Jana Haas

Schutzengel

Wie uns die himmlischen Begleiter
zur Seite stehen

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Jana Haas

Jana Haas stammt aus Kasachstan/Russland und lebt seit 1992 in Deutschland. Von Kindheit an hat sie die Gabe der Hellsichtigkeit. Sie kann die geistige Welt genauso deutlich sehen wie die materielle. Mit dem Wissen, das ihr auf diese Weise zuteil wird, klärt sie die Menschen über die Zusammenhänge der geistigen Welt auf. Sie hält zahlreiche Vorträge, Seminare und Schulungen. Durch Bücher, Kongresse, TV und Presse ist sie einem großen Publikum bekannt geworden. Jana Haas lebt heute am Bodensee.

Impressum

Originalausgabe 2010

Copyright © 2010 der eBook Ausgabe by Knaur eBook.

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –

nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Umschlagabbildung: Tobias Dempfle

Redaktion: Mihrican Özdem

Illustrationen: Gisela Rüger

ISBN 978-3-426-40390-7

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Wir freuen uns auf Sie!

»Alles ist mit allem verbunden,

nichts existiert im Kosmos isoliert,

nur das materielle Gedankengut trennt uns vom Ganzen.

 

Nur wenn wir dies begreifen,

uns wieder als einen Teil des Gesamten verstehen

und mit allem schwingen,

können wir unseren Ursprung und unsere Ganzheit wahrnehmen.«

Vorwort

Bereits im alten Schrifttum findet man Hinweise auf Engel. Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die sie wahrnehmen und beschreiben konnten. Mit zunehmender Intellektualisierung unserer Gesellschaft nahm die Skepsis gegenüber den uns umgebenden, mit den physischen Augen nicht sichtbaren Welten und Wesen zu. Wenn man die alten Märchen betrachtet, so kamen darin oft Gott, Engel, Feen, Hexen, Waldgeister und weitere Wesenheiten vor. Die Menschen, die damals noch stärker im Einklang mit der Natur lebten, waren auch noch mehr in diese Welten eingebunden und gingen ganz offensichtlich anders damit um. In der griechischen Antike gab es die »Götter«. Bei einem Besuch der Akropolis in Athen im letzten Jahr zusammen mit Jana Haas waren wir alle doch sehr erstaunt, dass wir diese »Götter« dort noch antrafen. Sie leben dort noch in den antiken Stätten, haben aber am Menschen keine Aufgabe mehr. Sie waren die Vermittler zwischen Himmel und Erde und besaßen auch ein eigenes Ego.

Heute ist der Mensch selbst so hoch entwickelt, dass er einen eigenen Zugang zu den geistigen Welten herstellen und halten kann.

Gerade im neuen Zeitalter, wo Veränderungen sogar bereits durch die Quantenphysik nachweisbar werden, kommen sich Himmel und Erde näher. Darum fällt es uns Menschen heute viel leichter, da wir selbst feinstofflicher geworden sind, den Kontakt zu Gott und den Engeln selbst herzustellen. Die geistige Welt erwartet dies geradezu von uns.

Und tief in unserem Inneren tragen wir alle eine gewisse Sehnsucht. Es ist die Sehnsucht nach unserem Ursprung, denn dadurch bleibt der Mensch stets auf der Suche nach seinem Entwicklungsweg. Diese Sehnsucht kann nur gestillt werden, wenn wir unsere geistige Anbindung wieder mehr und mehr vertiefen. In unserer Kultur unterliegen wir leider dem großen Irrglauben, dass diese Sehnsucht von einem Partner befriedigt werden könne. Sie wird deshalb in eine völlig falsche Richtung gelenkt, was sich in den hohen Trennungs- und Scheidungsraten widerspiegelt. Wenn wir begreifen, dass Liebe immer mit Selbstliebe einhergeht, dann können wir auch verstehen, dass sich die Liebe niemals im Außen, sondern nur in unserem tiefsten Inneren finden lässt. Eine Partnerschaft ist dann eine wunderbare Resonanz, eine großartige Ergänzung ohne gegenseitige Erwartungen.

Genauso verhält es sich mit der geistigen Anbindung. Wir finden Gott niemals im Außen, sondern ausschließlich tief im Inneren, in unserem Herzen.

Machen wir uns also auf die Suche, stillen wir unsere Sehnsucht, finden wir Leichtigkeit, Freude und Liebe in uns und auf der Welt.

Die Engel warten darauf und wollen uns begleiten.

Machen wir uns auf die Suche nach der inneren Wahrheit – tief in uns spüren wir das Urwissen, es ist in jeder unserer Zellen gespeichert. Lassen wir uns nicht von sogenannten Wissenschaftlern irritieren, die die gesamte Schöpfung dem Zufallsprinzip zuordnen wollen, nur um zu beweisen, dass es Gott und die Engel nicht gibt, und meinen, alles sei durch eine riesige Explosion, einen Urknall, entstanden. Wir wissen doch, jede Explosion erzeugt Chaos, unsere Schöpfung aber ist perfekt und geordnet.

Jeder Mensch hat seinen freien Willen und darf selbst entscheiden, woran er glauben will.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Glaube Sie erhebt und Ihnen ein tiefgründiges Leben beschert.

 

Werner Wider

Überlingen, September 2010

Heilpraktiker

Einleitung

»Du kannst das Glück nicht erwerben, es ist in deiner Seele bereits vorhanden.«

Liebe Leserinnen und Leser, nun sitze ich wieder auf meinem geliebten Berg in der Schweiz, dem Rigi, und darf ein ausführliches Buch über die Schutzengel schreiben.

Im Laufe meiner nun bereits achtjährigen Vortragsarbeit habe ich immer wieder festgestellt, dass Erzengel Jophiel bei den Vorträgen zugegen war und die Inhalte zum Thema Schutzengel überwachte, so dass meine Gedanken in Reinheit fließen konnten.

Die Beziehung zum jeweiligen Schutzengel ist von Mensch zu Mensch so individuell, dass ich meine eigenen Erfahrungen nicht verallgemeinern und über meinen Schutzengel referieren kann. Jeder der Vorträge, wie auch dieses Buch, benötigt für seine Entstehung eine eigene höhere Inspiration aus der geistigen Welt. Dafür steht uns Erzengel Jophiel zur Verfügung. Er ist in unserer Nähe wie eine lichtsäulenartige, schmale, hohe, zarte, freundliche und aufmerksame Lichtgestalt. Er strahlt eine wohltuende, weiche, goldgelbe Energie aus. Seine Schwingung fließt zwischen Himmel und Erde voller Sicherheit und Zielstrebigkeit. Wenn wir uns auf die Energie der Weisheit einlassen, so lernen wir von ihm Geduld, Gottvertrauen und Gotterleben. Er kann uns bei unserer Begegnung mit dem Thema Schutzengel, Neuorientierung, Lösungen, Glauben und bei dem Zustand des »Ich bin« Schutzhülle sein und uns verständnisvoll zur Seite stehen. Deshalb basiert auch sehr viel Wissen in diesem Buch auf seiner Energie.

Durch die bewusste Zusammenarbeit mit meinem Schutzengel konnte ich das Leben verstehen lernen. Die Schutzengel zu sehen, war meine erste Begabung in der Begegnung mit den lichtvollen geistigen Kräften.

So ergab es sich, dass ich mehrere Jahre Engelberatungen angeboten habe, bei denen ich erfahren konnte, welche Fragen die Menschen am meisten beschäftigen. Da sich die Fragen der Menschen in ihrer Sehnsucht sehr gleichen, lege ich heute den Schwerpunkt meiner Arbeit auf Ausbildungen, Schulungen und dem Schreiben von Büchern, um so mehr Menschen mit dieser aufklärenden Tätigkeit zur individuellen Selbständigkeit und Befreiung zu erreichen.

Teilnehmer meiner Seminare haben mit ihrem Interesse und ihren Fragen sehr viel zu diesem Buch beigetragen. Hiermit grüße ich sie alle herzlichst mit einem lieben Dank.

Bei lauter Engellichtern dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass wir selbst unser Licht auf diese Erde zu bringen haben. Gerade unsere Familienangehörigen, die ihr Leben mit uns teilen, sind genauso wichtige irdische Lehrer wie die geistigen Sphären. Einen tiefen Dank für die Liebe und unser Miteinander möchte ich mit diesem Buch auch meinen Lieben widmen.

Ich bin überzeugt, dass wir alle gesund, glücklich, frei, liebend und erfolgreich sein können, wenn wir an unserem inneren Licht und dem damit verbundenen Urvertrauen ansetzen. Fangen wir also gemeinsam jeden Tag in Liebe und Zuversicht aufs Neue an!

Seien Sie es sich wert, so zu sein, wie Gott Sie in Wirklichkeit erschaffen hat. Schauen Sie aufgerichtet in das Licht, und folgen Sie Ihrer Seelenaufgabe.

 

Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse, Erlebnisse und Leichtigkeit beim Lesen dieses Buches!

 

In Liebe

Jana Haas

Rigi-Kaltbad, Juni 2010

1. Der Glaube an den Schutzengel

»Du kannst das Glück nicht festhalten, aber mit dem Herzen erleben.«

Die meisten Menschen in unserer Kultur wachsen mit dem Glauben an den Schutzengel auf. Als Kleinkinder nehmen wir ihn noch wahr, und dann verlieren wir den Kontakt zu ihm mit zunehmendem Erwachen des Intellekts.

In vielen Religionen begegnen wir dem Begriff Engel. Gläubige wie auch nichtgläubige Menschen sprechen oft vom Trost und der Lebenssinnerfüllung durch die Engel.

Es ist für viele Eltern tröstlich, an den Schutzengel ihres Kindes zu glauben. Viele denken, dass es eine höhere Kraft gibt, die mehr bewirken kann als der Einzelne. Mit all unseren Hoffnungen erheben wir unseren Blick zum Himmel und spüren etwas Höheres. Viele Fragen begleiten uns, z.B.: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Welche göttliche Kraft behütet mein Kind außerhalb meines Wirkens?

Aber erst der starke innere Ruf nach mehr Sinnerfüllung lässt uns den Kontakt zum Schutzengel wiederfinden. Dieser Ruf öffnet uns für das Neue, für persönliche Begabungen, Neuorientierung, Kreativität, Selbstannahme, Vertrauen, Schönheit im Leben, Glücklichsein, Lebensfülle, Zukunftsorientierung, Hingabe, Frieden, mehr Liebesfähigkeit, innere Sicherheit, Angstfreiheit, kurz: für emotionale Befreiung. Die Sehnsucht nach Kontakt zum Schutzengel ist auch die Sehnsucht nach unserem Ursprung. Sie bringt uns mehr und mehr zur Rückbesinnung auf die in uns vorhandenen Lichtkräfte und unser Leben.

 

In einem meiner Seminare ging es darum, den eigenen Schutzengel zu sehen. Ich fragte die anwesenden Schutzengel, welche Beweggründe die Teilnehmer zu mir geführt hatten. Es waren ganz unterschiedliche Motive, weitverbreitete Bedürfnisse wie: innere Befreiung, Offenheit und Bereitschaft für Neues, Neuorientierung, das Erkennen und Erfüllen des Lebenssinns, die Nutzung geistiger Gaben, die Stärkung der Kreativität, das Ablegen von Zweifeln, das Erfahren neuer Lebensaspekte, Gewinnen von Urvertrauen, das Aufbringen von mehr Verständnis für Kinder oder das Einbringen von Spiritualität in künstlerische, pädagogische und therapeutische Berufe. Bei der spirituellen Auseinandersetzung mit dem Schutzengel geht es darum, sich selbst zu finden, Schönheit im Leben zu erfahren, Vertrauen in das Gute und in die Mitmenschen zu gewinnen und zu den eigenen Wurzeln zurückzukehren. Die Menschen wollen aus der Stagnation heraus und in Bewegung kommen, Lebensfülle erlangen, ihre Lebensziele umsetzen lernen, Zukunftsorientiertheit anstreben, Annahme und Hingabe lernen, sich weiterentwickeln, Sicherheit finden und Frieden schließen.

 

Im heutigen, neuen Zeitalter, in dem Hingabe und Vertrauen eine immer größere Rolle in unserem Bewusstsein spielen, können wir mehr lichtvolle Arbeit leisten als die Generationen vor uns.

Erinnern wir uns doch einmal, wie uns unsere Eltern und Großeltern Gebete zum Schutzengel beigebracht, mit uns gebetet und gesungen haben. Wie sie uns damit, mit ihrem Glauben und ihrer Hoffnung an eine reine, lichtvolle Welt Trost brachten. Sie taten auf ihre Art und Weise das Bestmögliche in der damaligen Zeit. Wir können heute in unserer viel sensibleren Welt auf diesen Wurzeln aufbauen: Es vollzieht sich ein Wandel von alten Vorstellungen und äußeren Ritualen hin zu der Fähigkeit, immer mehr mit dem Höheren Licht in Verbindung zu treten. Heute ist es nämlich viel leichter, durch unser Wissen und unsere Weisheit den Blick für diese Dimensionen zu entwickeln. Jeder wird sich früher oder später mit der Kraft seines Herzens verbinden. Sie ist der Zugang zu den lichtvollen Welten, den Schutzengeln und zur erlebbaren Anbindung an das Göttliche.

Spätestens nach dem Tod benötigen wir dieses Vertrauen in unsere Schutzengel, um uns mit ihrer Hilfe in den lichtvollen Welten zurechtzufinden.

Wenn wir das Vertrauen schon zu Lebzeiten finden, so stehen uns diese Welten bereits im irdischen Leben zur Verfügung.

Möge dieses Buch Ihnen das offenbaren, denn auch Ihr Schutzengel kommuniziert und lebt mit Ihnen. Nehmen Sie ihn immer mehr wahr durch das Hineinspüren in Ihr Herz.

2. Was Schutzengel sind – und was nicht

»Heilung kommt aus dem Fließen mit dem Leben.«

Schutzengel: unsere persönlichen Begleiter

Engel sind Lichtschwingungen Gottes. Sie unterstützen die Entwicklung der Welt und der Menschheit. Sie unterscheiden sich durch ihre Aufgaben. Schutzengel sind jeweils einem einzelnen Menschen zugeordnet. Sie gleichen ihm in der Seelenschwingung und begleiten ihn durch dieses eine Leben oder auch durch mehrere Inkarnationen.

Diese Boten Gottes können wir intellektuell nicht erfassen, weil sie nicht über den Geist und die Gedanken mit uns kommunizieren. Sie erreichen uns vielmehr über unsere Seele, über unsere ehrlichen und aufrichtigen Gefühle. Jeder erlebt diese sensible, höhere Schwingung, die Wahrnehmung seines Engels durch innere Wahrhaftigkeit und das bewusste Zulassen von Gefühlen wie Hoffnung, Demut und Liebe.

Jeder Mensch hat einen Schutzengel. Mit diesem Engel haben wir in dieser Inkarnation eine ganz besondere Verbindung; er begleitet uns jede Sekunde unseres Lebens und wird uns nie verlassen.

 

Aufenthaltsort: Ihr Schutzengel ist stets bei Ihnen. Meist befindet er sich in Ihrer Aura, d.h. in der energetischen Dichte um Ihren Körper (siehe Kap. 7).

Ihr Schutzengel kann sich vor Ihnen, hinter Ihnen, seitlich von Ihnen, über Ihnen oder in Ihnen aufhalten. Jeder dieser »Aufenthaltsorte« spiegelt sein momentanes Wirken an Ihnen wider.

Aufenthaltsort, Gestalt, Farbe und Gestik können sich jederzeit verändern. Der Schutzengel zeigt immer Ihre momentane Seelenqualität an. Er gibt Ihnen, ohne dass Sie es bemerken, ständig innere Impulse für Ihr Wirken.

Wenn sich der Schutzengel beispielsweise an der rechten Seite eines Menschen zeigt, so kann dies bedeuten: »Setze dein Wissen in die Tat um«, da die rechte Seite die männliche, tatkräftige ist. Bei einem sehr harmonisch gestimmten Menschen, der selbst liebevoll und friedvoll wie ein Engel schwingt, kann der Schutzengel sich auch innerhalb des Körpers, in der Körpermitte des Schützlings zeigen. Dies bedeutet: »Du bist in deiner Mitte, schöpfe aus deiner göttlichen Kraft und vertraue deiner Intuition.« Ein Schutzengel kann aber auch sehr weit von seinem Schützling entfernt sein, wenn dieser nicht an ihn glaubt, ihn nicht zulässt und der Engel ihn somit nicht berühren darf. Dennoch wird der Schutzengel ihn niemals aufgeben. Aber er kann in diesem Fall dem Menschen keine inneren Impulse geben, weil er dessen freien Willen akzeptieren muss.

 

Aufgaben: Unser Schutzengel hat die Aufgabe, uns unsere gegenwärtige Kraft aufzuzeigen, mit der wir die Lebensthemen und Begabungen in Leichtigkeit und Freude ausleben können, um vertrauensvoll den Weg in unsere Zukunft zu gehen. Er erinnert uns in jeder Sekunde, mit jedem Atemzug und mit jeder Erfahrung an unseren tiefsten Lebenssinn.

Verbinden wir uns in Liebe und Leichtigkeit mit seinem Licht, so kann er uns wertvolle Hinweise geben und uns auf eine lichtvolle Zukunft vorbereiten. Je friedvoller und reiner unsere Absichten sind, desto stärker kann uns unser Schutzengel begleiten und uns schützend mit seinem Licht zur Seite stehen.

 

Anzahl der Engel: Die meisten Menschen haben nur einen Schutzengel. Einige wenige bringen auch zwei Engel als Begleiter mit in dieses Leben. Das heißt jedoch nicht, dass dieser Mensch schwächer oder besser ist als ein anderer. Die Schutzengel sind vielmehr mit der individuellen Lebensaufgabe verbunden. Hat jemand also zwei innere Lebensaufgaben, so bringt er folglich auch zwei Schutzengel in diese Inkarnation mit.

Hat sich ein Mensch z.B. vorgenommen, einerseits sein aus früheren Leben mitgebrachtes Wissen zu nutzen und andererseits die neue Kreativität der heutigen Zeit zu leben, so sind zwei verschiedene Schutzengel dafür zuständig, ihn in beiden Vorhaben zu unterstützen und seine Persönlichkeit in diesem Leben wachsen zu lassen. Manchmal kann es aber auch passieren, dass ein zusätzlicher Schutzengel im Laufe einer Inkarnation zum bestehenden Schutzengel dazukommt – dann nämlich, wenn eine zusätzliche, essenzielle Lebensaufgabe entsteht.

Dazu ein Beispiel: In einer Familie gibt es zwei Mädchen. Die jüngere Schwester stirbt, und die ältere Schwester muss nun nach diesem tiefen, unvorhergesehenen Verlust lernen, neues Vertrauen in das Leben aufzubauen und den Schmerz in Liebe loszulassen. Die verstorbene Schwester ist jedoch reinen Kinderherzens und so lichtvoll und leicht, dass sie durch die Liebe zu den Menschen und im Mitgefühl zu ihrer Schwester all die menschliche Last in sich loslassen kann und selbst zu einem Engel erstrahlt. Jeder Engel erhält eine Aufgabe, und so kann es passieren, dass sie aus Liebe zu ihrer Schwester Gott darum bittet, jener bei ihrer neuen, zusätzlichen Lebensaufgabe schützend zur Seite stehen zu können. Auf diese Weise wird sie schließlich ein zusätzlicher Schutzengel ihrer irdischen Schwester – auf Lebensdauer oder auch nur so lange, bis die Schwester ihre Lebensaufgabe erfüllt hat.

Aussehen, Namen und Kommunikation der Schutzengel

Aussehen: Die Schutzengel sind, wie alle Engel, Lichter Gottes. In ihrer Lichtschwingung haben sie keine Form, weil sie nicht wie unser Körper an die Materie gebunden sind. Sie nehmen aber für uns Menschen eine Gestalt an, und zwar jene, die wir am ehesten erkennen können. Das tun sie, um sich dem Menschen in Form von Bildern, die die Seele berühren, mitteilen zu können.

Ein Christ wird die Schutzengel, wie auch alle anderen Engel, eher in den Formen und mit den Gestiken wahrnehmen, die er aus der kirchlichen Tradition kennt. Ein Buddhist hingegen wird sie mehr in Form eines Buddhas wahrnehmen. Es geschieht eben immer auf die Weise, die der Mensch durch seine Prägung entsprechend einordnen kann. Schutzengel zeigen sich uns in ihrer Schwingung so, wie sie uns dort, wo wir in unserer Entwicklung stehen, am besten berühren und abholen können. Deshalb hat auch jedes Zeitalter seine eigene künstlerische und kulturelle Art, die geistigen Wesen darzustellen.

Ausschlaggebend bei der Interpretation einer solchen Begegnung sind: die Farbintensität der Erscheinung; die Symbolik, die sich in den Gewändern der Engel zeigt; die Gestiken der Lichthände und -flügel; ihre Größe, Ausstrahlung und vor allem die Empfindung, die sie im Menschen auslösen. Dazu aber später mehr.

 

Namen: Die Engel haben grundsätzlich keine Namen, denn sie brauchen keine Personifizierung, da sie keine Menschen sind. Sie sind Lichtwesen, die sich mit unserer Lebensaufgabe verbinden. Die Menschen können ihnen Namen geben, wie das beispielsweise bei Erzengeln geschehen ist. Man sollte sich aber bewusst machen, dass dies keine wirklichen Namen der Engel sind, sondern nur Hilfsmittel für die Menschen, wenn sie an eine bestimmte Engelkraft denken.

Wir Menschen hören berechtigterweise auf unsere Namen – die Engel aber nicht. Denn sie sind Seelenschwingungen, die unsere inneren Gebete fühlen und aufnehmen. Unsere äußeren Vorstellungen von Zeit und Raum teilen sie jedoch keinesfalls. Jeder darf seinem Schutzengel natürlich einen Lieblingsnamen geben, wohl wissend aber, dass dies lediglich eine Unterstützung für sich selbst ist.

Kinder sollten übrigens, falls sie einen Schutzengelnamen benötigen, ihren Schutzengeln am besten Blumennamen geben, denn so entwickeln sie spielerisch mehr Lebensverbundenheit und Erdung.

 

Kommunikation: Die Engel kommunizieren mit uns stets in unserer Herzenssprache. Dabei sprechen sie nie mit einer Stimme, die uns fremd vorkommt, sondern stets mit einer, die sich wie unsere eigene anfühlt. Alles andere, was man über den Intellekt erfassen kann, ist zu grobstofflich, als dass es auf den Schutzengel zurückzuführen wäre.

Die Schutzengel haben eine Schwingung, die sich zuweilen wie ein Ton anhören kann, jedoch im eigentlichen Sinne kein menschliches Wort ergibt.

Wie man die Schutzengel wahrnehmen kann

Gerade in unserem neuen Zeitalter hat jeder Mensch die Möglichkeit, wenn er dies möchte, durch seine Sensibilität seinen Schutzengel wahrzunehmen. Die Wahrnehmungen können ganz unterschiedlich ausfallen. Es kann sich um ein Hellsehen oder um ein Hellhören handeln. Die verschiedenen Wahrnehmungsformen können sich auch vermischen, und manche Menschen verfügen sogar über alle. Im Wesentlichen gibt es folgende Möglichkeiten der Wahrnehmung:

 

Hellwissen: Manche Menschen bekommen bei einer klaren inneren Frage an ihren Schutzengel spontan eine klare innere Antwort. Dieses Hellwissen ist kein Produkt des Nachdenkens, sondern es entsteht mühelos als innere Wahrnehmung. Gerade diese Klarheit ist es, die die Verbundenheit mit einem Schutzengel ausmacht.

 

Hellriechen: Andere können die Schönheit und die Zartheit eines Schutzengels über einen blumigen Duft in ihrer Nähe wahrnehmen. Dieser Geruch ist ausgesprochen fein, mit irdischen Düften nicht vergleichbar. Auch diese Feinheit ist die Schwingung eines Schutzengels.

 

Hellhören: Manche Menschen hören die Botschaft oder die Lieder des Schutzengels. Aber, wie schon erwähnt, hören sie sich nie wie eine fremde Stimme an, sondern es ist eine warme, vertraute, sanfte innere Stimme – die eigene Herzenssprache.

 

Hellfühlen: Besonders wichtig ist auch das Hellfühlen. Dabei handelt es sich nicht allein um das innere Gefühl, sich geführt und aufgehoben zu wissen, sondern auch die Gewissheit, in Liebe mit allem verbunden zu sein. Das ist der entscheidende Hinweis darauf, dass der Schutzengel in tiefer Seelenverbundenheit zugegen ist. Wenn Sie tiefe Liebe, Vertrauen und Freiheit verspüren, so kann dies eine Botschaft Ihres Schutzengels sein. Wenn der Schutzengel sich in Ihrer Aura befindet oder Ihre Haut berührt, dann kann sich das wie eine sanfte, wärmende Hülle um Sie herum anfühlen.

 

Hellsehen: Einem hellsichtigen Menschen begegnet ein Schutzengel in Form einer Lichtgestalt. Dies kann in einem Traum, in einer spontanen Vision, einer Meditation wie auch in einer bewussten Begegnung durch einen ruhigen, inneren Blickkontakt mit dem Schutzengel geschehen.

Wir können ganz bewusst in diesen Kontakt treten, wenn wir ganz in Liebe, tief und ruhig im Herzen lächelnd, ein- und ausatmen, während wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem richten. Wenn wir ganz ohne Erwartungen sind, können wir unseren Schutzengel sehen. Wir erkennen seine Form, seine Farben und seine Symbole und spüren seine Botschaft so deutlich, dass wir sie in Worte fassen können. Wir können ihm klare, vertrauenserfüllte Fragen stellen, seine weisen Antworten empfangen, sie verstehen und durch den eigenen Willen umsetzen.

Wie man seinem Schutzengel Fragen stellt

Sinnvolle und sinnlose Fragen. Grundsätzlich kann man seinem Schutzengel alle Fragen stellen und bei allen Angelegenheiten Hilfe bekommen. Voraussetzung dafür ist die Reinheit Ihrer Absicht, denn die Engel sind absolut reine Seelenkräfte.

Das bedeutet, dass Sie sich der Stimmigkeit und Absicht Ihrer Fragen vergewissern und ganz bewusst sein müssen. Wenn Sie bei einer Frage, die Sie dem Engel stellen möchten, frei und tief atmen können, dabei Liebe und ein Lächeln in Ihrer Brust wahrnehmen können, dann entsteht in Ihnen eine klare, kurze Frage, die es Ihnen auch ermöglicht, eine klare, kurze Antwort Ihres Schutzengels zu erleben, zu spüren, zu sehen, zu verstehen, zu formulieren und umzusetzen.

Dies funktioniert jedoch nicht, wenn Sie unreine, egoistische Fragen an den Engel stellen, wie etwa Fragen aus purer Neugierde, aus Kontrollzwang oder Fragen, die zu sehr nach außen gerichtet sind, ohne die inneren Qualitäten dabei mit einzubeziehen. Ebenso verhält es sich mit Fragen, die einen anderen Menschen überfordern oder ihn in seinem freien Willen einschränken könnten, sowie mit Fragen, die »wenn« und »aber« enthalten, also unklare Fragen sind.

Die Engel geben Ihnen auch niemals ein Ja oder Nein zur Antwort, denn mit Ihrem freien Willen haben Sie immer selbst die Entscheidung für Ihr Handeln zu treffen und die Folgen zu durchleben. Die Engel schenken Ihnen ein klares Gefühl, mit dem Ihnen die Entscheidung leichter fällt.

Engel lassen sich auch nicht auf Wahrsagerei ein, denn Sie selbst bestimmen über Ihren Lebensweg und über den Verlauf Ihres Schicksals mit jedem Atemzug und jeder Entscheidung neu. Wir bringen in jede unserer Inkarnationen innere Vorhaben mit und entscheiden immer wieder aufs Neue über den Umgang mit den äußeren Gegebenheiten.

Dieses Buch soll es Ihnen ermöglichen, durch eine Art innere Schulung selbständig mit Hilfe Ihres Schutzengels Antworten auf Ihre Herzensfragen zu bekommen.

 

Themen der Fragen. Nach meiner Erfahrung sind es vor allem Fragen zu acht Themen, die die meisten Menschen in sich tragen und ihrem Schutzengel am liebsten stellen möchten. Diese sind: der Lebenssinn und die Persönlichkeit, die Liebe bzw. Selbstliebe, die Partnerschaft, die Kinder, die Mitmenschen, alltägliche Probleme, der Beruf und die Gesundheit.

Vor jeder Schutzengelübung können Sie sich hinsetzen, tief in den Bauch hineinatmen, im Herzen Ihr Lächeln spüren und die Gedanken loslassen.

Dabei wird sich Ihnen Ihr momentanes Thema zeigen. Sie werden spüren oder innerlich klar formulieren, mit welchem Thema Sie sich intensiver auseinandersetzen sollten.

Die Fragen müssen dem Schutzengel klar und in reiner Absicht gestellt werden, um ebenso klare und liebevolle Antworten zu bekommen. Nachfolgend finden Sie hierzu einige Vorschläge:

  1. Schutzengel und Lebenssinn: Wofür bin ich wirklich geboren? Was ist meine wahre innere und äußere Aufgabe?

  2. Schutzengel und Selbstliebe: Was ist Liebe? Darf ich mich selbst lieben? Ist Selbstliebe nicht Egoismus?

  3. Schutzengel und Partnerschaft: Was kann ich für meine Partnerschaft tun? Können wir voneinander und miteinander noch lernen?

  4. Schutzengel und Kinder: Was zeichnet das Wesen meines Kindes aus? Was braucht mein Kind von mir?

  5. Schutzengel und Mitmenschen: Wie kann ich mich meinen Mitmenschen, meinen Kollegen etc. gegenüber am besten verhalten? Wie kann ich meinen Klienten, Patienten am besten helfen? Wie kann ich mein Herz für die Liebe noch mehr öffnen?

  6. Schutzengel im Alltag: Wie hilft mir mein Schutzengel im Alltag? Hilft er mir bei konkreten Konflikten?

  7. Schutzengel und Beruf: Übe ich einen für meinen Lebensweg richtigen Beruf aus? Wie kann ich mich in meinem Beruf noch mehr verwirklichen, mein Potenzial einsetzen?

  8. Schutzengel und Gesundheit: Warum habe ich diese körperliche oder emotionale Schwäche? Was kann ich für meine Genesung tun, oder wie kann ich Krankheiten vorbeugen? Was ist mein Weg zur Heilung?

 

Für diese Fragen gaben die Schutzengel bestimmte Erklärungen, die Sie in Kapitel 5 nachlesen können. Sie finden dazu auch Übungen und Gebete.

3. Schutzengel und Kindheit

»Nimm deine Schwächen liebevoll an, und sie entwickeln sich zu Stärken.«

Urvertrauen: An die Schutzengel zu glauben bedeutet Urvertrauen. Und für das Urvertrauen und die gesunde seelische Entwicklung des Menschen spielen die Erfahrungen der Kindheit eine wesentliche Rolle. An erster Stelle stehen dabei verständlicherweise die Prägungen aus dem Elternhaus. Die sozialen und spirituellen Werte, die in der Familie gelebt und an die Kinder weitergegeben werden, begleiten jene ihr Leben lang und finden ihren Ausdruck in entsprechenden Verhaltensmustern.

Kinder haben schon von Anfang an einen Bezug zum Göttlichen. Sie können ihren Schutzengel in den ersten Lebensjahren sehen; er existiert für sie ganz selbstverständlich. In der Erziehung sollte dieser bereits bestehende Glaube an den Schutzengel unterstützt werden. Gerade der spirituelle Bezug, das Lichtwesen, mit dem das Kind eine innere Verbundenheit spürt, ermöglicht es dem Kind im späteren Leben, seine geistige Anbindung zu erhalten oder zumindest wieder leichter zu aktivieren.

 

Schutzengelgebete: Regelmäßiges Beten mit den Kindern hilft ihnen, den Schutz und die Anbindung zur geistigen Welt über die Engel wohltuend zu verspüren. Deshalb beten Kinder auch immer sehr gerne mit, wenn das Gebet von den Eltern liebevoll vorgetragen wird.

 

Hier folgt nun eine kleine Auswahl von Schutzengelgebeten aus dem Volksmund, die sicher viele von Ihnen noch kennen. Es wäre sehr schade, wenn es sie eines Tages nicht mehr gäbe.

»Wo ich gehe, wo ich stehe, sei du, mein Engel, in der Nähe.

Bei jedem Schritt, bei jedem Tritt, geh du, mein Engel, mit.«

 

»Gottes Engel steht mir bei, dass mein Tun gesegnet sei.

Von ihm gesegnet geh ich fort.

Er leitet mich von Ort zu Ort.

Er bleibt bei mir auf allen Wegen, mit seiner Kraft und Gottes Segen.«

 

»Wo ich geh, wo ich steh, bist du mein Engel in der Näh’!«

 

»Lieber Gott, nun schlaf ich ein, schicke mir den Engel dein, dass er treulich bei mir wacht durch die ganze lange Nacht.

Schütze alle, die ich lieb, und in Liebe alles vergib.

Und kommt der helle Morgenschein, lass mich wieder fröhlich sein.«

 

»Müde bin ich, geh zu Ruh.

Schließe meine Äuglein zu.

Vater, lass Augen dein

über meinem Bette sein.«

 

»Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein.

In dieser Nacht, ich bitte dich, beschütze und bewahre mich.«

 

»Abends wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir steh’n, zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner Linken, zwei zu meinem Kopfe, zwei zu meinen Füßen, zwei die mich decken, zwei die mich wecken, zwei die mich führen zu himmlischen Türen.«

Menschen brauchen Gottesbilder. Jeder Mensch braucht in seiner Kindheit lichtvolle Gottesbilder, um im Alltag Hoffnung zu haben und den tiefen Sinn in allem zu erkennen. Auch Kinder haben innere Erfahrungen und eine Vielfalt an Gefühlen, mit denen sie umgehen lernen müssen.

Über die religiöse Prägung bekommen die Kinder von Haus aus Impulse, die sie zum Nachdenken anregen. Im Rahmen dessen geht es eigentlich immer um Lebenssinn-Fragen und Antworten auf dem Weg zur Liebe, um die konstruktive Auseinandersetzung mit dem Menschen und der Gesellschaft. Denn der Mensch sucht stets nach einem Lichtbild, das ihm, über die Materie hinaus, den Blick in das Höhere aufzeigt, so dass er es verinnerlichen kann. Im christlichen Glauben findet sich z.B. in der Friedenstaube solch ein Bild. Wenn der Mensch sich von diesem Bild innerlich berühren lässt, so wird er die friedvolle Kraft in sich spüren und erfahren, dass Gott im inneren Frieden erlebbar ist. Das Symbol der Taube transportiert die Friedensbotschaft der Nächstenliebe. Wenn man sich darüber Gedanken macht, stellen sich ganz von allein weiterführende Fragen, wie: Wie kann ich diese Liebe vermitteln? Wie kann ich selber friedvoll sein? Und so wird jeder wieder an die eigene innere Quelle der Selbstliebe und Harmonie geführt.

 

Freilassende Impulse. Wenn Kinder in freilassenden Impulsen aufwachsen, dann wird ihnen das innere Sicherheit und Orientierung geben können. Mit freilassenden Impulsen ist gemeint, dass das Kind unterstützt wird in den eigenen spirituellen Erfahrungen und den Gedanken zu den Erfahrungen, statt diese vorzugeben. Wenn Kinder diese Impulse nicht bekommen, dann werden sie die Orientierung nur am Menschen suchen.

 

Es ist wichtig, keine Erfahrung, Erziehung oder Prägung nur als gut oder schlecht einzuordnen. Man sollte vielmehr zu der Gewissheit gelangen, dass jeder Einzelne dazu in der Lage ist, seine eigene lichtvolle Kraft zu finden und den Sinn seines Daseins zu erkennen. Jeder wird die geistige Welt, die Engel und die Menschen – je nach Prägung und Lebensabschnitt – individuell wahrnehmen und den Umgang mit seiner eigenen Freiheit und mit seiner inneren Göttlichkeit auf unverwechselbare Weise leben.

Der Glaube an den Schutzengel, mit dem Kinder aufwachsen

Kinder bekommen durch die Familie unterschiedlichste religiöse Prägungen und orientieren sich an verschiedenen Vorbildern. Manche verinnerlichen das Bild eines strafenden Gottes, der einengende Regeln aufstellt. Manche von ihnen ordnen sich diesen Glaubensvorstellungen auch noch im Erwachsenenalter unter; andere entwickeln daraus eine atheistische Grundhaltung; wieder andere bewahren sich ihr persönliches inneres Gefühl von Freiheit und einen Glauben an das Gute, Liebe- und Lichtvolle.

In vielen religiösen Familien herrscht ein Widerspruch zwischen vorgegebenem Glauben, innerem Erleben und tatsächlich Vorgelebtem.

Aber auch die Einstellung in materiell-atheistisch geprägten Familien, es gäbe nichts, was man nicht anfassen könne, kann Kinder innerlich vereinsamen lassen. Jedes Kind fühlt jedoch intuitiv, dass etwas Vertrauens- und Sinnerfülltes in seinem Inneren existiert.

 

Freiheit des Geistes. Nähe, Vertrauen und Liebe sollten in jeder Erziehung immer die oberste Maxime bilden. In der Auseinandersetzung mit dem Glauben muss stets die Freiheit des Geistes im Mittelpunkt stehen. Ganz gleich, welchen Glauben und welche Lebensauffassung die Eltern ihren Kindern vorleben: Wenn sie die Freiheit des Denkens zulassen, wird die Erziehung die Impulse setzen, aus denen heraus das Kind sich glücklich entwickeln kann. Jeder Mensch braucht die Möglichkeit, frei denken und fühlen zu können, damit er über die nötige Klarheit verfügt, die ihn dazu ermächtigt, die göttliche Wahrheit selbst zu erkennen.

Bei dieser Fähigkeit handelt es sich um eine tief im Menschen verankerte Form der Kreativität, die in der Kindheit noch frei zugänglich ist und bewahrt werden muss. Auch ein Erwachsener kann diese innere Kreativität in sich selbst neu entdecken, indem er sich bewusst für den Kontakt mit der lichtvollen geistigen Welt öffnet. Dieses Sich-Öffnen ist aber nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet und ist somit der Schlüssel zum eigenen Herzen und zu den eigenen Gefühlen.

Wie wir Kinder mit Hilfe der Schutzengel unterstützen können