Impressum

© 2022 Doris Thomas

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Text und Illustrationen von Doris Thomas

Cover von Doris Thomas (mit freundlicher Genehmigung

nach einem Konzept vom Verlag an der ESTE)

www.Doris-T.de

ISBN: 9783754647752

Danksagung

Ohne einzelne Namen zu nennen, möchte ich mich für folgende Dinge bedanken (jeder wird wissen, wenn er gemeint ist):

Für jede Unterstützung, für das Interesse, für die Achtung meiner Arbeit, für die Motivation, für jegliche Art der Förderung und besonders bei den vielen Kindern für ihre ehrliche Begeisterung.

Meinem damaligen Lektor bin ich für eine angenehme und effektive Zusammenarbeit dankbar.

Dem Verlag an der ESTE verdanke ich den großen Erfolg der Zabu-Abenteuer und den dadurch gewonnenen Mut, noch viel mehr Buchprojekte anzugehen.

Doris Thomas

Die Reise beginnt

Seit einigen Tagen war das Meer sehr ruhig. Der Wind wehte kaum und nur kleine Wellen bewegten die Wasseroberfläche. Zabu schwamm mit seiner Familie in einer kleinen Bucht. Sie schwammen, weil sie im Wasser lebten. Sie waren Schwertwale. Mächtige große Säugetiere, die ihr ganzes Leben im Wasser verbringen und doch zum Atmen an die Oberfläche kommen müssen. Zabu war der erste Sohn von Mira, der Anführerin. Er lebte seit seiner Geburt mit ihr und anderen engen Verwandten. Zabu hatte zwei jüngere Geschwister; seine Familie bestand insgesamt aus 17 Schwertwalen.

Viele Jahre waren vergangen, seit Zabu einmal von seiner Familie getrennt worden war. Damals hatte er sie erst nach einigen aufregenden Abenteuern wiedergefunden. Jetzt war er erwachsen. Er war groß, stark und seine Rückenflosse ragte inzwischen fast zwei Meter aus dem Wasser. Wenn die Sonnenstrahlen auf seine nasse schwarze Haut fielen, schimmerte die Flosse wie das riesige Schwert eines Ritters. Daher hatten die Wale auch ihren Namen, Schwertwale. Aber nur bei den ausgewachsenen Männchen wird die Flosse so beeindruckend groß. Bei den weiblichen Schwertwalen bleibt sie kleiner und ist wie eine Sichel geschwungen.

Zabu war das älteste und größte Männchen in der Familie. Für ihn wurde es langsam Zeit, sich für eine Weile von seiner Mutter zu trennen und eigene Wege zu gehen. Das war bei den Schwertwalen eine alte Tradition. War ein männlicher Schwertwal erwachsen, zog er eine Zeit lang allein umher und besuchte die anderen Schwertwalgruppen. Zabu hatte keine Angst davor, denn er hatte damals bei seiner abenteuerlichen Reise gelernt, wie schnell man neue Freunde findet. In der Zeit, als er von seiner Familie getrennt war, lernte er sogar einige andere Walarten kennen und freundete sich mit ihnen an.

So war es für Zabu ein schöner Tag, als er sich von seiner Mutter und den anderen verabschiedete, um der ruhigen Bucht den Rücken zu kehren. Mira sah ihm lange nach. Sie war nicht traurig oder besorgt, obwohl Zabu den Schutz der Familie verließ. Da Schwertwale keine natürlichen Feinde im Meer zu fürchten haben, würde ihrem Sohn ganz sicher nichts passieren. Nur die Menschen stellen eine Gefahr für Schwertwale dar. Doch Zabu hatte gelernt, ihnen aus dem Weg zu gehen.

Es war die Sehnsucht nach alten Freunden und neuen Abenteuern, die Zabu in die Ferne lockte. Mit kräftigen Auf- und Abwärtsbewegungen seiner Schwanzflosse trieb er sich an und schoss schnell wie ein Motorboot durch das Wasser. Nichts konnte Zabu jetzt mehr aufhalten.

Gefahr im Eis

Zabu schwamm einige Tage nach Norden. Das Wasser um ihn herum wurde während seiner Reise ständig kälter. Zabu hoffte, dass er in dieser Gegend vielleicht seinen lustigen Freund Gal treffen könnte. Diesmal wollte er aber aufpassen, dass der Beluga ihn mit seinem gespenstisch weißen Aussehen nicht wieder hereinlegen würde. Aufmerksam lauschte er den Geräuschen des Meeres. Hier war es niemals leise. Es gab viele unterschiedliche Dinge zu hören. Natürliche Geräusche, wie das Rauschen der Brandung an einer Küste, oder das entfernte Grollen von Vulkanen. Verschiedene Laute, die Fische unter Wasser erzeugen und auch das gelegentliche Zischen von Unter-Wasser-Strömungen.

Dann gab es auch unnatürliche Geräusche. Dazu gehörten das Dröhnen der Motoren von zahlreichen Booten und Frachtern, das Sausen von Schiffsschrauben oder das Knallen in der Nähe von Ölplattformen. Dieser unangenehme und manchmal schmerzhafte Krach wurde von Menschen erzeugt.