Studieren im Quadrat
Erfolgreich studieren, das ist leichter gesagt als getan. Denn zwischen Hörsaal, Bibliothek und Prüfungen gibt es im Studi-Alltag so manche Herausforderung zu meistern. Die UVK-Reihe »Studieren im Quadrat« hilft Ihnen dabei.
Bislang sind erschienen:
Beruf und Studium: Büffeln nach Feierabend
Don‘t Panic! Studienabbruch als Chance
Erfolgreich gründen: Start-Up im Studium
Gechillt und entspannt durchs Studium
Gib endlich ab! Die Abschlussarbeit erfolgreich fertigstellen
Los geht’s: Mein Berufseinstig
Mein Praktikum: Bewerben, einsteigen, aufsteigen
Stay cool: Überzeugend präsentieren im Studium
Study@home – Erfolg im digitalen Studium!
Vom Studenten zum Chef
Antje Ries hat BWL, Germanistik und Soziologie studiert und in über 10 Jahren Unternehmensberatung Projektmanagement von der Pike auf gelernt. Sie ist Geschäftsführerin des Unternehmens WissenReich Bildung & Consulting und kombiniert als Business Coach, Dozent, Trainer und Autor seit 2016 erfolgreich Betriebswirtschaft, Projektmanagement und Erwachsenenbildung … weil Wissen erfolgreich macht.
Stephanie Walter hat BWL studiert und sich lange Zeit mit vielfältigen Marketingprojekten beschäftigt. Als zertifizierte Sozialmanagerin gründete sie 2020 das Unternehmen wortgewandt und berät Menschen in Krisen- und Ausnahmesituationen. Dabei unterstützt sie ihre Klienten im Umgang mit neuen Herausforderungen und hilft ihnen ihre persönlichen Ressourcen und Kompetenzen zielgerichtet einzusetzen.
Selbstmotivation, Selbstorganisation, Zeitmanagement
2., überarbeitete und aktualisierte Auflage
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
2., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2022
1. Auflage 2020
DOI: https://doi.org/10.24053/9783739881997
© UVK Verlag 2022
– ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG
Dischingerweg 5, D-72070 Tübingen
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Internet: www.narr.de
eMail: info@narr.de
ISBN 978-3-7398-3199-2 (Print)
ISBN 978-3-7398-8199-7 (ePDF)
ISBN 978-3-7398-0589-4 (ePub)
Und plötzlich digital – sich und das eigene Studium ganz ungewohnt vom heimischen PC aus zu organisieren, klang zunächst verlockend. Seit nunmehr zwei Jahren zeigt sich jedoch, welch große Herausforderung es tatsächlich ist. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die Sie sonst so toll bei der Organisation des eigenen Studiums unterstützen.
Gleichzeitig benötigt es eine große Portion Selbstmotivation! In den gemütlichen eigenen vier Wänden mit jeder Menge digitaler Ablenkung und ohne den ab und zu strengen Blick des Lehrenden ist der innere Schweinehund omnipräsent und gewinnt leider allzu oft die Oberhand.
Der vorliegende Studienratgeber richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Fachrichtung oder Semester, die sich gerade mit einem Mix aus Online- und Präsenzlehre zurechtfinden müssen. Wichtiger denn je sind nun die Schlüsselkompetenzen Selbstmotivation, Selbstorganisation und Zeitmanagement, auf welche wir in drei Teilen kompakt und mit wertvollen Tipps und Tricks eingehen.
Teil 1 - Besieg den inneren Schweinehund!
Teil 2 - Bring Ordnung ins Chaos!
Teil 3 - Leg jetzt los und bleib am Ball!
So behalten Sie im hybriden Studien-Alltag alles im Blick, lernen Ihre Zeit effektiv zu organisieren und bleiben stets motiviert!
Unser Dank gilt:
dem Team des Frankfurter Akademischen Schlüsselkompetenz-Trainings (FAST) der Goethe-Universität in Frankfurt. Im Rahmen meiner Workshops, die ich dort interdisziplinär halten darf, ist die Idee für diesen Studienratgeber entstanden.
den vielen Studierenden, die im Rahmen meiner Lehrveranstaltungen und universitären Workshops mit ihrem regen Interesse an der Thematik und ihren Fragen viele nützlichen Tipps für diesen Studienratgeber gegeben haben.
Candy Hobracht, die mit ihren kreativen und witzigen Ideen die theoretischen Inhalte visuell aufbereitet und diesem Buch mit ihren Grafiken den nötigen Schwung verliehen hat.
sowie Hendrik Eulberg, der zu all unseren Fragen rund um Selbstmotivation, die verflixte „Aufschieberitis“ und den ungeliebten inneren Schweinehund fachmännischem Rat parat hatte.
Gute Argumente, mit Vollgas und Schwung ins neue Semester zu starten? Dann los! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Ratgebers und viel Erfolg beim Studieren.
Frankfurt und Lorsch, im Januar 2022
Antje Ries und Stephanie Walter
Sie haben Fragen? Wünschen sich noch mehr Tipps und Tricks? Haben einen Fehler gefunden, auf den Sie uns vielleicht hinweisen wollen? Sehr gerne! Ihr Feedback ist uns herzlich willkommen. Wir freuen uns über neue Anregungen und neuen Input! Sie dürfen uns kontaktieren unter: antje.ries@wissenreich.de.
Vorwort
Die digitale Welt – eine neue Realität
Teil 1Besieg den inneren Schweinehund!
1Das eigene Motivationsverhalten
2Das Phänomen „Aufschieben“
3Sich selbst motivieren
4Ideen zur Selbstmotivation
Teil 2Bring Ordnung ins Chaos!
1Das eigene Organisationsverhalten
2Das digitale Semester planen
3Die digitale Vorlesung organisieren
4Das Arbeitsumfeld gestalten
5Ideen zur Selbstorganisation
Teil 3Leg jetzt los und bleib am Ball!
1Das eigene Zeitverhalten
2Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen
3Das Semester zeitlich planen
4Ideen für „zu viel“ Zeit
Literaturhinweise
Online-Quellen für weitere Informationen
Index
Was bedeutet Studieren im Quadrat?
Vorwort
Die digitale Welt – eine neue Realität
10 praktische Tipps – to go!
Teil 1Besieg den inneren Schweinehund!
1Das eigene Motivationsverhalten
Was ist Motivation?
Was für ein Motivations-Typ bin ich?
Reicht Motivation allein aus, um Ziele zu erreichen?
Warum man den Rubikon erst überschreiten muss!
2Das Phänomen „Aufschieben“
Wie wirkt sich Aufschieben aus?
Was sind die Konsequenzen des Aufschiebens?
Gehört Aufschieben einfach dazu?
Was bedeutet es für das digitale Studium?
3Sich selbst motivieren
Wie fange ich an? – Den inneren Schweinehund überwinden
Wie bleibe ich dran? – Motiviert sein und es auch bleiben!
4Ideen zur Selbstmotivation
Tipp 1: Kreative Mittagspausengestaltung
Tipp 2: Virtuell verbunden
Tipp 3: Musik-Sessions im eigenen Wohnzimmer
Tipp 4: Kults aus vergangenen Jahrzehnten
Tipp 5: Zeit, endlich mal verrückt zu sein
Teil 2Bring Ordnung ins Chaos!
1Das eigene Organisationsverhalten
Was ist Selbstorganisation?
Was für ein Organisationstyp bin ich?
Wie viel Organisation braucht es wirklich?
2Das digitale Studium planen
Wie behalte ich den Überblick?
Wie strukturiere ich meine Studienaufgaben?
Wie sortiere ich meine Studienunterlagen?
3Die digitale Vorlesung organisieren
Was ist der Unterschied zur Präsenz-Veranstaltung?
Wie bereite ich mich auf eine digitale Vorlesung vor?
Wie bleibe ich in einer digitalen Vorlesung „am Ball“?
Warum ist Kontakt halten so wichtig?
4Das Arbeitsumfeld gestalten
Wie gestalte ich meinen Arbeitsplatz?
Welche Rolle spielen Raumklima, Beleuchtung und Beschallung?
Wie schaffe ich eine geeignete Lern-Umgebung?
5Ideen zur Selbstorganisation
Tipp 1: Gruppenarbeit trotz Social-Distancing
Tipp 2: Lernen heißt immer noch: Lesen, lesen, lesen
Tipp 3: Ernährung – Bleib gesund!
Tipp 4: Sport – Beweg dich!
Tipp 5: Entspannung, Pausen, Schlaf …
Teil 3Leg jetzt los und bleib am Ball!
1Das eigene Zeitverhalten
Was ist Zeitmanagement?
Was für ein Zeit-Typ bin ich?
Welche Zeit-Gewohnheiten habe ich?
2Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen
Welche Ziele habe ich?
Was ist mir wirklich wichtig?
Wie setze ich Prioritäten?
3Das Semester zeitlich planen
Wie plane ich meinen Tag?
Wie plane ich meine Woche?
Wie gehe ich mit typischen Zeitfressern um?
4Ideen für „zu viel“ Zeit
Tipp 1: Family&Friends – Lassen Sie die Telefondrähte glühen!
Tipp 2: Bücherlisten entstauben und die Reader endlich lesen!
Tipp 3: Endlich Ausmisten – Schaffen Sie sich Freiräume!
Tipp 4: Studienarbeit und Co. – Arbeiten Sie Ungeliebtes endlich ab!
Tipp 5: Die Seele baumeln lassen – Belohnen Sie sich selbst!
Literaturhinweise
Online-Quellen für weitere Informationen
Index
Seit Jahren beschäftigt sich Deutschland mit der Planung, Förderung und Umsetzung von Digitalisierungskonzepten. Davon betroffen sind schon längst nicht mehr nur Unternehmen, sondern auch staatliche Institutionen und das Gesundheitswesen. Die Digitalisierung erstreckt sich nahezu auf alle Lebensbereiche. Neue oder veränderte Geschäftsmodelle entstehen: Autos werden per App geteilt, Sprachen werden online gelernt, Musik und Filme werden gestreamt. Die digitale Transformation hat unser aller Leben bereits grundlegend verändert. Abläufe werden schneller und einfacher, die technologischen Entwicklungen sind rasant und beeinflussen das Informations-, Kommunikations- und Konsumverhalten der Menschen. Im alltäglichen Leben ist es selbstverständlich, digitale Medien zu nutzen. Online-Games, Streaming-Dienste, Messenger-Services und Social Media prägen unser aller Freizeitverhalten.
Mit dem steigenden Anspruch an die Nutzung von digitalen Medien steht auch das Bildungswesen vor einer neuen Herausforderung. Mit dem 2019 verabschiedeten „DigitalPakt Schule“ hält die Digitalisierung auch endlich Einzug in deutsche Bildungseinrichtungen: Smarte Whiteboards werden in den Schulen installiert, digitale Arbeitsplätze in den Bibliotheken geschaffen, die ersten Schritte zu interaktiven Lehrmethoden unternommen. Dennoch war es bis zum Auftreten des Corona Virus um digitale Formate in der Lehre an den Hochschulen Deutschlands vielfach noch schlecht bestellt. Plötzlich – quasi über Nacht – mussten Vorlesungen digital abgehalten, personelle und technische Ressourcen bereitgestellt und eine neue Art von Didaktik angewendet werden. Innerhalb weniger Tage haben Regierung, Schulen und Universitäten Pläne für Online-Vorlesungen entwickelt, Plattformen zum Austausch geschaffen, neue Strukturen und Prozesse festgelegt.
Was zu Beginn zugegebenermaßen holprig startete, ist nun zu Ihrer neuen Realität geworden. Homestudying, Distanz- und Hybridunterricht sind Begriffe, die sich längst in Ihrem Sprachgebrauch etabliert haben und aus der Lehre nicht mehr wegzudenken sind. Studenten und Lehrkräfte haben sich wohl oder übel der digitalen Herausforderung gestellt.
Technische Schwierigkeiten wurden zumeist überwunden, passendes Equipment hard- und softwareseitig stehen Ihnen bereits zur Verfügung, ausreichende Serverkapazitäten und Bandbreiten wurden geschaffen. Mit den verschiedenen, leider nicht einheitlich verwendeten Unterrichts-Tools sind Sie vertraut, freuen sich auf Break-Out-Sessions und Co.
Geblieben ist die Herausforderung, sich im Wechsel zwischen Präsenz- und Onlinelehre zurechtzufinden, das Studieren in den eigenen vier Wänden zu organisieren, neue Strukturen und Prozesse für das eigenständige Lernen zu entwerfen und zu etablieren. Gleichzeitig müssen Sie viel mehr selbst dafür Sorge tragen, motiviert und mit Engagement am Ball zu bleiben.
Solch stark einschneidende Veränderungen können einerseits als Chance für etwas Neues empfunden, andererseits als völlige Katastrophe wahrgenommen werden. Sie verlangen auf jeden Fall einiges von Ihnen ab. Die folgende Übung soll Ihnen helfen, das „Chaos“ in Ihrem Kopf zu sortieren.
Übung: Meine Vorstellung vom digitalen Semester
Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und überlegen Sie, was bisher in Ihrem digitalen Studium richtig gut gelaufen ist. Sehen Sie vielleicht sogar Vorteile im Vergleich zu den bisher genutzten Lehrmethoden? Was hingegen läuft noch nicht so ganz rund? Wo sehen Sie Optimierungsbedarf? Haben Sie irgendwelche Sorgen und Befürchtungen oder blicken Sie freudig auf das nächste digitale Semester? Wo würden Sie sich auf dem untenstehenden Spektrum der Vorstellungen einordnen?
Warum ist es wichtig, dass Sie sich ein Bild vom digitalen Semester, Ihren damit verbundene Sorgen und Ängsten, Vorstellungen und Ideen machen? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Ihre individuellen Vorstellungen wirken sich darauf aus, wie Sie an die kommenden Aufgaben herangehen, wie Sie mit möglichen Problemen und Hindernissen umgehen und die Chancen für sich nutzen werden. Beim Formen von Vorstellungen greifen Sie dabei auf verschiedene Quellen wie zum Beispiel persönliche Erfahrungen zurück. Liegen diese nicht vor, werden Sie Vergleiche zu Situationen mit ähnlichen Anforderungen ziehen oder sich auf Erfahrungen anderer – meist nahestehender Personen mit ähnlichen Fähigkeiten – berufen.
Auf diese Weise lassen sich die verschiedenen Vorstellungen vom rein digitalen Arbeiten erklären. Vielleicht ist die Situation für Sie gänzlich neu, andere Studierende haben bereits Erfahrungen mit digitalem Arbeiten gemacht. Und auch wenn Sie kein Digital Native sind, liegen Ihnen doch bereits vielerlei Informationen vor, die sich auf die Vorstellung eines digitalen Semesters auswirken und Hinweise über Chancen und Risiken geben, die im Homestudying auftreten können.
Übung: Chancen und Risiken des digitalen Studiums
Denken Sie an Ihre neue, zumeist hybride Arbeitsweise im Studium und die damit verbundenen neuen Herausforderungen: Auf welche Probleme oder Hindernisse sind Sie gestoßen? Welche Chancen und Vorteile bringt die Situation für Sie mit sich? Listen Sie Ihre zentralen Ideen auf:
Chancen
Risiken
Würden Sie die von Ihnen angefertigte Liste mit denen Ihrer Kommilitonen vergleichen, fiele Ihnen mit Sicherheit auf, dass es einerseits Probleme gibt, die andere Studenten mit Ihnen teilen, aber auch Risiken, die nur Ihnen aufgefallen sind. Ebenso verhält es sich mit den wahrgenommenen Chancen, die die Situation für Sie mit sich bringen kann. Dies ist völlig natürlich und in erster Linie von den bereits erlebten Situationen und Erfahrungen abhängig, aber auch von Ihrem persönlichen Naturell.
Nutzen Sie das erworbene Wissen, um sich der Herausforderung zu stellen. Vertrauen Sie Ihren eigenen Fähigkeiten, suchen Sie den Austausch mit anderen Studierenden, um mögliche Probleme zu lösen, unterstützen Sie sich gegenseitig.
Bitte bedenken Sie stets: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Nicht alles kann von Anfang an perfekt laufen. Verzweifeln Sie nicht, wenn mal etwas schief geht, geben Sie nicht auf, wenn die digitalen Prozesse und Strukturen noch nicht perfekt passen. „Übung macht den Meister!“ Lassen Sie sich auf die neue Art des Studierens ein, sie ist nun Bestandteil Ihres Lebens. Richten Sie Ihr Augenmerk auf die Chancen, die diese Herausforderungen mit sich bringen und vergessen Sie nicht, sich zwischendurch für Ihre geleistete Arbeit und Ihre erreichten Ziele zu belohnen.
[1]Planen Sie Ihren Studien-Tag möglichst genau!