Grundlagen für Studium und Praxis
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E-Book
22. Auflage 2022
© VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH Buchvertrieb; Hilden/Rhld., 2022
Alle Rechte vorbehalten
Unbefugte Nutzungen, wie Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Satz: VDP GMBH Buchvertrieb, Hilden
ISBN 978-3-8011-0916-5 (EPUB)
Titel Nr. 102117
Buch (Print)
22. Auflage 2022
© VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH Buchvertrieb, Hilden/Rhld., 2022
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Satz: VDP GMBH Buchvertrieb, Hilden
Druck und Bindung: Beltz Grafische Betriebe, Bad Langensalza
Printed in Germany
ISBN 978-3-8011-0896-0
E-Mail: service@vdpolizei.de
www.VDPolizei.de
Der ursprüngliche Autor dieses Buches, Helmut Dohr, im Jahr 2014 verstorben, hat mir große Schuhe hingestellt. Dies wurde mir klar, als ich sein Buch zum ersten Mal in Händen hielt. In ihm begegneten mir nicht nur die Gedanken eines engagierten Mannes mit klarem demokratischen Wertekompass, sondern auch großer Fachkenntnis und historischem Sensorium. Ich hoffe, mir ist es gelungen, das Werk in seinem Sinne fortzusetzen, bei dem auch ich – nur aus Gründen der Lesbarkeit – am grammatikalischen Geschlecht festgehalten habe.
Es befindet sich auf dem Stand Oktober 2020 und punktuell konnten noch Entwicklungen des Jahres 2021 Berücksichtigung finden. Der Aufbau des Buchs ist im Wesentlichen gleichgeblieben. Dem zeitlichen Abstand zur letzten Auflage geschuldet, mussten Akzente vereinzelt anders gesetzt werden – tempus fugit! So wurde den Rechten und Pflichten des Beamten – insbesondere der Thematik Alimentation, Konkurrentenstreitigkeiten, aber auch Verfassungstreue und umfassende Rechtsschutzgarantie – intensiver Aufmerksamkeit geschenkt; die große Anzahl von Rechtsstreitigkeiten sprach dafür. Auch soweit es die großen Themen der Welt betrifft, war seitdem manches im Fluss. Nicht nur ein amerikanischer, inzwischen Ex-US-Präsident hatte die westliche Welt aus dem Tritt gebracht; auch die Europäische Union sieht sich inzwischen Fliehkräften ausgesetzt, die vor Jahren noch undenkbar waren. Der „Brexit“ belegt eindrücklich, wie fragil der europäische Staatenbund geworden ist. Hatte Helmut Dohr sich noch um eine Überdehnung der Europäischen Union vor allem wegen eines möglichen Beitritts der Türkei gesorgt, ist deren Beitritt derzeit kein Thema mehr. Die Frage der Überdehnung der Union ist hingegen weiterhin aktuell – was für seinen Weitblick spricht. Der von ihm schon in der 21. Auflage angesprochenen Grundrechtsentwicklung musste erneut Augenmerk geschenkt worden und damit auch ausführlicher dem Bundesverfassungsgericht. Als „Hüter der Verfassung“ hat es diese Entwicklung in den letzten Jahren durch weitere spektakuläre Entscheidungen forciert: etwa zum Selbsttötungsrecht, zum „Dritten Geschlecht“, zu Kompetenzüberschreitungen der EU, zur Grundrechtsgebundenheit auch außerhalb des Staatsgebietes, zur Auslegung von Unionsgrundrechten oder zum Klimaschutzgesetz. Dieser Prozess erfolgt in immer engerem Schulterschluss mit dem Europäischen Gerichtshof und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einschließlich der aus diesem „Rechtsprechungsdreieck“ entstehenden Spannungen. Dies verlangte, auch ihnen verstärkt Beachtung zu schenken. Bei alledem versucht das Buch aber in erster Linie aufzeigen: Mögen Staat, Verfassung und Politik auch noch so wirkmächtige soziologische Faktoren sein; letztlich trägt jeder Einzelne, der in diesem Land seine Heimstatt gefunden hat, Verantwortung. Verantwortung für ein Gemeinwesen, welches jedem ein Optimum an Entfaltungsfreiheit zu gewährleisten trachtet. Dabei wächst den Bediensteten der Polizei eine besondere Verantwortung zu. Freiheit und privates Glück können nur in Abwesenheit von Gewalt gelebt und erfahren werden. Ansonsten bleiben sie theoretisch und ihr Fehlen bildet den Nährboden für Extremismus: Durch Gewalttätige, die in ihrem Handeln ohne staatliche Ordnungsmacht weiter voranschreiten würden; schließlich aber auch durch Menschen, deren schwindendes Sicherheitsgefühl sie in die Arme politischer Akteure treibt, für die Freiheit nur ein Wort ist. In diesem Sinne möge das Buch zur Ausbildung von Frauen und Männern beitragen, die zwar abwägend, aber zugleich entschlossen entscheiden.
Leipzig im November 2021
Günter C. Burmeister
Vorwort
Verzeichnis der Abkürzungen
Einführung
Kapitel I
Aus der allgemeinen Staatslehre
A.Begriff des Staates
1Staatsgebiet
1.1Diplomaten und die ihnen in der Verwaltungspraxis gleichbehandelten Personen
1.2Mitglieder konsularischer Vertretungen
1.3Mitglieder verschiedener zwischenstaatlicher („internationaler“) oder überstaatlicher („supranationaler“) Vereinigungen
1.4Soldaten anderer Staaten
2Staatsvolk
3Staatsgewalt und Gewaltenmäßigung
4Staatsform und Regierungsweise
B.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel II
Deutschland – gestern und heute
A.Die Spaltung Deutschlands
1Alliierte Pläne für die Nachkriegszeit
2Bedingungslose Kapitulation
3Übernahme der Regierungsgewalt durch die Alliierten
4Potsdamer Konferenz
5Die territoriale Aufteilung Deutschlands
6Besatzungspolitik im Zeichen des Kalten Krieges
7Die Entstehung der Bundesrepublik
8Die Wiedererlangung von Souveränitätsrechten
9Die Entstehung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
10Zur Frage der Souveränität
11Besonderheiten der Stellung Berlins
B.Jahre der Teilung
1Die Ostverträge
2Die Rechtslage im geteilten Deutschland
3Der Grundlagenvertrag
4Das Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes
5Die Staatsangehörigkeit im geteilten Deutschland
C.Die Herstellung der Einheit
1Gründe für das Scheitern des „real existierenden Sozialismus“
2Die revolutionäre Wende
3Die demokratischen Kräfte formieren sich
4Volkskammer- und Kommunalwahlen
5Die letzten Schritte zur Einheit im Zeitspiegel (1990)
6Der Kriegszustand ist beendet
7Die schwierige Konsolidierung
Kapitel III
Verfassungsrechtliche Grundprinzipien
A.Allgemeines
1Begriff und Aufgaben der Verfassung als Einheit
2Zur Präambel des Grundgesetzes
3Der Wesenskern unserer Verfassung
4Staatszielbestimmungen
B.Deutschland als Republik
C.Deutschland als Demokratie
1Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus
1.1Der Grundsatz der mittelbaren Demokratie
1.2Die Bedeutung des Abgeordneten
1.3Die Bedeutung der Wahl
1.4Die demokratische Legitimationskette
2Parlamentarisches Regierungssystem
2.1Regierungsverantwortlichkeit
2.2Machtkontrolle
2.3Die freie Willensbildung des Volkes
D.Deutschland als Rechtsstaat
1Der Gesetzmäßigkeitsgrundsatz
1.1Die Rechtsbindung des Parlaments
1.2Die Rechtsbindung von vollziehender und rechtsprechender Gewalt
1.2.1Der Gesetzesvorrang
1.2.2Der Gesetzesvorbehalt
2Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
3Weitere Elemente des Rechtsstaatsprinzips
4Gewährleistung von Grundrechten
5Die Gewaltenteilung
6Der Rechtsschutz durch Gerichte und das „Durchsetzungsgrundrecht“
6.1Grundsätzliches
6.2Der Grundsatz richterlicher Unabhängigkeit
6.3Die Verwaltungsgerichtsbarkeit
6.4Die Verteilung von Rechtsprechung auf unterschiedliche Gerichtsbarkeiten
E.Deutschland als Sozialstaat
1Gestaltungsauftrag mit weiten Spielräumen
2Die Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums
F.Deutschland als Bundesstaat
1Allgemeines
2Grundzüge des föderalistischen Aufbaus
3Ausgestaltung des bundesstaatlichen Prinzips im Einzelnen
3.1Grundregel für die Ausübung der Staatsgewalt
3.2Die Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen
3.2.1Ausschließliche (Bundes-)Gesetzgebung
3.2.2Konkurrierende (Bundes-)Gesetzgebung
3.2.3Ausschließliche Gesetzgebung der Länder
3.3Die Verteilung der Verwaltungskompetenzen
3.4Die Verteilung der Rechtsprechungskompetenzen
3.5Einflussmöglichkeit der Länder auf die Tätigkeiten des Bundes
3.6Die Überordnung des Bundes in seinem Verhältnis zu den Ländern
3.6.1Der Bundeszwang
3.6.2Bundesrecht bricht Landesrecht
3.7Der Grundsatz der Homogenität im Bundesstaat
3.8Der Grundsatz der Bundestreue
3.9Bundesstaatliche Kompetenzordnung und Europäische Union
3.10Verbot der Änderung des föderativen Staatsaufbaus
4Der Föderalismus in Deutschland: pro und contra
4.1Pro
4.2Contra
G.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel IV
Grundrechte und grundrechtsähnliche Rechte
A.Bedeutung und Funktion der Grundrechte
B.Zur Geschichte der Grundrechte
C.Einteilung der Grundrechte
D.Geltung der Grundrechte
1Zeitlicher Geltungsbereich
2Persönlicher Geltungsbereich
2.1Grundrechtsfähigkeit natürlicher Personen
2.2Grundrechtsfähigkeit sonstiger Personen
2.3Grundrechtsmündigkeit
2.4Geltung im „besonderen Gewaltverhältnis“
2.5Der grundrechtsverpflichtete Staat
E.Einschränkbarkeit von Grundrechten
1Kein rigides Eingriffsverbot
2Notwendigkeit einer Eingriffsermächtigung in Gesetzesform
3Anforderungen an die gesetzliche Eingriffsermächtigung
4Einzelfallbezogene Umsetzung der gesetzlichen Eingriffsgrundlage
F.Die einzelnen Grundrechte
1Die Würde des Menschen
2Freie Entfaltung der Persönlichkeit
2.1Grundverständnis vom Verhältnis Staat und Individuum
2.2Die allgemeine Handlungsfreiheit als Auffanggrundrecht
2.3Allgemeines Persönlichkeitsrecht – informationelle Selbstbestimmung – „Computergrundrecht“
2.4Schranken der Persönlichkeitsentfaltung
3Das Recht auf Leben
4Das Recht auf körperliche Unversehrtheit
5Die Freiheit der Person
6Das Recht auf Gleichheit
6.1Das Verhältnis zwischen Privaten und Gleichheitsgrundsatz
6.2Der Inhalt des Gleichheitsgrundsatzes
6.3Die Rechtsanwendungsgleichheit
6.4Spezielle Aussagen zum Gleichheitsgrundsatz
6.5Speziell zur Gleichberechtigung der Geschlechter
6.6Speziell zu den Verboten nach Art. 3 Abs. 3 GG
7Die Glaubens- und Gewissensfreiheit
7.1Gewährleistungsumfang
7.2Schranken
8Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung
9Die Meinungs- und Medienfreiheit
9.1Die Informationsfreiheit
9.2Die Freiheit der Berichterstattung durch die Medien
9.2.1Die Pressefreiheit
9.2.2Die Rundfunk- und Filmfreiheit
9.2.3Näheres zu den Schutzbereichen von Presse- und Rundfunkfreiheit
9.2.4Das Zensurverbot
9.2.5Die Medien als „Vierte Gewalt“
9.3Die Freiheit der Meinungsäußerung und Meinungsverbreitung
9.4Schranken der Freiheiten nach Art. 5 Abs. 1 GG
9.5Gefahren für die Meinungsfreiheit durch Private
10Die Freiheit der Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre
10.1Die Wissenschaftsfreiheit
10.2Die Kunstfreiheit
10.3Schranken
11Der Schutz des ehelichen und familiären Lebens
11.1Schutz von Ehe und Familie
11.2Das Elternrecht
11.3Anspruch auf Schutz und Fürsorge für Mütter
11.4Gleichwertigkeit von nichtehelichen und ehelichen Kindern
12Das Schulwesen
13Die Versammlungsfreiheit
13.1Grundsätzliche Bedeutung des Versammlungsrechts
13.2Elemente des Grundrechts
13.3Innere Zielrichtung der Versammlung
13.4Keine kollektive Unfriedlichkeit
13.5Gesetzliche Schrankenziehung
13.6Das einfache Versammlungsrecht (Versammlungsgesetze)
13.7Besondere Bedeutung für die Polizei
14Die Vereinigungsfreiheit
15Die Koalitionsfreiheit
15.1Einschränkungsmöglichkeiten
15.2Doppelte Zielrichtung des Grundrechts
15.3Der Arbeitskampf
15.3.1Die Neutralitätspflicht des Staates
15.3.2Der Streik
15.3.3Kein Streikrecht für Beamte
15.3.4Betriebsbesetzungen
15.3.5Blockadeaktionen
15.3.6Die Aussperrung
15.3.7Das Arbeitskampfrecht als konkretisiertes Richterrecht
16Das Telekommunikationsgeheimnis
16.1Schranken
16.2Eingriffe speziell zum Schutz der Verfassung und des Staates
17Die Freizügigkeit
18Das Recht auf freie Berufswahl und Berufsausübung
18.1Berufsbegriff und Schutzbereich
18.2Einschränkungen der Berufsfreiheit
18.3Hochschulzugang – NC-Problematik
18.4Extremisten im Öffentlichen Dienst
19Dienstverpflichtungen
19.1Der Ersatzdienst
19.2Grundrechtseinschränkungen
20Die Unverletzlichkeit der Wohnung
20.1Eingriffsmöglichkeiten
20.2Hintergrund der Eingriffsregelung
21Das Recht auf Eigentum und Erbrecht
21.1Das Erbrecht
21.2Das Eigentumsrecht
21.3Inhalts- und Schrankenbestimmung
21.4Die Enteignung
22Die Vergesellschaftung
23Das Verbot der Ausbürgerung
24Das Verbot der Auslieferung
25Das Asylrecht und Zuwanderung
25.1Deutsche Rechtslage
25.2Unionsrechtliche Überlagerungen
26Das Petitionsrecht
27Prozessuale Schutzrechte
27.1Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG – Verbot von Ausnahmegerichten
27.2Art. 101 Abs. 1 Satz 1 GG – Garantie des gesetzlichen Richters
27.3Art. 103 Abs. 1 GG – Anspruch auf rechtliches Gehör
27.3.1Rechtliches Gehör vor Gericht
27.3.2Rechtliches Gehör vor der Verwaltung
27.4Art. 103 Abs. 2 GG – keine Strafe ohne Gesetz
27.5Art. 103 Abs. 3 GG – Verbot der Doppelbestrafung – Verhältnis von Straf- und Disziplinarrecht
28Die Rechte und Pflichten des Beamten nach Art. 33 GG
28.1Rechte aus dem Leistungsprinzip (Art. 33 Abs. 2 i.V.m. Abs. 5 GG)
28.2Hergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums
28.2.1Lebenszeitprinzip
28.2.2Amtsangemessene Besoldung
29Allgemeine Regelungen zum Schutz der Grundrechte
30Verwirkung von Grundrechten (Art. 18 GG)
31Das Recht zum Widerstand und „ziviler Ungehorsam“
G.Grundrechte und Grundzüge polizeilichen Einschreitens
1Strafverfolgung und Gefahrenabwehr
1.1Repressive (Verfolgungs-)Tätigkeit
1.2Präventive (Vorbeugungs-)Tätigkeit
2Das Ermessen des „Ob“ und des „Wie“
3Die Struktur der Ermessensentscheidung
4Pflichtgemäße Ermessensausübung
5Überschneidungen von Gefahrenabwehr und Strafverfolgung
H.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel V
Die freiheitliche demokratische Grundordnung
A.Allgemeines
B.Die Elemente der freiheitlich demokratischen Grundordnung
C.Die verfassungsmäßige Ordnung
Kapitel VI
Symbole des deutschen Staates
A.Die Nationalhymne
B.Flagge, Wappen und Dienstsiegel
C.Orden und Ehrenzeichen
D.Nationaler Gedenktag
E.Zur Hauptstadtfrage
Kapitel VII
Die Wahlen
A.Allgemeines
1Regelmäßigkeit von Neuwahlen (Herrschaft auf Zeit)
2Wahlen setzen Informationsfreiheit voraus
B.Wahlrecht und Wahlpflicht
C.Kandidatenaufstellung
D.Aktives und passives Wahlrecht
E.Zum Wahlrecht für Ausländer
F.Wahlgrundsätze (Wahlprinzipien)
1Allgemeine Wahl
2Unmittelbare Wahl
3Freie Wahl
4Gleiche Wahl
5Geheime Wahl
6Art. 38 Abs. 1 Satz 1 GG als Schutzrecht gegen unzulässige Kompetenzübertragungen
G.Mehrheitswahl und Verhältniswahl
H.Das kombinierte Wahlsystem bei der Bundestagswahl
I.Die Stimmabgabe und ihre Auswirkungen
J.Errechnung der Mandatszahl
1Fünf-Prozent-Klausel
2Die einzelnen Berechnungsmethoden
2.1Das Höchstzahlverfahren nach d’Hondt
2.2Das Proportionalverfahren nach Hare-Niemeyer
2.3Das Divisorverfahren mit Standardrundung nach Sainte-Laguë/Schepers
3Ermittlung der Sitzverteilung
4Das aktuelle Berechnungsverfahren
K.Der praktische Ablauf der Wahl
L.Feststellung des Wahlergebnisses und Wahlprüfung
M.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel VIII
Die obersten Bundesorgane
A.Allgemeines
B.Der Bundestag
1Staatsrechtliche Stellung des Bundestages
2Wahlperiode und Sitzungen
3Aufgaben und Zuständigkeiten des Bundestages
3.1Der Bundestag als oberstes Gesetzgebungsorgan
3.2Das Gesetz als zentrales Steuerungsinstrument
3.3Die Funktionen des Bundestages bei der politischen Willensbildung
3.4Die Kontroll- und Kommunikationsfunktion des Bundestages
4Auflösung und Neuwahlen des Bundestages
5Organisation und Arbeitsweise des Bundestages
5.1Plenum und Abstimmungen
5.2Das Präsidium des Bundestages
5.3Der Ältestenrat des Bundestages
5.4Die Ausschüsse des Bundestages
5.5Anzahl und Besetzung der Ausschüsse
5.6Arbeitsweise der Ausschüsse
5.7Die Fraktionen des Bundestages
5.8Koalitionen als politische Zweckbündnisse
6Zum Ablauf der Bundestagsdebatten
7Rechtsstellung des Abgeordneten
7.1Voraussetzungen der Wählbarkeit
7.2Ungehinderte Übernahme und Ausübung des Mandats
7.3Das Prinzip des freien Mandats
7.3.1Freies Mandat und Rotationsprinzip
7.3.2Fraktionsdisziplin und Fraktionszwang
7.3.3Finanzielle Unabhängigkeit, Nebentätigkeit und Offenlegung
7.4Immunität
7.5Indemnität
7.6Sonstige Rechte des Abgeordneten
C.Prüfen Sie Ihr Wissen!
D.Der Bundesrat
1Staatsrechtliche Stellung des Bundesrates
2Zusammensetzung des Bundesrates
2.1Zur Stimmabgabe
2.2Einheitliche Stimmabgabe
2.3Zur Auswirkung der Stimmenthaltung
3Aufgaben des Bundesrates
3.1Mitwirkung des Bundesrates bei der Gesetzgebung
3.2Mitwirkung des Bundesrates bei der Verwaltung
3.3Mitwirkung in Angelegenheiten der Europäischen Union
4Organisation und Arbeitsweise des Bundesrates
4.1Präsident und Präsidium
4.2Das Plenum
4.3Die Ausschüsse
4.4Die Europakammer
4.5Landesvertretungen und Bevollmächtigte
E.Die Bundesversammlung
F.Der Bundespräsident
1Allgemeines
2Gegenüberstellung: Reichspräsident nach der WRV und Bundespräsident nach dem GG
3Die bisherigen Bundespräsidenten und ihre Amtszeit
4Erwerb und Verlust des Amtes – Stellvertretung
5Rechtsstellung des Bundespräsidenten
6Aufgaben und Befugnisse des Bundespräsidenten
6.1„Politische“ Befugnisse des Bundespräsidenten und die „Macht des Wortes“
6.2Völkerrechtliche Vertretung
6.3Staatsrechtliche Funktionen im Bereich der Gesetzgebung
6.4Weitere Funktionen im Bereich der Gesetzgebung
6.5Staatsrechtliche Funktionen im Bereich der vollziehenden Gewalt
6.6Sonstige Aufgaben
G.Die Bundesregierung
1Staatsrechtliche Stellung der Bundesregierung
2Die Funktion der Bundesregierung als eigenständiges Staatsorgan
3Die Regierungsbildung
3.1Wahl und Ernennung des Bundeskanzlers
3.1.1Vorschlag eines Kanzlerkandidaten durch den Bundespräsidenten
3.1.2Wahl durch den Bundestag
3.1.3Stellvertreter des Bundeskanzlers
3.1.4Beendigung der Amtszeit des Bundeskanzlers
3.2Die Ernennung der Bundesminister
3.2.1Auswahl und Ernennung
3.2.2Beendigung der Amtszeit der Bundesminister
4Organisation und Geschäftsbereiche der Bundesregierung
4.1Das Bundeskanzleramt
4.2Der Bundesnachrichtendienst (BND)
4.3Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
5Aufteilung der Verantwortung im Kabinett
5.1Der Bundeskanzler
5.2Die Bundesminister
5.3Die Bundesregierung als Kollegium
6Aufgaben und Befugnisse der Bundesregierung
7Parlamentarische Verantwortung der Bundesregierung
7.1Verfahren und Folgen des konstruktiven Misstrauensvotums
7.2Verfahren und Folgen der Vertrauensfrage
8Die Persönliche Rechtsstellung der Mitglieder der Bundesregierung
H.Das Bundesverfassungsgericht
1Staatsrechtliche Stellung
2Organisation und Arbeitsweise des Bundesverfassungsgerichts
3Verfahrensgrundsätze
4Zuständigkeit des Bundesverfassungsgerichts
4.1Organstreitigkeiten
4.2Verfassungsrechtliche Streitigkeiten zwischen Bund und Ländern
4.3Normenkontrollverfahren
4.3.1Die abstrakte Normenkontrolle
4.3.2Die konkrete Normenkontrolle
4.4Verfassungsbeschwerden
4.5Die Feststellung der Verwirkung von Grundrechten
4.6Die Feststellung der Verfassungswidrigkeit politischer Parteien
4.7Die Entscheidung über die Bundespräsidentenanklage
4.8Die Entscheidung über die Richteranklage
4.9Die Entscheidung über eine Wahlprüfungsentscheidung des Bundestages
I.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel IX
Die politischen Parteien
A.Allgemeines
B.Entwicklung der politischen Parteien in Deutschland
1Historische Wurzeln
2Liberalismus
3Konservatismus/Nationalismus
4Christliche Strömungen
5Sozialismus
C.Das traditionelle Parteiengefüge in der Bundesrepublik
1Christlich Demokratische Union (CDU)
2Christlich Soziale Union (CSU)
3Freie Demokratische Partei (FDP)
4Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
D.Der Übergang zum Sechs-Fraktionen-Parlament
1Bündnis 90/Die Grünen
2Die Linke
3Alternative für Deutschland
4Verlust der Stammwählerschaft für die Altparteien
E.Begriff der politischen Partei
F.Funktion und Bedeutung
G.Aufgaben der Parteien
H.Innere Ordnung der Parteien
I.Parteinahe Stiftungen
J.Freiheit der Gründung von Parteien
K.Verfassungswidrigkeit von Parteien
1Verbotsvoraussetzungen
2Anwendungsfälle
L.Parteienfinanzierung
Kapitel X
Wesen und Wirken der Interessenverbände
A.Allgemeines
B.Zum Begriff der Verbände
C.Klassifizierung
D.Die Verbände im Rechtssystem der Bundesrepublik
E.Das Verbot von Verbänden
F.Funktion und Wirkungsweise der Verbände
G.Zur Kritik am Verbandssystem
Kapitel XI
Die Bundesgesetzgebung
A.Allgemeines
B.Gesetzgebungskompetenz
C.Der Gang der Gesetzgebung
1Zustimmungsgesetze
1.1Verfassungsändernde Gesetze
1.2Sonstige zustimmungsbedürftige Gesetze
2Einspruchsgesetze
3Gesetzgebungsnotstand
D.Ausfertigung und Verkündung
E.Grundsatz der Diskontinuität
F.Rechtsverordnungen
Kapitel XII
Die Notstandsverfassung
A.Allgemeines
B.Der innere Notstand
C.Der Spannungsfall
D.Der Verteidigungsfall
E.Der Einsatz der Streitkräfte
F.Ergänzende Regelungen
G.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Kapitel XIII
Staatengemeinschaften
A.Allgemeines
B.Konferenzen und Organisationen zur Regelung internationaler Beziehungen
1Genfer Abrüstungskonferenz
2Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE, zuvor KSZE)
3Wichtige wirtschaftspolitische Übereinkünfte
4G7/G8 und G20 – Instrumente globaler Zielbestimmung
C.Europäische Zusammenschlüsse
1Die Europäische Union
1.1Die Verträge als primäres Rechtsfundament
1.2Historische Ausgangssituation
1.2.1Die Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
1.2.2Die Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
1.2.3Die Atomgemeinschaft (Euratom)
1.2.4Die Fusion der Gemeinschaften
1.3Der Prozess fortschreitender Integration
1.3.1Die räumlich-geografische Ausweitung der Gemeinschaft
1.3.2Die politische Verdichtung der Gemeinschaft
1.4Der Vertrag von Maastricht
1.4.1Inhalt und Ziele des Unionsvertrages
1.4.2Das Vertragswerk in der verfassungsrechtlichen Überprüfung
1.4.3Die Bedeutung des Art. 23 Grundgesetz
1.4.4Der Euro
1.5Die Verträge von Amsterdam und Nizza
1.6Der Vertrag von Lissabon
1.6.1Gemeinschaftsmethode
1.6.2Doppelte Mehrheit – Sperrminorität
1.6.3Institutioneller Rahmen
1.6.4Grundrechte und Demokratie
1.6.5Das Nein der Iren zum Lissabon-Vertrag
1.6.6Das Vertragswerk in der verfassungsrechtlichen Überprüfung
1.7Die Organe der Europäischen Union
1.7.1Das Europäische Parlament
1.7.2Der Europäische Rat
1.7.3Der Rat (der Europäischen Union)
1.7.4Die Europäische Kommission
1.7.5Der Gerichtshof der Europäischen Union und der Anwendungsvorrang des Unionsrechts
1.7.6Der Europäische Rechnungshof
1.7.7Die Europäische Zentralbank
1.7.8Einrichtungen der Union ohne Organcharakter
1.8Europäische Perspektiven
2Europarat
3Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
D.Nordatlantikpakt
1Entwicklung der NATO
2Zweck und Bedeutung der NATO
3Das Bündnis im Wandel
E.Vereinte Nationen (UNO)
1Organe der UNO
1.1Die Vollversammlung
1.2Der Weltsicherheitsrat
1.3Der Wirtschafts- und Sozialrat
1.4Das Sekretariat
1.5Der Internationale Gerichtshof
1.6Die Sonderorganisationen
1.7Der Menschenrechtsrat
2Deutschland als Mitglied der Völkergemeinschaft
2.1Rechtliche Grundlagen deutscher Militäreinsätze
2.2Zum Beitrag Deutschlands an der Friedenssicherung
F.Der Internationale Strafgerichtshof
G.Prüfen Sie Ihr Wissen!
Literaturhinweise
a.a.O. |
am angegebenen Ort |
AbgG |
Abgeordnetengesetz |
Abs. |
Absatz |
a.F. |
alte(r) Fassung |
AKP-Staaten |
Afrika-Karibik-Pazifik-Staaten (Vereinbarung) |
Anm. |
Anmerkung |
AöR |
Archiv des öffentlichen Rechts |
APEC |
Asiatisch-Pazifisches Wirtschaftsforum |
Art. |
Artikel |
AsylVfG |
Asylverfahrensgesetz |
AU |
Afrikanische Union (zuvor OAU) |
AufenthG |
Aufenthaltsgesetz |
Aufl. |
Auflage |
BAG |
Bundesarbeitsgericht |
BayObLG |
Bayerisches Oberstes Landesgericht |
BayVBl. |
Bayerische Verwaltungsblätter |
Bd. |
Band |
BDH |
Bundesdisziplinarhof |
Bek. |
Bekanntmachung |
Bem. |
Bemerkung |
BFH |
Bundesfinanzhof |
BfV |
Bundesamt für Verfassungsschutz |
BGB |
Bürgerliches Gesetzbuch |
BGBl. |
Bundesgesetzblatt |
BGH |
Bundesgerichtshof |
BGHSt |
Entscheidungssammlung des Bundesgerichtshofs in Strafsachen |
BGHZ |
Entscheidungssammlung des Bundesgerichtshofs in Zivilsachen |
BGS |
Bundesgrenzschutz |
BKA |
Bundeskriminalamt |
Beschl. |
Beschluss |
BSozG |
Bundessozialgericht |
BVerfG |
Bundesverfassungsgericht |
BVerfGE |
Entscheidungssammlung des Bundesverfassungsgerichts |
BVerfGG |
Bundesverfassungsgerichtsgesetz |
BVerwG |
Bundesverwaltungsgericht |
BVerwGE |
Entscheidungssammlung des Bundesverwaltungsgerichts |
BWahlG |
Bundeswahlgesetz |
DAG |
Deutsche Angestelltengewerkschaft |
desgl. |
desgleichen |
DGB |
Deutscher Gewerkschaftsbund |
DÖV |
Die Öffentliche Verwaltung |
DPG |
Deutsche Postgewerkschaft |
DRiZ |
Deutsche Richterzeitung |
DVBl. |
Deutsche Verwaltungsbläter |
E |
Entscheidungssammlung (des vorgenannten Gerichts) |
EEA |
Einheitliche Europäische Akte |
EFTA |
Europäische Freihandelszone |
EG |
Europäische Gemeinschaft |
EGKS |
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl |
ehem. |
ehemals, ehemalig |
einschl. |
einschließlich |
EMRK |
Europäische Menschenrechtskonvention |
entspr. |
entsprechend |
EPZ |
Europäische Politische Zusammenarbeit |
erg. |
ergänzend |
EuGH |
Europäischer Gerichtshof |
EuGRZ |
Europäische GRUNDRECHTE-Zeitschrift |
EuR |
Europarecht |
EURATOM |
Europäische Atomgemeinschaft |
Europol |
Europäisches Polizeiamt |
EWG |
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft |
EWR |
Europäischer Wirtschaftsraum |
EZB |
Europäische Zentralbank |
f. |
folgende (Seite) |
ff. |
folgende (Seiten) |
FAO |
Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (der UNO) |
Fn. |
Fußnote |
G 8 |
Gemeinschaft der acht größten Industrienationen (ohne Russland: G 7) GASP |
GASP |
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (der EU) |
GATT |
Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen |
geä. |
geändert |
GdP |
Gewerkschaft der Polizei |
GeschO BR |
Geschäftsordnung des Bundesrates |
GeschO BReg |
Geschäftsordnung der Bundesregierung |
GeschO BT |
Geschäftsordnung des Bundestages |
GEW |
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften |
GG |
Grundgesetz |
ggf. |
gegebenenfalls |
GO |
Gemeindeordnung |
GUS |
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (Staatenbund ehem. Sowjetrepubliken) |
GVBl. |
Gesetz- und Verodnungsblatt |
GVG |
Gerichtsverfassungsgesetz |
HBV |
Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen |
h.M. |
herrschende Meinung |
i.d.F.v. |
in der Fassung vom |
i.e.S. |
im engeren Sinne |
IStGH |
Internationaler Strafgerichtshof |
i.V. |
in Verbindung |
i.V.m. |
in Verbindung mit |
JA |
Juristische Arbeitsblätter |
Jura |
Juristische Ausbildung |
Jus |
Juristische Schulung |
JZ |
Zeitschrift „Juristenzeitung“ |
KSZE |
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (s. OSZE) |
MRK |
Europäische Menschenrechtskonvention des Europarats |
NAFTA |
Nordamerikanische Freihandelszone |
NATO |
Nordatlantische Verteidigungsorganisation |
NdsVBl. |
Niedersächsische Verwaltungsblätter |
n.F. |
neue(r) Fassung |
NJW |
Zeitschrift Neue Juristische Wochenschrift |
Nr. |
Nummer |
OLG |
Oberlandesgericht |
OPEC |
Organisation erdölexportierender Länder |
OSZE |
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (zuvor KSZE) |
ÖTV |
Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr |
OVG |
Oberverwaltungsgericht |
PartG |
Parteiengesetz |
PKG |
Parlamentarisches Kontrollgremium |
RAF |
Rote Armee Fraktion |
Rdnr./Rdnrn. |
Randnummer/Randnummern |
S. |
Seite |
s. |
siehe |
SoldG |
Soldatengesetz |
StGB |
Strafgesetzbuch |
StPO |
Strafprozessordnung |
UN, UNO |
Vereinte Nationen |
UNESCO |
Organisation für Erziehung, Kultur und Wissenschaft (der UNO) |
UNICEF |
Weltkinderhilfe-Organisation (der UNO) |
Verdi/Ver.di |
Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft |
VerfGH |
Verfassungsgerichtshof |
VersG |
Versammlungsgesetz |
VG |
Verwaltungsgericht |
vgl. |
vergleiche |
VO |
Verordnung |
VwGO |
Verwaltungsgerichtsordnung |
WahlG |
Wahlgesetz |
WEU |
Westeuropäische Union |
WHO |
Welthandelsorganisation (englisch: WTO) |
WRV |
Weimarer Reichsverfassung |
ZBR |
Zeitschrift für Beamtenrecht |
ZG |
Zeitschrift für Gesetzgebung |
ZPO |
Zivilprozessordnung |
zul. |
zuletzt |
ZuWG |
Zuwanderungsgesetz |
Wir leben in einem demokratischen Staatswesen. Das Wort Demokratie entstammt dem Griechischen und bedeutet Volksherrschaft – Herrschaft des Volkes für das Volk. Der Grundgedanke der Demokratie findet sich in Art. 20 Abs. 2 Satz 1 GG: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Das Volk ist der Souverän (Volkssouveränität), nicht ein König oder eine Partei. Dieses Prinzip beruht auf der Idealvorstellung, dass das Volk nicht regiert wird, sondern sich selbst regiert. In der Realität findet dies dadurch Ausdruck, dass sich die staatliche Willensbildung von unten nach oben vollzieht und die Träger der Staatsgewalt – unmittelbar oder mittelbar – einer Legitimation auf Zeit durch das Volk bedürfen und durch Wahlen abrufbar sind. Dem allen liegt ein bestimmtes Menschenbild zugrunde: das des freien, selbstbestimmten, schöpferischen Individuums mit seiner Würde und seinen Menschenrechten. Es hat seine Wurzeln im Altertum, wo ihm die „drei Hügel des Abendlandes“ (Golgatha, Akropolis und Capitol) die entscheidenden Prägungen gaben – mit den Idealen der Humanität, der Herrschaft des Rechts und eines Höchstmaßes an Freiheit und Toleranz.
Die Idee der Demokratie fußt darauf, dass jeder Einzelne aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens und damit seiner eigenen politischen Zukunft teilnehmen darf. Demokratie ist Teilnehmerdemokratie, nicht Zuschauer- oder Nutznießerstaat (vgl. Wassermann III, 163 ff.). Partizipation, Mitbestimmung und das Leitbild des mündigen Bürgers sind Kernbestandteile des freiheitlich-demokratischen Systems.
Die schwierige, manchmal auch zögerlich-tastende, häufig mit Fehleinschätzungen und fast immer mit Korrekturen verbundene Suche nach dem tragfähigen Kompromiss gehört zu den Grundelementen des parteienstaatlich-pluralistischen Kräftespiels. Sie als bloße Schwäche der Politik oder der Parteien abzuqualifizieren, wird dem Wesen der freiheitlichen Verfassungsordnung nicht gerecht. Demokratie ist keine leicht zu handhabende Regierungsform. Sie ist kompliziert, langwierig und manchmal schwerfällig. Demokratie ist Diskussion – sich ständig wiederholendes Ringen um Entscheidungen. Autoritäre Systeme sind – scheinbar - einfach. Sie halten „einfache“ Wahrheiten parat und ordnen „einfach“ an. In ihnen hat – so das Verständnis der SED-Diktatur – die Partei immer Recht. Solche Systeme wollen glauben machen, sie wüssten auf alle Fragen die richtige Antwort. Demokratien beanspruchen nicht, frei von Fehlern zu sein. Sie gewährleisten indes, dass Fehler, die als solche erkannt werden, korrigiert werden können. Deshalb wird allein die Demokratie der Natur des Menschen gerecht.