Manfred Geier

Geistesblitze

Eine andere Geschichte der Philosophie

Rowohlt E-Book

Inhaltsübersicht

Über Manfred Geier

Manfred Geier lehrte viele Jahre Sprach- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Marburg und Hannover. Jetzt lebt er als freier Publizist und Privatdozent in Hamburg. Buchveröffentlichungen: Kants Welt. Eine Biographie (2003), Worüber kluge Menschen lachen. Kleine Philosophie des Humors (2006), Die Brüder Humboldt. Eine Biographie (2009), Aufklärung. Das europäische Projekt (2012). Außerdem mehrere Bände in der Reihe rowohlts enzyklopädie sowie die Rowohlt-Monographien Karl Popper, Martin Heidegger und Der Wiener Kreis.

Über dieses Buch

Wie entstehen philosophische Gedanken und Einsichten? Woher stammt die Inspiration für die Ideen, mit denen große Denker unsere Welt begreifen und erklären? Die überraschende These von Bestsellerautor Manfred Geier lautet: oft sind es ganz konkrete einzelne Augenblicke, in denen Philosophen auf neue Ideen kommen, um schwierige geistige und existenzielle Probleme lösen zu können.

In sieben exemplarischen Fallstudien berichtet Geier über die Genesis wichtiger philosophischer Gedanken.

Er beschreibt am Beispiel von Parmenides, René Descartes, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Johann Georg Hamann, Friedrich Nietzsche und Karl Popper, wie eng deren Leben und Werk miteinander verknüpft waren. Sein Buch zeigt auf faszinierende Weise, wie sich jedem dieser Philosophen in einer angespannten Situation plötzlich eine kreative Einsicht offenbarte, die dann zu einem wegweisenden Werk ausgearbeitet wurde.

«Man nimmt, man fragt nicht, wer da gibt; wie ein Blitz leuchtet der Gedanke auf», hat Friedrich Nietzsche festgestellt, als er sich durch Zarathustra inspiriert fühlte. Dieses Buch beschreibt Sternstunden des menschlichen Denkens, die eine epochale Bedeutung erlangt haben.

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, September 2013

Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages

Redaktion Regina Carstensen

Umschlaggestaltung Anzinger | Wüschner | Rasp, München

(Umschlagabbildung: plainpicture/Aurora Photos)

Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.

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ISBN Printausgabe 978-3-498-02523-6

ISBN E-Book 978-3-644-03441-9

www.rowohlt.de

 

Die Seitenzahlen im Namenregister beziehen sich auf die Printausgabe.

ISBN 978-3-644-03441-9

Anmerkungen

1

Von Heraklit sind nur Fragmente überliefert, und auch sie sind oft nur von anderen Autoren zitiert worden, die ihre eigenen Meinungen mit Heraklits Gedanken vermengten. So wurde Heraklits Vorstellung eines richtenden Feuers am Ende der Zeiten von dem griechisch schreibenden christlichen Priester Hippolytos von Rom (3. Jahrhundert n. Chr.) erwähnt, wobei umstritten ist, ob das auch Heraklits eigene Überzeugung gewesen ist. Vgl. Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Die Fragmente und Quellenberichte. Stuttgart 1968, 8. Aufl., S. 141

2

Vgl. Augustinus: Bekenntnisse. Übersetzt von Joseph Bernhart. Frankfurt am Main/Hamburg 1955, Ende des achten Buchs. Zur «Physiognomie» der blitzartigen religiösen Erleuchtung vgl. László F. Földényi: Starke Augenblicke. Berlin 2013

3

Vgl. Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt am Main 1967; Thomas S. Kuhn: Die Entstehung des Neuen. Frankfurt am Main 1977. Ein schönes Beispiel plötzlicher mathematischer Erleuchtung bietet Henri Poincaré: Wissenschaft und Methode. Leipzig/Berlin 1913 (unveränderte Neuauflage Berlin 2003), S. 3650

4

Vgl. Dieter Henrich: Werke im Werden. Über die Genesis philosophischer Einsichten. München 2011

5

Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen. In: Schriften. Frankfurt am Main 1960, Abschnitte 153 und 123

6

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie (= Werke in zwanzig Bänden. Band 18). Frankfurt am Main 1971, S. 121

7

Vgl. Wolfgang R. Köhler: Personenverstehen. Zur Hermeneutik der Individualität. Frankfurt am Main/Lancaster 2004

8

Xenophanes, zitiert nach Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Hamburg 1990, 3. Aufl., zweiter Band, S. 168. Ernst Heitsch hat die Verse so übersetzt: «67 Jahre, die umhertreiben mein Nachdenken durch das hellenische Land», um die Sorge stärker auf die gedankliche Anstrengung zu richten. Vgl. Xenophanes: Die Fragmente. Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Ernst Heitsch. München/Zürich 1983, S. 31. Die kleinasiatischen Griechenstädte wurden in den Jahren 546544 v. Chr. von den Persern unter Harpagos erobert. Xenophanes soll viel geschrieben haben, u.a. Epen über die Geschichte seiner Heimatstadt Kolophon und über die Kolonisation von Elea; Spottgedichte (Sillen) in fünf Bänden; auch eine große naturphilosophische Schrift «Über die Natur».

9

Die Fragmente und Quellenberichte der vorsokratischen Philosophie werden meistens zitiert nach der Übersetzung von Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Stuttgart 1968, 8. Aufl., S. 120. Zu Leben und Werk des Xenophanes vgl. neuerdings Ernst Heitsch: Xenophanes und die Anfänge kritischen Denkens. Stuttgart 1994; Carl-Friedrich Geyer: Die Vorsokratiker zur Einführung. Hamburg 1995, S. 93105; M. Laura Gemelli Marciano: Die Vorsokratiker. Band I. Düsseldorf 2007, S. 254268

10

Fragment 14. Zitiert nach der Übersetzung von Karl Popper, der den «unbekannten Xenophanes» in seiner letzten Arbeit wieder bekannt machen wollte: Die Welt des Parmenides. Der Ursprung des europäischen Denkens. München/Zürich 2001, S. 90. Die Zählung der Fragmente folgt Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker (griechisch–deutsch). Drei Bände. Berlin 1903/06. Seit der fünften Auflage (1934) wurden sie von Walther Kranz herausgegeben.

11

So hat ihn Capelle genannt. In: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 119ff. Auch Karl Popper hat Xenophanes als den «Begründer der griechischen Aufklärung» bewundert, der bereits vor 2500 Jahren seine eigene Erkenntnistheorie in Grundzügen vorweggenommen habe. Vgl. Karl Popper: Die Welt des Parmenides, a.a.O., S. 73122

12

Fragment 23. In: Capelle: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 121. Xenophanes entwirft hier das Konzept einer «negativen Theologie», die Gott Eigenschaften zuschreibt, die dem Menschen nicht zukommen und seine Vorstellungskraft übersteigen. Im Fragment 27 hat Xenophanes die erste eigentliche Definition der Allmacht Gottes gegeben, die sich in der abendländischen Philosophie findet. Vgl. Guido Calogero: Studien über den Eleatismus. Darmstadt 1970, S. 283301. Die Annahme dieses namenlosen einen Gottes schloss nicht aus, dass Xenophanes auch die Existenz anderer Götter zuließ. Aber sie waren bedeutungslos im Vergleich mit dem größten.

13

Fragment 34. Zitiert nach der Übersetzung von Karl Popper: Die Welt des Parmenides, a.a.O., S. 95. «Es ist alles durchwebt von Vermutung» ist der große Vor-Satz, an den Poppers Philosophie des Vermutungswissens anknüpft. Zu den zahlreichen Erörterungen dieses erkenntniskritischen Fragments vgl. Xenophanes: Die Fragmente. Hg. von Ernst Heitsch, a.a.O., S. 173184. Meist wird «saphès» nicht, wie bei Capelle, mit «Wahrheit» übersetzt, sondern mit «Genaues» oder «Klares», das noch kein Mensch gesehen habe. Vgl. Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. München 1993, 4. Aufl., S. 371384. Schon Xenophanes stellte Wahrheit (Klarheit) nicht gegen Falschheit, sondern gegen «Annehmbarkeit». «Dóxos» kann nur erschlossen oder vermutet werden und ist prinzipiell nur wahrscheinlich. Daran wird Parmenides anknüpfen.

14

Vgl. zum etymologischen Ursprung von «Methode» aus den beiden Wörtern «metá» (nach) und «hodós» (Weg) bes. Otfried Becker: Das Bild des Weges und verwandte Vorstellungen im frühgriechischen Denken. Berlin 1937

15

Fragment 18. Zitiert nach der Übersetzung von Karl Popper: Die Welt des Parmenides, a.a.O., S. 97. Statt «enthüllt» favorisieren andere Übersetzer: «aufgezeigt» oder «offenbart». Der wissenschaftliche Fortschritt war deshalb für Xenophanes kein Prozess neuer Erfindungen, sondern von zunehmenden «Entdeckungen» dessen, worauf die Götter hingewiesen haben.

16

«Von Xenophanes hörte Parmenides, des Pyros Sohn, aus Elea.» Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen, a.a.O., S. 169

17

Der Text wäre vollständig verlorengegangen, wenn nicht der kluge Aristoteles-Kommentator Simplicius zu Beginn des 6. nachchristlichen Jahrhunderts größere Teile in seinem «Physik»-Kommentar festgehalten hätte, um deutlich zu machen, worauf sich Aristoteles mit seinen Hinweisen auf «Peri physeos» von Parmenides bezog. Vom Proömium hat Simplicius nur die letzten fünf Verse abgeschrieben. – Das ganze Proömium hat Sextus Empiricus, ein griechischer Arzt, um 200 n. Chr. in seiner Darstellung der skeptischen Philosophenschule überliefert (Adversos mathematicos VII, § 111). Er zog es zur Unterstützung seiner These heran, dass menschliche Erkenntnis nur aus Vermutungen bestehen und niemals die Wahrheit erfassen könne.

18

Ich zitiere das Gedicht nach der Übersetzung von Uvo Hölscher in: Parmenides: Vom Wesen des Seienden. Die Fragmente griechisch und deutsch. Frankfurt am Main 1986

19

Vor allem der «Weg», den Parmenides neunmal erwähnt, spielt eine Schlüsselrolle. Das Wort schillert zwischen Bild und Begriff, anschaulichem, räumlichem Gehalt und geistiger Aktivität, was auch etymologisch seine Spuren hinterlassen hat. Denn die «Methode» eines richtigen Weges zur Erkenntnis stammt aus dem zusammengesetzten «metá hodós», «nach dem Weg», der durch das Ziel vorgeschrieben ist, das man erreichen will. Vgl. Gerd Irrlitz: Das Bild des Weges in der Philosophie. Berlin 2001, S. 2330

20

Homer: Die Odyssee. Übersetzt von Johann Heinrich Voß. Vs. 13

21

Vgl. Karl Deichgräber: Parmenides’ Auffahrt zur Göttin des Rechts. Untersuchungen zum Prooimion seines Lehrgedichts. Wiesbaden 1959. Dass es sich bei der Göttin um Persephone gehandelt habe, versuchte M. Laura Gemelli Marciano nachzuweisen, in: Die Vorsokratiker. Band 2. Düsseldorf 2009, S. 57

22

Martin Heidegger: Parmenides (= Gesamtausgabe Band 54). Frankfurt am Main 1982, S. 6f.

23

Ebd., S. 240

24

Übersetzungen liegen u.a. vor von Hermann Diels: Parmenides. Lehrgedicht, Berlin 1897; Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Stuttgart 1968, S. 163169; Ernst Heitsch: Parmenides. Die Anfänge der Ontologie, Logik und Naturwissenschaft. München 1974; Jaap Mansfeld: Die Fragmente des Lehrgedichts. In: Hans von Steuben (Hg.): Parmenides. Über das Sein. Stuttgart 1981, S. 319; Martin Heidegger: Parmenides. Frankfurt am Main 1982, S. 6; Uvo Hölscher: Parmenides. Vom Wesen des Seienden. Frankfurt am Main 1986. Hier findet sich eine ausführliche Erläuterung des Sprachgebrauchs.

25

Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Hamburg 1990, 3. Aufl., zweiter Band, S. 151. Zur strengen Trennung zwischen menschlichem und göttlichem Wissen mit Bezug auf Xenophanes, Alkmaion, Hekataios, Heraklit und Parmenides vgl. Bruno Snell: Die Entdeckung des Geistes. Göttingen 1986, 6. Aufl., Kapitel VIII, S. 127138

26

Zitiert in: Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 151f.

27

Hesiod: Theogonie. Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Karl Albert. Sankt Augustin 2005, 7. Aufl., Vs. 2628

28

Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen. Zweiter Band, a.a.O., S. 169

29

Ernst Heitsch: Parmenides, a.a.O., S. 118

30

Heraklit: Fragment 88. In: Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 133

31

Aristoteles: Metaphysik (986 b 28). Hamburg 1966, S. 23

32

Über Xenophanes. In: Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 123. Vgl. Karl Deichgräber: Das Ganze-Eine des Parmenides. Fünf Interpretationen zu seinem Lehrgedicht. Mainz/Wiesbaden 1983

33

Vgl. zur Philosophiegeschichte dieses «Nichts» im Anschluss an Parmenides: Manfred Geier: Das Sprachspiel der Philosophen. Reinbek 1989, Kapitel 1, S. 3162; Ludger Lütkehaus: Nichts. Abschied vom Sein. Ende der Angst. Frankfurt am Main 2003

34

Der Dóxa-Teil des Lehrgedichts, der umfangreicher als der Alétheia-Teil war, ist nur in wenigen Bruchstücken erhalten: Fragmente 10 bis 18. Seine Interpretation hat zu Kontroversen geführt, vor allem hinsichtlich der Frage, ob er eine doxographische Wiedergabe fremder Meinungen, Polemik, Hypothese und Schilderung vom «Sündenfall der menschlichen Erkenntnis» war oder ob dieser ursprünglich umfangreichste Teil des Gedichts eine positive Bedeutung im Gedankengebäude des Parmenides besaß, die ihn mit dem Wesen des Seienden verband. Vgl. Leonardo Tarán: Parmenides. Princeton/New Jersey 1965, S. 202230; Charles H. Kahn: The Thesis of Parmenides. In: Review of Metaphysics 22 (1969), S. 700724; Hans Schwabl: Sein und Doxa bei Parmenides. In: Hans-Georg Gadamer (Hg.): Um die Begriffswelt der Vorsokratiker. Darmstadt 1983, S. 391422

35

Alkmaion. In: Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen, a.a.O., S. 151. Im ersten Buch seiner «Metaphysik» (986 a, b) stellt Aristoteles das begriffliche Eins (katà tòn lógon) des Parmenides gegen die Zweiheit der Gegensätze vor allem bei Pythagoras und Alkmaion von Kroton, mit deren Gedanken Parmenides vertraut war. Auf die «noetische Präsenz» der Einheit des Seienden und das einigende Moment der wahren Erkenntnis (im Unterschied zur Unzuverlässigkeit und Vielheit der «dóxai») hat bes. Stefan Welzk hingewiesen, in: Die Einheit der Erfahrung. Eine Interpretation der parmenideischen Fragmente. München/Wien 1976

36

Heraklit: Fragment 28. In: Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker, a.a.O., S. 151

37

Werner Jaeger: Die Theologie der frühen griechischen Denker (engl. Fassung 1937). Darmstadt 1964, S. 114

38

Wolfgang Schadewaldt: Die Anfänge der Philosophie bei den Griechen. Frankfurt am Main 1978, S. 320

39

Jaap Mansfeld: Die Offenbarung des Parmenides und die menschliche Welt. Assen 1964, S. 251

40

Hans von Steuben: Wahrheit und Gesetz. Die Offenbarung des Parmenides. In: Parmenides: Über das Sein. Mit einem einführenden Essay herausgegeben von Hans von Steuben. Stuttgart 1981, S. 183. Vgl. grundsätzlich: Hans von Steuben: Wahrheit und Bekenntnis. Lichtoffenbarungen in antiker und christlicher Zeit. Möhnesee 1999

41

Zur «esoterischen» Interpretation des Proömiums vgl. auch Peter Kingsley: Die Traumfahrt des Parmenides. Die mystischen Wurzeln der westlichen Zivilisation. Frankfurt am Main 2000. – Martin Heidegger hat in seiner Parmenides-Vorlesung versucht, nicht von der «sehenden» Erkenntnisfähigkeit der griechischen «Augenmenschen» auszugehen, sondern vom Sein selbst, das sich von sich aus in seiner Unverborgenheit (alétheia) dem Menschen offenbart. «Wie aber soll der Mensch in diesem Bezug zum Sein stehen, wenn nicht das Sein selbst den Menschen anspricht und sein Wesen für den Bezug zum Sein in den Anspruch nimmt? Was anderes aber ist dieser Bezug des Seins zum Menschenwesen als die Lichtung und das Offene, das sich für Unverborgenes überhaupt gelichtet hat?» Martin Heidegger: Parmenides, a.a.O., S. 217

42

Vgl. Sextus Empiricus in: Parmenides: Über das Sein. Hg. von Hans von Steuben, a.a.O., S. 37

43

Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie (= Werke in zwanzig Bänden. Band 18). Frankfurt am Main 1971, S. 286

44

Ernst Heitsch: Parmenides. München 1974, S. 119

45

Ebd., S. 133

46

Vgl. Paul Veyne: Glaubten die Griechen an ihre Mythen? Frankfurt am Main 1987

47

Uvo Hölscher: Nachwort. In: Parmenides: Vom Wesen des Seienden. Frankfurt am Main 1986, S. 75

48

Friedrich Nietzsche: Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen. In: Werke III. Hg. von Karl Schlechta. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1969, S. 1188

49

Martin Heidegger: Parmenides, a.a.O., S. 223

50

Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. München 1993, 4. Aufl., S. 419

51

Karl Deichgräber: Parmenides’ Auffahrt zur Göttin des Rechts, a.a.O., S. 73

52

Ernst Heitsch: Parmenides. München 1974, S. 102

53

Hans von Steuben: Wahrheit und Gesetz. Die Offenbarung des Parmenides, a.a.O., S. 186f.

54

Karl Popper: Die Welt des Parmenides. München/Zürich 2005, S. 126

55

Martin Heidegger: Parmenides. Frankfurt am Main 1982, S. 1f.

56

Zur Biographie von Descartes vgl. bes. Adrien Baillet: La Vie de Monsieur Des-Cartes. Paris 1691. Nachdruck Hildesheim/New York 1971; Kuno Fischer: Descartes’ Leben, Werk und Lehre (= Geschichte der neuern Philosophie. Erster Band). Heidelberg 1879, vierte, neu bearbeitete Auflage; Ernst Cassirer: Descartes. Lehre, Persönlichkeit, Wirkung (= Gesammelte Werke 20). Hamburg 2005; Rainer Specht: Descartes. Reinbek 1980, durchgesehene und ergänzte Auflage; Dimitri Davidenko: Ich denke, also bin ich. Descartes’ ausschweifendes Leben. Frankfurt am Main 1990

57

René Descartes: Discours de la Méthode. Französisch – Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers. Hamburg 2011, S. 29

58

Adrien Baillet: Olympica (Auszug aus «La Vie de Monsieur Descartes I», S. 8086). In: ebd., S. 173

59

Vgl. Dietmar Pieper und Johannes Salzwedel (Hg.): Der Dreißigjährige Krieg. München 2012, S. 92ff.

60

Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 17

61

Ebd., S. 21

62

Ebd., S. 19

63

Textauszug aus: Durs Grünbein, Vom Schnee oder Descartes in Deutschland. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2003, S. 110. Alle Rechte bei und vorbehalten durch Suhrkamp Verlag Berlin.

64

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 173. Bemerkenswerterweise hat Descartes in den autobiographischen Passagen seines «Discours» Isaac Beeckman nicht erwähnt, mit dem er sich in den dreißiger Jahren heftig zerstritten hatte. Man hat ihm deshalb vorgeworfen, etwas als seine eigene Entdeckung ausgegeben zu haben, das ihm durch den früheren Freund in Holland bereits Ende 1618 vermittelt worden sei. So habe er «die Spuren seines geschichtlichen Hintergrundes sorgfältig verwischt und verleugnet, um den Mythos vom radikalen Anfang der Vernunft zu konstituieren». Hans Blumenberg: Säkularisierung und Selbstbehauptung. Frankfurt am Main 1974, S. 218. Ähnlich hat zuvor schon Wilhelm Kamlah argumentiert. Descartes habe die Gespräche mit Beeckman als den wahren Anfang seiner geistigen Selbständigkeit «verdrängt» und durch die privaten Träume ersetzt, um seine eigene monologische Vernunft effektvoll in Szene zu setzen. Vgl. Wilhelm Kamlah: Der Anfang der Vernunft bei Descartes – autobiographisch und historisch. In: Archiv für Geschichte der Philosophie 43 (1961), S. 7084, bes. S. 78f. Diese Kritik scheint mir übertrieben zu sein, übersieht sie doch den Kontext und die Materialien der Träume vom 10. November 1619. Auch war Descartes Ende 1619 noch nicht klar, welchen Weg des Denkens er gehen wollte und ob er die Spur einer «Mathesis universalis» weiterverfolgen sollte. Auch seine Wende zum «Ich» ist originell und hat nichts mit Beeckman und seinen Hinweisen zu tun.

65

Nach Descartes’ Tod gelangte das Manuskript der «Olympica» in den Besitz seines Freundes Claude de Clerselier, der Erbe seines Nachlasses war. Gottfried Wilhelm Leibniz, der Clerselier 1675/76 in Paris besuchte, exzerpierte Teile aus dem Notizbuch von Descartes als dessen «Cogitationes privatae» (Private Gedanken). Er fand die darin enthaltene Traumerzählung jedoch so befremdlich, dass er sie nicht kopierte. Adrien Baillet hat sie dann ins Französische übersetzt und 1691 in seine Descartes-Biographie eingearbeitet. Erst seit 2011 liegt eine deutschsprachige Übersetzung vor, angefertigt von Christian Wohlers: Adrien Baillet: Olympica (Auszug aus «La Vie de Monsieur Descartes I», S. 8086). In: R. Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 172187

66

Es gibt mehrere Versuche, die Träume zu deuten und ihre Bedeutung für die psychische und geistige Entwicklung Descartes’ zu erhellen. Vgl. bes. Jacques Maritain: The Dream of Descartes. London 1946 (frz. Original Paris 1932); Stephen Schönberger: A Dream of Descartes. In: International Journal of Psychoanalysis 20 (1939), S. 4357; John Oulton Wisdom: The Dream of Descartes. In: The International Journal of Psychoanalysis 28 (1947), S. 1118; Gregor Sebba: The Dream of Descartes. Edited by Richard A. Watson. Carbondale/Edwardsville 1987; John E. Cole: The Olympian Dreams and Youthful Rebellion of René Descartes. Urbana/Chicago 1992

67

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 175f.

68

Ebd., S. 185

69

Maxim Leroy hatte Sigmund Freud um eine Interpretation des Traums gebeten. Freuds zurückhaltende Antwort wurde in Leroys Monographie «Descartes: Le philosophe au masque», Paris 1929, S. 8990, veröffentlicht. Vgl. Sigmund Freud: Brief an Maxim Leroy über einen Traum des Descartes. In: Gesammelte Werke. Band 14, S. 558560

70

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 177 und S. 183

71

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 15

72

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 183

73

Sigmund Freud: Brief an Maxim Leroy, a.a.O., S. 560

74

Vgl. Carl Gustav Jung: Der Geist der Psychologie. In: Eranos-Jahrbuch 14 (1946), S. 385490, bes. S. 429ff.; Marie-Louise von Franz: Der Traum des Descartes. In: Zeitlose Dokumente der Seele (= Studien aus dem C. G. Jung-Institut Zürich, III). Zürich 1952, S. 51119, bes. S. 85ff. Zu der Lehre des babylonischen Manes (3. Jahrhundert n. Chr.) und ihren Folgen vgl. Geo Widengren (Hg.): Der Manichäismus. Darmstadt 1977; Alexander Böhlig: Die Gnosis. Dritter Band: Der Manichäismus. Zürich/München 1980

75

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 177

76

René Descartes: Regulae ad directionem ingenii. Cogitationes privatae. Hg. von Christian Wohlers. Hamburg 2011, S. 197

77

Ebd.

78

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 17

79

Vgl. C. G. Jung: Der Geist der Psychologie, a.a.O., S. 428440

80

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 179

81

Ebd., S. 181

82

Ebd.

83

Ebd.

84

«Eklogen» hießen ursprünglich die idyllenartigen Hirtengedichte Vergils. In der Spätantike griffen sie auch die großen Themen der Zeitgeschichte und des menschlichen Schicksals auf und gewannen an philosophischer Tiefe. Die Ekloge Nr. 19, «Ex Graeco. Pythagoricon de ambiguitate eligendae vitae», behandelt Schwierigkeiten bei der unsicheren Lebenswahl, wobei pythagoreische Ideen verarbeitet worden sind. Über Ausonius informiert Manfred Joachim Lossau (Hg.): Ausonius. Darmstadt 1991

85

Decimus Magnus Ausonius: Sämtliche Werke. Band 2: Trierer Werke. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger. Trier 2011, S. 28

86

Adrien Baillet: Olympica, a.a.O., S. 183

87

Ekloge Nr. 21 «‹Doch› und ‹nicht›. Pythagoreisch». In: D. M. Ausonius: Sämtliche Werke. Band 2, a.a.O., S. 34

88

Parmenides: Vom Wesen des Seienden. Frankfurt am Main 1969, S. 17

89

Das «lumen naturale», das auf okkulte Vorstellungen bei Paracelsus und Agrippa von Nettesheim verweist, spielt eine zentrale Rolle in dem schwer datierbaren philosophischen Gespräch, das Descartes zwischen einem unverbildeten Menschen mit gesundem Menschenverstand (Poliander), einem Buchgelehrten der Schulweisheit (Epistemon) und dem wohlmeinenden sokratischen Philosophen Eudoxus, Descartes’ Alter Ego, inszeniert hat: La recherche de la verité par la lumière naturelle. Würzburg 1989. Die deutsche Übersetzung, «Die Suche nach Wahrheit durch das natürliche Licht», stammt von Gerhart Schmidt.

90

René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft. Hamburg 1979. Regel 1, S. 3

91

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 51

92

René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft, a.a.O., S. 13

93

Ebd., S. 5

94

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 33

95

Ebd., S. 55

96

René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft, a.a.O., S. 10f.

97

Ebd., S. 47

98

Zur Strategie des «methodischen Zweifels» vgl. Dominik Perler: René Descartes. München 1998, S. 6883; Hans Poser: René Descartes. Stuttgart 2003, S. 4663

99

Zu Pyrrhon von Elis (ca. 360271 v. Chr.), dem ersten eigentlichen Skeptiker (von griech. skeptikos, Untersuchender), vgl. Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis. Einleitung und Übersetzung von Malte Hossenfelder. Frankfurt am Main 1968

100

Vgl. Richard Popkin: The History of Scepticism from Erasmus to Descartes. Assen 1964

101

Cicero setzt sich mit dem Skeptizismus vor allem im zweiten seiner akademischen Bücher («Academici libri»), dem Dialog «Lucullus», auseinander, entstanden 46/45 v. Chr. Zitiert nach Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, a.a.O., S. 29

102

Wolfgang Röd: Descartes. Die Genese des cartesianischen Rationalismus. München 1982, S. 50

103

Georg W. Bertram (Hg.): Philosophische Gedankenexperimente. Stuttgart 2012, S. 18ff.

104

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 57/59

105

Ebd., S. 57. Vgl. Bernard Williams: Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung. Königstein im Taunus 1981

106

René Descartes: Meditationen. Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers. Hamburg 2009, S. 21

107

Ebd., S. 21

108

Ebd., S. 24

109

Vgl. ebd., S. 20, wo sich Descartes nicht mit irgendwelchen Wahnsinnigen vergleichen will. Aber widerfährt ihm in seinen Träumen nicht dasselbe wie jenen wachen Geisteskranken oder zuweilen sogar noch weniger Wahrscheinliches? Michel Foucault hat 1961 daraus gefolgert, dass Descartes als Denkender nicht irre sein könne. Er habe die Gefahr des Wahnsinns gebannt und ausgeschlossen. Sein Zweifel durchquere zwar Traumlandschaften, «ist aber stets gelenkt von dem Licht der wahren Dinge». Michel Foucault: Wahnsinn und Gesellschaft. Frankfurt am Main 1969, S. 70. Dagegen hat Jacques Derrida 1963 eingewandt, dass sowohl das unentscheidbare Traumargument den Wahnsinn umfasst als auch der absolute hyperbolische Moment, in dem der natürliche Zweifel verlassen wird und die Fiktion des bösen Dämons auftritt. In diesem erschreckenden Augenblick wurde die Möglichkeit eines totalen Wahnsinns gegenwärtig, eines totalen Wahnsinnigwerdens, das Descartes nicht meistern konnte, weil es ihm hypothetisch auferlegt wurde und er dafür nicht mehr verantwortlich war. Jacques Derrida: Cogito und Geschichte des Wahnsinns. In: Jacques Derrida: Die Schrift und die Differenz. Frankfurt am Main 1972, S. 53100, bes. S. 83ff.

110

René Descartes: Meditationen, a.a.O., S. 28

111

Des Heiligen Kirchenvaters Aurelius Augustinus fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit. II. Band (Buch VIIIXV), München 1936, S. 87. Vgl. Johannes Brachtendorf: Die Struktur des menschlichen Geistes nach Augustinus. Hamburg 2000, bes. Kap. VI; Rainer Schäfer: Gründe des Zweifels und antiskeptische Strategien bei Augustinus und René Descartes. In: Norbert Fischer (Hg.): Augustinus. Spuren und Spiegelungen seines Denkens. Band 2. Hamburg 2009, S. 2544

112

Marin Mersenne: Die Möglichkeit theoretischer Gewißheit. In: Rainer Specht (Hg.): Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. Band 5: Rationalismus. Stuttgart 1990, S. 96f.

113

René Descartes: Discours de la Méthode, a.a.O., S. 59

114

Die lateinische Formel «Ego cogito, ergo sum» findet sich zum ersten Mal in Descartes’ lateinisch geschriebenem Werk «Principia philosophiae», das 1644 in Amsterdam erschien. Gegen die hyperbolische Skepsis wendet sich Descartes mit dem Argument: «Offenbar ist es widersprüchlich, anzunehmen, daß dasjenige, das denkt, in eben derselben Zeit, in der es denkt, nicht existieren sollte. Und deshalb ist die Erkenntnis, ich denke, daher bin ich, die überhaupt erste und sicherste, auf die jeder regelgeleitet Philosophierende stößt.» René Descartes: Die Prinzipien der Philosophie. Lateinisch – Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Christian Wohlers. Hamburg 2005, S. 15. Zur Ableitung der Ich-Idee vgl. Andreas Kemmerling: Ideen des Ichs. Frankfurt am Main 2005; Rainer Schäfer: Zweifel und Sein. Der Ursprung des modernen Selbstbewusstseins bei Descartes’ «cogito». Würzburg 2006

115

Als einer der ersten Analytiker hat Heinrich Scholz das CES als logischen Schluss zu rekonstruieren versucht. Heinrich Scholz: Über das «Cogito, ergo sum». In: Kant-Studien 36 (1931), S. 126147. Ihm sind zahlreiche Kommentatoren und Interpreten gefolgt. Vgl. auch Jaako Hintikka: Cogito, Ergo Sum: Inference or Performance? In: Philosophical Review 71 (1962), S. 332; Alfred Jules Ayer: I think, therefore I am. In: Analysis 14 (1953/54), S. 1733; Andreas Kemmerling: Ideen des Ichs. Frankfurt am Main 2005, S. 93121

116

Wolfgang Röd: Descartes. München 1982, 2. Aufl., S. 82

117

René Descartes: Meditationen, a.a.O., S. 150

118

René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft, a.a.O., S. 11

119

Vgl. Martin Heidegger: Nietzsche. Zweiter Band. Pfullingen 1961, S. 161

120

Karl Jaspers: Descartes und die Philosophie. Berlin 1956. 3. Aufl., S. 10f. Die französische Erstausgabe erschien 1937. Vgl. zu dieser unsagbaren Intuition auch Wolfgang Röd: Zum Problem des Premier principe in Descartes’ Metaphysik. In: Kant-Studien 51 (1959/60), S. 176195, bes. S. 190ff.

121

René Descartes: Regulae ad directionem ingenii. Cogitationes privatae. Hamburg 2011, S. 191. Vgl. Christiane Schildknecht: Erleuchtung und Tarnung. Überlegungen zur literarischen Form bei René Descartes. In: Gottfried Gabriel und Christiane Schildknecht (Hg.): Literarische Formen der Philosophie. Stuttgart 1990, S. 92120

122

Jean-Jacques Rousseau: Émile oder Über die Erziehung. Stuttgart 1963, S. 547. Diese cartesianische Selbstbeschreibung findet sich im «Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars», dessen endgültige Fassung Rousseau Ende 1759 bis Spätsommer 1760 schrieb und später in seinen Erziehungsroman «Émile» einfügte. In der Gestalt dieses Vikars sind verschiedene Figuren verdichtet (Abbé Gaime, Abbé Gâtier), nicht zuletzt Rousseau selbst, der sich mit diesem Glaubensbekenntnis aus seinen eigenen Zweifeln herauszuarbeiten versuchte. Auch die Rahmenhandlung dieser Geschichte dokumentiert, dass es um ihn ging, wenn er dieses «Ich» von seiner Unruhe, Ungewissheit und Skepsis erzählen ließ. «Ich habe keine Lust mehr, in der dritten Person zu sprechen; außerdem ist es eine überflüssige Mühe, denn du hast es wohl längst gemerkt, verehrter Mitbürger, daß es sich bei diesem unglücklichen Flüchtling um mich selbst handelt.» Ebd., S. 541

123

Ebd., S. 552. Zu Rousseaus Lebensgeschichte vgl. Georg Holmsten: Jean-Jacques Rousseau. Reinbek 1972; Christiane Landgrebe: Zurück zur Natur? Das wilde Leben des Jean-Jacques Rousseau. Weinheim/Basel 2012; Kurt Seeberger: Jean-Jacques Rousseau oder Die Rückkehr ins Paradies. Band 1. Der Weg zum Ruhm. München 1978; Michel Soetard: Jean-Jacques Rousseau. Leben und Werk. München 2012; Bernhard H. F. Taureck: Jean-Jacques Rousseau. Reinbek 2009; Raymond Trousson: Jean-Jacques Rousseau. Paris 2003

124

J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse. München 1984, 2. Aufl., S. 560

125

J.-J. Rousseau: Brief an Malesherbes, 4. Januar 1762. In: Jean-Jacques Rousseau: Schriften. Hg. von Henning Ritter. Band 1. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1981, S. 480

126

Brief an Malesherbes, 12. Januar 1762. Zitiert nach Jean-Jacques Rousseau: Ich sah eine andere Welt. Philosophische Briefe. Ausgewählt und übersetzt von Henning Ritter. München 2012, S. 124f. Vgl. Schriften. Band 1, a.a.O., S. 482f.

127

Vgl. dazu meinen Essay: Dieser gefährliche Ersatz. Der Sex, die Schrift und die Leidenschaften des Jean-Jacques Rousseau. In: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 35 (1986), S. 145159

128

Über seine große «réforme», die er als persönliche Verwandlung und «Revolution» vollzieht, berichtet Rousseau im Buch VIII seiner Bekenntnisse, a.a.O., S. 357ff.; und im dritten Spaziergang seines letzten Werks: Träumereien eines einsamen Spaziergängers. In: Schriften. Band 2. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1981, S. 663ff.

129

J.-J. Rousseau: Abhandlung über die Frage, ob die Wiederherstellung der Wissenschaften und Künste zur Läuterung der Sitten beigetragen hat? Von einem Bürger Genfs. In: Schriften. Band 1, a.a.O., S. 33

130

Ebd., S. 37

131

Vorrede, ebd., S. 29

132

J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse, a.a.O., S. 383

133

J.-J. Rousseau: Diskurs über die Ungleichheit. München/Wien/Zürich 1990, zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, S. 47f. Der Naturzustand kann als ein «philosophisches Gedankenexperiment» verstanden werden, in dem geschichtliche Beschreibung und normative Idealisierung zusammenspielen. Es dient zur Änderung bestimmter Überzeugungen und liefert Argumente für eine Zielthese, wobei ein «kontrafaktisches Szenario in die Argumentation eingeht». Georg W. Bertram (Hg.): Philosophische Gedankenexperimente. Stuttgart 2012, S. 41. Vgl. Frederick Neuhouser: Die normative Bedeutung von «Natur» im moralischen und politischen Denken Rousseaus. In: Rainer Forst, Martin Hartmann, Rahel Jaeggi und Martin Saar (Hg.): Sozialphilosophie und Kritik. Frankfurt am Main 2009, S. 109133

134

J.-J. Rousseau: Émile oder Über die Erziehung. Stuttgart 1963, S. 107

135

Ebd., S. 567. Wie sehr die «Profession de foi du vicaire savoyard» Rousseaus eigenem Glauben entspricht, ist nicht ganz klar. Er selbst wird später im dritten Spaziergang seiner «Träumereien» sagen, dass sie «ungefähr» übereinstimmen. In: Schriften. Band 2, a.a.O., S. 667. Dabei sind in der Gestalt des Vikars zwei Personen verdichtet worden: Abbé Gaime, den Rousseau in Turin kennenlernte, und Abbé Gâtier, von dessen Schicksal er in Annecy bei seiner «maman» erzählen hörte. Deutlich erkennbar ist jedenfalls, dass Rousseau dieses «Glaubensbekenntnis» schrieb als Antwort auf die Zweifel an der Existenz Gottes, die durch den engen Kontakt mit den atheistischen Aufklärern in Paris provoziert worden waren. Vgl. zur Spannung zwischen Rousseaus eigenem und dem savoyischen Glaubensbekenntnis Heinrich Meier: Über das Glück des philosophischen Lebens. München 2011, S. 295ff.

136

Vgl. J.-J. Rousseau: Émile oder Über die Erziehung, a.a.O., S. 112

137

Ebd., S. 475

138

Ebd., S. 489

139

Zitiert nach Christiane Landgrebe: Zurück zur Natur?, a.a.O., S. 224

140

J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse, a.a.O., S. 579

141

Brief an Christophe de Beaumont. In: Schriften. Band 1, a.a.O., S. 499

142

Jean Le Rond d’Alembert: Einleitende Abhandlung zur Enzyklopädie. Berlin (Ost) 1958, S. 126

143

Ebd., S. 127

144

Denis Diderot: Der natürliche Sohn oder: Die Prüfungen der Tugend. 4. Akt, 3. Szene. Zitiert nach J.-J. Rousseau: Ich sah eine andere Welt. Philosophische Briefe, a.a.O., S. 374

145

Brief an Claude Anglancier de Saint-Germain, 26. Februar 1770. Ebd., S. 321f.

146

J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse, a.a.O., S. 9

147

Ebd., S. 118

148

Ebd., S. 343

149

Ebd., S. 344

150

Ebd., S. 346. Die «Prosopoie des Fabricius» ist eine imaginierte Klage des römischen Konsuls und Feldherrn Gaius Fabricius Luscinus, der ein Muster von Rechtlichkeit, Unbestechlichkeit und Sittenstrenge gewesen sein soll, über den Verfall des römischen Kaiserreichs. Rousseau übernahm seine kurze Erdichtung dieser Rede, die Fabricius gehalten haben könnte, falls er zum Leben wiedererweckt worden wäre, in seine erste Abhandlung. In: Schriften. Band 1, a.a.O., S. 42f.

151

Platon: Phaidros 275 a. In: Sämtliche Werke. Band 4. Hamburg 1958, S. 55. Vgl. zum platonischen Problem der Verschriftlichung seelischer Ereignisse bes. Wolfgang Wieland: Platon und die Formen des Wissens. Göttingen 1982

152

J.-J. Rousseau: Rousseau richtet über Jean-Jacques. In: Schriften. Band 2, a.a.O., S. 260

153

Ebd., S. 399

154

Ebd., S. 400

155

Ebd., S. 447

156

Ebd., S. 448

157

J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse, a.a.O., S. 579

158

Zweiter Brief an Malesherbes. In: Schriften. Band 1, a.a.O., S. 482

159

Vorwort. In: J.-J. Rousseau: Die Bekenntnisse, a.a.O., S. 7

160

Ebd., S. 9. Vgl. zum unaufhebbaren Spannungsverhältnis zwischen Wahrhaftigkeit und Aufschreibsystemen bes. Jean Starobinski: Rousseau. Eine Welt von Widerständen. München/Wien 1988. Es erschien 1971 mit dem französischen Originaltitel «La transparence et l’obstacle» und konzentrierte sich auf die Hindernisse (l’obstacle), die eine selbstreflexive Durchsichtigkeit (transparence) vereiteln.

161

Jacques Derrida: Grammatologie. Frankfurt am Main 1974. Zweiter Teil: Natur, Kultur, Schrift. S. 171540

162

Jacques Derrida: Die Schrift und die Differenz. Frankfurt am Main 1972, S. 323

163

So beginnen Rousseaus Träumereien eines einsamen Spaziergängers. Erster Spaziergang. In: Schriften. Band 2, a.a.O., S. 639

164

Ebd., S. 697f. Die Szene wird beschrieben im fünften Spaziergang. Vgl. dazu die Kommentare von Stefan Zweifel, der Rousseaus Text neu übersetzt hat: Träumereien eines einsam Schweifenden. Berlin 2012. Eine äußerst genaue und ausführliche Lektüre bietet Heinrich Meier: Über das Glück des philosophischen Lebens. Reflexionen zu Rousseaus Rêveries. München 2011, bes. Kapitel IV: Beisichselbstsein, S. 135181. Rousseaus «Träumereien» sind keine unbewussten Nachtgedanken oder bloße Illusionen ohne Wirklichkeitsbezug. «Rêver» bedeutete bis ins 18. Jahrhundert auch «tief nachdenken». Daran knüpfte Rousseau an. Seine Rêveries sind zweckfreie Meditationen, bei denen der Geist, sich selbst überlassen, nichts Bestimmtes denkt und sich aus der zeitlichen Fixierung löst. Sie finden statt im Modus einer Zeitenthobenheit, die sich auch gegen die allgemeine Vergänglichkeit aller Dinge richtet.

165

Jean-Jacques Rousseau: Émile oder Über die Erziehung. Stuttgart 1963, S. 107

166

Ludwig Ernst Borowski: Darstellung des Lebens und Charakters Immanuel Kants. In: Felix Gross (Hg.): Immanuel Kant. Sein Leben in Darstellungen von Zeitgenossen. Darmstadt 1993, S. 69f. Seriöse Kant-Exegeten mögen diese Anekdote als bloßen «Klatsch» Borowskis abwerten, wie für sie überhaupt der Blick auf die Erlebnisse eines Philosophen nur «voyeuristisch» sei und nichts zum kritischen Verständnis seiner Gedanken beitragen könne. Vgl. Marie Rischmüller: Einleitung und Anmerkungen zu: I. Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen». Hamburg 1991, S. 150 bzw. S. XIII. Dieses Urteil soll uns nicht davon abhalten, detektivisch den Spuren zu folgen, die Kants Rousseau-Lektüre in seinem Leben und seinen Werken hinterlassen hat.

167

Dieter Henrich: Werke im Werden. München 2011, S. 39

168

Ludwig Ernst Borowski: Darstellung des Lebens und Charakters Immanuel Kants, a.a.O., S. 72

169

Reinhold Bernhard Jachmann: Immanuel Kant geschildert in Briefen an einen Freund. In: Felix Gross (Hg.): Immanuel Kant, a.a.O., S. 172

170

Immanuel Kant: Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte. In: I. Kant: Werke in sechs Bänden. Hg. von Wilhelm Weischedel. Band 1. Vorkritische Schriften bis 1768. Wiesbaden 1961, S. 15. (Im Folgenden werden die Werke Kants zitiert als W mit Bandangabe.) Zur Biographie Kants vgl. bes. Karl Vorländer: Immanuel Kants Leben (1911). Hamburg 1986, 4. Aufl.; Ernst Cassirer: Kants Leben und Lehre (1918). Hamburg 2001; Manfred Kuehn: Kant. A Biography. Cambridge 2001; Manfred Geier: Kants Welt. Reinbek 2003

171

W I, S. 18. Kant wusste nicht, dass der französische Naturforscher Jean Le Rond d’Alembert bereits 1743 in seiner «Abhandlung über Dynamik» eine mathematisch überzeugende Lösung des Problems vorgelegt hatte.

172

W I, S. 19

173

W I, S. 326ff.

174

Vgl. Kant: Der Gebrauch der Metaphysik, sofern sie mit der Geometrie verbunden ist, in der Naturphilosophie, dessen erste Probe die physische Monadologie enthält. W I, S. 511563

175

Vgl. Johann Georg Hamann: Briefwechsel. 7 Bände. Hg. von Arthur Henkel und Walther Ziesemer. Band 2. Wiesbaden/Frankfurt am Main 1957, S. 104, 122, 163

176

Herder an Johann Georg Scheffner. Zitiert in Rudolf Malter (Hg.): Immanuel Kant in Rede und Gespräch. Hamburg 1990, S. 70

177

Ebd., S. 57

178

Kant: Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral. In: W I, S. 771f.

179

Kant: Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen. In: W I, S. 825

180

Ebd.

181

Ebd., S. 837. Johann Georg Hamann ist der Erste, der dabei auf Rousseaus Einfluss hinweist. Vgl. seine Rezension von Kants «Beobachtungen» für die Königsbergschen Gelehrten und Politischen Zeitungen, 30. April 1764. In: Johann Georg Hamann: Sämtliche Werke. IV. Band. Wien 1952, S. 292

182

Zur Geschichte der «Bemerkungen» vgl. bes. Kant’s gesammelte Schriften. Hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Band XX. Berlin 1942, S. 471475; Immanuel Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen». Neu herausgegeben und kommentiert von Marie Rischmüller. Hamburg 1991, S. XIXXIV

183

Ebd., S. 38

184

W I, S. 18

185

J.-J. Rousseau: Schriften. Band 1. Hg. von Henning Ritter. München/Wien 1978, S. 297. Rousseau unterscheidet zwischen Selbstliebe (l’amour de soi-même) und Eigenliebe (l’amour propre). Während die Selbstliebe eine natürliche Empfindung ist, sofern jeder einzelne Mensch sich selbst mag und auf sich selbst achtet, ist die Eigenliebe eine «relative Empfindung», die auf Vergleichen zwischen den Menschen beruht und das eigene Ich narzisstisch gegenüber den anderen erhöht und überschätzt.

186

J.-J. Rousseau: Vorrede zu «Narcisse». In: ebd., S. 150

187

Immanuel Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen», a.a.O., S. 34

188

Vgl. Frederick Neuhouser: Pathologien der Selbstliebe. Freiheit und Anerkennung bei Rousseau. Berlin 2012

189

Darauf hat bes. Ernst Cassirer hingewiesen. Vgl. seine beiden Aufsätze: Das Problem Jean-Jacques Rousseau (1932) und Kant und Rousseau (1939). In: Ernst Cassirer: Über Rousseau. Hg. von Guido Kreis. Berlin 2012

190

J.-J. Rousseau: Rousseau richtet über Jean-Jacques. In: Schriften. Band 2. Hg. von Henning Ritter. München/Wien 1978, S. 448

191

I. Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen», a.a.O., S. 28

192

Ebd., S. 38

193

J.-J. Rousseau: Émile oder Über die Erziehung. Stuttgart 1963, S. 525

194

I. Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen», a.a.O., S. 29. Noch in seiner «Anthropologie in pragmatischer Hinsicht» (1798) wird Kant mehr als dreißig Jahre später auf diesen kleinen konsonantischen Unterschied zwischen «zurückgehen» und «zurücksehen» mit seinen großen semantischen Folgen hinweisen. Vgl. W VI, S. 680f.

195

I. Kant: Bemerkungen, a.a.O., S. 16

196

Ebd., S. 39f.

197

Ebd., S. 39

198

J.-J. Rousseau: Émile oder Über die Erziehung, a.a.O., S. 567

199

Ebd., S. 574

200

I. Kant: Bemerkungen, a.a.O., S. 29

201

Ebd., S. 71

202

Johann Georg Hamann: Sämtliche Werke. IV. Band. Kleine Schriften 17501788. Wien 1952, S. 269

203

I. Kant: Raisonnement über einen schwärmerischen Abenteurer. Beilage I in: Ludwig Ernst Borowski: Darstellung des Lebens und Charakters Immanuel Kant’s, a.a.O., S. 84f.

204

Johann Georg Hamann: Sämtliche Werke. IV. Band, a.a.O., S. 269

205

W I, S. 892

206

W I, S. 887

207

W I, S. 898

208

W I, S. 896

209

W I, S. 943

210

W I, S. 944f.

211

Vgl. dazu ausführlich: Manfred Geier: Kants Welt. Reinbek 2003, S. 97127; Gottlieb Florschütz: Swedenborgs verborgene Wirkung auf Kant. Würzburg 1992

212

W I, S. 943

213

Ebd.

214

Vgl. Klaus Reich: Rousseau und Kant (1936). In: Neue Hefte für Philosophie 29 (1989), S. 8096

215

J.-J. Rousseau: Émile oder Über die Erziehung, a.a.O., S. 594

216

Ebd., S. 586

217

W I, S. 842

218

W I, S. 772

219

W I, S. 771

220

I. Kant: Bemerkungen in den «Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen», a.a.O., S. 38

221

Ebd., S. 12

222

W I, S. 914f.

223

W I, S. 943

224

W I, S. 981

225

Zitiert nach Rudolf Malter (Hg.): Immanuel Kant in Rede und Gespräch. Hamburg 1990, S. 103

226

Brief von Marcus Herz an Kant, 9. Juli 1771. Ebd., S. 105f.

227

Zitiert nach Karl Vorländer: Immanuel Kants Leben. Hamburg 1984. 4., verb. Auflage, S. 103. Zum Dessauer Philanthropin vgl. Johannes Rammelt: J. B. Basedow, der Philanthropismus und das Dessauer Philanthropin. Dessau 1929; Jörn Garber (Hg.): «Die Stammutter aller guten Schulen». Das Dessauer Philanthropin und der deutsche Philanthropismus 17741793. Tübingen 2008

228

Zitiert nach Karl Vorländer: Immanuel Kants Leben, a.a.O., S. 104. Vgl. dazu Hanno Schmitt: Vernunft und Menschlichkeit. Studien zur philanthropischen Erziehungsbewegung. Bad Heilbrunn 2007

229

Vgl. zu dieser «kopernikanischen Wende» Kants bes. W II, S. 25. Zu den konstruktiven Momenten dieser Revolution vgl. Manfred Geier: Eine Revolution der Denkart. In: Bernhard Pörksen (Hg.): Schlüsselwerke des Konstruktivismus. Wiesbaden 2011, S. 3145

230

W IV, S. 14

231

W IV, S. 18

232

W IV, S. 51. Was Kant 1785 als «Grundlegung» entworfen hat, baut er 1788 in seiner «Kritik der praktischen Vernunft» weiter aus. In der Tugendlehre seiner «Metaphysik der Sitten» von 1797 finden seine moralphilosophischen Überlegungen, die 1762 begonnen haben, dann ihren Abschluss.

233

Brief an Johann Gotthelf Lindner. 1. Februar 1764. In: Johann Georg Hamann: Briefwechsel. Bände IVI. Hg. von Walther Ziesemer und Arthur Henkel. Wiesbaden 19551975. Band II, S. 234 (im Folgenden zitiert als: ZH)

234

Kant: W IV, S. 12

235

Ebd., S. 13

236

J. G. Hamann: Metakritik über den Purismum der Vernunft (1784). In: Johann Georg Hamann: Sämtliche Werke. Bände I–VI. Historisch-kritische Ausgabe von Josef Nadler. Wien 19491957. Band III, S. 284 (im Folgenden zitiert als: N). Eine gut gewählte Auswahl aus den Schriften bietet Stefan Majetschak (Hg.): Vom Magus im Norden und der Verwegenheit des Geistes. Ein Hamann-Brevier. München 1988

237

ZH V, S. 418

238

ZH V. S. 421

239

ZH V, S. 434

240

Zu dieser «Bekehrung» und ihrer Bedeutung vgl. Fritz Thoms: Hamanns Bekehrung. Gütersloh 1933; Harry Sievers: Johann Georg Hamanns Bekehrung. Ein Versuch, sie zu verstehen. Zürich/Stuttgart 1969; Wilhelm Koepp: Der Magier unter Masken. Göttingen 1965. Zweite Beilage: Johann Georg Hamanns Erleuchtung, S. 246261

241

N II, S. 42

242

Zur Biographie Hamanns vgl. bes. Carl H. Gildemeister: Johann Georg Hamann’s, des Magus in Norden, Leben und Schriften. Drei Bände. Gotha 1857; Josef Nadler: Johann Georg Hamann. Der Zeuge des Corpus Mysticum. Salzburg 1949; Sven Aage Jørgensen: Johann Georg Hamann, Stuttgart 1976

243

N II, S. 21

244

N II, S. 19

245

Hamanns Beiträge zu «Daphne». In: N IV, S. 1334. Zu den vielen Masken und Demaskierungen Hamanns, von «Abälardus Virbius» bis «Vettins Epagatus», vgl. Wilhelm Koepp: Der Magier unter Masken. Versuch eines neuen Hamannbildes. Göttingen 1965

246

Rudolf Unger: Hamann und die Aufklärung. Erster Band. Text. Tübingen 1968. 4., unveränderte Aufl., S. 122

247

Ebd. Hamanns «Lateinisches Exercitium» erschien zuerst in: Commentatio philosophica de somno et somniis. Königsberg 1751. Die zweite, ebenfalls lateinische Fassung wurde veröffentlicht als Teil seiner «Kreuzzüge eines Philologen». In: N II, S. 219223

248

N II, S. 21

249

Josef Nadler: Johann Georg Hamann, a.a.O., S. 38

250

N IV, S. 22524217541754