziert ist. Wie ich schon erwähnte, müssen bei mir vor allem Waschbecken und Spiegel immer tipptopp sein. Unser Waschbecken ist groß, deswegen sammeln sich da ganz schnell Schmutz und Staub, und spätestens zwei Tage nach dem Saubermachen sieht es wieder schmuddelig aus. Deswegen habe ich mir angewöhnt, das Becken jeden Abend nach dem Zähneputzen sauber zu wischen, genauso wie den Spiegel. Zahnpasta-Spritzer auf dem Spiegel finde ich grässlich. Sicher sind es bei dir andere Dinge, die dich stören. Überleg dir einfach, wie du das Sauberhalten dafür in deinen Alltag integrieren kannst. Ich für meinen Teil halte es so, dass ich die Woche über alles im Bad soweit sauber mache, dass ich nicht an einem Tag ranmuss, um alles auf einmal großreinezumachen.
Vor einiger Zeit ergab es sich, dass immer der Samstag zu meinem großen Putztag wurde. „Großer Putztag“ bedeutet, dass ich an dem Tag Sachen mache, zu denen ich unter der Woche nicht komme. Einen solchen Tag gibt es in vielen Haushalten. Ich habe meinen #saubersamstag getauft, weil ich meine Community auf Instagram daran teilhaben lasse, was ich an dem Tag so alles putze. In meiner Instastory zeige ich Zeitraffer-Videos der verschiedenen Tätigkeiten und Handgriffe. Viele finden das sehr motivierend und ich bekomme jede Menge nette Nachrichten und Videos von Leuten, die auch immer am Samstag putzen.
Die Aufgaben, die Richard und ich an unserem #saubersamstag erledigen, sind immer die gleichen. Diese Regelmäßigkeit hilft uns, immer auf dem Schirm zu haben, was alles erledigt werden muss und wie viel Zeit das in Anspruch nimmt. Aus der Routine entwickelte sich mit der Zeit eine gewisse Erfahrung. Und damit auch eine gewisse Entspanntheit. Denn Richard und ich wissen inzwischen genau, dass wir am #saubersamstag nicht den ganzen Tag mit Putzen verbringen müssen, sondern so rechtzeitig fertig werden, dass wir danach auch noch das Wochenende genießen können. Wir teilen uns die Aufgaben so untereinander auf, dass wir möglichst schnell vorankommen und alles zügig schaffen.
–Wäsche waschen
–Wohnung saugen
–Bad und Küche wischen
–Toilette und Badewanne sauber machen
–Einkaufen gehen
–Fenster putzen und ähnliche Aufgaben je nach Zeit, Lust und Bedarf
Der Ablauf ist ziemlich routiniert: Nach dem Aufstehen wird gleich die erste Wäscheladung angeschmissen, dann die Wohnung gesaugt. Anschließend geht Richard einkaufen und ich mache in der Zeit Badewanne und Toilette sauber. Danach wische ich noch den Boden in Küche und Bad. Im Großen und Ganzen sind diese wöchentlichen Aufgaben also recht überschaubar und in gut zwei Stunden zu schaffen.
»SAUBERMACHEN KANN RICHTIG SPASS MACHEN!«
Es kann natürlich immer mal vorkommen, dass wir mal mehr Wäsche haben oder dass wir die Woche über ein bisschen schludrig waren. Dann fällt entsprechend mehr Arbeit an. Trotzdem verbringen wir nicht den ganzen Samstag mit Putzen. Und wenn wir fertig sind, haben wir beide ein richtig gutes Gefühl, weil wir entspannt ins Wochenende starten können. Ein bisschen fühlt sich der geschaffte #saubersamstag so an wie nach dem Sport. Am Anfang hat man keine Lust und es kostet Überwindung. Und wenn man fertig ist, ist man froh und stolz, dass man es geschafft hat!
Am #saubersamstag erledige ich auch Dinge, die zwar nicht wöchentlich, aber doch regelmäßig gemacht werden müssen:
–Bettwäsche wechseln
–Duschvorhänge waschen
–Badmatten waschen
–Wasserkocher entkalken
–Fenster putzen
–Dielen wischen
Alles andere, was an Hausarbeit anfällt, bringe ich in meiner täglichen Routine unter. Und natürlich ist dieser Plan individuell. Sicher möchtest du andere Sachen regelmäßig sauber machen oder die Aufgaben in anderen Abständen erledigen. Ganz gleich, wie du dir die Dinge einteilst, wird es dir ungemein helfen, einen festen Tag zu etablieren, an dem du ganz bestimmte Aufgaben in Angriff nimmst. Auch diese werden schließlich zur Routine. Und dann wird das Überwinden des inneren Schweinehunds von Mal zu Mal einfacher. Das ist im Grunde das ganze Geheimnis hinter der Routine: Hat man sie erst einmal verinnerlicht, verfliegt das Gefühl, sich überwinden zu müssen. Man macht es dann einfach. Und denkt nicht weiter drüber nach!
Trotzdem gibt es eine Sache, mit der auch ich mich absolut nicht anfreunden kann. Und ich schaffe es einfach nicht, sie routiniert in das tägliche Einerlei zu integrieren: Staubwischen. Beim Regal in der Küche kriege ich es noch einigermaßen regelmäßig hin. Einfach, weil mir das staubige Brett, wenn die Sonne darauf scheint, förmlich ins Gesicht springt. Dennoch gibt es in unserer Wohnung die eine oder andere Stelle, wo der Staub nicht gleich so auffällt. Und ich gebe zu: Da wird er von mir auch sträflich vernachlässigt.
Die „Zone Cleaning“-Methode wurde mir von meiner Instagram- und YouTube-Community am allerhäufigsten empfohlen. Ich beschloss daher, sie auszuprobieren. Die Methode verspricht, dass man sich das größere, stundenlange Putzen einmal die Woche ersparen kann. Stattdessen führt man täglich bestimmte feste Saubermach-Routinen durch. Die Methode verspricht sogar, dass man keinen Frühjahrs- und Winterputz mehr zu machen braucht. Die Wohnung wird das ganze Jahr über immer sauber und ordentlich sein.
Dafür muss man allerdings viel mehr regelmäßige Arbeiten täglich bewältigen: eine Morgenroutine, eine Abendroutine sowie weitere kleinere Routinen tagsüber zwischendurch. Zum Beispiel jedes Mal, wenn man sich in der Küche aufhält, das Waschbecken blank putzen. Oder jedes Mal, wenn man im Badezimmer ist, etwas sauber machen, zum Beispiel die Toilettenschüssel, die Fliesen, die Armaturen. Zusätzlich gibt es noch Routinen für jeden Tag der Woche, etwa immer mittwochs Papierkram sortieren und abheften oder dienstags den Mülleimer auswaschen.
Das Putzen nach Zonen ist – so habe ich es empfunden – die Kür. Man nimmt sich jeden Tag 15 Minuten Zeit und putzt in einer Zone (einem bestimmten Platz im Haus oder in der Wohnung) alles von oben nach unten porentief rein. So arbeitet man sich Woche für Woche vom Eingangsbereich bis zur Küche, vom Badezimmer übers Kinderzimmer zum Arbeitszimmer, vom Schlafzimmer bis zum Wohnzimmer. Am Wochenende wird nicht geputzt! Das Prinzip dieser Methode leuchtet mir absolut ein: Die Methode will sicherstellen, dass man nicht mehr übers Putzen nachdenken muss. Durch feste Routinen, die man nach und nach in den Alltag integriert, gehen Aufräumen und Saubermachen derart in Fleisch und Blut über, dass man sie nicht mehr als Belastung, sondern als selbstverständlich empfindet.
Nachdem ich Zone Cleaning im Selbsttest durchgeführt habe, war ich allerdings nach ein paar Wochen fix und fertig. Ich hatte das Gefühl, nur noch am Putzen zu sein. Angeblich soll Zone Cleaning sich gerade für Berufstätige eignen. Ich bin selber berufstätig. Doch als Selbstständige habe ich das Glück, mir meine Arbeitszeit frei einteilen zu können. Wenn ich mir nun aber vorstelle, ich würde außer Haus arbeiten und müsste dieses Programm zusätzlich zu meinem Job noch jeden Tag durchziehen, frage ich mich, wo da noch Zeit für anderes bleiben soll!? Zone Cleaning verspricht, man habe damit mehr Zeit für sich. Meine Erfahrung war eine ganz andere: Ich war völlig erledigt von dem Anspruch, jeden Tag diese Routinen durchzuziehen und immer eine picobello saubere, ordentliche Wohnung zu haben. Ich war körperlich völlig erschöpft, hatte keine Zeit mehr für mich oder meinen Freund. Während Richard auf dem Sofa saß und ein Buch las, stand ich in der Küche und kümmerte mich darum, dass das Spülbecken so blitzt, dass man sich drin spiegeln kann.
An und für sich ist die Sache mit den täglichen Routinen ja wirklich gut. Es liegt an einem selbst, wie streng man mit sich ist und wie wichtig einem eine stets saubere Wohnung ist. Der „Zone Cleaning“-Test hat mir jedoch gezeigt, dass sich nicht jede Methode für jeden gleichermaßen eignet. Was dem einen leicht fällt, ist für den anderen eine große Überwindung. Man muss sich wirklich seinen eigenen Weg zurechtfriemeln!
Während der Wochen, in denen meine Wohnung immer so perfekt aufgeräumt und sauber war, habe ich allerdings eines sehr genossen: das tolle Gefühl, es könnte jederzeit jemand spontan zu Besuch kommen und es gäbe da nichts, wofür ich mich schämen müsste. Aber das hatte einen hohen Preis: Alle meine Gedanken und alles, was ich tat, drehten sich nur noch ums Putzen. Ich wurde immer penibler und war immer genervter, wenn Richard irgendetwas herumliegen ließ. Also gab es auch häufiger Streit um die Ordnung. Alles in allem gebe ich aber nicht der Methode die Schuld. Ich glaube, ich habe sie einfach zu streng für mich selbst ausgelegt.
Eine Freundin erzählte mir, wenn sich bei ihr Besuch ankündigt und sie innerhalb von 20 Minuten die Wohnung so herrichten kann, dass sie entspannt die Tür öffnet, wenn es klingelt, hat sie eine gute Grundordnung und Sauberkeit. Das, finde ich, ist ein super Richtwert. Und wahrscheinlich brauche ich dafür noch nicht einmal 20 Minuten!
1 / Mach es gleich, dann ist es leicht!
2 / Wartezeiten nutzen (z. B. während der Kuchen im Ofen ist)
3 / Routinen entwickeln (an der Sache dranbleiben!)
4 / Leg dir fixe Tage für bestimmte Aufgaben fest.
5 / Mein Sauberkeits-Kompass: die 20-Minuten-Regel