Systemfehler

Barack Obama

Um die Zivilisation in die Knie zu zwingen, braucht es keine Bomben, keine Raketen.

Am Anfang vom Ende steht eine Computertastatur.

Er weiß das. Eifrig tippt er Buchstaben, Zahlen und Zeichen. Es ist, als schriebe er eine Geschichte – nur in einer seltsamen Sprache. Die Mikroprozessoren verwandeln die elektrischen Impulse jedes Tastendrucks nach und nach in Befehle und bauen daraus eine digitale Gestalt.

Wie Gott erschafft er gerade etwas Neues: ein künstliches Lebewesen, einen Golem. Ein Virus.

Es ist ein Rausch, er fühlt sich wie der Allmächtige. Er ist Gott.

Auf seinen Befehl hin wird sein Geschöpf Chaos, Tod und Zerstörung auslösen.

Wenn die Zeit kommt, wird er es erwecken.

Mit einem Klick schickt er das Virus auf die Reise. Von seinem Rechner fließen die verschlüsselten Befehle als digitale Impulse über ein Kabel zu einem Computer-Internetknoten, der es umgehend in die Weiten des Internets leitet – hinein in Millionen fremde Geräte.

Das dauert nur Sekunden.

Das Wesen fragt nicht, ob es eingelassen wird. Es hat seine eigenen Schlüssel dabei und verschafft sich heimlich Zutritt zu seiner neuen Heimat. Dort nistet es sich tief in die Eingeweide des fremden Gerätes ein, gut versteckt zwischen den anderen Programmen.

Es lauert in einer winzigen Ecke des Speicher-Chips, bis seine Zeit gekommen ist – verborgen und geschützt vor den Blicken der Menschen.

Wenn die Menschen es bemerken, ist es zu spät.

Aschheim

Im Großraumbüro herrschte rege Geschäftigkeit. Einige Mitarbeiter telefonierten oder unterhielten sich, vier von ihnen spielten Tischfußball in einer Ecke, die meisten aber starrten auf ihre Monitore und hämmerten in ihre Tastaturen. Daniel Faber hatte einen kleinen Einzeltisch in der Nähe der Toiletten, seine Kollegen, fast alles junge Männer, saßen nebeneinander an einem roh gezimmerten Holzschreibtisch.

Das ganze Stockwerk war als Loft eingerichtet: Unverputzte Wände, Kabel und Lampen baumelten nackt von der Decke, die Abluftröhren der Klimaanlage zogen sich durch den Raum. An den Wänden hingen Dartscheiben, Plakate von Kinofilmen und Bilder aus Videospielen. Einige wenige Räume waren als Besprechungszimmer und für die Computernetzwerke abgetrennt.

Daniel schaute konzentriert auf seinen Bildschirm, er ordnete die Zielgruppen der neuen Werbekampagne in eine Tabelle. In weitere Spalten trug er die Werbekanäle ein, die die Firma buchen wollte: Internet-Plattformen, Spiele-Diskussionsforen, Auftritte auf Messen, sogar ganz klassische Anzeigen in gedruckten Fachmagazinen waren vorgesehen.

Von seinem Platz aus konnte er den Geschäftsführer in seinem Glasverschlag sehen. Seine Jobbezeichnung lautete Chief Executive Officer, das klang einfach internationaler. Entsprechend warfen die Mitarbeiter im Büro mit englischen Begriffen und Schlagwörtern nur so um sich, als gäbe es für jedes Wort einen Bonus. Und wer Programmierer war und das auch zeigen

Daniel hatte diese Wichtigtuerei nie so recht verstanden. Mit seinen zweiundvierzig Jahren war er der älteste Angestellte bei Furor Games Ltd., älter sogar als der Boss und Hauptaktionär. Daniels offizieller Titel lautete Digital Marketing Manager, und er war als einer von vier Mitarbeitern zuständig für Werbung und die Einführung der neuen Produkte.

Er verwaltete ein gutgefülltes Budget. Schließlich ging es um etwas für das junge Unternehmen: Das neue Game Cyber Nation War sollte alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen und den deutschen Spieleentwickler endgültig in die Weltliga der Internet-Spiele katapultieren, es sollte einen Spitzenplatz erobern, neben den ganz Großen wie Fortnite, World of Warcraft, Counter-Strike oder Call of Duty.

Die Furor Games Ltd., die ihr Hauptquartier in einem Gewerbegebiet am Rande von München hatte, konnte in ihrer fünfjährigen Geschichte bereits einige Erfolge in der Spiele-Gemeinde der sogenannten Online-Challenge-Games feiern. Save the Princess hatte den Laden reich gemacht, War of the Clans war in der Szene berühmt-berüchtigt.

Es war ein hartes Geschäft hinter den Kulissen, ein gnadenloser Kampf um einen weltweiten Milliardenmarkt, um die Aufmerksamkeit der Kunden. Denn die Abonnenten oder Käufer waren längst nicht mehr nur Kinder oder Jugendliche, das musste Daniel bei seinen Verkaufsstrategien berücksichtigen.

Die Deutschen besaßen offenbar eine schier ungebremste Leidenschaft für Computerspiele. Etwa die Hälfte aller Menschen über vierzehn Jahren daddelte regelmäßig oder zumindest gelegentlich in der Freizeit, und rund um den Globus sah

Und der nächste große Coup stand bereits kurz bevor. Eine erste Version von Cyber Nation War war gerade fertiggestellt, ausgewählte Personen sollten das Spiel nun testen – Daniel gehörte wie immer dazu. Er musste sich einen Eindruck verschaffen, um Werbeargumente für den Verkauf finden zu können.

Für gewöhnlich hatte auch sein Sohn Ben dann die Möglichkeit, die Spiele vorab auszuprobieren – obwohl das offiziell nicht erlaubt war. Aber Ben war immer ganz wild darauf, einer der Ersten zu sein, er konnte sich stundenlang in sein Zimmer einsperren, um Runde über Runde vor dem Bildschirm zu hocken. Hin und wieder machte sich Daniel Sorgen, Ben könnte über das Online-Zocken die Schule vernachlässigen. Auf der anderen Seite lieferte ihm Bens Input gute Hinweise für die Vermarktung. Seine praktische Kritik und seine Tipps, wo die Firma noch feilen musste, waren von unschätzbarem Wert.

Daniel schnappte sich seine Tasse und ging zum Kaffeeautomaten. Getränke waren bei Furor Games für die Angestellten gratis, außerdem gab es einen Korb mit frischem Obst und einen mit Schokoriegeln.

Beim Rückweg zu seinem Platz sah er den Programmentwicklern über die Schulter. Sie waren so sehr auf ihre Arbeit konzentriert, dass sie ihn gar nicht bemerkten. Auf den Monitoren erschienen Ausschnitte von künstlichen Landkarten und Konstruktionen einzelner Spielfiguren. Andere wieder schrieben Programmcodes, Zeilen, die auf den ersten Blick aussahen wie Sätze, für den Normalsterblichen aber völlig unverständlich waren. Es wimmelte nur so von Ausdrücken wie #include, void, cout, list, #define und Unmengen von Zeichen wie Sternchen, Schrägstrichen, Klammern oder Punkten.

Insgesamt ergaben die Millionen Codezeilen am Ende das

Auf dem Monitor eines Kollegen fiel ihm ein Fehler in einem Code auf, den dieser gerade schrieb. Er überlegte, ob er darauf hinweisen sollte, er wollte nicht wie ein Besserwisser klingen. Aber letztlich konnte sein Hinweis ja nur helfen. Er gab sich einen Ruck und tippte dem Programmierer auf die Schulter.

«Ja?», rief der junge Mann laut, ohne seine Kopfhörer abzunehmen.

Daniel machte ihm ein Zeichen, dass er mit ihm sprechen wolle, und deutete auf den Bildschirm.

Der Kollege verzog das Gesicht und nahm den Kopfhörer ab. «Was ist? Ich bin beschäftigt, siehst du doch!»

«Entschuldigung.» Er zeigte auf die betreffende Stelle. «Da hast du dich bestimmt vertippt, der Code wird nicht funktionieren.»

«Ach, tatsächlich?» Der junge Mann lehnte sich zurück und sah ihn mitleidig an.

«Ich mein ja nur, als Kollege.»

«Was du nicht sagst, Kollege.» Er hob spöttisch die Augenbrauen. «Wie schön, einen Kollegen wie dich zu haben, du Kollege, du.»

«Ich … ich wollte nur helfen.»

«Weißt du was? Halte andere Menschen einfach nicht vom Arbeiten ab. Ich weiß genau, was ich tue. Warum müsst ihr

«Aber das …»

«Nichts für ungut, aber hiervon verstehst du nichts. Bist ja auch nicht mehr der Jüngste. Also, lass gut sein, kümmere dich um dein Werbezeugs oder was du auch immer machst, das hier ist nicht deine Welt.» Er setzte seinen Kopfhörer wieder auf und wandte sich seinem Bildschirm zu.

Daniel biss sich auf die Zunge, um nicht zu einer deutlichen Antwort auszuholen. Was sollte das schon bringen? Der Kollege hatte ja recht, er war bei Furor Games als Marketing-Experte eingestellt worden und nicht als Softwareentwickler. Von seinen Programmierfähigkeiten wussten die meisten hier nichts, und er hielt sich normalerweise auch zurück, um sich nicht unbeliebt zu machen. Zumal die jüngeren Kollegen eine ganz eigene Auffassung von ihrem Job hatten und sich außerhalb ihres Arbeitsbereichs für wenig interessierten, schon gar nicht dafür, dass er ausgebildeter IT-Spezialist war und durchaus etwas von Programmierung und Softwareentwicklung verstand. Er hatte in Aachen an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Informatik studiert und danach mehrere Jobs bei Softwarefirmen und Beratungsunternehmen für Internet-Sicherheit gehabt.

Damals, vor vier Jahren, war ihm die Stelle bei Furor Games ideal erschienen, um die Spieleentwicklung von allen Seiten kennenzulernen und sich für neue Aufgaben zu empfehlen. Dass er Digital Marketing Manager bleiben würde, hätte er selbst nicht gedacht.

Er seufzte. Es musste sich etwas ändern. Er nahm sich vor, das Thema nicht länger aufzuschieben und endlich mit dem Geschäftsführer darüber zu sprechen.

Er war Lord BloodEater, der große Zerstörer. Mit seiner Feuerwalze drang er in die Höhle ein und verbrannte einen Nezzarin-Ork. Das brachte ihm vier Punkte, die er sofort gegen eine Streitaxt aus Elfenstahl eintauschte.

Hinter einem Felsen lauerte ein doppelköpfiger Höllenhund aus dem Lager der Pil’Resut. Er setzte zum Sprung an. Giftige Dämpfe entwichen den beiden Mäulern, jedes Einatmen wäre tödlich. Lord BloodEater hob seinen Schild, schleuderte dem Tier seinen Dreizack entgegen und traf direkt ins Herz. Mit einem Jaulen zerfiel der Angreifer zu Asche.

Sein Begleiter EarlCombat kämpfte derweil mit einer Kobra, die über einen zeitweiligen Schutzzauber verfügte. Er versuchte mit einer Fackel aus Titanenholz dagegenzuhalten. Aber die Kobra ließ sich damit nicht besiegen, sondern kam näher und näher.

«Schnell, nimm den magischen Spiegel und blende sie», rief Lord BloodEater. «Und dann hack ihr mit dem Schwert den Kopf ab!»

Es funktionierte. Der Kopf flog durch die Luft. Aus der Schlange spritzte grünes Blut.

«Pass auf!»

Zu spät.

Einige Tropfen trafen EarlCombat. Sofort verfärbte sich seine Kleidung, sie fing an zu rauchen.

«Du musst deine Jacke ausziehen, los!», sagte Lord Blood-Eater. «Und schmier dich mit der Salbe aus Hexenwaldkräutern ein.»

«Dann ist mein Vorrat aufgebraucht. Ich hab dann nichts mehr bei der nächsten Wunde.»

«Egal, tu’s.»

«Mach’s einfach.»

EarlCombat behandelte sich mit der Salbe, gleich danach war er wiederhergestellt.

«Das war knapp», sagte er. «Und jetzt?»

«Wir sollten es noch mal versuchen.»

«Wirklich?»

Vor ihnen lag die Sumpfebene Daanveerlan, die zum Herrschaftsgebiet der Flusstrolle gehörte. Die Durchquerung war notwendig, um das nächste Spiel-Level zu erreichen. Einmal waren sie bereits gescheitert und hatten sich zurückziehen müssen.

Die Gefahren waren vielfältig: Sumpf-Olme schnappten nach den Reisenden, versteckte Strudel zogen sie hinab in die Unterwelt.

Und das Schlimmste waren die Dunklen Abgesandten, die Wächter der Ebene, grausam, heimtückisch und im Dienst der Flusstrolle.

Jederzeit konnten sie scheinbar aus dem Nichts auftauchen, mit Netzen und zielgenauen Pfeilen bewaffnet. Sie ernährten sich von den Kadavern der Wildtiere und erholten sich blitzartig von ihren Verletzungen.

«Ben.» Die Stimme kam aus der Ferne.

«Wir sollten zusätzliche Waffen kaufen», sagte Lord Blood-Eater.

«Und einen Schutzmantel, unter den wir im Notfall kriechen können», antwortete EarlCombat.

«Ben, hörst du mich?» Es war seine Mutter.

«Gleich», rief Ben alias Lord BloodEater, tief ins Spiel versunken. EarlCombat und er bezahlten die Waffe und machten sich auf den Weg. Am Anfang glich die Landschaft mehr einer Wüste. Überall waren verdorrte Sträucher und Gräser. Aber schon bald

Die Tür ging auf, und ein Kopf erschien im Türrahmen. «Habt ihr was an den Ohren? Ich hab dich gerufen, Ben.» Seine Mutter klang ungehalten.

«Ja, Mam, einen Moment noch. Moritz und ich wollen nur noch den Spielzug zu Ende bringen.»

«Nichts gleich. Das Essen steht auf dem Tisch.» Sie sah seinen Freund an. «Und du, Moritz, willst du mit uns essen?»

«Danke, aber ich muss gleich nach Hause.» Sein Kumpel sprang auf und sammelte eilig seine Sachen zusammen. «Frier das Spiel ein, wir machen morgen weiter», sagte er.

Ben seufzte. Moritz war sein bester Freund, er war ebenfalls dreizehn Jahre alt, sie besuchten dieselbe Klasse in der Schule. Und er kämpfte mit ihm Seite an Seite als EarlCombat bei War of the Clans.

«Meinetwegen, bis morgen», antwortete Ben.

Moritz verabschiedete sich hastig und drückte sich an Bens Mutter vorbei aus dem Zimmer.

«Wofür hab ich vor meiner Tür das Betreten-verboten-Schild aufgehängt, wenn du dich sowieso nicht daran hältst?», sagte Ben missmutig zu seiner Mutter. «Wir hatten gerade einen so geilen Lauf – und du machst alles kaputt.»

«Du wirst es überleben. Außerdem klebst du schon den ganzen Nachmittag mit Moritz am Bildschirm. Eine Pause tut dir gut. Für heute ist es genug.»

«Du hast überhaupt keinen Respekt vor meiner Privatsphäre. Und wir haben doch Ferien, da kann ich machen, was ich will.»

«Ferien heißt nicht, die ganze Zeit nur in diesem dunklen Loch herumzuhängen.» Sie machte eine unbestimmte Geste in Richtung seines ungemachten Bettes und der auf dem Boden

«Mir gefällt’s aber so.» Ben verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Warum mussten Eltern einen immer bevormunden? Er war schließlich kein kleines Kind mehr.

«Jetzt komm, ich hab Spaghetti gemacht, die werden kalt. Und dein Vater wartet schon.» Seine Mutter verließ das Zimmer.

«Moment noch.» Er sicherte den Spielstand. War of the Clans machte immer noch Spaß, es war eben ein Klassiker der Online-Games, auch wenn die neueren Spiele eine bessere Grafik boten und mehr Auswahl bei den Figuren.

«Und, hast du deinen Rekord schon eingestellt?», begrüßte ihn sein Vater am Tisch. Ben lud sich Nudeln auf den Teller, goss Tomatensoße darüber und streute Parmesan drauf. Sein Vater hatte die eigene Portion schon halb aufgegessen.

Ben schüttelte den Kopf. «Leider haben uns Mam und du mit eurem altmodischen Abendessen-Ritual total aus dem Konzept gebracht. Dabei waren wir so nah dran, die Sumpfebene zu packen.»

«Was Vernünftiges zu essen ist nicht altmodisch.» Sein Vater klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. «Es ist doch schön, wenn wir alle wenigstens einmal am Tag zusammensitzen. Und wenn du was im Bauch hast, besiegst du jedes Sumpfmonster mit links.»

«Aber wo sind Carolin und Sophie? Die müssen auch nicht mitessen.» Seine beiden Schwestern waren erst zehn und zwölf Jahre alt, durften aber trotzdem immer viel mehr als er, schien ihm.

«Die dürfen heute ausnahmsweise bei einer Freundin übernachten», sagte seine Mam.

«Jeder große Krieger trägt Verantwortung.» Sein Vater lächelte. «Du kannst dich später wieder in deine Burg verkriechen.»

Sie aßen schweigend.

«Wann krieg ich denn endlich euer neues Game?», fragte Ben nach einer Weile. «Ist es wirklich so krass, wie du erzählt hast?»

«Du meinst Cyber Nation War? Das ist Spitzenklasse, wirklich das Beste, was wir bisher produziert haben. Wir planen es als reine Online-Version. Und die Zahl der Menschen, die gleichzeitig spielen können, ist erstmals unbegrenzt. Man darf Staaten gründen, eigene Völker und Armeen bilden, jeder kann gegen jeden kämpfen, es gibt kein Limit – und wenn das halbe Internet mit dabei ist. Je mehr, desto besser. Es ist wirklich sensationell.»

«Das klingt mega, genau das Richtige für meine Ferien. Wann geht’s damit los?»

«Geduld, Geduld, mein Herr. In zwei Wochen gibt Furor Games die Online-Zugänge zum Testen frei.»

«Aber du kannst doch bestimmt früher …»

«In zwei Wochen, hab ich gesagt. Und dabei bleibt’s.»

«Wenn du meinst …» Ben schob sich die letzte Gabel Spaghetti in den Mund, stellte seinen Teller in die Spüle und verzog sich zurück in sein Zimmer.

 

Daniel dimmte mit seiner App auf dem Handy das Licht. «So ist’s gemütlicher.» Er umarmte seine Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

«Wir müssen mit unserem Sohn reden, so geht das nicht weiter.» Isabelle setzte sich an den Küchentisch und schenkte sich ein Glas Wein ein.

«Das weißt du genau. Den ganzen Tag schließt er sich in seiner Höhle ein und spielt diese Videospiele. Und außer Moritz hat er keinen richtigen Freund.»

«Na, so schlimm ist es auch wieder nicht. Seine Schulnoten sind doch ganz passabel.»

«Aber auch nicht gut. Das kommt von dieser Zockerei. Manchmal frage ich mich, ob unser Sohn schon spielsüchtig ist.»

«Das gibt sich wieder. Mit dreizehn Jahren ist man in einem schwierigen Alter. Du wirst sehen, seine Interessen ändern sich wieder. Dann sind andere Dinge wichtig, Freundinnen zum Beispiel.» Er nahm ihre Hand. «Mach dir deswegen keinen Kopf.»

«Das sagst du, aber ich bin mir da nicht so sicher. Dieses Abhängen am Computer ist doch keine Altersfrage. Ich möchte nicht wissen, wie viele Männer in ihrer Freizeit mit Bierflasche und Pizza vor ihrem Monitor sitzen, den Joystick in der Hand.»

«Jetzt hast du aber Vorurteile. Außerdem weiß ich wirklich nicht, welchen Joystick du meinst.» Daniel grinste. «Es gibt übrigens auch Frauen, die Online-Games lieben.»

«Unsere Töchter jedenfalls nicht, die interessieren sich für Pferde und Ballett und kämen nie auf die Idee, mit Maschinengewehren irgendwelche Gegner umzunieten.»

«Carolin und Sophie mögen diese Ego-Shooter nicht, da hast du recht. Für so was sind sie mit ihren zehn und zwölf Jahren auch noch zu jung. Aber hast du mal in ihre Handys geguckt? Da wimmelt es nur so von Geschicklichkeitsspielen – ganz zu schweigen von den vielen Online-Filmchen mit Schminktipps und so.»

«Tatsächlich? Bist du dir da so sicher? Wir kriegen doch gar nicht so richtig mit, was da alles zu sehen ist.»

«Du lenkst vom Thema ab.» Sie klang ungehalten. «Auch wenn Ferien sind, könnte Ben zwischendurch mal was anderes machen, zur Abwechslung ein Buch lesen oder raus an die frische Luft und Sport treiben oder mit Bekannten zum Eisessen gehen.»

«Ich rede mit ihm.»

«Eigentlich wollten wir doch in den Urlaub fahren, ans Meer. Du hast es den Kindern versprochen, Daniel. Und ich hätte auch nichts dagegen, mal aus dieser Wohnung herauszukommen.»

«Ja, stimmt. Ich wünsche mir ja auch nichts mehr, als dass unsere Familie gemeinsam etwas unternimmt. Aber wir stecken nun mal gerade in der heißen Phase der Einführung von Cyber Nation War …»

«Oder wir fahren wenigstens zu deiner Schwester Claudia nach Hamburg. Sie hat uns schon seit längerem zu sich eingeladen. Und dort gibt es viel Wasser, da können die Kinder Boot fahren.»

«Rauf in den Norden mit dem Auto dauert ewig. Außerdem hätte sie sowieso kaum Zeit für uns. Sie ist nun mal Ärztin und muss viel arbeiten, ich ja auch.»

«Immer denkst du nur an deine Arbeit. Und die Familie kommt zu kurz.»

«Wir holen den Urlaub nach, Ehrenwort.»

«Ich hab es so satt!» Isabelle lehnte sich zurück. «Immer heißt es später, später, irgendwann. Nichts passiert. Nichts!»

Daniel griff nach ihrer Hand. Sie zog sie weg.

«Sieh dich doch mal um. Wir leben in einer kleinen, engen Wohnung. Und ich weiß, dass wir nur wenig Geld sparen

«Schatz, wir haben darüber geredet. Die Mietpreise in München sind astronomisch. Das können wir uns momentan nicht leisten – leider. Glaub mir, ich hätte auch gern ein zusätzliches Arbeitszimmer für uns. Wir müssen uns halt gedulden.»

Seine Frau hatte einen wunden Punkt getroffen. Er war selbst unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Niemand in der Familie war damit wirklich glücklich. Es war frustrierend. Er liebte seine Frau, er liebte seine Kinder und wollte, dass sie alle zufrieden waren.

«Ich bin es leid, ständig vertröstet zu werden. Das Einfachste wäre doch, du bekämst mehr Gehalt. Ich würde ja gern selber arbeiten gehen und was zu unserer Haushaltskasse beisteuern, aber du weißt ja, wie es ist. Teilzeitjobs in meiner Branche sind rar. Ich verstehe gar nicht, warum du in deiner Firma so wenig verdienst. Du hast Informationstechnik studiert, du hast bereits jede Menge Berufserfahrung – und angeblich sind IT-Leute doch gesucht.»

«Nun, Marketingjobs werden aber nun mal nicht gerade gut bezahlt …»

«Dann ist es das falsche Unternehmen. Oder du hast den falschen Job. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie du als Student immer von all den spannenden und wichtigen Aufgaben geschwärmt hast, die du dir für dein Berufsleben vorstelltest. Davon ist doch gar nichts übrig geblieben.»

Daniel konnte sich ebenfalls lebhaft an seine Zeit in Aachen erinnern, aber vor allem deshalb, weil er dort Isabelle kennengelernt hatte. Sie war eine französische Sprachstudentin gewesen, die dort ein Praktikum machte.

Er war ihr gefolgt und hatte darüber seine Vorlesung verpasst, bis sie sich plötzlich umgedreht und mit französischem Akzent gesagt hatte: «Sag mal, bist du ein Stalker, dass du mir die ganze Zeit nachläufst?»

Vor Überraschung und Verlegenheit hatte er keinen Ton herausgebracht, bis sie zu lachen begonnen hatte. Sie waren gemeinsam in ein Café gegangen, hatten sich unterhalten, die Stunden waren verflogen.

Und dann war sie weg gewesen. Er hatte dummerweise vergessen, nach ihrer Adresse zu fragen. Er kannte nur ihren Namen: Isabelle Arnaud.

Die nächsten Tage versuchte er verzweifelt, sie ausfindig zu machen, fragte im Café und bei seinen Kommilitonen nach der französischen Sprachstudentin – ohne Erfolg.

Erst einen Monat später traf er sie in der Uni-Mensa wieder – oder sie ihn. Sie hatte kurzfristig zurück zu ihren Eltern gemusst.

Von da an waren sie unzertrennlich. Sie machten gemeinsame Urlaube in der Provence, er zeigte ihr Aachen, sie reisten nach München, fuhren in die bayerischen Alpen. Und am Ende, als sie beide das Gefühl hatten, sie wollten für immer zusammenbleiben, besuchten sie ihre Eltern.

Kaum war Daniel mit dem Studium fertig, heirateten sie. Schon bald war Ben unterwegs. Isabelle musste ihren Wunsch begraben, als Sprachlehrerin zu arbeiten, Daniel jobbte bei verschiedenen Software-Firmen, bis er eine Festanstellung bei einer Kölner Unternehmensberatung für IT-Services fand. Als die Firma von einem US-Unternehmen übernommen wurde,

Daniel musste schnell wieder Geld verdienen, ihre Familie war inzwischen mit den Töchtern Carolin und Sophie gewachsen. Und so beschlossen Isabelle und er, es im Süden Deutschlands zu versuchen, wo bei Furor Games eine Marketingstelle ausgeschrieben war.

Die Aufgaben bei den verschiedenen Jobs waren mal mehr, mal weniger aufregend gewesen. Aber immer hatte er versucht, das Beste draus zu machen, er hatte sich angestrengt. Für die Kinder waren die Umzüge in fremde Städte natürlich nicht einfach gewesen. Und Isabelle hatte zurückstecken müssen, doch sie hatte ihn immer unterstützt.

«Ich weiß, wie schwer es für dich ist, Liebling», sagte er zu ihr. «Manches haben wir uns anders vorgestellt. Aber es geht uns doch nicht schlecht. Wir kriegen schon die Kurve, da bin ich mir sicher.»

Seine Frau seufzte. «Aber wann? Es ist gar nicht wegen des Geldes. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass unsere Familie auseinanderdriftet. Wir haben zu wenig Zeit füreinander. Jeder ist mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, sogar unsere Kinder. Schau dir nur Ben an, der scheint ja mit seinem Computer zusammengewachsen zu sein. Und wir beide …»

«Was willst du damit sagen?»

«Ach nichts. Es ist nur so, dass momentan etwas nicht stimmt. Ich kann es auch nicht richtig beschreiben.»

«Und, was schlägst du vor?»

«Ich weiß auch nicht … Vielleicht bräuchten wir alle einen Break, eine Pause, in der wir eine Zeitlang innehalten von all dem. Ich weiß nur: So kann es nicht weitergehen.»

Dr. Claudia Weiss sah auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht, sie war mittlerweile seit siebzehn Stunden auf den Beinen. Sie gähnte. Es war höchste Zeit, nach Hause zu gehen. In Gedanken lag sie bereits in ihrem Bett. Vielleicht würde sie vorher noch ein Glas Wein trinken, um runterzukommen.

Heute hatte sie ihren Dienst früher antreten müssen als vorgesehen: eine Notoperation. Und der dafür eingeplante Kollege war mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich die Hand verletzt. Typisch – er war ein wenig schusselig, wenn auch ganz nett und ein hervorragender Chirurg.

Gerade bei schwierigen Eingriffen wurde Claudia oft hinzugebeten, weil sie sich über die Jahre einen exzellenten Ruf bei Operationen mittels Video-Endoskopie erworben hatte. Sie hatte zu der sogenannten Schlüsselloch-Methode sogar Aufsätze in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Im Kern ging es darum, dass feine Glasfaserschläuche und winzige chirurgische Geräte in das Innere des Körpers geführt wurden, gesteuert über Monitore.

Sie streckte sich in ihrem Stuhl, rieb sich die Augen. Genug für heute mit diesem Bürokram. Angeblich sollten ja Computer und automatische Datenverarbeitung die Arbeit hier im Klinikum erleichtern, aber sie hatte den Eindruck, dass sie viel länger damit beschäftigt war, die Formulare und Anforderungen in den Computer zu tippen als damals, als alles noch auf Papier und Karteikarten eingetragen wurde.

«Brauchen Sie noch was, Frau Doktor?» Eine Sekretärin stand in der Tür.

«Danke, ich komme schon allein zurecht», antwortete sie. «Was machen Sie denn noch hier? Fahren Sie heim. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.»

Ein Bericht war noch zu schreiben – eine schwierige Herzoperation. Eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, als würde es die betagte Patientin nicht überleben, aber dann war doch noch alles gutgegangen.

Der Tod war ein ständiger Begleiter ihrer Arbeit, das wusste sie, aber sie empfand es dennoch jedes Mal als Niederlage, wenn sie jemandem nicht mehr helfen konnte. Sie hatte diesen Beruf ergriffen, um Leben zu retten, um Menschen wieder gesund zu machen. Das war ein erhebendes, ein befriedigendes Gefühl, es trieb sie an und machte sie glücklich.

Aber jetzt war es genug für heute. Den Bericht konnte sie auch morgen noch fertigschreiben. Sie wollte die Datei gerade abspeichern, als das Licht im Raum zu flackern begann und ganz erlosch. Gleich darauf flimmerte auch der Bildschirm, dann war alles schwarz.

Hoffentlich war die Datei nicht verloren. Der Gedanke, alles neu schreiben zu müssen, ärgerte sie. Sie blieb in der Dunkelheit sitzen, in der Hoffnung, dass bald wieder Strom fließen und alles so sein würde wie vorher.

Aber nichts tat sich.

Sie tastete nach dem Einschaltknopf und startete den Computer neu. Der Monitor leuchtete auf. Nach einiger Zeit war wieder die gewohnte Arbeitsmaske zu sehen. Erneut lud sie den Bericht – aber die Seite war leer.

«Mist, Mist, Mist», fluchte sie vor sich hin. Ihre ganze Arbeit war umsonst gewesen. Morgen würde sie jemanden kommen lassen, der die Datei hoffentlich wiederherstellen konnte.

Sie betätigte den Lichtschalter. Die Lampen flammten auf.

«Hier ist Doktor Claudia Weiss. In meinem Büro ist das Licht ausgefallen, vielleicht ist was mit dem Strom nicht in Ordnung, mein Computer ist auch abgestürzt.»

«Ach, kein Licht?», wiederholte der Mann träge.

«Wie ich bereits gesagt habe.» Sie verdrehte die Augen.

«Haben Sie schon mal die Glühbirnen raus- und wieder reingeschraubt?»

«Es werden kaum mehrere gleichzeitig kaputtgehen.»

«Sie glauben gar nicht, was wir schon alles erlebt haben. Und die Schalter, haben Sie die Schalter ausprobiert? Die klemmen gern fest.»

«Kommen Sie bitte und sehen sich es selbst an.»

«Tut mir leid. Ich habe allein Bereitschaft und darf meinen Posten nicht verlassen. Die Techniker sind erst wieder morgen früh da. Die IT-Spezialisten sowieso. Mein Rat: Versuchen Sie es morgen wieder, falls dann das Problem immer noch auftritt.»

Wortlos legte sie auf. Draußen im Flur war es ebenfalls dunkel.

«Hallo, noch jemand bei der Arbeit?», rief sie.

Keine Antwort.

«Hallo!» Diesmal lauter.

Stille.

Nochmals betätigte sie den Lichtschalter im Gang.

Nichts.

Erst jetzt wurde es ihr richtig bewusst: Sie war ganz allein in diesem Teil des Gebäudes, der zum Verwaltungstrakt gehörte. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus.

«Also doch kein Stromausfall», sagte sie zu sich selbst und stieg erleichtert ein.

Gerade hatte sie ein Stockwerk passiert, als der Aufzug mit einem Ruck stehen blieb. Dann erlosch das Licht in der Kabine.

Sie unterdrückte einen Schrei. Nervös fingerte sie nach ihrem Handy und suchte gleichzeitig den Notfallknopf im Lift. Dort stand, dass gleich jemand über den eingebauten Lautsprecher antworten würde, schließlich war der Aufzug mit einer Wartungszentrale verbunden. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben und nicht in Panik auszubrechen.

Aber nichts geschah. Keine Antwort. Wie erstarrt stand sie da, Minuten erschienen ihr wie eine Ewigkeit. Endlich ertönte ein mechanisches Geräusch, das sie nicht verstand. Gleichzeitig ging die Beleuchtung an, der Aufzug setzte sich wieder in Bewegung.

Voller Angst wartete sie, bis der Lift endlich unten ankam und die Tür aufging. Vor Erleichterung hüpfte sie geradezu hinaus, froh, der Enge entflohen zu sein.

Aber in der Tiefgarage war ebenfalls das gesamte Licht ausgefallen.

«Das gibt es doch nicht. Will mich hier jemand verarschen?», murmelte sie. Ihr Akku war beinahe leer, und das Licht ihres Handys drohte gleich zu erlöschen. Nur noch wenige Fahrzeuge standen in den Parkbuchten. Langsam ging sie in Richtung ihres Autos.

Ein Geräusch ließ sie erstarren. War da etwas an der Tür?

«Ist da jemand?» Sie leuchtete in die Richtung, konnte aber nichts erkennen.

Wieder ein Geräusch, nun von der entgegengesetzten Seite. Oder bildete sie sich das nur ein? Sie fing an zu laufen, erreichte ihr Auto, öffnete die Fahrertür und setzte sich hinters Steuer. Sofort schaltete sie die Zentralverriegelung ein. Mit zittrigen Fingern startete sie den Motor.

 

Großflächiger Ausfall von Verkehrsleitsystemen in Europa

 

Frankreich, Deutschland und England betroffen – Chaos für mehrere Stunden – 14 Tote

 

Mehrere europäische Großstädte wurden heute schwer von Schäden in den Netzwerken der Verkehrssysteme getroffen. In der Folge gab es Chaos auf den Straßen, Verspätungen des öffentlichen Nahverkehrs und Unfälle. Auch die berühmte Tower Bridge in London war betroffen. Es dauerte fast einen Tag, bis der Normalzustand wiederhergestellt werden konnte.

 

In Paris gab es einen Verkehrsstau auf der D906 in Richtung Zentrum. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen schaltete an einer Kreuzung die Ampel auf Gelb und fing dann an zu flackern. Ein Sportwagen, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war, konnte nur mit Mühe bremsen und rammte ein zweites Auto. Innerhalb von Sekunden verkeilten sich nach Angaben der Polizei ein Dutzend Autos ineinander. Für die Rettungsfahrzeuge gab es kein Durchkommen mehr.

Über die Ursachen gibt es bisher nur Spekulationen. War es ein unglücklicher Zufall, ein kurzzeitiger Stromausfall – oder hat das automatische Steuerungssystem versagt?

 

In London waren die Touristen des Ausflugsschiffes Morning Glory am stärksten betroffen, die eine London-Tour auf der Themse mit einer Fahrt durch die Tower Bridge gebucht hatten. Nach Schilderung von Beteiligten schwenkten die

Auch andere Signalanlagen entlang der Themse waren von den Störungen betroffen. Die Regierung in London hat eine Untersuchung angeordnet. Die Tower Bridge wird bis auf Weiteres gesperrt. Möglicherweise waren marode Leitungen oder defekte Internetverbindungen die Ursache für das Unglück.

In Berlin gab es Probleme mit den Schranken an Bahnübergängen innerhalb des Stadtgebietes. Die Polizei musste Straßen sperren. Der S-Bahn-Verkehr wurde über Stunden eingestellt. Die Fernsteuerung der Anlagen hatte nicht korrekt funktioniert, erklärte die Bahn, das sei aber lediglich «eine vorläufige Einschätzung».

Im Stadtteil Marienfelde war zuvor eine Fußgängerin verunglückt, als sie die Gleise einer S-Bahn in der Nähe des lokalen Bahnhofs überquerte. Es hatte kein Warnlicht gegeben, und die Schranken hätten sich nicht gesenkt, so ein Radfahrer, der die Szene beobachtet hatte.

 

Mehrere Europa-Parlamentarier, Mitglieder der rechtsextremen Fraktion «Identität und Demokratie» (ID), prangerten das «Systemversagen» der Regierungen in Europa an: «Diese Ausfälle zeigen, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien nicht in der Lage sind, einfache technische