Jeremy Dronfield
Der Junge, der seinem Vater
nach Auschwitz folgte
Eine wahre Geschichte
Aus dem Englischen von Ulrike Strerath-Bolz
Knaur e-books
Jeremy Dronfield, geboren 1965, ist Historiker und Archäologe. Nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit in Cambridge wandte er sich dem Schreiben zu. Er ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Sachbücher.
Die englische Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel
»The Boy Who Followed His Father into Auschwitz«
bei Michael Joseph.
© 2019 der eBook-Ausgabe Droemer eBook
© 2019 Michael Joseph
© 2019 der deutschsprachigen Ausgabe Droemer Verlag
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Gisela Fichtl
Covergestaltung: Rothfos & Gabler
Coverabbildungen: getty images / Bernard Bisson; courtesy of Rebecca Hagler
ISBN 978-3-426-45674-3
Mondphasen vgl. www.timeanddate.com/moon/austria/amstetten?month=1&year=1945.
Abgedruckt in Die Stimme, 11. März 1938, S. 1; vgl. auch Gedye: Fallen Bastions, S. 287ff. mit einem Augenzeugenbericht der Ereignisse in Wien an diesem Tag.
Schuschniggs Einheitspartei Vaterländische Front war faschistisch und unterdrückte sowohl die Nazis als auch die Sozialdemokraten. Doch sie war nicht besonders stark antisemitisch eingestellt. Zur Zahl der Juden in Österreich vgl. Gilbert 2002, S. 22 und Bentwich S. 467.
Vgl. Die Stimme, 11. März 1938, S. 1.
Menschen jüdischer Abstammung, die sich als absolut deutsch empfanden, gab es einige. Der Wiener Peter Wallner schrieb: »Ich war nie Jude, obwohl alle vier Großeltern jüdisch waren.« Doch als die Nazis kamen, wurde er genauso verfolgt wie alle anderen, »denn nach den Nürnberger Gesetzen bin ich Jude«. (Wallner S. 17f.) Nach den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 galt als Jude, wer mehr als zwei jüdische Großeltern hatte. Dies galt unabhängig von der Religion.
Die Stimme, 11. März 1938, S. 1.
Jüdische Presse, 11. März 1938, S. 1.
George Gedye, britischer Journalist für den Daily Telegraph und die New York Times, der in Wien lebte, beschreibt solche Szenen an diesem Tag (Gedye, S. 287–296).
Aus diesem Grund hatte Schuschnigg das Mindestalter bei der Volksabstimmung auf 24 festgesetzt – die meisten Nazis waren jünger.
Vgl. The Times, 11. März 1938, S. 14; Neues Wiener Tagblatt, 11. März 1938, S. 1.
Vgl. Gedye S. 290–293.
Vgl. Gedye, S. 290; The Times, 12. März 1938, S. 12.
Die Times schreibt, Zeitungen in Berlin hätten bereits an diesem Abend behauptet, Deutschland habe einen »Verrat« durch »marxistische Ratten« in der österreichischen Regierung niedergeschlagen, die »entsetzliche Gräueltaten« gegen Menschen verübt hätten, die in Scharen zur deutschen Grenze flüchteten. Mit diesen Lügen wurde der Einmarsch in Österreich begründet. (The Times, März 12, 1938, S. 12.).
Vgl. Gold S. 77; Weinzierl S. 197f.
Vgl. Gedye S. 295. Die Feindseligkeit gegen Katholiken hatte mit dem Versuch der Nazis zu tun, das Alte Testament abzuschaffen und das Christentum wie auch die Kirchen von jedem jüdischen Anklang zu »befreien«. Abgelehnt wurde auch die Anerkennung von nicht»arischen«, konvertierten Christen durch die Kirchen und die Verurteilung des Vatikans von Rassismus (Cesarani S. 114–116, 136).
Aus Als wär’s ein Stück von mir, Kapitel 2.
Vgl. Gedye S. 295.
Vgl. Dutch S. 231f.; Neues Wiener Tagblatt, 12.3.1938, S. 3; Banater Deutsche Zeitung, 13.3.1938, S. 5; The Times, 14.3.1938, S. 14.
Vgl. Neues Wiener Tagblatt, 12.3.1938, S. 3.
Vgl. Gedye S. 282.
Vgl. Arbeitersturm, 13.3.1938, S. 5; The Times, 17.4.1938, S. 14.
Vermutlich handelte es sich um die Wache an der Leopoldsgasse, die zur Schutzpolizei Gruppenkommando-Ost gehörte.
Dieser Bericht beruht auf den Angaben von Fritz Kleinmann, Kurt Kleinmann und Ediths Sohn Peter Patten. Ergänzende Details aus verschiedenen zeitgenössischen Quellen.
Bericht von Moritz Fleischmann, Bd. 1, Session 17, TAE, Berkley, Vienna, S. 259; Lowenthal S. 430; vgl. auch The Times, 31.3.1938, S. 13; 7.4. 1938, S. 13.
Vgl. Gedye S. 354.
Vgl. Gedye S. 9.
Vgl. The Times, 11.4.1938, S. 12. Selbst der Stimmzettel war ein Werk der Propaganda – der Kreis für Ja (also für den »Anschluss«) war groß, der für Nein ganz klein.
Vgl. The Times, 12.4.1938, S. 14.
Vgl. The Times, 9.4.1938, S. 11.
Vgl. The Times, 23.3.1938, S. 13; 26.3.1938, S. 11; 30.4.1938, S. 11.
Vgl. Bentwich S. 470.
Vgl. ebd. und Rosenkranz S. 484.
Das Lager Dachau wurde 1933 in einer aufgelassenen Fabrik eingerichtet. Im Sommer 1938 gab es vier große Lager in Deutschland: Dachau, Buchenwald, Sachsenhausen und Flossenbürg, dazu einige kleinere. Wenig später wurden weitere Lager eröffnet, darunter auch im August 1938 Mauthausen in Österreich.
Reichsministerium des Inneren, 17.8.1938.
Aussage B.306, AWK
Aussage B.95, AWK.
Vgl. The Times, 27.10.1938, S. 13. Der Chicago Tribune (27.10.1938, S. 15) ergänzt das Detail mit den Kameras und berichtet von vier Nazis, die angeblich niedergeschlagen und getreten wurden.
Neues Wiener Tagblatt, 26.10.1938, S. 1.
Völkischer Beobachter, 26.10.1938, S. 1.
Neues Wiener Tagblatt, 8.11.1938, S. 1.
Telegramm von Reinhard Heydrich an alle Polizeiwachen, 10.11.1938.
Britischer Generalkonsul in Wien, Brief vom 11. November 1938, in Foreign Office, Papers, S. 16.
Das Polizeiamt Leopoldstadt, Hauptquartier der uniformierten Polizei, lag in der Ausstellungsstraße 171.
Der Bericht beruht auf Angaben von Fritz Kleinmann, ergänzt durch die Zeugenaussagen B.24 (anonym), B.62 (Alfred Schechter), B.143 (Carl Löwenstein, AWK, sowie durch Aussagen von Siegfried Merecki (MS 166 (156)) und Margarete Neff (MS 93 (205)); vgl. Gerhardt & Karlauf sowie Wallner.
Brief des britischen Generalkonsuls in Wien vom 11.11.1938, Foreign Office, Papers, S. 16.
Die exakte Zahl dokumentierter Verhaftungen ist 6547 (Taylor, S. 48).
B.62 (Alfred Schechter), AWK. Mauthausen war zu dieser Zeit ein Straflager. Juden wurden dort erst nach Beginn des Zweiten Weltkriegs inhaftiert, aber das war zu dieser Zeit nicht bekannt (vgl. z. B. The Scotsman, 14.11.1938; Wünschmann S. 183).
B.143 (Carl Löwenstein), AWK.
New York Times, 15.11.1938, S. 1.
Zitiert nach der Schweizer Nationalzeitung, 16.11.1938.
The Spectator, 18.11.1938, S. 836.
Vgl. Westdeutscher Beobachter (Köln), 11.11.1938
Ebd.
Zitiert nach einem Brief des britischen Generalkonsuls in Wien, 11.11. 1938, vgl. Foreign Office, Papers, S. 15.
Vgl. Cesarani S. 199
The Spectator, 18.11.1938, S. 836.
Vgl. Cesarani, Eichmann, S. 60ff.
Heydrich, zitiert nach Cesarani, Final Solution, S. 207.
Vgl. Rabinovici und Cesarani, Final Solution, S. 147ff.
The Spectator, 29.7.1938, S. 189.
Ebd., 19.8.1938, S. 294.
Rede vor dem Reichstag 30.1.1939.
Vgl. Daily Telegraph, 22.11.1939; ebenso House of Commons Hansard, 21.11.1938, vol. 341, cc. 1428-83.
Ebd.
Aussage B.226, AWK.
Vgl. The Times, 3.–12.12.1938.
Fritz Kleinmann, 1997 Interview.
Manchester Guardian, 15.12., S. 11; 18.3., S. 18.
Brief von Leeds JRC ans Overseas Settlement Dept. JRC, London, 7.6. 1940, LJL.
The Times, 3.–12.12.1938.
London, Whitehall, S. 79.
The Times, 8.11.1938, S. 4.
Man konnte nur eine begrenzte Zahl von Antragstellern befragen. Frauen mit der Zusage einer Anstellung im Haushalt hatten bessere Chancen als Männer, sodass mehr als die Hälfte der Juden, die in den Jahren 1938/39 nach England kamen, Frauen waren (vgl. Cesarani, Final Solution, S. 158). Das Innenministerium beschleunigte den Prozess, indem es die Prüfung der Anträge an jüdische Flüchtlingsagenturen übergab, sodass nun 400 Anträge pro Woche bearbeitet werden konnten. (ebd. S. 214).
Brief des britischen Generalkonsuls, 11.11.1938, zitiert nach Foreign Office, Papers, S. 15.
Heute befindet sich dort, in der Wallnerstr. 8, die Wiener Börse.
M. Mitzmann: »A Visit to Germany, Austria and Poland in 1939«, doc. 0.2/151, YVP.
Vgl. Stein S. 115f.; Gärtner & Kleinmann S. 80f.
Fritz erinnerte sich im Gespräch 1997, dass der dritte Mann Schwarz hieß. Es gibt allerdings keinen Nachweis über eine Person dieses Namens unter der Adresse Im Werd 11. An den Namen des vierten Mannes, des Blockwarts, konnte sich Fritz nicht erinnern.
Dieser Dialog beruht auf Angaben von Fritz und Kurt Kleinmann, die sich sehr lebhaft an die Szene erinnerten.
Aufzeichnungen aus Buchenwald, Karte 1.1.5.3/6283389, ITS.
Gärtner & Kleinmann S. 15.
Neben Gustav Kleinmanns Tagebuch und Fritz’ Erinnerungen stammen einige Details dieses Berichts aus anderen Quellen, z. B. Weber S. 1ff., S. 32–36; Stein S. 115f.; Zeugenaussagen B.82, B.192, B.203, AWK.
Fritz Kleinmann (Gärtner & Kleinmann S. 12) spricht von 1048 Wiener Juden auf diesem Transport, andere Quellen (Stein S. 116) sprechen von 1035.
Vgl. Stein S. 27f.
Vgl. Aussage B.203, AWK.
Gärtner & Kleinmann S. 15 Anm.
Stein S. 35.
Lagerregister-Karten 1.1.5.3/6283389 und 1.1.5.3/6283376, ITS. Es wurde nicht tätowiert, diese Praxis gab es nur in Auschwitz ab 1941.
Werber S. 36.
Aussage B.192, AWK.
Das Lagerabzeichen bestand aus einem nach unten zeigenden Dreieck, dessen Farbe die Kategorie des Häftlings bezeichnete: Rot für politische Häftlinge, Grün für Kriminelle, Rosa für Homosexuelle und so weiter. Jüdische Häftlinge bekamen außerdem ein gelbes Dreieck, sodass aus beiden ein Davidstern entstand. Wenn jüdische Häftlinge in keine Kategorie passten, bekamen sie zwei gelbe Dreiecke.
Vgl. Carlebach in Hackett S. 162f.
Nicht zu verwechseln mit dem »kleinen Lager«, das 1943 nördlich der Baracken errichtet wurde (vgl. Stein S. 149ff.). Das ursprüngliche kleine Lager der Jahre 1939/40 wird bei Hackett, S. 271–276, ausführlich beschrieben.
Vgl. Hackett 113f. Nach der Pogromnacht kamen 10098 neue Häftlinge. In den Jahren 1938/39 gab es mehr als 9000 Abgänge durch Entlassungen, Weitertransport oder Tod. 2000 Häftlinge starben in dieser Zeit, die Toten auf dem Weg vom Bahnhof in Weimar nicht mitgerechnet. Zwischen 1938 und 1939 sank die Zahl der Häftlinge drastisch, explodierte dann aber im Herbst 1939 wieder. Allein im September und Oktober kamen 8707 neue Häftlinge an.
Gärtner & Kleinmann S. 16.
Fritz schreibt später: »Ich weiß, dass sich mein Vater mit dem Tagebuch in Todesgefahr begab. Auch hatte keiner der alten KZ-Häftlinge meinem Vater diesen Mut zugetraut – er hatte nicht nur sich, sondern uns alle gefährdet. Und trotzdem bleiben auch heute noch Fragen offen: Wo versteckte mein Vater das Tagebuch? Wie brachte er es durch die Kontrollen, wie von Buchenwald nach Auschwitz und dann nach Bergen-Belsen? (Ebd. S. 12f.) Gustav hat später erzählt, dass er als Barackenältester das Notizbuch in einem der Betten versteckte. Bei der Arbeit draußen hatte er es immer bei sich. (Gespräch mit Fritz Kleinmann 1997).
Der folgende Bericht beruht auf Gustav Kleinmanns Tagebuch und Fritz Kleinmanns Erinnerungen, ergänzt durch Quellen wie Hackett, Stein und die Aussage B.192, AWK.
Himmler sagte einmal, Aufgabe der Kapos sei es, dafür zu sorgen, dass die Arbeit erledigt wurde. Wenn man mit einem Kapo nicht mehr zufrieden sei, würde er degradiert. Und er wisse genau, dass sie ihn schon in der ersten Nacht totschlagen würden. (Vgl. Rees S. 79).
Die Berechnung des Gewichts basiert auf der Größe der Wagen und dem Grundgewicht von gebrochenem Kalkstein (1554 kg pro m3). Verschiedene Quellen geben die Zahl der Männer, die die Wagen schieben und ziehen mussten, zwischen 16 und 26 an.
Gustav schreibt von der »Todes-Holzbaracke«. Juden wurden seit September 1939 nicht mehr in den Krankenbau der anderen Häftlinge aufgenommen (Block 2 im Südwesten des Lagers mit Blick auf den Appellplatz). Vgl. Carlebach bei Hackett S. 162.
Stein S. 96.
Gärtner & Kleinmann S. 16.
Stefan Heymann in Hackett S. 253.
Jones S. 103ff.
Wachsmann S. 220.
Hackett S. 51; Stein S. 119.
Hackett S. 231, 252f.; Wachsmann S. 220.
Vgl. Gärtner & Kleinmann S. 16 Anm.
Vgl. Stein S. 52, 108f.; Aussage B.192, AWK.
Heller tat später auch in Auschwitz Dienst als Arzt. Er überlebte den Holocaust und emigrierte nach dem Krieg in die USA. »Er war ein sehr anständiger Mann. Wenn er helfen konnte, dann tat er es«, erinnerte sich einer der Mithäftlinge in seinem Nachruf. (Chicago Tribune, 29.9.2001).
Vgl. Hackett S. 60–64.
Vgl. die Aussage des Häftlings Walter Poller, zitiert in Pukrop S. 79.
In seinem Bericht über den Vorfall deutet Fritz an, er habe die schwache Stimme gespielt. (Gärtner & Kleinmann S. 48).
Gustavs Tagebuch ist hier nicht eindeutig. Er spricht davon, dass er als »Reiniger im Klosett« eingesetzt wurde. Damit kann die Latrine im kleinen Lager gemeint sein, aber auch die Toiletten in den Baracken des Hauptlagers, die wegen Wassermangels nicht funktionierten (vgl. Stein S. 86). Auch die vier Öfen, die er zu heizen hatte, lassen sich nicht leicht orten. Es kann sich um die Küchenöfen oder um die Öfen der Duschen handeln. Krematoriumsöfen waren es jedenfalls nicht, denn die gab es in Buchenwald erst ab dem Sommer 1942.
Gärtner & Kleinmann S. 17.
Angaben zur Anstellung ohne Datum, LJL; Volkszählung in England und Wales 1911; Details aus der Passagierliste der SS Carinthia vom 2.10.1936, PNY; General Register Office 1939 Register, National Archives, Kew, London. Morris und Rebecca Brostoff wurden um 1878 in Białystok im heutigen Polen geboren und emigrierten 1911 nach England. Im Jahr 1939 lebten sie in der Street Lane 373.
Record card 46/01063-4, HOI. Für Richard Paltenhoffer lässt sich keine Record Card aus dieser Zeit finden, aber auch er gehörte vermutlich zur Kategorie C.
Vgl. Wachsmann S. 147–151; Cesarani, Final Solution S. 164f.; Wünschmann S. 186.
In Dachau kam er am 24.6.1938 an und wurde unter der Nummer 16865 registriert (PGD). Am 23.9.1938 wurde er nach Buchenwald überstellt, wo er die Häftlingsnummer 9520 bekam und zuerst in Block 16, später in Block 14 untergebracht war. (PGB).
Wachsmann S. 181–184.
Wachsmann S. 186.
A.R. Samuel, Brief an David Makovski vom 25.5.1939, LJW; Heiratsurkunde, GRO; Motague Burton, Brief an D. Makovski vom 26.2.1940, LJL; vgl. Burkitt S. 108. Die Fabrik gehörte der Rakusen Ltd, die bis heute existiert. Richard wohnte zunächst Brunswick Terrace 9. Erst 1948 wurde in Großbritannien die allgemeine Gesundheitsfürsorge eingeführt.
Biographical history, LJW; Grenville, »Anglo-Jewry«. Die JRC in Leeds wurde von David Makovski geleitet, der in der Stadt eine Schneiderei betrieb. Er war für sein manchmal aufbrausendes Temperament bekannt und glaubte, jeder Mensch sollte seinen Platz in der Gesellschaft kennen – und dort bleiben.
B. Neuwirth, Brief an Richard Paltenhoffer, 16.2.1940; Control Committee, Brief ans Standesamt, 20.2.1940, LJL.
Gustav Kleinmann hat all das in seinem Gedicht vom Steinbruch verarbeitet, siehe unten.
Vgl. Hackett S. 114; insgesamt starben 1939 1235 Häftlinge in Buchenwald, die Mehrheit im letzten Quartal.
Der Bericht über die Ereignisse dieser Zeit tilgt die Differenzen zwischen den Erzählungen in Gustavs Tagebuch und Fritz’ Erinnerungen.
Die Eiche wurde bei einem Bombenangriff der Alliierten 1944 beschädigt und später gefällt. Der Baumstumpf existiert aber noch.
Fritz Kleinmann im Interview 1997. Erst später wurden Juden nur wegen ihrer Herkunft in die Lager geschickt. Das Naziregime versuchte zunächst, die Juden zur Emigration zu zwingen, auch diejenigen, die in den Lagern einsaßen. Wer die nötigen Papiere für die Emigration hatte, wurde entlassen.
Gärtner & Kleinmann S. 39–45.
Sowohl Gustav als auch Fritz nennen ihn »Hans«, aber nach Stein (S. 299) hieß er Johann. Für weitere Augenzeugenberichte über Herzogs Charakter und Verhalten vgl. Hackett S. 159, 174f., 234. Es gab Gerüchte, dass Herzog von einem früheren Häftling ermordet wurde, aber er hat seine kriminelle Karriere offenbar noch lange fortgesetzt.
Kurzweil S. 153.
Vgl. Arad S. 143f.
Vgl. Rabinovici S. 87ff.
Passagierliste SS Veendam, 24.1.1940, PNY; United States census, 1940, NARA; Alfred Bienenwald, US Passamt, 1919, NARA. Tinis Verwandte waren Bettina Prifer und ihr Bruder Alfred Bienenwald. Ihre Mutter Netti, die in Ungarn geboren war, scheint eine Schwester von Tinis Mutter Eva gewesen zu sein (Geburtsurkunde Bettina Bienenwald, 20.10. 1899, Geburtsbuch und Geburtsanzeigen, IKA).
United States census 1940, NARA.
Memo vom 26.6.1940, vgl. Wyman Bd. 4, S. 1.
Fritz und Gustav kamen nie dahinter, woher Tini das Geld hatte, da sie ja nicht arbeiten durfte. Tatsächlich bekam sie gelegentlich Arbeit (Briefe an Kurt 1941, DKK). Ansonsten war sie im Wesentlichen von wohlhabenden Verwandten abhängig.
Gärtner & Kleinmann S. 69; Buchenwald Registerkarte 1.1.5.3/6283376, ITS. Geburtsurkunde von Jeanette Rothenstein, 13.7.1890, Geburtsbuch der IKG.
Fritz wurde am 5.4.1940 zur Gartenarbeit eingeteilt (Karte 1.1.5.3/ 6283377, ITS).
Vgl. Stein S. 44f., 307; Hackett S. 34. Hackmanns Vorname wird unterschiedlich angegeben als Hermann oder Heinrich. Später wurde er wegen Unterschlagung von der SS verurteilt.
Gärtner & Kleinmann S. 47. Fritz gibt seine Größe zu dieser Zeit mit 1,45 an. Auf dem Familienfoto von 1938, als er vierzehn Jahre alt war, ist er aber nur wenig kleiner als die erwachsene Schwester Edith, deren Größe im Pass mit 1,55 angegeben wird (DPP). Da er in der Zwischenzeit sicher noch etwas gewachsen war, müsste er Ende 1939 mehr als 1,52 groß gewesen sein.
Gustav Herzog wurde am 12.1.1908 in Wien geboren (Eintrag 68485, AMP).
Stefan Heymann wurde am 14.3.1896 in Mannheim geboren (Eintrag 68488, AMP).
Anton Makarenko: Der Weg ins Leben. 1933–35, neue Übersetzung.
Gärtner & Kleinmann S. 54.
Hackett S. 42, 336; Gärtner & Kleinmann S. 55.
Stein S. 78.
Stein S. 78f.
Stein S. 90.
Gärtner & Kleinmann S. 19.
Ebd. S. 57. Schmidts Charakter und Gewohnheiten sind von vielen Zeugen dokumentiert, vgl. Hackett.
Obwohl die Presse angeblich die Meinung des Volkes wiedergab, hatten die meisten Briten den Begriff »fünfte Kolonne« vor der Kampagne der Mail noch nie gehört (Gillman S. 78f.). Die Bezeichnung stammte aus dem spanischen Bürgerkrieg (1936–39): Ein General hatte der Presse gegenüber gesagt, er habe vier Kolonnen mit Soldaten plus eine fünfte Kolonne in den Reihen der Feinde.
Vgl. Kershaw. Die meisten jüdischen Flüchtlinge wurden in Kategorie C eingestuft und von der Internierung ausgenommen, doch 6700 wurden in Kategorie B eingestuft (einige Einschränkungen), während 569 als echte Bedrohung verdächtigt und interniert wurden. Tatsächlich gab es Spione und Saboteure in Großbritannien, und einige Dutzend wurden auch erwischt und verurteilt, aber die meisten von ihnen waren Briten, keine Immigranten.
Gillman S. 153; Kershaw.
Rede vor dem Unterhaus am 4.6.1940; Hansard Bd. 364, c. 794.
Vgl. Gillman S. 167ff., 173ff.; Kershaw.
Wasserstein S. 108.
Wasserstein S. 83.
Die Adresse war Reginald Terrace 15 (mehrere Briefe, LJL). Zur Zeit ihrer Heirat wohnte Richard in der Nr. 4 (Heiratsurkunde, GRO). Das Haus in der Reginald Terrace wurde in den Achtzigerjahren abgerissen.
Leeds JRC, Brief an Innenministerium vom 18.3.1940, LJL. Mrs. Green wohnte St Martin’s Garden 57.
Briefe vom JRC, 7. und 13.6. 1940, LJL.
Vgl. Gillman S. 113, 133; Edith hatte eine Bescheinigung ihres Arztes Dr. Rummelsberg vom 24.4.1940 (LJL) bei sich, die sie wohl im Zusammenhang mit ihrer Arbeit oder dem Ausreiseantrag erhalten hatte.
London, Whitehall S. 171.
Wo Richard Paltenhoffer interniert wurde, ist nicht bekannt. Seine Akte gehört offenbar zu den vielen, die später routinemäßig im Innenministerium vernichtet wurden.
Brief an Edith Paltenhoffer vom 30.8.1940, LJL.
Brief an Edith Paltenhoffer vom 4.9.1940, LJL.
Brief an Edith Paltenhoffer vom 16.9.1940, LJL.
Victor Cazalet, House of Commons, 22.8.1940; Hansard Bd. 364, c. 1534.
Rhys Davies, House of Commons, 22.8.1940; Hansard Bd. 364, c. 1529.
Brief ans JRC Leeds vom 23.9.1940, LJL. Richards Entlassung war am 16.9. genehmigt worden (Eintrag 270/00271, HOI.
Gärtner & Kleinmann S. 19.
Ebd. S. 61.
Vgl. Silverman S. 15.
Vgl. Manfred Langer in Hackett S. 169f.
Vgl. Silverman S. 15. Leopoldi überlebte den Holocaust, aber Löhner-Beda wurde 1942 in Auschwitz ermordet.
Hackett S. 42.
Das geschah wohl am 20.8.1940, nachdem Fritz vier Monate im Garten gearbeitet hatte (Karte 1.1.5.3/6293377, ITS).
Gärtner & Kleinmann S. 71.
Ebd. S. 72.
Gärtner & Kleinmann S. 19
Die sogenannten Prominenten nahmen eine mittlere Stellung ein. Die höchsten politischen Häftlinge – frühere Premierminister, Präsidenten und Monarchen eroberter Länder – wurden von den Nazis isoliert gehalten, oft in speziellen Geheimverstecken innerhalb der Lager. In Buchenwald gab es ein solches Gebäude im Nadelwäldchen vor der SS-Kaserne.
Gedenkstätte Buchenwald, www.buchenwald.de/en/1218/ (eingesehen am 14.5.2017); Ulrich Weinzierl, Die Welt, 1.4.2005. Fritz Grünbaum wurde im Oktober 1940 nach Dachau verlegt und starb dort am 14.1. 1941.
Vgl. Plänker S. 158. Ernst Federn überlebte in Buchenwald bis zur Befreiung 1945. Er arbeitete nach dem Krieg wieder als Psychoanalytiker und starb 2007.
Gärtner & Kleinmann S. 59.
Vgl. Wachsmann S. 224f.
Vgl. Wachsmann S. 225. Nach den Vorschriften der jüdischen Religion ist eine Feuerbestattung nicht zulässig. Totenasche darf nicht auf jüdischen Friedhöfen beigesetzt werden. Eine Ausnahme wird allerdings bei den sterblichen Überresten von Menschen gemacht, die gegen ihren Willen verbrannt wurden. Deshalb durfte die Asche ehemaliger KZ-Häftlinge, die an ihre Familien geschickt wurde, von Anfang an auf jüdischen Friedhöfen beigesetzt werden.
Brief von Tini Kleinmann ans German Jewish Aid Committee, New York, März 1941, DKK.
Margaret E. Jones, Brief ans AFSC vom November 1940, zitiert bei Wyman, Bd. 4, S. 3.
Die Konsuln, die ja kaum einmal direkt mit den Antragstellern zu tun hatten, blieben ungerührt und unterstützten sogar antisemitisch motivierte Beschränkungen der Einwanderung, obwohl sie in der Öffentlichkeit gegen den Antisemitismus der Nazis wetterten. (Zucker, S. 172ff.) Das Wiener Konsulat agierte etwas wohlwollender als die meisten anderen und war bereit, die Regeln etwas großzügiger auszulegen (ebd. S. 167).
Brief vom März 1941, DKK.
Die Erzählung beruht hier auf Interviews mit Kurt Kleinmann, seinen schriftlichen Berichten und Briefen von Tini Kleinmann aus dem Juli 1941, DKK. Hinzu kommen Aufzeichnungen von Fritz Kleinmann, DRG, und Daten aus der Passagier- und Mannschaftsliste der SS Siboney vom 27.3.1941, PNY.
Es gibt einen Bericht einer ähnlichen Abreise aus Wien bei Maier S. 112ff. Wenn Kurts Zug am Abend abfuhr, durften Tini und Herta ihn nicht einmal zum Bahnhof begleiten, da für sie eine Ausgangssperre galt. In diesem Fall hat ihn wohl ein nichtjüdischer Freund oder Verwandter zum Zug gebracht.
Passagier- und Mannschaftsliste der SS Siboney, 27.3.1941.
Der Autor dieses Buches, Kurt Kleinfeld selbst und die Organisation One Thousand Children haben versucht, Karl Kohn und Irmgard Salomon ausfindig zu machen, aber bisher gibt es keinerlei Informationen über ihr weiteres Leben.
Beschreibung nach den Aufzeichnungen des Selective Service System, Record Group Nr. 17, NARA.
In keinem Bericht über diesen Mord (vgl. Gustav Kleinmanns Tagebuch, Gärtner & Kleinmann S. 19f.; Carlebach und Mindus bei Hackett S. 164, 171f,; Fein & Flanner S. 74) wird ein Grund für Abrahams Tat genannt.
Gärtner & Kleinmann S. 19.
Cesarani S. 317; Stein S. 81ff; Fritz Kleinmann in Gärtner & Kleinmann S. 77ff.
Herbert Mindus (Hackett S. 171f.) behauptet, Hamber sei Bauarbeiter gewesen und der Vorfall habe sich bei den SS-Garagen ereignet. Doch sein Bericht wurde vier Jahre später geschrieben, während Gustav Kleinmanns Tagebuch ein unmittelbares Zeitzeugnis und deshalb vermutlich akkurater ist, wenn auch weniger detailliert. Gustav schreibt, Hamber habe der Transportkolonne angehört (vgl. auch Fein & Flanner S. 74) und der Vorfall habe sich bei der Baugrube des Wirtschaftsgebäudes ereignet. Einige Berichte (darunter Stein S. 288) datieren den Mord auf Ende 1940; tatsächlich fand er im Frühjahr 1941 statt.
Gärtner & Kleinmann S. 20.
Sein Name im Register lautet Edmund (vgl. Stein S. 298), aber offenbar nannten ihn alle Eduard (so auch Fritz Kleinmann, Gärtner & Kleinmann S. 81; Mindus bei Hackett S. 171).
Vgl. Carlebach bei Hackett S. 164.
Ebd.
Stein S. 298.
Gärtner & Kleinmann S. 20.
Ebd. Gustav spricht etwas rätselhaft von einer Aktion, als hätte es eine konzertierte Widerstandskampagne in der Transportkolonne gegeben, initiiert von Eduard Hamber. Ob es etwas Derartiges gab, geht aus seinen Aufzeichnungen aber nicht hervor. Er hielt sich vermutlich zurück, weil die Folgen für ihn noch dramatischer gewesen wären, wenn man in seinem Tagebuch Angaben über Aktivitäten gegen die SS gefunden hätte.
Brief an Kurt vom 15.7.1941, DKK.
Verordnung vom 14.5.1941, zitiert bei Gold S. 106f.
Cesarani S. 443.
Rabinovici S. 136.
Cesarani S. 418.
Brief an Kurt vom 5.8.1941, DKK.
Brief an Kurt vom 15.7.1941, DKK.
Briefe an Kurt im Juli und August 1941, DKK.
Gärtner & Kleinmann S. 20.
Karteikarten 1.1.5.3/6283389, 1.1.5.3, ITS. Für das Jahr 1941 sind vier Pakete vermerkt, je eins für Gustav und Fritz am 3. Mai, eins für Fritz am 22. Oktober und eins für Gustav am 16. November. Alle enthielten Kleidung.
Gärtner & Kleinmann S. 20.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
William L. Shirer, zitiert bei Cesarani S. 285.
Vgl. Stein S. 124ff.; Wachsmann S. 248–258; Cesarani S. 284ff.
So der SS-Arzt Waldemar Hoven, vgl. Stein S. 124.
Gärtner & Kleinmann S. 22; Gustav datiert den Vorfall auf August 1941. Normalerweise sind seine Daten sehr verlässlich, aber in diesem Fall scheint er, möglicherweise am Jahresende, die Ereignisse des Frühlings und Sommers 1941 rückblickend aufgeschrieben zu haben. Seine Chronologie und seine Zahlen sind wohl auch deshalb nicht ganz korrekt.
Ebd.
Vgl. Stein S. 59.
Vgl. Otto Kipp in Hackett S. 212.
Vgl. Krankenpfleger Ferdinand Römhild, zitiert bei Stein S. 126.
Tatsächlich waren viele führende Bolschewiki bei der Revolution 1917 Juden gewesen, und es traf auch zu, dass die Sowjetherrschaft die Juden von der antisemitischen Unterdrückung durch die Zaren befreit hatte. Aber die angebliche Verbindung zwischen Judentum und Kommunismus war ein Fantasieprodukt der Naziideologen, schlicht und einfach eine moderne Version der alten Märchen von Blutopfern und so weiter.
Vgl. Wachsmann S. 260.
Gustav Kleinmann schreibt in seinem Tagebuch, es habe sich um den 15. Juni gehandelt. Das kann nicht sein, weil der Einmarsch in die Sowjetunion erst am 22. Juni begann. Auch hier stimmen seine Daten nicht, vermutlich, weil er die Ereignisse erst rückblickend aufgeschrieben hat. Alle anderen Details werden jedoch von zahlreichen anderen Quellen bestätigt.
Gärtner & Kleinmann S. 20.
Vgl. Stein S. 121–124; Hackett S. 236ff.; Wachsmann S. 258ff. Kommando 99 bezog sich auf die Telefonnummer des Stalls.
Vgl. Stein S. 85; Wachsmann S. 277ff.
Vgl. Stein S. 121ff.
Gustav (S. 20) spricht von »Justifizierungen«, ein Euphemismus für Justizmorde.
Gärtner & Kleinmann S. 21.
Vgl. Wachsmann S. 270f. Ein ähnlicher Effekt ließ sich unter den Todesschwadronen der Einsatzgruppen an der Ostfront beobachten. Die Erschießung einer großen Zahl von Opfern aus nächster Nähe über einen längeren Zeitraum traumatisierte selbst hartgesottene SS-Leute (Cesarani S. 290). Unter anderem deshalb ging man dazu über, in den KZs Gaskammern zu benutzen und Gruppen von Häftlingen – die sogenannten Sonderkommandos – für die Arbeit dort einzusetzen.
Stein S. 58f.; Zeugenaussagen in Hackett S. 71, 210, 230; Wachsmann S. 435.
Stein S. 58.
Vgl. Stein S. 200–203; Wachsmann S. 435. Das Typhus-Serum war eine Entwicklung der SS, der Chemiefirma IG Farben und der Wehrmacht. Ziel war es, einen Impfstoff für die deutschen Soldaten zu entwickeln, die in Osteuropa eingesetzt wurden, wo Typhus sehr verbreitet war.
Gärtner & Kleinmann 79f.
Völkischer Beobachter, zitiert bei Cesarani S. 421.
Rees S. 231; Cesarani S. 421ff.; Anmerkungen zu Nr. 2005.506.3, United States Holocaust Memorial Museum, collections.ushmm.org/search/catalog/irn523540 (eingesehen 30.5.2017).
Rabinovici S. 110f.
Brief an Sam Barnet vom 19.7.1941, DKK.
Gärtner & Kleinmann S. 83.
Rees S. 231; Cesarani S. 422ff.
Befehl von Heinrich Müller, RSHA, 23.10.1941, vgl. Arad u.a. S. 153f.
Gärtner & Kleinmann S. 22.
Ebd.
Ebd.
Dror S. 22. Arnold Frankfurter starb in Buchenwald entweder am 14. Februar (so Czeike Bd. 2, S. 357) oder am 10. bzw. 19. März (so Heimann-Jelinek u.a. S. 152). Er hatte Gustav Kleinmann und Tini Rottenstein am 8. Mai 1917 in Wien getraut (vgl. Hecht S. 209f.).
Gärtner & Kleinmann S. 23.
Ebd. S. 82.
Cesarani S. 445–449.
Stein S. 128.
Hermann Einziger in Hackett S. 189.
Gustav erwähnt Greuel ausdrücklich. Verwirrend ist allerdings, dass er behauptet, der Vorfall sei passiert, als sie Splitt vom Brecher transportierten (S. 23). Möglicherweise waren seine Männer mit beidem abwechselnd beschäftigt. Doch die Tatsache, dass einige von Gustavs Männern nichts trugen, deutet eher auf einen Holztransport hin – der Splitt hätte sich im Wagen befunden.
Robert Siewert und Josef Schappe in Hacket S. 153, 160.
Gärtner & Kleinmann S. 24.
Ebd. S. 50; Fritz schreibt in seinen Erinnerungen, Moses sei 1941 nach Natzweiler gekommen. Aber zu dieser Zeit hatte Natzweiler nur eine ganz kleine Häftlingsbesatzung (die aus Sachenhausen gekommen war). Größere Transporte kamen erst im Frühjahr 1942 dorthin (vgl. Jean-Marc Dreyfus in Megargee Bd. 1B, S. 1007).
Gärtner & Kleinmann S. 82.
Das frühere sowjetische Territorium war unter deutscher Besatzung in die Reichskommissariate Ostland und Ukraine aufgeteilt worden. Außerdem gab es noch die größere Kriegszone hinter der deutschen Frontlinie.
Zu den Anweisungen vgl. Cesarani S. 428; Browning S. 381; Arad S. 159ff. Das Merkblatt wird bei Gold S. 108f. vollständig zitiert. Zur Geschichte eines der Deportierten siehe den Bericht des Wiener Überlebenden Wolf Seiler (deportiert am 6.5.1942), Dok. 854, DOW.
Die Transporte ins Reichskommissariat Ostland begannen im November 1941. In diesem Monat waren es sieben aus verschiedenen deutschen Städten, darunter einer aus Wien (vgl. Gottwaldt in Barton S. 54). Das Programm wurde aufgrund logistischer Bedürfnisse der Wehrmacht ausgesetzt und im Mai 1942 wieder aufgenommen. Bis Oktober 1942 gingen weitere neun Transporte aus Wien ab (ebd.; siehe auch Gottwaldt & Schulle S. 192–196).
Vgl. Gärtner & Kleinmann S. 69; Karteikarte 1.1.5.3/6283376, ITS.
Berthas Mann war im Ersten Weltkrieg gefallen, sie hatte nicht wieder geheiratet (Bertha Rothenstein, Geburtsurkunde vom 29.4.1887; Geburtsbuch IKA; Lehmanns Adressbuch für Wien 1938, WLO; Liste von Gefallenen, Illustrierte Kronenzeitung vom 4.6.1915, S. 6; K.u.K. Kriegsministerium, Verlustliste 209, S. 54).
Wie lange sie tatsächlich in dem Sammellager warten mussten, ist nicht bekannt. Einige Deportierte warteten eine Woche oder länger, aber da Tinis und Hertas Deportationsnummern relativ hoch waren, wurden sie vermutlich spät benachrichtigt und blieben nicht lange dort.
Das Beladen des Zuges konnte bis zu fünf Stunden dauern (vgl. Polizeibericht über den Transport Da 230, Oktober 1942, DOW).
Vgl. Liste der Gestapo für Transport 26 (Da 206) vom 9.6.1942, 1.2.1.1/11203406, ITS; einige wenige Daten sind auch in der Datenbank der Österreichischen Holocaustopfer zu bekommen, DOW und YVS.
Tini Rottenstein wurde am 2. Januar 1893 im Haus Kleine Stadtgutgasse 6 geboren, unweit des Pratersterns (Geburtsbuch 1893, IKA).
Der Aspangbahnhof wurde 1976 abgerissen. Ein kleiner Platz – Platz der Opfer der Deportation – befindet sich heute an seiner Stelle. Dort gibt es auch ein Denkmal der Tausenden Deportierten, die Wien von diesem Bahnhof aus verließen.
Zur Route vgl. Gottwald in Barton S. 48–51. Die Fahrzeiten sind Schätzungen aufgrund der Berichte der Wiener Polizei zu Transport DA 230, Oktober 1942, DOW.
Bei Kriegsbeginn wurden die SS-Totenkopfverbände unter den Befehl der Waffen-SS gestellt. Die bisherigen Wachmannschaften wurden an die Ostfront geschickt und in den Lagern durch neue Freiwillige und Wehrpflichtige ersetzt. Alle SS-Leute trugen den Totenkopf an der Mütze. An den Kragenspiegeln trugen ihn nur die Totenkopfverbände.
Sipo lautete der informelle Name der vereinigten Einheiten von SS-Sicherheitspolizei und Sicherheitsdienst. Die eigentliche Sipo, eine Kombination aus Gestapo und Kriminalpolizei, war zu dieser Zeit abgeschafft und ins Reichssicherheitshauptamt integriert, aber der Begriff wurde immer noch für Verbände im Osten benutzt.
Aussage des Überlebenden Wolfgang Seiler (deportiert am 6.5.1942), Dokument 854, DOW; Aussage von Isaak Grünberg (deportiert am 5.10.1942), zitiert in Barton S. 49.
Vgl. Gottwaldt in Barton S. 51.
Der Transport, der Wien am 9. Juni verlassen hatte, kam laut Bericht entweder am Samstag, dem 13. Juni, oder am Montag, dem 15. Juni, in Minsk an. Unterlagen der Reichsbahn deuten auf das erste Datum hin, ein Bericht des SS-Mannes Arlt (16.6.1942, Akte 136, M.38, YVP) auf das zweite. Holocaustleugner begründen mit dieser Diskrepanz ihre Zweifel an dem Massaker von Maly Trostinez. Tatsächlich beruht diese Diskrepanz auf den Arbeitsverhältnissen: Seit Mai 1942 mussten die Bahnarbeiter in Minsk am Wochenende nicht mehr arbeiten; Züge, die am Samstag ankamen, wurden auf dem Bahnhof Kojdanów geparkt bis Montagmorgen. (Vgl. Gottwald in Barton S. 51).
Brief an Kurt vom 5.8.1941, DKK.
Unter den hier benutzten Quellen sind auch Sekundärberichte (Steinbacher in Barton S. 31–38; Sagel-Grande u.a. S. 192–196; Gerlach S. 747–760; Rentrop in Barton S. 57–71; Aarons S. 71–76). Hinzu kommen offizielle Berichte (SS-Mann Arlt, 16.6.1942, Akte 136 M.38, YVP) und persönliche Berichte von Überlebenden (Wolfgang Seiler, Dok. 854, DOW; Issak Grünberg, a.a.O.).
Rentrop in Barton S. 64.
Vgl. Cesarani S. 356ff.
Steinbacher in Barton, S. 31–38; Sagel-Grande u.a. S. 192–196; Gerlach S. 747–760; Rentrop in Barton S. 57–71. Das Lager Maly Trostinez wird in allgemeinen Geschichtswerken über den Holocaust nur selten erwähnt. Selbst die riesige Enzyklopädie des United States Holocaust Memorial Museum (Hg. Megaree) erwähnt es nur in einigen Bemerkungen über das Getto von Minsk (Bd. 2B, S. 1234, 1236). Der Name wird in der Literatur verschieden geschrieben. Im heutigen Weißrussisch heißt der Ort Mały Trościeniec. Im Deutschen wird er manchmal Klein Trostenez genannt.
Aussage von W. Sailer, Dok. 854, DOW.
Sagel-Grande u.a. S. 194.
Aarons S. 72ff.
Sagel-Grande u.a. S. 194.
Aarons S. 72ff.
Rentrop in Barton S. 65. Tatsächlich gab es in Weißrussland bis zu acht Gaswagen, aber nur drei oder vier wurden in Maly Trostinez eingesetzt (Gerlach S. 765f.).
Sagel-Grande u.a. S. 194f.
16.6.1942, Akte 136 M.38, YVP.
Tini spricht in ihrem letzten Brief an Kurt vom 15.7.1941 über diese Ruderausflüge (DKK).
Insgesamt wurden lt. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (www.doew.at), etwa 900 Juden von Wien nach Maly Trostinez deportiert. Nur 17 haben überlebt, soweit bekannt. Die Gesamtzahl derjenigen, die in Maly Trostinez getötet wurden, ist nicht sicher, aber man schätzt, dass dort mehr als 200000 deutsche, österreichische und weißrussische Juden sowie sowjetische Kriegsgefangene von 1941 bis 1943 ermordet wurden. 1943 wurde das Lager geschlossen (Gilbert, S. 886, Anm. 38).
Einen Bericht über diesen Vorfall gab nach dem Krieg der Häftling Hermann Einziger ab (Hackett S. 189). Er datiert ihn auf April und gibt an, die Arbeiter hätten die Stämme von Hand ins Lager getragen. Gustavs Tagebuch (das ab 1942 wieder chronologisch zuverlässig ist) datiert ihn auf den Sommer und berichtet, die Stämme seien auf einen Wagen geladen worden (Gärtner & Kleinmann S. 24). Einziger schreibt, Friedmann sei aus Mannheim gewesen, Gustav schreibt, aus Kassel. Weitere Details findet man bei beiden nicht.
Irgendwann war das Verbot, Juden in den Krankenbau zu bringen, aufgehoben worden. Das genaue Datum ist nicht bekannt.
Vgl. Stein S. 138f.; Ludwig Scheinbrunn in Hackett S. 215f.
Stein S. 36f.; Hackett S. 313.
Gärtner & Kleinmann, S. 24.
Befehl vom 5.10.1942, vgl. Stein S. 128.
Stein S. 128f.
Das war eine Woche nach der Zusammenstellung der Liste am 8. Oktober (vgl. Heymann bei Hackett S. 342).
Fritz erklärt diese Vorgehensweise in seinen Erinnerungen nicht. Die SS brauchte keine Bestätigung, vielleicht wollte sich Siewert absichern für den Fall, dass man ihn beschuldigte, Fritz unter Druck gesetzt zu haben.
Fritz spricht (Gärtner & Kleinmann S. 86) von je 80 Mann. Kommandant Pfister hatte allerdings einen Zug mit zehn Güterwagen und einem Personenwagen für das Wachpersonal bestellt (Stein S. 128f.). Fritz datiert die Abreise auf den 18. Oktober, die Ankunft in Auschwitz auf den 20. Oktober.
Gärtner & Kleinmann S. 24f.
Jeder Mann in Österreich-Ungarn wurde im Frühling des Jahres, in dem er 21 Jahre alt wurde, zum Wehrdienst eingezogen. Der Dienst dauerte drei Jahre, danach gehörte man noch zehn Jahre lang zur Reserve (Lucas S. 22). Gustav Kleinmann wurde am 2. Mai 1912 21. Die k.u.k. Armee setzte sich aus Truppen aus dem gesamten Kaiserreich zusammen.
Vgl. Lucas S. 25f.
Die 12. Infanteriedivision gehörte zu den Unterstützungstruppen der Ersten Armee und wurde der Vorhut des X. Corps zugeordnet.
Vgl. Schindler S. 171. Im Jahr 1914 gehörte der nördliche und westliche Teil des heutigen Polen zum Deutschen Reich, der Süden mit Galizien zu Österreich-Ungarn. Der mittlere Teil des heutigen Polen einschließlich Warschau war Teil des russischen Reiches. Österreich grenzte also im Norden und Osten an Russland an.
Schindler S. 172ff.
Schindler S. 200–239.
Watson S. 193ff.
Ebd. S. 200f.; Zalewski S. 205f.
Keegan S. 192.
Gemeinsames Zentralnachweisbureau, Nachrichten, Nr. 190, S. 24; Nr. 203, S. 25. Die genauen Umstände seiner Verwundung sind nicht bekannt, es handelte sich aber um eine Schussverletzung. Die beiden Berichte besagen, dass er in den linken Unterschenkel getroffen wurde (6. Januar) und dass auch sein linker Unterarm verletzt wurde (11. Januar). Gleichzeitige Verletzungen im linken Arm und Bein kamen vor, wenn die Soldaten ihr Gewehr im Knien abfeuerten. Eine derartige Verletzung zog man sich eher während eines Angriffs als im Schützengraben zu.
Van Pelt & Dwork, S. 59.
Ebd.
Der Bericht (Antrag auf Auszeichnung, 3. Feldkompanie, Infanterieregiment 56, 27.2.1915, BWM) besagt, dass der Angriff einzig und allein auf Gustavs und Aleksiaks Initiative zurückging. Ihr Vorgesetzter war also offenbar abwesend. Vermutlich war er gefallen.
Österreichisch-ungarischer Armeebericht vom 26.2.1915, Amtliche Kriegs-Depeschen, Bd. 2. Online einsehbar unter stahlgewitter.com/ 15_ 02_26.htm (eingesehen 1.10.2017).
Antrag auf Auszeichnung a.a.O.
K.u.k. Kriegsministerium, Verlustliste 244, S. 21. Die offizielle Liste gibt keine Details über Gustavs Verwundung an, sie erwähnt ihn lediglich. In der Familie hieß es, es habe sich um eine Verletzung der Lunge gehandelt.
So Rabbi Arnold Frankfurter in anderen Ansprachen dieser Zeit, auch anlässlich von Hochzeiten, vgl. Hecht S. 212f. Dort wird Gustavs und Tinis Hochzeit eigens erwähnt.
Watson S. 503–506.
Vor 1944, also vor dem Bau eines Bahngleises und einer Laderampe in Birkenau, stiegen die Häftlinge in der Nähe von Auschwitz I aus dem Zug, noch früher im Bahnhof der Stadt, von wo aus sie zu Fuß ins Lager getrieben wurden.
Czech S. 255.
Die Transportlisten sprechen von 405 Männern, aber nur 404 kamen in Auschwitz an (Czech S. 255). Offenbar war einer unterwegs gestorben.
Auschwitz I bekam später ein eigenes Aufnahmegebäude vor dem Eingang zum Lager (vgl. van Pelt & Dwork S. 222–225); Czech S. 601. Bis dahin gab es nur die üblichen Einrichtungen innerhalb des Lagers.
Die ersten Vergasungen in Deutschland mit Gaswagen und Gaskammern fanden 1939 im Rahmen des »Euthanasie-Programms« T4 statt (Cesarani S. 283ff.). Erste Experimente mit Zyklon B wurden im August 1941 in Auschwitz I durchgeführt. Die großen Gaskammern in Auschwitz-Birkenau wurden Anfang 1942 in Betrieb genommen (Wachsmann S. 267f.; F. Piper in Megargee Bd. 1A, S. 206, 210). Ende 1942 hatten sich Gerüchte über die Vergasungen im gesamten Lagersystem und unter der örtlichen Bevölkerung verbreitet.
Die Entlausung wurde durch Bedampfung mit Zyklon B durchgeführt. Dies war der ursprüngliche Zweck des Giftgases, das die SS dann auch in den Gaskammern einsetzte. Dazu wurde die Herstellerfirma, eine Unterabteilung der IG Farben, angewiesen, den normalerweise zugesetzten warnenden Duftstoff zu entfernen (Hayes S. 363).
Die ersten Empfänger tätowierter Nummern waren sowjetische Kriegsgefangene, ab Herbst 1941. Die SS hatte schon früh begonnen, ein Stempelverfahren zu erproben, aber das hatte nicht besonders gut funktioniert (Wachsmann S. 284).
Liste vom 19.10.1942, ABM.
Die Nummerierung (Auschwitz I, II und III) wurde erst im November 1943 eingeführt (Schmaltz in Megargee S. 216), wird hier aber zur Verdeutlichung benutzt.
F. Piper in Megargee S. 210. Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) wurde ab Oktober 1941 gebaut und Anfang 1942 in Betrieb genommen.
Gustav spricht von der »schwarzen Mauer« statt des üblichen Begriffs »Schwarze Wand«, meint aber dasselbe. Der Name bezieht sich auf die schwarz gestrichene Abschirmung, die die Ziegelmauer vor den Gewehrkugeln schützte.
Czech S. 259.
Gärtner & Kleinmann S. 26.
Höß zitiert bei Langbein S. 391f.
Vgl. Langbein S. 392. Etwa um diese Zeit geriet Gerhard Palitzsch zunehmend aus dem Gleichgewicht, vermutlich durch den Tod seiner Frau. Die beiden lebten in einem Haus in der Nähe des Lagers, und Palitzsch, der in Fälle von Korruption verwickelt war, brachte gestohlene Kleidung von Häftlingen aus Birkenau mit nach Hause. Im Oktober 1942 infizierte sich seine Frau mit Typhus, vermutlich durch Läuse, die in dieser Kleidung hausten, und starb daran. Palitzsch fing daraufhin an, stark zu trinken, und wurde immer unberechenbarer (Langbein S. 408ff.).
Czech S. 255–260.
Ebd. S. 261. Die Frauen aus Ravensbrück wurden als arbeitsfähig eingestuft und zur Arbeit getrennt von den Männern eingesetzt (ebd. S. 261f.).
Gärtner & Kleinmann S. 90; Fritz spricht von einer Woche in Auschwitz I. Im Auschwitz-Prozess sagten er und Gustav aus, sie seien acht Tage dort gewesen (Abt. 461, Nr. 37638/84/15904–06; Abt. 461, Nr. 37638/83/15661–3, FTD). Tatsächlich waren es elf Tage (Czech S. 255, 260f.).
Ob das stimmt, ist ungewiss. Für den Bau des neuen Nebenlagers Monowitz wurden unbedingt Arbeitskräfte gebraucht, und die Aufzeichnungen zeigen, dass man schon von Anfang an geplant hatte, die neuen Häftlinge dort einzusetzen (Czech S. 255). Doch die Aufzeichnungen sind nicht eindeutig, und Fritz und Gustav hatten ursprünglich den Eindruck, dass man sie zur Vernichtung vorgesehen hatte. Deshalb hatte man ja auch gerade sie in Buchenwald selektiert und die Bauarbeiter dort gelassen.
Zu dieser Zeit bezeichnete man Auschwitz-Monowitz bei der IG Farben noch offiziell als Buna-Arbeitslager bzw. Lager IV (Vgl. Wagner S. 96). Später hieß es dann Konzentrationslager Monowitz oder Auschwitz III. Hier werden die späteren Namen aus Gründen der Klarheit verwendet.
Anfang September 1942 war die Lageranlage fertig, aber man hatte erst einige wenige Baracken gebaut, zwischen zwei und acht, je nach Quelle. Der Bau der restlichen Lagergebäude wurde aufgeschoben, weil die Buna-Fabrik Vorrang hatte. Das Lager wurde offiziell am 28.10. eröffnet (Wagner S. 95ff.).
Die Buna-Werke waren nach dem synthetischen Gummi namens Buna benannt, das hier produziert werden sollte. Das Material wurde für den Flugzeug- und Fahrzeugbau gebraucht, u.a. für Reifen und verschiedene Stoßdämpfer.
Vgl. Schmaltz bei Megaree Bd. 1A, S. 216f.; Gärtner & Kleinmann S. 92. Zu gewissen Zeiten umfassten die Häftlinge etwa ein Drittel der gesamten Arbeiterschaft der Buna-Werke. Die übrigen Arbeitskräfte waren bezahlte Zivilisten aus Deutschland und den besetzten Ländern (Hayes S. 358). Viele kamen auch aus Zwangsarbeitsprogrammen, beispielsweise aus Frankreich.
Gärtner & Kleinmann S. 27.
Gärtner & Kleinmann S. 99.
Ebd.
Ebd. S. 27.
Wachsmann S. 49–52; J.R. White in Megargee: USHMM Encyclopedia Bd. 1A, S. 64ff.; Esterwegen und die anderen Lager im Emsland wurden 1936 geschlossen.
Lehmann Angestellten-Liste 1891, WLO; Teichova S. 4.
Wagner S. 107.
Der Begriff wurde auch in anderen Lagern verwendet. Sein Ursprung ist nicht bekannt (vgl. Gutmann & Berenbaum S. 20; Wachsmann S. 209f., 685 Anm. 117; Fejkiel bei Langbein S. 91). Bei der Befreiung der Lager 1944/45 hatten sich die meisten langjährigen Häftlinge in »Muselmänner« verwandelt. Ihr Anblick wurde zum Inbegriff der Opfer des Holocaust. Es gab sie aber schon ab 1939.
Hayes S. 358.
Herzog arbeitete ab Mitte 1943 im Büro und war von Januar bis Oktober 1944 leitend dort tätig (Aussage von Herzog im Auschwitz Prozess, Abt. 461, Nr. 37638/84/15891–2, FTD).
Detaillierter Plan bei Strzelecka & Setkiewicz S. 128–130.
Vgl. Wachsmann S. 210.
Primo Levi, der ab Februar 1944 in Monowitz inhaftiert war, sagte über Block 7, kein normaler Häftling habe ihn je betreten (Levi S. 32).
Gärtner & Kleinmann S. 28.
Ebd.; Buna wurde häufig als Synonym für Monowitz verwendet.
Vgl. Wagner S. 117, 121f.; Langbein S. 150f.
Wachsmann S. 515.
Vgl. Wagner S. 121f.
Ebd. S. 117.
Freddi Diamant bei Langbein S. 151.
Strzelecka & Setkiewicz, S. 135.
Ende 1943 besaß Auschwitz drei Nebenlager, in denen Bergbau betrieben wurde: Fürstengrube, Janinagrube und Jawischowitz. Sie lagen zwischen 15 und 100 km vom Hauptlager entfernt (vgl. Megargee Bd. 1A, S. 221, 239, 253, 255).
Wagner S. 118. Der raffinierte und bei der SS beliebte Windeck hatte schon nach wenigen Wochen eine Position als Lagerältester im Männerlager von Birkenau inne.
Wachsmann S. 206f.
Vgl. Gärtner & Kleinmann S. 108.
Die folgenden Details sind ausführlich von Fritz Kleinmann selbst beschrieben worden (Gärtner & Kleinmann S. 108–112).
Vgl. Langbein S. 142; Długoborski & Piper Bd. 1, S. 128.
Hayes S. 361f.
Gärtner & Kleinmann S. 112.
Schmaltz bei Megaree Bd. 1A, S. 217.
Długoborski & Piper Bd. 4, S. 150–153.
Goltman S. 89f.
Fritz berichtet, dass er als Transportarbeiter dort arbeitete (Gärtner & Kleinmann S. 113), geht aber nicht näher darauf ein. Der Begriff ist recht allgemein, vielleicht war er damit betraut, Material für die Techniker in der Fabrik zu holen und zu bringen.
Vgl. Gutman & Berenbaum S. 490f.; Długoborski & Piper Bd. 4, S. 153f.
Schmaltz bei Megargee Bd. 1A, S. 217.
Langbein S. 329.
Langbein S. 31, 185, 322, 329–335.