Alex Berg
Wintermärchen
Ein Winterthriller
Knaur e-books
Alex Berg hat viele Jahre als freie Journalistin gearbeitet, bevor sie ihre ersten Spannungsromane verfasste. Ihre politisch brisanten Thriller "Machtlos" und „Die Marionette“ sowie ihr Roman "Dein totes Mädchen" haben die Leser im Sturm erobert. Hinter dem Pseudonym Alex Berg verbirgt sich die Autorin Stefanie Baumm. Mehr Informationen unter www.alex-berg.com
Ein dunkler Winterabend und ein furchtbarer Tag noch dazu. Privat und beruflich läuft es gerade einfach nicht rund bei Manu. Sie beschließt, sich mit einer Joggingrunde durch den nahegelegenen Wald mit dem Tag zu versöhnen und läuft trotz heulendem Wind und Schneegestöber los. Doch als sie den Wald betritt, bemerkt sie schnell, dass sie hier nicht willkommen ist. Wie ein Fremdkörper irrt sie herum und begibt sich ungewollt auf die Spur eines Verbrechens ihrer Kindheit …
eBook-Ausgabe 2013
Knaur eBook
© 2013 Droemer Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Johannes Engelke
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic®, München
ISBN 978-3-426-43131-3
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Ein heftiger Windstoß nahm Manu den Atem. Die Tür flog ihr aus der Hand und schlug mit einem Krachen gegen die Wand. Schneeflocken wirbelten in wildem Tanz in den dunklen Flur. Sie hatte kaum genug Kraft, die Tür von außen wieder ins Schloss zu ziehen, denn der Wind stemmte sich mit wildem Geheul wie ein großer, wütender Hund dagegen.
Manu zog die Schultern hoch, als die beißende Kälte des dämmrigen Dezembernachmittags unter ihre Funktionskleidung kroch, schob sich ihre Wollmütze tief in die Stirn und blinzelte die Straße hinauf und hinunter. Kein Mensch war unterwegs, die Flucht zwischen den Häusern gehörte allein dem Wind, der an den Büschen riss und Schneewehen in Hauseingänge häufte.
Eine weitere heftige Böe zerrte an ihrer Mütze und an ihren Nerven gleichermaßen. Es war weiß Gott kein Wetter zum Joggen, aber sie brauchte unbedingt Bewegung, musste ihrem Frust, ihrem Ärger und vor allem ihrer Traurigkeit etwas entgegensetzen.
Es war ein Tag für die Mülltonne des Lebens gewesen. Einfach zum Vergessen. Abhaken. Nie wieder daran denken. Wenn man denn könnte.
Den Grundstein für diesen verkorksten Tag hatte Manu schon am Abend zuvor gelegt: Nachdem sie zu viel billigen Rotwein getrunken hatte, war sie auf dem Sofa eingeschlafen, nur um mitten in der Nacht aus einem verstörenden Traum hochzuschrecken, dessen Beklemmung sie auch dann nicht losgelassen hatte, als sie sich längst, ausgestattet mit einer Wärmflasche, auf ihrer Seite des Doppelbetts unter die Daunen verkrochen hatte. An Schlaf war nicht mehr zu denken gewesen, und ihre Gedanken waren wie immer in den vergangenen Tagen und Wochen rasch zur anderen Betthälfte gewandert. Der leeren Hälfte, denn Helge war fort. Sie vermisste ihn schrecklich, auch wenn die letzten Monate ihres Zusammenlebens alles andere als harmonisch verlaufen waren. Gerade nachts überfiel sie die Einsamkeit regelmäßig. Sie lag grübelnd wach und fand oft erst in den frühen Morgenstunden in den Schlaf. So auch diesmal. Und dann hatte sie zu allem Unglück am Morgen den Wecker nicht gehört.