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Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, März 2019

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ISBN Printausgabe 978-3-499-63413-0 (1. Auflage 2019)

ISBN E-Book 978-3-644-40542-4

www.rowohlt.de

ISBN 978-3-644-40542-4

Anmerkungen

Einleitung

Anna Clauß, Ann-Kathrin Nezik, Miriam Olbrisch: «Die Sehnsuchenden», Der Spiegel, 43/2016.

Jan Eckhard: «Der sozialstrukturelle Kontext der zunehmenden Partnerlosigkeit in Deutschland», in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 43/5 (Oktober 2014), «Abnehmende Bindungsquoten in Deutschland. Ausmaß und Bedeutung eines historischen Trends,» in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 67 (2015), S. 27–55 und Marc Hasse: «Singlehochburg: Jeder dritte Hamburger lebt allein», abendblatt.de, 8. August 2016.

Statistisches Bundesamt: «Geburtentrends und Familiensituation in Deutschland» 2012. «Der Anteil der kinderlosen Frauen an allen Frauen des Geburtsjahrgangs nimmt in Deutschland kontinuierlich zu. Die Kinderlosenquote der 40- bis 44-jährigen Frauen (Jahrgänge 1968 bis 1972) war im Jahr 2012 mit 22 % beinahe doppelt so hoch wie um 1990.»

Statistisches Bundesamt: «Alleinerziehende in Deutschland» 2018.

Ralf Neukirch und Britta Stuff: «Das ist unterirdisch», Der Spiegel, 16/2017.

«Fehlt ihr der Mann zur Macht?», bild.de, 14. April 2017.

Die klassische Beziehung – Du und ich, wir beide. Eine kleine Geschichte

Felicitas von Lovenberg: Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie – Die Sehnsucht nach der romantischen Liebe, München 2005, S. 226.

Wie wir Mädchen gelernt haben und was das mit der Liebe zu tun hat

Wenn ich von «Frauen» spreche, spreche ich in erster Linie von Menschen, die dem weiblichen Geschlecht von Geburt an zugeordnet wurden und sich auch als solche identifizieren, da es hier vor allem um Geschichten der Heteronormativität geht. Was allerdings nicht heißt, dass «Frau» eine stabile Identität ist.

Wenn ich von Geschlechterdifferenzen wie hier spreche, bedeutet das natürlich nicht, dass es allen Frauen immer so geht. Aber es bedeutet, dass es wahrscheinlicher ist, dass es so ist. Siehe hierzu Karl Lenz: Frauen und Männer – Zur Geschlechtstypik persönlicher Beziehungen, Weinheim/München 2003.

«Ursache für Frauenmangel in MINT-Berufen? Mädchen unterschätzen ihre Fähigkeiten im Schulfach Mathematik», Pressemitteilung diw.de, 8. November 2017.

Lin Bian, Sarah-Jane Leslie und Andrei Cimpian: «Gender stereotypes about intellectual ability emerge early and influence children’s interests», in: Science, Vol. 355 (2017), Issue 6323.

Sarah-Jane Leslie, Andrei Cimpian, Meredith Meyer, Edward Freeland: «Expectations of brilliance underlie gender distributions across academic disciplines», in: Science, Vol. 347 (2016), Issue 6219.

«Stereotypes about ‹Brilliance› Affect Girls’ Interests as Early as Age 6, New Study Finds», Pressemitteilung nyu.edu, 26. Januar 2017.

Andrei Cimpian und Sarah-Jane Leslie: «Why Young Girls Don’t Think They Are Smart Enough», nytimes.com, 16. Januar 2017.

Siehe Judith Butler: Körper von Gewicht: Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Frankfurt/M. 1997, S. 137f.

Siehe Pierre Bourdieu: Die männliche Herrschaft, Frankfurt/M. 2012, S. 178.

Singlefrauen und ihr Schicksal

Helen Fielding: Bridget Jones’s Diary, London 1997, S. 30.

Abe Hawken, dailymail.co.uk, 21. März 2018.

Janine Hertel, Astrid Schütz, Bella DePaulo, Wendy Morris, Tanja S. Stucke: «She’s single, so what? How are singles perceived compared with people who are married?», Zeitschrift für Familienforschung, 19. Jahrgang (2007), Heft 2.

Warum die klassische Zweierbeziehung nichts mit Romantik zu tun hat

Stephanie Coontz: Marriage, a History – From Obedience to Intimacy, or How Love Conquered Marriage, New York 2005, S. 7.

Warum die klassische Zweierbeziehung nichts mit Romantik zu tun hat

Pierre Abaelard: Briefwechsel zwischen Abaelard und Heloise mit der Leidensgeschichte Abaelards, Leipzig 1894, S. 37.

Siehe dazu auch Günter Burkart: Soziologie der Paarbeziehung – Eine Einführung, Wiesbaden 2018, S. 19ff.

Reinhard Sieder: Sozialgeschichte der Familie, Frankfurt/M. 1987, S. 312.

Brockhaus Konversations-Lexikon, Mannheim 1892, 14. Auflage.

Zitiert nach Sieder 1987, S. 135.

Das gilt für die westliche Kultur, und vielleicht lohnt in dem Zusammenhang auch der Hinweis, dass das, was wir an anderen Kulturen manchmal erschreckend finden, bei uns vor nicht allzu langer Zeit sehr ähnlich war.

Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim: Das ganz normale Chaos der Liebe, Frankfurt/M. 1990, S. 36.

Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794, § 2.

Ebd. § 184.

Wir träumen vom falschen Glück

Karl Lenz: Soziologie der Zweierbeziehung – Eine Einführung, Wiesbaden 2009, S. 35.

Simone de Beauvoir: The Second Sex, New York 2009, S. 502.

Shulamith Firestone: The Dialectic of Sex – The Case for Feminist Revolution, London 1970, S. 113.

Siehe Eva Illouz: Why Love Hurts – A Sociological Explanation, Cambridge 2012, S. 13.

Wie die Liebe wurde, was sie ist

Dieses Zitat ist Teil einer improvisierten Passage aus Akt II.

Lana Del Rey: «This is what makes us girls», 2012.

William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum, II.i.

Gott ist tot, Amor lebt: Zeitreise zur Geschichte der romantischen Liebe

Und die Tatsache, dass in bayerischen Behörden nun wieder Kreuze hängen, ist nur ein weiterer Beweis dafür, wie porös Religion in einer säkularisierten Gesellschaft geworden ist.

Ulrich Beck: «Das Zeitalter des ‹eigenen Lebens›», bpb.de, 26. Februar 2002.

Siehe hierzu Ulrich Beck: Reflexive Modernisierung – Eine Kontroverse, Frankfurt/M. 1996, sowie Alain Ehrenberg, Das erschöpfte Selbst – Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Frankfurt/M. 2004.

Ehrenberg 2004, S. 8.

Gott ist tot, Amor lebt: Zeitreise zur Geschichte der romantischen Liebe

Siehe auch Stephanie Bethmann, die die Liebe als «Folge und Motor von Individualisierungsprozessen» beschreibt, in: Bethmann: Liebe – Eine soziologische Kritik der Zweisamkeit, Weinheim und Basel 2013, S. 18.

Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim: Das ganz normale Chaos der Liebe, Frankfurt/M. 1990, S. 21.

Beck und Beck-Gernsheim 1990, S. 21.

Nina Pauer: «Garantiert glutenfrei», Die Zeit, 06/2014.

Im Prinzip alles gesagt zum Thema «Liebe wird oft überbewertet» haben die Lassie Singers auf ihrem Album Die Lassie Singers helfen Dir von 1991.

LeAnn Rimes: «I need you», 1998.

Sex and the City, Staffel 3, Folge 1.

Illouz 2012, S. 9.

Illouz 2012, S. 9f.

Siehe Sven Hillenkamp: Das Ende der Liebe – Gefühle im Zeitalter unendlicher Freiheit, München 2009.

Wir erwarten zu viel von ihr. Denn, Spoiler: So viel kann die Liebe gar nicht

Guy Raz: «Are we asking too much of our spouses?», npr.org, 25. April 2014.

Niklas Luhmann: Liebe als Passion – Zur Codierung von Intimität, Frankfurt/M. 1982, S. 208.

Fielding 1996, S. 26.

Brigitte Berger und Peter L. Berger: In Verteidigung der bürgerlichen Familie, Frankfurt/M. 1983, S. 200ff.

Aretha Franklin: «A Natural Woman», 1967.

François de la Rochefoucauld: Maximen, Sentenzen und Reflexionen, Nürnberg 1984, S. 89.

Beck und Beck-Gernsheim 1990, S. 11.

Bethmann 2013, S. 109.

Mit Liebe Lücken stopfen

Platon: Das Gastmahl, Berlin 2016, S. 27. Platons eigene Sicht der Liebe ist anders, aber an dieser Stelle nicht relevant.

Dieses Bild wird in Friedrich Schlegels im Jahr 1799 erschienenen Roman Lucinde heteronormativ festgeklopft.

Mit Liebe Lücken stopfen

Wer die Dystopie der halben Kugeln weiterdenken will, der wird übrigens im Film The Lobster (R: Yorgos Lanthimos, 2015) fündig. Dort wird Singles zur Strafe und zur Einsicht eine Hand auf den Rücken gebunden, damit sie merken, wie es ist, so ganz ohne Partner.

Warum Frauen die Liebe brauchen

Siehe Günter Saße: Die Ordnung der Gefühle: Das Drama der Liebesheirat im 18. Jahrhundert, Darmstadt 1996. Wichtig ist, dass es eine bürgerliche Geschichte ist. Es ist ein Erbe des Bürgertums, das sich naturalisiert hat.

Spannend am Verhältnis Bürgertum und romantische Liebe ist, dass es eigentlich ein Spiel mit dem Feuer ist. Idealerweise fällt sie auf den Richtigen, wenn sie aber auf den Falschen fällt, kann sie tiefes Unglück bedeuten.

Siehe Illouz 2012, S. 8.

Illouz 2012, S. 240f.

Illouz 2012, S. 243.

Kauf mich! Was der Liebesmarkt mit uns macht (und wie wir nicht bekommen, was wir wollen)

Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, München 2013.

So hat es auch Moira Weigel beschrieben: Labor of Love – The Invention of Dating, New York 2016.

Der Liebesmarkt

Illouz 2012, S. 57.

Siehe Illouz 2012, S. 57.

«Nutzen Sie Online-Dating-Dienste?», statista.de, Februar 2018.

«Anzahl der Mitgliedschaften bei Online-Dating-Börsen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2017», statista.de, 2018.

«Anzahl der aktiven Nutzer von Online-Dating-Börsen in den Jahren 2003 bis 2017», statista.de, 2018.

Singlebörsen-Vergleich, Erhebungszeitraum 2003–2017, Statista-Dossier zu «Online Dating» 2017.

«Der deutsche Online-Dating-Markt 2017–2018», singleboersen-vergleich.de.

Liebe, online

Bei einer Umfrage der Partnerbörse «Parship» waren die meistgenannten Antworten auf die Frage, was heutzutage der beste Weg sei, einen Partner/eine Partnerin zu finden: per Zufall (47 Prozent), über Bekannte oder Freunde (38 Prozent) und über Hobbys oder Vereine (29 Prozent), «Im Internet» wurde nur von 26 Prozent der Befragten genannt. Statista Dossier zu «Online Dating», S. 27.

Zur Bedeutung von Rationalisierungsprozessen siehe Kai Dröge und Olivier Voirol: «Online Dating – The Tensions Between Romantic Love and Economic Rationalization», Zeitschrift für Familienforschung, 23.3.2011.

«Alle 11 Minuten? Studie zur tatsächlichen Vermittlungsquote von kostenpflichtigen Online-Dating-Portalen», singleboersen-vergleich.de, Januar 2018.

Siehe Günter Burkart: Soziologie der Paarbeziehung – Eine Einführung, Wiesbaden 2018, S. 352.

Jan Skopek hat gezeigt, dass Frauen ihre Erfolgschancen beim Online-Dating durch körperliche Attraktivität, Vorliegen eines Profilbildes und Sichtbarkeit der Figur, und Männer durch Alter, Bildung und körperliche Attraktivität verbessern können. Jan Skopek: Partnerwahl im Internet – Eine quantitative Analyse von Strukturen und Prozessen der Online-Partnersuche, Wiesbaden 2012, S. 38.

Liebe, online

Weigel 2016, S. 9.

Unser Marktwert

Zur Rolle des Körpers beim Verlieben siehe auch Jean-Pierre Kaufmann: Singlefrau und Märchenprinz – Über die Einsamkeit moderner Frauen, Konstanz 2002.

In Deutschland werden im Jahr durchschnittlich ca. 400000 Ehen geschlossen, eine Hochzeit kostet im Schnitt ca. 6500 Euro. «Anzahl der Eheschließungen in Deutschland von 1950 bis 2017», statista.de 2018, und «Sparsam vorm Altar: So viel kostet eine Hochzeit in Deutschland», stern.de, 13.4.2016.

Mit der Selbsthilfe zur Liebe?!

Fielding 1996, S. 27.

Illouz 2012, S. 4.

Fielding 1996, S. 2.

The Rules zitiert nach Illouz 2012, S. 151.

Siehe z.B. Christina Mundlos: Dann mache ich es halt alleine – Wenn Singlefrauen sich für ihr Glück entscheiden und so ihr Glück selbst in die Hand nehmen, München 2017, und Michael Nast: Generation Beziehungsunfähig, Hamburg 2016.

Bethmann 2013, S. 51.

Wie man Selbstwert in Schaumbädern ertränkt

Kaufmann 2002, S. 104.

Illouz 2012, S. 153.

Laviva, InStyle, Cosmopolitan, Glamour und Brigitte Woman, alles Monatszeitschriften, zweites Quartal 2018. «Ranking der monatlichen Frauenzeitschriften mit den höchsten verkauften Auflagen in Deutschland im 2. Quartal 2018», statista.de 2018.

Men’s Health, Playboy und GQ, «Ranking der 20 auflagenstärksten Lifestylemagazine in Deutschland im 2. Quartal 2018», statista.de 2018.

Look at you!

Siehe Susie Orbach: Bodies – Schlachtfelder der Schönheit, Zürich/Hamburg 2010.

«Nur 2 Prozent der deutschen Frauen würden sich als ‹schön› bezeichnen. Dove ermutigt Frauen in neuer Kampagne, ihre eigene Schönheit zu erkennen», presseportal.de, 24. Februar 2012.

«Die Maskulinisierung des männlichen und die Feminisierung des weiblichen Körpers sind gewaltige und in einem bestimmten Sinn unendliche Aufgaben, die, heute wohl mehr denn je, einen beträchtlichen Aufwand an Zeit und Anstrengung erfordern und eine Somatisierung des Herrschaftsverhältnisses zur Folge haben, das auf diese Weise naturalisiert wird.» Burkart 2018, S. 99.

Ulf Poschhardt: Einsamkeit: Die Entdeckung eines Lebensgefühls, München 2006, S. 49.

Poschhardt 2006, S. 55.

Kleine Regieanweisung: Hier kann auch gerne gelacht werden.

Hierzu auch Pierre Bourdieu: «Der Eklat kann nur als grundloser oder hysterischer Ausbruch erscheinen, und die Koketterie ist, insofern sie auf einer Form der Anerkennung der Herrschaft beruht, bestens dazu geeignet, das bestehende symbolische Herrschaftsverhältnis zu stärken.» Bourdieu 2012, S. 105.

Look at you!

Illouz 2012, S. 153.

Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht – Sitte und Sexus der Frau, Reinbek b.Hamburg 1992, S. 799.

Frauen, ihr Ego und die Männerwunschwirklichkeit

Sex and the City, Staffel 3, Folge 12.

Sheryl Sandberg: Lean In – Women, Work, and the Will to Lead, New York 2013, S. 40.

LE Park, AF Young, PW Eastwick: «(Psychological) Distance Makes the Heart Grow Fonder: Effects of Psychological Distance and Relative Intelligence on Men’s Attraction to Women», Personality & Social Psychology Bulletin 2015, 41 (11).

Erfolg ist unsexy

Kölner Treff vom 9. Oktober 2009. https://www.imdb.com/title/tt1672390/

Barbara Dribbusch: «‹Frauen müssten nach unten heiraten›, sagt Hans-Peter Blossfeld», die tageszeitung, 26. Januar 2005.

Clinton wurde bei einer Podiumsveranstaltung im April 2018 auf diese Beschreibung hingewiesen, sie sagte daraufhin, sie würde überlegen, ihre Biographie zu ändern. Das hat sie auch getan: Mittlerweile stehen «Ehefrau, Mutter und Großmutter» nicht mehr an erster Stelle. Bill Clintons Biographie hat sich nicht geändert.

Suzanne H. Lease: «Assertive Behavior: a double-edged sword for women at work?» Clinical Psychology, Vol. 25 (1), 2018.

Bourdieu 2012, S. 61.

Bethmann 2013, S. 23, siehe auch Cornelia Koppetsch und Günter Burkart: Die Illusion der Emanzipation – Zur Wirksamkeit latenter Geschlechternormen im Milieuvergleich, Konstanz 1999.

Poschhardt 2006, S. 56.

Was nicht sein darf: die Frau und ihr Ego

Jessie Stephens: «There are only two sides to Jennifer Aniston. And both are awfully sad», mamamia.co.au, 22. Februar 2018.

Gertrud Nunner-Winkler: «Weibliche Moral: Geschlechterdifferenzen im Moralverständnis?», in: Ruth Becker und Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden 2010, S. 83f.

Sarah Diehl hat das in Kapitel 2 («Der Mutterinstinkt und seine Instrumentalisierung») ihres Buches Die Uhr, die nicht tickt sehr eindrücklich aufgeschlüsselt.

Siehe dazu: Annegret Stopczyk: Muse, Mutter, Megäre – Was Philosophen über Frauen denken, Berlin 1997.

Jean-Jacques Rousseau, Émile oder Über die Erziehung, Köln 2010, S. 725.

Rousseau 2010, S. 809f.

Sarah Diehl: Die Uhr, die nicht tickt – Kinderlos glücklich. Eine Streitschrift, Zürich/Hamburg 2014.

Was Beziehungen mit Frauen machen. Auch.

Harvard Men’s Health Watch: «Marriage and men’s health», Juli 2010.

Was Beziehungen mit Frauen machen. Auch.

George B. Ploubidis, Richard J. Silverwood, Bianca DeStavola und Emily Grundy: «Life-Course Partnership Status and Biomarkers in Midlife: Evidence From the 1958 British Birth Cohort», American Journal of Public Health, August 2015, 105(8).

Zitiert nach Susan Faludi: Backlash – The Undeclared War Against American Women, New York 1991, S. 33.

«Erster Gleichstellungsbericht: Neue Wege – Gleiche Chancen», Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ.de 2013.

«Warum Verheiratete mehr Geld verdienen», spiegel.de, 28. Juli 2011.

Bethmann 2013, S. 22.

«Deshalb verdienen Frauen weniger», faz.net, 13. Juni 2016.

Koppetsch und Burkart 1999, S. 203.

Von Männerwunschwirklichkeiten

Beck und Beck-Gernsheim 1990, S. 185.

Dorothea Wagner: «Ich will kein Bratkartoffel-Verhältnis», SZ Magazin, 4. Juni 2018.

Eva Jaeggi: Ich sag’ mir selber Guten Morgen: Single – eine moderne Lebensform, München 1992, S. 19.

Entweder … oder?!

«Piers Morgan Tonight», transcripts.cnn.com, 19. Januar 2011, siehe dazu auch Bella DePaulo: «Piers Morgan Really Wants to Know Why Condi Rice Isn’t Married», psychologytoday.com, 21. Januar 2011.

Die Single-Hydra – zänkische Weiber und alte Jungfern

Sex and the City, Staffel 5, Folge 3.

Bella DePaulo: Singled Out – How Singles are Stereotyped, Stigmatized, and Ignored, and Still Live Happily Ever After, New York 2006, S. 2.

Wendy L. Morris, Stacey Sinclair, Bella DePaulo: «No shelter for singles: The perceived legitimacy of marital status discrimination.» Group Processes & Intergroup Relations, 2007, 10 (4).

Singles bis 49 Jahre, «Singles in Deutschland nach Schulbildung im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2017», statista.de 2018.

Siehe Interview mit Rebecca Jordan-Young in: Jürgen Schönstein: «Die Suche nach dem kleinen Unterschied», Focus Magazin, 19/2010.

Außerdem wirken sie schlimmer, das zeigt die Forschung, je subtiler sie sind. Hierzu: Hannah-Hanh Nguyen und Anne Marie Ryan: «Does stereotype threat affect test performance of minorities and women?», Journal of applied psychology, Ausgabe 6, 2008.

Carolin Emcke: Wie wir begehren, Frankfurt/M. 2013, S. 178.

Kate Bolick: Spinster – Making a Life of One's Own, New York 2015, S. 15.

Phantomschmerz oder echte Lücke?

Peter Lauster: Die Liebe – Psychologie eines Phänomens, Reinbek b. Hamburg 2006, S. 53.

All the single ladies – now put your hands up

Kaufmann 2002, S. 123.

Na dann, prost!

Poschhardt 2006, S. 23.

Fielding 1996, S. 50.

Von Männern und Junggesellen

«Singles in Deutschland nach Geschlecht im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2017», statista.de.

Sali Hughes: «The ‹Poor Jen› narrative fails every woman, everywhere», the-pool.com, 21. Februar 2018.

Caitlin Moran: «Caitlin Moran’s Celebrity Watch: Jennifer Aniston’s meaty divorce», thetimes.co.uk, 23. Februar 2018.

Zitiert nach DePaulo 2006, S. 99.

Kaufmann 2002, S. 15f.

Vom Stigma und vom nächsten Schritt

Erving Goffman: Stigma: Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität, Frankfurt/M. 1974, S. 159.

Und was ist mit Kindern?

Eine Ausnahme ist Meike Dinklages Buch Der Zeugungsstreik – Warum die Kinderfrage Männersache ist, München 2005.

Der Spiegel 10/2006.

Julia Niemann: «Die verlassenen Macchiato-Mütter», taz am Wochenende, 17. Juli 2010.

Gabriela Häfner und Bärbel Kerber: Das innere Korsett – Wie Frauen dazu erzogen werden, sich ausbremsen zu lassen, München 2015, S. 29.

Der öffentliche Körper

An seine Verlobte Wilhelmine von Zenke. Zitiert nach Elisabeth Beck-Gernsheim: Die Kinderfrage heute, München 2006, S. 45.

Zitiert nach Elisabeth Beck-Gernsheim 2006, S. 46.

Ingrid Ahrendt-Schulte: Weise Frauen, böse Weiber: Die Geschichte der Hexen in der frühen Neuzeit, Freiburg 1994, S. 19.

Faludi 1991, S. 136.

Caitlin Moran: How to be a woman, London 2011, S. 245.

Glynnis MacNicol: No One Tells you This – A Memoir, New York 2018, S. 127.

Der Druck

Diehl 2014, S. 15.

Der Druck

Jean M. Twenge: «How Long Can You Wait to Have a Baby?», theatlantic.com, Juli/August 2013.

Social Freezing – oder: Kinderwunsch auf Eis

«Zahl der Eingriffe zum Einfrieren von Eizellen nach Beweggründen in den Jahren von 2012 bis 2014», statista.de.

Alleine geht auch

Jochen König: Mama, Papa, Kind? Von Singles, Co-Eltern und anderen Familien, Berlin 2015.

Christina Mundlos hat die rechtlichen Bedingungen für Singlefrauen mit Kinderwunsch in einem Kapitel ihres Buches ausführlich erläutert, 2017, S. 143–150.

Katja Grach: Die MILF-Mädchenrechnung – Wie sich Frauen heute zwischen Fuckability-Zwang und Kinderstress aufreiben, Berlin 2018.

Allein, mit Kind

Grach 2018, S. 8.

«Alleinerziehende in Deutschland – Lebenssituationen und Lebenswirklichkeiten von Müttern und Kindern», Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2012.

«Wie stark ist Ihre Sehnsucht nach einem neuen Partner/einer neuen Partnerin?», statista.de 2015.

Caroline Rosales: Single Mom – Was es wirklich heißt, alleinerziehend zu sein, Reinbek b. Hamburg 2018, S. 9.

Keine Kinder = gegen Kinder?

Antonia Baum: Stillleben, München 2018, S. 26.

Tina Hildebrandt und Britta Stuff: «Weil es unendlich verletzt», Die Zeit, 22/2018.

Wir werden alt, aber nicht erwachsen

Holly Bourne: How Do You Like Me Now?, London 2018, S. 35.

Daisy Buchanan: «Can you grow out of one-night-stands?», the-pool.com, 31. März 2016.

Laurie Penny, Unspeakable Things – Sex, Lies and Revolution, London 2014, S. 90.

Wie sehe ich aus?

Siehe dazu Gerhard Kaiser: «Sympathy for the Evil?», in: Anke Detken und Anja Schonlau (Hrsg.): Rollenfach und Drama, Tübingen 2014, und Winfried Menninghaus: Ekel – Theorie und Geschichte einer starken Empfindung, Frankfurt/M. 1999.

Siehe dazu auch Dorothee Elm, Thorsten Fitzon, Kathrin Liess und Sandra Linden (Hrsg.): Alterstopoi – Das Wissen von den Lebensaltern in Literatur, Kunst und Theologie, Berlin 2009.

Caitlin Moran: «12 Things About Being A Woman That Women Won’t Tell You», theesquire.com, 8. März 2017.

Bascha Mika: Mutprobe – Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden, München 2015, S. 91.

Mika 2015, S. 174.

Mika 2015, S. 17.

Dem Leben also entsagen?

Im Übrigen war auch das historisch ganz anders: Elisabeth schminkte sich, nicht, weil sie sich verstecken wollte, sondern weil sie recht eitel war und auch in älteren Jahren noch ein ebenmäßiges Antlitz zeigen wollte.

Hat unser Leben eine Deadline?

Mika 2015, S. 16.

Janine Hertel, Astrid Schütz, Bella DePaulo, Wendy Morris und Tanja Stucke: «She’s single, so what? How are singles perceived compared with people who are married?», Zeitschrift für Familienforschung, 19. Jahrgang 2007, Heft 2.

Siehe «Pfusch an der Frau», swr.de, 7. April 2011.

«Sinkender Hormonspiegel selten für Beschwerden in den Wechseljahren verantwortlich», uniklinikum-dresden.de, 27. März 2015.

Alles besser, als alleine zu sein?!

The Marrying Kind, R: George Cukor 1952.

Rundfunkgespräch mit Horst Krüger: «Etwas fehlt … über die Widersprüche der utopischen Sehnsucht», 1964.

Was wäre, wenn?

Lena Dunham, Not That Kind of Girl, New York 2014, S. 75.

Dunham 2014, S. 74.

Ursula Nuber: Wer bin ich ohne Dich? Warum Frauen depressiv werden und wie sie zu sich selbst finden, Hamburg 2014, S. 118.

Mika 2014, S. 181.

Sarah Ratchford: «Why I’m Giving Up Dating Men and Just Staying Home», flare.com, 27. Dezember 2017.

Schlechte Beziehungen sind richtig schlecht

Layal Liverpool: «A bad marriage can seriously damage your health, say scientists», theguardian.com, 16. Juli 2018.

DePaulo 2006.

DePaulo 2006, S. 49f.

Beziehungen, das große Glück

«Loneliness ‹increases risk of premature death›», nhs.uk, 13. März 2015.

The health benefits of strong relationships, Harvard Women’s Health Watch, Dezember 2010.

Emma Seppala: «Connectedness & Health: The Science of Social Connection», stanford.edu, 8. Mai 2014.

Sasha Cagen: Quirkyalone – A Manifesto for Uncompromising Romantics, New York 2004, S. 108.

Jill Filipovic: The H-Spot: The Feminist Pursuit of Happiness, New York 2017, S. 41.

Beziehungen, das große Glück

Dolly Alderton: Everything I know about love, London 2018, S. 301.

Frauenfreundschaften

Rebecca Traister: All the Single Ladies – Unmarried Women and the Rise of an Independent Nation, New York 2016, S. 110.

Kayleen Schaefer: Text Me When You Get Home – The Evolution and Triumph of Modern Female Friendship, New York 2018.

Schaefer 2018, S. 83.

Schaefer 2018, S. 85.

Freundschaften, auch nicht für immer

Traister 2016, S. 96.

Freunde und was sie von uns halten

Alexander Nehamas: On Friendship, New York 2016, S. 108.

Shakespeare, Ein Sommernachtstraum, III.ii.

Nichts ist besser

Hanya Yanagihara: A Little Life, New York 2015, S. 225.

Traister 2016, S. 108.

Schaefer 2018, S. 6.

Caroline Donofrio: «The Love Story I Never Thought to Tell», cupofjo.com, 10. Mai 2018.

Was auch noch wichtig ist: Sex

Emily Witt: Future Sex – A New Kind of Free Love, New York 2016, S. 32.

Von Unterschieden

Daniel Bergner: What do Women Want? Adventures in the Science of Female Desire, New York 2013, S. 8.

Jared Wadley: «Women like casual sex just as much as men do», umich.edu, 24. Oktober 2011.

Die neue Freiheit

Ich habe im Oktober 2018 gemeinsam mit Mithu Sanyal eine in den Medien vielbeachtete Petition zur Aufnahme des Wortes «Vulvalippen» in den Duden gestartet. Dort gibt es derzeit keine Alternative zum Begriff «Schamlippen», und das würden wir gerne ändern. Ab jetzt also bitte einfach «Vulvalippen» verwenden. Danke!

Sandra Konrad: Das beherrschte Geschlecht, München 2017, S. 22.

Sigmund Freud: «Neue Folge der Vorlesung zur Einführung in die Psychoanalyse», 1933, S. 71: «Immerhin, die Zusammenstellung ‹weibliche Libido› läßt jede Rechtfertigung vermissen. Es ist dann unser Eindruck, daß der Libido mehr Zwang angetan wurde, wenn sie in den Dienst der weiblichen Funktion gepreßt ist, und daß – um teleologisch zu reden – die Natur ihren Ansprüchen weniger sorgfältig Rechnung trägt als im Falle der Männlichkeit.»

Was wir wollen, was wir wollen

Siehe Interview mit der Diplom-Psychologin Anja Lehmann «Orgasmus-Studie: Wie Frauen kommen»; brigitte.de (kein Datum), sowie eine Studie der University of Kansas. Charlene Muehlenhard und Tetjana Shippee: «Men’s and women’s reports of pretending orgasm», Journal of Sex Research, Nov. 2010, 47.

So zeigt sich auch in einigen Studien, dass Frauen in Beziehungen oftmals mehr Orgasmen haben, weil sie sich dann verstärkt trauen, die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu kommunizieren.

Was wir wollen, was wir wollen

Dazu ausführlich der erste Teil von Sandra Konrads Buch.

Siehe hierzu auch das Projekt «cliteracy» der Huffington Post USA: http://projects.huffingtonpost.com/projects/cliteracy/anatomy

Siehe Gunda Windmüller: «Vagina, Vulva, Hauptsache Italien? Frauen, lernt endlich die Namen eurer Geschlechtsteile», watson.de, 8. August 2018.

Margarete Stokowski: Untenrum frei, Reinbek b. Hamburg 2016, S. 9.

Grach 2018, S. 132.

Jack Holland: Misogynie – Die Geschichte des Frauenhasses, Frankfurt/M. 2007, S. 256.

Die einzig wahre Liebe

Penny 2014, S. 215.

Der schönste Tag des Lebens?

Didier Eribon: Rückkehr nach Reims, Berlin 2016, S. 98.

Das beste Leben

Traister 2016, S. 38.

Traister 2016, S. 134.

Singles und sie selber

Elisa Doucette: «Is There Anything More Pathetic Than A Table For One?», forbes.com, 25. April 2012.

Sylvia Plath: The Bell Jar, New York 1962, S. 67.

Entzieht euch!!!

«Nora Ephron ’62 addressed the graduates in 1996.», wellesleyedu.com 1996.

Laurie Penny, Unsagbare Dinge

I

Ich ahne, hier fangen viele an zu zweifeln. Das letzte Wort passt nicht ganz, meinen Sie? Weiblich, ledig und glücklich? Vor Ihrem Auge entsteht das Bild einer Frau, die trotzig etwas behauptet, das sie vielleicht gerade im Moment verspürt, aber doch nicht dauerhaft. Zumindest nicht in meinem Alter. Sie sind mit Ihrem Zweifel nicht alleine. Der Rest der Welt zweifelt auch. Einige an mir, einige an sich selbst und fast alle an uns. An uns Singlefrauen.

Mitte dreißig und Single. Mit diesen Merkmalen ist Selbstmitleid erlaubt, stand in einem einschlägigen Magazin.[1] Denn diese Eckdaten einer Existenz bedeuten auf den ersten Blick vor allem eines: In diesem Alter einen Partner auf Augenhöhe zu finden, wird schwer. Überhaupt einen Partner zu finden, wird schwer. In den Augen vieler Menschen bin ich daher ein ziemlich tragischer Fall.

Mitte dreißig, Single, keine Kinder. Das sind Eckdaten meiner Geschichte. Das sind aber nicht nur meine, es sind auch die Eckdaten vieler anderer Frauen und Männer. Die Zahl der Singles liegt in Deutschland bei circa 25 Prozent, sie ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. In Großstädten liegt sie noch höher.[2] Von den Frauen zwischen 40 und 44 sind gut 20 Prozent kinderlos, beinahe doppelt so viele wie noch im Jahr 1990.[3] Fast jede fünfte Familie hat eine alleinerziehende Mutter oder einen

Diese statistischen Eckdaten sind wie Pflöcke im Boden einer Lebenserzählung. Sie helfen, eine Geschichte zu erzählen, sie aufzuspannen, sie zu ordnen, ihr einen Sinn zu geben, in dem man sich einrichten kann. Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus. Zwischen diesen Pflöcken kann jedoch alles Mögliche stecken, die Zwischenräume können ganz unterschiedlich aussehen. Ganz unterschiedliche Frauen mit ganz unterschiedlichen Leben. Frauen, die alleine gut klarkommen, Frauen, die schon ganz gerne mal wieder einen Partner hätten, Frauen, die die Dinge auf sich zukommen lassen, Frauen, die vom klassischen Beziehungsbild die Nase voll haben, Frauen, die unbedingt einen Mann brauchen. Und so weiter. Viele Geschichten, viele davon ziemlich glücklich. Und trotzdem. Was eigentlich nur Eckdaten sind, wird betrachtet, als sei es die ganze Geschichte. Sie scheinen für sich zu sprechen. Und das, was sie sagen, ist immer latent tragisch. Aus diesen Daten werden schnell Geschichten von einsamen Nächten und enttäuschenden Dates. Von Mädelsabenden mit zu viel Prosecco. Von tickenden Uhren und besorgten Freundinnen. Von Frauen, die sich die Zähne ausbeißen an der Frage: Warum will mich keiner? Ganz viele Klischees. Aber die so nachhaltig, dass viele sie glauben. Auch wir selbst, irgendwann.

«Offenbar ist eine alleinstehende Frau für viele immer noch das Schlimmste, ein vollkommen inakzeptabler Zustand», befand die CSU-Politikerin Ilse Aigner in einem Interview: «Man kann geschieden sein, zum vierten Mal verheiratet, man kann schwul, lesbisch, irgendwas sein. Aber alleinstehend, das geht nicht.»[5] Unverheiratete Politikerinnen müssen sich ab spätestens Mitte dreißig gefallen lassen, dass man ihnen Kompetenzen abspricht. Wer keine Kinder hat, dem fehlt die Empathie, wer keinen Partner hat, der muss folgende Schlagzeile über sich

Die Geschichte der alleinstehenden Frau ist grundsätzlich eine Geschichte der Verfehlungen. Singlefrauen sind egoistisch und kapriziös, aber sie sind auch ein Stück weit selbst schuld an ihrem Unglück. Singlefrauen! Man weiß gar nicht, ob man sie bedauern soll oder vielleicht doch lieber zurechtweisen.

Zusammengefasst zeigen diese Erfahrungen: Singlefrauen dürfen ihre Geschichten nicht selbst erzählen. Eine Geschichte von «weiblich, ledig, glücklich» klingt zu unglaubwürdig. Dabei lassen sich diese Geschichten sehr wahrhaftig erzählen. Man muss sie nur anders erzählen. Da winken die meisten schnell ab. Aber was, wenn wir es trotzdem tun? Was, wenn man eine andere Geschichte erzählen würde?

Meine Geschichte ist zum Beispiel eine andere. Ich bin Mitte dreißig. Ich habe sehr gute, enge Freunde. Ich habe einen Job, den ich richtig mag. Ich bin wirtschaftlich unabhängig. Ich treffe mich mit Männern. Ich freue mich, wenn ich die Kinder meiner Freunde sehe. Ich trinke gerne Prosecco, und Schuhe habe ich vermutlich auch mehr als genug. Aber das habe ich noch nie als Ausweis meines Scheiterns betrachtet. Ich bin nämlich ziemlich glücklich. Das ist das Leben, das auf meinen Eckdaten ruht. Mir fehlt kein Partner. Das ist meine Geschichte. Sie ist anders. Sie zu erzählen scheint einfach, oder? Aber das ist es nicht. Denn sie hat einen erheblichen Mangel. Denn mir fehlt natürlich trotzdem etwas. Mir fehlt eine Gesellschaft, die mir diese Geschichte zutraut.

Es gibt unzählige Analysen, die Frauen wie mir deutlich machen sollen, dass Selbstmitleid durchaus angebracht ist. Denn statistisch gesehen haben Frauen in den Dreißigern, die auf Partnersuche sind, lediglich die Chance, ihre Ansprüche nach unten zu schrauben – oder sich deutlich ältere Männer zu suchen. Die,

Und dann scheinen sich in den Eckdaten noch ein paar weitere kleine Teufel versteckt zu haben. Wer gut ausgebildet und ehrgeizig ist, möglicherweise sogar Karriere machen möchte, der kommt bei Männern nicht gut an. Das ist durch viele Studien belegt. Und wenn dann noch ein Kinderwunsch oder gar Kinder aus einer alten Beziehung dazukommen, wird das oft als bleischwerer Hemmschuh betrachtet. Zusammengerechnet sehen unsere Chancen auf dem Partnermarkt daher wirklich sehr düster aus. Fazit: Das Leben, das wir haben, nimmt uns das Leben, das wir haben sollten. Wenigstens in den Augen anderer.

Dabei könnten wir doch eigentlich ein anderes Urteil erwarten. Eine andere Geschichte, die man den Eckdaten unseres Lebens zutraut. Denn sind wir nicht eigentlich viel zu liberal für diese Rigorosität? Viel zu fortschrittlich? Die Gesellschaft, in der wir leben, akzeptiert schließlich mittlerweile Formen des Zusammenlebens, des Liebens und Begehrens, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Die Gesellschaft, in der wir leben, bietet auch Frauen so viele Chancen auf ökonomische Unabhängigkeit wie niemals zuvor. Frauen brauchen keine Versorger. Keine Beschützer. Keinen, der ihnen ein Konto eröffnet oder die Tür aufhält. Männer brauchen keine Frauen. Frauen brauchen keine Männer. Und trotzdem. Eine Frau ohne Mann ist immer weniger wert als ein Mann ohne Frau. Eine Frau ohne Mann ist eine einsame Frau. Sie muss es sein.

In Vier Hochzeiten und ein Todesfall wird Fiona gefragt, ob sie verheiratet sei: «Nein.» «Sind Sie denn lesbisch?» «Wie bitte? Wie kommen Sie denn darauf?» «Na ja, das machen doch einige unverheiratete Frauen heutzutage, und es ist eine Ecke interessanter, als einfach nur zu sagen, man hätte noch nicht den Richtigen gefunden, oder?»

Warum ich immer wieder vom Erzählen, von Geschichten spreche? Und was das mit meinem Leben zu tun hat? Erzählt ist schließlich nicht gelebt. Nun. Doch. Denn durch Erzählungen bekommen wir überhaupt erst Zugang zu diesem Leben, zu dem, was wir für Welt halten. Ohne Erzählungen können wir uns die Welt gar nicht vorstellen. «Weiblich, ledig» ist ein Beispiel. Die meisten können sich kein Leben vorstellen, das sich mit diesen Eckdaten glücklich erzählen lässt. Erzählungen sind Leitplanken fürs Leben. Sie geben unseren Erlebnissen Sinn, sie organisieren unsere Erfahrungen. Sie spenden uns Trost, sie muntern uns auf, sie schrecken uns ab. Aber sie blenden auch aus. Denn es gibt immer Dinge, über die wir nicht sprechen. Die wir nicht erzählen. Die Fortschritte und Durchbrüche in der Geschichte von uns Frauen zeigen es: Wir haben schon viel erreicht, aber die Macht der Erzählung steckt uns Leitplanken ab, die uns auf ein begrenztes Repertoire an Geschichten einengt. Wir alle kennen diese Geschichten. Wir kennen sie von Vorabendserien, aus Hollywood, aus der Werbung, von Popsongs und aus Artikeln. Der rote Faden dieser Geschichten lautet: Ohne Mann ist eine Frau unvollständig, ist ihr Leben nicht komplett. Die Singlefrauen. Sie sind mindestens einsam. Denn niemand scheint sie gewollt zu haben. Aber was stimmt nicht mit ihnen?

Frauen hier, Männer da. Venus und Mars. Lebemann und Emanze. Junggeselle und Katzenlady. Immer wieder. Wir sollen uns auf Augenhöhe begegnen, sollen gleichberechtigt sein, wollen gleichberechtigt sein, doch das Ungleichgewicht ist fest verankert. Ein Grund dafür ist: Wir hören keine anderen Geschichten. Wir haben zwar alle Sex and the City geguckt und kennen sie also eigentlich, diese unabhängigen, witzigen, lustvollen Frauen. Wir haben uns dabei gefreut über Vorbilder, denen Freundschaft alles schien. Die den Vorstellungen des angeblichen Mangels [oder: Makels] den manikürten Mittelfinger hingehalten haben. Doch dann kam die Wendung. Der unerbittliche Plot-Twist all dieser Geschichten. Der Traummann. Mr. Big. Mr. Right. Mr. Dann-arrangieren-wir-uns-halt.

Alleine können wir wohl nicht gewinnen. Alleine können wir kein Happy End erzählen. Keines, das uns jemand abnimmt. Ohne Liebe kein Ende. Diese Vorstellung begegnet uns immer wieder. Wir haben Freundinnen, die in Beziehungen sind, und irgendwann kommt immer die besorgte Frage nach unserem eigenen

Ich kann es nicht mehr hören!

Aber unser Umfeld lässt nicht locker. Denn unsere Geschichte kann, nein sie darf vorher nicht aufhören. Nicht bevor der Eine auf der Matte steht. Anders kann sie nicht rund werden. Sie kann auch nicht wirklich glücklich werden, denn zum Glück fehlt uns eben etwas Entscheidendes. Wir sollen uns einfach noch mehr anstrengen. Unsere Freunde sagen: Du musst andere Leute kennenlernen. Probier doch mal Tinder.

Also ja, Singlefrauen, wir haben ein Problem. Es ist ein persönliches und es ist ein gesellschaftliches Problem. Es ist persönlich ein Problem, weil man Menschen nur eine gewisse Zeitlang erzählen kann, wie ungenügsam sie sind, bevor sie es irgendwann glauben. Es ist aber auch gesellschaftlich ein Problem, da es zeigt, wie ungleich Frauen und Männer nach wie vor behandelt werden. Und die Wahrheit, die eigentlich keine war, sickert ein. «Ich bin Mitte dreißig. Ich bin Single.» Diese Aussage schreit förmlich nach Rechtfertigung, und zwar nur, weil ständig eine Rechtfertigung verlangt wird, so lange, bis wir uns freiwillig rechtfertigen – und nachts nach neuen Gründen suchen. Ein Zwiespalt entsteht. Das gute, selbstgewählte Leben steht auf der einen Seite, das Leben, das andere als unser Ideal ausgemacht haben, auf der anderen. Wir sind abgeschnitten von etwas. Das belastet auf Dauer. Und klar, dann wird man tatsächlich unglücklich.

Frauen können angeblich mittlerweile alles haben, aber wenn wir nicht alles haben wollen – Karriere, Mann und Kinder –, dann wird uns das Lebensglück missgönnt.

Zwischen diesem «Alles haben können» und dem Urteil «Nicht glücklich» liegt die Suche nach einem Partner. Wenn sie

Leben kann glücken ohne dauerhaften Partner. Das ist die These dieses Buches. Wir brauchen dafür aber ein neues Rollenbild. Nennen wir es Selbstbestimmung. Nennen wir es unsere eigene Erzählung. Sie sollte unser Imperativ werden!

Aber um dahin zu kommen, müssen wir erst verstehen, warum es so unglaubwürdig klingt, wenn eine Frau sagt, sie sei alleine glücklich. Warum es klingt, als würde sich da jemand das eigene verkorkste Leben schönreden. Um das zu verstehen, muss man verstehen, was aus der Liebe in unserer Gegenwart geworden ist. Warum sie so eine zentrale Stellung einnimmt und warum die romantische Paarbeziehung als Gradmesser für glückendes Leben einsteht. Wir müssen verstehen, warum dieses Ideal der romantischen Zweierbeziehung so stabil ist. Was erwarten wir von der Liebe und was glauben wir, was uns fehlt, wenn wir nicht romantisch lieben?

Dazu müssen wir zunächst verstehen, wie dieses Ideal funktioniert. Wie es erzählt wird. Die Liebe zu zweit, die Liebe in der Zeit, in der wir leben. Und wir müssen verstehen, was wir der Liebe antun, wenn wir so viel von ihr erwarten. Diese Fragen werde ich im ersten Teil dieses Buches angehen. Dabei werde ich beschreiben, was Soziologen dazu zu sagen haben, welche Rolle die Industriegesellschaft und die Literatur dabei spielen und wie sich all das auf unsere Gefühle auswirkt.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Kein Leben funktioniert ohne Beziehungen und ohne Liebe. Ohne Mitgefühl und ohne Engagement. Aber als Single kann man all das auch erfahren. Das möchte ich zeigen. Man kann sich natürlich trotzdem eine Beziehung wünschen, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass der Beziehungsstatus uns nicht bestimmt. Ich liefere Argumente gegen die Sicht, die Singlefrauen als Mängelwesen abstempelt. Dabei werde ich auch zeigen, wie wir uns selbst neu erzählen können.

Es wird um unglückliche Beziehungen gehen und die Befreiung davon. Es wird auch viel um uns selber gehen, um das, was wir wollen. Und wie wir es bekommen. Was wir brauchen, sind Freundschaften, Nähe, auch Sex. Auch darüber werde ich schreiben. Singlefrauen müssen zwar nichts, aber sie können alles. Darum wird es im dritten Teil gehen.

Worum es nicht gehen wird, ist, wie man einen Mann findet. In diesem Buch ist keine Betriebsanleitung dafür, wie Frau sich einen Mann angelt, versteckt, und wenn doch, dann sagen Sie mir Bescheid. Wir klären das.

Es geht um Geschichten. Meine, deine/Ihre, unsere Geschichte. Ich habe mit Frauen gesprochen, die mir ihre Geschichten

Bei all dem will ich die Liebe nicht begraben und Männer nicht für unnütz erklären. Auf keinen Fall! Ich möchte die Liebe eher befreien. Wer die Liebe befreit, weiß nicht, wohin die Geschichte führt. Ich weiß nicht, wie meine Geschichte weitergeht. Noch, wie andere Geschichten, von denen ich berichte, weitergehen. Ich weiß nicht, ob ich nicht in einem Jahr verheiratet bin. Und Mutter. Oder Mutter. Das ist allerdings auch völlig egal. Es ändert nichts daran, dass meine Geschichte keinen Prinzen braucht, um ein Happy End zu haben. Ich glaube nicht an die Moral solcher Märchen. Ich glaube an das Leben und die Kraft von Erzählungen. Und deswegen wird kein Prinz vorkommen aus einem ganz einfachen Grund: weil er nicht vorkommen muss.

«Aber was die Welt sagt und was in den Büchern steht, das kann nicht länger maßgebend für mich sein. Ich muß selbst nachdenken, um in den Dingen Klarheit zu erlangen.»

Henrik Ibsen, Nora, ein Puppenheim

 

«Love is ain’t dead.»

Graffito, Hauswand, Köln-Ehrenfeld

Markus war blond und trug hellblaue Shorts. Die Sonne schien kräftig, wir liefen auf einer Wiese um die Wette. Grashalme zwischen den nackten Zehen und irgendwann waren wir völlig außer Atem. Schließlich blieb er stehen, meine Chance war gekommen: «Willst du mich heiraten?», fragte ich.

Er und seine Freunde schauten mich kurz perplex an: «Waaaaaahhh!», riefen sie im Chor und rannten weg. Ich blieb alleine stehen.