Spannend, kontrovers, unterhaltsam, informativ: »Terra X«-Moderator Dirk Steffens trifft zehn herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und diskutiert zehn wichtige Zukunftsthemen.
Wozu brauchen wir Artenvielfalt, wie tödlich sind die Seuchen der Zukunft und wann werden unsere ausgelaugten Äcker unfruchtbar? Sterben die Meere und die Wälder, ist die Klimakrise schon da und was kostet sie eigentlich? Wie funktioniert moderne Sklaverei? Und was unterscheidet Mensch und Tier? – Für komplexe Probleme gibt es keine einfachen Lösungen. Forscherinnen und Forscher wie Antje Boetius, Mojib Latif, Friederike Otto, Matthias Glaubrecht oder Johannes Krause geben überraschende Antworten, hinterfragen Gewissheiten und stellen im Gespräch mit Dirk Steffens neue Zusammenhänge her.
Zum Autor
Dirk Steffens ist Wissenschaftsjournalist und der wohl bekannteste Artenschützer Deutschlands. In seiner »Terra X«-Reihe »Faszination Erde« erzählt er von den Wundern der Natur. Er engagiert sich außerdem als Botschafter beim WWF und dem Jane-Goodall-Institut, ist Biodiversitäts-Botschafter der deutschen Entwicklungspolitik und Mitbegründer der Biodiversity Foundation. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen und der Ehrendoktorwürde der Universität Bayreuth ausgezeichnet. Gemeinsam mit Fritz Habekuß veröffentlichte er zuletzt den Bestseller »Über Leben. Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden«.
»Terra X«-Moderator Dirk Steffens ist vielleicht der beste Erklärer von Natursachverhalten.
WWF-Magazin
DIRK STEFFENS
PROJEKT ZUKUNFT
Große Fragen, kluge Köpfe,
Ideen für ein besseres Morgen
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1. Auflage
Copyright © 2022 Penguin Verlag
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Lizenz durch ZDF Enterprises GmbH
© ZDFE 2022
Mitarbeit: Anne Tucholski
Umschlaggestaltung: Büro Jorge Schmidt, München
Umschlagfoto: © Tobias Schult
Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, München
ISBN 978-3-641-28620-0
V001
www.penguin-verlag.de
Für Tino und Emil,
denen die Zukunft gehört
Inhalt
Vorwort
1 Sterben die Ozeane, Antje Boetius?
2 Wird auf der Erde die Erde knapp, Andrea Beste?
3 Ist unser Wald noch zu retten, Michael Müller?
4 Können wir den Klimawandel noch stoppen, Mojib Latif?
5 Ist das noch Wetter oder schon die Klimakrise, Friederike Otto?
6 Können wir uns unsere Zukunft noch leisten, Claudia Kemfert?
7 Sterben die Menschen aus, Matthias Glaubrecht?
8 Warum sind wir alle Sklavenhalter, Friedel Hütz-Adams?
9 Wie viel Angst müssen wir vor Seuchen haben, Marylyn Addo?
10 Wann ist der Mensch ein Mensch, Johannes Krause?
Dank
Vorwort
Man sollte alles so einfach wie möglich machen,
aber nicht einfacher.
ALBERT EINSTEIN
Plötzlich reden alle über Wissenschaft: Ob Klimawandel, Coronapandemie oder Artensterben – ohne Forscherinnen und Forscher sind die großen gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart kaum vorstellbar, ja geradezu unmöglich. Wir leben im Jahrhundert der Ökologie, denn niemals zuvor war es von so existenzieller Bedeutung, die Erkenntnisse aus Biologie, Chemie, Geologie, Physik und all ihren Tochterwissenschaften gegen ihre Auswirkungen auf das planetare Natursystem zu halten. Jeder weitere technologische Fortschritt ist verantwortungslos, wenn wir uns über die möglichen Folgen nicht im Klaren sind.
Unser zivilisatorischer Erfolg, der ja auf Erfindungen und Forschung beruht, hat uns bis an die planetaren Belastungsgrenzen der Erde geführt. Sie zu erkennen und einen Weg Richtung Zukunft einzuschlagen, der zwischen den Leitplanken verläuft, mit denen die Natur unsere Möglichkeiten begrenzt, ist die wohl größte Herausforderung, vor der die Menschheit je stand. Zum ersten Mal seit Entstehung des Lebens entscheidet nämlich nicht der evolutionäre Zufall oder ein Asteroideneinschlag über Sein oder Nichtsein, sondern eine einzelne Spezies, die ihr Schicksal – und das aller anderen Arten – in der Hand hat. Dies ist die Zeit, in der der Homo zeigen muss, wie viel sapiens wirklich in ihm steckt.
Zu verstehen, was wissenschaftliche Erkenntnisse bedeuten und welche Schlussfolgerungen sich daraus ziehen lassen, ist überlebenswichtig geworden. Globalisierung und Überbevölkerung wirken wie Turbolader für neue Pandemien, das größte Massenaussterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier stellt das Überleben unserer eigenen Art in Frage, die aus der Balance geratenen Stoffkreisläufe auf der Erde drohen neue Hungerkatastrophen auszulösen und die veränderte Zusammensetzung der Atmosphäre lässt die Meere gefährlich ansteigen. Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass inzwischen viele, vielleicht sogar die meisten täglichen Topmeldungen auf Erkenntnissen aus den Naturwissenschaften beruhen.
Bei der Klimakatastrophe hat es etwa ein halbes Jahrhundert gedauert, bis aus wissenschaftlicher Gewissheit endlich politische Beschlüsse wurden – diese Trägheit kommt uns nun teuer zu stehen. Höchste Zeit also, genau hinzuhören, was die Wissenschaft uns heute über morgen zu sagen kann.
In diesem Buch berichten zehn herausragende Forschende in verständlicher Sprache vom Stand ihrer Arbeit. Ich habe sie in den Jahren 2021 und 2022 zu Gesprächen eingeladen, die wir aufgezeichnet und als »Terra X«-Podcasts veröffentlicht haben. Die nun gedruckte Fassung ist nicht immer eine buchstabengetreue Wiedergabe des gesprochenen Wortes, für die Buchform sind die Gespräche gekürzt und hier und da auch in eine lesbarere Formulierung übersetzt worden, natürlich in Absprache mit den Forschenden.
Ich selbst habe bei diesen Gesprächen viel gelernt. Über den Stand der Forschung, klar, aber vor allem, dass es für komplexe Probleme keine simplen Lösungen gibt. Einfache Antworten sind das Geschäft der Populisten, nicht das der Wissenschaft.
Die Forschungsergebnisse, über die in diesem Buch gesprochen wird, machen Mut, weil sie neue Möglichkeiten aufzeigen. Und die Forschenden sind deshalb auch nicht verzagt, sondern inspirierend zuversichtlich. Sie begreifen das »Projekt Zukunft« als Chance für die Menschheit. Ganz im Sinne von Karl Popper: »Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative.«
Dirk Steffens