Anita Albus
Sonnenfalter und Mondmotten
FISCHER E-Books
Mit zahlreichen Abbildungen
Anita Albus lebt als Malerin und Schriftstellerin in München und im Burgund.
Berühmt wurde sie vor allem durch ihre augentäuschenden Naturdarstellungen, die vielfach ausgestellt wurden. Zugleich mit der Malerei hat sich Anita Albus der Literatur gewidmet, einen Roman und Erzählungen geschrieben und mehrfach ausgezeichnete Essays verfasst. Zuletzt erschienen bei S. Fischer die Bücher »Von seltenen Vögeln« (2005), »Das botanische Schauspiel« (2007), »Das Los der Lust« (2007), »Im Licht der Finsternis. Über Proust« (2011) und »Käuze und Kathedralen. Geschichten, Essays und Marginalien« (2014).
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Nach ihren beiden erfolgreichen, hochgelobten Büchern »Von seltenen Vögeln« und »Das botanische Schauspiel« widmet sich Anita Albus in ihrem neuen Buch einer der faszinierendsten Erscheinungen der Natur: den Schmetterlingen. Spannend und farbenfroh erzählt sie von Raupen, Larven und Faltern aus aller Welt und lässt immer wieder auch die großen Schmetterlingsliebhaber der Literaturgeschichte – von Goethe über Strindberg bis Nabokov – zu Wort kommen. Wie in ihren vorangegangenen Büchern verbindet Anita Albus dabei naturkundliches Wissen und historische Bildung mit dem genauen, liebevollen Blick einer Künstlerin, die mit Worten und Bildern malt. Der opulent ausgestattete Band enthält über 60 Abbildungen, darunter zahlreiche spektakuläre Schmetterlingsbilder von Anita Albus selbst. Ein Buch, das uns zum Staunen bringt und den Schmetterlingen bei aller Präzision der Darstellung ihren Zauber, ihr Geheimnis lässt.
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2019 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Reproduktionen: Ingrid Dörfel u. Georg Chalimowski
Covergestaltung: hißmann, heilmann, Hamburg
Coverabbildung: Anita Albus
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-401984-0
Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, aus dem Chinesischen übersetzt von Richard Wilhelm, Köln 2011, S. 63.
Vladimir Nabokov, Eigensinnige Ansichten, Deutsch von Dieter E. Zimmer, Reinbek 2004, S. 549ff.
Vgl. Wolfgang Dierl, »Raupenfutter und Futterraupen«, in: Othmar Danesch u. Wolfgang Dierl, Schmetterlinge, Stuttgart 1968, Bd. II, S. 133.
Johann Swammerdamm [Jan Swammerdam], Bibel der Natur, worinnen die Insekten in gewisse Classen vertheilt, sorgfältig beschrieben, zergliedert, in saubern Kupferstichen vorgestellt, mit vielen Anmerkungen über die Seltenheiten der Natur erleutert, und zum Beweis der Allmacht und Weisheit des Schöpfers angewendet werden. Nebst Hermann Boerhave Vorrede von dem Leben des Verfassers. Aus dem Holländischen übersetzt, Leipzig 1752, S. 5.
Vgl. Wolfgang Dierl, »Der Falter ist fertig«, in: Othmar Danesch u. Wolfgang Dierl, Schmetterlinge, Stuttgart 1965, Bd. I, S. 124ff.
Ebd., S. 125f.
Swammerdam, Bibel der Natur, S. 126.
»Zwiefalter« war bis ins 19. Jahrhundert der vom mittelhochdeutschen vivalter abgeleitete Name des Schmetterlings.
Zit. nach Swammerdam, Bibel der Natur, S. 222.
Ebd., S. 13.
Ebd.
Ebd.
Ebd., S. 227.
Ebd., S. 228.
Johann Gottfried Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, hrsg. von Martin Bollacher, Frankfurt a.M. 1989, S. 164.
Johann Wolfgang Goethe, Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche, hrsg. von Ernst Beutler, Bd. 19, Zürich u. Stuttgart 1962, S. 260.
Johann Wolfgang von Goethe, »Metamorphose der Pflanzen«, in: Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche, hrsg. von Ernst Beutler, Bd. 17, Zürich 1952, S. 56.
Johann Wolfgang Goethe, Sämmtliche Werke in vierzig Bänden, Bd. 36, Stuttgart u. Tübingen 1840, S. 148.
Goethes Gespräche, hrsg. von Wolfgang Herwig, Zürich u. Stuttgart 1972, Bd. 3, S. 289.
Goethe, Gedenkausgabe, Bd. 9, S. 627.
Vgl. Albrecht Schöne, ›Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde‹ – Goethes Dornburger Brief an Zelter zum Tod seines Großherzogs, Göttingen 1979, S. 28f.
Vgl. Helmut Börsch-Supan u. Karl Wilhelm Jähnig, Caspar David Friedrich, München 1973, S. 278.
Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, S. 191f.
Ebd., S. 164.
Jean Paul, Sämtliche Werke, hrsg. von Norbert Miller, Bd. 6, München 1963, S. 1211.
August Strindberg, Ein Blaubuch. Die Synthese meines Lebens, in: Werke, unter Mitwirkung von Emil Schering als Übersetzer vom Dichter selbst herausgegeben, VI. Abt., Bd. 5, Leipzig u. München 1908, S. 427.
Claude Lévi-Strauss, Mythologica III. Der Ursprung der Tischsitten, übers. von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M. 1973, S. 120f.
Ebd., S. 121.
Irving Goldman, »The Cubeo Indians of the Northwest Amazon«, in: Illinois Studies in Anthropology, 2 (1963), S. 224f.
Lévi-Strauss 1973, S. 121.
August Strindberg, Der Totenkopfschwärmer. Versuch in rationalem Mystizismus, in: Verwirrte Sinneseindrücke. Schriften zu Malerei, Photographie und Naturwissenschaften, hrsg. von Thomas Fechner-Smarsly, übers. von Angelika Gundlach, Dresden 1998, S. 178–181.
Ebd., S. 183.
Strindberg, Epilog: Auf dem Friedhof, in: Werke, VI, Abt., Bd. 2, S. 331f.
Die Raupen der Groß-Schmetterlinge Europas. 50 Tafeln mit 1900 Abbildungen von Prof. Dr. Ernst Hofmann, Kustos am Kgl. Naturalienkabinett in Stuttgart, Stuttgart 1893.
Christiaan Andreas Sepp, Beschouwing der Wonderen Gods in de minstgeachte Schepselen. Of Nederlandsche Insecten, naar hunne aanmerkelyke huishouding, verwonderlyke gedaantewisseling en andere weteenswaardige byzonderheden, volgens eigen ondervinding beschreeven, naar’t leven naauwkeurig getekent, in’t koper gebracht en gekleurd, Amsterdam 1762–1860. Eine Auswahl der Tafeln ist unter dem Titel Europas schönste Tag- und Nachtfalter, hrsg. von Stuart McNeill, bearbeitet und übersetzt von Margaret Auer, 1979 in Würzburg erschienen.
Amsterdam 1705. Neuausgabe: Maria Sibylla Merian, Das Insektenbuch, Begleittext von Helmut Deckert, Übertragung des niederländischen Textes von Gerhard Worgt, Frankfurt a.M. u. Leipzig 1991.
»Eulenfalter« meint »Nachtfalter«.
Merian 1991, Tafel VI, S. 20.
August Johann Rösel von Rosenhof, Insecten-Belustigung, Nürnberg 1740–1761.
Atlas der Raupen europäischer und kleinasiatischer Schmetterlinge, fotografiert von Burkhard Nippe, hrsg. von Axel Hausmann und Michael A. Miller, München 2000. Die märchenhaftesten Raupen, nebst Eiern, Puppen und Faltern, zeigt Rudolf E.J. Lampe, Saturniidae of the World/Pfauenspinner der Welt, München 2010.
»Trillern« nennen die Entomologen das hochfrequente Klopfen mit den Fühlern, womit die Ameisen bei den Raupen verschiedener Bläulinge das Austreten des Zuckersaftes bewirken, den sie begehren.
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 69.
Ebd., S. 73.
Vladimir Nabokov, Erinnerung, sprich, Deutsch von Dieter E. Zimmer, Reinbek 1991, S. 163f.
Vladimir Nabokov, Ada oder das Verlangen, Deutsch von Uwe Friesel und Dieter E. Zimmer, Reinbek 2010, S. 86.
Jean-Henri Fabre, Souvenirs entomologiques. Études sur l’instinct et les mœurs des insectes, Edition définitive illustrée, Paris 1921–1925, Bd. 4, S. 256.
Zit. nach Friedrich Simon Bodenheimer, Materialien zur Geschichte der Entomologie bis Linné, Berlin 1928–1929, Bd. 2, S. 259.
Johannes Goedaert, Metamorphosis Naturalis, Middelburg 1662, S. 147.
Goedaert, Metamorphosis Naturalis, Bd. 2 (1667), S. 135ff.
Rösel von Rosenhof, »Sammlung der Wespen und Hummeln hiesiges Landes«, in: Insecten-Belustigung, Bd. II, S. 18. Zum »Schnüffler« vgl. Anita Albus, Die Kunst der Künste, Frankfurt a.M. 1997, S. 261ff.
Goedaert, Metamorphosis Naturalis, Bd. III (1669), S. 4ff.
Mt 5,43.
Vladimir Nabokov, Die Gabe, Deutsch von Annelore Engel-Braunschmidt, Reinbek 1993, S. 179f.
Ulrich Maschwitz u. Konrad Fiedler, »Koexistenz, Symbiose, Parasitismus. Erfolgsstrategien der Bläulinge«, in: Spektrum der Wissenschaft, 5 (1988), S. 64.
Die Fraßspuren an Blättern, bei denen die transparente Oberhaut stehenbleibt, nennen sich »Fensterfraß«.
Vgl. das verdienstvolle Werk des Nabokov-Übersetzers Dieter E. Zimmer, A Guide to Nabokov’s Butterflies and Moths, Reinbek 2001, S. 197f.
Zur bisher als eigene Art angesehenen Maculinea rebeli vgl. im Folgenden S. 76.
Mündliche Mitteilung von Konrad Fiedler, dem ich zahlreiche Hinweise verdanke.
Mündliche Mitteilung von Konrad Fiedler.
Vgl. Tagfalter in Bayern, bearbeitet von Markus Bräu, Ralf Bolz, Helmut Kolbeck, Andreas Nunner, Johannes Voith u. Werner Wolf, Stuttgart 2013, S. 254ff.
Ebd., S. 258ff.
Ebd., S. 262ff.
In Bayern auch am Schwalbenschwanz-Enzian.
Vgl. Tagfalter in Bayern, S. 266ff.
Ebd., S. 272.
Vladimir Nabokov, Pnin, Deutsch von Dieter E. Zimmer, Reinbek 1994, S. 157.
Vgl. Nabokov’s Butterflies. Unpublished and Uncollected Writings, hrsg. von Bryan Boyd und Robert Michael Pyle, London 2001, S. 751.
Das 1942 geschriebene Gedicht wurde am 15. Mai 1943 im New Yorker mit dem Titel On Discovering a Butterfly publiziert; vgl. Nabokov’s Butterflies, S. 273f.
Vgl. ebd., S. 757f.
Nabokov starb am 2. Juli 1977.
Vladimir Nabokov, Deutliche Worte, hrsg. von Dieter E. Zimmer, Reinbek 1993, S. 242.
Erinnerung, sprich, S. 164.
Der wahrscheinlich 1939 geschriebene Zusatz zum Roman Die Gabe (1933/38) ist von Nabokov nicht veröffentlicht worden. Vgl. Eigensinnige Ansichten, S. 501.
Eigensinnige Ansichten, S. 536.
Ebd., S. 541f.
Ebd., S. 548.
Ebd., S. 411.
Erinnerung, sprich, S. 406.
Vgl. Urania Tierreich. Insekten, Leipzig, Jena, Berlin 1994, S. 641.
Ebd.
Was ihr Futter angeht, sind Sackspinner nicht sehr wählerisch. Vgl. Heiko Bellmann, Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, Stuttgart 2009, S. 40.
Vgl. Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 3: Nachtfalter I, hrsg. von Günter Ebert, Stuttgart 1994, S. 370ff.
Aristoteles, Naturgeschichte der Thiere, V, 17ff.
Plinius, Naturkunde, Buch II, 4.
Josef H. Reichholf, Begeistert vom Lebendigen, Ettlingen 2013, S. 88–92.
Vgl. Tagfalter in Bayern, S. 429. Die Kotrippe ist der ideale Ruheplatz des Großen und des Kleinen Eisvogels, denn auf dieser können die feindlichen Ameisen nicht balancieren (mündliche Mitteilung des Geobiologen Ralf Bolz).
Der Kleine Schillerfalter ist in allen Stadien nur unwesentlich kleiner als der Große.
Vgl. Tagfalter in Bayern, S. 33.
Vgl. Ekkehard Friedrich, Die Schillerfalter, Die Neue Brehm-Bücherei, Bd. 505, Heidelberg 1996, S. 73.
Stanley Morris, »The Life Story of Apatura iris«, englisch zit. in: Friedrich, Die Schillerfalter, S. 74.
»beak«, Schnabel nennt Morris die zwei Kopfspitzen der Puppe.
Die Schillerfalter, S. 74.
Ebd., S. 84.
Je nach Lichteinfall schillern die Rückendorne der gelbgrauen Stürzpuppe des Brombeer-Perlmuttfalters Argynnis daphne rotgolden oder blau.
Lasiocampidae.
Wolfgang Dierl, »Kokonformen«, in: Danesch u. Dierl, Schmetterlinge, Bd. II, S. 143ff.
Vereinzelt sieben Winter lang.
Tagfalter 5 %, Nachtfalter 35 %, Kleinschmetterlinge 60 %. Der Handel mit Schmetterlingen hat die Benennung »Kleinschmetterlinge« hervorgebracht, die wissenschaftlich nicht zu begründen ist. Richtiger hieße es 5 % Tagfalter, 95 % Nachtfalter.
Die an verschiedenen Kiefernarten lebenden Raupen dieses Prozessionsspinners überwintern als Halbwüchsige und kein zweites Mal als Puppen, leben also in der Regel nur halb so lang wie pinivora.
Zit. nach »Der Prozessionsspinner«, in: Jean-Henri Fabre, Das offenbare Geheimnis, hrsg. von Kurt Guggenheim und Adolf Portmann, übers. von Kurt Guggenheim, Frankfurt a.M. 1977, S. 137.
Ebd., S. 155ff. Guggenheim hat »la Processionnaire du pin« wörtlich übersetzt als Kiefernprozessionsspinner wiedergegeben – »pin« kann sowohl Kiefer wie Pinie heißen. Ich habe den Irrtum korrigiert.
Im Mittelmeergebiet fressen die Raupen meist an Seekiefern Pinus halepensis.
Die harte Kopfkapsel der Tiere erleichtert das »Baggern«.
Georg Christoph Lichtenberg’s vermischte Schriften, nach dessen Tode gesammelt und herausgegeben von Ludwig Christian Lichtenberg, Göttingen 1802, Bd. 5, S. 423–432.
Georg Christoph Lichtenberg’s vermischte Schriften, nach dessen Tode gesammelt und herausgegeben von Ludwig Christian Lichtenberg, Göttingen 1802, Bd. 5, S. 423–432.
Insecten-Belustigung, Bd. I, Zweyte Sammlung, S. 14.
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 256ff.
H. Frederik Nijhout, The Development and Evolution of Butterfly Wing Patterns, Washington u. London 1991, S. 10f.
H. Frederik Nijhout, »Geheimnisvolle Schmetterlingsmuster«, in: Spektrum der Wissenschaft, Januar 1982, S. 33f.
Vgl. Helen Ghiradella, »Structure and Development of Iridescent Lepidopteran Scales: The Papilionidae as a Showcase Familiy«, in: Annals of the Entomological Society of America, Mai 1985, S. 252–264.
Vgl. H. Frederik Nijhout, »The Color Patterns of Butterflies and Moths«, in: Scientific American, November 1981, S. 107.
Serge Berthier u. Carole Chevalley, »Schillernde Schmetterlingsflügel«, in: Spektrum der Wissenschaft, Spezial 4/2000, S. 31.
Vgl. ebd., S. 33.
Vgl. Heiko Bellmann u. Klaus Honomichl, Biologie und Ökologie der Insekten, begründet von Werner Jacobs u. Maximilian Renner [Jacobs/Renner], Heidelberg 2007, S. 337.
Vgl. Nijhout, 1991, S. 15.
Vgl. Ghiradella 1985.
Vgl. Dejan Pantelić u.a., »High angular and spectral selectivity of purple emperor (Lepidoptera: Apatura iris and A. ilia) butterfly wings«, in: Optics Express, Vol. 19, No. 7 (2011), S. 5817–5826.
Die Schillerfarbe der Apatura-Arten kann zwischen Blau, Violett und Purpur variieren.
Vgl. Pantelić u.a. 2011.
Ghiradella 1985, S. 263.
Vgl. P. Vukusic u.a., »Quantified interference and diffraction in single Morpho butterfly scales«, in: Proceedings of the Royal Society B, London 1999, S. 1410.
Vgl. Shinya Yoshioka u. Shuichi Kinoshita, »Polarization-sensitive colormixing in the wing of the Madagascan sunset moth«, in: Optics Express, Vol. 15, No. 5 (2007), S. 2691–2701.
Clyde Walter Mason (1898–1983), Professor für chemische Mikroskopie an der Cornell Universität in Ithaca.
Vgl. P. Vukusic, J.R. Sambles, C.R. Lawrence, »Colour mixing in wing scales of a butterfly«, in: Nature (2000), S. 457.
Vgl. Serge Berthier, Iridescences, les couleurs physiques des insectes, Paris 2003, S. 55.
R. Büchi, »Pointillistischer Farbeffekt beim Grünwidderchen, Adscita statices im Vergleich zur Goldwespe Stilbum cyanurum«, in: Mikroskopie, 3 (2016), S. 3f.
Ebd., S. 5f.
D.G. Stavenga u.a., »Butterfly wing colors: glass scales of Graphium sarpedon cause polarized iridescence and enhance blue/green pigment coloration of the wing membrane«, in: The Journal of Experimental Biology 213 (2010), S. 1738.
Ebd., S. 1733ff.
Vgl. Sean B. Carroll, Endless Forms Most Beautiful, New York, London 2005, S. 204f.
Nijhout 1982, S. 34.
Zur Unterscheidung der Zellen von den Zellen im üblichen Sinn sind erstere stets kursiv gesetzt.
Nijhout 1982, S. 36.
H.F. Nijhout, »Elements of Butterfly Wing Patterns«, in: Journal of Experimental Zoology, 291 (2001), S. 215f.
Nijhout 1991.
Ebd., S. 46, 48f., 67, 83, 87ff., 90ff., 95, 97, 99, 152f., 209f.
Vgl. ebd., S. 34f.
Adolf Portmann, Die Tiergestalt, Basel 1948, S. 152.
Parafocal nennt Nijhout die Elemente der äußeren Bogenbinde entlang der Ocellenreihe, weil die Organisation jedes Ocellus von einem Fokus in dessen Mittelpunkt ausgeht.
Nijhout 1991, S. 37f.
Peter Brian Medawar, zit. nach Stephen Jay Gould, »Das war ein Mann!« im Vorwort zu D’Arcy Wentworth Thompson, Über Wachstum und Form, vorgestellt von Anita Albus nach der von J. Tyler Bonner besorgten Ausgabe, übers. von Ella M. Fountain u. Magdalena Neff, Frankfurt a.M. 2006, S. 10. Die erste Auflage von On Growth and Form ist 1917 in Cambridge erschienen, die zweite, erweiterte 1942.
Ebd., S. 161.
Carroll 2005, S. 204.
Ebd.
Ebd., S. 194.
Ebd., S. 206.
Ebd., S. 209.
Ebd., S. 75.
Vgl. Nijhout 1991, S. 185ff., und Rolf Reinhardt, Der Landkärtchenfalter, Wittenberg 1984, S. 30ff.
Fritz Süffert, »Geheime Gesetzmässigkeiten in der Zeichnung der Schmetterlinge«, in: Revue Suisse de Zoologie, Vol. 32, No. 10 (1925), S. 107–111. Die Benennung »Oudemans Phänomen« kam erst 1933 auf, dreißig Jahre nach Oudemans’ Publikation, weshalb sie bei Süffert nicht auftaucht. Vgl. Adolf Portmann, Neue Wege der Biologie, München 1960, S. 124.
Xosé A. Fraga u. Antonio Acha, »La historia natural en España en la ›Etapa intermedia‹ del siglo XIX. La correspondencia entre Juan Mieg y Léon Dufour (1841–1858)«, in: Historia de las Ciencias y de las Técnicas, Vol. 2 (2004), S. 532f.
Vgl. Abilio Reig-Ferrer, »El profesor y naturalista Don Juan Mieg (1780–1859)«, in: Argutorio, Nr. 24, 1. Semester 2010.
Mariano de la Paz Graells, »Description d’un lépidoptère nouveau de la tribu des Saturnides, appartenant à la faune centrale d’Espagne« (Séance du 26 Décembre 1848), in: Annales de la Société Entomologique de France, Nr. 8, 1850, S. 241ff.; zum Schicksal der Chrysalie vgl. Josep Ylla i Ullastre, Història natural del lepidòpter Graellsia isabelae (Graells, 1849), Barcelona 1997, S. 15.
Graells 1850, S. 245.
Je nach Autor und Zeit finden wir die Mondspinner mal Saturnia, mal Tropaea zugeordnet, mal Attacus, mal Actias; bis auf weiteres hat sich Leach durchgesetzt.
Graells 1850, S. 245.
Mariano de la Paz Graells, »Nota sin titulo«, in: Bulletin de la Société Entomologique de France, Nr. 5, 1877, S. 131–132.
Ebd.
Vgl. Ylla i Ullastre 1997, S. 214, und Pierre Chrétien, »La légende de Graellsia (Saturnia) isabellae Graells«, in: L’Amateur de Papillons, Vol. II, Nr. 13 (1925), S. 196.
Hier ruht Johannes Mieg, der höchst erfahren war in der Pflege der Naturwissenschaft, dem seine Frau so viele Hörner aufgesetzt hat, wie der Sterne am Himmel sind.
Chrétien 1925, Vol. II, Nr. 13, S. 196.
Nabokov hat die »haphazardly« geprägten Artbenennungen Staudingers in dessen einflußreichem Catalog der Lepidopteren des Palaearctischen Faunengebiets zutiefst verachtet. Dieter E. Zimmer vermutet, daß Nabokov Staudinger im Sinn hatte, als er in »Father’s Butterflies« einen »deutschen Konfusionsrat« erwähnte, »der leichtsinnig mit (…) Namen um sich warf, auf diese Weise entlang des Wegs ungezählte lokale, oft imaginäre Rassen erschuf und dabei sogar seine eigene Priorität durchkreuzte, (…) – aber seine entomologische Leidenschaft und seine hervorragend aufgebaute Sammlung machten, dass man ihm nichts übel nehmen konnte«. Vgl. Dieter E. Zimmer 2001, S. 362, und Nabokov, Eigensinnige Ansichten, S. 520.
»Nicht höher glaubten wir don Juan Mieg, professor der Physik, Chemie und Mathematik zu Madrid, unseren werthen Freund, den ersten Entdecker des neuen Insekts, ehren zu können, als dass wir es nach ihm benannten«, kommentiert Eduard Vogel seine Benennung des spanischen Dukatenfalters Polyommatus Miegii, es handelt sich jedoch nur um eine Unterart, die noch heute den oben genannten Namen trägt.
Einige Autoren halten die spanische Unterart des Segelfalters für eine eigene Art, sind aber die experimentellen Beweise bislang schuldig geblieben. Vgl. Tom Tolman u. Richard Lewington, Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Stuttgart 1998, S. 23.
Chrétien 1925, Vol. II, Nr. 14, S. 210; España ist eine 1883 von Emmanuel Chabrier komponierte Orchesterrhapsodie.
Ebd., S. 212f.
Julio Álvarez u. Joaquín Templado, »Graellsia isabelae, ein endemischer Spinner aus Spanien«, in: Natur und Museum, Bd. 107, Heft 1 (1977), S. 14f.
Ebd., S. 15.
Wolfgang A. Nässig, »Biological observations and taxonomic notes on Actias isabellae (GRAELLS) (Lepidoptera, Saturniidae)«, in: Nota lepidopterologica, Vol. 14, Nr. 2 (1991), S. 132.
Vgl. Ylla i Ullastre 1997, S. 127.
Werner Marten, »Über die Lebensgeschichte von Graellsia isabellae (Grls.) nebst Beschreibung einer neuen Varietät dieser Art«, in: Entomologische Zeitschrift, 65. Jahrgang, Nr. 13 (1955), S. 152.
Von der Ruhestellung mit 14,6 °C steigt die Temperatur bis zum Flug auf 23,0 °C und erreicht beim Flug 31,1 °C. Vgl. Ylla i Ullastre 1997, S. 83f.
Marten 1955, S. 145f. und S. 149f.
Vgl. Ylla i Ullastre 1997, S. 71.
Ebd., S. 105.
Marten 1955, S. 154.
Insecten-Belustigung, Bd. I, S. 47.
Ebd., S. 48
Jacobs/Renner 2007, S. 435.
Vgl. Jacobs/Renner 2007, S. 435ff.
Aufzufliegen, ohne die Vereinigung zu lösen, ist keine Besonderheit des Kaisermantels.
Urania Tierreich, S. 675.
Pnin, S. 218. (Ich habe mir erlaubt, die Übersetzung von Zimmer im Sinne der Wörtlichkeit, an der Nabokov so viel lag, eine Spur zu verändern.)
Vgl. oben, S. 33–37
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 1.
Ebd., S. 3.
Ebd., S. 4; die weiße Blume ist die von Jasminum officinale.
Ebd., S. 8f.
Ebd., S. 11.
René Antoine Ferchault de Réaumur, Mémoires pour servir à l’histoire des Insectes, Amsterdam 1737, Bd. 2, 2. Teil, S. 50.
Jacobs/Renner 2007, S. 585.
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 7.
Ebd.
Rolf Reinhardt u. Kurt Harz, Wandernde Schwärmerarten, Wittenberg 1989, S. 33.
Urania Tierreich, S. 701f.
Vgl. Wandernde Schwärmerarten, S. 58.
Ebd., S. 57f.
Karl von Frisch, Aus dem Leben der Bienen, 10. Auflage, ergänzt und bearbeitet von Martin Lindauer, Berlin, Heidelberg, New York 1993, S. 244f.
Vgl. Wandernde Schwärmerarten, S. 51.
Ebd., S. 52.
Ebd., S. 52f.
Ebd., S. 50.
Fritz Danner, Ulf Eitschberger u. Bernhard Surholt, Die Schwärmer der westlichen Palaearktis, Marktleuthen 1998, Textband, S. 29.
Wandernde Schwärmerarten, S. 59.
Insecten-Belustigung, Bd. I, 3. Sammlung, S. 55. Auch die Merian hat manche Falter mit noch unverbundenem Rüssel dargestellt; vgl. Merian 1991, Abbildung XXXIII und XXXVIII.
Vgl. Wandernde Schwärmerarten, S. 72.
Vgl. Bellmann 2009, S. 94.
Wandernde Schwärmerarten, S. 72f.
Danner, Eitschberger u. Surholt 1998, S. 195.
Insecten-Belustigung, Bd. I, 3. Sammlung, S. 57.
Ebd., S. 59, von Rösel wiedergegeben aus dem 2. Teil von Merians Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung.
Ebd., S. 61.
Danner, Eitschberger u. Surholt 1998, S. 195.
Erinnerung, sprich, S. 179f.
Mündliche Mitteilung. Seiner Vermutung zum Trotz blieb Zimmer nichts anderes übrig, als Hummingbird moth mit »Taubenschwanz« zu übersetzen. Vgl. Dieter E. Zimmer 2001, S. 197 u. S. 141, die Anmerkungen zu Macroglossum stellatarum und Deilephila elpenor.
Das Quidproquo ist im Falterreich ein häufiges Phänomen. Vgl. oben S. 32ff.
Insecten-Belustigung, Bd. I, 3. Sammlung, S. 26.
Danner, Eitschberger u. Surholt 1998, S. 337.
Ebd., S. 264.
Wandernde Schwärmerarten, S. 99f.
Günter Ebert (Hrsg.), Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 4: Nachtfalter II, Stuttgart 1994, S. 197f.
Vergil, Landleben, hrsg. v. Johannes und Maria Götte, Zürich 1995, S. 53.
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 94.
Ebd., S. 89.
Ebd., S. 86.
Vgl. Matthias Glaubrecht, Am Ende des Archipels – Alfred Russel Wallace, Berlin 2013, S. 162ff.
Zit. nach Otto Staudinger u. Ernst Schatz, Exotische Schmetterlinge, Fürth 1892, II. Teil, S. 42.
Ebd.
Ein erstaunlich günstiges Angebot für einen Schmetterling, der einst den höchsten Preis aller philippinischen Falter erzielte. 1941 wurde für ein trojana-Weibchen $ 250 gezahlt, für ein Männchen $ 70. Vgl. Julian N. Jumalon, »Notes on Trogonoptera trojana of Palawan-Philippines«, in: Journal of the Lepidopterists’ Society, 21/I (1967), S. 49.
Otto Staudinger, »Lepidopteren von der Insel Palawan«, in: Correspondenz-Blatt des entomologischen Vereins ›Iris‹ zu Dresden, I. Bd., 1884–1888, S. 273.
Jumalon 1967, S. 49.
Ebd., S. 50f.
J.N. Jumalon, »Additional notes on the Palawan Birdwing Trogonoptera trojana«, with comments on tagging, Philipp. Ent. 1 (6), 1970, zit. nach J. Haugum u. A.M. Low, A Monograph of the Birdwing Butterflies, Vol. 2, Part 1, Klampenborg 1981, S. 69.
Im Laufe der Zeit gehen im Flug immer wieder Schuppen verloren; diese in ihrer Schönheit beeinträchtigten Falter bezeichnen die Schmetterlingsforscher als »abgeflogen«. Vgl. Josef H. Reichholf, Schmetterlinge, München 2001, S. 9.
Vgl. ebd., S. 74.
Apollofalter gehören zur selben Familie, aber zu einer anderen Unterfamilie als die zu den Papilioniae zählenden Vogelflügler, nämlich zur kleinen Unterfamilie der Parnassiinae, die etwa 75 Arten umfaßt, von denen in Europa nur drei vertreten sind: Parnassius apollo, Parnassius mnemosyne, Parnassius phoebus.
»Draft notes for introduction to Butterflies of Europe«, in: Nabokov’s Butterflies, S. 584; von 1963–1965 hat Nabokov in Montreux auf 1400 Karteikarten Notizen für das geplante und nie verwirklichte Buch verfaßt.
Insecten-Belustigung, Bd. III, S. 259f.
Vgl. Abb., S. 69.
Insecten-Belustigung, Bd. IV, S. 30.
Sedum telephium.
Ebd., S. 30–32.
Vgl. Insecten-Belustigung, Bd. I, 2. Sammlung, S. 3f.
Insecten-Belustigung, Bd. IV, S. 31f.
Ebd., S. 34.
Auch »Weißer Mauerpfeffer« genannt.
Nabokov’s Butterflies, »Draft notes«, S. 583.
Ebd.
Die Gabe, S. 192.
Ebd., S. 201.
Das heutige Kangding in der chinesischen Provinz Sichuan, vgl. ebd., die Anmerkung zu S. 200 von Dieter E. Zimmer, S. 672.
Helmut Glaßl, P. apollo. Seine Unterarten, Möhrendorf 1993, S. 11.
Ebd.
Die Gabe, S. 182f.
Vgl. M. Bräu u.a., Tagfalter in Bayern, Stuttgart 2013, S. 126f.
Vgl. Glaßl 1993, S. 10.
Vgl. oben im Kapitel »Winterschlaf und Puppenruhe«, S. 95–107.
Glaßl 1993, S. 12.
Vgl. Tagfalter in Bayern, S. 127.
Urania Tierreich, S. 666.
Parnassius eversmanni, von Fjodor »Eversmanns Apollo« genannt (Eigensinnige Ansichten, S. 514 u. 616).
»Manchmal schenkte mir die eine oder andere Tante ein Buch von Fabre, dessen populäre Werke voller Geschwätz, ungenauer Beobachtung und regelrechter Fehler mein Vater mit Verachtung abtat« (Die Gabe, S. 176). Brian Boyd zitiert in seinem Vorwort zu Nabokov’s Butterflies Fjodors Urteil und überbietet es noch; der Leser werde bald merken, heißt es da, daß Nabokovs entomologische Schriften wenig gemein hätten mit den entomologischen Erinnerungen eines Jean-Henri Fabre, der Schriftsteller von Maurice Maeterlinck bis Marianne Moore so begeistert habe; er hätte auch Victor Hugo, Anatole France, Guillaume Apollinaire, Saint-John Perse, André Gide, Henri Bergson, Paul Valéry und Marcel Proust nennen können, aber das hätte vielleicht Zweifel an Nabokovs Einschätzung der Souvenirs entomologiques aufkommen lassen.
Souvenirs entomologiques, Bd. 1, S. 223.
Zu Fabres bissigen Äußerungen über die zoologische Forschung seiner Zeit, die er als eine »Werkstatt der Folter und der Zerstückelung« ansah, vgl. die Anmerkung von Adolf Portmann in: Fabre, Das offenbare Geheimnis, S. 24.
Erinnerung, sprich, S. 294.
Zitat aus einem Brief Nabokovs an Edmund Wilson, in: Erinnerung, sprich, S. 445.
Vgl. ebd., S. 17.
Ebd., S. 284.
Lepidoptera, »Schuppenflügler«, ist die wissenschaftliche Bezeichnung der Tiere, für die im Deutschen zwei Namen zur Wahl stehen: Falter oder Schmetterling. Letzterer war weder Maria Sibylla Merian noch dem ihr nacheifernden August Johann Rösel von Rosenhof geläufig. Zwar taucht das Wort schon 1501 auf, löst aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts »Papilion«, »Sommervogel« und »Schmettling« ab, während das viel ältere »Falter« immer erhalten blieb. Schmettling ist die deutsche Version des englischen butterfly. Das dem tschechischen smetana entlehnte »Schmetten« bedeutet Rahm, Sahne, Schmand. Im Volksglauben waren Schmetterlinge verwandelte Hexen, die Butter stehlen oder Rahm, die Blüte der Milch.
Wie zum Ausgleich für die zweifache Benennung der Ordnung Lepidoptera wurde die Bedeutung des Wortes Motte im Deutschen durch die Systematik eingeschränkt. Ursprünglich wie das englische moth auf alle Nachtfalter bezogen – »Mottenvögel« hat die Merian sie genannt –, wird der Name nur noch den Echten Motten zugesprochen, den Tineidae, zu denen auch die Kleider-, Pelz-, Tapeten-, Korn- und Korkmotten gehören. Allein, in landläufiger Rede gelten die des Nachts das Licht umschwirrenden Falter immer noch als Motten im ursprünglichen Sinn, und so sind auch meine Mondmotten zu verstehen.
Zur wissenschaftlich korrekten Bezeichnung eines Tieres gehört nach dem Gattungs- und Artnamen auch der Name des Autors, der es als Erster beschrieben und benannt hat und obendrein noch das Datum seiner Veröffentlichung. Die vollständigen Benennungen sind im Anhang nachzulesen.
Mit Ausnahme der von Johannes Goedaert verkleinert dargestellten Insekten sind alle Falter, Raupen und Puppen meines Buches in ihrer Originalgröße wiedergegeben.
Meinen Urenkeln Amina und Elias gewidmet.
Seit dem Parmenides des Platon wissen wir, daß die Wahrheit sich nicht einfangen läßt, daß, wenn es eine letzte Realität gibt, sie in dem Maße vor uns zurückweicht, wie wir ihr zu nahe kommen, und daß sie sich schließlich bis zur Nichtigkeit verflüchtigt. Von Elementarteilchen zu Elementarteilchen, von psychologischer Analyse zu psychologischer Analyse ist der Abstieg schwer und ohne Ende. Dieser Weg kann nur zur Aufdeckung der Kontingenz führen, und so wird der Zufall unser Weggefährte sein.
Wir aber suchen einen anderen Weg, einen Aufstieg, von wo aus wir die Dinge sich fügen und nicht sich teilen sehen und wo der Zufall uns verläßt, so wie Vergil Dante verließ, als sie am Eingang des Paradieses angekommen waren. Und was uns leitet, wird die Schönheit sein.
Ivar Ekeland
Johannes Goedaert, Titel des dritten Bandes der Metamorphosis Naturalis, Middelburg 1668.
»We are such stuff as dreams are made of; and our little life is rounded with a sleep.«
Shakespeare
Der Ursprung des Schmetterlings aus dem Ei war in Europa noch unbekannt, die Zucht der Seidenraupe ein seit drei Jahrtausenden gehütetes Geheimnis Chinas, als Dschuang Dsi vor etwa zweitausenddreihundert Jahren sein berühmtes Gleichnis über die Wandlung der Dinge schrieb. Einst träumte ihm, er sei ein Schmetterling, hu dieh, der im Glück des Umherflatterns von keinem Dschuang Dsi weiß. Als er plötzlich aufwachte, war er »wirklich und wahrhaftig« wieder Dschuang Dsi. Nun weiß er nicht, ob Dschuang Dsi träumte, er sei ein Schmetterling, oder ob der Schmetterling träumte, er sei Dschuang Dsi.[1] Ob Mensch oder Schmetterling, Wirklichkeit oder Traum, dem Mystiker des Tao und glänzenden Dichter galt es gleichviel. Ganz anders nähme es sich in den Facettenaugen des Schmetterlings aus. Als Dschuang Dsi seiner Flügel und Fühler beraubt auf nur zwei Beinen der Erde verhaftet zu sein wäre ein Alptraum für ihn. Auch der glückselige Traum von Dschuang Dsi hätte sich in einen Alptraum verwandelt, wenn er als Schmetterling alle Stadien von Raupe, Puppe und Falter durchträumt hätte.
In einer Schilderung der Metamorphose des Schmetterlings von Vladimir Nabokov ist der schlüpfende Falter eine Falterin, die Puppe ein Neutrum und die Raupe ein Rauperich. Für den Autor von Lolita ging der größte Zauber von dem Stadium der Puppe aus, in dem der bald schlüpfende Schmetterling unter der gläsernen Puppenhaut hindurchschimmert. Im Englischen wird die Puppe pupa oder chrysalis, aber auch nymph genannt. Der schlüpfende Falter mußte demnach ein Weibchen sein, die Raupe hingegen, die in der Puppe gleichsam ihr Innerstes der »Nymphe« hingibt, ein Rauperich, ein eher abstoßendes Wesen wie Humbert Humbert.
Die wahrscheinlich 1950 von Nabokov verfaßte Miszelle war als Verbindungsstück zwischen seiner Vorlesung über Franz Kafkas Die Verwandlung und Robert Louis Stevensons Dr. Jekyll und Mr. HydeNew York Times Book Review