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Wir sind dann mal
draussen
das familien-survival-buchMirjam Bombis
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Die Check- und Packlisten zu diesem Buch stehen im TOPP Download-Center unter www.topp-kreativ.de/downloadcenter nach erfolgter Registrierung zum Ausdrucken bereit. Den Freischalte-Code finden Sie im Impressum.
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Wir sind dann mal
draussen
das familien-survival-buch
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Wir sind dann mal
draussen
das familien-survival-buch
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Vorwort
Einfach mal rausgehen! Nach draußen, ab in die Natur − und zwar mit der ganzen Familie. Das ist die Idee dieses Buchs. Denn draußen warten viele Abenteuer und Erlebnisse, die den Alltag reicher machen. „Mikroabenteuer“ sind spannende Unternehmungen, die wenig Aufwand und Vorbereitung erfordern, aber eine Menge Spaß machen. Survival, also das Überleben draußen in der Natur, ist ein Thema, das die meisten Kinder (und auch viele große Menschen) fasziniert. Schnitzen, Feuer machen und Hütten bauen, spricht uralte Instinkte an, bringt uns zu unseren Wurzeln zurück und verbindet uns mit anderen Menschen. Es geht nicht darum, neue Rekorde aufzustellen oder unter härtesten Bedingungen draußen zu überleben, sondern vor allem um ein unvergessliches Abenteuer, das ihr als Familie erlebt. Mit wenig Gepäck und nah an der Natur könnt ihr euch zusammen auf das Wesentliche besinnen und euren Kindern das größte Geschenk überhaupt machen: erlebnisreiche Familienzeit!Ein Abenteuer als Familie zu erleben, schweißt zusammen und gemeinsame Naturerlebnisse können wundervolle und wertvolle Erinnerungen schaffen, die Kinder oft ein ganzes Leben lang tragen und stärken. Zusammen einen oder mehrere Tage draußen zu leben, unter dem Sternenhimmel zu übernachten und ein kleines Familiencamp aufzubauen, sind Abenteuer, die perfekt geeignet sind, um den AlltagsTrott zu durchbrechen und die Welt (und auch unsere Familie) mit neuen Augen zu sehen.Damit ihr sicher und mit Spaß nach draußen gehen könnt, findet ihr in diesem Buch Tipps aus der Praxis und von Familien getestete Anleitungen, die eure Unternehmungen draußen gelingen lassen. Viel Spaß! Eure Mirjam
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Inhalt
Was und wohin Seite 9Ein Mikroabenteuer planen Seite 10Checkliste für die AbenteuerVorbereitung Seite 15Packliste Tages und WochenendAbenteuer Seite 16Dos and don’ts Seite 17Wo geht’s lang? Seite 19Orientierung in der Natur Seite 20AntiVerlaufTricks Seite 23 Kompass bauen Seite 24Schrittzähler Seite 26Notfall-Pfeife Seite 28Wanderstock Seite 30Gipfelfahne Seite 32Zuhause in der Natur Seite 35Hütten bauen Seite 36Zwergenhütten Seite 40 Schnelles Biwak Seite 42Unterstand Seite 44 Das wilde Leben Seite 47Draußen wohnen Seite 48 Improvisierte Hängematte Seite 52Waldbett Seite 54 Blätterkissen und -matten Seite 56Bushcraft-Sessel Seite 58Knisternde Glut Seite 61Feuer und Flamme Seite 62Checkliste Feuerstelle Seite 63Zwergenfeuer Seite 66Kohlestifte Seite 68Lehmbehälter Seite 70
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Grün und lecker Seite 73Wildpflanzen für Anfänger Seite 74Blattbecher Seite 78Waldteller Seite 80 Graskorb nähen Seite 82Wildpflanzen-Pakora Seite 84Kräuterfladen Seite 86 Grünes Kräutersalz Seite 88Wald-Schokotaler Seite 90Wasser marsch Seite 93Wasservorräte Seite 94Wasserfilter Seite 98 Handwaschstation bauen Seite 100Pflanzenseife Seite 102Holzhandwerk Seite 105Schnitzen Seite 106Holzhacke Seite 110Universalheringe Seite 112Waldgarderobe Seite 114Holzmesser Seite 116 Löffel schnitzen Seite 118Survival-Kunst Seite 121Seile und Knoten Seite 122Slipsteg Seite 124 Gesteckter Mastwurf Seite 125Fuhrmannsknoten Seite 126Dreibein-Knoten Seite 128Sicherheit und Erste Hilfe Seite 130Linksammlung: Draußen übernachten Seite 132Nachwort Seite 133
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Was und
wohin?
Draußen zu sein, hat die magische Wirkung, dass sich die Zeit anders anfühlt. Wenn ihr zwei Nächte unter freiem Himmel schlaft und euch den Tag über viel an der frischen Luft bewegt, dann verändert sich die Wahrnehmung: Ganz andere Eindrücke strömen auf euch ein, ihr benutzt eure Sinne intensiver und macht viele Dinge anders und oft auch bewusster als zu Hause. So kommt es, dass sich selbst ein Wo-chenende schon anfühlt wie eine längere Auszeit. In diesem Kapitel erfahrt ihr, wie ihr euer eigenes Abenteuer planen könnt und was alles in den Rucksack gehört.
Ein Mikroabenteuer planen
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> 10 <MIKROABENTEUER PLANENMikroabenteuer sind kleine Happen Lebendigkeit und Auszeit, die allen Familienmitgliedern gleichermaßen guttun!Es muss nicht gleich eine zehntägige TrekkingTour durch unwegsames Gelände sein: Fangt klein an und steigert die DraußenZeit langsam. Nicht alle Eltern sind Naturfans, und auch nicht alle Kinder stürzen sich gerne kopfüber ins Abenteuer. Mit kleinen Schritten und verschiedenen kleinen NaturUnternehmungen, die immer mal wieder in den Familienalltag eingebaut werden, könnt ihr testen, ob euch dieser Zugang zur Natur liegt und langsam eure Komfortzone erweitern. Manche wandern gerne, andere werkeln lieber, und wieder andere wollen alles über die Natur ganz genau wissen. All diese Vorlieben und Fähigkeiten sind gut und wichtig! Denkt daran: Angst und Abneigung sind uralte Schutzmechanismen, und wir tun gut daran, bewusst in sie hineinzuspüren und uns zu fragen, was genau es ist, das wir nicht mögen. Nur dann könnt ihr auch sinnvolle Strategien entwickeln damit umzugehen und Lösungen finden, mit denen sich alle wohlfühlen. Darauf basierend könnt ihr Pläne entwickeln, die allen gerecht werden. Denn ein Familienabenteuer macht nur dann so richtig Spaß, wenn es allen gut geht.Auch, wenn es nicht ums nackte Überleben in Notsituationen geht: Survival Fähigkeiten helfen Kindern (und Erwachsenen) Selbstbewusstsein zu erlangen und eine intensive Verbindung zur Natur zu knüpfen. Diese Fähigkeiten üben sich am leichtesten in entspannten Situationen, in denen kein Erfolgsdruck herrscht.
Ein Mikroabenteuer
planen
Eine kleine Auszeit
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> 11 <Ran an die Planung!Auch wenn es schön wäre, ganz spontan ins Abenteuer zu starten: Ein besseres und entspannteres Erlebnis werdet ihr haben, wenn ihr ein wenig vorausplant und euch Gedanken macht, wie die Abenteuerzeit aussehen soll. Dabei könnt ihr euch von den folgenden Fragen leiten und inspirieren lassen:1. Wer kommt mit? Natürlich ist es super, wenn ihr als ganze Familie Abenteuerzeiten erlebt. Aber genauso gut kann es sein, einzelnen Geschwistern eine Solozeit nur mit Mama und Papa zu gönnen oder eine reine Mädels bzw. Jungstour zu planen. Hinterher gibt es spannende Geschichten zu teilen und beim nächsten Mal ist dann das andere Kind dran. Oder warum nicht einmal eine Freundin oder einen Freund eures Kindes oder Verwandte mitnehmen? Egal wer und wie viele letztlich mitkommen: ihr werdet feststellen, dass Abenteuerlust und die Bedürfnisse der Teilnehmer immer unterschiedlich sind. Nehmt euch also nicht zu viel vor und habt lieber noch ein Abenteuer in petto, als Einzelne zu überfordern.
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> 12 <MIKROABENTEUER PLANEN2. Wo geht’s hin? Um ein Naturabenteuer zu erleben, braucht ihr nicht unbedingt abgeschiedene Wildnis. Wildnis und SurvivalFähigkeiten lassen sich in einer vertrauten Umgebung manchmal sogar besser einüben, denn so könnt ihr euch auf die Inhalte konzentrieren. Und beim Draußensein als Familie geht es ja auch ein Stück weit darum, in der Natur heimisch zu werden − und das macht am meisten Sinn, wenn ihr euch nicht zu weit von eurem alltäglichen Lebensmittelpunkt entfernt.
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> 13 < Für den Anfang reicht es aus, einmal die vertrauten Routinen zu durchbrechen: bleibt an einem Abend lange auf und geht ganz bewusst bei Dunkelheit Wege, die ihr sonst am Tag zurücklegt − vielleicht mit einer Laterne oder einer Taschenlampe. Verlegt eure Familienmahlzeit nach draußen, macht im Garten oder Park ein Wiesenpicknick bei Sonnenuntergang (vielleicht mit ein paar Wildkräutern?), oder steht einmal deutlich vor Sonnenaufgang auf und erkundet gemeinsam den Tagesbeginn. Vielleicht seid ihr in der glücklichen Lage, dass ihr einen Garten habt. Dann schlaft doch mal dort draußen, im Zelt oder sogar nur unter einer Plane. Wer keinen eigenen Garten hat: fragt im Freundes und Bekanntenkreis herum und erzählt von euren Plänen. So findet sich schnell Unterstützung und vielleicht sogar Gleichgesinnte, die mitmachen! Ihr müsst nicht um jeden Preis unter freiem Himmel übernachten: oft gibt es auch tolle Herbergen, in die ihr einkehren könnt. Dann braucht ihr weniger Gepäck und habt mehr Komfort. Als Kompromiss: Viele Jugendherbergen haben auch Bereiche zum Zelten und Feuerstellen, die ihr nutzen könnt.
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> 14 <MIKROABENTEUER PLANENInfos zu Webseiten und Portalen, auf denen man sich über Übernachtungs-plätze, informieren kann, findet ihr auf Seite 132.3.Darf man das? Viele Menschen sind unsicher, was draußen in der Natur erlaubt ist und was nicht. Im Zweifelsfall: erkundigt euch! In Deutschland gibt es ein allgemeines Waldbetretungsrecht. Das bedeutet, dass Wälder im Allgemeinen von allen Menschen besucht werden dürfen. Was viele nicht wissen: diese Regel gilt auch für Erkundungen abseits der offiziellen Wege, wenn ihr euch dort achtsam bewegt. Ausnahmen gibt es jedoch in Gebieten mit besonderem Schutzstatus wie Naturschutzgebieten und Nationalparks. Auch andere Kategorien wie Landschafts oder Vogelschutz schränken eure Bewegungsfreiheit draußen ein. Damit ihr euch mit einem guten Gefühl draußen bewegt, ist es am besten, wenn ihr euch mit den Waldgesetzen und NaturschutzRegelungen eurer Region vertraut macht. Etwas anders ist die Lage, wenn ihr draußen übernachten wollt. Jedes Bundesland hat seine eigenen Regelungen, was das Übernachten im Freien angeht. Wildes Zelten ist in Deutschland nicht erlaubt und oft gilt das auch für andere Arten des Übernachtens (zum Beispiel in einer selbst gebauten Hütte oder einem Tarp). Das ist nur an dafür vorgesehenen Plätzen oder mit Erlaubnis des Grundbesitzers möglich. Auch Feuermachen ist in der Regel in der freien Natur nur sehr eingeschränkt erlaubt. Im Wald gilt ein Feuerverbot, ausgenommen sind nur offizielle Feuerstellen. Auch das Rauchen ist in den meisten Bundesländern im Wald nicht oder nur sehr eingeschränkt erlaubt. Je nachdem, welche WaldbrandWarnstufe herrscht, können Wälder auch für Besucher gesperrt werden. Informiert euch also vorher genau!
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> 15 <Diese Liste gibt es auch zum Downloaden und Ausdrucken. Wie das geht, erfahrt ihr im Impressum auf Seite 136.Checkliste für die Abenteuer-Vorbereitung: Die wichtigsten To-DosTeilnehmer Wie viele Personen kommen mit? Wie alt und fit sind die Kinder? Gibt es besondere Bedürfnisse? Wenn nicht alle mitkommen: Was machen die daheimgebliebenen Kinder in der Zeit?Ort Wo soll es hingehen? Welche Aktivitäten sind dort möglich? Welche Besonderheiten hat das Ziel? Bei Schutzgebieten: Welche besonderen Regeln müssen beachtet werden?Aktivitäten Womit wollt ihr eure Zeit verbringen? Können und wollen alle dabei mitmachen? Braucht ihr besondere Ausrüstung für diese Aktivitäten? Wird es eine oder mehrere Übernachtungen geben? Was ist dafür notwendig? Ist eine WaldbrandWarnstufe ausgerufen, die eure Pläne einschränkt?Ausrüstung Habt ihr eine Packliste? Ist spätestens am Vorabend alles fertig gepackt und vorbereitet? Habt ihr ausreichend Wasser und Proviant dabei? Kleine Snacks wirken Wunder! Ist das ErsteHilfeSet aktuell und vollständig?Anreise und Orientierung Wie ist die Anreise möglich? Bieten sich Bahn und Busverbindungen an? Gibt es einen geeigneten Parkplatz in der Nähe? Gibt es Kartenmaterial und Routenvorschläge? Ladet euch ggf. eine OfflineKarte auf eure Handys. Habt ihr eventuelle Übernachtungsplätze gebucht und bestätigt?Vorfreude wecken Wissen alle Beteiligten, was geplant ist? Konnten sich alle mit ihren Vorschlägen einbringen? Womit könnt ihr die Kinder neugierig auf euer Abenteuer machen?
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MIKRO-ABENTEUER PLANENPackliste: Tages- und Wochenend-AbenteuerEgal, ob ihr eine Tagestour oder eine Übernachtung plant: Das Grundgepäck ist immer gleich. Tarp oder große Plane (mindestens 3 m × 3 m und passende Leinen) ParacordSeil und ReepschnurRucksäcke gefüllte Trinkflaschen Brotzeit und Snacks für zwischendurch Karte und KompassSitzkissen Kopbedeckung und Regenjacken mindestens ein stabiles Messer mit durchgehender und feststehender KlingeTaschenmesserKlappsägeStirnlampe ErsteHilfeSet mit Zecken und MückenschutzMüllbeutel Handy mit zusätzlicher Powerbank und Ladekabelzum Übernachten zusätzlich: Isomatten und Schlafsäcke ggf. zusätzliches Tarp mit Leinen Kleidung zum Wechseln und für die Nacht Je nach Alter der Kinder: ein kleiner Kuschelfreund Kocher und Kochgeschirr Für jeden einen Becher und einen Löffel Proviant und Wasser für eure Mahlzeiten