Zusammen leben. Das Fit-Prinzip für Gemeinschaft, Gesellschaft und Natur

Remo H. Largo

Zusammen leben. Das Fit-Prinzip für Gemeinschaft, Gesellschaft und Natur

FISCHER E-Books

Inhalt

Über Remo H. Largo

Remo H. Largo (19432020), studierte Medizin an der Universität Zürich und Entwicklungspädiatrie an der University of California, Los Angeles. Seit 1978 leitete er die Abteilung »Wachstum und Entwicklung« an der Universitäts-Kinderklinik Zürich. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Bestseller, die sich mit der menschlichen Entwicklung befassen. Seine Bücher (u.a. »Babyjahre«, »Schülerjahre«, »Jugendjahre«) gelten als Klassiker der Erziehungsliteratur. Bei S. Fischer erschien von ihm 2018 der Bestseller »Das passende Leben. Was unsere Individualität ausmacht und wie wir sie leben können«.

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Über dieses Buch

Ein eindringliches Plädoyer für ein neues Menschenbild: Remo H. Largo, der große Humanist und Arzt, entwickelt eine Vision für ein besseres Leben, eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen frei entfalten und glücklich sein können. Er zeigt, dass dafür ein neues Denken und Handeln nötig, aber auch möglich ist. Denn wir können nicht irgendein Leben leben, sondern nur unser eigenes. Zusammen mit allen anderen.

Impressum

Originalausgabe

Erschienen bei FISCHER E-Books

© 2020 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstraße 114, D-60596 Frankfurt am Main

 

Um ein Vorwort ergänzte Neuausgabe 2022.

 

Covergestaltung: KOSMOS – Büro für visuelle Kommunikation

Coverabbildung: Lisa-Blue/iStock/Getty Images

Grafiken: Peter Palm, Berlin

 

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

ISBN 978-3-10-491235-6

Vorbemerkung

Liebe Leserinnen und Leser,

 

während 300000 Jahren haben unsere Vorfahren in Lebensgemeinschaften mit vertrauten Menschen und in der Natur gelebt. Diese Form des Zusammenlebens hat unser Wesen geprägt.

In den vergangenen 200 Jahren haben wir großartige wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche Leistungen erbracht. Dabei haben wir die Umwelt so sehr verändert, dass sie unseren Grundbedürfnissen immer weniger entspricht, uns mit ihren komplexen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen zunehmend überfordert und die Natur immer mehr zerstört.

Die Corona-Pandemie hat uns drastisch aufgezeigt, welch riesige gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Herausforderungen sich uns stellen. Um sie zu bestehen, reicht unser gegenwärtiges Menschenbild aus längst vergangenen Zeiten nicht mehr aus. Nur wenn wir unser Wesen mit all seinen Stärken und Schwächen grundsätzlich überdenken, werden wir zeitgemäße Formen für ein solidarisches Zusammenleben in Gemeinschaft, Gesellschaft und mit der Natur finden.

Mit diesem Buch möchte ich einen Beitrag zu einem Menschenbild leisten, mit dem wir die Zukunft hoffentlich erfolgreich bewältigen können. Ich würde mich freuen, wenn Sie daran mitwirken würden,

 

mit herzlichen Grüßen,

Ihr Remo H. Largo

Ende Januar 2020. Das Manuskript liegt druckbereit auf dem Schreibtisch. Es handelt von unserer Gegenwart, einer Zeit, in der wir nicht nur am Abgrund einer ökologischen Katastrophe stehen, sondern in der es auch weltweit zu gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Umbrüchen kommt. Die Menschen sind zutiefst verunsichert, sehnen sich nach existenzieller Sicherheit, Fürsorge und Solidarität. Damit wir diese riesigen Herausforderungen meistern können, brauchen wir nicht nur eine umfassende soziale, ökonomische und ökologische Vision, sondern auch ein vertieftes Verständnis von uns selbst. Dazu will dieses Buch einen Beitrag leisten. Ihm liegt ein Menschenbild zugrunde, das ich in »Das passende Leben« ausführlich beschrieben habe.

Das Manuskript liegt also bereit für den Versand an den Verlag. Dann bricht die Covid-19-Pandemie aus, und einem Kontrastmittel gleich zeigt sie drastisch das Ausmaß der Herausforderungen auf, vor denen wir heute stehen.

Zunächst war es nicht mehr als eine Kurzmeldung aus Wuhan, einer Millionenstadt in der chinesischen Provinz Hubei. Tausende von Menschen waren im Dezember 2019 an einer Coronavirusinfektion erkrankt und viele daran auch gestorben. Innerhalb weniger Wochen breitete sich die Viruskrankheit in ganz Asien aus, sprang auf Norditalien und den US-Bundesstaat Washington über und wuchs schließlich zu einer weltweiten Bedrohung. Die Sterblichkeit war 10- bis 30-mal höher als bei einer

Das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben kam in vielen Ländern in kurzer Zeit weitgehend zum Erliegen. Die Krankenhäuser waren vom Ansturm schwerkranker Menschen völlig überfordert. Weite Teile der Wirtschaft wurden bis auf wenige lebensnotwendige Bereiche wie Lebensmittelgeschäfte und Apotheken stillgelegt. Die Entlassungen nahmen weltweit massiv zu. In den USA waren innerhalb weniger Wochen über 30 Millionen Menschen arbeitslos, mehr als in der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Existenzielle Ängste breiteten sich aus; überall auf der Welt kam es zu Hamsterkäufen. Die Regierungen waren gezwungen, Finanzpakete in unvorstellbarer Größe zu schnüren, um den Schaden in der Wirtschaft möglichst gering zu halten und für Millionen von arbeitslosen Menschen den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Kulturelle Anlässe und sportliche Aktivitäten wurden eingestellt. Klubs, Theater und Opernhäuser wurden geschlossen, die Olympischen Spiele und die Fußball-Europameisterschaft auf das nächste Jahr verschoben. Im Verlauf der Wochen und Monate nach Ausbruch der Krise breiteten sich eine lähmende Leere, Hilflosigkeit und unbestimmte Furcht aus, die wir so noch nie erlebt hatten.

Die Lehren, die uns die Pandemie schon jetzt erteilt hat und die wir im Nachgang noch machen werden, sind überaus schmerzhaft. Im Rückblick werden wir jedoch, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen, sie als hilfreich erachten. Denn die Herausforderungen, denen wir uns in den kommenden Jahren stellen müssen, werden noch weitaus größer sein.

Anfang 2020 boomte die Börse wie nie zuvor. Sie war auf einem Allzeithoch. Großkonzerne wie Amazon und Google machten Milliardengewinne. Die Einkommen und Vermögen der Superreichen stiegen erneut an. 0,1 Prozent der Weltbevölkerung (8 Millionen Menschen) besitzen derzeit 81 Prozent des Weltvermögens; 99,9 Prozent der fast acht Milliarden Menschen teilen sich die restlichen 19 Prozent (Taxjustice; Piketty 2014, 2020). Der breiten Bevölkerung ging es bereits seit vielen Jahren nicht mehr gut. Die Reallöhne stagnierten in weiten Teilen Europas und den USA in der Unterschicht und seit mehr als zwei Jahrzehnten zunehmend auch in der Mittelschicht oder hatten sogar abgenommen. Viele Familien der Mittelschicht können mit ihrem Einkommen heute gerade noch ihren Lebensunterhalt bestreiten. Um die Mieten, Krankenkassenbeiträge und die Ausbildung ihrer Kinder zu bezahlen, müssen sie sich verschulden. Erspartes auf die Seite zu legen ist ihnen seit vielen Jahren nicht mehr möglich.

Seit die Gelbwesten 2018 in Frankreich auf die Straße gegangen sind, bricht sich die Unzufriedenheit weltweit Bahn. In Bolivien, Chile, Ecuador, Algerien, Italien, Malta, Albanien, Iran, Libanon, Ägypten und Äthiopien protestierten die Menschen gegen steigende

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, wurden Schulen und Universitäten geschlossen, dann auch die Landesgrenzen; Flüge und Bahnverbindungen wurden eingestellt. Ausgangssperre und Social Distancing zwangen die Menschen in eine völlig ungewohnte soziale Situation. Sie sollten, wo sie sich doch in ihrer seelischen Not nach Nähe sehnten, Abstand nicht nur zu fremden Menschen, sondern selbst zu ihren Liebsten halten. Homeoffice, Homeschooling und das Zusammenleben auf kleinstem Raum überforderten Eltern und Kinder und setzten sie unter großen Stress. Der zwischenmenschliche Austausch in den Sozialen Medien stieg sprunghaft an. Die Gespräche nahmen nicht nur an Häufigkeit und Dauer zu, sie bekamen auch eine neue Qualität, wurden persönlicher und einfühlsamer. In Italien bedankten sich die Menschen mit Gesang und Musik und in Spanien mit Klatschen auf den Balkonen bei den Ärzten und Ärztinnen, Pflegern und Pflegerinnen dafür, dass sie sich für ihre Patienten bis zur Erschöpfung einsetzten. Die Pandemie machte den Menschen nicht nur bewusst, wie sehr sie auf Nähe und Geborgenheit, Zuwendung und soziale Anerkennung angewiesen sind, sondern auch wie groß der Mangel genau daran in der Gesellschaft mittlerweile geworden ist.

Die wohl größte Herausforderung, die sich uns stellt, ist, die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Der einst hochgelobte Fortschritt hat albtraumartige Ausmaße erreicht. Die globale Erwärmung nimmt durch den ständigen Anstieg der Treibhausgasemissionen, insbesondere des Kohlenstoffdioxids, immer rascher zu, und damit werden auch die Perioden von extremer Trockenheit, Waldbrände, Wirbelstürme und Überschwemmungen häufiger. Hinzu kommen die Übernutzung von Ressourcen wie Erz, Kohle und seltenen Erden und eine überbordende Agrarindustrie

Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit, vielleicht sogar des Planeten. Eine epochale Umwälzung von Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft haben die Menschen in Europa bereits einmal vor etwas mehr als 200 Jahren gemeistert. Mit der Französischen Revolution wurde ein 1000 Jahre altes Feudalsystem hinweggefegt, und das Industriezeitalter begann seinen Aufstieg. Als geistiges Fundament für die Neuordnung von Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft dienten die Grundsätze der Aufklärung wie Freiheit und gleiche Rechte für alle. Leibeigenschaft und Sklaverei wurden nach und nach abgeschafft. Grundsätze der Demokratie wie Wahlrecht, Parlament und Gewaltenteilung wurden zum geistigen Fundament der Nationalstaaten. Uns fehlt heute ein weitblickendes Gedankengut wie die Aufklärung und damit auch der Wille und die Kraft, um die riesigen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Wir haben keine Vision, sondern fürchten uns vor dystopischen Zuständen, einer Entwicklung hin zum Negativen, schlimmstenfalls zur Apokalypse.

Im Fokus dieses Buches steht ein Menschenbild. Damit wir die großen sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft erfolgreich bestehen

Nicht nur wir Menschen, alle Lebewesen dieser Erde von den Bakterien bis zu den Pflanzen und Tieren wollen im Sinne des Fit-Prinzips in Übereinstimmung mit einer

Teil I

»Eine Eigentümlichkeit des Chamäleons ist sein Vermögen, zur gleichen Zeit nach verschiedenen Richtungen sehen zu können, mit dem einen Auge gen Himmel, mit dem anderen zur Erde. Es gleicht darin manchem Kirchendiener, der dasselbe ebenso gut kann.«

Alexander von Humboldt

Am 23. Juni 1802 machten sich Alexander von Humboldt, sein Begleiter Aimé Bonpland und einheimische Führer an den Aufstieg zum 6310 Meter hohen Chimborazo in Ecuador. Sie schafften es nicht ganz auf den Gipfel des Vulkans. Dafür waren ihre Ausrüstung, Bekleidung und ihr Schuhwerk zu wenig geeignet. Zusätzlich machte ihnen die Höhenkrankheit schwer zu schaffen; sie litten an Atemnot, Brechreiz und Schwindel. Eine riesige Felsspalte zwang sie einige hundert Meter unterhalb des Kraters zur Aufgabe. Dennoch stellten sie für die damalige Zeit einen Höhenweltrekord auf. Auch wenn das nicht das Ziel der Unternehmung gewesen war.

Alexander von Humboldt faszinierte die Pflanzenwelt, die sie beim Aufstieg durchwanderten. Die Expeditionsmitglieder schleppten zahlreiche wissenschaftliche Instrumente wie Sextanten, Teleskope, Hygrometer, Barometer und Thermometer den Berg hinauf. Damit vermaßen sie den Vulkan, erfassten die gesammelten Pflanzen und ordneten sie den geographischen Zonen und den klimatischen Bedingungen zu.

Alle Lebewesen wollen in Übereinstimmung mit der Umwelt leben

Charles Darwin war vierzig Jahre jünger als Alexander von Humboldt. Er kannte die Schriften des wohl berühmtesten Gelehrten seiner Zeit und war fasziniert von dessen Reisebeschreibungen. Es erstaunt daher nicht, dass Darwin sich, als sich die Gelegenheit bot, im Dezember 1831 an Bord der HMS Beagle nach Südamerika aufmachte. Die Expedition hatte den Auftrag, die Atlantikküste von Brasilien bis zu den Feuerland-Inseln und die Pazifikküste von der Magellanstraße bis nach Peru sowie einige Südseeinseln kartographisch zu vermessen. Im Verlauf von mehr als fünf Jahren umsegelte die HMS Beagle den ganzen Kontinent. Darwin ging immer wieder für Wochen und Monate an Land und sammelte Pflanzen, Tiere und Fossilien. Er

In den folgenden dreißig Jahren wertete Charles Darwin im regen Austausch mit anderen Gelehrten wie Biologen und Geologen seine Schätze aus und führte zahlreiche Studien mit unterschiedlichsten Fragestellungen durch. So beschäftigte er sich mit der Züchtung von Tauben und war erstaunt, welche tiefgreifenden Veränderungen etwa der Körpergröße oder der Ausprägung des Gefieders

Grundprinzipien der Evolutionsbiologie

Die folgenden Grundprinzipien der Evolutionsbiologie liegen dem Fit-Prinzip zugrunde:

Alle Lebewesen sind aus einer ständigen Anpassung an die herrschenden Lebensbedingungen entstanden. So haben die Finken und Spottdrosseln auf den Galapagosinseln ihre Schnäbel im Verlauf von Generationen an die unterschiedlichen Früchte, Kerne und Samen auf den jeweiligen Inseln angepasst. Jedes Lebewesen, von den Bakterien bis zu den

Unsere körperlichen Merkmale, geistigen und sozialen Fähigkeiten sind im Verlauf von Hunderttausenden von Jahren aus einer ständigen Auseinandersetzung mit der jeweiligen Umwelt hervorgegangen. Wenn wir verstehen wollen, weshalb wir so geworden sind, wie wir sind, müssen wir die Lebensbedingungen kennen, unter denen unsere Vorfahren gelebt haben.

Jedes Lebewesen kann nur in einer Umwelt leben, in der es seine Bedürfnisse zu befriedigen vermag. Sowohl Alexander von Humboldt als auch Charles Darwin haben erkannt, dass Pflanzen- und Tierarten nur unter bestimmten Umweltbedingungen gedeihen können.

So wie der Mensch im Verlauf der Evolution aus einem unablässigen Zusammenwirken von Anlage und Umwelt hervorgegangen ist, bemüht sich jeder Mensch von der Kindheit bis ins hohe Alter, seine Individualität in Übereinstimmung mit einer ihm gemäßen Umwelt zu leben. Er vollzieht gewissermaßen im Kleinen ein Grundprinzip der Evolution nach.

Die wichtigste Frage, die wir in diesem Buch beantwortet haben wollen, ist folgende: Wie müssen wir die Umwelt gestalten, damit möglichst alle Menschen ihre Grundbedürfnisse befriedigen können?

Jede Art von Lebewesen ist einzigartig, und jedes Lebewesen innerhalb einer Art ist einzigartig. Charles Darwins Erkenntnis wurde durch die Ergebnisse von zahlreichen Entwicklungsstudien und von der modernen Molekulargenetik bestätigt. Jeder der fast acht Milliarden Menschen, die heute die Erde bevölkern, ist einzigartig; es hat ihn

Sämtliche Lebewesen, und so auch der Mensch, gehen auf einen gemeinsamen Ursprung zurück. Diese Einsicht Darwins hat die Molekulargenetik der letzten Jahrzehnte ebenfalls vollumfänglich bestätigt. So unglaublich es klingen mag: Bestimmte Anteile unserer Gene, die Desoxyribonukleinsäuren (DNS) gehen auf Lebewesen zurück, die die Erde vor mehr als 400 Millionen Jahre bevölkert haben. Wir sind nicht nur mit dem Schimpansen zu 95 bis 98 Prozent genetisch verwandt, sondern – wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß – mit allen anderen Lebewesen wie den Finken und Schildköten auf Galapagos oder dem Schnabeltier in Australien. Wir teilen ein gemeinsames Erbgut mit Bienen, Würmern und selbst mit der Weinrebe und dem Schimmelpilz (Largo 2017b).

In einer Zeit der globalen Bedrohung von Natur und Umwelt sollte uns die wunderbare Erkenntnis, dass wir Menschen ein integraler Teil der Schöpfung sind, mit Demut erfüllen und uns solidarisch mit allen Lebewesen dieser Erde machen. Und sie sollte uns die überwältigende Verantwortung bewusst machen, die wir der Natur gegenüber haben.

Doch wie muss die Umwelt gestaltet sein, damit wir ein selbstbestimmtes Leben führen können, das unserer Individualität entspricht? Um diese Frage beantworten zu können, brauchen wir einerseits ein Menschenbild, das der Vielfalt unter den Menschen möglichst gerecht wird. Und

Jeder Mensch ist einzigartig.

Jeder Mensch will seine Grundbedürfnisse befriedigen.

Jeder Mensch will seine Kompetenzen entfalten und nutzen.

Jeder Mensch macht sich seine eigenen Vorstellungen und Überzeugungen.

Jeder Mensch strebt danach, selbstbestimmt seine Individualität in Übereinstimmung mit der Umwelt zu leben.

1984