Der einarmige Pianist

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Inhaltsübersicht

Fußnoten

  1. Orrin Devinsky et al. haben «autoskopische Phänomene mit Anfällen» bei zehn ihrer eigenen Patienten beschrieben und ähnliche, in der Literatur behandelte Fälle durchgesehen, während es Olaf Blanke und seinen Kollegen in der Schweiz gelang, die Hirnaktivität von epileptischen Patienten bei Außerkörperlichen Erfahrungen aufzuzeichnen.

  2. Kevin Nelson und seine Kollegen an der University of Kentucky haben mehrere neurologische Artikel veröffentlicht, in denen sie auf die Ähnlichkeit zwischen Persönlichkeitsspaltung, Euphorie und mystischen Gefühlen bei Nahtod-Erfahrungen auf der einen Seite sowie Traum, REM-Schlaf und den halluzinatorischen Zuständen in den Grenzbereichen des Schlafes auf der anderen Seite hinwiesen.

  3. Francos Geschichte wird erzählt in: «Die Landschaft seiner Träume», einem Kapitel in Eine Anthropologin auf dem Mars.

  4. Während manchen Menschen epileptische Musik ungemein «vertraut», jedoch nicht genau bestimmbar vorkommt, gibt es andere, die sie auf der Stelle zu erkennen vermögen. Dies war generell bei den Patienten der Fall, mit denen sich Wilder Penfield und seine Kollegen vom Neurologischen Institut in Montreal über viele Jahre hinweg befassten. Penfield schildert in allen Einzelheiten zumindest zehn Fälle von Patienten, die unter Anfällen von Schläfenlappenepilepsie überwiegend musikalischer Art litten. Während dieser Anfälle hörten sie «vertraute» Musik – Stücke, die sie oft im Radio gehört hatten oder ihnen auch als Weihnachtslieder, Kirchenlieder oder Filmmelodien begegnet waren. In jedem dieser Fälle konnte Penfield bestimmte kortikale Punkte in einem Schläfenlappen ausmachen, die bei elektrischer Reizung die Patienten zum Hören ihrer jeweiligen Melodien veranlassten. Gelang es ihm, diese Punkte operativ zu entfernen, war Schluss mit den Anfällen – und auch mit den Melodien.

    Ein Kinderarzt im Ruhestand berichtete mir von einem Neunjährigen, der ihm aufgrund komplizierter partieller Anfälle – in diesem Falle ein familiäres Leiden – überwiesen worden war. Während dieser Anfälle hörte der Junge Musik, und bemerkenswerterweise war es zunächst die Mutter, «die die Diagnose stellte, als sie ihren Jungen bei seltsamem Benehmen beobachtete, während er das Kinderlied Pop goes the weasel vor sich hin pfiff – war dies doch die immer gleiche auditive Aura, die ihren eigenen Anfällen vorausging».

  5. Musikogene Anfälle müssen nicht so verheerend sein wie im Falle Nikonows; gelegentlich können sie auch als angenehm oder sogar stimulierend empfunden werden. So schreibt mir ein junger Forscher in seinem Brief:

    Wenn ich bestimmten Musikgattungen lausche, spüre ich manchmal den Beginn einer Aura, die in meinem Falle als intensive Welle der Angst, des Ekels oder des Vergnügens wahrnehmbar wird, und dann überkommt mich der Anfall. Insbesondere erlebe ich dies beim Hören von zentralasiatischer Musik, doch bei Musik etlicher anderer Stilrichtungen passiert dasselbe. Ich muss sagen, dass ich die Anfälle mit den angenehmen Auren genieße, und ich vermisse sie beinahe, wenn ich unter Medikamenten stehe, obwohl ich auf die schrecklichen ganz gut und gern verzichten könnte. Ich bin auch Musiker, und ich glaube, dass es diese angenehmen Auren waren, die mich dazu bewogen, mich mit der Musik zu beschäftigen.

  6. Die Bedeutung von rein akustischen bzw. musikalischen statt emotionalen Eigenschaften wurde von David Poskanzer, Arthur Brown und Henry Miller in ihrer wunderbar eingehenden Beschreibung eines sechzigjährigen Mannes erörtert, der beim Radiohören wiederholt genau um 20.59 Uhr das Bewusstsein verlor. Bei anderen Gelegenheiten wurden seine Anfälle durch den Klang von Kirchenglocken ausgelöst. In der Rückschau zeigte sich dann, dass die beim Radiohören ausgelösten Anfälle durch das Läuten der Bow-Church-Glocken hervorgerufen wurden, das die BBC kurz vor den Neun-Uhr-Nachrichten sendete. Durch Verwendung einer Vielzahl von Reizen – Geläut verschiedener Kirchenglocken, deren rückwärts abgespieltes Läuten, Orgel- und Klaviermusik – konnten Poskanzer et al. zeigen, dass die Anfälle nur durch Klänge verursacht wurden, die innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes lagen und eine ausgesprochen «glockenähnliche» Erscheinungsform oder Klangfarbe hatten. Die Wirkung des Glockenklangs ging verloren, wie die Forscher feststellten, wenn er rückwärts abgespielt wurde. Der Patient leugnete jede emotionale Assoziation mit den Bow-Glocken; es hatte einfach den Anschein, als würde diese Tonsequenz mit dieser besonderen Frequenz und Klangfarbe, in dieser besonderen Reihenfolge abgespielt, genügen, um einen Anfall auszulösen. (Poskanzer et al. merkten weiter an, ihr Patient sei, sobald er einen Bow-Glocken-Anfall erlitten habe, erst einmal eine Woche lang für solche Klänge immun geblieben.)

    Anscheinend nehmen viele Menschen leichte epileptische oder andere Anfälle oder andere Störungen hin, ohne sie ihren Ärzten oder Dritten gegenüber für erwähnenswert zu halten. Nach der Lektüre dieses Kapitels erreichte mich die Zuschrift einer Neurowissenschaftlerin, die mir mitteilte, sie habe «Anfälle erlitten, wenn in der Kirche bei der Konsekration im Verlauf der Messe das Glöckchen geläutet werde … Das beunruhigt mich nicht im Geringsten», fügte sie hinzu, «aber nun frage ich mich, ob ich das meinem Arzt gegenüber zur Sprache bringen soll.» (Sie fragte sich auch, ob durch EEG oder Kernspintomographie feststellbar wäre, was in ihrem Kopf vor sich gehe.)

  7. Auf dieses Thema kam Critchley in seinem langen Berufsleben wieder und wieder zurück. 1977, vierzig Jahre nach der Veröffentlichung seines wegweisenden Artikels über musikogene Epilepsie, nahm er zwei Kapitel über diesen Stoff in Music and the Brain auf (ein Buch, das er zusammen mit R.A. Henson herausgegeben hat).

  8. Ich kenne Patienten, deren Anfälle abgeschwächt oder verhindert werden, wenn sie Musik hören oder – besser noch – selbst spielen. Ein solcher Patient, der unter einer besonders schweren epileptischen Störung litt, schrieb mir:

    Mit vierzehn hatte ich einen Grand-mal-Anfall unbekannter Ursache. Es folgten lange Jahre eines von Anfällen heimgesuchten, niederdrückenden Lebens. Gerettet hat mich das Klavier. Wenn ich spielte, war ich vor einem Anfall sicher. Kürzlich fragte mich mein Psychologe, ob ich beim Spielen jemals einen Anfall gehabt hätte. Ich hatte darüber noch gar nicht nachgedacht, aber tatsächlich, nicht einen einzigen.

  9. Vgl. David J.M. Kraemer et al., 2005.

  10. Tatsächlich dürfte für jeden Berufsmusiker die bewusste Vorstellungstätigkeit einen Großteil seines bewussten und sogar unbewussten Lebens in Anspruch nehmen. Grundsätzlich ist jeder Künstler ständig bei seiner Arbeit, selbst wenn es nicht den Anschein hat. Das bringt Ned Rorem in Facing the Night sehr schön zum Ausdruck: «Ich arbeite nie nicht. Selbst wenn ich hier sitze und über Kafka oder Kransbeeren, Analverkehr oder Arbeitslosigkeit plaudere, ist mein Geist parallel dazu mit dem Stück beschäftigt, an dem ich gerade arbeite; die Noten dann zu Papier zu bringen ist nur eine nachträgliche Ergänzung.»

    Doch auch Komponisten können, wie wir übrigen Menschen, irrelevante Vorstellungen haben. So erzählt mir der Komponist Joseph Horovitz, er habe «24 Stunden klassische Musik im Kopf», die er durchaus genieße, aber gewaltsam unterbinden müsse, wenn er seine eigene, unverwechselbare Musik zu schreiben beabsichtige.

  11. Eine frühere Generation der englischsprachigen Welt wird die Titelmelodie von Love and Marriage noch als Soup and Sandwich aus Campbells Suppenwerbung erinnern. Van Heusen war ein Meister der eingängigen Melodie und schrieb Dutzende (buchstäblich) unvergesslicher Songs – darunter «High Hopes», «Only the Lonely» und «Come Fly with Me» – für Bing Crosby, Frank Sinatra und viele andere. Etliche dieser Songs sind als Erkennungsmelodien für Fernsehserien oder Werbespots übernommen worden.

  12. Seit dem ersten Erscheinen des Einarmigen Pianisten haben mir viele Menschen geschrieben, wie man am besten mit einem Gehirnwurm fertig wird: etwa indem man ein Stück bewusst zu Ende singt oder spielt, damit einem nicht irgendein Bruchstück unentwegt im Kopf herumgeht, ohne zum Abschluss zu kommen, oder indem man es durch Anhören einer anderen Melodie verdrängt (die sich allerdings ihrerseits in einen Gehirnwurm verwandeln könnte).

    Musikalische Vorstellungen, vor allem, wenn sie wiederkehrend und aufdringlich sind, können eine motorische Komponente besitzen, ein subvokales «Summen» oder Singen, dessen man sich gar nicht bewusst ist, das aber trotzdem seinen Tribut verlangt. «Am Ende eine Tages mit Musik als Endlosschleife», schrieb ein Korrespondent, «habe ich ein so unangenehmes Gefühl im Hals, als hätte ich den ganzen Tag über gesungen.» David Wiser, ein anderer Korrespondent, stellte fest, dass die Anwendung progressiver Lockerungstechniken zur Entspannung der «muskulären Korrelate des Musikhörens einschließlich der Anspannung und Bewegung des Sprechapparats … in Verbindung mit auditivem Denken» eine wirksame Methode zur Blockierung lästiger Gehirnwürmer darstellt. Mögen manche dieser Methoden bei manchen Leuten auch funktionieren, so brachten sie anderen, Nick Younes etwa, keine Abhilfe.

  13. Jeremy Scratchered, ein Musikwissenschaftler, der die Volksmusik von Northumberland und Schottland erforscht, schrieb mir:

    Bei Sichtung der Handschriften früher Volksmusik kommen viele Beispiele für verschiedene Melodien zum Vorschein, denen die Bezeichnung «The Piper’s Maggot» [Pfeifers Wurm] beigelegt wurde. Darunter wurden Melodien verstanden, die sich im Kopf des Musikers festsetzten, um sich in den Befallenen zu fressen und zu nagen – nicht anders als die Made in einen faulenden Apfel. Eine solche Melodie findet sich in der Northumbrian Minstrelsy [{Musik der Northumbrischen Spielleute} von 1888] … Die erste Sammlung von Musikstücken für Pfeifer wurde 1733 von einem weiteren Northumberlander, William Dixon, angelegt, und dieser Umstand, dazu weitere schottische Sammlungen, deuten darauf hin, dass der «Wurm» höchstwahrscheinlich seit Anfang des 18. Jahrhunderts in dieser Bedeutung verwendet wurde. Interessant, dass trotz des zeitlichen Abstands die Metapher weitestgehend unverändert blieb!

  14. Solche Schleifen dauern gewöhnlich 15 bis 20 Sekunden, etwa so lange wie die visuellen Schleifen oder Zyklen bei Palinopsie, einer seltenen Krankheit, bei der sich eine zuvor beobachtete kurze Szene – jemand geht durch ein Zimmer – vor dem inneren Auge immer aufs Neue wiederholt. Dass eine ähnliche Periodizität auf visuellem wie auditivem Gebiet anzutreffen ist, deutet darauf hin, dass beiden Phänomenen eine bestimmte physiologische Konstante zugrunde liegen könnte, die möglicherweise mit dem Arbeitsgedächtnis zu tun hat.

  15. Und doch kann ein Ohrwurm auch, wenn auch seltener, einen visuellen Aspekt aufweisen, insbesondere bei solchen Musikern, denen, sobald sie Musik hören oder sich vorstellen, automatisch die Partitur vor Augen tritt. Eine meiner Zuschriften stammt von einer französischen Hornistin. Wenn deren Kopf von einem Gehirmwurm in Anspruch genommen wird, findet sie, dass

    Lesen, Schreiben und das Erledigen von räumlichen Aufgaben dadurch allesamt gestört werden. Mein Kopf scheint voll und ganz davon in Anspruch genommen zu sein, den [Gehirnwurm] auf die verschiedenste Art zu verarbeiten, hauptsächlich räumlich und kinästhetisch. Ich denke über die relativen Größen der Intervalle zwischen den Noten nach, ich sehe sie im Raum ausgebreitet, ich denke über den Aufbau des harmonischen Gerüsts nach, dessen Teil sie sind, ich spüre die Ventilhebel in meiner Hand, spüre die zu deren Betätigung nötigen Muskelbewegungen, obwohl ich sie in Wirklichkeit gar nicht vornehme. Es ist keine speziell intellektuelle Aktivität, eher eine beiläufige, und ich wende dazu auch keinerlei absichtliche Mühe auf, es passiert einfach …

    Ich sollte noch erwähnen, dass alle diese ungebetenen [Gehirnwürmer] weder physische Tätigkeiten stören noch bei Aktivitäten hinderlich sind, die ohne visuelle Vorstellungen auskommen, wie etwa bei einer normalen Unterhaltung.

  16. Kann sein, dass sich Gehirnwürmer, auch wenn sie in unserer heutigen, musikgesättigten Kultur keine adaptive Funktion haben, aus einer für Jäger und Sammler lebenswichtigen Adaptation entwickelt haben: die ständige mentale Wiederholung von den Geräuschen sich bewegender Tiere oder anderer wichtiger Laute, die so lange anhielt, bis deren Wiedererkennung gesichert war. Diese Ansicht vertritt mein Korrespondent Alan Geist:

    Durch Zufall entdeckte ich, dass ich nach fünf oder sechs aufeinanderfolgenden Tagen im Wald, wenn ich keine Musik hörte, anfing, ganz spontan die Laute wiederzugeben, die ich um mich herum, zumeist von Vögeln, hörte. Das lokale Tierleben wird zum «Lied, das mir nicht aus dem Kopf geht» … [Vor Urzeiten] konnte ein auf Wanderschaft befindlicher Mensch vertraute Gegenden weit besser wiedererkennen, wenn er in seinem Gedächtnis gespeicherte Geräusche mit den visuellen Anhaltspunkten verband, die ihm seinen Standort verrieten. Und durch Probieren und Einüben dieser Geräusche war die Wahrscheinlichkeit größer, dass er sie im Langzeitgedächtnis abspeicherte.

  17. Robert Jourdain zitiert in seinem Buch Das wohltemperierte Gehirn aus Clara Schumanns Tagebüchern, in denen sie beschreibt, dass ihr Mann Musik gehört habe, die so herrlich geklungen habe und von Instrumenten gespielt worden sei, wie man sie noch nie auf Erden vernommen habe. Einer seiner Freunde berichtete, Schumann habe sich selbst von einem merkwürdigen Phänomen befreit … dem inneren Hören eines wundersam schönen Musikstücks, vollständig gestaltet und abgeschlossen! Der Klang sei wie von fernen Bläsern und voll der schönsten Harmonien.

    Wahrscheinlich litt Schumann an einer manisch-depressiven oder einer schizoaffektiven Störung sowie, am Ende seines Lebens, an Neurosyphilis. Beim endgültigen Zusammenbruch begannen, wie Peter Ostwald in seiner Studie Schumann: Music and Madness ausführt, die Halluzinationen, die der Komponist in seiner kreativen Zeit gelegentlich im Griff zu behalten und sogar zu nutzen wusste, überhandzunehmen, wobei sie zunächst zu «engelhafter» und dann zu «dämonischer» Musik verkamen, um schließlich zu einem einzigen, «schrecklichen» Ton zu werden, einem A, das Tag und Nacht erklang, unaufhörlich, mit unerträglicher Lautstärke.

  18. Diana Deutsch von der University of California in San Diego hat Briefe von vielen Menschen mit musikalischen Halluzinationen erhalten und war verblüfft, wie häufig diese Halluzinationen im Laufe der Zeit zu immer kürzeren und kürzeren Phrasen von manchmal nur noch ein oder zwei Tönen schrumpften. Möglicherweise entsprechen diese Erlebnisse den Erfahrungen mit Phantomgliedern, die mit der Zeit charakteristischerweise kürzer oder länger werden – beispielsweise kann ein Phantomarm zu einer klauenartigen Hand schrumpfen, die direkt an der Schulter ansetzt.

  19. Über diesen Fall haben R.R. David und H.H. Fernandez von der Brown University berichtet.

  20. Ganz anders war Michael Chorosts Erfahrung nach einer Cochlea-Implantation, wie er in seinem Buch Rebuilt: How Becoming Part Computer Made Me More Human beschreibt:

    Ein oder zwei Wochen nach der Aktivierung hatte das verrückte Orchester die meisten seiner Musiker entlassen. Das Implantat überdeckt die auditorischen Halluzinationen so, wie die Sonne die Sterne auslöscht. Wenn ich das Gerät abnehme, kann ich noch immer das leise Stimmengewirr einer fernen Menge hören. Es ist aber kein Düsentriebwerk mehr, kein Restaurant mit tausend Gästen, kein zugedröhnter Jazzschlagzeuger.

    Es ist, als würde meine Hörrinde ärgerlich zu mir sagen: «Wenn du mir keine Geräusche gibst, dann mache ich eben selber welche.» Was sie dann auch tut – umgekehrt proportional zum Verlust. Doch jetzt, da sie wieder so viel kriegt, wie sie verarbeiten kann, ist sie glücklich und hält die Klappe. Am ersten Abend, als ich das bemerkte, zog ich mich aus und legte mich in einem tiefen, beseligten Schweigen schlafen.

  1. Dieser Essay, «Erinnerung», ist enthalten in Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte.

  2. 1975 veröffentlichten Norman Geschwind und seine Kollegen einen wegweisenden Aufsatz, in dem sie die Neurologen auf dieses viel zu wenig beachtete Syndrom aufmerksam machten (vgl. Ross, Jossman et al.). In den letzten ein oder zwei Jahrzehnten wird der musikalischen Halluzination in der medizinischen Literatur wachsende Aufmerksamkeit geschenkt, und Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte G.E. Berrios zwei eingehende Literaturüberblicke. Die ausführlichste klinische Studie über musikalische Halluzinationen in einer einzigen Population ist bislang die Arbeit von Nick Warner und Victor Aziz, die 2005 die Ergebnisse einer fünfzehnjährigen Untersuchung über die Häufigkeit, Phänomenologie und Ökologie musikalischer Halluzinationen bei älteren Menschen in Südwales veröffentlichten.

  3. Bei meiner 25-jährigen Tätigkeit an einer staatlichen psychiatrischen Klinik sind mir viele schizophrene Patienten begegnet, die angaben, Stimmen zu hören, doch nur sehr wenige erklärten, dass sie Musik hörten. Es gab nur einen einzigen Patienten, Angel C., der beides hörte und beides klar unterscheiden konnte. Er hörte seit seinem ersten psychotischen Schub im Alter von achtzehn Jahren «Stimmen», die sich an ihn wandten und ihn beschuldigten, bedrohten, beschwatzten oder kommandierten. «Musik» dagegen hatte er erst Mitte dreißig zu hören begonnen, als er etwas taub geworden war. Er hatte keine Angst vor der Musik, war nur ein bisschen «verwirrt» – während er die «Befehlshalluzinationen» als schrecklich und bedrohlich empfand. Die musikalischen Halluzinationen begannen mit «einem verworrenen Gemurmel», wie von einer Menge, das dann in Musik überging – Musik, die er mochte. «Früher legte ich spanische Platten auf», sagte er, «jetzt ist es, als würde ich sie wieder hören, aber da ist keine Platte.» Manchmal verflochten sich andere Geräusche mit der Musik – das «Gemurmel», das er am Anfang hörte, Geräusche «wie Düsenflugzeuge, die einem über den Kopf hinwegfliegen», und «Fabrikgeräusche», die an Nähmaschinen erinnerten.

    Yukio Izumi et al., die einen Patienten mit verbalen und musikalischen Halluzinationen untersuchten, fanden «deutlich unterschiedliche» Muster des regionalen Blutflusses im Gehirn, «in denen möglicherweise die verschiedenen Ursachen der beiden Halluzinationsarten zum Ausdruck kommen».

    Gelegentlich können die beiden Erscheinungsformen jedoch ineinander übergehen oder verschmelzen. Bei einem schizophrenen Patienten wurden die Liedtexte seltsam verfremdet, sodass sie psychotische Befehle und Botschaften jeder Art transportierten. Er hatte das Gefühl, diese Nachrichten würden aus dem Weltraum in seinen Kopf gebeamt. Eine andere Patientin, psychotisch depressiv nach dem Tod ihres Vaters, der einem Herzanfall erlag, hörte ständig eine schreckliche Verballhornung des Textes (nicht der Musik) von «Twinkle, twinkle, little star» – sie nannte das Lied den «Herzinfarkt-Song».

  4. Manchmal kündigt ein Tinnitus musikalische Halluzinationen an oder geht ihnen voraus, tritt aber oft genug allein auf. Gelegentlich ist es ein bestimmter musikalischer Ton, wie GordonB.s hohes F; oft ähnelt er einem Zischen oder Klingeln. Das Klingeln, Pfeifen oder Zischen eines Tinnitus scheint wie musikalische Halluzinationen aus der Außenwelt zu kommen. Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal einen Tinnitus bekam, dachte ich, ein Heizkörper in meiner Wohnung würde Dampf ausblasen, und erst als er mir auf die Straße «folgte», bemerkte ich, dass das Geräusch in meinem Gehirn erzeugt wurde. Manchmal kann der Tinnitus – wie die musikalischen Halluzinationen – so laut sein, dass es schwerfällt, die Stimmen der Menschen zu hören.

  5. Bei Gordon wurde, wie bei Sheryl C., Maschinenlärm durch Musik ersetzt. Hat das Gehirn hier der Unordnung eine bestimmte Ordnung aufgezwungen? Etwas Ähnliches scheint mit Michael Chorost geschehen zu sein, als bei ihm innerhalb weniger Stunden aus einer schweren Hörbeeinträchtigung vollkommene Taubheit wurde – damit setzten nämlich augenblicklich musikalische Halluzinationen ein. In seinem Buch Rebuilt beschreibt er, wie jeder seiner Tage mit Lärm begann und mit Musik endete:

    Groteskerweise lebe ich nicht in der erwarteten lautlosen Welt. Die wäre wenigstens vertraut gewesen, denn ich konnte stets mein Hörgerät herausnehmen und in eine fast vollkommene Stille eintauchen. Jetzt höre ich einen donnernden Wasserfall, ein Düsentriebwerk, ein Restaurant mit tausend Gästen, die durcheinanderschwatzen. Das Geräusch ist endlos und überwältigend.

    … Doch es gibt auch Trost. Abends wird das Poltern und Läuten gedämpfter. Es klingt dann erhabener, voller und tiefer. Ich höre eine gewaltige Orgel: ein Trauerlied ohne Tempo und Rhythmus. Es hat die feierliche Pracht eines Polarlichts … durchaus passend, schließlich sterben meine Ohren. Aber sie spielen herrlich zu ihrem eigenen Begräbnis auf.

  6. Margaret H., eine meiner Pflegeheimpatientinnen, hatte einige Jahre lang Hörprobleme – fortgeschrittene Taubheit im rechten und mäßige Taubheit im linken Ohr, beide progressiv. Sie beklagte sich aber weniger über das beeinträchtigte Hörvermögen als über den Lautheitsausgleich – eine abnorm verstärkte Lautempfindlichkeit. So komme es zu «einer unangenehmen Hervorhebung, die bestimmte Stimmen fast unerträglich» mache. Ein Jahr später sagte sie: «Ich gehe zum Gottesdienst, aber der Klang der Orgel und des Gesangs wird lauter und lauter und bleibt in meinem Kopf, bis er unerträglich ist.» Von da an begann sie Wattepfropfen zu tragen; Hörgeräte lehnte sie ab, weil sie glaubte, sie würden die unerfreulichen Lautverstärkungen und -verzerrungen noch steigern.

    Doch Margaret H. hatte keine musikalischen Halluzinationen, bis sie eines Morgens fünf Jahre später beim Aufwachen den Refrain von «My Darling Clementine» immer wieder und wieder hörte. Anfangs sei es «eine angenehme, leise Melodie gewesen, doch dann verjazzt sie, wird laut und aggressiv, geräuschvoll, alles andere als sanft. Erst finde ich fast Gefallen daran, doch dann wird sie rau, unmelodisch.» Einige Tage lang glaubte sie, Pater O’Brien, der Patient nebenan, spiele pausenlos eine alte Sinatra-Platte.

    Mrs. H.s Halluzinationen haben den gleichen Charakter wie ihre früheren auditorischen Phänomene: Sie werden lauter, sind verzerrt und unangenehm. In dieser Hinsicht unterscheidet sie sich von Gordon B. und anderen, deren musikalische Halluzinationen nicht verzerrt sind (obwohl es das reale Musikhören durchaus sein kann).

  7. Zwar sind musikalische Halluzinationen im Zusammenhang mit Taubheit bei älteren Menschen häufiger, sie können aber in jedem Alter beginnen und zeitlebens andauern. Dies bringt ein Brief von Mildred Forman zum Ausdruck, einer mittlerweile betagten Dame, die im frühen Erwachsenenalter ertaubte:

    Ich bin postlingual ertaubt und lebe seit vielen Jahren mit unaufhörlichen musikalischen Halluzinationen. Sie treten seit Beginn meines Gehörverlusts auf, seit mehr als sechzig Jahren also … Mir kommen nur Melodien in den Sinn, die ich vernahm, als ich noch hören konnte … Mein innerer «iPod» spielt niemals eine Melodie ab, die ich nicht wiedererkennen und benennen könnte … Vor dem Gehörverlust spielte ich Klavier. Ich kann immer noch eine Partitur lesen, und wenn ich auf das Notenblatt schaue, kann ich mir im Geiste ausmalen, wie es klingen würde. Doch diese Lieder, die ich lese und in Wirklichkeit nie gehört habe, werden in der Datenbank nicht archiviert, und nach kurzer Zeit habe ich sie vergessen. Dies verleitet mich zu der Annahme, dass das, was einmal über meinen Gehörnerv in die musikalische Abteilung meiner Datenbank eingespeist wurde, dort eingelagert bleibt; dass aber das, was nun über den Sehnerv dorthin gelangt, rasch wieder gelöscht wird.

  8. Meine Patienten sind größtenteils Erwachsene, doch Michaels Fall und eine Vielzahl von Briefen, die mich seit der Erstveröffentlichung des Einarmigen Pianisten erreicht haben, brachten mich zu der Frage, ob musikalische (oder andere) Halluzinationen nicht vielleicht bei Kindern häufiger anzutreffen sind, als uns bewusst ist. Steven Rosenhaus, ein Komponist von Rang, schrieb mir hierzu:

    Auch ich habe nur ein einziges Mal im Leben eine musikalische Halluzination gehabt, die mir bei der Lektüre dieses Kapitels wieder bewusst wurde. Ich war noch ein Kind, vielleicht vier oder fünf, und schon sehr musikalisch; meine Eltern hatten mir klargemacht, ich sei eines dieser frühreifen Kinder, die sauber, tonrein singen können, bevor sie sprechen lernen (etwa mit zwei Jahren). Eines Weihnachtsmorgens hörte ich beim Erwachen das Originalarrangement des «Little Drummer Boy» (von den Ray Conniff Singers). Ich rief meine Mutter herein, um mich nach der Herkunft der Musik zu erkundigen, doch sie sagte: «Ich hör überhaupt nichts.» Ich erinnere mich gesagt zu haben: «Ich aber sehr wohl, und zwar immer noch.» Ich erinnere mich nicht mehr an ihre Reaktion (kann mir aber vorstellen, wie die ausgesehen haben könnte). Sie sagte dann, ich würde wohl noch träumen. Ich glaube, unmittelbar darauf hörte die Musik auf.

    Louis Klonsky, ein anderer Korrespondent, schilderte einen seltsamen musikalischen Vorfall, der sich während seiner Kindheit in der Bronx ereignete, er mochte sieben oder acht gewesen sein. Er erinnert sich, den Frank-Sinatra-Film «Eine Nummer zu groß» gesehen zu haben und von dem Song «High Hopes» «hin und weg» gewesen zu sein:

    Kurz nachdem ich den Film gesehen hatte, wachte ich eines Nachts auf und konnte lange keinen Schlaf mehr finden; zum ersten und letzten Mal in meinem Leben konnte ich hören, dass das Lied draußen vor meinem Zimmerfenster «gespielt» wurde – ein wahres Kunststück, wohnten wir doch im dritten Stock. Am nächsten Morgen fragte ich meine Mutter danach, und selbstverständlich bekam ich zu hören, dass ich das alles wohl geträumt hätte. Erst als ich Ihr Buch las, ging mir auf, dass Halluzinationen dieser Art vorkommen können.

  9. Drei Jahre später erhielt ich von Michaels Mutter den folgenden Bericht:

    Michael, der jetzt zwölf ist und in die siebte Klasse geht, hört weiterhin ununterbrochen Musik. Er scheint jetzt besser mit ihr fertig zu werden, wenn er nicht gerade in der Schule unter Stress steht. Dann bekommt er Migräneanfälle, bei denen die Musik sehr laut wird und durcheinandergerät, als würde jemand ständig neue Radiosender einstellen. Glücklicherweise ist die Häufigkeit solcher Episoden in diesem Jahr erheblich zurückgegangen. Interessanterweise zeichnet sein Gehirn die Musik, die er hört, automatisch auf, und er kann ein Stück noch nach Jahren erinnern oder spielen, als hätte er es gerade gehört. Außerdem komponiert er gern eigene Musik und hat das absolute Gehör.

  10. 1983 berichtete Donald Henahan in einem Artikel der New York Times über Schostakowitschs Hirnverletzung. Obwohl es keinen Beweis dafür gegeben habe, schrieb Henahan, habe das Gerücht die Runde gemacht, dass der Komponist während der Belagerung von Leningrad von einem deutschen Granatsplitter getroffen worden sei und dass einige Jahre später Röntgenaufnahmen ein Stück Metall im auditorischen Kortex seines Gehirns gezeigt hätten. Weiter heißt es bei Henahan:

    Schostakowitsch wollte den Splitter jedoch nicht entfernen lassen, und das war kein Wunder: Seit er den Splitter im Kopf habe, berichtete er, brauche er den Kopf nur etwas zur Seite zu neigen, und schon vernehme er Musik. Sein Kopf sei mit Melodien gefüllt – jedes Mal mit anderen –, deren er sich beim Komponieren bediene. Wenn er seinen Kopf wieder gerade richte, höre sie augenblicklich auf.

    (Inzwischen erfuhr ich von Nora Klein, die sich mit Leben und Werk Schostakowitschs befasst, dass die Granatsplitter-Story «ziemlicher Quatsch ist, der irgendwo während des Krieges gedruckt wurde … In Wirklichkeit hielt sich Schostakowitsch nicht einen Augenblick lang auf einem Dach auf, während Feindflugzeuge darüber hinwegflogen; er war voll und ganz damit beschäftigt, die ersten Takte seiner Siebten Symphonie zu Papier zu bringen.» Die Verbreitung solcher Ammenmärchen, fügt Dr. Klein hinzu, sei ein «beliebter Zeitvertreib der Sowjetbürokraten» gewesen.

  11. Ein Kollege, der Neurologe Dr. John Carlson, berichtete mir von seiner Patientin P.C., die nach einem Schlaganfall des Temporallappens lebhafte musikalische Halluzinationen hatte. Mrs. C., jetzt bereits über neunzig, ist eine sehr begabte und musikalische Frau, die mehr als sechshundert Gedichte und viele Kirchenlieder schrieb und ein Tagebuch über ihre eigenartigen Erfahrungen geführt hat. Mehr als zwei Wochen lang war sie davon überzeugt, dass eine Nachbarin ihr Tonbandgerät ständig bei voller Lautstärke spielen ließ. Dann wurde ihr klar, dass es sich anders verhielt:

    17. März – Kevin stand mit mir im Flur, und ich sagte: «Warum, um Gottes willen, spielt Theresa immer die gleichen Lieder. Das stört mich. Um ehrlich zu sein, es macht mich verrückt.» Kevin sagte: «Ich höre nichts.» Ich frage mich, ob sein Gehör nachlässt.

    19. März – Endlich habe ich Theresa angerufen. Sie spielt KEINE Musik, und ich kann nicht sagen, woher sie kommt.

    23. März – Diese Musik, die ich ständig höre, treibt mich langsam in den Wahnsinn … Stundenlang lag ich wach … Jetzt höre ich «Stille Nacht», «Away in a Manger», «Little Brown Church» und «Sun of My Soul». Weihnachten im März?? Jedes Lied ist in Tonhöhe und Rhythmus absolut stimmig und hört nicht auf, bis es fertig ist. Könnte es an meinen OHREN liegen? MEINEM VERSTAND?

    Im April suchte Mrs. C. den Neurologen Carlson auf, um eine Untersuchung – einschließlich Kernspin und EEG – vornehmen zu lassen. Die Kernspintomographie ließ erkennen, dass sie in beiden Temporallappen Schlaganfälle erlitten hatte (der im rechten Lappen war schlimmer und jüngeren Datums). Ihre musikalischen Halluzinationen legten sich nach drei oder vier Monaten, obwohl sie zwei Jahre später noch einmal eine hatte.

  12. 1957 beschrieb Evelyn Waugh in seinem autobiographischen Roman Gilbert Pinfolds Höllenfahrt ein toxisches Delirium oder eine Psychose, hervorgerufen durch sehr hohe Dosen Chloralhydrat in Verbindung mit Alkohol und Opiaten. Auf einer Kreuzfahrt zur Beruhigung seiner Nerven bekommt Pinfold auditorische Halluzinationen aller Art – Geräusche, Stimmen und, vor allem, Musik.

  13. Viktorianische Ärzte verwendeten den anschaulichen Ausdruck Brainstorms («Hirnstürme»), um nicht nur Epilepsien zu bezeichnen, sondern auch Migränen, Halluzinationen, Tics, Albträume, Manien und Erregungszustände aller Art. (Gowers siedelt diese und andere «hyperphysiologische» Zustände im «Grenzbereich» der Epilepsie an.)

  14. Eine umfassende und vielfältige Überprüfung von auditorischen Halluzinationen bei geistig gesunden wie schizophrenen Menschen liefert Daniel B. Smith in seinem Buch Muses, Madmen, and Prophets: Rethinking the History, Science, and Meaning of Auditory Hallucinations.

  15. Später fragte ich sie einmal, ob sie auch andere, einfachere Halluzinationen habe. «Manchmal einfach ding, dong, ding, dong», antwortete sie, das dong eine Quinte tiefer als das ding und das Ganze bis zum Wahnsinn Hunderte von Malen wiederholt.

  16. Allerdings nicht immer, wie der Fall des hervorragenden Cellisten Daniel Stern zeigt. Stern hatte ein phantastisches musikalisches Gedächtnis, und die halluzinatorische Musik, die sich bei zunehmender Schwerhörigkeit einstellte, bestand fast ausschließlich aus Cellokonzerten und anderen Kompositionen für Streicher, die er beruflich gespielt hatte und die er jetzt von Anfang bis Ende vernahm. Stern, der auch Schriftsteller war, beschrieb seine musikalischen Halluzinationen in seiner Novelle Fabrikant’s Way.

  17. Rangell, mittlerweile in seinem dreiundneunzigsten Jahr, praktiziert noch immer als Psychoanalytiker und schreibt ein Buch über seine musikalischen Halluzinationen.

  18. Er erinnerte sich auch verschwommen, dass er fünfzehn Jahre zuvor, bei seiner ersten Bypassoperation, «die gleichen ernsten Gesänge und Gebete» gehört hatte, dass diese aber dann verschwunden waren. («Ich kann mich für diese Erinnerungen nicht verbürgen», schrieb er, «aber sie ließen mich hoffen.»)

  19. Man kann das auch umgekehrt sehen, wie es Strawinsky in seiner Musikalischen Poetik bei einer Gegenüberstellung von Beethoven und Bellini tat: «Beethoven hat der Welt ein Erbe hinterlassen, das allein seinem unbeugsamen Willen entsprungen scheint. Bellini sind die Melodien zugeflossen, ohne dass er sich die Mühe machte, danach zu verlangen – als hätte der Himmel zu ihm gesagt: ‹Ich gebe dir ebendas, was Beethoven mangelte.›»

  20. Vgl. beispielsweise den Aufsatz von Gaser und Schlaug aus dem Jahr 2003 sowie Lee, Gaab und Schlaug, 2003.