Bernhard Moestl
Die Kunst, einen Drachen zu reiten
Erfolg ist das Ergebnis deines Denkens
Knaur e-books
Bernhard Moestl, geboren 1970 in Wien, hat viele Jahre in Asien gelebt. Er gibt Führungsseminare und Coaching unter der Marke brainworx.cc und ist Autor erfolgreicher Sachbücher. Wesentliche Erfahrungen für sein Leben und Denken hat er bei Aufenthalten im berühmten Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan gesammelt, wo er mit den Mönchen lebte und ihren Alltag und ihre Gedankenmacht studierte. Diese Erkenntnisse nutzt er für seine Bücher und seine Seminare.
www.moestl.com
»Alles, was du bist und was du wirst, liegt nur in dir selbst.«
Bestsellerautor Bernhard Moestl zeigt, wie zentral die Macht der Gedanken für unser Dasein ist. Jeder Mensch lebt in der Wirklichkeit, die er sich durch seine Gedanken selbst erschaffen hat, und nur durch die Kraft des eigenen Denkens kann diese Realität verändert werden – zum Positiven wie zum Negativen.
Lernen Sie mit Hilfe von zwölf Strategien, wie Sie Ihre Gedanken ideal für sich einsetzen können, erfahren Sie, welche fremden Einflüsse Sie lähmen oder beflügeln, und nutzen Sie die Kraft Ihrer Gedanken für Ihren Erfolg. Nur wenn Sie Ihre Gedanken beherrschen, können Sie Ihr Leben selbst bestimmen.
eBook-Ausgabe 2012
Knaur eBook
© 2010 Knaur Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: Gisela Rüger
ISBN 978-3-426-40832-2
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Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.
(Marcus Aurelius)
Das Glück ist eine Frage des Willens. Ich bin das Ergebnis dessen, was ich mir ausgemalt und vorgestellt habe, was ich gewollt habe und was ich beschlossen habe zu sein.
(Karl Lagerfeld)
Zuerst einmal herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind. Ich hätte da gleich zu Beginn eine Frage. Angenommen, Sie können etwas. Gleichzeitig denken Sie aber, dass Sie es nicht können. Können Sie es dann? Gleich, wie Sie die Frage beantworten, wieso kommen Sie in diesem Fall auf die Idee zu glauben, dass Sie es nicht können? Ist es diese Stimme im Hinterkopf, die sich immer im unpassendsten Moment mit genau solchen Ideen zu Wort meldet?
Diese Stimme gehört zu jenem Wesen, das Sie bereits ein ganzes Leben lang begleitet hat: zu Ihrem Drachen. Seit jeher gefürchtet und geliebt zugleich ist der Drache Symbol einer nur von wenigen Auserwählten kontrollierbaren, ungeheuren Kraft. Unser Drache betritt mit uns diese Welt und bleibt, bis wir sie wieder verlassen. Von sich aus weder gut noch böse ist er das, wozu Sie ihn machen. Er kann Ihr größter Feind sein – aber auch Ihr bester Freund.
Nähern Sie sich ihm ängstlich, verlangt er Opfer. Erkennt der Drache aber Stärke und die Bereitschaft, ihn zu zähmen, ist er bereit, sich zu unterwerfen und als Freund zu dienen. Erlaubt er Ihnen schließlich auf seinem Rücken Platz zu nehmen und ihn zu reiten, wird er Sie an jeden Ort bringen, den Sie sich vorstellen können.
Mehr als irgendetwas anderes bestimmt der Drache auch das Glück Ihres Lebens.
Ich habe mich oft gefragt, was Menschen, die ihre Träume leben dürfen, von jenen unterscheidet, die ihr Leben träumen müssen. Äußerlich sind ja bei körperlich gesunden Menschen keine Unterschiede festzustellen, und auch eine identische Ausbildung scheint nur zu gleichem Wissen, nicht aber zu gleichem Erfolg zu führen. Daran kann es also nicht liegen. Ich habe mich auch gefragt, warum manche Menschen Glück und Wohlstand scheinbar mühelos anziehen, während andere ihrer trotz größter Anstrengung nicht habhaft werden. Da der Unterschied offensichtlich nicht sichtbarer Natur ist, kann er nur in jenem Bereich liegen, der Außenstehenden verschlossen bleibt: in der Frage, wie diese und wie jene Menschen denken.
Wie hatte die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach gesagt: »Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.«
Kehren wir noch einmal kurz zu meiner Einstiegsfrage zurück. Stellen Sie sich bitte zwei Personen vor, die in einem Spiel eine Aufgabe lösen müssen, um in die nächste Stufe zu kommen. Die Schwierigkeit ist so gewählt, dass grundsätzlich jeder der beiden in der Lage wäre, die Aufgabe problemlos zu erledigen.
Person A weiß um ihre Fähigkeiten, packt das Problem an und ist eine Runde weiter. Person B hingegen hat die Stimme ihres Drachen im Kopf, der ihr sagt, dass sicher schon klügere Menschen an dieser Aufgabe gescheitert seien. Sie versucht es erst gar nicht und scheidet aus. Nicht wegen mangelnder Fähigkeiten, sondern einzig wegen eines Mangels im Denken. Schließlich arbeiten unsere Gedanken viel öfter gegen uns als für uns.
Mal ganz ehrlich: Fällt es Ihnen leichter, sich den schlechten Ausgang einer Sache vorzustellen, oder selbstverständlich ein gutes Ende zu erwarten? Kein anderes Wesen verkörpert für mich so stark die schier unendliche Macht menschlichen Denkens wie der Drache. Allein mit seiner Hilfe können Sie sich die beste aller Welten schaffen.
Im Laufe der nächsten zwölf Kapitel werden Sie in jene Welt eintauchen, in der Ihr Drache lebt. Sie werden seinen Einfluss auf Ihr Leben verstehen und begreifen, warum er es Ihnen so oft schwer macht. Haben Sie sich einmal mit ihm vertraut gemacht, werden Sie beginnen, den Drachen zu zähmen, und er wird Ihnen ein treuer Freund werden. Sie werden lernen, dass nur das unmöglich ist, was Sie selbst für unmöglich halten.
Das Buch ist in zwölf eigenständige Kapitel unterteilt. Jedes ist in sich abgeschlossen und kann als Einheit einzeln durchgearbeitet werden. Da die Themen aufeinander aufbauen, sollten Sie die Reihenfolge möglichst einhalten.
Das »Drachenbuch« möchte aber mehr ein Arbeitsbuch sein als ein Lesebuch. Wie alles im Leben, das man richtig beherrschen möchte, muss man nämlich auch das Denken üben. Wenn Sie also etwas nicht gleich verstehen, gehen Sie nicht einfach darüber hinweg, sondern lesen Sie es noch einmal.
Außer diesem Buch benötigen Sie ab und zu ein Blatt Papier und einen Stift und natürlich Ihre Gedanken. Innerhalb des Textes und am Ende jedes Kapitels finden Sie Aufgaben und Fragen. Bitte beantworten Sie diese unbedingt an der Stelle, an der ich Sie dazu auffordere, und lesen Sie erst danach weiter. Und: Beantworten Sie die Fragen ehrlich, es hat keinen Sinn, sich selbst zu belügen.
Falls Ihr Drache nicht immer gleich so tut, wie er soll, lassen Sie ihm Zeit. Auch er muss sich auf die neue Situation einstellen. Mark Twain hat einmal gesagt: »Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe.« Was für Gewohnheiten gilt, trifft auf eine Änderung im Denken erst recht zu.
Selbst aber wenn Sie mit dem Verhalten Ihres Drachen sehr unzufrieden sind, versuchen Sie auf keinen Fall, gegen ihn zu kämpfen. Er ist stärker als Sie und würde Sie zerstören. Drachen kann man nur mit Liebe zähmen. Loben Sie ihn für das, was er richtig und gut macht, und vergessen Sie bei dem Lob auch sich selbst nicht. Das andere üben Sie einfach weiter.
Wer keine Vorstellung davon hat, wie sein Drache aussehen könnte, für den hat Illustratorin Marianne Mohatschek unter www.brainworx.cc einige Drachen zum Ausdrucken zur Verfügung gestellt.
Im Laufe der Zeit werden Sie Ihren Drachen immer besser kennenlernen. Dann wird es an der Zeit, ihm einen Namen zu geben und ein Gesicht.
»Unsere Gedanken«, hat der amerikanische Psychologe William James gesagt, »haben eine ungeheure Kraft. Es ist in unsere Entscheidung gelegt, diese Macht zu unserem Nutzen oder Schaden einzusetzen. Mit der Kraft der Gedanken bestimmen wir nicht nur über Gesundheit und Krankheit, sondern unsere Gedanken sind unser Schicksal. Das ist eine Gesetzmäßigkeit, der sich keiner entziehen kann; aber gleichzeitig eine wunderbare Chance.«
Genau diese gilt es zu nutzen. Lassen Sie uns gehen.
Klage nicht darüber, dass Gott den Tiger geschaffen hat, sondern danke ihm, dass er ihm keine Flügel gegeben hat.
(amharische Weisheit)
Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet)
Macht man sich keine Gedanken, dann ist es auch weiter nichts. Alles kommt nur davon, dass der Mensch denkt.
(Leo Tolstoi)