Roger Willemsen
Afghanische Reise
FISCHER E-Books
Roger Willemsen, geboren 1955 in Bonn, gestorben 2016 in Wentorf bei Hamburg, arbeitete zunächst als Dozent, Übersetzer und Korrespondent aus London, ab 1991 auch als Moderator, Regisseur und Produzent fürs Fernsehen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis in Gold, den Rinke- und den Julius-Campe-Preis, den Prix Pantheon-Sonderpreis, den Deutschen Hörbuchpreis und die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Willemsen war Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins und stand mit zahlreichen Soloprogrammen auf der Bühne. Zuletzt erschienen im S. Fischer Verlag seine Bestseller ›Der Knacks‹, ›Die Enden der Welt‹, ›Momentum‹ und ›Das Hohe Haus‹. Über sein umfangreiches Werk gibt Auskunft der Band ›Der leidenschaftliche Zeitgenosse‹, herausgegeben von Insa Wilke.
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Erschienen bei FISCHER E-Books
Covergestaltung: hißmann, heilmann, hamburg
Coverabbildung: Christian Irrgang
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
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ISBN 978-3-10-402546-9
»Hier spricht Guantánamo.« Frankfurt a.M. 2006
Im Dunkeln höre ich den Gärtner, der die Veranda mit einem Reisigbesen fegt. Wenig später wird der Wagen der Müllentsorgung halten, und aus dem Nebenzimmer dringt das Geräusch eines schleifend geöffneten Fensterladens. Das dreckige Licht, das durch den halb geöffneten Laden fließt, ist mit Nebel vermischt. Es ist feuchtes Licht.
So war der Samstagmorgen am letzten Wochenende im Oktober. Ich sollte abends in Locarno auftreten, war aber schon am Vortag angereist, um meine Afghanistanreise im legendären »Grand Hotel« vorzubereiten, drei Tage, bevor es vielleicht für immer schloss. Die Tage waren so sonnig, dass man im Mantel draußen sitzen konnte. Das Hotel lag riesig und düster da, die langen Korridore, die Salons und Kaminzimmer bereits ihrem Ende zugewandt, staubig und wie mit Firnis überzogen.
Im Treppenhaus der größte Lüster der Welt aus farbig-zuckrigem Murano-Glas, die Knospen darauf wuchernd wie Tumore. An den Wänden dunkel patinierte Seestücke und Stiche, die Möbel biedermeierlich über den verschossenen Teppichen mit ihren Sonnenkanten, auf den Deckenfresken in den Salons nackte Athletinnen, geflügelt. Eine bleichhäutige Europa wird auf dem Stier ins Himmelblau gezogen, das auch schon grünstichig dämmert, hinein ins große Welken und Vergehen, das auch die Balkons draußen rissig und moosig hat werden lassen.
Ich breitete die Reiseberichte auf dem Tisch aus, Robert Byron, Bruce Chatwin, Peter Levi, Nicolas Bouvier, Doris Lessing, William T. Vollmann, Saira Shah und andere, auch Fotos, Bildbände, einen Stadtplan, eine Landkarte, dazu die Schnappschüsse, die mir meine afghanische Freundin Nadia überlassen hatte: die Schwestern in einem Garten in Kunduz oder beim Volleyballspielen, Menschen, die lachend ihre Tracht tragend den Frühling begrüßten, Momentaufnahmen aus den glücklichen Jahren des Landes.
Die Terrasse im ersten Stock schloss der Direktor noch einmal auf, damit ich dort einen letzten Kaffee trinken konnte. Nicht alle Läden waren noch intakt, nicht alle Fenster noch zu schließen, und die Speisen, die zum Frühstück gereicht wurden, hatten eine längere Lebenserwartung als das Hotel.
Hier beginnt die Reise in ein Land, das erst vor wenigen Wochen wieder eröffnet hat, Jahrzehnte, nachdem es zum Abbruch freigegeben schien.
Jede Reise beginnt in der Erinnerung, in der Wolke, die den Namen umhüllt, »Afghanistan«, umschwärmt von Rauch und Staub, umstellt von Bildern in Sandstein und Lapislazuli, von theatralischen Hochgebirgen und Steppen, von der Geographie der Gesichter, die Aposteln gehören könnten.
Auch sehe ich noch die stürmischen kleinen Reiter auf den indischen Miniaturen, die ich als Kind wie eine Illustration der Fremde betrachtete, wo grimmige Mongolen und Turkmenen mit athletischen Afghanen in Reiterspielen kämpften. Frauen mit geschwungenem Lidstrich und eleganten Nackenlinien reichten Höflingen die Hand, Falkner waren da zu sehen, Pomeranzengärtner, afghanische Noble, »rau, edel, stolz und unabhängig«, mit »dem Turban auf dem kahl geschorenen Kopf«, so hieß es.
Und dann der »Hippie Trail«, auf den gut hunderttausend junge Leute aus dem Westen zogen, genährt von grünem und schwarzem Afghanen, später dann Heimkehrer mit verfilzten Haaren, die »das Kraut der Armen« rauchten und etwas vom Unbeschreiblichen stammelten. Ich sehe ihn noch, »meinen« Heimkehrer, wie er ratlos durch die Wohnung seiner Eltern ging mit dem einen Satz im Mund: »So lebt ihr also, so lebt ihr also.« Und nichts hielt stand.
Das Zimmer im »Grand Hotel« ist riesig, aber ausgestattet mit zwei Feldbetten. Jetzt habe ich darauf die neueren Bücher ausgebreitet, auf deren Cover man fast immer Frauen in der Burka sieht – offenbar erkennt man Afghanistan nur an plissierten Ganzkörperschleiern, Panzerwracks und Reiterspielen. Wenn man das Fremde so betont, werden die Identifikationswege länger.
Ich lese über Hippies, Taliban und Warlords, über Paschtunen, Tadschiken, Usbeken und turkmenische Nomaden. Es fallen Namen wie »Salang-Pass« und »Panschir-Tal«, historische Reisende bewegten sich auf den legendären Grenzfluss im Norden, den Oxus, zu, zeitgenössische waren bei den gesprengten Buddha-Statuen in Bamyan. Eine Gewürzmischung aus Namen.
Andere rekapitulieren die Außenpolitik Englands, Russlands, der USA, auch die Pakistans und des Iran gegenüber Afghanistan, eigentlich eine Militärpolitik. Denn teils unwissend, teils skrupellos, machten die weltpolitischen Akteure aus dem Land, dem historischen Lebensraum, eine strategische Größe. Zur gleichen Zeit blicken die literarischen Reisenden mit schwärmerischen Augen in eine Vergangenheit, von der gesprochen wird wie vom verlorenen Paradies.
Bei Bruce Chatwin klingt das noch im Rückblick von 1980 so: »1962 – sechs Jahre bevor die Hippies das Land ruinierten (indem sie gebildete Afghanen den Marxisten in die Arme trieben) – konnte man mit der Vorfreude etwa eines Delacroix aufbrechen, der nach Algerien reist. In Herat sah man Männer Hand in Hand daherschlendern, Turbanberge auf dem Kopf, eine Rose im Mund, das Gewehr in bunten Chintz gehüllt. In Badakhschan konnte man auf chinesischen Teppichen picknicken und der Nachtigall lauschen.«
Die politischen Strategen und die literarischen Reisenden, sie unterwarfen sich nicht dasselbe Land. Sie unterwarfen es gar nicht, es gab nur Scheitern – militärisch an der Guerilla-Mentalität, ästhetisch am Erratischen des Landes. Die Beteiligten wissen es. Militärische und literarische Aussagen über die Unfähigkeit, Afghanistan gewachsen zu sein, klingen verwandt. Kapitulationen, wohin man blickt.
Am glücklichsten verkörperte sich mir das Land in Nadia, der ich vor fünfzehn Jahren am Rande eines Dokumentarfilmfestivals begegnete: Groß, mit schwarz gezeichneten Brauen und Wimpern, dichtem Haar, gehüllt in bunte Tücher, mehr noch in ihr Charisma, ihre Vergangenheit, stand sie da, eine Erscheinung. Man konnte sehen, wie sie durch ihre Anwesenheit die Umstehenden verunsicherte: Wie redet man mit so einer?
Jede Reise, die man beschreibt, beginnt mit der Frage: Wo war ich? Im Doppelsinn: Wo wurde der Erzählfaden des alltäglichen Lebens unterbrochen, und wie findet man heraus, wo man wirklich war?
Es beginnt mit der Erkundung dieses einen, unverwechselbaren, charaktervollen Landes, es endet mit der allgemeineren Frage danach, wie sich Menschen überhaupt an Orten befestigen, wo sie den Eingang in die Fremde suchen. Der Maler Odilon Redon schwärmte in seinem »Selbstbekenntnis« von einer Zeit, in der die Menschen nur noch »aus Bewunderung oder Mitgefühl in ein anderes Land« eindringen würden. Afghanistan hat in den letzten dreißig Jahren nicht viele solcher Eindringlinge erlebt, vielmehr haben vier Millionen Exilanten Afghanistan als Blaue Blume in die Welt getragen. Überall lebt dieses Land in einer Sphäre des Heimwehs.
»Es war einmal – oder nicht?« So beginnen die afghanischen Märchen. Es war einmal diese legendäre Stadt Kabul, wo eine Bohème entstand, in der die Frauen Miniröcke trugen und die uralte Kultur sich durchlässig zeigte für die jüngste: Afghanistan und Anarchie.
»Erblickt der Reisende, von Süden kommend, Kabul«, schrieb Nicolas Bouvier, »seinen Pappelgürtel, seine malvenfarbenen Berge, auf denen eine dünne Schneeschicht dampft, und die Papierdrachen, die im Herbsthimmel über dem Basar flattern, ist er davon überzeugt, am Ende der Welt angekommen zu sein. Doch er hat im Gegenteil deren Zentrum erreicht.«
Oder nicht? Bilder umschwärmt von Bildern.
Ich war noch in Locarno.
Der Taxifahrer auf dem Weg zum Flughafen verfährt sich: »Ich bin nicht so der Hotel- und Flughafentyp. Ich hab mich eher auf die Behinderten und die Omas spezialisiert.«
Rot geht die Sonne unter.
»Sieht das schön aus!«, entfährt es mir.
»Ja«, erwidert der Fahrer. »Danke.«
Er sagt das, als gehöre die Sonne zur Innenausstattung des Wagens. »Und Ihre Fluglinie?«
»Ab Dubai mit der Ariana – die Never-come-Back-Linie?«, rutscht es der Dame am Schalter für den Zubringerflug heraus. »Mit der würde ich ja nicht fliegen.«
Es scheint, als seien selbst die Luftwege nach Kabul Schotterpisten.
Wohin reist du: In einen Blick. Wo willst du ankommen? In einem Blick. Was siehst du, was treibt dich? Das Bild eines Kopfes, der sich auf einem Arm ablegt. Das Bild einer schmalen, abgearbeiteten Hand, die den Tee reicht, ein Gelächter, unterlegt mit den Geräuschen von Autohupen, kalt blasende Klimaanlagen, kleine Rum-Räusche, lange bunte Fingernägel. Eine Grabbelkiste der Stereotypen. Wohin reist du? Aus dem Warten hinaus, an das Ende aller Interimszustände, in ein Schweigen der Schlagzeilen und Slogans hinein, in die selbstständige Bewegung, dem geborgten Selbstverlust, einem anderen Zeitgefühl entgegen.
Im Streulicht der Frankfurter Wartehalle für die arabische Welt: Politisierende Orientalen, alte Mütterchen, die ganze Kulturräume mit sich schleppen, Rückkehrer mit vollen Aldi-Tüten, Exilanten mit Mangelwaren, einer riesigen Baumschere, einem Vogelbauer, dazwischen ein Mädchen auf Krücken, frisch operiert, auch deutsche Polizisten und Ausbilder, auch Trauernde, die einen Sarg in die Heimat überführen. Dazwischen windige europäisierte Afghanen und Perser, die sich »Vermittler« nennen, silbermetallige Import-Export-Schriftzüge auf ihren Visitenkarten haben und flüstern:
»Wenn Sie meine Dienste brauchen… In Kabul nehmen Sie sich einen Paschtunen als Dolmetscher. Alle anderen lügen oder sind vom Geheimdienst.«
Die Schlange stottert voran, auf »Attraction« zu, der Werbung für »The New Fragrance for Women«, auf der Rückseite ein Fahndungsplakat für arabische Terroristen. Einige von ihnen wurden schon mit rotem Filzstift ausgestrichen.
Dann haben wir das Land verlassen.
Um wo anzukommen? Ich versuche, mich zu erinnern.
Nadia trägt einen roten Gazeschleier, den sie um den Kopf gebunden hat als Referenz an das Land, das kommt. Sie sieht prachtvoll aus, Opulenz in festlichen Farben. Auch ihr Make-up ist bereits afghanisch, mit breitem, schwarzem Lidstrich, und ich fühle mich schon jetzt befangen, als ich sie zur Begrüßung in den Arm nehmen will. Immerhin sitzen voll verschleierte Frauen da, Ehefrauen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten vermutlich, Shopping Victims unter Kutten. Aber Christian, der Fotograf, begrüßt sie nicht anders, und Nadia ist heiter und leichthin, ein Käffchen noch, dazu ein paar mit Hagelzucker bestreute Trüffel, die sie in einer roten herzförmigen Schachtel reicht.
Wir reisen in ein Land, das am selben Tag wie Deutschland gewählt und kein größeres Chaos dabei produziert hat als das unsere. Die endgültigen Wahlergebnisse aus Kabul sind noch nicht da, werden aber täglich erwartet. In Deutschland tritt Franz Müntefering als Parteivorsitzender zurück mit dem stoischen Gesicht einer erzgebirgischen Weihnachtsfigur. Lobbyisten, wohin man sieht, Ständevertreter, Interessen-Verteidiger, Pressure Groups, zu beobachten beim Beschriften ihrer Stammesinteressen mit dem Signum »Deutschland«. Immer geht es um »unser Land«.
Eine Kampagne mit dem Slogan »Du bist Afghanistan«? Niemand käme auf die Idee. Du Analphabet, du Witwe, du Krüppel, du Mörder, du Krieger, du Drogenbauer, du Burka tragende Bettlerin, du Gestörter, du Exilant, du Ex-Häftling, du Obdachloser, du Straßenkind, ihr Elenden, ihr alle sollt nicht Afghanistan sein und seid es doch. Aber wer würde die so genannte Identität eines Landes durch die bestimmen wollen, die an ihm gescheitert sind?
Vor uns liegt ein Nachkriegsland voller furchtbarer innerer und äußerer Verwüstungen. Es könnte genauso gut ein Vorkriegsland sein. Wir reisen zwischen die ausgekühlten Panzer aus 25 Jahren, in die Ruinen der letzten US-Bombardierungen, in eine verminte Hauptstadt, in das Land der Geiselnahmen und Heckenschützen.
Ich bin noch nicht da, doch nach Gesprächen mit deutschen Soldaten und Geschäftsleuten, mit afghanischen Beamten und Exilierten im Flughafen und in der Ariana-Maschine ist der erste Eindruck: Jeder hat dasselbe Deutschland, jeder ein anderes Afghanistan.
Im Bordfernsehen lacht Amanda Peet das breite Lachen der Southern Belle. Eigentlich bloß eine konventionelle Komödie mit ein paar lichten Momenten, doch nicht sie, sondern die Effekte ritzen das Bewusstsein. Ich betrachte das Land unter mir jetzt in Cinemascope, während vor mir Amanda Peet jetzt nackt an einem nächtlichen Waldsee schimmert, den Freund mit einer Kamera fotografierend, die sie vor die Brüste hält, die Untertitel beschriften ihren Bauch. Sie können nicht freier sein. Der Umgang mit dem Nackten: Hollywoods Burka.
Im Transit-Flughafen von Dubai morgens um zwei Uhr zwängen sich die Wartenden in die Sitzschalen, die konzipiert wurden, das Liegen zu verhindern. Also hüllen sich die Übermüdeten auf dem Boden in Decken, zwischen den Auslagen mit Safran-Zucker-Nadeln und Shampooserien für Hunde, wie um die Idee der Aufbewahrungsstätten für Menschen, die Idee der Lager, aufrechtzuerhalten, wartend bis sechs Uhr früh, bis zum Abflug nach Kabul. Wer nicht zum Lager gehört, das sind die Sommerfrischler mit der immer gleichen Sporttasche, Inderinnen im Zwiegespräch, Extrem-Shopper, tätowierte Monteure, pilgernde Bangladeschi, beladene Afrikaner, Handytelefonierer in allen Sprachen, Heimkehrer in der Tchibo-Radrennfahrer-Montur.
Und dann war da diese junge, mit einem Kopfschleier bedeckte Frau aus Deutschland, eine Afghanin unter all den schwarzen Drohnen aus Saudi-Arabien. Aber diese eine wirkte so durchlässig und nervös, dass Nadia aufmerksam wurde, und weil die junge Frau noch keine Bordkarte besaß, half Nadia ihr weiter.
Das Gesicht von Salema, so der Name der Fremden, scheint unter der Oberfläche aufgewühlt, in einer ständigen untergründigen Bewegung, während sie wohl lieber weltläufig wirken will. Nadia erkennt an ihrer Sprache die Exilantin aus der zweiten Generation, vermutlich eine, die noch nie in ihrer Heimat war. Sogar ihre Stimme klingt nervös, schon weil Salemas Gepäck diese Reise separat angetreten hat. Immerhin gibt es Belege, Quittungen, abgerissene Laufzettel, die am Gepäckschalter vorzulegen sind, und zwischen den Koffern und Taschen hindurch steigen die Angestellten in weißen Kitteln wie Wärter, die sich um Entsprungene kümmern.
Wir werden in einen schäbigen Kleinbus verfrachtet. Salema war im Duty Free Shop und trägt jetzt eine Tüte mit der Aufschrift »Gold Luxury«. Zuerst hält der Bus für eine Gruppe Uniformierter des Bodenpersonals. Sie steigen gemeinsam aus und legen, kaum draußen, als Erstes gemeinsam den Kopf in den Nacken, um die warme Nachtluft zu inhalieren.
Noch im Flugzeug stehe ich dauernd vor der Wahl: Kaffee mit oder ohne, Sekt mit oder ohne, Mineralwasser mit oder ohne, Salat mit welchem Dressing, Käsekuchen mit oder ohne Passionsfruchtsirup. Ich reise in ein Land ohne Wahl. Neben mir ist ein Mann gerade ernsthaft missvergnügt, weil er sein Mineralwasser nicht »Medium« bekommt.
Dann die Erinnerung an einen afghanischen Patienten, der mit seiner Verletzung in den Westen geflogen und dort operiert wurde. Aus dem Zimmer des Krankenhauses sah der Rekonvaleszent eine Frau in Unterwäsche die Fenster putzen, und er protestierte: »Ihr lebt schamlos. Euer Leben ist Pornographie!« Was haben wir entgegenzusetzen?
Der Steward kommt mit dem Dessertwagen und sagt:
»Wie gut, dass Sie Platz gelassen haben. Es lohnt sich.«
Das unbewusste Obszöne am Reichtum: Inmitten des Überflusses Platz zu lassen für mehr Überfluss, und schon erscheint einem das Nachlassen des Völlegefühls bereits als Hunger.
Mein Sitznachbar berichtet währenddessen von einer ersten Aktion im afghanischen Arbeitskampf: Die Schuster in Kabul demonstrieren gegen die Chinesen, die ihr schönes Handwerk durch Billigprodukte kaputtmachen. Mit dem Frieden ist die Globalisierung eingetroffen. Die Verteilungskämpfe sind entbrannt.
Wüsten stoßen an schneebedeckte Bergmassive, das lichte Sandgelb geht in ein funkelndes Weiß über: Evakuierte Landschaft. Der Hindukusch mit seinen eng gefältelten Bergketten, seinem Karakul-Muster – als steinerne Springflut liegt er da, mit dicht rollenden Felswellen.
»Kabul hat eine angenehm unprätentiöse Atmosphäre, etwas Balkanisches im positiven Sinn«, schrieb Robert Byron 1933. »Schneebedeckte Berge schmücken den Horizont, das Parlament steht in einem Getreidefeld, lange Alleen führen in die Stadtmitte. (…) Kinos und Alkohol sind verboten. Der Gesandtschaftsarzt musste auf Drängen der Kirche die Behandlung von Patientinnen beenden; allerdings kommen sie manchmal als Jungen verkleidet. Die ganze Politik einer forcierten Modernisierung zeigt nur bedingt Wirkung. Dennoch gibt es eine Entwicklung, und man gewinnt den Eindruck, dass die Afghanen vielleicht den Mittelweg gefunden haben, nach dem Asien sucht.«
Die ersten Reisenden sprachen von der erbarmungslosen Hitze, den unpassierbaren Straßen, den gefährlichen Tieren, Sümpfen, Fiebern, Seuchen. In den Bergen angekommen, tranken sie gegen all das ihren Whiskey mit Schnee. Von oben, aus dem Flugzeug, sieht man zuerst die scharfkantigen Felsgiebel über der zusammengeschobenen Bergmasse, die gefrorene Bewegung, wenig mehr. Dann gehen die Eiswüsten in Wüsten über. Der Mensch in dieser Landschaft kommt einem wie eine verirrte Spezies vor.
Ein deutscher Journalist hatte die Bombardierung Afghanistans durch die USA im Herbst 2001 befürwortet mit den Worten: Die »afghanische Zivilbevölkerung« sei uns doch, mal ehrlich, »völlig egal«. Das unterscheidet sie von der Zivilbevölkerung Dresdens, New Yorks oder Tel Avivs und hat es manchem leichter gemacht, einer Terrorismus-Fahndung durch Flächenbombardements zuzustimmen, von der sie selbst nicht betroffen sind. Merkwürdig, in der Befürwortung des Massentods und dem Stolz auf den Tabubruch hält man sich für kühn, in der einfachen Konzentration auf das Einzelleiden scheint dagegen etwas Anachronistisches zu liegen.
Doch Afghanistan erscheint den Zynikern nun einmal als Opfer-Staat. Wenige Länder der Erde haben in den letzten Jahrzehnten einen solchen Sturz getan. Man sieht das Land vor sich als ein Massiv des Leidens und nicht, wie der König Amanullah es ehedem noch konnte, als »die Schweiz Asiens«.
Nadias wahre Welt ist dieses Afghanistan der Vergangenheit, der liberalen sechziger und siebziger Jahre. Nadias Vater besaß in Kunduz ein Kino und Theater, ein Museum und eine Bibliothek. Heute steht nur noch Ersteres, als Erinnerung für alle, die darin ihre Träume besuchten. Zwischendurch war das Theater Schutzraum, Unterkunft, auch Symbol der Dekadenz. Noch in den siebziger Jahren kamen zu den Vorführungen dort Pantomimen aus der Tschechoslowakei, Oper, Tanz und Ballett aus Russland, Tanz und Theater aus der Türkei, aus Indien und Afghanistan selbst. Subversiv ist auch das Kino nicht aus sich heraus geworden, die Verschiebungen in der äußeren Welt haben es dazu gemacht, und so ähnlich erging es dem ganzen Land.
Ich lese Doris Lessings Afghanistan-Buch. Sie hat ihrem Reisebericht aus dem Jahr 1986 zur Neuausgabe 2001 ein neues Vorwort mitgegeben. Sie befindet sich dort auf dem Boden der Tatsachen der Zeitungen, realpolitisch und secondhand: »Der Krieg in Afghanistan könnte (wir wollen es hoffen) strategische Ziele präzise bombardieren, er kann die Talibanherrschaft beenden.«
Anschließend fordert sie »ein bisschen Bescheidenheit«, »etwas guten altmodischen Common Sense« und »einen Hauch von Skepsis«. Das neue Vorwort endet mit dem Postscriptum: »Soeben haben wir gehört, dass die ersten Bomben auf Afghanistan gefallen sind.«
Vielleicht ist Doris Lessing ein exemplarischer Fall: Sie hat viele Jahre lang für eine Hilfsorganisation in Afghanistan gearbeitet und fällt nach dem 11. September 2001 in die Nomenklatur rhetorischer Kriegführer. Bis zu jenem Datum hatte sie vermutlich gewusst, dass es »strategische Ziele« so wenig gibt wie »präzise« Bombardements, gewusst, dass der Formalismus der Formulierung dem Realismus der Fakten widerspricht. Sie hatte wohl sogar einen Sinn dafür gehabt, dass im Krieg Appelle an »Common Sense« und »Bescheidenheit« und »Vorsicht« nur eine Bedeutung haben: Sie lassen jene, die so sprechen, moderat und human erscheinen. Doch das ist niemand, der »präzise« Bombardements befürwortet.
Anflug auf Kabul: In den Dreck gekratzte Strukturen, Ton in Ton, die Profile der Siedlungen wie kristalline, elementare natürliche Formen, die Karrees der Siedlungsblöcke intakt, über Kilometer wie Auslegeware hingerollte Grobtextur. Umfassungsmauern, Einzelwände, Bombenkrater, Abschürfungen. Die Haut der Erde windelweich geprügelt, verletzt und verschorft.
Der Flughafen von Kabul ein Repräsentationsbau ohne Innenleben. Dunkle Gänge, provisorische Schalter, abgeschälte Wände mit offen liegenden Leitungen und Rohren, ein hechelndes Förderband, das die Gepäckstücke durch ein Loch in der Wand in die völlig überfüllte Wartehalle spuckt.
Unter den Wartenden vermummte Frauen, ja, aber mit bunten Armreifen und Ringen, mit eingewebten Steinen in der Burka, phantasievollen Mustern, Borten. Einerseits der Versuch, Individualität herzustellen, die Rüstung zu beseelen, andererseits das Vordringen neuer Märkte zum Körper der Frau, selbst der verschleierten. Ich kaufe ein Briefchen »Titanic-Shampoo«, mit einer kolorierten Nachempfindung von Kate Winslets Gesicht darauf.
»Haben Sie«, will ich von dem heimkehrenden Busfahrer wissen, mit dem ich am Gepäckband warte, »unter den zur Wahl stehenden Kandidaten einen vertrauenswürdigen ausgemacht?«
»Nein«, lächelt er, schon entsagend, schon demokratiemüde wie ein Alter aus dem Westen. »Aber es hätte so gut werden können.«
Daneben greift sich ein Amerikaner gerade einen Gerätekoffer. Auf seinem T-Shirt prangt der Aufdruck »Tear Down Team«.
Wir stehen immer noch in diesem Provisorium einer Flughafenhalle aus unverputzten Ytong-Blöcken, unter den schmalen Neonröhren mit ihrem vibrierenden Licht. Der Raum hat noch nicht alle Reisenden aufgenommen und ist schon zu voll. Packer übersteigen die Koffer und Pakete. Tatsächlich kommen aus dem Loch in der Wand immer noch einzelne, umkämpfte Gepäckstücke. Manche werden begrüßt wie Menschen.
Nadia dazwischen, warm und vermittelnd, alles auf sich nehmend, sogar umarmend: das Gewirr am Gepäckband, das Rangeln der Männer um ihren Besitz, das Dirigieren der Packer, das Fordern der Kontrolleure, die die Gepäckabschnitte vergleichen. Lauter hundertjährige Gesichter sind im Raum, abgearbeitete Hände, die Pakete tragen, eingewickelt in Noppenfolie und Zellophan, auch selbst gebastelte Koffer und geraffte Bündel, und durch Lichtschächte sieht man draußen eine Menschenmenge hocken und warten, das Staublicht, den gefegten Vorplatz, die Ruinen zu beiden Seiten.
Salema glaubt nicht recht daran, dass ihr blauer Koffer synchron mit ihr aus dem Saarland bis nach Kabul gereist sein könnte. Ihre Geschichte kommt fast en passant: Als sie acht war, haben die Mudschaheddin ihre Eltern getötet. Sie war nun ein afghanisches Waisenkind, das von den Tanten früh nach Deutschland verschickt wurde, wo weitläufige Verwandte wohnten.
Tatsächlich kommt Salema nun zum ersten Mal nach Afghanistan zurück. Sie erwartet ihre Tante, ist aber nicht sicher, dass sie diese wiedererkennen wird. Auch weiß sie nicht, was sie sonst erwartet, welche Hoffnungen sich an ihren Besuch knüpfen, und ob sie den nächsten Wochen in der afghanischen Stadt Ghazni gewachsen sein wird. Zwar hat sie vorsorglich schwarze Kleidung angelegt und den Kopfschleier über ihr Haar gebreitet, aber wer will sagen, in welchen Details sie westlich ist, ohne dass sie es wüsste? Sich richtig zu kleiden, die Männer zu meiden, das lässt sich beherzigen, aber was ist mit dem Gang, der Gestik, der Stärke der Stimme, dem Temperament?
Ghazni, eine ehemalige Taliban-Hochburg, ist heute eine stark zerstörte Kleinstadt, die Salema viel abverlangen wird. Dann kommt wunderbarerweise ihr Koffer. Gehen aber möchte sie nicht, bevor wir nicht unser eigenes Gepäck haben.
»Kannst du Tadschiken und Paschtunen auseinander halten?«
Sie nickt.
»Und welchem Stamm gehörst du eigentlich selbst an?«
Sie streicht sich mit den spitz zulaufenden Fingern über die Umrisse des Gesichts:
»Dieses Asiatische hier, schau mal, dieses Mandelförmige hier«, sie markiert Augen, Wangenknochen und Schädelkontur, als sei alles eine einzige Mandel, »das ist tadschikisch. Ich bin eine Tadschikin.«
Nadia setzt hinzu, ihrer nomadischen Herkunft wegen erkenne man die Paschtunen wie viele andere Bergvölker Afghanistans noch immer an ihrem ausgreifenden Schritt, den groß geratenen Gebärden, der lauten Stimme, mit der sie sich traditionell gegen den Wind, die Entfernungen, das Gebrüll ihrer Viehherden durchsetzen müssen.
Auf dem Vorplatz mit seinem breiten Sicherheitsabstand zu allen, die hier auf Heimkehrer warten, verabschiede ich Salema mit Handschlag. Das ist unter aller Augen zwischen einem Mann und einer Frau, auch wenn sie aus dem Westen angereist kommen, schon fast zu viel. Als Nadia Salema umarmt, sehe ich deren Lippen zittern.
Aber als sie sich löst, bewegt sich schon ein aufflatterndes Grüppchen verhärmter kleiner Frauen wie elektrisiert auf sie zu. Doch, sie erkennen sich. Die Tante, ihr sehr ähnlich, trägt einen blauen Umhang und muss kaum in Salemas Augen blicken. Sie nimmt einfach ihren Kopf in beide Hände und küsst immer wieder die Stirn, dann zieht sie eine Spur der Küsse diagonal durch das Gesicht. Tränen fließen nicht, aber die Tante putzt sich unaufhörlich die Nase.
Ein paar Assistenzfiguren stehen in feierlicher Anbetung auch noch herum. Dann setzt sich der kleine Pulk in Bewegung, die Tante im angestaubten blauen Gewand, Salema mit ihrem blauen Köfferchen, farblich verschwistert. Am Ende besteigen sie ein winziges Auto und machen sich auf die Reise in den Süden. Weiß die Tante, dass Salema nicht für immer bleibt, dass sie vom Land nach Kabul, später ins Saarland zurückkehren will? Auf der Rückbank sehe ich zum letzten Mal ihr liebenswertes, herbes Gesicht, jetzt fassungslos.
Dann überqueren wir den Platz und gehen auf diese Hundertschaften zu, schweigende, ausgemergelte Gesichter, von Entbehrung gezeichnet, aber nach innen brennend, über die Augen hungernd, und über ihnen die Banner der Handy-Werbung, der neuen Suppen. Da zuerst die Träume produziert werden, kommt erst die Werbung in ein Land, dann die Ware.
Die Männer schweigen und schauen. Sie haben allen Grund zum Misstrauen, allen gegenüber, die da ankommen und etwas wollen: ihr Land, Profit, militärischen Einfluss, ihre Frauen, ihre Würde? Was ist je Gutes von außen gekommen, seit sie auf der Welt sind? Und zugleich: Sie kennen unsere gewöhnlichsten Handlungen nicht, mustern alles, entziffern unser Leben in unserer Routine: Wie putzen wir uns die Nase? Wann berühren wir einander im Reden? Wie machen wir einen Koffer fahrbar?
Am Geländer eines abgezäunten Platzes wartet schon unser Vertrauensmann und Begleiter, Mirwais, Nadias Cousin, ein in sich gekehrter, bärtiger Mann im grauen afghanischen Hosenanzug, in der Hand seine Tasbeh, die Gebetskette, die er in den nächsten Wochen für kaum eine Minute weglegen wird.
Mirwais hat ein Gesicht, das nicht Ernst werden kann, ohne zu leiden. Das macht sein manchmal abrupt aufflammendes Lachen umso beglückender. Seine Augen bewegen sich schnell, er liest die Umgebung, war lange selbst Mudschaheddin, auch Rundfunksprecher, Journalist, dann hat er sich enttäuscht von der Politik ab- und der Verwaltung der ehemaligen Besitztümer von Nadias Familie zugewandt. Er ist auch Vertrauter, Helfer bei den Projekten des Afghanischen Frauenvereins, eine Respektsperson, über die in den nächsten Wochen alle mit Ehrerbietung reden werden.
Die Ankunft in einem Trauma, in einer Landschaft, die alttestamentarisch scheint, für viele Inbegriff von Tod und Verwüstung, in der Menschen verschwinden, abtreten, ins Gras beißen, immer fehlen werden. Immer. Ein Land, über dem sich alles türmt, was fehlt.
Die Kriegsgeschichte dominiert alles. Der letzte Raketenbeschuss ist nur Wochen her, ausgebrannte Panzer, schweres Gerät liegen gestrandet. Selbst die Straßenarbeiter im Graben halten die Schaufeln wie Waffen. Und Kinder lehnen an der Hauswand, gespenstisch erwachsen, in Posen, die sie den Kriegern abgeschaut haben. In unserer Luxus-Psychologie heißt das »Traumatisierung«. Anders gesagt: Sie haben ihr Leben dem Tod abgetrotzt und es noch nicht restlos gewonnen.
Das Auge klaubt die Indizien zusammen, um das zu stützen, was man von vornherein wusste, zu wissen glaubte. Die Ruinen, die Kreuze, die Grabhügel mit wehenden Wimpeln, die Waffen, die Einschusslöcher, die Brandspuren. Wen erreicht das noch? Wer ist noch nicht stumpf?
Die anderen: die es mit sich tragen, Grabhügel in den Augen. In die Falten hat es sich eingegraben, die Physiognomien hat es modelliert. Auch die Nacht ist anders, denn es starren so viele offene Augen in sie hinein, weil sie nicht anders können als zu starren und zu wachen.
Den umkämpften Flughafen von Kabul flankieren heute ein Lastwagenfriedhof, verlassene Stellungen, Flugzeugwracks und demolierte Helikopter im baufälligen Hangar. Jede Maschine, die hier in das Elend der zerrütteten Stadt rollt, wird begrüßt von Transparenten mit drei Repräsentanten: Präsident Karsai, Kriegsheld Massud und Siemens – Welcome to Kabul.
An der Straße das Denkmal einer Rakete, in den ausgemusterten Containern Läden mit Gemüse, hängendem Fleisch, Everest Pizza. Die Architektur des Elends ist überall gleich.
In die Schneisen des Friedens dringen als Erstes die Handy-Anbieter, und die von den Deutschen ausrangierten und den Kabuli geschenkten Busse grüßen: »Modern Hamburg All the Best.« Wir passieren Militärposten, dann das »Ministerium für Grenzen und Stammes-Angelegenheiten«, dann die »Kriegsopferklinik«: Welcome to Kabul.
Die Geschichte Afghanistans, das nie kolonialisiert wurde, ist die eines kaum je unterbrochenen Kampfes um Unabhängigkeit. Was aber wird aus dem Stolz des Volkes, das jetzt in eine Kultur geschoben wird, die nicht die seine ist, in westliche Demokratie, Welthandel, in die Internationale der Unterhaltung und des Fastfood?
Zur afghanischen Kultur gehören auch Waffen, Opium, Burka. Will man das leugnen? Der Mohn war Teil des Ritus, der Medizin, man rührte ihn in den Tee, und im Kampf gegen die Sowjets wurde selbst er irgendwann zur Waffe. Erst damals, unter der sowjetischen Besetzung in den achtziger Jahren, wurden die Felder größer, und mancher sowjetische Soldat fiel erst der Sucht, dann den Kugeln der Mudschaheddin zum Opfer.