Anita Albus
Das botanische Schauspiel
Vierundzwanzig Blumen,
nach dem Leben gemalt und beschrieben
FISCHER E-Books
Anita Albus lebt als Malerin und Schriftstellerin in München und im Burgund.
Berühmt wurde sie vor allem durch ihre augen-täuschenden Naturdarstellungen, die vielfach ausgestellt wurden. Zugleich mit der Malerei hat sich Anita Albus der Literatur gewidmet, einen Roman und Erzählungen geschrieben und mehrfach ausgezeichnete Essays verfasst. Zuletzt erschienen bei S. Fischer die Bücher ›Von seltenen Vögeln‹ (2005), ›Das botanische Schauspiel‹ (2007), ›Das Los der Lust‹ (2007), ›Im Licht der Finsternis. Über Proust‹ (2011) und ›Käuze und Kathedralen. Geshichten, Essays und Marginalien‹ (2014).
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Nach ihrem wunderschönen, naturgeschichtlich wie künstlerisch gleichermaßen faszinierenden Buch ›Von seltenen Vögeln‹ erscheint nun Anita Albus’ ›Botanisches Schauspiel‹ ebenfalls in bibliophiler Ausstattung.
Vierundzwanzig Blumen-Porträts, in Aquarell gemalt, in Texten beschrieben, von Zitaten begleitet – ein Zaubergarten!
Vierundzwanzig Blumen sind die Darsteller in diesem ›Botanischen Schauspiel‹; der Schauplatz wechselt von Europa nach Vorderasien und Afrika, führt von Britisch-Kolumbien nach Mittel- und Südamerika, zeigt ausgiebig das Panorama Ost-Asiens; gespielt wird ›Die Verwandlung des Blatts‹; erzählt wird das Schicksal jeder Blume und das jener Menschen, die sie auf ihrem Weg aus der Wildnis in die Gärten der Fremde begleitet haben: Pflanzenjäger und Forschungsreisende, Botaniker und Gärtner, Maler und Liebhaber.
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2014 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: buxdesign, München
Coverabbildung: Anita Albus
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-403694-6
Zit. n. Knut Hagberg, Carl Linnaeus. Ein großes Leben aus dem Barock, aus dem Schwedischen übertragen von Thyra Dohrenburg, Hamburg 1946, S. 142f.
Zit. n. Ulrich Enzensberger, Georg Forster, Frankfurt a.M. 1996, S. 37.
Zit. n. Tyler Whittle, Pflanzenjäger, aus dem Englischen übersetzt von Ursula von Wiese, München 1971, S. 101.
Ebd. S. 172.
Tyler Whittle, Pflanzenjäger, aus dem Englischen übersetzt von Ursula von Wiese, München 1971, S. 278.
Ebd., S. 285.
Ferdinand Lindheimer, Aufsätze und Abhandlungen, hrsg. von einem seiner Schüler, Frankfurt a.M., 1879, »Meine Reise und Aufenthalt in Mexiko«, S. 82.
Ebd. S. 101.
Aufsätze und Abhandlungen, S. 168.
Aufsätze und Abhandlungen, S. 48f.
Zit. nach Karl Mägdefrau, Geschichte der Botanik, Stuttgart 1973, S. 134.
The Botanical Magazine or Flower-Garden Displayed, by William Curtis, London 1797, Vol. XI, S. 389.
Rudolf Borchardt, Der leidenschaftliche Gärtner, Stuttgart 1968, S. 326.
Palermo, Sonnabend, den 7. April 1787.
Palermo, Dienstag, den 17. April 1787.
Zit. nach M. von Strantz, Die Blumen in Sage und Geschicke, Berlin 1875, S. 250.
Noch im 17. Jahrhundert wurde die Iris in Italien Giglio genannt. Iris susiana in Frankreich lis noir, Iris germanica auch lis sauvage. Die Gleichsetzung von Lilie und Iris hat in der Heraldik einige Verwirrung gestiftet. Eindeutig zeigt das Siegel von Louis VIII. den König mit einem fleur-de-lis-Zepter und einer Iris in der Hand. Vgl. A. C. Fox-Davies, A complete Guide to Heraldry, New York 1978, S. 274.
Zu Crato von Crafftheim vgl. Anita Albus, Paradies & Paradox, Frankfurt 2002, S. 291f.
Carolus Clusius, Fungorum in Pannoniis observatorum brevis Historia et Codex Clusii, hrsg. von Stephan A. Aumüller & József Jeanplong, Budapest und Graz 1983, S. 17.
Abrahami Ortelii Epistulae, edidit Joannes Henricus Hessels, Osnabrück 1969, S. 563.
Carolus Clusius, Rariorum aliquot stirpium, per Pannoniam, Austriam …, Antwerpen 1583, S. 255.
Der leidenschaftliche Gärtner, S. 125f.
Der leidenschaftliche Gärtner, S. 289.
Ebd., S. 290.
Zit. n. Hagberg, S. 104.
»Mein Paradiesestor,
Dahinter alles Blume,
Und alles Dorn davor.«
ANNETTE VON DROSTE-HÜLSHOFF
Vierundzwanzig Blumen sind die Darsteller in diesem »Botanischen Schauspiel«; der Schauplatz wechselt von Europa nach Vorderasien und Afrika, führt von Britisch-Kolumbien nach Mittel- und Südamerika, zeigt ausgiebig das Panorama Ost-Asiens; gespielt wird »Die Verwandlung des Blattes«; erzählt wird das Schicksal jeder Blume und das jener Menschen, die sie auf ihrem Weg aus der Wildnis in die Gärten der Fremde begleitet haben: Pflanzenjäger und Forschungsreisende, Botaniker und Gärtner, Maler und Liebhaber.
Entsprechungen zwischen den Menschen und den mit ihren Namen verbundenen Gewächsen sind, wie die Wahl meiner vierundzwanzig Protagonisten, aus Neigungen hervorgegangen, die sich nicht begründen lassen.
Liliaceae
Das fußhohe Liliengewächs ist in Nord- und Mitteleuropa bis an den Balkan heimisch. Es gedeiht zerstreut, aber gesellig auf nassen Auwiesen, feuchten Waldlichtungen und in Flachmooren.
Schachbrettblume – Kibitzei – Adebarsei Perlhuhntulpe – Wiesentulpe – Marmortulpe Kuckuckslilie – Kuhglocke
Nun schoß die Sonnenflamme immer näher herauf an die entzündeten Morgenwolken – endlich gingen am Himmel, und in den Bächen, und in den Teichen, und in den blühenden Taukelchen hundert Sonnen miteinander auf, und über der Erde schwammen tausend Farben, und aus dem Himmel brach ein einziges lichtes Weiß.
Das Schicksal pflückte aus seiner Seele, wie Gärtner im Frühling aus Blumen, die meisten alten gelben, welken Blättchen aus. In der Seele stieg eine überirdische Sonne mit der zweiten am Himmel. In jedem Tal, in jedem Wäldchen, auf jeder Höhe warf er einige pressende Ringe von der engen Puppe des winterlichen Lebens und Kummers ab, und faltete die nassen Ober- und Unterflügel auf, und ließ sich von den Mailüften mit vier ausgedehnten Schwingen in den Himmel unter tiefere Tagschmetterlinge und über höhere Blumen wehen.
Aber wie kräftig fing das bewegte Leben an in ihm zu gähren und zu brausen, da er aus der Diamantgrube eines Tales voll Schatten und Tropfen herausstieg, einige Stufen unter dem Himmeltore des Frühlings. – Wie aus dem Meere, und noch naß, hatte ein allmächtiges Erdbeben eine unübersehliche, neugeschaffne, in Blüte stehende Ebene mit jungen Trieben und Kräften herausgedrängt – das Feuer der Erde loderte unter den Wurzeln des weiten hangenden Gartens, und das Feuer des Himmels flammte herab, und brannte den Gipfeln und Blumen die Farben ein – zwischen den Porzellantürmen weißer Berge standen die gefärbten blühenden Höhen, als Throngerüste der Fruchtgöttinnen – über das weite Lustlager zogen sich Blütenkelche und schwüle Tropfen als bevölkerte Zelte hinauf und hinab, der Boden war mit wimmelnden Bruttafeln von Gräsern und kleinen Herzen belegt, und ein Herz ums andere riß sich geflügelt, oder mit Floßfedern, oder mit Fühlfaden aus den heißen Brutzellen der Natur empor, und sumste und sog und schnalzte und sang, und für jeden Honigrüssel war schon lange der Freudenkelch aufgetan.
JEAN PAUL, »SIEBENKÄS«
»Alle Blätter wechselständig«, lautet die lakonische Erstbeschreibung der Schachbrettblume in »Species Plantarum«, 1753 verfaßt von dem großen Naturforscher und Systematiker Carl von Linné. In seinem Werk steht die Schachbrettblume zum ersten Mal an der Seite der Kaiserkrone und der bis dahin als Persische Lilie angesehenen Fritillaria persica.
»Gott hat es geschaffen, und Linnaeus hat es geordnet« – mit dieser Sentenz suchte Linné sein Lebenswerk auf den Nenner zu bringen. »Gott hat ihn lassen hineinlauschen in seine geheime Rathskammer, hat ihn geleitet mit seiner eigenen allmächtigen Hand, hat ihn lassen aufsprießen aus geringfügiger Wurzel, ihn verpflanzt an einen fernen Ort, herrlich ihn emporschießen lassen zu einem ansehnlichen Baume und hat ihm so brennende Neigung für die Wissenschaft eingeflößt, daß sie sein allergrößtes Vergnügen geworden.«
Als Kind wuchs er unter den Blumen auf, »zu denen er schon mit der Muttermilch eine so große Neigung faßte, daß sie in der Folge von keiner Noth vertilgt werden konnte. Da der Knabe noch ganz klein war, steckte ihm die Mutter, sobald er schrie und auf keine andre Art beruhigt werden konnte, immer eine Blume in die Hand, wo er dann sogleich stille ward.«
Das Leben Linnés war beherrscht von »botanischen Romanzen«. So trocken und knapp seine naturwissenschaftlichen Beschreibungen auch sind, seine »Herbationes« – botanische Exkursionen durch die Umgebung von Uppsala in Begleitung seiner Studenten – inszenierte er in theatralischer Weise. Waldhornklänge verkündeten das Auffinden einer seltenen Pflanze; die Rückkehr am Abend fand unter festlicher Musikbegleitung statt, und ein lautes »Vivat Linnaeus« der mitunter bis zu dreihundert Teilnehmer zählenden Gesellschaft beschloß die Exkursion.
Einer der Teilnehmer hat sie anschaulich geschildert: »Die botanischen Ausflüge, die er jeden Sommer veranstaltete, waren ebenso glänzend und unterhaltend für die Jugend wie geeignet, den Hang zur Naturgeschichte anzufeuern. Sie wurden nach einer gewissen Regel ausgeführt, die auf Grund einer Disputation, Herbationes Upsalienses genannt, festgelegt worden war, und führten nach acht Orten rund um die Stadt. Um diese Zeit zählte er nicht weniger als zwei- bis dreihundert, die mit in die Felder hinausgingen, einheitlich in eine bestimmte weiße Tracht aus Leinen gekleidet und mit allem Nötigen für das Sammeln von Pflanzen und Insekten ausgerüstet. Unter seinen Hörern ernannte er selbst einige für gewisse Ämter. So war einer der Protokollführer, dessen Tätigkeit darin bestand, aufzuzeichnen, was er diktierte, sobald sie auf etwas Neues trafen. Ein anderer war der Fiskal, der für die Zucht in der Truppe einzustehen hatte, daß nichts Unordentliches sich zutrage. Wieder andere waren als Schützen ausersehen, Vögel zu schießen usw. Die Zusammenkunft wurde immer für eine vorbezeichnete Stelle verabredet, wo er selbst unter den ersten zu sein pflegte und denen eine Strafe auferlegte, die zu spät kamen. Für jeden Ausflug wurden auch eine Reihe Rastplätze ausgemacht, wo die weit verstreuten Studenten sich wieder versammelten, und hier wurden Lehrstunden abgehalten über das Hauptsächlichste, was sie gesammelt hatten. Nachdem die Jugend sich vom Morgen bis zum Abend also auf den Feldern ergangen hatte, wurde der Marsch in die Stadt wieder angetreten, wobei ihr Lehrer an der Spitze schritt und hinter ihm her die Jugend im Trupp mit Waldhorn, Pauke und Fahne, dann durch die Stadt hinunter zum Botanischen Hause, wo ein mannigfaches ›Vivat Linnaeus!‹ die Freuden des Tages beschloß. Diese Munterkeit, dieser Trieb und Eifer der Jugend, ihn zu hören, lockte die Ausländer nicht weniger als einheimische Herren, an diesen Freuden teilzunehmen.«[1]
Diese Triumphzüge erregten unter den Universitätskollegen Neid und Ärger.
»Er las auf Steinen, Gewächsen, Thieren der Erde wie in einem Buche.« Neben den noch heute gültigen Lesarten der Natur gibt es in Linnés Werk auch kuriose Seiten. Die Gesellschaft der Pflanzen war nach seiner Vorstellung hierarchisch geordnet: Der ärmste Stand waren die Moose, die Gräser waren die Bauern, den Adel bildeten die Kräuter, und in den Mächtigsten, den Bäumen, sah er die Fürsten.
Ein als Gras verkanntes Kraut wäre demnach die Schachbrettblume, wollte man Rudolf Borchardt folgen, der sie ein »hageres Aschenbrödel« nannte. Ihre »eigensinnig spröden und trotzig düsteren Würfelmuster« schienen ihm gleichsam das natürliche Vorbild der Teppichknüpfer und Kelimweber des Orients, der Heimat vielfältiger Fritillarien.
An die hundert verschiedene Arten gibt es auf dieser Welt. Mit der bunten Großblumigkeit, wie sie etwa die beliebten Riesen vom Chimborazo auszeichnet (früher Georginen, heute Dahlien genannt), haben sie nicht das mindeste gemein. Die Farben ihrer zierlichen Becher spielen vom bleichen Gelb über Malachitgrün, Olivgrün, Grünbraun zum Purpurbraun und Braunviolett; ihre Zeichnung ist bald würfelscheckig, bald gestreift, dann wieder sind die Blüten nur mit einem schmalen Saum geziert, und häufig sind sie innen und außen verschieden gefärbt. Wundersame monochrome Miniaturen sind sie allesamt. Denkt man an die Malerei der Niederländer, so nimmt es nicht wunder, daß die Tulpomanie im 17. Jahrhundert in Holland von einem Fritillarien-Fieber abgelöst wurde. Im British Museum ist das Werk eines Amsterdamer Goldschmieds zu sehen, der 1620 eine Fritillaria meleagris minutiös in Gold nachbildete, die in sich eine winzige Uhr verborgen hält. In Irland nennt man die Schachbrettblume »Madam Ugly«, in England »Snakeshead«, aber auch »Dead man’s bell«, »Lazarus bell« oder »Leper Lily«, weil ihre Form an das Glöckchen der Aussätzigen erinnert.
In Deutschland ist die Schachbrettblume nur noch selten zu finden und steht unter Naturschutz. In den Lech-Auen und im Sinn-Tal konnte man einst von April bis Mai ihre Blüten bewundern, die aussehen wie hauchdünne Porzellantassen, in deren milchige Glasur geometrische Muster eingeschmolzen sind.
Auf feuchtem, lehmigem Boden im Halbschatten gedeiht die Fritillaria meleagris auch im Garten sehr gut. Die Perigonblätter ihrer Blütenschellen sind mit einem körnigen, abbröckelnden Wachsüberzug versehen, der kleineren Tieren den Zugang ins Innere verwehrt. Nur die Hummel Bombus terrestris vermag sich festzuhalten, indem sie die Perigonblätter umklammert; sie nascht in der Honiggrube am Grunde des Bechers und sorgt so für die Befruchtung.
Ranunculaceae Syn.: Delphinium zálil
Das mannshohe Hahnenfußgewächs ist in Ost-Persien, Afghanistan und Nord-Indien heimisch. Dort bestimmt es während der Blüte das Bild hügeligen Graslandes in Höhen von über 1000 Meter.
Schwefelgelber Rittersporn – Persischer Rittersporn
Östlich von Nischapur führt der Weg über mehrere Bäche und Flüsse, die den Siedlungen von Binalud-kuh klares, frisches Wasser zuführen. Auch in den Bergklüften sieht man grüne Flecken, die Dörfer und Gärten verraten, und südlich vom Wege schimmert es grün, wohin das Auge sieht.
Durch Flachland und welliges Gelände, die einander abwechseln, kommt man nach der mächtigen Karawanserei Fachr Daud und dem Dorf Scherifabad, der letzten Station vor Mesched. Hinter diesem Dorfe steigt das Terrain an, und man gelangt in ein Labyrinth von Hügeln und niedrigen Bergen, zwischen denen der steinige Weg sich nach Nordosten schlängelt. Die Gegend ist äußerst öde und kahl, doch bemerkt man auch hier Nomaden mit ihren Schafherden. Auf einer kleineren Ebene liegt die Karawanserei Rabat Kolumbe. Hier ruhte eine Karawane aus, die auf Mauleseln Blöcke von Bergsalz aus den Berggegenden des Kafir-kale im Süden nach den Basaren in Mesched brachte.
SVEN HEDIN, »EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OST-PERSIEN«, STOCKHOLM 1918
Aleksandr Andreevič von Bunge, Arzt und Botaniker, war Mitglied einer wissenschaftlichen Expedition, die Alexander II. 1858 nach Persien und Afghanistan befahl. Diese Reise ins Unbekannte führte durch die Sandwüsten von Karakum nach Ašchabad und von dort in das Hochland der Provinz Khorasan, oberhalb der großen Salzsteppe. Die ostpersische Salzsteppe bildet eine weite Fläche von schwärzlich-graubrauner Farbe und besteht aus dürrem Salzlehm, überdeckt mit kleinen Steintrümmern oder grobem Kies, ohne die geringste Vegetation oder irgendein lebendes Wesen. Ein trockenes Flußbett durchzieht sie gespenstisch, steile wallartige und zerrissene Abstürze, wohl die Ränder eines ehemaligen Salzsees, umgeben sie. Ein ganz mit Salz gesättigter Fluß und die täuschendsten Luftspiegelungen gehören zu den Merkwürdigkeiten dieser Einöde.
Im Hochland von Khorasan leuchteten die Gebirgswiesen von den schwefelgelben Blüten des Rittersporns. Weiter ging der Weg nach Herat, wo Bunge beklagte, daß in der großen Dürre bereits alle Vegetation verschwunden war. Die Blumenlese dieser qualvollen Expedition erbrachte dennoch an die zweitausend verschiedene Arten, darunter Delphinium semibarbatum. Teile der kostbaren Sammlung kamen in das umfangreiche Herbarium des Genfer Botanikers Edmond Boissier, dessen »Flora Orientalis« (1867–1884) die Erstbeschreibung des persischen Rittersporns enthält.
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