FERDINAND SCHMALZ
leibstücke
Herausgegeben
von Friederike Emmerling
und Stefanie von Lieven
FISCHER E-Books
Mit einem Nachwort
von Peter Waterhouse
Ferdinand Schmalz (*1985 in Graz), aufgewachsen in Admont in der Obersteiermark, studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien und absolvierte den Lehrgang Forum Text in Graz. Gleich mit seinem ersten Stück am beispiel der butter (uraufgeführt am Schauspiel Leipzig) erhielt er 2013 den Retzhofer Dramapreis, wurde 2014 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt und mit dem Dramatiker Stipendium der Stadt Wien ausgezeichnet. Sein zweites Stück dosenfleisch eröffnete 2015 in einer Inszenierung des Burgtheaters die Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin und wurde 2016 ebenfalls zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. der herzerlfresser (uraufgeführt am Schauspiel Leipzig) wurde u.a. vom Deutschen Theater Berlin und vom Wiener Burgtheater nachgespielt, der RBB produzierte den Text als Hörspiel. Mit der thermale widerstand (uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich) wurde Ferdinand Schmalz 2017 erneut nach Mülheim eingeladen. Im selben Jahr gewann er den Ingeborg-Bachmann-Preis mit dem Text mein lieblingstier heißt winter und den Kasseler Förderpreis Komische Literatur für sein bisheriges dramatisches Werk. 2018 hat seine Adaption des Jedermann von Hugo von Hofmannsthal mit dem Titel jedermann (stirbt) im Großen Haus des Burgtheaters Wien in der Regie von Stefan Bachmann ihre Uraufführung. Ferdinand Schmalz lebt in Wien.
Weitere Informationen zu Ferdinand Schmalz:
http://www.dieschmalzette.at/
www.fischertheater.de
Erschienen bei FISCHER E-Books
© 2017 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Covergestaltung und -motiv: Sanaz, Frankfurt am Main, www.sanaz.eu
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-490502-0
g.w.f. hegel: jenenser realphilosophie.
»die aufgabe einer kritik der gewalt lässt sich als die darstellung ihres verhältnisses zu recht, gerechtigkeit und butter umschreiben.«
unsauber zitiert nach walter benjamin
»nicht das natürliche leben, sondern das der butter ausgesetzte (das nackte oder fette leben) ist das ursprüngliche politische element.«
unsauber zitiert nach giorgio agamben
adi | molkereiarbeiter |
karina | molkereiarbeiterin |
hans | exekutivbediensteter |
jenny | betreiberin der bahnhofsreste |
huber | mittleres molkerei-management |
/ | ein schlag |
// | zwei schlag |
/// | drei schlag |
in der bahnhofsreste an der theke lassen die jenny von der reste und der hans von der staatsgewalt den tag gewohnt geruhsam beginnen.
JENNY
der adi ist mir nicht geheuer.
HANS
dir ist keiner heuer.
JENNY
man denkt halt.
HANS
das denken macht halt auch nicht schöner. gib mir lieber einen klaren.
JENNY
einmal frühstück für champions?
HANS
wenn so der nebel, so dünn wie magermilch, ins tal reinhängt, brauchts etwas klares, das von innen dem trüben dann entgegenhält.
/
JENNY
immer steht er, der adi, mit dem joghurt. den hab ich ja noch nie ohne sein joghurt gesehen. und ich hab ihn immer gesehen, wenn er, der adi, da vorbeigegangen ist, weil entgeht mir ja niemand.
HANS
die stielaugen jenny.
JENNY
ihr mit euren zugespitzten namen. auf jeden zugespitzt. aufgespießt ist man auf eure namen.
HANS
so kriegt halt jeder, was er verdient.
JENNY
und er, der adi?
HANS
futterer.
///
der futterer adi.
JENNY
und womit hat er sich das verdient?
HANS
hast das noch nicht mit deinen stielaugen, also ihn, den futterer adi, mit deinen stielaugen gesehen?
JENNY
sicher hab ich alles gesehen, aber weiß halt nicht, worauf du spitzt.
HANS
sitzt also da in deiner reste und übersiehst alles mit deinen stielaugen. also siehst nur drüber über alles. weil das schauen von dir kein erkennen ist.
JENNY
und dein erkennen ist nur benennen. hättst mich ja auch einmal anschauen können, das hätt mir vielleicht sogar gefallen, wenn du mich mal erkannt hättst, aber du musst ja immer nur benennen mit deinen spitzen namen.
HANS
musst auch immer damit anfangen. fängst da immer mit deinen resten an, resten, die schon längst vergessen waren. das hab ich schon einmal benannt, dass das dein problem …
JENNY
nenn mich nicht beim problem.
HANS
wie eine warsagerin bist du, aber ohne h. sagst nur, was schon mal war.
JENNY
das sehen und das sagen, wird man wohl noch dürfen.
HANS
dann beschwer dich nicht über meine spitzen namen.
/
JENNY
jetzt hätten wir das auch gesagt. nur der adi, warum der der futterer ist, weiß ich immer noch nicht.
HANS
jetzt sei nicht angerührt. hast es ja schon gesagt, was du gesehen hast: das joghurt.
JENNY
das müsst man verstehen auch noch.
HANS
der adi fährt zug.
JENNY
das weiß ich, seh ihn ja am steig stehn.
HANS
ja, der nimmt den zug und fährt das ganze tal von oben bis nach unten.
JENNY
sind aber viele, die da pendeln, weil ein milcherzeugnis seine erzeuger oder besser zeugen braucht, geht ja alles automatisch schon. die müssen dort nur mehr bezeugen, dass alles mit rechten dingen zugeht.
HANS
stellt halt sonst sie keiner ein mehr. nur die talmilch nimmt noch auf. weil die butter lassen wir uns nicht vom brot herunter stehlen.
JENNY
ich seh sie jeden tag hier aus den zügen raus und in die hallen von der talmilch rüberhetzen. und wenn sie fertig sind, zurück, und manche kommen zu mir rasten.
HANS
der futterer adi ist einer von denen.
JENNY
das hab ich mir schon dacht, weil das joghurt von dem eins von diesen mitarbeiterexemplaren ohne namen drauf ist.
HANS
das hast du gut gesehn. und sicher hast du auch den löffel, den er bei sich trägt, gesehn. mit dem geht er im zug von einem end zum andern, und wen er trifft, fragt er, ob der nicht bisschen von dem joghurt will. »magst einen schnapper?«, fragt er, der adi, füttert dann von dem namenlosen becher in die münder von den fremden hinein. schaufelt das weißeste der milch in die gierigen gesichter.
JENNY
das gibts doch nicht.
HANS
sind kinder auch dabei.
JENNY
das füttern von den kindern ist den müttern ihre sache. mit ihrer muttermilch, die sie dem kind versprochen haben.
HANS
bei der muttermilch, da hört der spaß sich auf. ein jeder hat doch löffel zhaus genug. da muss sich keiner von dem adi einen löffel in den mund reinstecken lassen.
JENNY
in aller öffentlichkeit.
HANS
und kommt ganz ungestraft davon. der fällt noch auf die butterseite.
/
JENNY
da kann man nichts dagegen tun?
HANS
nichts.
JENNY
du hast aber doch die gewalt auf deiner seite, hans.
HANS
da ist auch meine staatsgewalt gebunden. ich würd ja gern für eine normalität hier sorgen …
JENNY
die dringend nötig wär …
HANS
aber der staat, den ich in meiner person verkörpere, darf nicht mehr, wie er will.
JENNY
da hat man eine gewalt und darf sie nicht vollstrecken, eine schande das.
HANS
dass ich die gewalt nicht mehr als staat ausleben darf, das zwingt mich in den hobbykeller.
JENNY
sag bloß.
HANS
mein hobby ist die gewalt, die ich als staat nicht tragen darf.
JENNY
wennst willst, kannst deine gewalt auch mal zu mir herübertragen. wird die deinige auch nichts dagegen haben, wenn du mal bisschen von deiner gewalt an mir willst ausprobieren.
HANS
die stielaugen jenny.
JENNY
das wär einmal ein staatsakt.
HANS
nur zuerst muss ich mein hobby wieder mal zum beruf aufschwingen. der adi stört das normale, mit seinem abnormen verhalten.
JENNY
wird zeit. weil ist ja kaum zu denken, was der für eine wirkung hat. gerade auf die jungen.
HANS
die jugend gehört behütet. der staat in mir rührt sich mal wieder. es muss geschritten werden. also in diese wirksamkeit muss eingeschritten werden.
JENNY
endlich!
am bahnsteig vor der reste.
HANS
adi.
ADI
hans.
HANS
/
ADI
/
HANS
da stockt was zwischen uns.
/
ADI
was soll da stocken zwischen uns?
HANS
du weißt, wovon ich sprech.
/
ADI
da, wo das tal jetzt ist, in dessen mitte, am talgrund, wo die talmilch steht, hat früher eine alm, die hochalm, sich erhoben, fett und fruchtbar, die den bewohnern goldne butter bracht. nur dass das almvolk übermütig wurd. an jedem sonntag schob man dort mit käsekugeln nach butterkegeln. zur strafe brachen die fetten almen samt den fetten almern in die erd hinab. der bruch, die wunde, die dabei entstand, das ist das tal, in dem wir leben hier. und unten, unter unsren füßen, da bröckelt es schon wieder.
HANS
was willst jetzt damit sagen?
///
ADI
du weißt, wovon ich sprech.
ADI
ich bin die butter! die goldgelbe. die sommerbutter, die die almkuh in ihrer fleischlichkeit, und ihre fleischlichkeit dient einzig und allein dazu, die butter, die ich bin, zu erzeugen. in ihrer fleischlichkeit hat sie, die almkuh, schon alles gespeichert, was die butter ausmacht. da steht die kuh in ihrer ganzen … oder besser die fleischlichkeit der kuh, in ihrer ganzen pracht. den ganzen sommer steht da dieser fleischberg fressend, um dann fressen zu produzieren. sonnt sich in der höhensonne, denn in der höhe ist die sonne eine andere, eine bessere sonne als die talsonne, weil es ist ja auch die almbutter die bessere, gelbere, weil sie der sonne um so viel näher war.
das alles speichert sie, die kuh, diese nähe, oder besser die erfahrung der nähe zur sonne speichert sie, die kuh, in ihrem weißen inneren. und das weiß dann auch die milch, wenn sie unten aus ihrem fetten, fettumschmierten euter rinnt. da weiß die milch schon, dass aus ihr einmal die butter wird, die um die höhensonne weiß, die butter, die ich bin, dieser sonnengelbe patzen fett, dieses träge in sich ruhen. die almkuh ist die fleischlichkeit der höhensonne.
aber wie geht das? wie wird die milch zur butter? das kann man sich doch fragen!
wie ich wurde die milch zur butter in der molkerei. dieser halle, durch die die milch strömt und zum erinnern gezwungen wird, zum erinnern an die höhensonne, die goldgelbe höhensonne. liegt in stahltanks da, die milch, und soll sich erinnern, wie das war auf der alm. und in diesem erinnern kehrt die milch ihr innerstes nach außen. kehrt die fette erinnerung an die höhensonne nach außen. und durch das rühren wird sie träge, die milch, immer träger, bis sie nurmehr reine, fette erinnerung ist. genau wie ich. und vorne die milchströme rein und hinten die butterblöcke raus, diese wunderbutterblöcke, in denen die idee der höhensonne gespeichert ist, wie sie im weißen inneren der kuh schon gespeichert war. die butter hat ein gedächtnis. so wie ich auch ein gedächtnis habe. in das sich die dinge hineinpressen, hineinpressen in mein butter-ich, und abdrücke hinterlassen, abdrücke, die ich erinnerungen nenne. das ist mein gedächtnis, mein speicher, in dem als erster gedanke, erster abdruck, die höhensonne sich hineingepresst hat.
und dann eine geste, also der abdruck einer geste in der butter. daran kann ich mich erinnern, an diese geste, aber was sie getragen hat, die geste, weil eine geste immer etwas trägt, weiß ich nicht. meist die last der macht. aber auch die reine möglichkeit einer veränderung, reines werden eines neuen. vielleicht eine idee von der welt außerhalb der molkerei. eine idee von der höhensonne oder besser die idee der höhensonne, wie sie sich durch meine milchhaut gräbt. aber davon bleibt nur der abdruck. ich butternegativ der geste der veränderung.
und das ist das problem: weil ich, als butter-ich, nur erinnern kann, immer nur warten, bis sich was in mich presst, und dann die narben in mir betrachten, also erinnern. nie draußen bei den dingen sein, sondern immer im inneren der butter. im innersten der butter liegt mein zerbrechlicher kern. immer noch alles in butter, also in der butter, ich. und nie die faust ballen können, zu einer geste ballen, die dann von der möglichkeit spricht. die geballte faust, die davon spricht, dass eine macht nur etwas ist, was zwischen vielen entsteht. vielleicht: ganz da sein, ganz unmittelbar mittelbar oder besser mitteilbar sein. den kopf in den sturm, oder besser den strom, den milchstrom eines augenblicks halten. um endlich, endlich, endlich handeln zu können. nicht nur funktionieren. nicht nur erinnern. das offene ganze sehen. ganz gegenwärtig sein.
aber in mir, in der butter, herrscht die lähmende macht der trägheit. die jede bewegung hemmt, in der jeder gedachte gedanke nicht zu einer handlung wird, sondern zu einer erinnerung, zu einer erinnerung erstarrt und so immer tiefer ins innere der butter treibt. wie der gletscher schluckt sie, die butter, also ich, alles, was da noch lebt. wann kalbt mein butter-ich?
wenig später im butterwerk der talmilch molkerei. der huber und der adi. letzterer mit einer handkamera.
HUBER
authentizität, adi, authentizität. deshalb sie, adi, authentizität.
ADI
aber wie soll ich von hinter dieser kamera von meinem sosein erzählen?
HUBER
die führung ihrer hand, adi, teilt der kamera etwas mit, was den zusehern vor den endgeräten eine unmittelbarkeit mitteilt. adi, deswegen sie, adi, authentizität. die geste ihrer hand. das macht uns glaubwürdig.
ADI
aber wenn ich vielleicht im bild auch …
HUBER
nein, ganz falsch gedacht, adi, da haben sie ganz falsch gedacht. darum ist auch unsereiner für die vermarktung zuständig und nicht sie. definition, adi, definition ist das gebot der stunde. um eine hohe definition zu erreichen, muss man sich abheben, wenn sie, adi, mit mir im bild sind, wie soll ich mich da abheben, wie soll sich meine rede abheben, sie ziehn mich nur hinunter in den hintergrund. sie halten die kamera auf ihre authentische weise. dazu ists billiger, die eigenauthentizität, als wenn ein team mit ihrer profiauthentizität die kamera führt. und achten sie auf die schärfe.
ADI
die schärfe tut sich bisschen schwer bei ihnen.
HUBER
weil sie, adi, mich nicht im bild haben. wenn sie mich in bildmitte nehmen, dann kommt die schärfe allein durch meine kantigkeit.
ADI
jetzt füllts, was sie da kantig nennen, aus das bild.
HUBER
wenn sie mich, adi, in der höchsten definition und schärfe haben, dann drücken sie, adi, auf den knopf, den roten.
ADI
ist schon geschehn
HUBER
geliebteste konsumenten, sie sehen mich im herz der milch …
/
warum filmt er, der adi, jetzt mein knie?
ADI
da hat sich die meiste glaubwürdigkeit gezeigt. in den gelenken teilt sich der mensch in seine glieder. da braucht es einen glauben an ein ganzes.
HUBER
er soll mein gesicht in der innersten schärfe des bildes halten. die gelenke sind für den konsumenten nicht von interesse …
ADI
gibt knieinteressierte auch unter den konsumenten.
HUBER
aber auch in denen wollen wir nicht das knieinteresse befriedigen, sondern die milchlust wecken, die für unsere produktion von größtem interesse ist. dazu muss ich in höchster definition vom milchprodukt hier sprechen, wonach sie greifen dann im kühlregal.
ADI
wärs dann nicht für den konsument von noch viel höherem interesse, wenn die produktion, das heißt jetzt ich, vielleicht zu wort kommt. und sich die schärfe von der kamera mal auf den produzierer richten könnt.
HUBER
wieder falsch, da denken sie, adi, in die falsche richtung. wir verkaufen ja nicht milch. was der kunde, in dem die milchlust wütet, kauft, ist die idee von einem unschuldigen weiß. sie, adi, würden das dann nur mit ihrem groben körperbild beschmutzen. und statt dem reinen weiß sieht dann der milchlustige konsument nur die harte arbeit, die dahinter steht. alles auf anfang, wir drehen jetzt. der rote knopf gedrückt …
ADI
in schärfe und definition sind sie.
/
HUBER
geliebteste konsumenten, sie sehen mich im herz der milch. hier wird das reinste weiß, das sie auf ihrem frühstückstisch sich in die gläser gießen, rein gemacht. da freut sich auch die almkuh, dass die reinheit ihrer natur hier auf die größte sauberkeit und hygiene trifft. es sind die fremden kulturen, keime, die der reinen weiße von der milch gefährlich sind, drum sind wir auch zur reinheit in dem hohen maß gezwungen, um am ende, wie ich, hier vor sie zu treten und mit vollster überzeugung sagen zu können:
/
deine heimat, deine milch.
schnitt.
ADI
so, jetzt ists im kasten, und der produzent von milch und film, der bleibt heraußen und darf sich, hoff ich, endlich einer arbeit wieder widmen.
HUBER
sie, adi, werden nicht mehr nach ihrer kamerahand gefragt, gibt andere, die haben authentizität genug und legens nicht immer auf eine patzigkeit so an wie sie.
ADI
das ist mir selber auch das liebere.
/
HUBER
sie, adi, eins noch!
ADI
was?
HUBER
der hans hat mir gesagt, dass er sie mit dem joghurt zum wiederholten male hat gesehen.
ADI
ja und?
HUBER
er sagt, ist eines von den mitarbeiterexemplaren, das euch die firma aus reinster dankbarkeit lässt von der produktion abzweigen.
ADI
der hans soll sich um seine sache kümmern.
HUBER
nur dass das seine sache ist. er hat einen riecher dafür, wenn wo was sauer wird, wenn wo was nicht der ordnung nachgeht, und da hat er ein recht darauf, dass er mir das dann meldet, wenn wo die unregelmäßigkeit bis zum himmel stinkt.
ADI
und ich hab recht, mit meinem joghurt zu tun und lassen, was und wies mir passt.
HUBER
wenn sie das mitarbeiterjoghurt, das nur für den mund der mitarbeiter zugedacht ist, an jeden, den sie beim zugfahrn treffen, verschwenden, wird das seine konsequenzen haben. die konsumentenschaft soll sich nicht an dem gratisexemplar die milchlust abarbeiten.
ADI
der hans wird mich nicht mehr mit einem joghurt sehen, und wenn doch, dann wird es eines sein, das sich der adi, also ich, von seinem eignen lohn gekauft.
HUBER
sie, adi, sie, ich sag ihnen jetzt mal was! die ordnung ist zu ihrem besten. gerade einer wie sie sollt sich nicht so dagegen wehren. wenn sie hier auffällig werden, dann haben wir ein problem, für das sich, wie zu jedem problem, die passende lösung wird finden.
ADI
ich schreibs mir auf.
/
HUBER
sie, adi, eins noch.
ADI
was noch?
HUBER
bei ihnen, adi, bei der butter drüben, gibts eine neue stelle jetzt. die stelle ist noch in der personalabteilung, die kommt dann aber rüber zu ihnen in die butter. damit sie sie, die neue stelle, etwas einführen in das buttern, wie es sich hier bei uns verhält. und da möcht ich dann keine patzigkeit wie eben, adi, sehen.