[*]
William Shakespeare, Wie es euch gefällt, II, 7.
[*]
Siehe www.wdn-online.de.
[*]
Siehe www.ses-bonn.de/startseite (Zugriff am 13.03.2016).
[*]
Siehe Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.10.2014: Google versucht sich auch mal an der Unsterblichkeit.
[*]
Einen guten Überblick über Erikson gibt Stangl (o.J.), siehe http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungErikson.shtml. (Zugriff am 20.10.2015)
[*]
Siehe Die Welt vom 21.01.2013: Zahl der 100-Jährigen in Deutschland steigt rasant.
[*]
Siehe Pressemitteilung der Jacobs University Bremen zur Ausstellung «Ey Alter» unter der Überschrift «Das Altern meistern», Oktober 2015, im Netz unter www.eyalter.com/presse/EYALTER_JacobsUni_FINAL.pdf.
[*]
Siehe www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/01/PD15_001_13321.html. (Zugriff am 11.05.2016)
[*]
Siehe www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/6326918/wie-google-krebs-und-parkinson-besiegen-will.html. (Zugriff am 12.05.2016)
[*]
Siehe «Human Embryonic Stem Cells Derived by Somatic Cell Nuclear Transfer» in Cell, Band 153, Heft 6, Juni 2013, S. 1228–1238.
[*]
Siehe u.a. www.deutsche-stammzellenbank.de; www.seracell.de; www.vita34.de.
[*]
Siehe www.spektrum.de/lexikon/biologie/altern/2492 (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe dpa (2013): «Das Geheimnis unseres Alters».
[*]
Vielen Dank an Professor Lisa Silbert, Ph.D., Direktorin des NIA Layton Aging and Alzheimer’s Disease Center Neuroimaging Lab, und David Lahna für die exklusive Erstellung dieser Abbildung.
[*]
Siehe www.charleseugster.net sowie die Online-Ausgabe der FAZ vom 13.03.2015 unter www.faz.net/aktuell/gesellschaft/charles-eugster-ist-schnellster-95-jaehriger-der-welt-13480907.html (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe http://durchschnittliche.de/geschwindigkeit-mittelwerte/51-durchschnittliche-zeit-marathon (Zugriff am 26.11.2015).
[*]
Siehe Danne, Thomas: Diabetes mellitus und Übergewicht – Häufigkeit des Kinder-Diabetes verdoppelt unter www.diabetes-deutschland.de/archiv/3840.htm (Zugriff am 26.11.2015).
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Siehe Spiegel Online vom 06.07.2015 «Biologisches Alter» unter www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/biologisches-alter-sie-glauben-sie-sind-38-vielleicht-sind-sie-schon-61-a-1042290.html (Zugriff am 12.05.2016).
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Siehe www.rtl.de/cms/im-interview-spricht-karlheinz-reher-ueber-wer-wird-millionaer-1808511.html (Zugriff am 12.05.2016).
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Siehe www.welt.de/vermischtes/article144350662/Quiz-Kandidatin-96-wettete-fuer-eigene-Beerdigung.html (Zugriff am 12.05.2016).
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Siehe www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/102-jahre-alte-frau-erhaelt-promotionsurkunde-13630467.html (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Kannisto, Väinö (1988): «On the survival of centenarians and the span of life»; in: Population Studies, 42, S. 389ff.
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Siehe Jeune et al. 2010 sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Calment (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe Jeune et al. 2010, Zitate vom Autor ins Deutsche übertragen.
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http://ngm.nationalgeographic.com/2005/11/longevity-secrets/buettner-text (Zugriff am 15.06.2016).
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Siehe www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/altersforschung-mit-70-ein-kind-mit-80-jugendlicher-1142522.html (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Für eine ausführlichere Darstellung siehe Schneppen 2004.
[*]
Eine graphische Übersicht ist im Netz zu finden unter https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_Zone#/media/File:Vendiagram.gif.
[*]
Siehe Die Welt vom 04.09.2013, «Senioren können Hirnleistung mit Videospiel steigern».
[*]
Zwischen 85 und 89 Jahren sind 20,85 Prozent der Männer betroffen und 28,35 Prozent der Frauen; bei den über 90-Jährigen 29,18 % der Männer und 44,17 % der Frauen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2012. Siehe Deutsche Alzheimer Gesellschaft o. J. S. 2.
[*]
Die niedrige Zahl für Schülerinnen und Schüler wird plausibel, wenn man Ferien, Wochenenden und Feiertage abzieht. Damit bleiben weniger als 200 Schultage pro Jahr, während sich der Durchschnittswert von 3,5 Stunden täglich auf 365 Tage bezieht.
[*]
Siehe Gesundheitsberichterstattung des Bundes (2012), im Internet unter www.gde-bund.de (Zugriff am 29.11.2015).
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Siehe http://mal-alt-werden.de/category/basteln/ (Zugriff am 14.12.2015).
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Siehe «Alter», taz vom 07.03.2015; im Internet unter www.taz.de (Zugriff am 14.12.2015).
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Siehe www.youtube.com/watch?v=5nJOMLtkHEc (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe Bunte vom 02.01.2014 («Demi Moore: Sie hat einen neuen Toyboy») und die Titelseite der Bild am Sonntag vom 10.01.2016 («Maffay zeigt seinen jungen Körper»).
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Siehe www.parship.de/editorial/ratgeber/single-leben/partnersuche-ab-50/ (Zugriff am 02.02.2016).
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Siehe www.elitepartner.de/erfolgsgeschichten/anita-und-dieter-so-leicht-klappt-das-liebesglueck-mit-60.html?ref=home (Zugriff am 02.02.2016).
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Siehe www.50plus.de/leben/beziehungen/article/spaete-liebe-in-getrennten-wohnungen.html (Zugriff am 02.02.2016).
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Siehe www.kostenlose-singleboersen.com/50plus-singleboersen/ (Zugriff am 01.02.2016).
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Beispiele unter www.christa-appelt.de («Die exklusive Partnervermittlung für Erfolgreiche») (Zugriff am 03.02.2016).
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Siehe Statistisches Bundesamt 2015a, S. 8.
[*]
Siehe www.brigitte.de/liebe/sex-flirten/wolke-9-sex-570942/4.html#a0 (Zugriff am 12.05.2016).
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Pro familia (2015): Wenn Sexualität sich verändert. Sexualität und Älterwerden (Download im Internet unter www.profamilia.de).
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Siehe «Frequent Sex May Help You Look Younger»; im Internet unter http://preventdisease.com/news/articles/sex_makes_you_look_younger.shtml (Zugriff am 02.02.2016).
[*]
Dieses Verhalten entspricht den bereits erwähnten hohen Ausprägungen beim Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus/emotionale Instabilität.
[*]
Siehe «Frühverrentung, ade! (29.08.2012); im Internet unter www.ihre-vorsorge.de (Zugriff am 11.01.2016).
[*]
Im Internet unter www.youtube.com/watch?v=T_BSgDVFIY8
[*]
http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Employment_statistics/de (Zugriff am 28.06.2016).
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Siehe «The Holmes-Rahe Life Stress Inventory», im Internet unter www.stress.org/holmes-rahe-stress-inventory/ (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen; im Internet unter www.sozialpolitik-aktuell.de. In Beziehung gesetzt werden dabei das Bruttoeinkommen abzüglich der Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) und die spätere Rente abzüglich der Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung). Steuerliche Abzüge bleiben hier unberücksichtigt (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Details und Beispielrechnungen auf der Website der Deutschen Rentenversicherung unter www.deutsche-rentenversicherung.de > «Wie Renten besteuert werden» (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe http://de.statistica.com («Bevölkerung in Deutschland nach Einschätzung der eigenen Altersvorsorge von 2012 bis 2015 (in Millionen)». Befragt wurden Bürgerinnen und Bürger von 14 Jahren aufwärts) (Zugriff am 19.01.2016).
[*]
… so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, zit. n. Friedrichs 2015.
[*]
Siehe www.zdf.de/sonntags/der-traum-vom-grossen-geld-31602670.html (Zugriff am 26.01.2016).
[*]
Siehe www.seniortrainer-hamburg.de/machbarschaft-wandsbek-hinschenfelde-e-v/ (Zugriff am 16.03.2016).
[*]
Siehe http://de.statista.com – Statistiken zu folgenden Fragestellungen: «Wie möchten Sie im Alter von 70 Jahren wohnen?»; «Was wären für Sie die Gründe, im Alter noch mal umzuziehen?»; «Wie lange wohnen Sie schon in Ihrer jetzigen Wohnung/Ihrem Haus?»; «Was meinen Sie, in welchem Alter sollte man in eine altersgerechte Wohnung ziehen?» (Zugriff am 19.01.2016).
[*]
Quelle: Der Spiegel 16/2013, S. 148 (Personalie «Henning Scherf»).
[*]
Siehe www.curadomo.com/pflegedienst-curadomo-pflege-betreute-wohngemeinschaft-berlin-demenz-wg/lebensort-vielfalt-charlottenburg.html (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Siehe www.fgw-ev.de/index.php?id=zuhauseimalter00 (Zugriff am 12.05.2016).
[*]
Pressemitteilung vom 05.06.2013 «Rentenzahlungen ins Ausland»; im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung.de (Zugriff am 21.01.2016).
Was heißt hier «Alter»?!
Bei Shakespeare war die Welt noch in Ordnung. «Sieben Akte» währt unser Leben, heißt es in seiner Komödie Wie es euch gefällt: Auf das Kind folgt der Schulbube und auf ihn «der Verliebte, der wie ein Ofen seufzt». Dieser wird abgelöst durch den schneidigen Soldaten und den Berufstätigen «mit rundem Bauche». Als sechster Lebensakt folgt dann das Alter, keine schöne Zeit mit «Brill auf der Nase» und «verschrumpften Lenden». Im siebten Akt schließlich kehren wir zum Anfang zurück und enden als kindische Greise, zahnlos, gehörlos, hilflos. Es führt kein Weg daran vorbei: «Die ganze Welt ist eine Bühne / Und alle Fraun und Männer bloße Spieler», die dem vorgezeichneten Pfad des Alterns nicht entrinnen können.[*] Doch sieht es heute wirklich immer noch genauso aus? Gerade komme ich von einem sechzigsten Geburtstag. Viele Brillenträger, zugegeben. Aber «verschrumpfte Lenden»? Einer der Gäste, die zweite Ehe gerade hinter sich, turtelte am Buffet mit Kandidatin Nummer drei, die sicher 20 Jahre jünger war als er selbst. Das Geburtstagskind trug königsblaue Seide und wäre glatt als Mittvierzigerin durchgegangen. Der Vater der Jubilarin war eigens aus Berlin eingeflogen, trotz seiner immerhin 94 Lenze. Dank kleiner technischer Hilfsmittel hört und sieht er übrigens ausgezeichnet. Würde Shakespeare in diese Welt katapultiert – er wäre ohne jeden Zweifel hoffnungslos verwirrt.
Keine Frage – die Geschichte des Alters muss neu geschrieben werden. Sicher, es gibt sie nach wie vor: die Senioren in beigem Popeline, die auf der Parkbank übereinkommen, dass früher alles besser war; die Frührentner, die mit Ende 50 in die Altersteilzeit geschickt wurden, nicht selten gegen ihren Willen; die kurzatmigen Mittsechziger mit «rundem Bauche», Dauergäste in ärztlichen Wartezimmern. Aber das Leben ist den Altersklischees, die sich hartnäckig in vielen Köpfen halten, längst davongelaufen. Die Werbeindustrie als Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen hat das erkannt und die «Senioren» von gestern durch «Best Ager», «Silver Surfer», «Master Consumer», «Golden Ager» oder schlicht die «Generation 50 plus» ersetzt. Die Entwicklung ist nicht von der Hand zu weisen, und so lautet die Kernthese dieses Buches: «Das» Alter als uniforme, in Zahlen messbare «dritte» Lebensphase gibt es nicht mehr, und es wird sie in Zukunft noch viel weniger geben. Erstmals in der Geschichte haben wir die Chance, maßgeblich selbst zu bestimmen, ob wir alt werden – oder nur älter. Zumindest in den Industrienationen werden die Altersgrenzen mehr und mehr durcheinandergewirbelt. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit meinem Team an der Jacobs University Bremen mit dem demographischen Wandel und seinen Folgen. 2007 habe ich mit den Partnerunternehmen Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Bank, EnBW, Lonza, Otto und Volkswagen sowie kurz darauf folgend Mars das WDN – WISE Demografie Netzwerk[*] gegründet. Seitdem haben wir gemeinsam mit zahlreichen namhaften Unternehmen Forschungsprojekte zum Potenzial von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern unterschiedlicher Altersstufen durchgeführt. Dabei habe ich mich von vielen meiner Vorurteile über das Alter verabschiedet und sehe meinem eigenen Leben jenseits der 70, 80 – und mit etwas Glück sogar jenseits der 90 – sehr gelassen und mit Vorfreude entgegen. Doch man muss nicht unbedingt Forscher sein, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Schon die regelmäßigen Meldungen rund um das Thema in der Presse genügen, um immer wieder ins Staunen zu geraten und die eigenen Erwartungen, was in welchem Alter möglich ist, gründlich zu revidieren. Hier nur eine kleine Auswahl von Beispielen: Wir leben in einer Welt, in der …
… Vierjährige als professionelle Schlagzeuger Konzerte geben (Julian Pavone, USA).
… Neunjährige für einen Oscar nominiert werden (Quvenzahné Wallis, USA).
… 17-Jährige den Friedensnobelpreis bekommen (Malala Yousafzai, Pakistan).
… 30-Jährige es zum Selfmade-Milliardär bringen (Dustin Moskovitz, USA).
… 60-Jährige noch einmal Vierlingsmutter werden (Annegret Raunigk, Deutschland).
… 70-Jährige auf dem Laufsteg brillieren oder im Digital Business als Talentscouts unterwegs sind (Model Eveline Hall und SAP-Gründer Hasso Plattner, beide Deutschland),
… 80-Jährige den Mount Everest besteigen oder die internationale Modebranche aufmischen (Yūichirō Miura, Japan, und Karl Lagerfeld, Deutschland).
… fast 90-Jährige im Bürgermeisteramt bestätigt werden (Josef Rüddel, Windhagen im Landkreis Neuwied).
… 100-Jährige Marathon laufen (Fauja Singh, Großbritannien).
Einzelfälle? Ausnahmen, die doch nur die Regel bestätigen? Jein. Sicher kann nicht jeder mit 100 noch einen Marathon laufen. Doch die erstaunlich fitten «Alten» sind überall. Jeder meiner Doktorandinnen und jedem meiner Doktoranden, und zwar ohne Ausnahme, fällt eine 90-jährige Großtante, Nachbarin oder Großmutter ein, die topfit allein lebt und sich die Zeit mit Lesezirkeln, Gartenarbeit, Spazierengehen und Kochen vertreibt. Immer mehr Mitglieder der Generation 50 plus sind um einiges aktiver und agiler als viele in der Generation ihrer Enkelkinder. Der Senior Experten Service (SES) in Bonn zählt inzwischen mehr als 10000 Mitglieder, die in über 23000 Einsätzen ihr Wissen in Entwicklungsprojekte in 161 Ländern eingebracht haben – ihr Durchschnittsalter liegt bei 67.[*] Die viel diskutierte «Flexi-Rente» stellt zumindest für einen Teil der Älteren ganz offenbar eher willkommene Chance als Bedrohung dar.
Noch mögen sie sich in der Minderheit befinden. Doch allmählich sickert die von Hirnforschern, Biologen, Medizinern, Sportwissenschaftlern beobachtete sogenannte Plastizität der menschlichen Natur ins Alltagsbewusstsein und entfaltet dort ihre ermutigende und motivierende Wirkung. Plastizität bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie die Anpassungsfähigkeit und die Wandelbarkeit von Körper wie Geist, und zwar je nach Beanspruchung und Training. Weder unsere Muskeln noch unsere grauen Zellen sind nämlich einfach, wie sie sind, sondern sie reagieren auf das, was wir mit ihnen anstellen. Unser Lebensstil und unsere Lebenseinstellung beeinflussen stärker als unsere Biologie, wie gesund und lebenshungrig wir sind – ob nun mit 30 oder mit 70. Das Plastizitätsversprechen lautet daher: Wir können das Alter als Phase der nachlassenden Kräfte, des Siechtums und des Rückzugs aus gesellschaftlicher Teilhabe aushebeln oder zumindest sehr weit nach hinten verschieben; vorausgesetzt, dass wir – jeder für sich – bereit sind, entsprechende Anstrengungen zu unternehmen. Einen sehr konkreten Anreiz hierfür liefert uns die stetig steigende Lebenserwartung, denn die Alterspyramide mit vielen Jungen an der Basis und wenigen Alten an der Spitze verwandelt sich allmählich in eine dicke Säule mit immer weniger Jungen und immer mehr Alten. Diese Veränderung in der Bevölkerungsstruktur lässt Unternehmen inzwischen darüber nachdenken, ob es klug ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50, die fitter sind als ihre Väter und Mütter mit Ende 30, einfach zum alten Eisen zu sortieren. Zudem ermöglicht uns der medizinische Fortschritt ein erfülltes Leben im Alter, indem er Krankheiten im Zaum hält, die noch unseren Eltern und Großeltern das Leben vergällten oder gar verkürzten.
Wir können sehr viel dafür tun, unser Leben bis zum letzten Atemzug zu genießen. Und wir bekommen immer mehr Gelegenheit dazu: Derzeit steigt die durchschnittliche Lebenserwartung mit jedem Jahrzehnt um etwa 2,5 Jahre. Jede neue Generation lebt also im Schnitt 7,5 Jahre länger als die vorherige. Wer heute 60 ist, hat eine Chance von deutlich mehr als 10 Prozent, älter als 95 zu werden. Google, inzwischen ein Tochterunternehmen von Alphabet Inc., arbeitet mit Forschungsinstitutionen wie X (früher Google X) und Calico pressewirksam an unserer «Unsterblichkeit», zumindest aber daran, dank Gentechnik und Nanomedizin unsere Lebenserwartung weiter entscheidend zu verlängern.[*] Vielleicht wird es in nicht allzu ferner Zeit Ü-80-Partys und Lauftreffs für Methusalems geben. Doch statt uns darüber zu freuen und unsere Möglichkeiten zu nutzen, erstarren wir angesichts der sich verändernden Alterspyramide wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. Noch immer gilt für viele Menschen die Gleichung «Alter = Defizit». Versicherungskonzerne rechnen uns vor, dass wir für unsere Rentenbeiträge einfach zu spät sterben («länger leben, als das Geld reicht»), die Tagesschau zeigt zur Ruhestandsdebatte die immer gleichen älteren Herrschaften in Wetterjacke auf der Parkbank, die öffentliche Diskussion wird bestimmt durch Stichworte wie «Demenz» und «Pflegebedürftigkeit». Es wird also höchste Zeit, sich von dem uns geläufigen Altersbegriff der Nachkriegszeit zu verabschieden und die Jahre jenseits der 60, 70, 80 und 90 endlich als Lebensphase zu begreifen, die man nutzen und für sich gestalten kann und sollte. Denn die Bilder in den Köpfen bestimmen die Wirklichkeit, die Einstellungen bestimmen das Handeln und die Erwartungen bestimmen mit, wie das Ergebnis schließlich aussieht. Angst ist dabei noch nie ein guter Ratgeber gewesen.
Auf den folgenden Seiten biete ich Ihnen daher die Puzzle-Teile für ein neues Altersbild an: Sie erfahren, wie wenig aussagekräftig Jahreszahlen sind. Wir gehen der Frage nach, warum in manchen Regionen der Welt sehr viele Menschen steinalt werden. Wir beschäftigen uns mit dem Einfluss des Selbstbildes auf das gefühlte Alter. Wir singen ein Loblied auf soziale Kontakte und erklären, warum Geld in einem gewissen Maße doch glücklich macht. Wir räumen mit der These auf, jenseits der 60 oder 70 laufe im Bett nichts mehr – denn, nein, Essen ist nicht der «Sex des Alters», auch wenn das hartnäckig immer wieder behauptet wird. Lange Rede, kurzer Sinn – wir zeigen, dass «Alter» im 21. Jahrhundert ein sehr relativer Begriff ist. Das heißt nicht, dass «im Alter» alles schön ist. Doch für welche Lebensphase trifft das schon zu? Die gute Nachricht lautet: Alter ist heute in hohem Maße eine Sache der Einstellung, eine Kopfsache. Jeder ist seines Alters Schmied. – Und was ist mit Ihnen? Sind Sie es auch?
Wie wenig nackte Zahlen verraten
«Hier tanzen 180 Jahre!», ruft der ältere Herr, der sich mit seiner Sandkastenliebe auf der Silberhochzeit seiner Tochter zu beschwingten Walzerklängen dreht, durchaus ein wenig vorsichtig, aber taktsicher. Er: 92. Sie: 88. Richtig gerechnet also. Ganz schön alt, wenn man aufs Geburtsdatum blickt. Und bemerkenswert jung, wenn man auf die Tanzfläche schaut. Die Frage drängt sich auf: Wann ist man «alt»? Im Fußball zählt man spätestens ab Mitte 30 zu den «Alten Herren», was Oliver Kahn freilich nicht daran gehindert hat, bis kurz vor seinem 39. Geburtstag das Bayern-Tor zu verteidigen. Als Unternehmer ist man hingegen mit 50 «im besten Alter»; als Staatenlenker wiederum läuft man erst jenseits der 60 zur Hochform auf. Und niemand ist auf die Idee gekommen, Papst Franziskus oder Queen Elisabeth II. den Ruhestand zu empfehlen, als sie 80 bzw. 90 Jahre alt wurden. Sind die beiden etwa gar nicht «alt»?
Wussten Sie schon,
… dass unser Gehirn von der Geburt bis ins hohe Alter neue Synapsen bildet?
… dass 70-Jährige im Schnitt eloquenter und emotional intelligenter sind als 20-Jährige?
… dass die meisten Menschen mit 60 oder 70 Jahren zufriedener sind als mit 40?
«In meiner Kindheit begleitete ich meine Großmutter häufig auf den Bauernhof ihres Schwagers. Dort lebte eine ältere unverheiratete Großtante. Schwarz gekleidet, mürrisch, gebückt, mit Kopftuch und Krückstock, jagte sie mir eine Heidenangst ein. Zu ähnlich war sie der Hexe in meinem Märchenbuch. Heute weiß ich, dass diese Frau, die mir damals unbeschreiblich alt vorkam, Anfang, höchstens Mitte 70 war», erzählt mir eine Mitarbeiterin.
Wäre diese ältere Großtante nicht vor dem Ersten, sondern nach dem Zweiten Weltkrieg geboren worden, hätte sie das Kind vermutlich in Jeans und Bluse begrüßt, der Krückstock wäre ihr wahrscheinlich dank Hüftoperation erspart geblieben. Womöglich hätte sie in den siebziger Jahren eine Ausbildung absolviert, und vielleicht würde sie heute das Singleleben in ihrer Stadtwohnung genießen, zwischen Yoga-Kurs und sozialem Engagement hin- und herpendelnd. In nur wenigen Jahrzehnten hat sich das Leben im Alter radikal gewandelt – und wird es noch weiter tun. Es wird also höchste Zeit, dass dies auch in den Köpfen ankommt! Was heißt heute noch «alt»?
Jeder von uns hat sein eigenes Bild vom Alter im Kopf, das geprägt wird von familiären Vorbildern, gesellschaftlichen Rollenmodellen und der öffentlichen Diskussion über das Alter. Die Debatte wird bestimmt von Stichworten wie «Demenz», «Überalterung der Gesellschaft» und «leeren Rentenkassen». Und so springen uns Meldungen, dass bei den über 85-Jährigen mehr als drei Viertel und selbst von den über 90-Jährigen rund zwei Drittel bei wachem Verstand sind, höchst selten in großen Lettern von den Titelseiten entgegen. Auch die Beobachtung, dass Prognosen zum drohenden Pflegenotstand aus den neunziger Jahren sich bereits heute als zu pessimistisch erwiesen haben, ist offenbar keinen Artikel wert (vgl. Korte 2014, S. 212, S. 322). Stattdessen gehen alle Vorhersagen von konstanten Pflegequoten aus und ignorieren, dass wir nicht nur älter werden als jemals zuvor, sondern dank unseres Wissens über gesunde Lebensführung und aufgrund des medizinischen Fortschritts auch im höheren und hohen Alter immer fitter sind (siehe Kapitel 2 – Das biologische Alter). Das Internetlexikon Wikipedia macht da keine Ausnahme und reduziert das Alter ebenso knapp wie unzutreffend auf einen Lebensabschnitt, der mit «einem allgemeinen körperlichen Niedergang verbunden ist», und ignoriert dabei die vielfältigen Chancen, die diese Lebensphase heute zu bieten hat. So gesehen, ist es kaum verwunderlich, dass nur die allerwenigsten Menschen wissen: Sie können sich allein schon deswegen auf das Alter freuen, weil sie mit den Jahren ganz automatisch immer glücklicher und zufriedener werden. «Das Glück ist ein U», stellte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 23.07.2013 unter Berufung auf eine umfangreiche Studie der London School of Economics fest. Befragt wurden 23000 Menschen aus mehr als 50 Nationen. Das Ergebnis: Die meisten von ihnen waren mit ungefähr 20 am glücklichsten. Danach sank die Zufriedenheit kontinuierlich bis etwa zum 50. Lebensjahr – um dann völlig überraschend wieder anzusteigen. Zu den wesentlichen Ursachen hierfür zählt sicherlich, dass sich in der «Rushhour des Lebens» zwischen 30 und Mitte 40 alles um Leistung dreht. Außerdem ist sie von der Notwendigkeit geprägt, berufliche und private Herausforderungen in Einklang zu bringen. Für mehr Zufriedenheit im Alter machen Forscher dementsprechend vor allem altersbedingte Gelassenheit und die Korrektur überzogener Erwartungen verantwortlich.
Eine öffentliche Debatte, die von Negativvokabeln beherrscht wird, halte ich deshalb für verheerend, denn sie flüstert uns ein, das Alter sei notwendigerweise eine Zeit des Rückzugs, der schwindenden Möglichkeiten, wenn nicht gar des Siechtums. Aus der Psychologie wissen wir, dass unsere Erwartungen und Gedanken unser Handeln entscheidend mitbestimmen. Wem wiederholt suggeriert wird, dass er alt, nutzlos und hilflos ist, verhält sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch entsprechend. Legendär ist in diesem Zusammenhang ein Experiment der Harvard-Psychologin Ellen J. Langer aus dem Jahr 1979, bei dem sie die Hälfte der Bewohner eines Altenheimes mit Hilfe des entsprechenden Mobiliars und Radio- und Fernsehsendungen aus der Zeit in das Jahr 1959 zurückversetzte und ihnen gleichzeitig mehr Eigenverantwortung für ihren Alltag übertrug. Nach nur einer Woche fühlten sich die Teilnehmer des Experiments nicht nur jünger und fitter, sondern sie waren auch nachweislich aktiver als die Vergleichsgruppe, für die sich nichts geändert hatte. Gedächtnisleistung, Gelenkigkeit, selbst das Hörvermögen hatte sich messbar verbessert. Counterclockwise heißt das Buch, in dem Langer ihren gleichnamigen Ansatz ausführlich erläutert, auf Deutsch Die Uhr zurückdrehen (Langer 2011). In Kapitel 3 – Das gefühlte Alter wird dieses Experiment im Abschnitt «‹Schon alt› oder ‹noch jung›?» noch einmal ausführlich behandelt. An dieser Stelle bleibt festzuhalten: Was wir tun und können, hängt entscheidend davon ab, was wir uns zutrauen. Möglicherweise ist manch 75-Jähriger nur deshalb auf den Rollator angewiesen, weil ihm seine Umgebung vermittelt, in seinem Alter sei das zwar bedauerlich, aber «normal» – anstatt ihn zu ermutigen, nachlassende Kraft und Koordination durch regelmäßige Bewegung oder mit dem Gang ins nächste Fitnessstudio zurückzugewinnen. Keinesfalls ein Ding der Unmöglichkeit, wie folgende Anekdote eindrucksvoll unterstreicht: Ein Freund, Gründer einer Agentur für Personalentwicklung und Sponsoring im Leistungssport, erzählte mir von einem Foto, das ihm sein Physiotherapeut gezeigt hatte. Darauf zu sehen: eine 78-jährige Frau, die in den Niederlanden in ein Altersheim eingewiesen worden war. Aufgrund ihrer Osteoporose hatten ihr die Ärzte ein Korsett verordnet, um die Knochen zu stützen. Ihr Neffe, ebenfalls Physiotherapeut, schätzte dies bei einem Besuch als vollkommen falsche Herangehensweise ein, da die Knochen sich durch die nun fehlende Belastung (zusätzlich) abbauen würden. Er zeigte seiner Tante stattdessen Übungen, die sie täglich ausführte. Nach einigen Wochen wurde sie wieder aus dem Altersheim entlassen. Auf besagtem Bild sieht man die 78-Jährige übrigens routiniert eine 50-Kilo-Hantel über ihren Kopf stemmen!
Medizin und Sportwissenschaft bestätigen einhellig, dass maßvolles Training noch im hohen Alter erstaunliche Effekte haben kann – und zwar auch bei denjenigen, die Sport in den Jahrzehnten zuvor lediglich aus dem Fernsehen kannten. Nur haben heutzutage die meisten Menschen – und bei den 75-Jährigen sind es sicherlich die allermeisten! – beim Stichwort «Training» in aller Regel ambitionierte 20-, 30-, 40-Jährige im modischen Sportdress vor Augen und eben nicht den Senior oder die Seniorin mit grauen Haaren.
Doch zurück zu der Frage «Wann ist man alt?». Wie sieht es bei Ihnen selbst aus? Beginnt Ihr Alter mit 60 Jahren, mit 70 oder gar erst nach Ihrem 80. Geburtstag? Vielleicht befragen Sie sich kurz selbst, bevor Sie weiterlesen. Ein Blick in die Vergangenheit fördert Erstaunliches zutage. Pat Thane, Historikerin am Londoner King’s College, resümiert in ihrem Buch Das Alter. Eine Kulturgeschichte: «Als ‹alt› galt man fast immer und überall, wenn die eigenen Fähigkeiten nicht mehr ausreichten, sich selbst zu versorgen, das Überleben zu sichern.» In Antike wie Moderne, in Europa wie jenseits des Atlantiks herrschte bemerkenswerte Einigkeit darüber, dass man «frühestens zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr» alt ist (Thane 2005, S. 17). Alter wird also schon lange eher an individuelle Befindlichkeiten und Möglichkeiten geknüpft als an ein Geburtsdatum. Alltagsbeobachtungen stärken diese Auffassung. Ein 30-jähriger Alkoholiker, der seit Jahren auf der Straße lebt, wird an Körper und Geist wahrscheinlich älter sein als ein 70-Jähriger mit festem Dach über dem Kopf, der sich gesund ernährt und ausreichend bewegt. Wenn Ihnen dieser Vergleich zu krass ist, dann schauen Sie sich doch einfach einmal Fotos Ihres letzten Klassentreffens an. Wer bei einem 30- oder 40-jährigen Jahrgangstreffen seine ehemaligen Mitschülerinnen und -schüler wiedergesehen hat, stellt fest, dass Menschen, die früher «gleichaltrig» waren und aussahen, sich mit der Zeit auffällig auseinanderentwickelt haben. Es gibt die erstaunlich jung Gebliebenen, die durchschnittlich Gealterten und diejenigen, die «ganz schön alt aussehen».
Keine Frage: Wir altern sehr unterschiedlich. Doch laut der sogenannten Dänischen Zwillingsstudie (sie versammelt die Lebens- und medizinischen Daten von 75000 Zwillingen aus einer Zeitspanne von 130 Jahren – 1870 bis 2000) bestimmen die Gene – innerhalb gewisser biologischer Grenzen – nur etwa zehn Prozent der durchschnittlichen Lebenszeit eines Menschen. Für die restlichen 90 Prozent zeichnen wir selbst durch unseren Lebensstil verantwortlich. Auch wenn andere Studien zu dem Schluss kommen, dass statt zehn etwa 30 Prozent des Alterungsprozesses auf das Konto unserer Gene gehen (mehr dazu im nächsten Kapitel), lässt sich generell sagen: Der weit größere Anteil ist unter Einstellung und Lebensführung zu verbuchen. Die nackten Zahlen hingegen verraten nur wenig über unser Alter.
Insofern ist es nicht sonderlich überraschend, was eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Jahr 2012 zum Thema «Altersbilder der Gesellschaft» zutage förderte. Auf die Frage «Wann ist jemand für Sie alt?» werde heute immer seltener eine konkrete Zahl genannt: «Vielmehr wird der Begriff ‹Alter› zunehmend als Beschreibung nachlassender Vitalität am Lebensende verstanden.» Jemand gilt demzufolge für rund ein Drittel als «alt», wenn «Beeinträchtigungen auftreten», für ein weiteres Drittel, wenn er oder sie «auf Betreuung bzw. Pflege angewiesen» ist, und nur für das letzte Drittel, wenn «ein bestimmtes Lebensalter erreicht» ist. Im Verständnis vieler Menschen wäre jemand, der bis ins hohe Alter selbstständig und agil bleibt und dann krankheitsbedingt binnen weniger Wochen stirbt, nur während dieser letzten Krankheitswochen wirklich «alt». Entsprechend wollten 43 Prozent der Interviewten sich bei der Frage danach, wann «das Alter» denn beginne, auch auf ausdrückliche Nachfrage nicht auf eine bestimmte Zahl festlegen. Bei denjenigen, die sich zu einer Zahl durchrangen, verschob sich die angegebene Altersgrenze mit dem eigenen Lebensalter erwartungsgemäß nach hinten: Für Befragte zwischen 16 und 29 ist jemand im Schnitt mit 61 Jahren alt, für Befragte über 60 hingegen erst mit 76 Jahren (Institut für Demoskopie Allensbach 2012, S. 6ff.).
Lebensweisheiten und flotte Sprüche wie «60 ist das neue 50» oder «75 ist das neue 60» spiegeln dieses Verständnis ebenso wie der Kommentar eines jungen Hörers in einer Radiosendung zum Tode von Helmut Schmidt im November 2015. Der Altbundeskanzler sei mit 96 Jahren «jünger gewesen als drei 32-Jährige»! Aus dieser Warte ist eine gewisse Gebrechlichkeit allein noch kein Kriterium fürs Altsein, solange jemand im Geiste jung geblieben ist und es versteht, seine Lebenserfahrung in Weitsicht und Souveränität zu übersetzen und dabei ohne kleinliche Besserwisserei auszukommen. Wer Friedrich Nowottny (Jahrgang 1929), Peter Scholl-Latour (Jahrgang 1924) oder Margarete Mitscherlich (Jahrgang 1917) um ihr neunzigstes Lebensjahr herum in Interviews und Fernsehsendungen erlebte, wird dies nur bestätigen können. Genauso wie jeder, der Großeltern hatte, die sich aufrichtig für die Kindheitssorgen interessierten, Geschichten vorlasen, geduldig das Schachspielen erklärten oder bei den Hausaufgaben halfen. Und so fühlen sich tatsächlich immer weniger Menschen in der zweiten Lebenshälfte alt, ganz einfach, weil ihr Aktionsradius sich gegenüber dem früherer Generationen vergrößert hat, weil der medizinische Fortschritt viele ihrer Beschwerden lindert und weil die ersten echten Gebrechen erst sehr spät einsetzen, mit etwas Glück weit jenseits der 80.