Douglas Preston / Lincoln Child
SNAP
Im Haus des Bösen
Eine Special Agent Pendergast-Geschichte
Aus dem Amerikanischen von
Michael Benthack
Knaur e-books
Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Geologie, Anthropologie und Astronomie und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«) und verfasst regelmäßig Artikel für diverse Magazine. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern an der US-Ostküste.
Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Obwohl die beiden Erfolgsautoren 500 Meilen voneinander entfernt leben, schreiben sie ihre Megaseller gemeinsam: per Telefon, Fax und Internet. Lincoln Child publiziert darüber hinaus auch eigene Bücher (»Das Patent«, »Eden«). Er lebt mit Frau und Tochter in New Jersey.
www.prestonchild.com
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel
»Extraction« bei Grand Central Publishing, New York.
© 2012 by Splendide Mendax, Inc., und Lincoln Child
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2013 Knaur eBook
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit
Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Covergestaltung: Zero Werbeagentur, München
Covermotiv: © FinePic®, München
Redaktion: Ralf Reiter
www.droemer-knaur.com
ISBN 978-3-426-42023-2
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Im Haus des Bösen
Drei Personen saßen in der großen, schwach beleuchteten Bibliothek in der Villa, die einsam und verlassen am Riverside Drive 891 in New York City stand. Zwei von ihnen saßen in Sesseln vor einem prasselnden Kaminfeuer. Die eine war Special Agent A. X. L. Pendergast, der lustlos in einem Katalog mit Futures auf Bordeaux-Weine blätterte. Ihm gegenüber hatte sein Mündel Constance Platz genommen, vertieft in eine Abhandlung mit dem Titel Trepanation im Mittelalter: Werkzeuge und Techniken.
Die dritte im Raum anwesende Person ging in gereizter Stimmung auf und ab. Der merkwürdige, komisch wirkende Mann war von kleiner Statur und trug einen Frack mit Schwalbenschwanz, dazu allerlei seltsame Amulette und Reliquien an silbernen Halskettchen, die bei jeder Bewegung klirrten und klimperten. Beim Gehen stützte er sich auf einen knüppelähnlichen Gehstock, dessen Griff zu einem grinsenden Totenschädel geschnitzt war. Hin und wieder war zu hören, wie sein leerer Magen rumorte. Dies war Monsieur Bertin, Pendergasts alter Lehrer, der ihn in der Kindheit in Naturgeschichte, Zoologie sowie in unkonventionelleren Fächern unterrichtet hatte. Er weilte in New York zu Besuch bei seinem früheren Zögling.
»Das ist ja ungeheuerlich!«, rief er quer durch die Bibliothek. »Fou, très fou! Also in New Orleans hätte ich das Abendessen bereits vor Stunden beendet. Aber schauen Sie – es ist praktisch Mitternacht!«
»Es ist noch nicht einmal halb neun, maître«, sagte Pendergast mit leisem Lächeln.
Eine Gestalt erschien im Durchgang zur Bibliothek. Pendergast blickte hinüber. »Ja, Mrs. Trask?«
»Es geht um Cook«, antwortete die Haushälterin. »Sie hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass das Abendessen sich um eine halbe Stunde verzögert.«
Bertin machte ein angewidertes Geräusch.
»Leider hat sie die Pasta zu lange gekocht«, fuhr Mrs. Trask fort, »und muss einen neuen Teig herstellen.«
»Richten Sie ihr aus, sich deswegen keine Gedanken zu machen«, erwiderte Pendergast. »Wir sind nicht in Eile.«
Mrs. Trask nickte, drehte sich um und entschwand.