Outlander

Diana Gabaldon

Outlander

Das Schwärmen von tausend Bienen

Roman

Aus dem amerikanischen Englisch
von Barbara Schnell

Knaur eBooks

Inhaltsübersicht

Fußnoten

  1. kahentinetha (ihr Name bedeutet: »Sie lässt das Gras sich bewegen«) hat mir erklärt, dass Mohawk keine Großbuchstaben verwenden, auch wenn sie für ihr Blog, Mohawk Nation News (www.mohawknationnewws.com), eine Ausnahme macht, um es für eine größere Leserschaft verständlich zu gestalten.

Für Doug

Meinen Kompass

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Prolog

Wir wissen, dass etwas auf uns zukommt. Es wird etwas geschehen – etwas Bestimmtes, das ernst ist und schlimm. Wir stellen es uns vor, wir schieben es von uns. Es wälzt sich langsam, unausweichlich in unsere Gedanken zurück.

Wir bereiten uns vor, so gut wir können. Zumindest denken wir das, obwohl unser Inneres die Wahrheit kennt – es ist nicht möglich, dem Ansturm auszuweichen, uns anzupassen, die Wucht zu verringern. Er wird kommen, und wir werden ihm hilflos gegenüberstehen.

Wir wissen das.

Und doch glauben wir irgendwie nie, dass es heute so weit ist.

ERSTER TEIL


Ein Bienenschwarm im
Kadaver eines Löwen

 

 

 

 

1

Die MacKenzies sind hier

Fraser’s Ridge, Kolonie North Carolina
17. Juni 1779

Ich hatte einen Stein unter meiner rechten Gesäßbacke, doch ich wollte mich nicht bewegen. Der winzige Herzschlag unter meinen Fingern war sanft und beharrlich, die flüchtigen Stöße Leben und die Zwischenräume Ewigkeit, meine Verbindung mit dem endlosen Nachthimmel und der Flamme, die ihm entgegenstieg.

»Rutsch ein Stück zur Seite, Sassenach«, sagte eine Stimme in meinem Ohr. »Ich muss mich an der Nase kratzen, und du sitzt auf meiner Hand.« Jamie zuckte unter mir mit den Fingern, und ich wandte mich ihm zu, rückte ein wenig und setzte mich wieder zurecht, ohne Mandy loszulassen, die völlig erschlafft in meinen Armen schlief.

Er lächelte mich über Jems Wuschelkopf hinweg an und kratzte sich an der Nase. Es musste weit nach Mitternacht sein, doch das Feuer brannte noch hell, und das Licht schlug Funken in seinen Bartstoppeln und leuchtete in seinen Augen so sanft wie im roten Haar seines Enkelsohns und den Schattenfalten des abgetragenen Plaids, das er um sie beide gelegt hatte.

Auf der anderen Seite des Feuers lachte Brianna leise, so wie Leute mitten in der Nacht lachen, wenn schlafende Kinder in der Nähe sind.

Sie legte Roger den Kopf an die Schulter, die Augen halb geschlossen. Sie sah vollkommen erschöpft aus – ihr Haar war ungewaschen und verknotet, und der Schein des Feuers drückte tiefe Mulden in ihr Gesicht – und doch glücklich.

»Was ist denn da so lustig, a nighean?«, fragte Jamie und verlagerte Jemmy in eine bequemere Position. Jem versuchte aus Leibeskräften, wach zu bleiben, doch allmählich verlor er den Kampf. Er gähnte herzhaft, schüttelte den Kopf und blinzelte wie eine benommene Eule.

»Lustig da?«, wiederholte er, doch das letzte Wort verhallte, und er saß mit halb offenem Mund und glasigen Augen da.

Seine Mutter kicherte. Sie klang wie ein Mädchen, und ich spürte Jamies Lächeln.

»Ich habe nur gerade Papa gefragt, ob er sich an ein Gathering vor vielen Jahren erinnern kann. Die Clans wurden alle an ein großes Lagerfeuer gerufen, und ich habe Papa einen brennenden Ast gegeben und ihm gesagt, er soll ans Feuer gehen und sagen, die MacKenzies wären da.«

»Oh.« Jem blinzelte, einmal, zweimal, blickte auf das Feuer, das vor uns loderte, und zwischen seinen feinen roten Brauen entstand eine kleine Falte. »Wo sind wir jetzt?«

»Zu Hause«, sagte Roger, und sein Blick traf den meinen, dann wanderte er zu Jamie weiter. »Für immer.«

Jamie stieß den Atem aus, den auch ich angehalten hatte, seit die MacKenzies heute Nachmittag plötzlich unter uns auf der Lichtung aufgetaucht waren und wir ihnen den Hügel hinunter entgegengeflogen waren. Einen Moment lang war alles in wortlosem Glück explodiert, als wir uns einander in die Arme warfen, dann hatte sich die Explosion ausgebreitet. Amy Higgins kam aus ihrem Blockhaus, durch den Lärm herbeigerufen, gefolgt von Bobby, dann Aidan – der bei Jemmys Anblick einen Freudenschrei ausgestoßen und ihn gerammt und zu Boden geworfen hatte –, Orrie und dem kleinen Rob.

Jo Beardsley war in der Nähe im Wald gewesen, hatte den Aufruhr gehört und war gekommen, um nachzusehen … und es schien nur einen Augenblick lang zu dauern, dann war die Lichtung voller Menschen. Sechs Haushalte waren nah genug, um die Nachricht vor Sonnenuntergang zu erhalten; der Rest würde es zweifellos morgen erfahren.

Die spontane Gastfreundschaft der Schotten war wunderbar gewesen; Frauen und Mädchen waren zu ihren Hütten zurückgelaufen und hatten geholt, was sie zum Abendessen gekocht oder gebacken hatten, die Männer hatten Holz gesammelt und es – auf Jamies Bitte – oben zum Hügelkamm geschleppt, wo der Umriss des neuen Hauses stand. Und wir hatten unserer Familie ein zünftiges Willkommen bereitet, im Kreis von Freunden.

Man hatte den Reisenden Hunderte von Fragen gestellt: Woher kamen sie? Wie war die Reise gewesen? Was hatten sie erlebt? Niemand fragte, ob sie froh waren, wieder da zu sein; das hielten alle für selbstverständlich.

Weder Jamie noch ich hatten eine Frage gestellt. Dazu blieb genug Zeit – und jetzt, da wir allein waren, hatte Roger gerade die eine beantwortet, die wirklich wichtig war.

Der Grund für diese Frage jedoch … ich spürte, wie meine Nackenhaare kribbelten.

»Ein jeder Tag hat seine Plage«, murmelte ich in Mandys schwarze Locken hinein und küsste ihr kleines, im Schlummer taubes Ohr. Einmal mehr tasteten sich meine Finger ins Innere ihrer Kleider vor – schmutzig von der Reise, aber von sehr guter Qualität – und fanden die haarfeine Narbe zwischen ihren Rippen, den Hauch des Skalpells, das ihr das Leben gerettet hatte, so fern von mir.

Es klopfte friedlich vor sich hin, dieses tapfere kleine Herz unter meinen Fingerspitzen, und ich rang blinzelnd mit den Tränen – nicht zum ersten Mal an diesem Tag und gewiss auch nicht zum letzten Mal.

»Ich habe recht gehabt, aye?«, sagte Jamie, und ich begriff, dass er es schon zum zweiten Mal sagte.

»Recht womit?«

»Dass wir mehr Platz brauchen«, sagte er geduldig und wandte sich dem unsichtbaren Rechteck des steinernen Fundaments zu, das bis jetzt die einzige greifbare Spur des neuen Hauses war.

Brianna gähnte wie ein Löwe, dann schob sie ihre wirre Mähne zurück und blinzelte schläfrig in die Dunkelheit.

»Wahrscheinlich schlafen wir diesen Winter im Kartoffelkeller«, sagte sie, und der Klang ihres Lachens verlor sich im nächsten Gähnen.

»Oh, ihr Kleingläubigen«, sagte Jamie völlig ungerührt. »Das Holz ist schon gesägt, zerteilt und gehobelt. Bis es schneit, werden wir Wände und Fenster in Hülle und Fülle haben. Vielleicht noch ohne Glas«, fügte er der Vollständigkeit halber hinzu. »Aber das kann bis zum Frühjahr warten.«

»Mmm.« Wieder blinzelte Brianna und schüttelte den Kopf, dann reckte sie sich, um einen Blick in Richtung des Hauses zu werfen. »Hast du schon eine Kaminplatte?«

»Ja. Ein schönes kleines Stück Serpentin – ein grünes Gestein, weißt du noch?«

»Ja. Und hast du ein Stück Eisen, um es darunterzulegen?«

Jamies Miene war überrascht.

»Noch nicht, nein. Aber ich werde eins suchen, wenn wir den Herd segnen.«

»Ja, dann.« Sie setzte sich gerade hin und kramte im Stoff ihres Umhangs, bis sie einen großen Leinensack zum Vorschein holte, eindeutig schwer und mit diversen Gegenständen gefüllt. Sie grub kurz darin herum, dann zog sie einen Gegenstand heraus, der im Feuerschein schwarz glänzte.

»Nimm den, Pa«, sagte sie und reichte Jamie das Objekt.

Er betrachtete es einen Moment, lächelte und gab es mir.

»Aye, der ist gut«, sagte er. »Du hast ihn für den Kamin mitgebracht?«

»Der« war ein etwa zwanzig Zentimeter langer Meißel aus glattem schwarzem Karbidstahl, in dessen Griff das Wort »Craftsman« eingeprägt war.

»Nun ja … für einen Kamin«, sagte Brianna und lächelte ihn an. Sie legte eine Hand auf Rogers Bein. »Anfangs dachte ich, wir würden vielleicht selbst ein Haus bauen, wenn wir es könnten. Aber …« Sie wandte den Kopf und blickte über den dunklen Bergkamm hinweg zum Gewölbe des kalten, klaren Himmels, wo der Große Bär über uns leuchtete. »Wahrscheinlich schaffen wir es nicht bis zum Winter. Und da ich davon ausgehe, dass wir euch zur Last fallen werden …« Sie blickte unter den Wimpern hinweg zu ihrem Vater auf, und Jamie prustete.

»Rede keinen Unsinn, Kleine. Wenn es unser Haus ist, ist es auch das eure, das weißt du ganz genau.« Er sah sie an und zog eine Augenbraue hoch. »Und je mehr Hände beim Bau mithelfen können, umso besser. Möchtest du den Grundriss sehen?«

Ohne eine Antwort abzuwarten, wickelte er Jem aus seinem Plaid, legte ihn neben mir auf den Boden und stand auf. Er zog einen brennenden Ast aus dem Feuer und wies mit einem einladenden Ruck seines Kopfes auf das unsichtbare Rechteck des neuen Fundaments.

Brianna war zwar schläfrig, doch sie spielte mit; sie lächelte mich an und schüttelte gutmütig den Kopf, dann zog sie sich den Umhang um die Schultern und erhob sich.

»Kommst du mit?«, sagte sie zu Roger, doch der lächelte zu ihr auf und schüttelte den Kopf. »Ich bin so kaputt; ich kann nicht mehr geradeaus schauen, mein Herz. Ich warte bis morgen.«

Brianna berührte ihn flüchtig an der Schulter und folgte dem Licht von Jamies Fackel, brummte etwas, als sie über einen Stein im Gras stolperte, und ich legte ein Stück meines Umhangs um Jem, der sich nicht geregt hatte.

Roger und ich saßen still da und lauschten ihren Stimmen, die sich in der Dunkelheit entfernten – und saßen dann noch ein bisschen still da, lauschten dem Feuer und der Nacht und den Gedanken des anderen.

Damit sie die gefährliche Reise wagten, von den Gefahren dieser Zeit und dieses Ortes ganz zu schweigen … musste, was auch immer in ihrer eigenen Zeit geschehen war …

Er blickte mir in die Augen, sah, was ich dachte, und seufzte.

»Aye, es war schlimm. Ziemlich schlimm«, sagte er leise. »Trotzdem … wären wir vielleicht zurückgegangen, um damit fertigzuwerden. Ich wollte es. Aber wir hatten Angst, dass dort niemand wäre, den Mandy intensiv genug spüren könnte.«

»Mandy?« Ich blickte auf den kräftigen, kleinen, im Schlaf erschlafften Körper hinunter. »Wen spüren? Und was meinst du mit ’zurückgegangen’? Warte –« Ich hob entschuldigend die Hand. »Nein, versuch nicht, es mir jetzt zu erzählen; du bist erschöpft, und wir haben Zeit genug.« Ich hielt inne, um mich zu räuspern. »Und es genügt, dass ihr hier seid.«

Jetzt lächelte er, ein echtes Lächeln, in dem jedoch die Erschöpfung vieler Meilen und Jahre und furchtbarer Dinge lag.

»Aye«, sagte er. »Das tut es.«

Wir schwiegen eine Weile, und Rogers Kopf sank vornüber; ich dachte, dass er eingeschlafen war, und zog schon die Knie hoch, um mich zu erheben und alle für das Bett einzusammeln, als er den Kopf wieder hob.

»Eines aber.«

»Ja?«

»Bist du je einem Mann namens William Buccleigh MacKenzie begegnet? Oder vielleicht Buck MacKenzie?«

»Der Name klingt irgendwie vertraut«, sagte ich langsam. »Wer ist das?«

Roger rieb sich das Gesicht und ließ die Hand dann langsam über seinen Hals wandern, bis zu der weißen Narbe, die ein Strick dort hinterlassen hatte.

»Nun … erst einmal ist er der Mann, der mich an den Galgen gebracht hat. Außerdem ist er mein Ur-ur-ur-ur-urgroßvater. Das wussten wir aber beide nicht, als er mich an den Galgen gebracht hat«, sagte er beinahe entschuldigend.

»Jesus H. … Oh, entschuldige. Bist du immer noch so etwas wie ein Priester?«

Er lächelte, obwohl ihm die Erschöpfung tiefe Furchen ins Gesicht grub.

»Ich glaube nicht, dass sich das abnutzt«, sagte er. »Aber falls du ’Jesus H. Roosevelt Christ’ sagen wolltest, würde mir das nichts ausmachen. Der Situation angemessen, könnte man sagen.«

Und mit knappen Worten erzählte er mir die seltsame Geschichte des Sohns der Hexe und wie Buck MacKenzie im Jahr 1980 in Schottland gelandet war, um dann mit Roger zurückzureisen, weil sie hofften, Jem zu finden.

»Das ist längst noch nicht alles«, versicherte er mir. »Aber das Ende ist – vorerst –, dass wir ihn in Schottland zurückgelassen haben. 1739. Bei … ähm … seiner Mutter.«

»Bei Geillis?« Meine Stimme erhob sich unwillkürlich, und Mandy zuckte und stieß ein paar kleine, mürrische Laute aus. Ich tätschelte sie hastig und brachte sie in eine bequemere Lage. »Bist du ihr begegnet?«

»Ja. Ähm … interessante Frau.« Neben ihm stand ein Krug auf dem Boden, der noch halb voll Bier war; ich konnte die Hefe und den bitteren Hopfen riechen. Er griff danach und schien zu überlegen, ob er das Bier trinken oder sich über den Kopf schütten sollte, doch schließlich trank er einen Schluck und stellte den Krug wieder hin.

»Ich … wir … wollten, dass er mit uns kommt. Natürlich war es riskant, aber wir hatten genug Edelsteine aufgetrieben, und ich dachte, wir könnten es alle gemeinsam schaffen. Und … seine Frau ist hier.« Er winkte vage in Richtung des fernen Waldes. »In Amerika, meine ich.«

»Daran … erinnere ich mich dumpf, von deinem Stammbaum.« Obwohl mich die Erfahrung die Grenzen des Glaubens an Dinge gelehrt hatte, die auf Papier festgehalten waren.

Roger nickte, trank noch einen Schluck Bier und räusperte sich heftig. Seine Stimme war heiser und überschlug sich vor Müdigkeit.

»Ich nehme an, du hast ihm verziehen, dass er …« Ich wies flüchtig auf meinen eigenen Hals. Ich konnte die Linie des Stricks sehen und den Schatten der kleinen Narbe, die ich auf seiner Kehle hinterlassen hatte, als ich mit einem Taschenmesser und dem Bernsteinmundstück einer Pfeife einen Luftröhrenschnitt durchgeführt hatte.

»Ich habe ihn geliebt«, sagte er schlicht. Ein schwaches Lächeln schimmerte aus den schwarzen Bartstoppeln und dem Schleier der Müdigkeit hervor. »Wie oft ist es einem Menschen vergönnt, jemanden zu lieben, der einem das Blut und das Leben geschenkt hat, ohne auch nur zu ahnen, wer man sein würde oder dass man je existieren würde?«

»Nun ja, wer Kinder bekommt, geht einige Risiken ein«, sagte ich und legte Jem sanft die Hand auf den Kopf. Er war warm, das Haar ungewaschen, aber weich unter meinen Fingern. Er und Mandy rochen wie Hundewelpen, ein süßer, kräftiger Geruch nach Säugetier und Unschuld.

»Ja«, sagte Roger leise. »Das stimmt.«

Raschelndes Gras und Stimmen hinter uns verkündeten die Rückkehr der Baumeister – die in ein Gespräch über Wasserleitungen vertieft waren.

»Aye, vielleicht«, sagte Jamie gerade skeptisch. »Aber ich weiß nicht, ob wir das Material, das du dafür brauchst, noch vor dem Winter bekommen können. Ich habe immerhin gerade angefangen, einen neuen Abort zu graben; damit kommen wir fürs Erste zurecht. Und dann im Frühling …«

Brianna erwiderte etwas, was ich nicht hören konnte, und dann waren sie da, vom Feuerschein umkränzt, einander so ähnlich in dem Licht, das auf ihren Gesichtern mit den langen Nasen schimmerte und ihrem roten Haar. Roger bewegte die Beine, um aufzustehen, und ich erhob mich vorsichtig, Mandy auf dem Arm, so schlaff wie ihre Stoffpuppe Esmeralda.

»Es ist wunderbar, Mama«, sagte Brianna und drückte mich an sich, und ihr kräftiger, aufrechter Körper umfing mich mit sanfter Kraft, Mandy zwischen uns. Sie hielt mich einen Moment lang fest, dann senkte sie den Kopf und küsste mich auf die Stirn.

»Ich liebe dich«, sagte sie, ihre Stimme leise und heiser.

»Ich liebe dich auch, Schatz«, sagte ich mit einem Kloß im Hals und berührte ihr Gesicht, das so müde war und so sehr strahlte.

Dann trat sie zurück und nahm mir Mandy ab, um sie sich mit geübter Leichtigkeit über die Schulter zu legen.

»Komm mit, Kumpel«, sagte sie zu Jem und stieß ihn sacht mit der Schuhspitze an. »Zeit fürs Bett.« Er stieß ein verschlafenes, fragendes Geräusch aus und hob den Kopf zur Hälfte, dann plumpste er wieder in den Schlaf.

»Lass nur, ich nehme ihn schon.« Roger winkte Jamie beiseite, bückte sich, rollte Jem in seine Arme und erhob sich ächzend. »Wollt ihr auch gehen?«, fragte er. »Ich kann zurückkommen und mich um das Feuer kümmern, sobald ich Jemmy hingelegt habe.«

Jamie schüttelte den Kopf und legte seinen Arm um mich.

»Nein, keine Sorge. Wir bleiben vielleicht noch etwas sitzen und warten, bis es aus ist.«

Sie trotteten langsam bergab wie Rinder, begleitet vom Scheppern aus Briannas Rucksack. Die Blockhütte der Higgins , wo sie übernachten würden, war als schwacher Schimmer in der Dunkelheit zu sehen; Amy musste die Lampe angezündet und die Abdeckung des Fensters beiseite gezogen haben.

 

Jamie hatte den Meißel noch in der Hand; den Blick fest auf den kleiner werdenden Rücken seiner Tochter geheftet, hob er das Werkzeug und küsste es, wie er einst das Heft seines Dolches vor mir geküsst hatte, und ich wusste, dass auch dies ein heiliges Versprechen war.

Er verstaute den Meißel in seinem Sporran und nahm mich in die Arme. Ich stand mit dem Rücken zu ihm, sodass wir ihnen beide nachsehen konnten, bis sie verschwanden. Er legte das Kinn auf meinen Kopf.

»Was denkst du gerade, Sassenach?«, fragte er leise. »Ich habe deine Augen gesehen; es sind Wolken darin.«

Ich lehnte mich ein wenig zurück und spürte seine Wärme wie ein Bollwerk in meinem Rücken.

»Die Kinder«, sagte ich zögernd. »Sie … ich meine, es ist wundervoll, dass sie hier sind. Zu glauben, dass wir sie nie wiedersehen würden, und plötzlich …« Ich schluckte, überwältigt von der schwindelerregenden Freude, mich – uns – so unerwartet als Teil dieser bemerkenswerten Sache wiederzufinden, einer Familie. »Jem und Mandy aufwachsen sehen zu können … Brianna und Roger zurückzuhaben …«

»Aye«, sagte er mit einem Lächeln in der Stimme. »Aber?«

Ich brauchte einen Moment, nicht nur, um meine Gedanken zu sammeln, sondern auch, um sie in Worte zu fassen.

»Roger hat gesagt, in ihrer eigenen Zeit ist etwas Schlimmes passiert. Und du weißt, dass es wirklich etwas Furchtbares gewesen sein muss.«

»Aye«, sagte er, und seine Stimme verhärtete sich ein wenig. »Das hat Brianna auch gesagt. Aber du weißt doch, a nighean, dass sie schon einmal in dieser Zeit gelebt haben. Ich meine, sie wissen … wie es ist, wie es sein wird.«

Er meinte den Krieg, und ich drückte seine Hände, die er um meine Taille verschränkt hatte.

»Das glaube ich nicht«, sagte ich leise und blickte über die weite Lichtung hinunter. Sie waren in der Dunkelheit verschwunden. »Das weiß niemand, der es nicht selbst erlebt hat.« Den Krieg.

»Aye«, sagte er und hielt mich schweigend fest. Seine Hand ruhte auf meiner Seite, auf der Narbe der Verletzung, die mir eine Musketenkugel in Monmouth beigebracht hatte.

»Aye«, wiederholte er nach langer Pause. »Ich weiß, was du sagen willst, Sassenach. Ich dachte, mir platzt das Herz, als ich Brianna gesehen und begriffen habe, dass sie es tatsächlich war, und die Kinder … Aber bei aller Freude … Natürlich haben sie mir furchtbar gefehlt, aber ich konnte mich mit dem Gedanken trösten, dass sie in Sicherheit waren. Jetzt …«

Er hielt inne, und ich spürte seinen Herzschlag in meinem Rücken, langsam und stetig. Er holte tief Luft, und das Feuer knallte plötzlich, als ein Pechklumpen zu Funken explodierte, die in der Nacht verschwanden.

»… sehe ich sie an«, sagte er, »und mein Herz ist plötzlich …«

»Von Grauen erfüllt«, flüsterte ich und hielt mich an ihm fest. »Schierem Grauen.«

»Aye«, sagte er. »Genau.«

 

WIR STANDEN EINE Weile da, beobachteten die Dunkelheit unter uns und ließen das Glücksgefühl zurückkehren. Auf der anderen Seite der Lichtung leuchtete das Fenster in der Hütte der Higgins immer noch sanft.

»Zehn Menschen in dieser Hütte«, sagte ich. Ich atmete einen tiefen Zug der kühlen, nach Fichten duftenden Nacht und stellte mir die Ausdünstungen und die feuchte Wärme von zehn Schläfern vor, die jede waagerechte Fläche in der Hütte in Anspruch nahmen, dazu der Kessel, der auf dem Herd dampfte.

Im nächsten Fenster erblühte das Licht.

»Vier davon die unseren«, sagte Jamie und lachte leise.

»Ich hoffe, die Hütte brennt nicht ab.« Jemand hatte frisches Holz auf das Feuer gelegt, und über dem Schornstein begannen Funken zu tanzen.

»Sie wird nicht abbrennen.« Er drehte mich zu sich hin. »Ich will dich, a nighean«, sagte er leise. »Wirst du mit mir schlafen? Es könnte für eine ganze Weile das letzte Mal sein, dass wir nur für uns sind.«

Ich öffnete den Mund, um »Natürlich!« zu sagen, und gähnte stattdessen herzhaft.

Ich schlug mir die Hand vor den Mund und zog sie fort, um zu sagen: »Oje. So war das wirklich nicht gemeint.«

Er lachte beinahe lautlos. Kopfschüttelnd zog er den zerknitterten Quilt zurecht, auf dem ich gesessen hatte, kniete sich darauf und hob mir die Hand entgegen.

»Komm, leg dich zu mir, und wir schauen in die Sterne, Sassenach. Wenn du in fünf Minuten noch wach bist, ziehe ich dich aus und nehme dich nackt im Mondschein.«

»Und wenn ich in fünf Minuten schlafe?« Ich schlüpfte aus den Schuhen und nahm seine Hand.

»Dann spare ich mir die Mühe, dir die Kleider auszuziehen.«

Das Feuer brannte nicht mehr so hoch, aber immer noch kräftig; ich konnte spüren, wie der warme Luftzug mein Gesicht berührte und das Haar an meinen Schläfen hob. Die Sterne waren dicht gesät und leuchteten wie Diamanten, die bei einem Einbruch im Himmel verschüttet worden waren. Ich teilte Jamie diese Beobachtung mit, und er reagierte mit einem sehr abfälligen schottischen Geräusch, legte sich dann aber neben mir zurück und seufzte genießerisch über den Anblick.

»Aye, es ist schön. Siehst du die Kassiopeia – da?«

Ich richtete den Blick auf den ungefähren Himmelsabschnitt, dem sein Kopfnicken gegolten hatte, doch ich schüttelte den Kopf.

»Ich habe keine Ahnung von Sternbildern. Ich kann den Großen Wagen sehen, und normalerweise erkenne ich auch den Oriongürtel, aber der Teufel soll mich holen, wenn ich ihn jetzt gerade sehe. Und irgendwo da sind die Plejaden, nicht wahr?«

»Sie sind Teil des Stiers – da neben dem Jäger.« Er zeigte mit ausgestrecktem Arm zum Himmel. »Und das da ist der Kamelopard.«

»Oh, sei doch nicht albern. Es gibt kein Sternbild der Giraffe, davon hätte ich gehört.«

»Eigentlich sieht man es gerade nicht – aber es existiert. Und ganz ehrlich gesagt, ist es denn lächerlicher als das, was heute passiert ist?«

»Nein«, sagte ich leise. »Nein, das ist es nicht.« Er legte den Arm um mich, und ich drehte mich so, dass meine Wange auf seiner Brust lag. Schweigend beobachteten wir die Sterne und lauschten dem Wind in den Bäumen und dem langsamen Schlag unserer Herzen.

Es schien sehr viel später zu sein, als Jamie sich regte und seufzte.

»Ich glaube, ich habe noch nie einen solchen Sternenhimmel gesehen, nicht seit der Nacht, in der wir Faith gemacht haben.«

Ich hob überrascht den Kopf.

»Du weißt, wann sie gezeugt wurde? Nicht einmal ich weiß das.«

Langsam fuhr er mir mit der Hand über den Rücken, und seine Finger hielten inne und beschrieben Kreise in meinem Kreuz. Wäre ich eine Katze gewesen, hätte ich sanft mit dem Schwanz unter seiner Nase gewedelt.

»Aye, nun ja, ich könnte mich auch irren, aber ich habe immer gedacht, es war die Nacht, in der ich im Kloster in dein Bett gekommen bin. Am Ende des Korridors war ein großes Fenster, und auf dem Weg zu dir habe ich die Sterne gesehen. Ich dachte, es wäre vielleicht ein Zeichen – dass ich den Weg so klar sehe.«

Einen Moment lang tastete ich in meinen Erinnerungen umher. Diese Zeit im Kloster Ste. Anne, in der er dem selbst gewählten Tod so nah gekommen war, war eine Zeit, an die ich nur selten zurückdachte. Es war eine grauenvolle Zeit gewesen. Tage voller Angst und Verwirrung, die miteinander verschwammen, die Nächte schwarz vor Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Und doch – wenn ich den Blick zurückwandte, fand ich eine Handvoll lebhafter Bilder, die wie die illustrierten Buchstaben einer antiken lateinischen Textseite hervorstachen.

Vater Anselms Gesicht, bleich im Kerzenlicht, seine Augen voll Wärme und Mitgefühl – und dann das zunehmende Leuchten des Staunens, als er meine Beichte hörte. Die Hände des Abtes, die Jamies Stirn berührten, seine Augen, Lippen und Handflächen, sacht wie die Berührung eines Kolibris, als er seinen sterbenden Neffen mit dem Heiligen Chrisam der Letzten Ölung salbte. Die Stille der dunklen Kapelle, wo ich um sein Leben gebetet und eine Antwort auf mein Gebet bekommen hatte.

Und unter diesen Momenten war auch die Nacht, in der ich aus dem Schlaf erwacht war und er neben meinem Bett gestanden hatte, ein bleicher Geist, nackt und frierend, so schwach, dass er kaum laufen konnte, und doch wieder mit Leben erfüllt und mit jener hartnäckigen Entschlossenheit, die niemals von ihm wich.

»Dann erinnerst du dich an sie?« Meine Hand lag leicht auf meinem Bauch, während ich mich zurückbesann. Er hatte sie nie gesehen oder mehr von ihr gespürt als zufällige Tritte und kleine Stöße aus meinem Inneren.

Er küsste mich flüchtig auf die Stirn, dann sah er mich an.

»Das weißt du doch, nicht wahr?«

»Ja. Ich wollte nur, dass du mir mehr erzählst.«

»Oh, das habe ich auch vor.« Er stützte sich auf seinen Ellbogen und zog mich an sich, sodass wir uns sein Plaid teilen konnten.

»Weißt du das auch noch?«, fragte ich und zog an dem Stoffzipfel, den er über mich gelegt hatte. »Wie du dein Plaid mit mir geteilt hast, in der Nacht, als wir uns begegnet sind?«

»Damit du nicht erfrierst? Aye.« Er küsste meinen Nacken. »Im Kloster war ich es, der dem Erfrieren nah war. Ich war erschöpft von meinen Gehversuchen, und du hast mir ja nichts zu essen gegeben, also war ich kurz vor dem Verhungern, und …«

»Oh, du weißt genau, dass das nicht stimmt! Du …«

»Würde ich dich anlügen, Sassenach?«

»Genau das würdest du«, sagte ich. »Du lügst mich ständig an. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Du warst fast verhungert und erfroren, und plötzlich hast du beschlossen, statt Bruder Roger um eine Decke oder eine heiße Suppe zu bitten, lieber nackt durch einen dunklen Steinkorridor zu wanken und zu mir ins Bett zu kommen.«

»Es gibt Dinge, die wichtiger sind als das Essen, Sassenach.« Seine Hand legte sich fest um meinen Hintern. »Und herauszufinden, ob ich je wieder mit dir ins Bett gehen könnte, war in diesem Moment wichtiger als alles andere. Ich habe gedacht, wenn ich es nicht könnte, würde ich einfach wieder in den Schnee hinauslaufen und nicht zurückkommen.«

»Natürlich ist es dir nicht in den Sinn gekommen, noch ein paar Wochen zu warten und erst wieder Kräfte zu sammeln.«

»Nun ja, ich war mir einigermaßen sicher, dass ich so weit kommen würde, wenn ich mich an den Wänden abstützte. Den Rest würde ich ja im Liegen tun. Warum also warten?« Die Hand an meinem Hintern streichelte mich jetzt geistesabwesend. »Du erinnerst dich also doch daran.«

»Es war, als würde man mit einem Eisklotz schlafen.« So war es gewesen. Außerdem hatte es mir das Herz zerrissen vor Zärtlichkeit und mich mit unerwarteter Hoffnung erfüllt. »Aber nach einer Weile bist du ja etwas aufgetaut.«

Zunächst nur ein wenig. Ich hatte ihn einfach nur an mich gedrückt und mir alle Mühe gegeben, Körperwärme zu erzeugen. Ich hatte mir das Hemd ausgezogen, um so viel Hautkontakt wie möglich herzustellen. Ich erinnerte mich noch an die harte, scharfe Rundung seines Hüftknochens, die Wölbungen seiner Wirbelsäule und die geschwollenen frischen Narben, die sich darüber zogen.

»Du warst kaum mehr als Haut und Knochen.«

Jetzt drehte ich mich um, zog ihn neben mir zu Boden und drückte ihn an mich, um mit der beruhigenden Wärme seiner Gegenwart gegen die Kälte der Erinnerung anzugehen. Er war warm. Und lebendig. Sehr lebendig.

»Du hast dein Bein über mich gelegt, um zu verhindern, dass ich aus dem Bett falle, das weiß ich noch.« Er strich mir langsam über das Bein, und ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören, obwohl sein Gesicht dunkel war vor dem Feuer in seinem Rücken, das in seinem Haar Funken schlug.

»Es war ein enges Bett.« So war es gewesen – eine schmale Mönchsliege, kaum groß genug für eine normale Person. Und er beanspruchte selbst in seinem ausgehungerten Zustand noch eine Menge Platz.

»Ich hätte dich gern auf den Rücken gedreht, Sassenach, aber ich hatte Angst, ich würde uns beide auf den Boden werfen, und … nun ja, ich war mir nicht sicher, ob ich mich aufstützen konnte.«

Er hatte vor Kälte und Schwäche gezittert. Doch vermutlich, so begriff ich jetzt, dazu auch noch vor Angst. Ich nahm die Hand, die auf meiner Hüfte lag, und hob sie an meinen Mund, um seine Fingerknöchel zu küssen. Seine Finger waren kalt von der Abendluft und legten sich fest um die Wärme der meinen.

»Du hast es geschafft«, sagte ich leise. Ich drehte mich auf den Rücken und nahm ihn mit.

»Mit knapper Not«, murmelte er und suchte sich den Weg durch die Lagen aus Decke, Plaid, Hemd und Chemise. Er stieß einen langen Atemzug aus, und ich tat es ihm nach. »O Jesus, Sassenach.«

Er bewegte sich, nur ein bisschen.

»Wie es sich angefühlt hat«, flüsterte er. »Damals. Zu denken, ich würde dich nie wieder haben, und dann …«

Er hatte es geschafft, und zwar tatsächlich mit knapper Not.

»Ich habe gedacht – ich würde es tun, und wenn es das Letzte wäre, was ich jemals tat …«

»Das wäre es ja auch fast gewesen«, erwiderte ich flüsternd und legte die Hände um sein Gesäß, fest und rund. »Einen Moment habe ich tatsächlich gedacht, du wärst gestorben, bis du angefangen hast, dich zu bewegen.«

»Dachte auch, ich würde sterben«, sagte er mit dem Hauch eines Lachens. »O Gott, Claire …« Er hielt einen Moment inne, senkte sich auf mich und presste die Stirn gegen die meine. So hatte er es auch in jener Nacht gemacht, eiskalt, mit verzweifelter Leidenschaft, und ich hatte mich gefühlt, als hauchte ich ihm mein eigenes Leben ein. Sein Mund war sanft und offen und roch ganz schwach nach dem mit Ei vermischten Ale, das Einzige, was er bei sich behalten konnte.

»Ich wollte …«, flüsterte er, »ich wollte dich. Musste dich haben. Aber als ich erst in dir war, wollte ich …«

Er seufzte tief und bewegte sich tiefer hinein.

»Ich habe gedacht, ich würde auf der Stelle daran sterben. Und das wollte ich auch. Wollte gehen, während ich in dir war.« Seine Stimme hatte sich verändert, immer noch leise, aber irgendwie fern, abwesend – und ich wusste, dass er sich von der Gegenwart gelöst hatte und in die kalte steinerne Dunkelheit zurückgekehrt war, zurück zu Panik, Angst und überwältigendem Verlangen.

»Ich wollte mich in dich ergießen, und das sollte das Letzte sein, was ich erlebe, doch dann habe ich angefangen, und ich wusste, dass es nicht so sein sollte – dass ich leben würde, aber ich für immer in dir bleiben würde. Dass ich dir ein Kind schenkte.«

Während er das sagte, war er zurückgekehrt, zurück ins Hier und Jetzt und zurück in mich hinein. Ich hielt ihn fest, groß und gegenwärtig und stark in meinen Armen, und hilflos zitternd gab er sich auf. Ich spürte warme Tränen aufquellen und kalt in mein Haar gleiten.

Nach einer Weile regte er sich und rollte sich von mir hinunter auf die Seite. Eine große Hand lag immer noch leicht auf meinem Bauch.

»Ich habe es geschafft, aye?«, sagte er und lächelte ein wenig. Der Schein des Feuers fiel sanft auf sein Gesicht.

»Das hast du«, flüsterte ich. Ich zog das Plaid wieder über uns und lag erfüllt mit ihm im Licht der sterbenden Flamme und der ewigen Sterne.