Siehe dazu im Weiteren ausführlich Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück – Heinrich Gerlachs Roman Durchbruch bei Stalingrad und seine abenteuerliche Geschichte. In: Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad. Herausgegeben, mit einem Nachwort und dokumentarischem Material versehen von Carsten Gansel. Galiani Verlag: Berlin 2016, S. 519–693.
Vgl. ebd.
Dies ist auch ein Grund, warum das Tagebuch ab Ende des 18. Jahrhunderts zu einem bevorzugten Medium der Selbstverständigung gerade auch von Frauen geworden ist. Siehe dazu die Darstellungen im Umfeld der Gender-Forschung wie Renate Kroll: Text als Leben als Text … Briefe, Tagebücher und autobiographische Texte – eine Zwischenreflexion. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift. Neue Folge 43, 1993, S. 452–455.
Bei König & Ebhardt handelte es sich um ein bereits 1845 in Hannover gegründetes traditionsreiches Unternehmen, das bis weit ins 20. Jahrhundert wegen seiner technischen Innovationen zu den führenden Unternehmen im Druckereiwesen zählte. Zudem galt die Firma weltweit als erste Geschäftsbücherfabrik und hatte Dependancen in London und Wien.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot. Berlin: Galiani Verlag 2017, S. 133.
Siehe dazu Andreas Hilger: Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion, 1941–1956. Kriegsgefangenenpolitik, Lageralltag und Erinnerung. Essen: Klartext Verlag 2000.
Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 615ff.
Vgl. ebd., S. 652ff.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 635.
Ebd., S. 685.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 686f.
Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 515.
Heinrich Gerlach: Nachwort. In: Die verratene Armee. Ein Stalingrad-Roman. München: dtv 1962, S. 309–311, hier: S. 309 (es wird aus der 2. bearbeiteten Taschenbuchausgabe zitiert, die 1976 in München im Wilhelm Heyne Verlag erschienen ist).
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 7.
Philippe Lejeune: Der autobiographische Pakt. Aus dem Französischen von Wolfram Bayer und Dieter Hornig. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1994, S. 14.
Frank Zipfel: Autofiktion. Zwischen Grenzen von Faktualität, Fiktionalität und Literarizität. In: Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matías Martinez, Simone Winko (Hg.): Revisionen. Grundbegriffe der Literaturtheorie. Berlin, New York: Walter de Gruyter 2009, S. 285–314, hier: S. 290.
Max Frisch: Unsere Gier nach Geschichten. In: Ders.: Gesammelte Werke, Bd. IV, I, 1957–1963. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1976, S. 262f.
Volker Wehdeking/Hans Werner Richter: Exilautoren und Außenseiter in der frühen Gruppe 47 und Hans Werner Richters Schreibanfänge im Dritten Reich. Ein Gespräch (6. Oktober 1978). In: Ders.: Anfänge westdeutscher Nachkriegsliteratur. Aufsätze, Interviews, Materialien. Aachen: Alano Verlag 1989, S. 173–191, hier S. 190f.
Hans Dieter Zimmermann: Hans Werner Richter: Literatur und Politik in der BRD. In: Ders.: Der Wahnsinn des Jahrhunderts. Die Verantwortung der Schriftsteller in der Politik. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer 1992, S. 105–118, hier S. 116.
Heinrich Gerlach: Nachwort. In: Die verratene Armee. Ein Stalingrad-Roman. München: dtv 1962, S. 309–311, hier: S. 310.
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee, a.a.O., S. 390. In der in Gefangenschaft geschriebenen Urfassung Durchbruch bei Stalingrad ist dieser Schreibantrieb noch nicht formuliert.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 8. März 1951.
Ebd., 28. März 1951. Der Vorname von Fleischer, nämlich Carl, wird von Heinrich Gerlach zunächst mit »K« geschrieben. Auch in den Charakteristiken, die von Fleischer in der Gefangenschaft angefertigt werden, firmiert er unter »Karl« (siehe das Nachwort in diesem Band, S. 888). Heinrich Gerlach hält sich nachfolgend dann aber an das »C« im Vornamen.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 12. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Bericht, 28. August 1950 (zu Heinrich Abel). In: HSA Hannover: NdS 171. Hildesheim. Nr. 59490, Blatt 34–35, hier: Bl. 34. Für den Hinweis auf die Entnazifizierung von Heinrich Abel danke ich Hanns-Peter Bruchhäuser.
Ebd., Blatt 35.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 14. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 15. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 17. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 18. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 19. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 22. Mai 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 6. Juli 1951.
Malenkow ist 1950 als stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates und Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei der zweite Mann hinter Stalin. Michail Andrejewitsch Suslow ist 1950 Sekretär des Zentralkomitees und gleichfalls einer der mächtigsten Politiker. Wagan Grigorian schließlich deckt bei den Vorgängen um Heinrich Gerlach den Bereich der Außenpolitik ab. Von 1949 bis 1953 ist er Vorsitzender der wichtigen Außenpolitischen Kommission des ZK der KPdSU. (Vgl. dazu Carsten Gansel: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 670).
Schreiben von I. Serow/A. Kobulow an S.N. Kruglow vom 23. Januar 1951. In: Fond 17, Findbuch 137, Band 337, Blatt 50–61, hier: Blatt 54.
Amajak Kobulow war 1940 Resident des sowjetischen Geheimdienstes in Berlin. A. Kobulow im Dienstgrad eines Generalleutnants gilt, wie sein Bruder Bogdan, als Berija-Gefolgsmann. Beide werden nach dessen Sturz 1953 hingerichtet. Siehe Jan Foitzik: Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD): 1945–1949. Struktur und Funktion. Berlin: Akademie Verlag 1999.
Siehe u.a. Nikita Petrov: General Ivan Serov – der erste Vorsitzende des KGB. In: Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte. Band 2, Heft 2/1998, S. 161–208. Siehe auch Andreas Hilger/Mike Schmeitzner/Ute Schmidt (Hg.): Sowjetische Militärtribunale. Band 2: Die Verurteilung deutscher Zivilisten 1945–1955. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2003.
Fond 17, Findbuch 137, Band 337, Bl. 50–61.
Harry Thürk (1927–2005), Karl Mundstock (1915–2008), Hans Pfeiffer (1925–1998), Egon Günter (geb. 1927). Harry Thürks Roman erreichte in der DDR über die Jahre zwar hohe Auflagen. Dieser Umstand ändert nichts an der Tatsache, dass die »harte Schreibweise« abgewehrt wurde und unter Verdikt geriet. Siehe Carsten Gansel: Störungen und Entstörungsversuche im Literatursystem DDR. DDR-Schriftstellerverband, »harte Schreibweise« und literarische Vorgriffe. In: Ulrich von Bülow/Sabine Wolf (Hg.): DDR-Literatur. Eine Archivexpedition. Berlin: Ch. Links Verlag 2014, S. 62–80. Vgl. auch Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 535.
Ludwig Renn: Diskussionsbeitrag. IV. Schriftstellerkongreß. Januar 1956. Protokoll. 2. Teil. In: Beiträge zur Gegenwartsliteratur. Hrsg. v. Deutschen Schriftstellerverband. Heft 2/1956. S. 109–113, hier S. 110.
Eva Strittmatter: tangenten. In: ndl, 7/58, S. 124–130, hier S. 126.
Siehe die Gutachten, die zu Heinrich Gerlachs Durchbruch bei Stalingrad angefertigt und im Russischen Militärarchiv in Moskau ab 2012 aufgefunden wurden. Vgl. dazu Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 663ff.
Schrieb er ›Stalingrad‹ in Hypnose? In: Frankfurter Illustrierte, 15. März 1958, S. 3, S. 38–47, hier: S. 38.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 12. Juli 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 13. Juli 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 17. Juli 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 1. August 1951.
Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 16/17.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 4. August 1951.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 6. Mai 1956.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 24. Juli 1956.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 4. August 1956. Plieviers Stalingrad war neben El libro libre, Mexico 1945 im neu gegründeten Aufbau Verlag in (Ost-)Berlin erschienen und sofort ein Bestseller geworden. Schon 1946 veröffentlichte Aufbau die 6. Auflage (121.–135.Tsd). Bei Desch erschien der Roman ab 1947.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 26. Oktober 1956.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 31. Oktober 1956.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 354f.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 361.
Vgl. Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 530ff.
Siehe Joachim Wieder/Heinrich Graf von Einsiedel (Hrsg.): Stalingrad und die Verantwortung des Soldaten. München: Herbig 1993 sowie Jesco v. Puttkamer: Irrtum und Schuld. Geschichte des National-Komitees »Freies Deutschland«. Neuwied-Berlin: Michael-Verlag 1948. Eine ausgesprochen positive Einschätzung der Bewegung »Freies Deutschland« liefert Wolfgang Langhoff, der Gründungsmitglied des Nationalkomitees in der Schweiz war. Siehe Ders.: Die Bewegung Freies Deutschland und ihre Ziele. Ansprüche von Wolfgang Langhoff. Zürich, New York 1945. Im Einband heißt es: »Dieser Vortrag wurde nach dem 8. Mai 1945 in verschiedenen Städten der Schweiz gehalten« (S. 4).
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 31. Dezember 1956.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 3. Februar 1957.
Im Februar 1946 hatte Paulus im Auftrag der sowjetischen Seite bei den Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses ausgesagt und als die Hauptschuldigen Hermann Göring, Wilhelm Keitel und Alfred Jodl benannt. Zu Paulus siehe bereits die frühe Darstellung von Walter Görlitz (Hrsg.): Paulus. »Ich stehe hier auf Befehl!«. Lebensweg des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus. Mit den Aufzeichnungen aus dem Nachlaß, Briefen und Dokumenten. (Mit einem Geleitwort von Ernst Alexander Paulus). Frankfurt/M.: Verlag für Wehrwesen Bernard & Graefe 1960; Leonid Reschin: Feldmarschall Friedrich Paulus im Kreuzverhör 1943–1953. Berlin: Edition q 1996; Torsten Diedrich: Paulus. Das Trauma von Stalingrad. Eine Biographie. Paderborn: Schöningh 2008.
Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 201.
Siehe Heinrich Gerlach: Wendepunkt Stalingrad. Rückzug nach Osten. In: Freies Deutschland, 21. November 1943; Ders.: Der »Geist von Stalingrad«. In: Freies Deutschland, 26. März 1944; Ders.: 2 Jahre nach Stalingrad. Der neue Weg. In: Freies Deutschland, 4. Februar 1945. Birgit Petrick hat sich in einer verdienstvollen Arbeit mit der Zeitung Freies Deutschland auseinandergesetzt und dabei auch eine akribische Auflistung aller Beiträger vorgenommen. Siehe Dies.: ›Freies Deutschland‹ – die Zeitung des Nationalkomitees ›Freies Deutschland‹ (1943–1945). München: K.G. Saur 1979, S. 296–351.
Der Briefwechsel zwischen Heinrich Gerlach und Walther von Seydlitz ist nicht vollständig. Von Heinrich Gerlach finden sich lediglich drei Briefe, die allerdings einen präzisen Einblick in die Verständigung zwischen Gerlach und von Seydlitz geben.
Heinrich Gerlach an Walther von Seydlitz, 20. November 1956. In: Nachlass N55: Walther von Seydlitz-Kurzbach. Bundesarchiv, Militärarchiv Freiburg, Signatur N55/121, Blatt 9.
Ebd.
Ebd. (Unterstreichung im Original).
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee, a.a.O., S. 97. In der Urfassung heißt es dagegen: »Er nahm die Feldmütze vom Kopf und strich sich mit der Hand über das weiße, an den Schläfen kurz geschnittene Haar. Dann legte er seine Tarnjacke ab, die das Ritterkreuz mit dem Eichenlaub freigab. Seinem faltigen Gesicht nach mochte der General um die Fünfzig herum sein, die straffe Reitergestalt, Ausdruck einer verpflichtenden Familientradition, ließ ihn erheblich jünger erscheinen.« (Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 96f.).
Ebd. – In der Urfassung Durchbruch bei Stalingrad fiel die Wertung noch weitaus schärfer aus, denn es hieß: »›Ein hirnverbrannter Wahnsinn! Die freiwillige Einigelung von 22 Divisionen, wo hat es so was jemals gegeben! Das bekommt doch nur ein Verrückter fertig!‹« Da Gerlach im Gefangenenlager allerdings nicht über das Dokument selbst verfügt, also über den Lagebericht vom 25. November 1943, muss er die Argumentation umschreiben und kann nicht den getreuen Wortlaut wiedergeben. (Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 96f.).
Ebd., S. 98.
General Walther von Seydlitz: Die Beurteilung der Lage der 6. Armee im Kessel von Stalingrad. In: Hans Martens: General von Seydlitz 1942–1945. Analyse eines Konflikts. Berlin: edition kloeden 1971, S. 76–81. Die Denkschrift findet sich auch bei Walther von Seydlitz: Stalingrad. Konflikt und Konsequenz. Erinnerungen. (Einleitung Bodo Scheurig). Oldenburg und Hamburg: Stalling 1977, S. 205–211. In dem Dokument, aus dem Gerlach zitiert, heißt es: »Operativ ergibt sich daher unwiderleglich: die 6. Armee kann bei Verharren in der Igelstellung nur dann der Vernichtung entgehen, wenn der Entsatz in wenigen, d.h. 5 Tagen, soweit wirksam wird, daß der Feind seine Angriffe einstellen muß. Hierfür liegt nicht ein einziges Anzeichen vor.« (Hans Martens: General von Seydlitz 1942–1945, S. 79).
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee, a.a.O., S. 99.
Walther von Seydlitz: Die Beurteilung der Lage der 6. Armee im Kessel von Stalingrad, a.a.O., S. 76.
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee, a.a.O., S. 100. In der Denkschrift heißt es im vollen Wortlaut: »Hebt das OKH (das Oberkommando des Heeres – C.G.) den Befehl zum Ausharren in der Igelstellung nicht unverzüglich auf, so ergibt sich vor dem eigenen Gewissen gegenüber der Armee und dem deutschen Volk die gebieterische Pflicht, sich die durch den bisherigen Befehl verhinderte Handlungsfreiheit selbst zu nehmen und von der heute noch vorhandenen Möglichkeit, die Katastrophe durch eigenen Angriff zu vermeiden, Gebrauch zu machen.« (Walther von Seydlitz: Die Beurteilung der Lage der 6. Armee im Kessel von Stalingrad, a.a.O., S. 81).
Ebd., S. 100.
Heinrich Gerlach an Walther von Seydlitz, 20. November 1956. In: Nachlass N55: Walther von Seydlitz-Kurzbach. Bundesarchiv, Militärarchiv Freiburg, Signatur N55/121, Blatt 9.
Ebd.
Ebd.
Ebd. Der nachfolgende Satz deutet an, wie Gerlach die politische Situation einschätzt: »Ich würde mich um jede Wirkung bringen, wenn ich Sie und Ihr Handeln«. Hier bricht der Brief leider ab, die nachfolgende Seite ist nicht im Nachlass verzeichnet.
Walther von Seydlitz an Heinrich Gerlach vom 12. Dezember 1956. In: Nachlass N55: Walther von Seydlitz-Kurzbach. Bundesarchiv, Militärarchiv Freiburg, Signatur N55/121, Blatt 10–19, hier Blatt 10.
Ebd, Blatt 14, Unterstreichung im Original.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 20. April 1957.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 11. Juni 1957.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 9. Juli 1957.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 16. September 1957.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 21. September 1957.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 9. Oktober 1957.
Siehe Carsten Gansel: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 562ff.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 27. Januar 1961.
Genau dies war auch von Dorothee Wagner und Ingeborg Gerlach im Gespräch im August 2012 vermerkt worden. Unabhängig davon hatte ein in Auftrag gegebenes graphologisches Gutachten des Landeskriminalamtes Hannover bestätigt, dass die Unterschrift unter den Vertrag im vollen Besitz der geistigen Kräfte gegeben worden war.
Ein Roman aus dem Unterbewußtsein. Autor einigt sich mit Arzt / Erinnerung kam nach 23 Hypnosesitzungen wieder. In: Süddeutsche Zeitung, 30. Januar 1961, S. 5.
Norman Ächtler: Das Lager als Paradigma der Moderne – Der Kriegsgefangenendiskurs in der westdeutschen Nachkriegsliteratur (1946–1966). In: DVjs 87,2 (2013). S. 264–294, hier: S. 268.
Jörg Baberowski: Räume der Gewalt. Frankfurt/M.: S. Fischer 2015, S. 9.
Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2003, S. 131. Zitiert: Ebd., S. 9–10.
Ebd., S. 10.
Karl Jaspers: Geleitwort. In: Die Wandlung 1. Heidelberg: Winter (1945/46), Heft 1, S. 3.
Abgedruckt in: Johannes Franz Gottlieb Grosser: Die große Kontroverse: Ein Briefwechsel um Deutschland. Hamburg: Nagel 1963, S. 20.
Johannes R. Becher: Der Aufstand im Menschen. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1983, S. 17f. Siehe dazu auch Ursula Heukenkamp: Ein Erbe für die Friedenswissenschaft. Das Konzept der kulturellen Erneuerung in der SBZ (1945–1949). In: Dies. (Hrsg.): Unerwünschte Erfahrung. Kriegsliteratur und Zensur in der DDR. Berlin 1990, S. 9–71.
Umfragen von OMGUS, zitiert nach: Herf, Jeffrey: Zweierlei Erinnerung. Die NS-Vergangenheit im geteilten Deutschland. Berlin: Propyläen-Verlag 1998, S. 243f. Siehe dazu ausführlich Carsten Gansel: Zur Vorgeschichte, Durchführung und den Folgen der Schriftstellerkongresse (1950 und 1952) in der DDR. In: Ders. (Hg.): Erinnerung als Aufgabe? Dokumentation des II. und III. Schriftstellerkongresses in der DDR 1950 und 1952. Göttingen 2008: Vandenhoeck und Ruprecht, S. 1–61.
Karl Jaspers: Die Schuldfrage (1946). In: Ders.: Hoffnung und Sorge: Schriften zur deutschen Politik 1945 – 1965. München: Piper, 1965. S. 65–149, hier: S. 103ff.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Selbsterkenntnis. In: Freies Deutschland, 16. August 1945, Nr. 33, S. 3.
Ebd. Siehe auch weitere Artikel von Heinrich Gerlach im Freien Deutschland wie: Ders.: Zwei Jahre seit Stalingrad. Der neue Weg. In: Freies Deutschland, 4. Februar 1945, Nr. 6, S. 3; Ders.: Gericht der Völker. In: Freies Deutschland, 6. September 1945, Nr. 36, S. 2; Ders.: Stirb und werde. In: Freies Deutschland, 4. Mai 1945, Nr. 18, S. 1.
Siehe ausführlich Norman Ächtler: Generation in Kesseln. Das Soldatische Opfernarrativ im westdeutschen Kriegsroman 1945–1960. Göttingen: Wallstein Verlag 2013.
Die Neue Illustrierte hatte ab Januar 1954 mit dem Vorabdruck des Romans begonnen, was mit ein Grund für den sich dann einstellenden Erfolg war.
Um Hans Helmut Kirst und seinen Roman 08/15 gab es in der jungen Bundesrepublik schärfste Auseinandersetzungen. Kirst kam auf Grund von Anschuldigungen des späteren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß für neun Monate im amerikanischen Internierungslager in Garmisch in Untersuchungshaft, wurde dann aber als »unbelastet« entlassen. Auf Grund seiner Kriegserfahrungen lehnte Kirst die Wiederbewaffnung der Bundeswehr entschieden ab. Als der Roman 08/15 1954 erschien, sah Verteidigungsminister Strauß ihn als Affront gegen den Aufbau der Bundeswehr und griff Kirst scharf an. Daraufhin war der Roman in zahlreichen Buchhandlungen in Bayern auf den Index gekommen.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 16. April 1956. Werner Hess, der Filmbeauftragte der Evangelischen Kirche, schätzte ein, dass die Filmemacher wohl eine »scharfe Kritik am Kasernengeist« beabsichtigt hätten, aber das Gegenteil der Wirkung eingetreten sei: »Die Leute aber, die sich brüllend im Theater auf die Schenkel klatschten und ihrer Eheliebsten in die Seite knufften, stöhnten vor Vergnügen und ächzten freudig: ›Genau so war es, großartig‹.« (Werner Hess: Filmgeschäft mit dem Krieg. In: Kirche und Film II. (1958), Heft 7, S. 2–5, hier: S. 4.
Christian Adam: Der Traum vom Jahre Null. Autoren, Bestseller, Leser: Die Neuordnung der Bücherwelt in Ost und West nach 1945. Berlin: Galiani Verlag 2016, S. 140.
Ebd., S. 141.
Die Ausgabe von 1943 ist mit einem weiteren Untertitel als »Kriegstagebuch« ausgewiesen. Dieser Hinweis fehlt in der Neuauflage von 1977. Im Klappentext heißt es: »Ein Dokument allerersten Ranges, weil der Autor aus den unmittelbaren Eindrücken und Erlebnissen heraus schildert und es kein späterer nach Jahren oder Jahrzehnten verfaßter Rückblick ist.« (Josef Martin Bauer: Die Kraniche der Nogaia. Ukrainisches Tagebuch. München, Berlin: Herbig 1977).
Unterm Edelweiß in der Ukraine. Eine Gebirgs-Division im Kampf gegen Sowjet-Rußland. Herausgegeben im Auftrage eines Generalkommandos von Oberstltn. Dr. Egid Gehring. Zentralverlag der NSDAP. Franz Eher Nachfolger München 1943.
Hubert Lanz kommt aber bereits 1951 frei, er tritt in die FDP ein und wird Berater für militär- und sicherheitspolitische Fragen. Zu Lanz siehe u.a.: Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. Berlin: Christoph Links 2008; Gerhard Schreiber: Kefalonia 1943. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Darmstadt: Primus 2003.
Unterm Edelweiß in der Ukraine, a.a.O., S. 11.
Ebd., S. 75.
Fritz Wöss: Hunde, wollt ihr ewig leben. Klagenfurt: Kaiser Verlag 1971, S. 10. (Die erste Auflage des Romans erschien 1958 im Paul Zsolnay Verlag in Wien.) Der Prolog endet mit einem Gespräch der Hauptfigur Wisse mit dem Autor des ersten Erfolgsromans über die Katastrophe von Stalingrad, Theodor Plievier. »Ich habe Stalingrad von der anderen Seite erlebt«, teilt der Wisse mit. »Ich will ein Buch darüber schreiben … in deutscher Sprache, auch für deutsche Menschen!« (Ebd., S. 22).
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 29. Januar 1968.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 19. Oktober 1955.
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee, a.a.O., S. 250.
Heinrich Gerlach: Durchbruch bei Stalingrad, a.a.O., S. 256ff.
Ebd., S. 260.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 26. September 1953.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 13. Oktober 1953.
Siehe Bodo Scheurig: Verräter oder Patrioten. Das Nationalkomitee »Freies Deutschland« und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943–1945. Berlin, Frankfurt/M.: Propyläen 1993, S. 113.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 22. April 1953. Für Heinrich Gerlach ist es selbstverständlich, dass er zu diesem Zeitpunkt auch an Gedenkfeiern für Heimkehrer teilnimmt. So am 22. Oktober 1953: »Heute Abend ›HEIMKEHRER-GEDENK-FEIER‹ in unserer Aula. (…) Der Verbandsvors. Oldenburg. u. ein frischer Heimkehrer sprachen sehr gut. Die Spitzen der Behörden waren da, sonst aber die Aula leider nicht voll. Schade!«
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 22. April 1955.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 10. September 1955.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 14. September 1955. Am 22. April 1957 heißt es: »7 Jahre bin ich jetzt zu Hause, genauso lange, wie ich in Gefangenschaft war.«
Siehe das spannende Radio-Feature von Arthur Dittlmann: »So weit die Füße tragen«. Eine Lange Nacht über Dichtung und Wahrheit eines Welterfolges. Deutschlandfunk, 17. Dezember 2011 (http://www.deutschlandfunk.de/so-weit-die-fuesse-tragen.704.de.html, letzter Zugriff: 5. September 2016).
Siehe S. Fischer: Der Schnee von gestern. In: Süddeutsche Zeitung, 23. März 2010. Als 2001 die Anonymität des hinter der Geschichte stehenden Cornelius Rost (1919–1983) aufgehoben wird, stellt sich heraus, dass dieser bereits am 28. Oktober 1947 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist, zu einem Zeitpunkt also, als er eigentlich noch in einem sibirischen Bergwerk in einem Arbeitsbataillon hätte sein sollen.
Christian Adam: Der Traum vom Jahre Null, a.a.O., S. 150.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 22. April 1956.
Was wird gelesen? In: Spiegel, Nr. 16/18. April 1962, S. 86.
Kultur. Bestseller. In: Spiegel, Nr. 14/04. April 1962, S. 21.
Das Tagebuch ging um die Welt, es wurde in mehr als 50 Ländern publiziert, als Theaterstück wiederholt auf die Bühne gebracht, als Fernsehspiel und Kinofilm gezeigt.
Das Tagebuch der Anne Frank. 12. Juni 1942–1. August 1944. Frankfurt/M.: Fischer Verlag 1955, S. 203.
Ebd., S. 167.
Theodor W. Adorno: Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit (1959). In: Ders. (Hg.): Eingriffe. Neun kritische Modelle. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1963. S. 125–147, hier S. 143; vgl. dazu Rüdiger Steinlein: Der Nationalsozialismus als Thema der deutschen Kinder- und Jugendliteratur (1945–1995). Anmerkungen und Beobachtungen. In: »Ehe alles Legende wird.« Die Darstellung des Nationalsozialismus in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur (1945–1995). Begleitheft zur Ausstellung. Berlin 1995, S. 6–26. Siehe auch Carsten Gansel: »Einem Kind wäre schon ein einziges Opfer als Anblick zuviel gewesen.« Der Nationalsozialismus als Gegenstand in der Literatur für Kinder und Jugendliche. In: Norman Ächtler/Monika Rox-Helmer (Hrsg.): Zwischen Schweigen und Schreiben. Interdisziplinäre Perspektiven auf zeitgeschichtliche Jugendromane von Kirsten Boie und Gina Mayer. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2013, S. 17–42.
Siehe Robert G. Moeller: War Stories: The Search for a Usable Past in the Federal Republic of Germany, Berkeley, Los Angeles 2001, S. 16. Vgl. Norman Ächtler: Das Lager als Paradigma der Moderne – Der Kriegsgefangenendiskurs in der westdeutschen Nachkriegsliteratur (1946–1966). In: DVjs 87,2 (2013). S. 264–294.
Jörg Echternkamp: Soldaten im Nachkrieg. Historische Deutungskonflikte und westdeutsche Demokratisierung 1945–1955. Oldenbourg: De Gruyter 2014.
Ursula Heukenkamp: Fahnenflucht und Vaterlandsverrat? Erwiderung auf Günter Hartung. In: Zeitschrift für Germanistik 10/1989, S. 470–476, hier S. 472.
Siehe VdA (Hrsg.): Kriegsgefangenschaft als Erlebnis und Aufgabe, Göppingen 1953.
Siehe Scharnhorst Buchkameradschaft (Hg.): Der Zweite Weltkrieg im Buch. Die lieferbaren Werke deutscher Sprache über Krieg, Gefangenschaft, Heimkehr nach Zeit, Ort und Truppe in systematischer Gliederung. Heidelberg: Kurt Vowinckel Verlag 1958. In dem Bändchen sind über 400 Titel verzeichnet. Der Verlag publizierte in den 1950er Jahren Erinnerungen von Wehrmachtsangehörigen und zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges.
26. Oktober 1950: Erklärung des Bundeskanzlers Adenauer in der 94. Sitzung des Deutschen Bundestages zum Gedenktag für die deutschen Kriegsgefangenen. In: Stenogr. Berichte 1. Deutscher Bundestag. Bd. 5, S. 3495f. (http://www.konrad-adenauer.de/dokumente/erklaerungen/kriegsgefangene, letzter Zugriff: 3. September 2016).
Ebd.
Ebd.
Diese Kommission unter der Leitung des Historikers Prof. Dr. Erich Maschke legte 22 Bände zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges vor. Das Vorhaben selbst kam erst 1974 zum Abschluss. Siehe u.a.: Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Bd. VII: Kurt W. Böhme: Die Deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand. Eine Bilanz. Bielefeld: Gieseking Verlag 1966. Zur Arbeit der Kommission siehe u.a. die Einleitung von Wolfgang Benz. In: Ders./Angelika Schardt (Hg.): Kriegsgefangenschaft. Berichte über das Leben in den Gefangenenlagern der Alliierten von Otto Engelbert, Kurt Glaser, Hans Jonitz und Heinz Pust. München: R. Oldenbourg 1991, S. 7–16. Benz verweist darauf, dass die Bände aus diplomatischen Gründen nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich waren und bis Anfang der 1970er Jahre »Nur für den Dienstgebrauch« freigegeben wurden (ebd., S. 10).
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 13. September 1957.
Ebd., 14. September 1957. So kritisch er Adenauer gegenübersteht, so deutlich lehnt er die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion ab.
Martin Sabrow: Den Zweiten Weltkrieg erinnern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 36–37/2009, S. 14–21, hier: S. 18.
Siehe dazu die profunde Arbeit von Norman Ächtler: Generation in Kesseln. Das Soldatische Opfernarrativ im westdeutschen Kriegsroman 1945–1960. Göttingen: Wallstein Verlag 2013. Vgl. auch meine Darstellung: Nach 70 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück, a.a.O., S. 552ff.
Neue Presse, Coburg, 16. August 1949.
Konrad H. Jarausch/Martin Sabrow: »Meistererzählung« – Zur Karriere eines Begriffs. In: Dies. (Hg.): Die historische Meistererzählung: Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2002, hier: S. 16, 17, 21.
Heinrich Gerlach: Die verratene Armee. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1957, S. 86, 318.
In der im Gefangenenlager geschriebenen Urfassung Durchbruch bei Stalingrad sind die Momente des Untergangs, der Opferung wie auch der Wandlung weitaus zurückhaltender fixiert. In der nach der Rückkehr zwischen 1951 und 1956 neu geschriebenen zweiten Variante liefert der im Kessel erfahrene Verlust alles Menschlichen die Voraussetzung, um den neuen Weg »in Demut zu gehen« (ebd., S. 457).
Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte. In: Ders.: Allegorien kultureller Erfahrung. Ausgewählte Schriften 1920–1940. Hrsg. von Kleinschmidt, Sebastian. Leipzig: Reclam Verlag 1984, S. 164.
Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis. Frankfurt/M.: Fischer 1985, S. 55. Siehe dazu Carsten Gansel (Hg.): Gedächtnis und Literatur in den ›geschlossenen Gesellschaften‹ des Real-Sozialismus zwischen 1945 und 1989. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007. Vgl. auch die Ergebnisse des Gießener Sonderforschungsbereiches 434 »Erinnerungskulturen« in der von Jürgen Reulecke und Birgit Neumann herausgegebenen Reihe ›Formen der Erinnerung‹. Siehe in diesem Rahmen u.a. auch: Astrid Erll/Ansgar Nünning (Hrsg.): Medien des kollektiven Gedächtnisses. Konstruktivität, Historizität, Kulturspezifizität. Berlin, New York: De Gruyter 2004.
Martin Sabrow: Den Zweiten Weltkrieg erinnern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 36–37/2009, S. 14–21, hier: S. 15/16.
»Holocaust«: Die Vergangenheit kommt zurück. In: Spiegel, 29. Januar 1979, Heft 5/1979, S. 17–28, hier: S. 17.
Vgl. ebd., S. 20. Zehn Jahre später markierte Bundespräsident Roman Herzog ebenfalls eine Zäsur, als er in seiner Rede zum 8. Mai 1945 die Befreiung von Auschwitz zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus machte.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 8. Mai 1985.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 419.
Ebd., S. 419.
Siehe die Dokumentation der Rede von Richard von Weizsäcker auf der Website des Bundespräsidenten: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Richard-von-Weizsaecker/Reden/1985/05/19850508_Rede.html (letzter Zugriff: 11. September 2016). Siehe aktuell auch: Katrin Hammerstein/Birgit Hofmann, »Wir […] müssen die Vergangenheit annehmen« – Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985. In: Deutschland Archiv, 18. Dezember 2015, Link: www.bpb.de/217619
Walter Ulbricht: Das Programm der antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Rede auf der ersten Funktionärskonferenz der KPD Groß-Berlin, 25. Juni 1945. In: Ders.: Die Entwicklung des volksdemokratischen Staates. 1945–1948. Berlin 1959², S. 21. Wichtig ist auch, dass er die Einsicht in die Schuld als zentrale Voraussetzung für einen demokratischen Staat sieht: »Die Erkenntnis dieser Schuld ist die Voraussetzung dafür, dass unser Volk endgültig mit dem reaktionären Vergangenen bricht und entschlossen einen neuen Weg geht.« (Ebd., S. 19).
Georgi Dimitroff: Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale im Kampf für die Einheit der Arbeiterklasse gegen den Faschismus. Bericht auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale. In: Ausgewählte Schriften in drei Bänden. Bd. 2. Berlin: Dietz Verlag 1958, S. 523–625, hier: S. 525.
Ebd.
Vgl. dazu bereits: Herfried Münkler: Das kollektive Gedächtnis der DDR. In: Dieter Vorsteher (Hrsg.): Parteiauftrag: Ein Neues Deutschland. Bilder, Rituale und Symbole der frühen DDR. München, Berlin 1997, S. 458–468.
Olaf Groehler: Der Umgang mit dem Holocaust in der DDR. In: Rolf Steininger (Hrsg.): Der Umgang mit dem Holocaust. Europa – USA – Israel. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 1994, S. 233–245, hier S. 241.
Elisabeth Domansky: Die gespaltene Erinnerung, In: Manuel Koeppen (Hrsg.): Kunst und Literatur nach Auschwitz. Berlin: Erich Schmidt Verlag 1993, S. 182f.
Walter Benjamin: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Ders.: Schriften, Bd. I1, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1974, S. 125. Siehe dazu auch die Arbeiten von Stefanie Golisch: Uwe Johnson. Hamburg: Junius 1994 oder Ulrich Fries: Uwe Johnsons »Jahrestage«. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1990.
Bodo Scheurig: Verräter oder Patrioten. Das Nationalkomitee »Freies Deutschland« und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943–1945. Berlin, Frankfurt/M.: Propyläen 1993 (überarbeitete und ergänzte Neuausgabe der 1960 unter dem Titel Freies Deutschland erschienenen Erstausgabe). Zu den Auseinandersetzungen siehe u.a.: Peter Steinbach: Widerstand im Widerstreit. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Erinnerung der Deutschen. Paderborn: Schöningh 2001; Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Der deutsche Widerstand gegen den NS-Staat 1933–1945. Frankfurt/M.: Fischer 2006; Ders.: »Stachel im Fleisch der deutschen Nachkriegsgesellschaft«. Die Deutschen und der Widerstand. In: Aus Politik und Zeitgeschichte B 28/1994, S. 3–14.
Den Auftrag, in der Gedenkstätte den gesamten Widerstand gegen Hitler zu dokumentieren, hatte 1993 der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Richard von Weizsäcker, gegeben. Franz Ludwig Graf von Stauffenberg, ein Sohn des Hitler-Attentäters Claus Graf Schenk von Stauffenberg, forderte eine Entfernung von beiden Organisationen, weil sie unter Führung von Exilkommunisten wie Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht im Gegensatz zu seinem Vater eine totalitäre Diktatur angestrebt hätten. Auch der damalige Bundesverteidigungsminister Volker Rühe war gegen die Aufnahme. Daraufhin votierte eine Gruppe ehemaliger Widerstandskämpfer und Hinterbliebener von Opfern der Nazi-Diktatur – darunter Freya von Moltke, Detlef Graf von Schwerin, Inge Aicher-Scholl, Hans Coppi – in einem offenen Brief für die Darstellung des Widerstandes in seiner ganzen Breite. Siehe Peter Reichel: Schwarz-Rot-Gold: Kleine Geschichte deutscher Nationalsymbole nach 1945. München: C.H. Beck 2005. Der Spiegel brachte einen Beitrag zur Auseinandersetzung unter der Überschrift »Wem gehört der Widerstand?« Das Stauffenberg-Attentat und die Last der Vergangenheit. In: Spiegel, 11. Juli 1994, 28/1994.
Martin Sabrow: Den Zweiten Weltkrieg erinnern, a.a.O., S. 20.
Siehe Carsten Gansel: ›Blinde Flecke‹, nachholende Bekenntnisse und Archivfunde als Aufstörung – Erwin Strittmatter und das Gedächtnis. In: Ders./Matthias Braun (Hg.): Es geht um Erwin Strittmatter oder Vom Streit um die Erinnerung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, S. 17–38.
Ulrich Beck: Auschwitz als Identität. Gedanken zu einem deutschen Alptraum. In: Süddeutsche Zeitung, 27. Januar 1995, S. 13. Siehe dazu auch die öffentliche Diskussion, die sich 50 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz mit der Frage beschäftigte, wie und auf welche Weise man gedenken könne. So etwa auch der Beitrag von Heiko Flottau: Wie gedenken? Fünfzig Jahre nach der Befreiung. Auschwitz ist unfaßbar. In: Süddeutsche Zeitung, 21./22. Januar 1995 (Feuilleton-Beilage), Nr. 17.
Sigrid Löffler: Laudatio auf den Uwe-Johnson-Preisträger 1997 Marcel Beyer. In: Carsten Gansel/Nicolai Riedel (Hg.): Internationales Uwe-Johnson-Forum 7. Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang 1998, S. 253–260, hier S. 253.
Ebd.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 543.
Gerlach war im April 1948 aus dem Hauptlager 190 in Wladimir in das Hospital überstellt worden. Vgl. Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 461ff.
Heinrich Gerlach: Hans aus Lück (Lyck). Band 2. unv., S. 5/6.
Siehe u.a. Norbert Frei: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. München: Verlag C.H. Beck 1996.
Heinrich Gerlach: Hans aus Lück. Band 2, a.a.O., S. 6.
Ebd.
Gerlach, Heinrich: Landesarchiv Berlin. B Rep. 031-01-02, Nr. 8852, Blatt 00021.
Ebd., Blatt 00004.
Ebd., Blatt 00010.
Ebd., Blatt 00014.
Leumundszeugnis von Kurt Feyer vom 11. Juni 1950. In: Ebd., Blatt 00017–00018.
Leumundszeugnis von Oskar Scharbow vom 12. Juni 1950. In: Ebd., Blatt 0019–0020.
Beschluss der Entnazifizierungskommission vom 7. August 1950, ebd., Blatt 00002.
N.N.: Ich bitte erschossen zu werden. In: Spiegel, Heft 5/1949, 29. Januar 1949, S. 15.
Philipp Humbert: Ich bitte erschossen zu werden. Schluß des Berichts. In: Spiegel, Heft 11/1949, 12. März 1949, S. 20.
Ebd.
Ebd., S. 21.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 190.
Albrecht Mertz von Quirnheim gehörte zum engsten Kreis um Claus Graf Schenk von Stauffenberg und wurde gemeinsam mit ihm, General Olbricht und Werner von Haeften in der Nacht des 20. Juli 1944 im Hof des Bendlerblocks standrechtlich erschossen. Siehe zum »Brief an Ali« auch Sigrid Wagner-Korfes: Weimar – Stalingrad – Berlin. Das Leben des deutschen Generals Otto Korfes. Berlin: Verlag der Nation 1994, S. 137–144. Die Darstellung zu Korfes betont, dass dieser eine »gewisse Euphorie« erkennen ließ und er den Brief in dieser Form »aus freien Stücken« formuliert habe (S. 141f.).
Otto Korfes: Brief an einen Freund. Herrn Dr. Alexander K., Professor der neueren Geschichte. In: Freies Deutschland, Nr. 2, 9. Januar 1944, S. 4.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 327.
Ebd., S. 517.
Rudolf Augstein: Brief der Redaktion. In: Spiegel 21/1949 vom 19. Mai 1949.
Harlan war in einem Entnazifizierungsverfahren zunächst als »Entlasteter« eingestuft worden. 1949/1950 kam es in Hamburg auf Antrag der VVN zu einem Schwurgerichtsverfahren, bei dem erneut und trotz Revision ein Freispruch das Ergebnis war.
Personalien. In: Spiegel, 31/1950 vom 5. August 1950.
Personalien: Dr. Walter Wilimzig. In: Spiegel, 39/1950 vom 27. September 1950.
Personalien: Walter Wilimzig. In: Spiegel, 29/1951 vom 18. Juli 1951.
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Wolfenbüttel unter: Urteil Bd. 8: Strafsache gegen den früheren Regierungsrat Dr. jur. Walter Wilimzig. Rechtskräftig seit 12. Juli 1951 in Verbindung mit dem Urteil des 4. Strafsenats des Bundesgerichtshofs vom 12. Juli 1951, B. IX. Die Unterlagen finden sich unter der Signatur des Vorgangs: NLA WO 1062 Nds. ZG. 50/1991 Nr. 1–17.
Das Studium der umfangreichen Prozessakten zeigt allerdings, dass im Jahre 1963 das Landgericht Göttingen der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte 9 Bände Strafakten im Fall des Walter Wilimzig zur Verfügung gestellt hat. Am 12. Juli 1963 sendet die Kommission die Akten an die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Göttingen zurück.
Siehe den Strafantrag von Karl-Reiner Schumacher. In: NLWA WO 1062 Nds. ZG. 50/1991, Nr.1.
Ebd.
Curt Bondy an Eugen Kogon, 28. Juni 1950. In: Ebd., Nr. 1. Abschließend bittet Bondy um Unterstützung für Wilimzig und notiert, dass er selbst Bedenken habe, »in einem politischen Prozess in Deutschland aufzutreten, da ich amerikanischer Staatsbürger und Jude bin«. (Ebd.)
»Der ›Politruck von Jelabuga‹ vor Gericht. Arbeiten – verrecken – verscharrt werden«. In: Stern, Heft 48, 26. November 1950. Die 6 Fotos im Stern-Bericht stammen von Klaus Sasse, der damals aus Furcht vor Verfolgung durch den sowjetischen Geheimdienst seinen Namen nicht preisgibt. Siehe dazu den erst 2007 erschienenen Band: Klaus Sasse: Bilder aus russischer Kriegsgefangenschaft. Erinnerungen und Fotos aus Jelabuga und anderen sowjetischen Lagern 1945–1949. Münster/New York/München: Waxmann 2007.
Siehe dazu Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Wolfenbüttel: 1962 Nds. ZG. 50/1991 Nr. 1–17, Urteil Bd. 8: Strafsache gegen den früheren Regierungsrat Dr. jur. Walter Wilimzig. Rechtskräftig seit 12. Juli 1951 in Verbindung mit dem Urteil des 4. Strafsenats des Bundesgerichtshofs vom 12. Juli 1951, Bd. IX Bl. 21. Für den Hinweis auf das Urteil danke ich Hanns-Peter Bruchhäuser. Siehe auch Ders.: Heinrich Abel. Eine deutsche Karriere, Magdeburg: Mitteldeutscher Wissenschaftsverlag 2009, S. 475f.
Spiegel 29/1951 vom 18. Juli 1951. In der Notiz heißt es: »DER SPIEGEL hatte in seiner Serie ›Ich bitte erschossen zu werden‹ Wilimzigs Vergehen geschildert und dadurch das Verfahren ausgelöst.« (Ebd.)
In der Bundesrepublik gab es bis 1955 etwa 100 Prozesse, die fast ausschließlich gegen Personen geführt wurden, die in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in der Bewegung »Freies Deutschland« aktiv waren, danach sogenannte Antifa-Schulen besuchten und in den Lagern bevorzugt in der Selbstverwaltung eingesetzt waren. Zu beachten ist auch, dass es Mitte der 1950er Jahre Verfahren gegen Mitglieder der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft gibt, die als kommunistische Tarnorganisation gilt. Die Angeklagten waren der Gesellschaft in der Kriegsgefangenschaft oftmals im Rahmen der Antifa-Arbeit beigetreten. Siehe dazu Andreas Hilger: Deutsche Kriegsgefangene und die Erfahrung des Stalinismus. In: Jürgen Zaruski (Hg.): Stalin und die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. München: Oldenbourg Verlag 2006. Stalin, S. 111–130, hier: S. 127.
N.N.: Kameraden-Schinder. Die Prügel war vernünftig. In: Spiegel, 34/1955 vom 17. August 1955, S. 18.
Siehe: Sina Kühnel/Hans Markowitsch: Falsche Erinnerungen. Die Sünden des Gedächtnisses. Heidelberg: Spektrum 2009; Harald Welzer: Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung. München: C.H. Beck 2002. Siehe auch Carsten Gansel: »Blinde Flecke«, nachholende Bekenntnisse und Archivfunde als Aufstörung? Erwin Strittmatter und das Gedächtnis. In: Ders./Matthias Braun (Hg.): Es geht um Erwin Strittmatter oder Vom Streit um die Erinnerung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, S. 17–38.
N.N.: Kameraden-Schinder, a.a.O., S. 18.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 20. Juni 1956.
Heinrich Gerlach: Tagebuch, 16. Oktober 1956.
NLA WO 1062 Nds. ZG. 50/1991. Nr 11.
Rolf Bossi hat zahlreiche Prominente in Strafprozessen vertreten, darunter auch Ingrid van Bergen, die ihren Lebensgefährten erschossen hatte. Siehe: Fall Ingrid van Bergen: »Tötung auf Zeit«. In: Spiegel, 8/1977 vom 14. Februar 1977.
Rundbrief Nr. 1, 15. August 1950. Den Rundbrief hat mir Hanns-Peter Bruchhäuser zur Verfügung gestellt. Siehe dazu auch seine Monographie zu Heinrich Abel: Hanns-Peter Bruchhäuser: Heinrich Abel. Eine deutsche Karriere, a.a.O., S. 482.
Ebd.
Heinrich Gerlach: Odyssee in Rot, a.a.O., S. 332.