LISA UND WILFRIED BAHNMÜLLER, MARKUS MEIER
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
VORWORT
Ein perfektes Wochenende
Natur erkunden und Neues entdecken
EINLEITUNG
Wanderschuh & Co.
Wissenswertes zum Wandern im Allgäu
1Sonnenterrasse über dem Bodensee
Scheidegg
2Liebenswerte Kleinstadt
Isny
3Wasserfall, Wiesen und Wandern
Oberstaufen
4Wanderfreuden am Alpsee
Immenstadt
5Im Herzen des Naturparks Nagelfluhkette
Balderschwang
6Allgäuer Hochalpen
Oberstdorf
7Österreichische Enklave
Hirschegg im Kleinwalsertal
8Heimat der Allgäuer Biere
Rettenberg
9Mehr als ein Käse hoch
Wertach
10Im Ostrachtal
Bad Hindelang
11Aussichtsreiche Grate im Tannheimer Tal
Grän
12Am Eingang des Tannheimer Tals
Nesselwängle
13Vor allem originell
Nesselwang
14Berge im Doppelpack
Hopfen am See
15Fernsichten am Forggensee
Roßhaupten
Orts- und Sachregister
Impressum
Am Forggensee bei Füssen
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour mit Gehrichtung |
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Tourenvariante |
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Ausgangs-/ Endpunkt der Tour |
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Wegpunkt |
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Bahnlinie mit Bahnhof |
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S-Bahn |
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Tunnel |
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Seilbahn, Gondelbahn |
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Bushaltestelle |
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Parkmöglichkeit |
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Hafen |
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Burg/Schloss |
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Denkmal |
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Turm |
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Leuchtturm |
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Windpark |
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Windmühle |
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Mühle |
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Hotel, Gasthof, Restaurant |
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Jausenstation |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter) |
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Schutzhütte, Berggasthof (Sommer) |
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Unterstand |
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Grillplatz |
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Jugendherberge |
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Campingplatz |
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Information |
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Museum |
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Bademöglichkeit |
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Bootsverleih |
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Sehenswürdigkeit |
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Ausgrabung |
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Kinderspielplatz |
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schöne Aussicht |
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Aussichtsturm |
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Klettersteig/Steig mit Sicherungen |
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Wasserfall |
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Randhinweispfeil |
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Maßstabsleiste mit Nordpfeil |
Ein Wanderwochenende im Allgäu ist perfekt für einen Kurzurlaub in einer der schönsten Regionen nördlich der Alpen. Draußen unterwegs zu sein, die Natur zu erkunden, die Landschaft zu genießen, frische Luft zu tanken, Neues zu entdecken und herrlich entspannte oder sportlich ambitionierte Wanderungen zu erleben – das ist Erholung pur! In 15 sorgfältig ausgesuchten Zielen zwischen Lindau und Füssen werden Wanderträume für große und kleine Füße wahr.
Zu jedem Ort werden zwei Routenvorschläge ausführlich vorgestellt. Meist eine längere und anstrengendere, die oft als Bergtour hoch auf einen Gipfel führt und perfekt für einen Samstag geeignet ist. Die kürzere Tour ist für den Sonntag gedacht, um danach entspannt die Heimreise antreten zu können. Obendrein gibt es zahlreiche weitere Tipps für den Tag der Anreise, Übernachtungsvorschläge von der Pension bis zum Wellnesshotel, aber auch Infos zu Kunst und Kultur am Wegesrand, zu Restaurants und Cafés sowie zu weiteren Aktivitäten. Ein Rundum-sorglos-Paket für ein ausgefülltes, aktives Wochenende.
Wir wünschen Ihnen unvergessliche Wochenenden mit ganz viel Spaß!
Herrliche Aussichten von der Beichelstein Alpe (Tour 15)
Das Steinerne Kreuz bei Roßhaupten ist eine Landmarke.
Am Zirmgrat über dem Vilstal
Berge und Seen – eine tolle Kombination
Wandern macht glücklich und hilft gesund zu bleiben! Die herrliche Natur zusammen mit der Bewegung sorgen ganz von alleine dafür, dass wir Stress und Alltag weit hinter uns lassen und ein perfektes Wochenende an der frischen Luft erleben.
In diesem Buch sind jeweils zwei Wanderungen von einem Ort aus beschrieben, die sich gut in ein Wochenende packen lassen. Wer das Wochenende verlängern möchte, pickt sich einfach eine Tour im „Nachbarort“ heraus und verknüpft diese mit dem Tag der An- oder Abreise. Unser Wunschgedanke für dieses Buch war, dass man für das perfekte Wanderwochenende sein Auto stehen lassen und alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann. Doch bei der Recherche mussten wir feststellen, dass dies im Allgäu nicht überall möglich ist. Gerade an Wochenenden außerhalb der Schulzeit verkehren die Busse auf dem Land deutlich seltener. Die Anfahrt mit dem ÖPNV zu einzelnen Wanderungen dauert oft unverhältnismäßig lang. Dennoch sind die ausgewählten Orte aufgrund ihrer touristischen Infrastruktur geradezu ideal, denn wir wollen ja nach den Wanderungen auch noch etwas erleben! Wer trotzdem umweltbewusst unterwegs sein will, kann das Fahrrad mitnehmen und damit die Ausgangspunkte der Wanderungen bequem erreichen.
Die folgenden allgemeinen Informationen rund ums Wandern und Bergsteigen sollen bei der Planung und Durchführung der Touren helfen.
Wasserabweisende und feste Wanderstiefel oder Trekkingschuhe sind die Grundvoraussetzung für sicheres Wandern. Falsches Schuhwerk (Halbschuhe, Turnschuhe etc.) bieten niemals genügend Halt und sind mitverantwortlich für viele Unfälle. Teleskopstöcke sind vor allem beim Abstieg bequem und entlasten die Gelenke. Gut, wenn sie klein und leicht sind und so bei Nichtgebrauch an den Rucksack gebunden werden können. Bei der Auswahl des Rucksacks raten wir, sich ein gut sitzendes Modell von einem Fachhändler empfehlen zu lassen.
Bequeme Wanderbekleidung aus Funktionsmaterial ist praktisch und trocknet schnell. Grundsätzlich gilt das Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten: Unterhemd, T-Shirt, Bluse/Hemd, Pullover, Jacke. Vor allem eine wärmende Jacke, wie z. B. ein Windstopper, darf nicht fehlen. Sonnenschutz (Brille, Creme, Kopfbedeckung etc.) sollte man immer dabeihaben. Praktisch ist auch ein Insektenabwehrmittel, am besten mit Zeckenschutz (Beine einsprühen nicht vergessen!). Vernünftig ist neben einem kleinen Erste-Hilfe-Set inklusive Rettungsfolie (im Fachhandel erhältlich), das gut im Rucksack liegt und nicht viel Platz braucht, auch ein Handy, mit dem wir sowohl im Notfall helfen als auch selbst um Hilfe bitten können. Die Wanderungen sind vor Ort gut ausgeschildert und werden zudem im Buch detailliert beschrieben, sodass man problemlos ohne zusätzliches Kartenmaterial auskommt. Dennoch empfehlen wir immer eine Wanderkarte des Gebiets mitzunehmen – hilfreich sind hier u. a. die Kompass-Karten, die noch dazu fast überall erhältlich sind.
Alle aufgeführten Zeiten sind Richtlinien und verstehen sich als reine Gehzeiten. Für Pausen zwischendurch oder am Gipfel sowie auf Almen und auch für Besichtigungen muss man extra Zeit einplanen.
Am Haldensee im Tannheimer Tal
Beim Anstieg zur Schneetalalm
Selbstverständlich empfindet jeder die Anstrengung bei einer Wanderung unterschiedlich stark. Unsere Touren würden unter den Kriterien des Alpenvereins wohl alle die Einstufung »leicht« bzw. »mittelschwer« erhalten, und konditionstechnisch hilft uns bei einigen Wanderungen auch ein Lift. Dennoch haben wir in diesem Buch eine Einteilung in die drei Bereiche »leicht«, »mittel« und »schwer« vorgenommen. Die ersten beiden Einstufungen gelten eher für die Wanderungen in der Ebene. Die Touren, die in die Höhe führen, erfordern automatisch mehr Kondition und sind somit als schwieriger eingestuft. Der trainierte Wanderer mag bei einer für ihn eher mittelschweren, hier aber als »schwer« eingestuften Bergtour schmunzeln, doch grundsätzlich gilt: Lieber mit den einfachen Touren beginnen, steigern kann man sich immer!
Der »Tourencharakter« beschreibt die jeweiligen Wegbeschaffenheiten sowie die gegebenenfalls zu erwartenden Schwierigkeiten – vor allem, wenn Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt werden.
Fast auf allen Touren liegen Wirtshäuser, Gaststätten oder Alpen am Weg. Zur Sicherheit sollte man aber die Öffnungszeiten im Vorfeld noch einmal überprüfen – Alpen haben meist nur im Sommer geöffnet und in Gasthäusern wechseln Pächter und Ruhetage häufig bzw. sind sie gerade in der Übergangszeit teilweise geschlossen. Und Achtung: Manche Hütten öffnen bei schlechtem Wetter einfach nicht! Es schadet sicherlich nicht, ausreichend Getränke und etwas Notproviant, der aus Obst, Keksen oder einem Müsliriegel bestehen kann, mitzunehmen.
Durch das Hintersteiner Tal bei Bad Hindelang rauscht die Ostrach.
Bereits bei der Auswahl der Touren sollte man seine eigene Leistungsfähigkeit und – ganz wichtig! – auch die der Begleiter kritisch in die Planung einbeziehen. Überanstrengen darf sich niemand! Wichtig ist auch, während der Tour ausreichend Pausen einzulegen und genügend zu trinken. Und grundsätzlich wandert man besser nicht allein – nicht nur, weil es zu zweit lustiger ist, sondern weil im Notfall jemand Hilfe leisten oder holen kann. Wer wirklich allein losziehen möchte, teilt vorher sein Ziel und seine voraussichtliche Rückkehrzeit anderen mit.
Vor Tourenbeginn sollte man unbedingt Erkundigungen über die aktuellen Wegverhältnisse einholen. Gezielte Informationen geben die Internetseiten der Seilbahnen oder die Tourist-Informationen.
Die Mitnahme eines Handys ist sicher immer sinnvoll, denn wo es ein Netz gibt, kann man schnell Hilfe anfordern (Notruf 112). Dabei die W-Fragen nicht vergessen: wo?, was?, wie viele Personen sind betroffen? etc. Nach dem Notruf sollte man das Handy eingeschaltet lassen und nicht mehr weiter telefonieren – so hat die Rettungsleitstelle die Möglichkeit, bei Fragen zurückzurufen.
Wenn die moderne Technik einmal versagt, greift man auf das altbewährte alpine Notsignal zurück: Es besteht aus sechs optischen oder akustischen Signalen (Rufen, Pfeifen, Winken) in der Minute (alle 10 Sekunden ein Signal), dann folgen drei Minuten Pause vor einer Wiederholung. Die Antwort ist dreimal pro Minute ein Signal.
Das Wetter spielt beim Wandern eine entscheidende Rolle, vor allem am Berg, da es sich unglaublich schnell ändern kann. Deshalb ruft man unbedingt am Wandertag vor dem Losgehen noch einmal die Wetterprognosen ab. Wenn für den Nachmittag Gewitter angekündigt sind, sollte man früh aufbrechen, um die Tour rechtzeitig beenden zu können. Wer von einem Gewitter überrascht wird, kehrt besser um und meidet vor allem exponierte Wegstellen. Vorsicht ist auch bei starkem Wind in Wäldern geboten – es besteht immer die Gefahr von Windbruch durch herabfallende Äste.
Panoramatour in Mittelberg bei Nesselwang
Wir sind nur Gast in der Natur und sollten – außer Fußspuren – nichts hinterlassen. So schön Bergblumen auch sind und so sehr sie zum Pflücken verlocken: Ein Großteil von ihnen steht unter Naturschutz und auch nachfolgende Wanderer wollen sich an ihnen erfreuen. Des Weiteren nimmt man seinen Abfall wieder mit ins Tal, und zwar jeglichen, auch den, der normalerweise verrottet! Ein besonderes und leidiges Thema sind die mittlerweile zahlreichen Tempotücher, die man hinter allen Holzstößen und Büschen findet – daher richtet sich dieser Appell vor allem an die weiblichen Wandersleut’: Ein Taschentuch ist für das »kleine Geschäft« in der Natur definitiv nicht nötig (Männer benutzen auch nie eines)!
Tiefblick zum Haldensee im Tannheimer Tal
Exkurs ins Kleinwalsertal
Die Wege, die wir nehmen, sind offizielle Wanderwege (Alm- und Forststraßen, Wiesen- und Bergpfade sowie Steige), die extra angelegt wurden. Der Unsitte, Wege abzukürzen, folgen wir nicht, entstehen doch so Erosionsschäden! Ebenso laufen wir nicht querfeldein über eine Wiese, die als Nahrungsgrundlage für Almtiere dient. Nur wenn der offiziell markierte Wanderweg über die Wiese führt, dürfen wir ihn nehmen. Ansonsten gehen wir an ihrem Rand entlang. Alle Gatter und Weidevorrichtungen, die wir öffnen, müssen wir auch wieder verschließen.
Und zu guter Letzt: Durch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln können wir einen kleinen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leisten.
Bei Drucklegung dieses Buchs war noch nicht absehbar, welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Gegebenheiten vor Ort und damit auf die beschriebenen Wanderungen hat. Daher sollte man sich vor jedem Wanderwochenende genau erkundigen über die geltenden Bestimmungen
•zur Ein- und Ausreise nach und von Österreich,
•zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Seilbahnen,
•zum Besuch von Verpflegungs- und Beherbergungsbetrieben sowie
•zum Infektionsschutz im Allgemeinen.
Gegebenenfalls unterliegen bestimmte Gebiete einer Impfpflicht.
Aussicht von Scheidegg auf den Hochgrat
Scheidegg liegt auf einem ersten Höhenzug zwischen dem Bodensee und dem Pfänder im Westallgäu. Im heilklimatischen Kurort gibt es zahlreiche gut erschlossene Wanderwege. So verbindet man das Wandern in der guten, klaren Luft automatisch mit einem kurzen Kuraufenthalt. Fernab vom Trubel findet man Ruhe bei einem Panoramablick auf die Allgäuer Alpen. Und wenn man doch mal schnell in eine Stadt möchte, ist Lindau zum Glück nicht weit!
Sonnenverwöhntes Scheidegg – mit diesem Slogan macht die Gemeinde Scheidegg Werbung. Tatsächlich scheint in dem Ort die Sonne häufiger als in anderen Gebieten des Allgäus. Das bestätigt eindeutig die amtliche Statistik der Meteorologen. Als angenehm haben es wohl auch die ersten alemannischen Siedler empfunden, die sich hier im 6. oder 7. Jahrhundert niedergelassen haben. Über viele Jahrhunderte hinweg brachte der Verkehr auf der alten Salzstraße von Reichenhall über München zum Bodensee ein beachtliches Zubrot für die Scheidegger Bauern. Mit dem Aufkommen der Bahn im 19. Jahrhundert verschwand diese Verdienstmöglichkeit, dafür nutzten immer mehr Urlauber die bequeme Zugverbindung. Scheidegg wurde zum Kurort und das ist es bis heute geblieben. Das Dorf ist nicht groß, überall stößt man auf die typischen Allgäuer Bauernhäuser mit ihren holzverkleideten Schindelfassaden. Als Basislager für Touren in die nähere Umgebung eignet sich Scheidegg hervorragend. Für die Wanderung ab Möggers zum Pfänder ist es wichtig ein Auto zu haben. Ansonsten kann man das Auto getrost stehen lassen, es gibt bequeme Busverbindungen. So kann man auch schnell einmal nach Lindenberg, in die nächst größere Stadt fahren.
IN DER DORFSENNEREI in Böserscheidegg, einem Ortsteil von Scheidegg, dreht sich alles um den guten Allgäuer Käse. Kein Wunder, denn bei der guten Luft muss auch das Gras, das die Tiere fressen, gut sein. Und gute Milch lässt sich zu Qualitätskäse verarbeiten. Davon kann man sich in der Käserei selbst überzeugen. Eine ideale Adresse, um Käse für die Wanderbrotzeit oder für den Heimbedarf zu kaufen: kaeserei-boeserscheidegg.de.
Der Pfänder steht als letzte Bastion der Allgäuer Alpen hoch über dem Bodensee und liegt bereits in Österreich, unweit von Bregenz. Die Aussicht vom Gipfel ist dementsprechend grandios und vereint See und Berge neben großem Wandervergnügen.
Möggers liegt westlich von Scheidegg. Der kleine Weiler steht bereits auf österreichischem Grund und Boden. Wir beginnen die Wanderung an der Kirche in Möggers. Von dort führt zunächst ein gelb-weiß markierter Weg leicht ansteigend in den Wald. Wir gehen an einem Bildstock vorbei und kommen auf eine große Lichtung. Diese weitet sich zu einer Wiese, an der wir bis zu einer Weggabelung entlanggehen. Wir folgen der Straße nach links, passieren den Hof des Trögerbauern mit seiner hübschen Hauskapelle St. Michael.
Ein paar Meter abwärts lädt das Gasthaus Trögerstube zu einer Brotzeit ein. Etwas weiter abwärts überqueren wir die Pfänderstraße und gehen über einen Feldweg in den Wald. An der ersten Gabelung im Wald wählen wir den linken Weg. Nach etwa zehn Minuten sind wir wieder auf einer Weide im Freien und wandern abwärts in eine kleine Senke. Dort steht neben einem Stadel und einem Wegkreuz ein Gedenkstein, der anstelle einer 1938 abgebrochenen Kapelle errichtet wurde. An diese Stelle werden wir beim Abstieg vom Pfänder zurückkommen. Den Wegweisern zum Pfänder folgend, wandern wir nun über den Pfänderrücken durch einige Weidegatter und stoßen wieder auf die Pfänderstraße. Ihr folgen wir am Bauernhof Moos vorbei zum Pfänderparkplatz.
Geradeaus geht es an ein paar Häusern vorbei mit einem letzten kleinen Aufschwung zum Gipfel, erkennbar an der weiß-roten Antenne. Dort erwartet uns der wunderschöne Blick auf den Bodensee. Auch eine Einkehr im Gasthaus Schwedenschanze oder in der Pfänderspitzhütte ist nicht verkehrt.
Abendstimmung am Pfänder
VOM PFÄNDER BLICKT man auf den tief gelegenen Bodensee mit seinen Buchten. Im Norden liegt das oberschwäbische Hügelland mit seinen vielen Dörfern, Weilern und Kirchen. Im Süden schauen wir auf das Rheintal und auf die Schweizer Berge.
Der schnellste und kürzeste Rückweg verläuft auf dem Hinweg. Egal, wie wir uns entscheiden, den Weg bis zum Gedenkstein gehen wir definitiv auf dem Hinweg zurück. Dort können wir dann rechts abbiegen und vorbei am Hof Halden (Schild »Hinteregg«) abwärts zur Pfänderstraße wandern. Auf ihr geht es nach links, wieder ansteigend. Ca. 200 Meter bevor wir auf die Stelle treffen, bei der wir auf dem Hinweg die Straße gequert haben, biegen wir rechts in die Sackgasse ein. Wir marschieren an den beiden Gschwendhöfen vorbei und kommen im Wald zu einem Hohlweg. Nach einem Bächlein führt der Weg leicht abwärts und dann schickt uns ein Wegweiser links nach Bromatsreute. So erreichen wir immer leicht abwärts den einsamen Bauernhof, der unmittelbar an der österreichisch-deutschen Grenze liegt. Früher besaß der Hof Schankrecht, heute gehört das Haus dem Skiverein Reutlingen, der es am Wochenende meist bewirtschaftet.
Das Nebelmeer verdeckt die Aussicht auf den Bodensee.
Wir überqueren die Grenze und gehen auf dem Feldweg weiter Richtung Oberstein. Rechts wird uns noch ein herrlicher Blick über das Tal von Scheffau auf die Nagelfluhkette geschenkt. Dann passieren wir Oberstein und biegen nach dem Stadel an einem letzten Bauernhof links in den Wiesenweg ein. Noch einmal queren wir die Grenze und stehen dann an der Ulrichskapelle mit ihrer Heilquelle. Jetzt ist es nur noch ein Stück durch den Wald und wir sind wieder in Möggers.
Die Scheidegger Wasserfälle stehen auf der Liste der hundert schönsten Geotope in Bayern und das mit Recht. Über mehrere Stufen stürzt das Wasser in die Rohrachschlucht. Vor allem im späten Frühjahr, nach der Schneeschmelze, ein beeindruckendes Spektakel.
Startplatz der Wanderung ist der Rathausplatz in Scheidegg. Von dort gehen wir in die Bräuhausstraße, die zwischen Gemeindeverwaltung und Sparkasse vom Rathausplatz abzweigt. So verlassen wir geradeaus den Ort und erreichen den Weiler Bieslings, der nur aus zwei großen Bauernhöfen besteht. Vor dem ersten Hof biegen wir links ein und folgen dem Wanderweg bis zu einer Straße. Auf ihr gehen wir nach rechts und erreichen die Wanderparkplätze für die Wasserfälle. Dort biegen wir links ein und erreichen den Kiosk, an dem wir unseren kleinen Eintritt bezahlen.
Über mehrere Kaskaden stürzt das Wasser in die Tiefe.