Heilige Bäume
Baumkulte im Alten Europa
Inhaltsverzeichnis
DIE WELT DER BAUMGEISTER
Der Mythos vom Großen Wald
Der innere Seelenbaum des Menschen
Die Welt der Baumnymphen
Baumfrevel und Waldrodungen
Der Lebensbaum als Weltachse
DIE HEILIGEN BÄUME DER KELTEN
Eichenkult im Alten Europa
Nemeton – der Hain der Druiden
Die keltische Mond- und Waldgöttin
Das keltische Baum-Alphabet
Merlin – ein Geweihter des Waldes
Die Apfelbäume von Avalon
DIE HEILIGEN BÄUME DER GERMANEN
Das Märchen vom Machandel-Boom
Yggdrasil als Einweihungsbaum
Germanische Baum- und Waldverehrung
Das Märchen vom Wunderbaum
Der Maibaum – ein alter heidnischer Kult
Libussa – die Geschichte einer Dryade
DER KABBALISTISCHE LEBENSBAUM
Vorderasiatische Baumkulte
Adam Kadmon als Sephirothbaum
Christliche Baumsymbolik
INDIANISCHE BAUMVEREHRUNG
NACHBEMERKUNGEN ÜBER DIE NYMPHEN
DIE VERSAMMLUNG DER BÄUME
Literaturverzeichnis
Über den Autor
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
J. W. Goethe, Faust I
Eine Esche weiß ich, sie heißt Yggdrasil,
Die hohe, benetzt mit hellem Naß:
Von dort kommt der Tau, der in Täler fällt;
Immergrün steht sie am Urdbrunnen.
Aus dem Völuspa-Lied
Wenn man sich mit den alten Religionen beschäftigt, begegnet man fast ausnahmslos Kulturen, in deren Mittelpunkt als heilig betrachtete Bäume stehen; vor allem der kosmische Baum ist Gegenstand der Verehrung. Er ist der zentrale Pfeiler, die Achse, auf die das Universum, das Natürliche und das Übernatürliche, das Materielle und das Metaphysische hingeordnet sind. In den allgemein bekannten Mythologien kann man noch heute eine sehr archaische Tiefenschicht entdecken, in der die Bäume die bedeutendsten Kommunikationsmittel zwischen den drei Welten, den unterirdischen Abgründen, der Erdoberfläche und dem Himmel, darstellen; in ihnen kamen auch Manifestationen der Anwesenheit von Göttern auf besonders deutliche Weise zum Ausdruck. Jacques Brosse, Mythologie der Bäume (1990)