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5. AUFLAGE
Das Kompendium
Tim Schürmann
Lektorat: Alexandra Follenius
Korrektorat: Sibylle Feldmann, www.richtiger-text.de
Satz: III-satz, www.drei-satz.de
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Michael Oréal, www.oreal.de, unter Verwendung
des iStock-Fotos 93218157 von GlobalP
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: |
|
978-3-96009-180-6 |
|
978-3-96010-630-2 |
|
ePub |
978-3-96010-631-9 |
mobi |
978-3-96010-632-6 |
5. Auflage 2022
Copyright © 2022 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
Dieses Buch erscheint in Kooperation mit O’Reilly Media, Inc. unter dem Imprint »O’REILLY«. O’REILLY ist ein Markenzeichen und eine eingetragene Marke von O’Reilly Media, Inc. und wird mit Einwilligung des Eigentümers verwendet.
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5 4 3 2 1 0
Vorwort
Teil I: Einführung und Installation
1Einführung
Ein Internetauftritt wächst und wächst
Die Lösung: Content-Management-Systeme
Einsatzbereiche und Vorteile von Joomla!
Wie funktioniert Joomla!?
Eine kleine Geschichtsstunde
Versionsnummern
Es geht los: Die Filmtoaster-Seiten
2Installation
Voraussetzungen
Testumgebung einrichten
Installation von Joomla!
Schreibrechte kontrollieren
PHP-Einstellungen anpassen
3Erste Schritte
Rundgang durch das Frontend
Anmeldung am Backend
Statistikerhebung
Hauptmenü
Statusleiste
Nachinstallationshinweise
Dashboard
Responsive Design
Der erste Beitrag
Das Baukastenprinzip
Mit Listen und Tabellen arbeiten
Der Papierkorb
Inhalte veröffentlichen und verstecken
Gesperrte Inhalte freigeben
Hilfen nutzen
Teil II: Einen Internetauftritt erstellen
4Den Internetauftritt strukturieren
Arbeitsweisen: Beiträge und Kategorien
Inhalte gliedern
5Kategorien
Kategorien erstellen
Verschachtelung nachträglich ändern
Kategorien kopieren
6Beiträge
Beiträge erstellen
Schlagwörter vergeben
Beiträge gliedern
Bilder in Beiträge einbauen
Verweise und Links einfügen
Erstellungs- und Veröffentlichungsdatum
Darstellung des Beitrags anpassen
Beiträge umsortieren
Beiträge kopieren
Felder hinzufügen
7Menüeinträge
Einen Menüeintrag anlegen
Liste mit Kategorien
Liste mit Beiträgen
Mehrere Beiträge auf einer Seite: Blog & Co
Einzelner Beitrag
Hauptbeiträge
Indirekt erreichbare Inhalte
Sichtbarkeit versteckter Inhalte
Menüeinträge gliedern
Reihenfolge der Menüeinträge ändern
Menüeinträge (zeitgesteuert) ausblenden
RSS-Feeds aktivieren (Integrationseinstellungen)
Optik eines Menüpunkts ändern
Seitentitel verändern
Spezielle Menüpunkte
Startseite festlegen
Vorgaben ändern
8Nützliche Werkzeuge
Das Archiv nutzen
Schlagwörter verwalten
Versionsverwaltung
Medien verwalten
Teil III: Den Internetauftritt erweitern
9Module
Wozu werden Module verwendet?
Rundgang durch die Modulverwaltung
Ein Modul hinzufügen
Eigenschaften eines Moduls verändern
Reihenfolge der Module ändern
Menüzuweisung – auf welchen Unterseiten erscheint das Modul?
Module für Beiträge
Modul für eigene Texte
Module für Schlagwörter
Module für spezielle Situationen
Module umplatzieren
Module im Frontend bearbeiten
Module in Beiträge einbinden
Hilfe, mein Modul ist verschwunden!
Modulzuordnung kontrollieren und korrigieren
10Menüs
Menüs verwalten
Ein Menü anlegen
Ein neues Menü-Modul erstellen
Menüeinträge aufspüren und auflisten
Menüeinträge verschieben
Menüeinträge kopieren
Hilfe, mein Menüeintrag ist verschwunden!
Breadcrumb-Leiste (Navigationspfad)
11Komponenten – Nützliche Zusatzfunktionen
Module, Komponenten und Templates: ein komplexes Zusammenspiel
Bannerwerbung
Kontakte und Kontaktformulare
Kontakte um weitere (Daten-)Felder ergänzen
Newsfeeds
Suchfunktion und Suchstatistiken
12Benutzerverwaltung und -kommunikation
Benutzerkonten und Profile
Ein exklusives Menü für Benutzerinnen und Benutzer
Benutzergruppen
Benutzer verwalten
Zugriffsebenen – Was bekommt ein Benutzer zu sehen?
An- und Abmeldung
Registrierung
Berechtigungen – Welche Aktionen darf ein Benutzer ausführen?
Beiträge einreichen und freischalten
Benutzerprofil
Benutzerhinweise
Datenschutzwerkzeuge (Privacy Tools)
Workflows
Module zur Benutzerverwaltung
Das interne Nachrichtensystem
13Joomla! konfigurieren
Website vorübergehend abschalten
Vorgaben für die ausgelieferte Website
Globale Metadaten hinterlegen
Systeminformationen: Hilfe, wenn es klemmt
Logs und Debug-Meldungen: Tiefergehende Fehlersuche
Seitenauslieferung beschleunigen: Der Zwischenspeicher (Cache)
Sitzungsmanagement
Cookies
Einstellungen zum Webserver
Einstellungen zur Datenbank
Zeitzone des Servers
E-Mail-Versand einrichten (Mailing)
Internetzugriff über einen Proxy
Grundeinstellungen im Frontend ändern
14Plug-ins
Grundlagen
Plug-in-Einstellungen ändern
Anmeldung per LDAP und anderen Diensten
Angemeldet bleiben
Registrierung absichern mit Captchas
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Benutzerkonten erweitern und verknüpfen
Beiträge bewerten und anpassen
Texteditoren maßschneidern
Debug-Informationen anpassen
Joomla!-Statistikerhebung kontrollieren
Cache für komplette Seiten
Teil IV: Erweiterungen
15Templates verwalten
Templates nachrüsten
Stile einsetzen
Templates deinstallieren
16Ein eigenes Template entwickeln
Das Template-Verzeichnis
Die Entwurfsskizze
Ein HTML-Grundgerüst basteln
Kopf für Joomla! vorbereiten
Komponenten einbinden
Modulpositionen kennzeichnen
Systemmeldungen einbinden
Name der Website einbauen
Link zur Startseite
Statische Bilder einbauen
Die fertige Datei index.php
Eigene Fehlerseite gestalten
Die Datei templateDetails.xml
Template-Paket erstellen und Testlauf in Joomla!
Template Overrides
Module Chrome
Ein Stylesheet einbinden
Vorschaubilder
Gezielt einzelne Elemente formatieren
Templates mit Parametern steuern
Texte im Template übersetzen
17Mehrsprachigkeit
Sprachpakete beschaffen und installieren
Sprachpakete entfernen
Die Sprache wechseln
Einen mehrsprachigen Internetauftritt erstellen
Einzelne Übersetzungen austauschen (Language String Overrides)
Eigene Sprachpakete erstellen
Plug-in für Sprachkürzel
18Funktionsumfang erweitern
Das Joomla! Extensions Directory (JED)
Erweiterungen installieren
Erweiterungen verwalten und deinstallieren
Wartungsfunktionen
Gefahren und Probleme beim Einsatz von Erweiterungen
19Eigene Erweiterungen erstellen
Komponenten
Module
Plug-ins
Teil V: Tipps und Tricks
20Suchmaschinenoptimierung
Funktionsweise einer Suchmaschine
Seiteninhalte optimieren
Metadaten: Fluch und Segen
Der Name der Website
Suchmaschinenfreundliche URLs (Search Engine Friendly Links)
Weiterleitungen
Noch mehr Funktionen mit Erweiterungen
21Datensicherung und Wiederherstellung (Backups)
Backups mit Akeeba Backup
Backups mit Bordmitteln
Joomla! auf einen anderen Server verpflanzen
Super-User-Passwort wiederherstellen
Datenbank reparieren
Menüs und Kategorien reparieren
22Aktualisierung und Migration
Sprachpakete und Erweiterungen aktualisieren
Joomla! aktuell halten
Aktualisierungsquellen
Migration von Joomla! 3.x
Über Aktualisierungen informieren lassen
Anhang: TinyMCE-Editor
Index
Hinter dem etwas lustig klingenden Begriff Joomla! verbirgt sich ein Computerprogramm, das die Publikation und Verwaltung von Internetseiten vereinfacht. Joomla! eignet sich gleichermaßen für private Seiten wie auch für einen professionellen Internetauftritt. Dank der GNU GPL-Lizenz ist Joomla! kostenlos und liegt vollständig im sogenannten Quellcode vor, sodass man – entsprechende Motivation vorausgesetzt – das System vollständig nach seinen Wünschen verändern kann.
Dieses Buch befasst sich mit der Installation, Konfiguration und Bedienung von Joomla!. Als kapitelübergreifendes Beispiel dient dabei der Aufbau eines kleinen Kinoportals, das zunächst nur Filmkritiken verwaltet, im weiteren Verlauf aber noch um zusätzliche Funktionen verfeinert wird. Sie erfahren, wie Sie Ihren Seiten eine individuelle Optik verpassen und Joomla! einfach um zusätzliche Funktionalitäten erweitern können.
Das Buch wurde so geschrieben, dass Sie es sowohl als Einstieg als auch als Referenz verwenden können (es ist also nicht notwendig, dem durchgehenden Beispiel von Anfang bis zum Ende zu folgen).
Kenntnisse im Umgang mit ähnlichen Anwendungen, wie etwa WordPress, sind im Folgenden nicht nötig. Das Buch richtet sich somit insbesondere auch an Einsteigerinnen und Einsteiger, die zum ersten Mal einen Internetauftritt mit einem derartigen Content-Management-System (CMS) erstellen möchten. Es erleichtert jedoch das Verständnis, wenn Sie bereits eine Internetseite mit einem entsprechenden Baukasten erstellt haben – etwa mit einem Onlinedienst wie Jimdo.
Seit der letzten Auflage von Praxiswissen Joomla! war das Joomla!-Entwicklerteam wieder fleißig und hat sein Content-Management-System grundlegend überarbeitet. Insbesondere die Benutzeroberfläche hat sich in ihrer Optik und teilweise auch im Aufbau stark verändert. Dies machte zwangsläufig eine Überarbeitung von Praxiswissen Joomla! notwendig. Alle Bilder und Erläuterungen in diesem Buch basieren dabei auf der zum Druckzeitpunkt aktuellen Joomla!-Version 4 mit den passenden deutschen Sprachpaketen.
Warnung |
Da alle Joomla!-Versionen mit einer vorangestellten 4 zueinander kompatibel bleiben, gelten die Angaben in diesem Buch auch weitgehend für alle direkt nachfolgenden Joomla!-Versionen. Mit dem Erscheinen der Joomla!-Version 4.1 ist dieses Buch folglich nicht schlagartig veraltet. |
Gegenüber der vorherigen Auflage wurden einige Kapitel grundlegend überarbeitet. Dazu zählen unter anderem die Kapitel über die Bedienung und die Benutzeroberfläche.
Das erste Kapitel, Einführung, stellt Joomla! vor, geht auf seine Geschichte ein und beleuchtet die Aufgaben eines Content-Management-Systems. Anschließend nennt Kapitel 2, Installation, die Voraussetzungen, die für einen Betrieb von Joomla! notwendig sind, und zeigt, wie man es Schritt für Schritt installiert. In Kapitel 3, Erste Schritte, erfahren Sie, wie man die Kommandozentrale von Joomla! betritt und bedient.
Im zweiten Teil des Buchs entsteht ein neuer Internetauftritt, wobei als Beispiel eine Website mit Filmkritiken dient. Zunächst befasst sich Kapitel 4, Den Internetauftritt strukturieren strukturieren, mit den Konzepten und Arbeitsweisen von Joomla! und zeigt, wie man eine neue Website gliedert beziehungsweise aufbaut. Alle eingetippten Texte fasst Joomla! thematisch in sogenannten Kategorien zusammen. Wie Sie diese anlegen und verwalten, beschreibt Kapitel 5, Kategorien. Anschließend geht es in Kapitel 6, Beiträge, an die Eingabe der Inhalte in Form von Texten und Bildern. Wie man diese über Menüpunkte erreichbar macht, verrät Kapitel 7, Menüeinträge. Kapitel 8, Nützliche Werkzeuge, stellt schließlich noch hilfreiche Funktionen vor, die im Arbeitsalltag nützlich sind. Dazu zählen unter anderem die eingebaute Versions- und die Medienverwaltung.
Der dritte Teil stellt die in Joomla! mitgelieferten Zusatzfunktionen vor. Dazu zählen zunächst in Kapitel 9 die Module. Sie stellen am Rand Ihrer Website nützliche Informationen oder kleinere Funktionen bereit. Mithilfe der Module können Sie beispielsweise die beliebtesten Beiträge präsentieren oder einen Nachrichtenticker einbauen. Das Anlegen von Menüs behandelt Kapitel 10, Menüs. In Kapitel 11, Komponenten – Nützliche Zusatzfunktionen, dreht sich alles um die sogenannten Komponenten. Diese realisieren beispielsweise Kontaktformulare oder verwalten Werbebanner. Wie Sie weiteren Personen den Zugriff auf exklusive Inhalte oder sogar Joomla! selbst gestatten, erfahren Sie in Kapitel 12, Benutzerverwaltung und -kommunikation. Anschließend wirft Kapitel 13, Joomla! konfigurieren, einen Blick auf die Grundeinstellungen des Content-Management-Systems, bevor Kapitel 14, Plug-ins, mit den Plug-ins noch kurz auf die kleinen, nützlichen Helfer im Hintergrund eingeht.
Im vierten Buchteil erfahren Sie, wie man Joomla! um zusätzliche Funktionen und Möglichkeiten erweitert. Den Auftakt machen die Templates, die das Design der späteren Website vorgeben. Wie man weitere fertige Template beschafft und aktiviert, verrät Kapitel 15, Templates verwalten. Anschließend erklärt Kapitel 16, Ein eigenes Template entwickeln, wie man ein eigenes Template programmiert. Als Nächstes zeigt Kapitel 17, Mehrsprachigkeit, wie Sie mithilfe von Sprachpaketen Ihrer Website und Joomla! eine fremde Sprache beibringen. Kapitel 18, Funktionsumfang erweitern, erweitert den Funktionsumfang über Erweiterungspakete. Auf diesem Weg rüsten Sie beispielsweise eine Bildergalerie oder einen Kalender nach. Wie man Schritt für Schritt eigene Erweiterungen programmiert, erfahren Sie in Kapitel 19, Funktionsumfang erweitern.
Zum Abschluss enthüllt der fünfte Buchteil noch ein paar nützliche Tipps und Tricks. Dies beginnt mit der Suchmaschinenoptimierung in Kapitel 20, Suchmaschinenoptimierung, geht über das Erstellen eines Backups in Kapitel 21, Datensicherung und Wiederherstellung (Backups) bis hin zur Aktualisierung sowie der Migration von älteren Joomla!-Versionen in Kapitel 22, Aktualisierung und Migration. Anhang gibt schließlich noch einen kleinen Überblick über die Funktionen des TinyMCE-Editors.
Die in diesem Buch verwendeten Skripte und Templates finden Sie online unter http://downloads.oreilly.de/9783960091806 zum Download.
In diesem Buch werden die folgenden typografischen Konventionen verwendet:
Kursivschrift
für Datei- und Verzeichnisnamen, E-Mail-Adressen und URLs, aber auch bei der Definition neuer Fachbegriffe und für Hervorhebungen
Nichtproportionalschrift
für Codebeispiele und Variablen, Funktionen, Befehlsoptionen, Parameter, Klassennamen und HTML-Tags
Nichtproportionalschrift fett
für Benutzereingaben und in den Codebeispielen zur Hervorhebung einzelner Zeilen oder Abschnitte
Tipp |
Die Glühbirne kennzeichnet einen Tipp oder einen generellen Hinweis mit nützlichen Zusatzinformationen zum Thema.
Warnung |
Die Hand kennzeichnet eine Warnung oder ein Thema, bei dem man Vorsicht walten lassen sollte.
Kino |
Die kleine Filmklappe zeigt an, wo es um das Kinoportal geht, das sich als Beispiel durch das ganze Buch zieht.
Bei Verzeichnisangaben trennt immer ein Schrägstrich / mehrere einzelne (Unter-)Verzeichnisse voneinander. In der Angabe joomla/images wäre images ein Unterordner von joomla. Diese für Windows-Nutzer etwas ungewohnte Notation wurde absichtlich gewählt: Zum einen verwendet sie Joomla! selbst in seiner Benutzeroberfläche, und zum anderen ist sie auf den meisten (Internet-)Servern üblich. Unter Windows würde man die Verzeichnisangabe aus dem obigen Beispiel als joomla\images notieren.
Die folgende Liste enthält wichtige Internetseiten oder Anlaufstellen rund um das Thema Joomla!:
Murphys Gesetz besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird. Aus diesem Grund enthält das vorliegende Werk neben einem vermutlich recht hohen Zelluloseanteil und viel schwarzer Farbe zwangsläufig auch ein paar Fehler. Sie stammen vom Autor selbst und sind trotz der extrem strengen Blicke des Lektorats bis in die Druckerei durchgeflutscht. Dafür müsste man ihnen eigentlich Respekt zollen.
Falls Sie zufällig auf einen der angesprochenen Fehler treffen, lassen Sie ihn nicht in Freiheit sein Unwesen treiben, sondern melden Sie ihn an die E-Mail-Adresse info@tim-schuermann.de. Dies ist gleichzeitig der direkte Draht zum Autor, der sich selbstverständlich auch im Fall von Kommentaren oder anderen Anmerkungen auf Post freut. Seinen eigenen Internetauftritt betreibt der Diplom-Informatiker unter http://www.tim-schuermann.de. Bitte beachten Sie, dass auf beiden Wegen leider kein kostenloser Support angeboten werden kann.
Der Dank des Autors geht an die Lektorin Alexandra Follenius, die zahlreiche Vorschläge und Korrekturen beigesteuert hat. Weiterer Dank gebührt meiner Familie und natürlich allen Leserinnen und Lesern, ohne die diese Buchstabensuppe auf weiß gefärbten Holzabfällen niemals den Weg in die Händlerregale gefunden hätte.
Damit jetzt nicht noch mehr langweiliges Danksagungsdingsbums wertvollen Buchplatz wegnimmt, schließe ich hiermit das aktuelle Kapitel und fahre direkt mit dem eigentlichen Thema fort.
In diesem Kapitel:
Die ersten Schritte zum eigenen Internetauftritt führen meist über Onlinedienste wie Jimdo oder Wix sowie die »Homepage-Baukästen« von Webhostern wie Strato oder Ionos. In ihnen entwirft man eine Internetseite wie in einem Layout- oder Grafikprogramm. Augenscheinlich führen diese Baukästen schnell und unkompliziert zum Ziel. Ein Cineast könnte mit ihnen noch am Abend des Kinobesuchs eine Kritik schreiben und veröffentlichen. Die Probleme beginnen jedoch, wenn der Internetauftritt größer wird.
Je mehr Kritiken auf dem Internetauftritt landen, desto unübersichtlicher wird er. In einer ellenlangen, unsortierten Liste mit über 100 Filmkritiken findet man bei einem Besuch erst nach mehreren Minuten einen ganz bestimmten Film – wenn man nicht schon vorher entmutigt aufgibt.
Gleichzeitig wandert der Blick neidisch auf die Funktionen anderer Internetseiten. Dort fördert eine schicke Kommentarfunktion den Gedankenaustausch, eine Suchfunktion erleichtert das Aufstöbern einer bestimmten Filmkritik, und ein Kalender mit allen anstehenden Filmpremieren wäre doch auch ganz nett.
Mitunter bieten einige Leserinnen und Leser ihre Hilfe an und schicken eigene Kritiken. Die in Word- und LibreOffice-Dateien angelieferten Texte müssen allerdings erst noch irgendwie in den Webbaukasten hineinkommen sowie Korrektur gelesen und optisch an die anderen Filmkritiken angepasst werden. Ältere Texte verlangen zudem immer mal wieder nach Korrekturen und Ergänzungen – beispielsweise wenn man einen Tippfehler entdeckt oder eine Filmkritik doch zu scharf formuliert ist.
Gefällt irgendwann das Design des Internetauftritts nicht mehr, steht schließlich noch eine kleine Überarbeitungsorgie ins Haus. Bei einigen Webbaukästen lässt sich das Aussehen zudem nur in engen Grenzen an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Je weiter also ein Internetauftritt wächst,
Damit es gar nicht erst zu einem kleinen Chaos kommt, sollten Sie sich gleich mit Spezialprogrammen anfreunden, die Ihnen bei der Verwaltung und der Gestaltung Ihres Internetauftritts behilflich sind und Ihnen viele Standardaufgaben abnehmen. Eine solche Software bezeichnet man als Content-Management-System, abgekürzt CMS.
Ein Content-Management-System verwaltet selbstverständlich nicht nur Filmkritiken, sondern auch sämtliche anderen Medien, die auf Internetseiten angeboten werden können, wie etwa Bilder und Videos. Es sorgt automatisch für ihre korrekte Publikation, verknüpft sie sorgfältig miteinander und verpasst allen Seiten ein einheitliches Aussehen. Mithilfe des eingebauten Benutzermanagements schränkt man den Zugriff auf spezielle Bereiche oder Unterseiten für bestimmte Nutzergruppen ein und erlaubt externen Autorinnen und Autoren, ihre Texte direkt in das System einzugeben. Aber auch dynamische Zusatzfunktionen, wie eine Kommentarfunktion oder einen Kalender, schaltet man mit nur wenigen Mausklicks aktiv.
Damit könnte sich beispielsweise die Cineastin ihren Traum von einer kleinen Kinoseite realisieren: Filmkritiken und aktuelle Nachrichten aus Hollywood würden tagesaktuell von vielen Helfern eingegeben und automatisch vom System übersichtlich verwaltet. Mithilfe einer Kommentarfunktion ließe sich zudem ausführlich über den neuesten James Bond diskutieren. Es gibt folglich viele gute Gründe, zu einem Content-Management-System zu greifen – und natürlich nicht nur für Cineasten.
Joomla! ist ein Content-Management-System, mit dem sich auch umfangreiche Internetpräsenzen spielend leicht pflegen und gestalten lassen.
Seine Vorteile liegen in einer komfortablen Bedienung und seiner Erweiterbarkeit. Von Haus aus bringt es bereits viele Funktionen wie Kontaktformulare und eine Suchfunktion mit. Weitere Funktionen rüstet man bei Bedarf über eine der zahlreichen Erweiterungen nach. Joomla! verfügt über eine große, unterstützende Gemeinschaft, die Joomla! kontinuierlich vorantreibt und weiterentwickelt. Und das Beste: Sie dürfen Joomla! kostenlos verwenden – selbst für kommerzielle Zwecke.
Bei so vielen Vorteilen sollte man jedoch nicht vergessen, dass die Wahl des richtigen Content-Management-Systems auch ein wenig von den eigenen Vorlieben abhängt. Nicht verschwiegen werden darf zudem, dass Joomla! bei sehr umfangreichen Internetauftritten passen muss, für die man die volle Kontrolle über jedes einzelne Element benötigt. Für solche Aufgaben zieht man besser TYPO3 oder ein vergleichbares System aus dieser Leistungsklasse heran. Darüber hinaus werkelt Joomla! etwas langsamer als die Konkurrenten WordPress und Drupal. Dies merkt man vor allen Dingen an einer leichten Verzögerung bei der Auslieferung einer Internetseite. Dennoch bietet Joomla! einen hervorragenden Kompromiss zwischen Mächtigkeit, Schlankheit und einer einfachen Bedienung.
Die Weiterentwicklung von Joomla! koordiniert und fördert das eigens dafür gegründete gemeinnützige Unternehmen Open Source Matters, kurz OSM (http://www.opensourcematters.org).
Joomla! ist kein herkömmliches Programm, das Sie auf dem heimischen PC starten und nutzen können. Stattdessen läuft es direkt auf einem im Internet angemieteten Computer, dem sogenannten Server. Ein solches Content-Management-System bezeichnet man daher auch als serverseitiges CMS. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Konfiguration, Wartung und das Eingeben von neuen Texten aus einem Internetbrowser heraus passieren. Hierzu stellt Joomla! mehrere versteckte Unterseiten bereit, über die Sie als Verwalterin oder Verwalter später das System einrichten und über die Autoren ihre Beiträge abgeben. Normale Besucherinnen und Besucher erlangen selbstverständlich keinen Zutritt zu diesen Bereichen.
Eine Autorin, die einen neuen Beitrag hinzufügen möchte, meldet sich bei Joomla! an und gibt in einem speziellen Formular ihren Text ein. Sobald sie fertig ist, speichert das Content-Management-System diesen Text in einer im Hintergrund wartenden Datenbank. Diese bewahrt sämtliche Seiteninhalte für einen schnellen Zugriff auf. Damit ist die Arbeit der Autorin bereits beendet. Sobald sie Joomla! die Freigabe erteilt, erscheint ihr Text umgehend auf der Homepage. Um die Formatierung des Texts kümmert sich Joomla! – allerdings erst dann, wenn es ihn an einen Besucher ausliefert: Fordert der Browser eines Besuchers den Beitrag an , kramt Joomla! alle Inhalte, die zu der Seite gehören, aus der Datenbank hervor und setzt sie mithilfe eines Bauplans zusammen (siehe Abbildung 1-1). Die fertige Seite reicht Joomla! dann wieder an den Browser zurück .
Tipp |
Bildlich kann man sich diesen Vorgang wie die Konstruktion eines Hauses aus LEGO® vorstellen. Die genoppten Steine repräsentieren die Inhalte, die Joomla! nach dem beiliegenden Montageplan so zusammenstöpselt, dass sie ein hübsches Häuschen ergeben. Je nachdem, wie der Bauplan aussieht, erhält man eine andere Hausfassade. |
Joomla! liefert also nicht einfach fix und fertige statische Seiten aus, sondern erzeugt sie erst dynamisch in dem Moment, in dem sie angefordert werden. Das kostet zwar jedes Mal etwas Rechenzeit auf dem Server, hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass jede Änderung sofort auf der Homepage sichtbar ist. Darüber hinaus werden erst auf diese Weise aktive Inhalte, wie die Such- oder die Kommentarfunktion, möglich.
Abbildung 1-1:Von der Anfrage bis zur Auslieferung der Seite.
Mithilfe der Baupläne trennt Joomla! zudem strikt die Inhalte von der Optik. Das hat wiederum den Vorteil, dass der Betreiber der Homepage das Aussehen aller Texte jederzeit mit nur zwei Mausklicks ändern kann – er muss lediglich einen anderen Seitenbauplan wählen.
Im Fall der Kinoseite bestimmt der Betreiber in Joomla! zunächst das Layout und legt fest, wer seiner vielen Helferinnen und Helfer überhaupt Filmkritiken schreiben darf – um den Rest braucht er sich ab sofort keine Gedanken mehr zu machen. Die externen Autoren senden ihre Kritiken nicht mehr per E-Mail zu, sondern melden sich mit ihrem Benutzerkonto direkt bei Joomla! an und hinterlassen dort ihre Texte. Der Betreiber spart somit Zeit und kann sich ganz seinen eigenen Texten und vielen weiteren Kinobesuchen widmen.
Die Geschichte von Joomla! reicht bis ins Jahr 2000 zurück. Zu diesem Zeitpunkt begann die australische Firma Miro mit der Entwicklung eines Content-Management-Systems. Um den Verkauf anzukurbeln, gab man auch eine kostenlose Ausgabe heraus. Diese Mambo genannte Variante stellte Miro unter die GNU General Public License (kurz GNU GPL, http://www.gnu.de/documents/index.de.html). Hierüber freute sich die beständig wachsende Fangemeinde, stellte diese spezielle Lizenz doch sicher, dass Mambo auch in Zukunft frei erhältlich sein würde. Gleichzeitig lockten ihre Konditionen zahlreiche Helfer an, die die Weiterentwicklung des Systems in ihrer Freizeit tatkräftig unterstützten.
Abbildung 1-2:Ein Content-Management-System im Wandel der Zeit – hier die Steuerzentrale der ersten Joomla!-Version 1.0 aus dem Jahr 2005.
Eben jene Entwicklergemeinschaft schlug im April 2005 vor, ihre Aktivitäten in einer Stiftung zu bündeln. Die daraufhin gegründete Mambo Foundation blieb jedoch faktisch in den Händen von Miro. Das hiervon enttäuschte Entwicklerteam entschied sich nach kurzer Bedenkzeit, mit einem neuen Content-Management-System zukünftig eigene Wege zu gehen. Als Startkapital nahm man den Programmcode der letzten Mambo-Version mit – dank der GNU GPL ein erlaubtes Vorgehen. Bereits wenige Tage später präsentierte das abtrünnige Entwicklerteam unter dem Namen Joomla! sein eigenes Projekt der Öffentlichkeit. Der Begriff stammt aus der afrikanischen Sprache Swahili und ist die (englische) Lautschrift des Worts Jumla. Übersetzt bedeutet es etwa so viel wie »alle zusammen« oder »in der Gesamtheit«.
Die erste Version von Joomla! war im Wesentlichen noch mit Mambo identisch, als Lizenz wählte man wieder die freie GNU GPL. Im Laufe der folgenden Jahre überarbeitete das Entwicklerteam sein Content-Management-System. Die teilweise recht umfangreichen Umbaumaßnahmen führten immer wieder zu Sprüngen in der Versionsnummer. So folgte etwa auf Version 1.0 direkt die Version 1.5. Im Jahr 2012 sprang man sogar von Version 1.6 direkt auf die Version 2.5. Glücklicherweise gehört dieses Versionschaos mittlerweile der Vergangenheit an.
Abbildung 1-3:Die Steuerzentrale von Joomla! 4.0, die Sie in den folgenden Kapiteln nach und nach kennenlernen werden. Lassen Sie sich dabei nicht von der Funktionsvielfalt abschrecken.
Tabelle 1-1 fasst noch einmal alle bislang veröffentlichten Joomla!-Ausgaben mit ihrem Erscheinungsdatum übersichtlich zusammen.
Tabelle 1-1: Bislang veröffentlichte Joomla!-Versionen
Version |
Erscheinungsdatum |
Anmerkung |
1.0 |
September 2005 |
Erste Joomla!-Version. |
1.5 |
Januar 2008 |
Große Umbauten unter der Haube, nicht mehr kompatibel zu Version 1.0. Diese Version erhielt Fehlerkorrekturen bis zum Dezember 2012. |
1.6 |
Januar 2011 |
Einführung einer erweiterten Benutzerverwaltung. |
1.7 |
Juli 2011 |
Enthält gegenüber Version 1.6 vor allem Fehlerkorrekturen. |
2.5 |
Januar 2012 |
Kleinere Änderungen gegenüber Version 1.7 – unter anderem kann Joomla! die Texte jetzt nicht mehr nur in MySQL-Datenbanken speichern. |
3.0 |
September 2012 |
Neue Benutzeroberfläche, die sich der Bildschirmgröße anpasst. |
3.1 |
April 2013 |
Einführung der Schlagwörter (Tags). |
3.2 |
November 2013 |
Kleinere Verbesserungen, unter anderem in der Versionsverwaltung. |
3.3 |
April 2014 |
Kleine Verbesserungen bei der Sicherheit. |
3.4 |
Februar 2014 |
Kleine Verbesserungen bei der Sicherheit, Editieren von Modulen im Frontend, Entfernen der Weblink-Funktion. |
3.5 |
März 2016 |
Unterstützung von PHP 7, Verbesserungen beim Texteditor. |
3.6 |
Juli 2016 |
Vor allem kleinere Verbesserungen an der Benutzeroberfläche und bei der Aktualisierungsfunktion. |
3.7 |
Mai 2017 |
Einführung der sogenannten Custom Fields. |
3.8 |
September 2017 |
Einführung eines neuen Routing-Systems. |
3.9 |
Oktober 2018 |
Die sogenannte Privacy Suite verbessert den Datenschutz. |
3.10 |
August 2021 |
Diese Version bereitet den Umstieg auf Version 4.0 vor. |
4.0 |
August 2021 |
Komplett neue Benutzeroberfläche, Geschwindigkeitsverbesserungen und die Einführung von Workflows. |
Derzeit erhält jede Joomla!-Version eine dreistellige Nummer, wie etwa 4.0.0. Die erste Ziffer gibt die Hauptversion an. Kommen ein paar kleinere Funktionen hinzu, erhöht sich die Ziffer an der zweiten Stelle. Die letzte Nummer erhöht sich bei jeder Sicherheitsaktualisierung. Ist diese dritte Ziffer eine 0, schreibt man sie häufig nicht aus.
Auf der Joomla!-Homepage finden Sie immer die aktuellste Version, die auch für den produktiven Alltagseinsatz geeignet ist. Wenn Sie Joomla! verwenden möchten, greifen Sie einfach immer zu genau der unter https://www.joomla.org plakativ angebotenen Version.
Aktualisieren Sie dann Ihre Installation bei jeder neu erscheinenden Joomla!-Version. Das geschieht bequem über die Benutzeroberfläche von Joomla!. Die genauen Schritte erklärt später noch Kapitel 22, Aktualisierung und Migration.
Warnung |
Wenn Sie Joomla! auf eine Aktualisierung aufmerksam macht, spielen Sie sie umgehend ein. Nur so ist gewährleistet, dass das Content-Management-System auf dem neuesten Stand ist und keine Fehler aufweist. Letztere könnten sonst böswillige Angreifer ausnutzen, um Ihr System zu übernehmen. |
Wenn Sie Joomla! nutzen möchten, installieren Sie die derzeit aktuelle Version. Dabei hilft Ihnen das direkt nachfolgende Kapitel. Bevor es jedoch losgeht, sollten Sie sich noch kurz ein paar Gedanken zu Ihrem Internetauftritt machen.
Mit Joomla! kann sich auch ein Cineast – oder die schon erwähnte Cineastin – seinen Traum vom Internetauftritt verwirklichen: Mit dem Content-Management-System verwaltet und publiziert er unter anderem Filmkritiken und Veranstaltungstipps. Da genau diese Art von Internetauftritt recht übersichtlich ist und dennoch alle Funktionen von Joomla! in Anspruch nimmt, soll er in den folgenden Kapiteln als übergreifendes Beispiel entstehen.
Tipp |
Die folgenden Kapitel enthalten dazu teilweise Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Diese müssen Sie jedoch nicht mitmachen, um Joomla! kennenzulernen und die Bedienung zu verstehen. |
Wenn Sie selbst einen neuen Internetauftritt mit Joomla! erstellen, überlegen Sie sich zunächst, welche Inhalte Sie anbieten möchten. Wollen Sie Ihren Verein vorstellen oder regelmäßig neue Strickanleitungen veröffentlichen? Fragen Sie sich auch, welche Besuchergruppen Sie zu Ihrem Internetauftritt locken möchten. Richten sich Ihre Seiten etwa nur an bestehende Vereinsmitglieder, oder wollen Sie auch Nichtmitglieder informieren? Wenn Sie bereits eine Vorstellung von Ihrem Internetauftritt haben, sind diese Fragen sehr wahrscheinlich rasch beantwortet.
Als Nächstes müssen Sie Ihrem Internetauftritt einen Namen geben. Joomla! fragt ihn nicht nur gleich bei seiner Installation ab, er taucht auch später an verschiedenen Stellen auf.
Bei einem Unternehmen oder einem Verein können und sollten Sie einfach dessen Namen verwenden – also beispielsweise Fußballklub Holsten oder Spielwaren Rumbeck. Andernfalls sollte der Name möglichst kurz und knackig sein und zudem Aufschluss darüber geben, was Sie auf der Seite anbieten beziehungsweise um was es auf Ihren Seiten geht.
Der Internetauftritt mit den Filmkritiken soll den klangvollen Namen »Filmtoaster« erhalten. Er symbolisiert perfekt, dass auf den Seiten Filme äußerst kritisch betrachtet und somit geradezu getoastet werden.
Wenn Sie einen Namen gefunden haben, sollten Sie im Internet prüfen, ob er bereits als Markenname vergeben ist. So dürfen Sie beispielsweise Ihre Internetseite nicht einfach mit Mercedes-Benz überschreiben.
Tipp |
Nehmen Sie sich für den Namen Zeit. Ihn merken sich Ihre Besucherinnen und Besucher später und verwenden ihn, wenn sie auf Ihren Internetauftritt verweisen. Er ist somit wichtig und sollte von Ihnen nicht übereilt gewählt werden. Den Namen »Filmtoaster« zu finden, hat uns übrigens mehrere Tage gekostet. |
Wenn der Name feststeht, müssen Sie Joomla! in Betrieb nehmen. Wie das funktioniert, zeigt Ihnen das folgende Kapitel.
Website oder Webseite?
Im Internet werden die Begriffe Homepage, Website und Webseite gern durcheinandergeworfen.
Alle diese Begriffe verwendet auch Joomla! in ihrer oben genannten Bedeutung.
In diesem Kapitel:
Bevor Sie die aktuelle Joomla!-Version auf Ihrem gemieteten Server im Internet installieren, empfiehlt es sich, zunächst ein paar Trockenübungen auf dem heimischen Computer durchzuführen. Mit einer Joomla!-Installation auf dem eigenen PC können Sie das neue System nicht nur etwas besser kennenlernen, sondern auch gefahrlos verschiedene Einstellungen testen. Darüber hinaus lassen sich ohne Risiko neue unbekannte Erweiterungen ausprobieren: Sollten diese einen Programmfehler aufweisen oder sogar Amok laufen, zerstören sie nicht das Joomla!-System auf Ihrem Server im Internet. Auch die Entwicklung von eigenen Designvorlagen und Erweiterungen vereinfacht sich.
Abbildung 2-1:Die Joomla!-Homepage unter http://www.joomla.org.
Tipp |
Generell sollten Sie jeden neuen Internetauftritt zunächst auf dem heimischen Rechner erstellen und ausprobieren. Erst wenn hier keine Probleme mehr auftreten, richten Sie das System auf Ihrem Webserver ein. Damit vermeiden Sie unliebsame Überraschungen im laufenden Betrieb und Ärgernisse für die Besucher. |
Unterm Strich gibt es viele gute Gründe für eine Testinstallation. Daher beschreiben die folgenden Abschnitte zunächst, wie Sie zu Hause auf dem eigenen PC eine passende Testumgebung für Joomla! einrichten. Anschließend erfahren Sie, wie Sie Joomla! sowohl auf Ihrem System als auch auf einem Server installieren, ihm Deutsch beibringen und es in Betrieb nehmen.
Im Gegensatz zu anderen Programmen ist Joomla! keine eigenständige Anwendung. Sie können sie daher nicht einfach aus dem Internet laden und starten. Das hat einerseits den Nachteil, dass man zusätzliche Hilfsprogramme benötigt, andererseits läuft Joomla! hierdurch auf beliebigen Betriebssystemen. Welche Hilfsprogramme Joomla! fordert, klären die folgenden Abschnitte.
Tipp |
Im Internet können Sie Server mieten, bei denen alle notwendigen Komponenten bereits betriebsbereit eingerichtet sind. Die Installation auf dem eigenen PC vereinfachen zudem spezielle Komplettpakete. Sie sollten sich folglich nicht von der Liste der benötigten Programme abschrecken lassen. |
Sobald ein Browser eine Internetseite anfordert, wird diese Anfrage von einer speziellen Software, dem sogenannten Webserver, entgegengenommen und an Joomla! weitergereicht. Welchen Webserver Sie verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Am häufigsten trifft man in der Praxis auf den freien und quelloffenen Apache der gleichnamigen Stiftung. Sie bekommen ihn kostenlos unter https://httpd.apache.org. Für Joomla! muss er mindestens die Versionsnummer 2.4 tragen. Problemlos verwenden lassen sich aber auch der Konkurrent Nginx ab Version 1.10 (https://www.nginx.com) oder der IIS von Microsoft ab Version 8 (https://www.iis.net). Wichtig ist nur, dass der präferierte Webserver in der Lage ist, PHP-Programme auszuführen.
PHP ist ein rekursives Akronym und steht für PHP Hypertext Preprocessor. In dieser einfach zu erlernenden, aber doch sehr mächtigen Programmiersprache wurde Joomla! geschrieben.
Anders als herkömmliche Programme benötigen PHP-Anwendungen zu ihrer Ausführung eine zusätzliche Hilfsanwendung, den sogenannten Interpreter. Er liest nacheinander jede Anweisung des PHP-Programms ein und führt sie aus. Das Entwicklerteam von PHP stellt unter https://www.php.net ein Paket bereit, das aus besagter Gehhilfe und einigen nützlichen Zusätzen besteht. Für Apache gibt es eine Erweiterung, mit deren Hilfe der Webserver PHP-Anwendungen direkt starten kann. Joomla! verlangt dabei mindestens nach PHP in der Version 7.2.5.
Warnung |
Insbesondere auf einem Server im Internet sollte eine möglichst aktuelle PHP-Version zum Einsatz kommen. Meiden Sie besser die schon länger veralteten und offiziell nicht mehr unterstützten Versionen. Dazu gehörten zum Erstellungszeitpunkt dieses Buchs alle PHP-Versionen vor Version 7.4.22. |
Joomla! merkt sich alle von Ihnen und anderen Autorinnen und Autoren eingegebenen Texte in einer Datenbank. Joomla! 4 arbeitet offiziell zusammen mit:
Die Joomla!-Entwicklerinnen und -Entwickler empfehlen den Einsatz von MySQL. Diese Datenbank ist kostenlos unter https://www.mysql.com erhältlich. Darüber hinaus ist sie bei vielen im Internet angemieteten Servern automatisch enthalten. Anstelle von MySQL können Sie auch einen vollständig kompatiblen Klon verwenden. So setzen beispielsweise immer mehr Anbieter von Mietservern auf die Alternative MariaDB (https://mariadb.org). Diese Datenbank verhält sich wie MySQL und arbeitet daher ebenfalls problemlos mit Joomla! zusammen.
Wenn Sie Joomla! nicht nur auf Ihrem eigenen PC verwenden möchten, benötigen Sie noch einen Server, also einen ständig laufenden Computer im Internet (manchmal verwirrenderweise wie das Programm als Webserver bezeichnet). Diesen mieten Sie normalerweise bei einem sogenannten Webhoster an.
Da die Anbieter und ihre Angebote recht schnell wechseln, lässt sich an dieser Stelle leider keine Empfehlung für ein konkretes Produkt geben. Es gibt aber ein paar Punkte, die Sie beachten sollten: Wenn Sie zum ersten Mal einen Internetauftritt erstellen, sollten Sie einen Webhoster wählen, der die von Joomla! benötigte Software bereitstellt und sie zudem für Sie auf dem aktuellen Stand hält. Fragen Sie im Zweifel beim Webhoster nach, welche seiner Angebote für Joomla! geeignet sind. Achten Sie zudem darauf, dass der Webhoster für seine Kundschaft einen umfangreichen Support anbietet, Sie also Fragen per E-Mail und Telefon stellen können. In jedem Fall sollten Sie nur Leistungen buchen, die Sie auch tatsächlich benötigen. Der kleine Internetauftritt eines Vereins mit 20 Mitgliedern benötigt für seine monatlichen Turnierergebnisse sicherlich weder 200 GByte Speicherplatz noch 30 Datenbanken. Sollte der Verein wider Erwarten wachsen, können Sie immer noch auf ein leistungsfähigeres Angebot umsteigen. Achten Sie aber auch auf die Limitierungen der Angebote, die sich teilweise in Fußnoten verstecken. Gilt der angezeigte Preis etwa nur für einen bestimmten Zeitraum? Welche Datenmengen dürfen pro Monat ohne Zusatzkosten zu Ihren Besuchern fließen?
Tipp |
Einige Webhoster richten sogar Joomla! automatisch für Sie ein. Solche Angebote eignen sich vor allem für private Internetauftritte und Joomla!-Neulinge. Sie können dann direkt mit der Gestaltung Ihres Internetauftritts beginnen und müssen sich nicht mit der Technik herumschlagen. |
Damit wären auch schon alle Bestandteile beisammen. Abbildung 2-2 illustriert nochmals das Zusammenspiel der vorgestellten Komponenten: Der Webserver nimmt die Abfrage des Browsers entgegen und startet dann mithilfe von PHP das Content-Management-System Joomla!. Dieses holt seinerseits bei der Datenbank die Seiteninhalte ab und stöpselt sie mithilfe eines Bauplans zusammen. Sobald die Seite fertig ist, übergibt Joomla! sie wieder an den Webserver, der sie wiederum an den Browser ausliefert.
Abbildung 2-2:Der Ablauf einer Seitenanfrage.
Tipp |
Übrigens schreibt niemand vor, dass alle genannten Komponenten auf ein und demselben Computer laufen müssen. Umgekehrt darf auch der Browser auf demselben Computer installiert sein wie Joomla!. |
Zusammengefasst, benötigt Joomla! folgende zusätzliche Softwareprogramme: