Adam Higginbotham

Mitternacht in Tschernobyl

Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten

Aus dem Englischen von Irmengard Gabler

FISCHER E-Books

Inhalt

Über Adam Higginbotham

Adam Higginbotham hat mit großer Hingabe und Genauigkeit über zehn Jahre zu dem Unfall in Tschernobyl geforscht. Er hat Zugang zu Archiven bekommen, die bisher verschlossen waren, und über hundert Stunden Interviews geführt mit Männern und Frauen, die die Katastrophe hautnah miterlebt haben. Adam Higginbotham schreibt für »The New Yorker«, »The New York Times Magazine«, »Wired«, »GQ«, und »Smithsonian«. Zuvor war er US-Korrespondent für »The Sunday Telegraph Magazine« sowie Chefredakteur von »The Face«. Er lebt mit seiner Familie in New York City.

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Über dieses Buch

Am frühen Morgen des 26. April 1986 explodierte der Reaktor 4 des Kernkraftwerks in Tschernobyl und löste die schlimmste Atomkatastrophe der Geschichte aus. Seither gehört Tschernobyl zu den kollektiven Albträumen der Welt: eine gefährliche Technologie, die aus den Rudern läuft, die ökologische Zerbrechlichkeit und ein ebenso verlogener wie unachtsamer Staat, der nicht nur seine eigenen Bürger, sondern die gesamte Menschheit gefährdet.

Wie und warum es zu der Katastrophe kam, war bis jetzt unklar. Adam Higginbotham hat zahllose Intervies mit Augenzeugen geführt, Archive durchforstet, bislang nicht veröffentlichte Briefe und Dokumente gesichtet. So bringt er Licht in die Geschichte, die bislang im Sumpf von Propaganda, Geheimhaltung und Fehlinformationen verborgen lag. Erschütternd, packend: »Wie ein Thriller.« Luke Harding, New York Times Bestsellerautor

Impressum

Deutsche Erstausgabe

 

Erschienen bei FISCHER E-Books

 

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel

»Midnight in Chernobyl. The Untold Story of the World’s Greatest Nuclear Disaster«

im Verlag Simon&Schuster, New York

© 2019 by Adam Higginbotham

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2019 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main

 

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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

Covergestaltung: Andreas Heilmann und Gundula Hißmann, Hamburg

Coverabbildung: Efrem Lukatsky / picturealliance / AP Photo

ISBN 978-3-10-403825-4

Endnoten

Genaue Zeitangabe auf Alexander Logatschews Dosimetrie-Karte des Kernkraftwerks Tschernobyl vom 26. April 1986, Archiv des Nationalmuseums Tschernobyl in Kiew, Ukraine.

Alexander Logatschew, oberster Offizier der Aufklärungsdivision Strahlenschutz des 427. Mechanisierten Rotbanner-Regiments des Zivilschutzes in der Region Kiew, Gespräch mit dem Autor vom 1. Juni 2017 in Kiew; Juli Chariton, Juri Smirnow, Linda Rothstein und Sergei Leskow, »The Khariton Version«, Bulletin of the Atomic Scientists 49, Nr. 4 (1993), S. 30.

Logatschew, Gespräch mit dem Autor, 2017.

Alexander Logatschew, Die Wahrheit, 2005, später erschienen in Obozreniye krymskih del, 2007; Oberst Wladimir Grebeniuk, Kommandant des 427. mechanisierten Rotbanner-Regiments des Zivilschutzes Kiew, Gespräch mit dem Autor, Kiew, 9. Februar 2016.

Logatschew, Die Wahrheit.

Logatschews Dosimetrie-Karte des Kernkraftwerks Tschernobyl, Nationalmuseum Tschernobyl.

Logatschew, Die Wahrheit.

Wiktor und Walentina Brjuchanow (Mann und Frau; Kraftwerksdirektor und Wärmebehandlungstechnikerin im Kernkraftwerk Tschernobyl im April 1986), Gespräche mit dem Autor, Kiew, im September 2015 und im Februar 2016. Besuch des Autors in Kopatschi, Ukraine, am 17. Februar 2006. Im Dokumentarfilm The Construction of the Chernobyl Nuclear Power Plant von 1974 ist von Cognac die Rede und von dem Pfosten, der in die Erde getrieben wird.

Schores A. Medwedew, The Legacy of Chernobyl (New York 1990; dt.: Das Vermächtnis von Tschernobyl, Daedalus 1991), 239; »Controversy Around the Third Phase of the Chernobyl NPP«, Literaturnaya Gazeta, 27. Mai 1987.

Witali Skljarow, Tschernobyl – Alptraum und Wirklichkeit, Montreal 1993.

Alexander Sich, »The Chornobyl Accident Revisited: Source Term Analysis and Reconstruction of Events During the Active Phase« (Dissertation, Massachusetts Institute of Technology 1994), 203.

Richard F. Mould, Chernobyl Record: The Definitive History of the Chernobyl Catastrophe (Boca Raton, FL: CRC Press, 2000), 312.

Zwischen 1979 und 1989 stieg die Einwohnerzahl Kiews von etwa 2,2 Millionen auf 2,6 Millionen: V.A. Boldyrev, Results of USSR Population Census (Moskau: Statistisches Institut der UdSSR, 1990), 15. Vgl. auch Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 196.

Wiktor und Walentina Brjuchanow, Gespräch mit dem Autor, 2015; Besuch des Autors in Tschernobyl am 25. April 2016.

Wiktor Brjuchanow, Gespräch mit Oleg Nikolajewitsch, »Stories about Tashkent Natives: True and Sometimes Unknown. Part 1«, Letters about Tashkent, 29. April 2016: http://mytashkent.uz/2016/04/29/istorii-o-tashkenttsah-pravdivye-i-ne-vsem-izvestnye-chast-1.

Major Wasili Lisowenko (Kommandant der Dritten Division der Sechsten Abteilung des ukrainischen KGB), Gespräch mit dem Autor im September 2016.

Lisowenko, Gespräch mit dem Autor, 2016. Seit der Revolution war es in der Sowjetunion übliche Praxis gewesen, loyale Parteimitglieder an die Spitze technischer Unternehmen zu setzen und sie durch Spezialisten beraten zu lassen. Grigori Medwedew, Gespräch während der Produktion der BBC-Dokumentarserie The Second Russian Revolution von 1991: 2RR Archivdatei Nr. 1/3/3, 16 (im Folgenden 2RR).

Neporoschni setzte sich in einem Brief an Ministerpräsident Alexei Kossygin vom 4. Juli 1969 für diesen Schritt ein. Sonja D. Schmid, Producing Power: The Pre-Chernobyl History of the Soviet Nuclear Industry (Cambridge 2015), 34n97.

Charles Dodd, Industrial Decision-Making and High-Risk-Technology: Siting Nuclear Power Facilities in the USSR (Lanham, MD 1994), S. 7374.

V.A. Sidorenko, »Managing Atomic Energy«, in V.A. Sidorenko, Hg., The History of Atomic Energy in the Soviet Union and Russia, Moskau 2001, S. 219.

Die Gesamtkosten für den Bau von Tschernobyl wurden 1967 auf 389,68 Millionen Rubel geschätzt. Vgl. Dokument 1 in N. Baranowska, ed., The Chernobyl Tragedy: Documents and Materials, Kiew 1996: Antrag des Ministerrats der UdSSR an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Ukraine zur Genehmigung des Projekts, unweit des Dorfes Kopatschi im Bezirk Tschernobyl in der Region Kiew ein Kernkraftwerk zu errichten«, 2. Februar 1967.

Wiktor und Walentina Brjuchanow, Gespräch mit dem Autor 2015. Brjuchanow beschrieb in einem Gespräch mit Maria Wasyl auch seine vielen Verantwortlichkeiten in der Anfangszeit: Fakty i kommentarii: »Der frühere Kraftwerksdirektor Brjuchanow: ›Hätten sie juristische Gründe gefunden, mich erschießen zu lassen, hätten sie es getan.‹«, 18. Oktober 2000, http://fakty.ua/104690-byvshij-direktor-chaes-viktor-bryuhanov-quot-esli-by-nashli-dlya-menya-rasstrelnuyu-statyu-to-dumayu-rasstrelyali-by-quot.

Baranowska, Hg., The Chernobyl Tragedy, Dokument 7: »Die gemeinsame Entscheidung von Unterabteilungen des sowjetischen Ministeriums für Energie und Elektrifizierung, für das Kernkraftwerk Tschernobyl eine vorübergehende Anlegestelle zu bauen«, 29. April 1970.

Brjuchanow, Gespräch mit Wasyl, Fakty i kommentarii, 2000.

Wasili Kisima (Baustellenleiter in Tschernobyl) Gespräch mit dem Autor, Kiew, Ukraine, Februar 2016. Gennadi Milinewski (Student an der Universität Kiew, der im Sommer 1971 zur Baustelle Tschernobyl geschickt wurde, um dort bei den Bauarbeiten zu helfen), Gespräch mit dem Autor, Kiew, April 2016. »Stoßarbeiter« – udarniki – wurden jene sowjetischen Arbeitskräfte genannt, die regelmäßig Planziele übertrafen und an kommunistischen Arbeiter-Wettbewerben teilnahmen. 1971 gab es bereits 17,9 Millionen Stoßarbeiter in der UdSSR. (Lewis Siegelbaum, »Shock Workers«; Seventeen Moments in Soviet History, http://soviethistory.msu.edu/1929-2/shock-workers/).

Nikolai Steinberg, Gespräch mit dem Autor, Kiew, Ukraine, September 2015.

Schmid, Producing Power, 19.

Alexander Esaulow (stellvertretender Vorsitzender des Ispolkom in Prypjat), Gespräch mit dem Autor, Irpin, Ukraine, Juli 2015.

Brjuchanow, Gespräch mit Wasyl, Fakty i kommentarii, 2000; Steinberg, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Wie viel Strom verbraucht wird, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der geographischen Lage, doch diese konservative Schätzung basiert auf Zahlen der Atomaufsichtsbehörde für Privathäuser des 21. Jahrhunderts im Nordosten der Vereinigten Staaten: »What is a Megawatt?«, 4. Februar 2012, www.nrc.gov/docs/ML1209/ML120960701.pdf.

Baranowska, Hg. The Chernobyl Tragedy, Dokument Nr. 10: »Resolution des sowjetischen Ministeriums für Energie und Elektrifizierung zur Organisation und Durchführung von Operationen, um die technische Inbetriebnahme der sich im Bau befindlichen Kernkraftwerke auf sowjetischem Territorium zu beaufsichtigen«, Juli 1971, Steinberg, persönliche Kommunikation mit dem Autor, 6. August 2018.

Einige sowjetische Historiker schätzten, dass sich in der UdSSR vor 1972 die jährlichen Ausgaben für Truppen und Waffen effektiv auf 236 bis 300 Milliarden Rubel beliefen – und 1989 fast die Hälfte des Staatsbudgets ausmachten. Jewgenija Albaz, The State Within a State: The KGB and ist Hold on Russia – Past, Present and Future, übers. v. Catherine Fitzpatrick, New York 1999, S. 189. (dt.: Das Geheimimperium KGB – Totengräber der Sowjetunion, Dtv 1992).

Baranowska, Hg., The Chernobyl Tragedy, Dokument Nr. 13: »Resolution der Kommunistischen Partei der Ukraine und des Ministerrats der UdSSR zum Baufortschritt des KKW Tschernobyl«, 14. April 1972.

Schmid, Producing Power, S. 19; George Stein, »Pipes Called ›Puff Pastry Made of Steel‹«, Los Angeles Times, 16. Mai 1986; Piers Paul Read, Ablaze: The Story of the Heroes and Victims of Chernobyl, New York 1993, S. 30 und 4647.

Produkte: Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 163. (Der russische Begriff dafür lautet pred-montazhnaya reviziya oborudovaniya)

Baranowska, Hg., The Chernobyl Tragedy, Dokument Nr. 13; Wladimir Woloschko, »The Town that Died at the Age of Sixteen«, nicht datiert, Prypjat.com, http://pripyat.com/people-and-fates/gorod-pogibshii-v-16-let.html.

Diese Bauziele wurden von ukrainischen Parteiführern für die Zeit zwischen 1972 und 1974 vorgegeben. Vgl. Baranowska, Hg., The Chernobyl Tragedy, Dokument Nr. 13.

Brjuchanows Dienstvorgesetzter Artem Grigorianz leitete im Energieministerium die Abteilung Kernkraft (Glawatomenergo); seine Aufgabe bestand darin, den Bau des KKW Tschernobyl zu beaufsichtigen und auf die Einhaltung von Terminen zu drängen.

Die Entstehung der kommunistischen Partei wird detailliert beschrieben in Robert Service, A History of Modern Russia, Cambridge 2010, S. 4799.

Raymond E. Zickel, Hg., Soviet Union: A Country Study, Washington 1991, S. 281.

Theodore R. Weeks, Across the Revolutionary Divide: Russia and the USSR, 18611945, Chichester 2010, S. 77.

Das Durcheinander und die Machtkämpfe der Anfangsjahre der Parteibürokratie gingen aus den sichergestellten Archiven hervor, beschrieben von Merle Fainsod in Smolensk Under Soviet Rule, Cambridge 1958.

1970 waren etwa 13,4 Millionen Bürger Mitglieder der Kommunistischen Partei. A.M. Prochorow, ed., Great Soviet Encyclopedia, Bd. 24 (Moskau 1997), S. 176.

Wiktor Brjuchanow im Gespräch mit Sergei Babakow, »Die Vorwürfe gegen mich akzeptiere ich nicht …«, Zerkalo nedeli, 27. August 1999, https://zn.ua/society/c_predyavlennymi_mne_obvineniyami_ne_soglasen.html.

Read, Ablaze, S. 31.

Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 172.

Wladimir Schlapentoch, A Normal Totalitarian Society: How the Soviet Union Functioned and How it Collapsed, Armonk 2001, S. 56; Stephen Kotkin, Armageddon Averted: The Soviet Collapse, 19702000, New York 2003, S. 67.

Angus Roxburgh, Moscow Calling: Memoirs of a Foreign Correspondent, Berlin 2017, S. 2830.

David Remnick, Lenin’s Tomb: The Last Days of the Soviet Empire, New York 1994, S. 249.

Vgl. Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 119, 122. Witali Skljarow, zum Zeitpunkt des Unfalls ukrainischer Energieminister, traf oft mit Brjuchanow zusammen, sowohl in den Jahren vor dem 26. April 1986, als auch unmittelbar danach.

Wiktor und Walentina Brjuchanow, Gespräche mit dem Autor, 2015 und 2016.

Wiktor und Walentina Brjuchanow im Gespräch mit dem Autor, 2016. Im elektronischen Archiv von Tschernobyl und Prypjat mit dem Titel Tschernobyl – Ein wenig von allem, 14. November 2012, ist ein Foto von den Feierlichkeiten des 7. November 1984 in Prypjat zu sehen, »Prypjat vor dem GAU«: http//pripyat-city.ru/uploads/posts/2012-11/1352908300_slides-04.jpg.

Gespräch mit dem Autor, 2016.

Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 239; Ljubow Kowalewska, »Not a Private Matter«, Literaturna Ukraina, 27. März 1986, online unter: www.myslenedrevo.comua/uk/Sci/HistSources/Chornobyl/Prolog/NePryvatnaSprava.html.

Vgl. Paul R. Josephson, Red Atom: Russia’s Nuclear Power Program from Stalin to Today, Pittsburgh, 2005, S. 55.

Juri Jewsjukow, Pripyat, Kyiv 1986, online verfügbar unter http://pripyat-city.ru/books/57-fotoalbom.html.

Wasili Woznjak und Stanislaw Troitsky, Chernobyl: It Was Like This – The View from the Inside, Moskau 1993, S. 223.

Wiktor und Walentina Brjuchanow im Gespräch mit dem Autor, 2015.

Esaulow, Gespräch mit dem Autor.

Im Raduga gab es von Möbeln bis Spielsachen einfach alles zu kaufen. Natalia Juwtschenko (Lehrerin in der Schule Nummer Vier in Prypjat und verheiratet mit Alexander Juwtschenko, dem leitenden Maschinenbauingenieur im AKW Tschernobyl), Gespräch mit dem Autor, Moskau, Oktober 2015.

Swetlana Kiritschenko (Leiterin des Wirtschaftsressorts im Ispolkom von Prypjat), Gespräch mit dem Autor, Kiew, April 2016.

Alexander Esaulow, Die nicht existierende Stadt, Vinnytsia 2013, S. 14; Wiktor Klotschko (Chef des KGB von Prypjat), Gespräch mit Taras Schumeyko, Kiew, September 2015.

Anatoli Zacharow (Feuerwehrmann und Rettungsschwimmer in Prypjat), Gespräch mit dem Autor, Kiew, Februar 2016.

Wiktor und Walentina Brjuchanow, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Remnick, Lenin’s Tomb, S. 14447.

Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 123.

Beispielsweise verlieh die Partei Orden an sieben Tschernobyl-Ingenieure, die im Dezember 1983 dazu beigetragen hatten, Block Vier zu starten. »Resolution 144/2C Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion«, 6. März 1984. Mikrofilm, Hoover Institution, Staatsarchiv für zeitgenössische Geschichte (RGANI), Opis 53, Rolle 11007, Datei 33.

Kizima, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Wiktor Brjuchanow, Gespräch mit Wladimir Schunewitsch, »Ehemaliger Direktor des Atomkraftwerks Tschernobyl Wiktor Brjuchanow: ›Als ich nachts an Block Vier vorbeifuhr, sah ich, dass das Gebäude über dem Reaktor … verschwunden war!‹«

Wiktor und Walentina Brjuchanow, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Zum Fertigstellungstermin für Block Vier vgl. Nikolai Karpan, From Chernobyl to Fukushima, übers. v. Andrey Arkhipets, Kiew 2012, S. 143.

Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, 148.

Schmid, Producing Power, S. 34.

David R. Marples, Chernobyl and Nuclear Power in the USSR, New York 1986, S. 120.

Kowalewska, »Not a Private Matter.« David Marples übersetzt und bespricht Auszüge aus Kowalewskas Beitrag in Chernobyl and Nuclear Power in the USSR, 12224. Vgl. dazu auch ein Interview mit Kowalewska durch den Journalisten Jurij Schtscherbak in seinem Buch Chernobyl: A Documentary Story, New York 1989, S. 1521.

Zum Zeitpunkt des Unfalls wurde das Kraftwerk nach Aussage von Wolodymyr Wjatrowitsch, dem Leiter des Ukrainischen Instituts für Nationale Erinnerung von 91 KGB-Agenten überwacht, 8 Anwohnern, und 112 »autorisierten Personen« (Votrag in Kiew am 28. April 2016, www.youtube.com/watch?v=HJpQ4SWxHKU). Als Beispiel für die KGB-Berichte zu Liefer- und Bauproblemen, siehe Dokument Nr. 15, »Spezialbericht der 6. Abteilung des UkSSR KGBM … zur Einfuhr minderwertiger Gerätschaften per Schiff aus Jugoslawien« vom 9. Januar 1984, in Juri Daniljuk, Hg., »The Chernobyl Tragedy in Documents and Materials«, Sonderausgabe, Z arkhiviv VUChK-GPU-NKVD-KGB 1, Nr. 16 (2001).

Wiktor Kowtuzki (Chefbuchhalter in der Bauabteilung von Tschernobyl), Gespräch mit dem Autor, Kiew, 24. April 2016.

Wiktor und Walentina Brjuchanow im Gespräch mit dem Autor, 2016.

Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 123.

Gespräche mit dem Autor: Wiktor und Walentina Brjuchanow, 2015; Steinberg, 2015; Serhij Paraschyn (Sekretär der Kommunistischen Partei des Kraftwerks Tschernobyl), Kiew, 30. November 2016.

Gespräche des Autors mit Paraschyn und Kisima.

Wasili Kisima, Vgl. hierzu Grigori Medvedev, The Truth About Chernobyl, übers. v. Evelyn Rossiter, New York 1991, S. 141.

Steinberg, Gespräch mit dem Autor, 2017; Waleri, »My duty is to tell about this«, eine Erinnerung an den Unfall in Tschernobyl, der in voller Länge in Mould, »Chapter 19: The Legasov Testament«, Chernobyl Record zu finden ist, S. 298.

Alec Nove, The Soviet Economy: An Introduction, New York 1969, S. 258.

In seinem Interview mit Fakty i kommentarii im Jahr 2000 sprach Brjuchanow von 25000 Bauarbeitern, die auf der Suche nach fester Arbeit waren. Einzelheiten über Angestellte bei Jupiter, viele von ihnen Frauen, gibt Esaulow in The City That Doesn’t Exist, 13, und in seinem Gespräch mit dem Autor 2015.

Schmid, Producing Power, S. 87.

ebd., S. 90.

Alexander Nazarkowski (Elektroingenieur in Tschernobyl), Gespräch mit dem Autor, Kiew, Februar 2006.

Legassow, »My duty ist o tell about this«, S. 300.

Anna Korolowska (stellvertretende Leiterin des Wissenschaftsressorts im Tschernobyl-Museum), Gespräch mit dem Autor, Kiew, Juli 2015.

Read, Ablaze, S. 45.

ebd.

Steinberg, Gespräch mit dem Autor, 2017; Schmid, Producing Power, S. 153. Bezüglich der Diskussion, ob der Schichtwechsel das Problem verschärfte, vgl. Marples, Chernobyl and Nuclear Power in the USSR, S. 120.

Grigori Medwedew, Verbrannte Seelen, S. 64.

Gennadi Schascharin, der 1986 stellvertretender sowjetischer Minister für Energie und Elektrifizierung war, kommentiert Fomins Ernennung in »The Chernobyl Tragedy«, in A.N. Semenow, Hg., Tschernobyl: Zehn Jahre danach. Zwangsläufigkeit oder Unfall? Moskau 1995, S. 98.

Zeugnis eines Experten aus dem Protokoll der Gerichtsverhandlung, Karpan, From Chernobyl to Fukushima, S. 148.

Schascharin, »The Chernobyl Tragedy«, S. 98.

Esaulow im Gespräch mit dem Autor, 2015.

»Chernobyl NPP: Master Plan of the Settlement«, Ministerium für Energie und Elektrifizierung der USSR, 1971, S. 32.

Gespräche mit dem Autor, 2015: Esaulow, Kiritschenko und Wiktor und Walentina Brjuchanow; Wiktor Brjuchanow im Gespräch mit Anton Samarin, »Chernobyl hasn’t taught anyone anything« (Niemand hat aus Tschernobyl Lehren gezogen)

Maria Protzenko (Chefarchitektin der Stadt Prypjat) im Gespräch mit dem Autor, Kiew, 5. September 2015. Ein Foto des Platzhalterdenkmals findet sich in »Prypjat vor dem GAU: Teil XVI«.

Robert Peter Gale und Eric Lax, Radiation: What It Is, What You Need to Know, New York 2013, S. 12.

Robert Peter Gale und Thomas Hauser, Final Warning: The Legacy of Chernobyl, New York: Warner Books, 1988, S. 6.

ebd.

ebd., S. 46.

Richard Rhodes, The Making of the Atomic Bomb, New York: Simon&Schuster, 1988, S. 711.

Emily Strasser, »TheWeight of a Butterfly«, Bulletin of the Atomic Scientists Website, 25. Februar, 2015; Jeremy Jacquot, »Numbers: Nuclear Weapons, from Making a Bomb to Making a Stockpile to Making Peace«, Discover, 23. Oktober 2010.

Aufgrund der chaotischen Zustände und der Zerstörung durch die Bombe und weil man nicht genau wusste, wie viele Menschen sich zur fraglichen Zeit in der Stadt aufgehalten hatten, variieren die Angaben zur Anzahl der Tode infolge der Explosion in signifikanter Weise. Die tatsächliche Opferzahl wird man nie genau wissen. Diese Angaben sind Teil einer Schätzung durch Paul Ham, Hiroshima, Nagasaki: The Real Story of the Atomic Bombings and their Aftermath, New York: Thomas Dunne Books/St. Martin’s Press, 2014, S. 408.

Gale und Hauser, Final Warning, S. 6.

Fred A. Mettler, Jr., und Charles A. Kelsey, »Fundamentals of Radiation Accidents«, in Igor A. Gusew, Angelina K. Guskowa, Fred A. Mettler Jr., Hg., Medical Management of Radiation Accidents, Boca Raton, FL: CSC, 2001, S. 7; Gale und Hauser, Final Warning, S. 18.

Craig Nelson, The Age of Radiance: The Epic Rise and Dramatic Fall of the Atomic Era, New York: Simon&Schuster, 2014, S. 34.

Gale und Lax, Radiation, S. 13 und 1718.

ebd., S. 20.

John Harrison et al., »The Polonium-210 Poisoning of Mr Alexander Litvinenko«, Journal of Radiological Protection 31, Nr. 1 (28. Februar 2017). Der FSB trat 1995 als Inlandsgeheimdienst der Russischen Föderation die Nachfolge des KGB an.

Gale und Hauser, Final Warning, S. 1819.

Mettler und Kelsey, »Fundamentals of Radiation Accidents«, S. 79; Dr. Anschelika Barabanowa im Gespräch mit dem Autor, Moskau, 14. Oktober 2016.

Gale und Lax, Radiation, 39.

Jorgensen, Strange Glow: The Story of Radiation, Princeton, NJ: Princeton University Press, 2016, S. 2328.

ebd., S. 3132; Innenministerium der Vereinigten Staaten, »The Historic Furnishings Report of the National Park Service, Edison Laboratory«, 1995, S. 73, online unter www.nps.gov/parkhistory/online_books/edis/edis_lab_hfr.pdf. Ein Foto der Apparatur findet sich in Gilbert King, »Clarence Dally: The Man Who Gave Thomas Edison X-Ray Vision«, Smithsonian.com, 14. März 2012.

Jorgenson, Strange Glow, S. 9395.

Gale und Lax, Radiation, S. 4345.

Jorgensen, Strange Glow, S. 8889.

Gale und Lax, Radiation, S. 44.

Timothy Jorgensen, Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Strahlenmedizin an der Universität Georgetown, Telefongespräch mit dem Autor am 19. Juni 2016.

National Research Council, Health Risks from Exposure to Low Levels of Ionizing Radiation: BEIR VII Phase 2, Washington, DC: National Academies Press, 2006, S. 141.

Informationen stammen von Masao Tomonaga (Leiter des Atomic Bomb Disease Institute der Universität Nagasaki), zitiert in Gale und Lax, Radiation, S. 5257.

James Mahaffey, Atomic Awakening: A New Look at the History and Future of Nuclear Power, New York: Pegasus, 2009, S. 28689 und 32933. Vgl. zudem Dwayne Keith Petty, »Inside Dawson Forest: A History of the Georgia Nuclear Aircraft Laboratory«, Pickens County Progress, 2. Januar 2007, online unter http://archive.li/GMnGk.

Daghlians geschätzte GesamtkörperDosis betrug 5,100 Millisievert, also 510 rem (Jorgensen, Strange Glow, S. 111; James Mahaffey, Atomic Accidents: A History of Nuclear Meltdowns and Disasters: From the Ozark Mountains to Fukushima, New York: Pegasus Books, 2014, S. 5760.

Eine Kollegin Daghlians in Los Alamos, Joan Hinton, erinnert sich, ihn zum Krankenhaus gefahren zu haben, als er das Gebäude verließ, während sie zufällig mit dem Wagen vorbeikam. Vgl. Ruth H. Howes und Caroline L. Herzenberg, Their Day in the Sun: Women of the Manhattan Project, Philadelphia: Temple University Press, 1999, S. 5455.

»Atomic Bomb Worker Died ›From Burns‹«, (zu dt. etwa: Atombombenbauer stirbt an Verbrennungen) New York Times, 21. September 1945. Vgl. auch Paul Baumann, »NL Man Was 1st Victim of Atomic Experiments«, The Day, 6. August 1985.

David Holloway, Stalin and the Bomb: The Soviet Union and Atomic Energy, 19391956, New Haven, CT: Yale University Press, 1996, S. 213. Die amerikanische Vorgängerin der sowjetischen Bombe, die 1945 in der Jornada del Muerto-Wüste von New Mexico detoniert war, wurde von ihren Konstrukteuren als »The Gadget«, technische Spielerei, bezeichnet.

Swetlana Kuzina, »Kurtschatow wollte wissen, woraus Sterne gemacht waren – und baute Bomben« [Курчатов хотел узнать, из чего состоят звезды. И создал бомбы], Komsomolskaja Prawda, 10. Januar 2013, www.kp.ru/daily/26012.4/2936276.

Obwohl der Reaktor zunächst einem horizontalen Design folgen sollte wie diejenigen in Hanford, wurde ihm von dem sowjetischen Ingenieur Nikolai Dolleschal schließlich ein vertikaler Entwurf zugrundegelegt, Holloway, Stalin and the Bomb, S. 183; Schmid, Producing Power, S. 45.

Mahaffey, Atomic Awakening, S. 203. Der vollständige Titel des Buches lautete Atomic Energy for Military Purposes: The Official Report on the Development of the Atomic Bomb Under the Auspices of the United States Government, 19401945. Fünfzigtausend Exemplare der russischen Übersetzung wurden gedruckt und sowjetischen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt, (Josephson, Red Atom, S. 24).

Im Russischen war die Erste Hauptverwaltung als PGU bekannt, für Pervoye Glavnoye Upravleniye. Roy A. Medwedew und Schores A. Medwedew, The Unknown Stalin, übersetzt von Ellen Dahrendorf, New York: I.B. Tauris, 2003, S. 133; Simon Sebag Montefiore, Stalin: The Court of the Red Tsar, New York: Knopf, 2004, S. 5012.

Medwedew und Medwedew, Unknown Stalin, S. 134 und 162.

Holloway, Stalin and the Bomb, S. 21819.

ebd., S. 347.

Josephson, Red Atom, S. 2026.

Gale und Lax, Radiation, S. 48.

Holloway, Stalin and the Bomb, S. 307 and 317.

Stephanie Cooke, In Mortal Hands: A Cautionary History of the Nuclear Age, New York: Bloomsbury, 2010, S. 10611. Dt.: Atom: Die Geschichte des nuklearen Irrtums. KiWi 2010.

Josephson, Red Atom, S. 173.

Cooke, In Mortal Hands, S. 113.

Schmid, Producing Power, S. 97.

Montefiore, Stalin, S. 652.

Schmid, Producing Power, S. 45 und 230n29.

Josephson, Red Atom, S. 11.

Josephson, Red Atom, S. 45.

Paul Josephson, »Rockets, Reactors, and Soviet Culture«, in Loren Graham, Hg., Science and the Soviet Social Order, Cambridge, MA: Harvard University Press, 1990, S. 174.

Josephson, Red Atom, S. 11. Der Große Vaterländische Krieg hieß der Krieg gegen Nazi-Deutschland, der im Juni 1941 mit dem Einmarsch deutscher Truppen in der UdSSR begann.

ebd., S. 25; Schmid, Producing Power, S. 45.

Schmid, Producing Power, S. 46.

Josephson, Red Atom, S. 2627.

Evelyn Mervine, »Nature’s Nuclear Reactors: The 2-Billion-Year-Old Natural Fission Reactors in Gabon, Western Africa«, Scientific American, 13. Juli 2011.

Ray L. Lyerly und Walter Mitchell III, Nuclear Power Plants, überarbeitete Ausgabe. (Washington, DC: Atomic Energy Commission, 1973), S. 3; Bertrand Barré, »Fundamentals of Nuclear Fission«, in Gerard M. Crawley, Hg., Energy from the Nucleus: The Science and Engineering of Fission and Fusion, New Jersey: World Scientific Publishing, 2016, S. 3.

Chuck Hansen, U.S. Nuclear Weapons: The Secret History, Arlington, TX: Aerofax, 1988, S. 11.

World Nuclear Association, »Physics of Uranium and Nuclear Energy«, im Februar 2018 auf den neuesten Stand gebracht, www.world-nuclear.org/information-library/nuclear-fuel-cycle/introduction/physics-of-nuclear-energy.aspx; Robert Goldston und Frank Von Hippel, Gespräch mit dem Autor, Princeton, NJ, Februar 2018.

Goldston und Von Hippel im Gespräch mit dem Autor, 2018.

Der erste Reaktor im Vereinigten Königreich war der GLEEP für Graphite Low Energy Experimental Pile, der 1947 in Harwell, Oxfordshire, in Betrieb genommen wurde. In den Vereinigten Staaten entstand der erste experimentelle Siedewasserreaktor 1956 im Argonne National Laboratory. Vgl. »Nuclear Development in the United Kingdom«, World Nuclear Association, Oktober 2016; und »Boiling Water Reactor Technology: International Status and UK Experience«, Denkschrift, National Nuclear Laboratory, 2013.

Frank N.von Hippel und Matthew Bunn, »Saga of the Siberian Plutonium-Production Reactors«, Federation of American Scientists Public Interest Report, 53 (November/Dezember 2000), https://fas.org/faspir/v53n6.htm; von Hippel und Goldston im Gespräch mit dem Autor, 2018.

Mahaffey, Atomic Awakening, S. 2067.

Josephson, Red Atom, S. 25; Schmid, Producing Power, S. 102.

Holloway, Stalin and the Bomb, S. 347.

Josephson, Red Atom, 56.

ebd., S. 27.

»RBMK Reactors, »World Nuclear Association, Juni 2016, www.world-nuclear.org/information-library/nuclear-fuel-cycle/nuclear-powerreactors/appendices/rbmk-reactors.aspx.

Igor Kurtschatow, »Speech at the 20th Congress of the Communist Party of the Soviet Union«, in Y.N. Smirnow, Hg., Igor Wassiljewitsch Kurtschatow in Erinnerungen und Dokumenten [Игорь Васильевич Курчатов в воспоминаниях и документах], 2. Aufl. (Moskau: Kurtschatow-Institut/Izdat, 2004), S. 46671.

W.W. Gontscharow, »The Early Period of USSR Atomic Energy Development«, in Sidorenko, Hg., The History of Atomic Energy, S. 19; Schmid, Producing Power, S. 20.

Schmid, Producing Power, S. 22 und S. 2627.

ebd., S. 18.

too cheap to meter: diese unselige Phrase wurde im September 1954 von Lewis Strauss geprägt, dem Vorsitzenden der United States Atomic Energy Commission, in einer Rede vor der National Association of Science Writers, und spukt seitdem als Idee in den Köpfen der Vertreter der Kernkraftindustrie herum. Thomas Wellock, »›Too Cheap to Meter‹: A History of the Phrase«, United States Nuclear Regulatory Commission Blog, 3. Juni 2016.

Schmid, Producing Power, S. 22.

ebd., S. 21. Das erste Kernkraftwerk, 1956 noch in der Planungsphase, sollte in Nowoworesch entstehen. Das zweite, seit 1954 im Bau, war das Kernkraftwerk Belojarsk (ebd., S. 103 und 275n125).

ebd., S. 29.

ebd., S. 106 und 266n41; Holloway, Stalin and the Bomb, S. 348.

Holloway, Stalin and the Bomb, S. 348 und 443n16.

Schmid, Producing Power, S. 34.

The Atom Joins the Grid, London: British Pathé, October 1956, www.youtube.com/watch?v=DVBGk0R15gA.

Im Film Windscale 1957: Britain’s Biggest Nuclear Disaster (Sarah Aspinall, BBC, 2007), sagt der britische Journalist Chapman Pincher: »I believe there were times when it was taking electricity out of the grid rather than pumping it in.« Vgl. auch Lorna Arnold, Windscale 1957: Anatomy of a Nuclear Accident (New York: St. Martin’s Press, 1992), S. 21; und Mahaffey, Atomic Accidents, S. 181.

Eine graphische Darstellung des Windscale-Reaktors findet sich in Mahaffey, Atomic Accidents, S. 163.

Rebecca Morelle, »Windscale Fallout Underestimated«, 6. Oktober 2007, BBC News; Arnold, Windscale 1957, S. 161.

Arnold, Windscale 1957, S. 7887.

Mahaffey, Atomic Accidents, S. 181. Der unzensierte Bericht des Brandes in Windscale, bekannt als Penney Report, wurde im Januar 1988 aus der Geheimhaltung freigegeben und veröffentlicht. Mahaffey beschreibt den Brand ausführlich in Atomic Accidents, S. 15981.

Josephson, Red Atom, S. 4, S. 14243, S. 147, S. 248. Fairerweise sollte man hinzufügen, dass auch US-amerikanische Wissenschaftler sich mit großer Begeisterung der Bestrahlung von Lebensmitteln widmeten, unter Zustimmung der US-amerikanischen Behörde für Lebensmittel- und Arzneisicherheit FDA, die 1963 mit Cobalt-60 bestrahlten Schinken für den menschlichen Verzehr freigab (ebd., S. 160). Der Physiker Edward Teller war ebenfalls ein eifriger – wenn auch frustrierter – Verfechter von »peaceful nuclear explosions« oder PNEs, friedlicher Kernexplosionen, und das US-Militär entwickelte seine eigenen mobilen Reaktoren.

ebd., S. 11317.

ebd., S. 11718 und S. 24649.

Skljarow, Chernobyl Was … Tomorrow, S. 1011. Erinnerungen an Slawski hat auch V.Y. Buschmelew zusammengetragen in: »Zum 115. Geburtstag von Efim Pawlowitsch Slawski«, Interregionale nicht-staatliche Bewegung der Kernkraft- und Industrieveteranen, 26. Oktober 2013, www.veteranrosatom.ru/articles/articles_276.html.

Angelina Guskowa im Gespräch mit Wladimir Gubarew, »On the Edge of the Atomic Sword« [На лезвии атомного меча], Nauka i zhizn, Nr. 4, 2007; Igor Osiptschuk, »Das legendäre Akademiemitglied Aleksandrow kämpfte in seiner Jugend auf der Seite der Weißen Armee«, 4. Februar 2014, Fakty i kommentarii, http://fakty.ua/176084-legendarnyj-prezident-sovetskoj-akademii-nauk-v-yunosti-byl-belogvardejcem.

»Die Entwicklung der Kernkraft: Einführung« [Эволюция отрасли: Введение], Rosatom, www.biblioatom.ru/evolution/vvedeniye.

Fedor Popow, Arzamas-16: Seven Years with Andrei Saharov [Арзамас-16: семь лет с Андреем Сахаровым] (Moskau: Institut, 1998), 52; Schmid, Producing Power, S. 93.

Schmid, Producing Power, S. 50 und 234n55.

Obwohl die Kernkraftforschung schließlich hauptsächlich von Wissenschaftlern betrieben wurde, die dem scheinbar transparenten Staatskomitee für die Nutzung der Atomenergie unterstellt waren, war Letzteres im Grunde nur das öffentliche Gesicht von Sredmasch. Nikolai Steinberg weist darauf hin, dass diese falsche Unterscheidung zwischen Sredmasch und dem Staatskomitee ausländischen Experten durchaus bekannt war, und zwar schon lange vor dem Niedergang der UdSSR – »wie es so schön heißt, ›alles ist vertraulich, aber nichts geheim‹« (Georgi Koptschinsky und Nikolai Steinberg, Chernobyl: On the Past, Present and Future [Чернобыль: О прошлом, настоящем и будущем] (Kiew: Osnowa, 2011), S. 123). Später richtete die Sowjetregierung ein Regulativ ein – das Staatskomitee für die sichere Ausführung der Arbeiten in der Kernkraftindustrie –, dessen Vertreter die Betriebsbedingungen in sowjetischen Kernkraftwerken zu prüfen hatten. Allerdings veröffentlichte das Komitee niemals Berichte und agierte zudem unter strikter Geheimhaltung (Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 26364; Schmid, Producing Power, S. 5052, 60, und 235n58).

David Fischer, History of the Atomic Energy Agency: The First Forty Years (Wien: IAEO, 1997), S. 40 und S. 4243.

Im Gegensatz zu den Vertretern der offenbar störanfälligeren Anlagen in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien und Frankreich, berichtete die sowjetische Delegation nie auch nur von einem einzigen Zwischenfall in einem Reaktor oder einer Wiederaufbereitungsanlage (Medwedew, Legacy of Chernobyl, 26465).

Kate Brown, Plutopia: Nuclear Families, Atomic Cities, and the Great Soviet and American Plutonium Disasters (Oxford: Oxford University Press, 2015), S. 232.

G. Sh. Batorschin und Y.G. Mokrow, »Experience in Eliminating the Consequences of the 1957 Accident at the Mayak Production Association«, Internationales Expertentreffen zum Thema Stilllegung und Umweltsanierung nach einem Atomunfall, IAEO in Wien, vom 28. Januar bis zum 1. Februar 2013.

Brown, Plutopia, S. 239.

ebd., S. 23236.

W.S. Tolstikow und W.N. Kusnezow, »Der Atomunfall 1957 im Südural: Fiktion und Wahrheit« [Южно-уральская радиационная авария 1957 года: Правда и домыслы], Wremja 32, Nr. 8 (August 2017): 13; Brown, Plutopia, S. 23944.

Einige Wissenschaftler schätzen die Anzahl der Menschen, die der Strahlung ausgesetzt waren, auf 475000 (siehe Mahaffey, Atomic Accidents, S. 284), andere dagegen, vor allem offizielle russische Quellen, sprechen von einer weitaus geringeren Zahl, nämlich von 45500 Menschen. Siehe hierzu: Russisches Ministerium für Notfallsituationen, »Die Folgen der menschengemachten Strahlenbelastung und die Herausforderung, die betroffenen Landstriche im Ural wieder nutzbar zu machen«, Moskau, 2002, http://chernobyl-mchs.ru/upload/program_rus/program_rus_1993-2010/Posledstviy_Ural.pdf.

Oleg A. Bucharin, »The Cold War Atomic Intelligence Game, 194570«, Studies in Intelligence 48, Nr. 2 (2004): S. 4.

Kowtutski, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Maria Protzenko im Gespräch mit dem Autor, Kiew, September 2015. Ein Foto dieses Mottos ist hier zu sehen: »Prypjat vor dem GAU: Teil IX«, elektronisches Archiv Tschernobyl und Prypjat, 25. März 2011, http://pripyat-city.ru/uploads/posts/2011-04/1303647106_50008255-pr-c.jpg.

Alexander Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2006.

Alexanders jüngerer Bruder Wladimir entschied sich für den Rudersport und vertrat die UdSSR bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Natalia Donez et al., 25 Years of the National Olympic and Sports Committee of the Republic of Moldova [25de ani ai Comitetului National Olimpic si Sportiv din Republica Moldova] (Chisinau: Elan Poligraph, 2016), S. 16.

Natalia Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, Moskau im Oktober 2015.

Natalia Juwtschenko, E-Mail-Korrespondenz mit dem Autor, Dezember 2015; Maria Protzenko, April 2016.

Natalia Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Alexander Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor 2006.

Natalia Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2015; Besuch des Autors in der Wohnung der Juwtschenkos in Prypjat, 27. April 2016.

Read, Ablaze, S. 61; Natalia Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Natalia Juwtschenko, E-mail-Korrespondenz mit dem Autor, 2015.

Natalia Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Read, Ablaze, S. 61.

Alexander (Sascha) Korol, Gespräch mit dem Autor, Kiew, September 2015

Wera Toptunowa, Gespräch mit dem Autor, Kiew, September 2015.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Toptunowa, Gespräch mit dem Autor, 2015.

1942 ursprünglich als militärtechnisches Institut gegründet, verlegte die Hochschule ihren Schwerpunkt nach dem Krieg fast ausschließlich auf die Kernphysik, ermutigt und unterstützt durch Kurtschatow. »History«, Staatliche Hochschule für Physik und Ingenieurwesen Moskau MEPhi, https://mephi.ru/about/index2.php.

Andrei Gluchow, Gespräch mit dem Autor, Kernkraftwerk Tschernobyl, Februar 2016.

Alexey Breus, Gespräch mit dem Autor, Kiew, Juli 2015.

Kristin Roth-Ey, Moscow Prime Time: How the Soviet Union Built the Media Empire That Lost the Cultural Cold War (Ithaca, NY: Cornell University Press, 2011), S. 25859.

Gespräch mit dem Autor, 2015: Toptunowa, Breus, und Gluchow.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Breus, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Korol im Gespräch mit dem Autor (2015) und mit Taras Schumeyko (April 2018, Kiew).

Breus, Gespräch mit dem Autor, 2015.

ebd.; Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015. Was das Datum der ersten Kritikalität angeht, vgl. Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 83.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015; Toptunowa, Gespräch mit dem Autor, 2015; R. Weklitschewa, »Ein sowjetisches Leben. Der Test«, Wperiod (offizielles Parteiorgan von Obninsk), 17. Juni, 1986, Wera Toptunowas persönliches Archiv.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015; Josephson, Red Atom, S. 67. Radionuklide, die sich im Wasser anreicherten auf dessen Weg durch den Reaktor, sollten sich im Bodensatz des Kühlwasserteichs fangen und herausgefiltert werden, ehe das Wasser den Fluss Prypjat erreichte (Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 92). Weil das Wasser aus dem Reaktor die Temperatur im Teich das ganze Jahr über konstant bei 24 Grad Celsius hielt, beschlossen die Behörden vor Ort 1978, den radioaktiven See für die kommerzielle Fischzucht freizugeben. Spätere Tests ergaben, dass Fische, die hier gefangen wurden, potentiell gefährliche Mengen an Strontium-90 enthielten, und drei Jahre später wurde ihr Verkauf untersagt. Fischer vor Ort machten trotzdem weiter. (Daniljuk, Hg., Zarkhiviv, Dokument Nr. 6: »Bericht an das KGB der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik: Bei der Prüfung der Möglichkeit, den Kühlteich des Kernkraftwerks Tschernobyl für die industrielle Fischzucht zu nutzen, kamen Verstöße gegen die Strahlenschutzbestimmungen ans Licht«, 12. März 1981.)

Sergei Jankowski, Gespräch mit dem Autor, Kiew, Februar 2016.

Das Handbuch der Operatoren wird von Anatoli Kryat beschrieben (Leiter des Kernphysiklabors im Kraftwerk), Zeugenaussage vor Gericht, vgl. dazu Karpan, From Chernobyl to Fukushima, S. 190.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Anatoli Kryat, Gespräch mit dem Autor, Kiew, Februar 2016.

Korol, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Swetlana Kiritschenko (Chefökonomin im Ispolkom von Prypjat), Gespräch mit dem Autor, 24. April 2016; Erinnerungen von Anwohnern aus Prypjat: Vgl. Wosnjak und Stanislaw Troitsky. Tschernobyl: Wie es war – Innenansichten [Чернобыль: Так это было – взгляд изнутри] (Moskau: Libris, 1993).

Boris Stoljartschuk, Gespräch mit dem Autor, Kiew, Juli 2015; Jurij Schtscherbak, »Chernobyl: A Documentary Tale« [Чернобыль: Документальная повесть], Yunost, nos. 67 (1987), übersetzt von JPRS Political Affairs as »Fictionalized Report on First Anniversary of Chernobyl Accident«, Bericht Nr. JPRS-UPA-87-029, 15. September 1987 (im Folgenden »Bericht zum ersten Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl« genannt), Teil 1, S. 24.

Read, Ablaze, S. 61. Besuch des Autors im Kernkraftwerk Tschernobyl vom 10. Februar 2016. Der Weg zum Gebäude und die Routine im Inneren hatten sich seit 1986 fast nicht verändert.

Ein Querschnitt der Turbinenhalle findet sich in Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 192.

Besuch des Autors im Kernkraftwerk Tschernobyl, 2016; Steinberg, Kommunikation mit dem Autor, 6. August 2018; Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 191. Die Entgaserbühne wurde nach dem Unfall als »goldener« Korridor bekannt.

Anatoli Sacharow, Gespräche mit dem Autor, Februar 2006 und Februar 2016; Piotr Chmel, Gespräch mit dem Autor im Juli 2015; Besuch des Autors in der Feuerwache Zwei, Prypjat, 25. April 2016; Leonid Schawrey, Zeugenaussage in Sergei Kiseljow, »Inside the Beast«, übers. von Wiktoria Tripolskaja-Mitlyng, Bulletin of Atomic Scientists 52, Nr. 3 (1996): S. 47.

Region Kiew, Feuerwehreinsatz-Protokoll vom 25. und 26. April 1986 (Archiv des Tschernobyl-Museums in Kiew), S. 10911.

Alexander Petrowski, Gespräch mit dem Autor, Bohdani, Ukraine, November 2016; Sacharow, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Piotr Chmel, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Sacharow, Gespräch mit dem Autor, 2016.

Piotr Chmel, Gespräch mit dem Autor, 2015; Leonid P. Teljatnikow, Bericht in Jurij Schtscherbak, Chernobyl [Чернобыль], trans. Ian Press (London: Macmillan, 1989), 2627; Schtscherbak, übers. von JPRS, »Report on First Anniversary of Chernobyl Accident«, S. 4666.

Piotr Chmel, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Graham Harding, »Sovetskoe Shampanskoye – Stalin’s ›Plebeian Luxury‹«, Wine As Was, 26. August 2014.

Chmel, Gespräch mit dem Autor, 2015.

Alexander Juwtschenko, Gespräch mit dem Autor, 2006.

Internationale Atomenergie-Organisation IAEO, International Nuclear Safety Advisory Group (Beraterkommission Atomsicherheit), »The Chernobyl Accident: Updating of INSAG-1«, Nr. 75 – INSAG-7, 1992 (im Folgenden INSAG-7), S. 32; Schmid, Producing Power, S. 111.

Um zu erfahren, inwieweit Wirtschaftlichkeitsfaktoren diese Entscheidung beeinflusst haben, vgl. Marples, Chernobyl and Nuclear Power in the USSR, S. 111.

IAEO, INSAG-7, 40; das Gewicht der Graphitblöcke im Kern findet sich in Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 5.

Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 236; Alexander Sich, telefonisches Interview, Mai 2018.

Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 185.

Zu den Dimensionen des Reaktorkessels (21,6 m × 21,6 m × 25,5 m) vgl. Sich, »The Chornobyl Accident Revisited«, S. 429. Auf S. 179 findet sich ein Querschnitt des Reaktorbehälters. Vgl auch: Sowjetisches Staatskomitee zur Nutzung der Atomenergie, »The Accident at the Chernobyl Nuclear Power Plant and Its Consequences«, Informationen für das IAEO-Expertentreffen in Wien im August 1986 (im Folgenden als »Legassows IAEO-Bericht zu Tschernobyl« bezeichnet), »Teil 2: Anhang 2«, 7 und 9. Sich (244) beschreibt Serpentinit als ein wasserhaltiges Magnesiumsilikat.

Alexander Sich liefert eine detaillierte Beschreibung der Baumaterialien, die für den Reaktorschacht verwendet wurden, und zeigt auf, dass die Masse von Struktur E insgesamt mindestens zweitausend Tonnen betrug (»Chornobyl Accident Revisited«, S. 427). Dieselbe Zahl findet sich auch im Bericht der IAEO zu Tschernobyl (INSAG-7, 9). Diese Angaben korrigieren die Schätzung des Gewichts auf eintausend Tonnen, die 1987 von der US Nuclear Regulatory Commission vorgenommen wurde in ihrem Bericht zum Super-GAU in Tschernobyl, Report on the Accident at the Chernobyl Nuclear Power Station (NUREG-1250), 212.

Legassows IAEO-Bericht zu Tschernobyl, Teil 2 Anhang 2, 7, und 9; Sich, »Chornobyl Accident Revisited«, S. 196.

Grigori Medwedew, The Truth About Chernobyl, S. 7374.

Alexander Sich zufolge beträgt bei einem 1300-Megawatt-PWR-Reaktor, wie er im Westen üblich ist, der Durchmesser des Kerns 3,4 Meter und die Höhe 4,3 Meter (»Chornobyl Accident Revisited«, S. 158). Siehe dazu auch Josephson, Red Atom, 299t6.

Sich, »Chornobyl Accident Revisited«, 15657; Schmid, Producing Power, S. 115 und 123.

Schmid, Producing Power, 290n124.

ebd., S. 123; Josephson, Red Atom, S. 36.

Schmid, Producing Power, S. 112.

Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 236.

Nikolai Steinberg, Gespräch mit dem Autor, September 2015.

Internationale Atomenergie-Organisation, Beratergruppe Atomsicherheit INSAG-7, S. 9.

Charles K. Dodd, Industrial Decision-Making and High-Risk Technology: Siting Nuclear Power Facilities in the USSR (Lanham, MD: Rowman&Littlefield, 1994), S. 8384.

Schmid, Producing Power, S. 110.

Es war der Physiker Wladimir Wolkow (ebd., S. 145).

Der Experte war Iwan Schescherun, auch er ein Mitarbeiter des Kurtschatow-Instituts (Schores Medwedew, Legacy of Chernobyl, S. 25859).