Lorna Byrne, geboren und aufgewachsen in Irland, kann seit frühester Kindheit Engel sehen und mit ihnen kommunizieren. Seit sie 2008 das erste Mal mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit ging, erreichte ihre Botschaft Millionen von Lesern in der ganzen Welt. Ihre Werke, darunter »Engel in meinem Haar« und »Himmelspfade«, wurden in 30 Sprachen übersetzt. Lorna Byrne ist Mutter von vier Kindern und lebt in Irland. Ihr erstes Kinderbuch ist ein familiäres Gemeinschaftsprojekt, für das ihre Tochter Aideen Byrne die ausdrucksstarken Illustrationen beisteuerte.

LORNA BYRNE
MIT ILLUSTRATIONEN VON AIDEEN BYRNE

Lieber Schutzengel, pass auf mich auf

Sieben außergewöhnliche Geschichten über Mut,
Liebe und Freundschaft

Aus dem Englischen von Bettina Lemke

Die englische Originalausgabe ist 2020 unter dem Titel »My Guardian Angel, My Best Friend – Seven Stories for Children« bei Coronet, einem Imprint von Hodder & Stoughton, einem Unternehmen der Hachette UK Company, in London, erschienen.

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Deutsche Erstausgabe

© 2022 Arkana, München

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Originalausgabe Copyright © Lorna Byrne and Aideen Byrne 2020

Lektorat: Diane Zilliges

Umschlaggestaltung: ki 36 Editorial Design, München, Daniela Hofner, unter Verwendung einer Layoutvorlage des Originaldesigns

Covermotive: Engel und Kind: © Aideen Byrne; Engel im Hintergrund: © Pobytov / istockphoto; Flügel der Illustrationen: © Freepic; Federn: © mexrix / shutterstock

Illustrationen Innenteil: © Aideen Byrne

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-20685-7
V001

www.arkana-verlag.de

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Dieses Buch ist all den Kindern der Welt gewidmet,
die das Flüstern ihres Schutzengels hören.

Inhalt

Vorwort von Aideen Byrne

Jacob und Rebecca

Grashüpfer

Eine Teeparty im Grünen

Die Shoppingtour

Wo ist Snuggles?

Johnny

Können wir ein Haustier haben?

Ein neuer Freund

Die Begegnung mit Trish

Irgendetwas stimmt nicht

Tommy

Suzy

Emma

In der Schule

Die Schuppentür wird gestrichen

Ms Julias Tanzkurs

Die Tanzshow

Cyril

Der Schulausflug

Cyril denkt über das Laufen nach

Mitglied im Sportverein

Cyril feuert sein Team an

Vorbereitung auf das Rennen

Cyrils erstes Rennen

Miley und seine Freunde

Miley hat eine Idee

Vorbereitungen für Samstag

Ein Geschenk für die Natur

Alle helfen mit

Es ist Weihnachten!

Danksagung

Über die Autorin und die Illustratorin

Vorwort von
Aideen Byrne

Liebe Leserinnen und Leser

(und liebe Eltern der Leserinnen und Leser),

viele von euch haben wahrscheinlich frühere Bücher von Lorna Byrne gelesen, bevor sie auf dieses Kinderbuch gestoßen sind. In diesen bisherigen Titeln habt ihr mich unter einem Pseudonym kennengelernt: Megan, Lornas jüngstes Kind. Lorna hat mich nun gebeten, ein Vorwort zu ihrem Kinderbuch zu schreiben und es zu illustrieren. Ich werde Mam in diesem Vorwort Lorna nennen. Und ich möchte auf eine Weise über Lorna sprechen, die all das widerspiegelt, was sie für mich und für euch alle ist.

Sie hat mir berichtet, dass die Engel, einschließlich meines Schutzengels, gesagt haben, ich sei am besten für diese Aufgabe geeignet, weil ich mit dem Glauben an meinen Schutzengel aufgewachsen bin. In einer Welt, die sich häufig über solche Dinge lustig macht, hat Lorna mir erlaubt, daran zu glauben. Das ist im Grunde auch das Ziel dieses Buchs. Es soll Kinder daran erinnern, dass sie einen Schutzengel haben, und ihnen helfen, mit ihrer spirituellen Seite in Verbindung zu bleiben. Lorna war nicht nur meine Mutter, mit allem, was dazugehört, sondern stets auch eine wunderbare Quelle der Spiritualität und ein Vorbild für mich – ebenso wie für viele Menschen auf der ganzen Welt. Ich bin dankbar dafür, etwas von der Weisheit, die sie mir als Kind vermittelt hat, über dieses Buch weitergeben zu können. Ich habe einen besonderen Bezug zur Geschichte von Suzy, die ein Kapitel ausmacht und die ich als Kind häufig gehört habe. Mam hat mir diese Geschichte so oft erzählt, weil ich sie immer wieder darum gebeten habe. Für mich ist Suzy das »Mädchen mit der Gänseblümchenkette«.

Die Geschichten in diesem Buch sind sowohl für Kinder geschrieben, die spirituell sind, als auch für diejenigen, die es nicht sind. Das ist das Wichtigste. Dieses Buch soll Kinder dazu ermutigen, die spirituelle Seite des Lebens wahrzunehmen. Irgendwelche Glaubensvorstellungen sind dabei zweitrangig. Egal, ob du dies also liest (oder dir vorlesen lässt) und an Engel glaubst oder ob du einfach gern etwas über eine magische Welt erfährst, in der Kinder nicht allein sind und an jedem Tag und in jedem Moment Unterstützung bekommen – herzlich willkommen!

Für Lorna und mich war es wichtig, beim Schreiben und Illustrieren dieser Geschichten eine Verbindung zu unserem Selbst aus der Kindheit zu haben und ein Buch zu gestalten, in dem dieser Teil von uns zum Ausdruck kommt. Die Geschichten sind zwar fiktiv, aber sie wurden durch Erlebnisse aus dem realen Leben inspiriert. Wir hoffen, dass du dein Kinderheits-Selbst ebenfalls darin erkennst. Wir wollten kein Buch über Kinder schreiben, die große Abenteuer erleben (obwohl diese natürlich Spaß machen), sondern vielmehr eins, in dem sich stärker das reale Leben widerspiegelt. Jede Geschichte handelt von Kindern, die normale Dinge tun und dabei ihren Schutzengel an ihrer Seite haben.

Sowohl der Titel (der englischsprachigen Originalausgabe) als auch die Illustration auf dem Buchumschlag hängen mit zwei Kindern aus dem realen Leben zusammen. Der Titel wurde von einem kleinen Jungen inspiriert, der ein sehr besonderer Freund von Lorna und unserer ganzen Familie war. Lorna ist diesem kleinen Jungen zum ersten Mal bei einer ihrer Veranstaltungen begegnet. Er hatte ihr Buch Engel in meinem Haar gelesen und war mit seinen Eltern aus dem Krankenhaus zu dem Event angereist, weil er Lorna gern persönlich begegnen wollte. Lorna bemerkte ihn sofort, da er offensichtlich krank war und an vielen medizinischen Geräten hing. Die Engel wiesen Lorna an, die Aufmerksamkeit des Publikums nicht auf ihn zu lenken, aber Lorna konnte nicht verstehen, warum die Leute diesen kleinen Jungen kaum beachteten. Als es nach dem Vortrag an der Zeit für den Fragen-und-Antworten-Teil war, stand der Junge auf und sagte: »Mein Schutzengel ist mein bester Freund.« Im Gegensatz zu vielen anderen im Publikum zweifelte und zögerte er nicht, als es darum ging, dies zuzugeben und offen auszusprechen. Ich weiß, dass Lorna euch in der Zukunft mehr über diesen besonderen kleinen Jungen berichten möchte, sobald sie dazu in der Lage ist. Für den Moment haben wir den Titel dieses Buchs im Gedenken an ihn ausgewählt (in der deutschsprachigen Ausgabe wurde er nur ein klein wenig angepasst). Ich bin froh, dass er in unser Leben gekommen ist, selbst wenn es nur für eine kurze Zeit war, und ich finde Trost darin, dass er nun bei Gott und all den Engeln ist und Frieden gefunden hat. Als jemand, der bereits geliebte Menschen verloren hat und daran glaubt, dass sie in Frieden bei Gott sind und dass sie manchmal in unserer Nähe sind und uns unterstützen, habe ich stets das Gefühl, dass die Hinterbliebenen die größte Anteilnahme benötigen. An Noahs Familie und Freunde gewandt möchte ich sagen: Wir lieben euch.

Die Illustration auf dem Buchumschlag bezieht sich auf meine Kindheit. Wenn ihr andere Bücher von Lorna gelesen habt, wisst ihr wahrscheinlich, dass mein Vater gestorben ist, als ich vier Jahre alt war. Wenn Lorna fort war, um zu arbeiten, und meine Brüder und Schwestern ebenfalls nicht zu Hause waren, hat sich Daddy (ich habe ihn nie anders genannt, und das nun zu ändern käme mir falsch vor) um mich gekümmert. Nach seinem Tod erzählte unsere Nachbarin, sie habe gesehen, wie mein Vater mich im Garten auf der Schaukel anschubste, und das zu einer Zeit, als er bereits sterbenskrank war und nur noch ein paar Tage zu leben hatte. Das war eine unglaubliche Leistung für jemanden, der so nah an der Pforte des Todes stand. Lorna hat mir gesagt, dass die Engel, einschließlich seines Schutzengels, ihm dabei halfen, aus dem Bett aufzustehen und mich auf der Schaukel anzuschubsen. Für mich war es stimmig, ihn in diesem Buch zu würdigen, wohl deshalb, weil ich bei diesem Projekt so viel an meine Kindheit gedacht und viele Abende mit Lorna darüber gesprochen habe. Es hat mich dazu inspiriert, eine Verbindung zu dieser Phase meines Lebens herzustellen, da Erwachsene Kinder häufig so sehen, als hätten sie keine Angst, als seien sie unzerstörbar. Die Erinnerung an meine eigene Kindheit zeigt mir, dass dies nicht immer der Fall ist. Wir hoffen, dass diese Geschichten euch, den Kindern, helfen werden, mutig zu sein.

Aideen im Alter von etwa fünf Jahren auf der Schaukel im Garten.

Ich weiß, dass sich viele Eltern und andere, die sich eng mit Kindern verbunden fühlen, seit Langem wünschen, dass Lorna ein Kinderbuch veröffentlicht. Ich bin vielen dieser Menschen begegnet. Wenn ich nun zu diesen und generell zu anderen Erwachsenen spreche, möchte ich zum Ausdruck bringen, dass dieses Buch vor allem eines beabsichtigt: Es soll jedes Kind, das es liest oder daraus vorgelesen bekommt, daran erinnern, dass es einen Schutzengel hat. Lorna spricht häufig davon, dass alle kleineren Kinder Engel sehen können, besonders ihren Schutzengel. Ich frage mich, wie viele Freunde, die wir uns »ausdenken«, in Wirklichkeit Schutzengel sind. Unsere heutige Lebensweise treibt den Kindern eine solche Spiritualität aus. Aber Eltern sollten keine Angst davor haben, ihre Kinder an ihre Schutzengel glauben zu lassen. Diese Überzeugung kann sie schließlich ihr ganzes Leben lang unterstützen – so wie es bei mir der Fall war. Als Kind habe ich nie daran gezweifelt, einen Schutzengel zu haben. Ich erinnere mich daran, wie viel ich mit ihm gespielt habe. Vielleicht kann dieses Buch Kindern helfen, sich genauso an ihren Schutzengel zu erinnern und sich dessen Präsenz bewusst zu machen. Und vielleicht wird es eine ähnliche Wirkung auch auf Erwachsene haben. Die Spiritualität verleiht uns eine Stärke, auf die wir uns im Leben häufig stützen müssen. Zu leben – uns zu entfalten – ist leichter, wenn wir nicht allein sind, wenn wir geliebt und unterstützt werden.

Ein weiterer Punkt, auf den ich aufmerksam machen möchte, ist Lornas Legasthenie. Ich bewundere sie stets enorm dafür, dass sie so viele wunderbare Bücher geschrieben hat, die internationale Bestseller geworden sind, und das trotz ihrer Legasthenie und ihrer mangelnden Bildung. In den Fünfzigerjahren wurde die Legasthenie in Irland nicht richtig erkannt und bewertet, daher galt Lorna als »zurückgeblieben«. Eine Schulbildung wurde ihr ab dem Alter von ungefähr zehn Jahren verwehrt. Selbst wenn ihr sonst nichts aus diesem Buch für euch herausziehen solltet, so macht euch die Tatsache bewusst, dass es von einer Frau mit einer Lernschwäche geschrieben wurde, die nur ein paar Jahre zur Schule gegangen ist. Wir wissen, dass wir häufig auf Hürden stoßen, wenn wir unsere Träume verwirklichen und ein Leben führen möchten, das sinnhaft ist, uns Freude macht und voller Liebe ist. Manche dieser Hürden können wir kontrollieren, andere sind außerhalb unserer Kontrolle. Ich hoffe, dieses Buch hilft euch, das Licht der Hoffnung zu sehen, das sich vor euch befindet.

Ich hatte große Angst davor, mich durch das Schreiben dieses Vorworts und durch die Illustrationen der Geschichten verwundbar zu machen. Beim Schreiben bekam ich plötzlich Panik. Zum Teil lag das daran, dass ich zusätzlich zu meinem Vollzeitjob mit diesem Projekt jonglierte, während wir uns inmitten einer Pandemie befanden. Aber es lag auch an all der Verunsicherung, die damit einhergeht, einen Teil von sich selbst öffentlich zu machen. Lorna half mir, mich daran zu erinnern, dass es einen guten Grund dafür gab, mich dem Vorwort und den Illustrationen in diesem Buch beherzt zu widmen: Ich habe es für die Kinder getan. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind von anderen drangsaliert wurde und Angst davor hatte, auf einer Bühne zu tanzen. Ich weiß, wie es ist, wenn man krank und isoliert ist (meine Erfahrung war allerdings ganz anders als die von Suzy, und ich versuche jeden Tag dankbar für das zu sein, was ich habe). Ich erinnere mich zudem daran, wie viele Sorgen ich mir um meine Mutter gemacht habe. Die Liste der Dinge, die ich auf den Seiten dieses Kinderbuchs wiedererkenne und zu denen ich einen Bezug habe, ließe sich noch weiter fortsetzen.

Kinderbücher haben mir nie gefallen. Als ich noch ziemlich klein war, habe ich bereits Bücher für Erwachsene gelesen. Zum Teil, weil ich schon sehr gut lesen konnte, aber auch, weil ich mich selbst in den Geschichten für Kinder nicht wiedergefunden habe. Ich hoffe, dieses Buch ergänzt eine wachsende Sammlung von Kindergeschichten, die auf dem realen Leben von Kindern basieren und sie ermutigen und fördern.

Es war mir ein Anliegen, den Schutzengel jedes Kindes in diesem Buch authentisch darzustellen. Wir neigen meiner Meinung nach fälschlicherweise dazu, uns Engel so vorzustellen, wie sie in traditionelleren, sakralen Darstellungen gezeigt werden. Sicherlich wisst ihr, welche Art ich meine. Aber Lorna zeigt uns, dass die Engel eine menschenähnliche Gestalt annehmen, um uns zu trösten. Wenn ein Kind seinen Schutzengel sieht, erscheint ihm dieser häufig als Mensch, aber vielleicht mit farbenfroher Kleidung, einer interessanten Frisur … und möglicherweise zum Spaß mit Flügeln. Lorna hat mir gesagt, dass die Erscheinung unseres Schutzengels häufig etwas widerspiegelt, das wir brauchen. Wenn wir stark sein müssen – ob mental oder körperlich –, könnte unser Schutzengel wie ein Krieger aussehen. Wenn wir uns mehr mit unserer femininen oder maskulinen Seite verbinden sollten, könnte unser Engel entsprechend widerspiegeln, was wir am meisten brauchen. Vielleicht nimmt er manchmal auch eine Gestalt an, die uns darauf aufmerksam macht, was wir akzeptieren sollten – oder woran wir arbeiten müssen. Lorna sagt, dass meiner gern so tut, als würde er sich die Haare raufen … Das macht er, weil ich daran arbeiten sollte, präsent zu sein und mich an herausfordernden Tagen nicht von Angst und Panik übermannen zu lassen.

Ich hoffe, dass ich spirituell inspiriert war und dass mein Herz in meinen Illustrationen spürbar wird. Ich habe mein Bestes versucht, um den Schutzengel jedes Kindes auf eine authentische, lebenswirkliche Art und Weise darzustellen und das Wesentliche in die Illustrationen einfließen zu lassen. Meine Kunst war für mich stets etwas Wertvolles, und es kommt mir nun so vor, als würde ich einen jungen Vogel zum ersten Mal fliegen lassen. Ich hoffe, es bereitet dir Freude, wenn er bei dir vorbeiflattert.

Alles Liebe,

Aideen