[a]
Methamphetamin ist als psychoaktives Molekül in seiner Reinform weniger gesundheitsschädlich als die in Schwarzlabors oft laienhaft hergestellten Crystal-Meth-Chargen, denen Gifte wie Benzin, Batteriesäure oder Frostschutzmittel zugesetzt werden.
[b]
Vorläufer dieser Betriebe waren die christlichen Klöster, die bereits im Mittelalter Arzneimittel im Großbetrieb herstellten und über ihre Einzugsbereiche hinaus exportierten. Auch in Venedig (wo 1647 das erste Kaffeehaus Europas eröffnete) hatte es seit dem 14. Jahrhundert eine Produktion chemischer und pharmazeutischer Präparate gegeben.
[c]
Der amerikanische Apotheker Pemberton kombinierte um 1885 herum Kokain mit Koffein zu einem als Erfrischungs- wie bald auch Allheilmittel angebotenen Getränk namens Coca-Cola. Bis 1903 enthielt die Ur-Coke pro Liter angeblich bis zu 250 Milligramm Kokain.
[d]
Hier sei auch auf die Gründung der NSDAP am 24.2.1920 in einem Bierkeller, dem Münchner Hofbräuhaus, verwiesen. Früh spielte der Alkohol eine wichtige Rolle bei den männerbündischen Ritualen der braunen Partei und ihrer SA. Die Rolle des Alkohols im Dritten Reich wird in diesem Buch nur gestreift, weil sie den Rahmen sprengen würde, und verdient eine eigenständige Erörterung.
[e]
Etymologisch stammt der Begriff von dem niederländischen droog ab, für trocken. Während der holländischen Kolonialzeit wurden damit getrocknete Genussmittel aus Übersee beschrieben, wie Gewürze oder Tee. In Deutschland galten einst sämtliche pharmazeutisch nutzbaren (getrockneten) Pflanzen und Pflanzenteile, Pilze, Tiere, Mineralien etc. als »Drogen«, später dann grundsätzlich alle Heilmittel und Arzneien – daher zum Beispiel der Begriff Drogerie.
[f]
Die Immobilie war »arisiert« und zuvor im Besitz des jüdischen Bankiers Georg Solmmen. Nach dem Krieg erwarb sie Axel C. Springer.
[g]
Nach dem Krieg wurde Hauschild zu einem der führenden Sportphysiologen der DDR und gab in den Fünfzigerjahren aus seinem Institut an der Universität Leipzig Impulse zum DDR-Dopingprogramm, das den Arbeiter-und-Bauernstaat zum sportlichen Riesen machte. 1957 erhielt der Erfinder des Pervitin den Nationalpreis der DDR.
[h]
Unter dem Markennamen Philopon/Hiropon war es dort im Handel und wurde später im Krieg auch von Kamikazepiloten eingesetzt.
[i]
Dies ist in etwa die Menge, die bei einer typischen kontemporären Einnahme von Crystal Meth zur Anwendung kommt.
[j]
Billig war es außerdem: Die militärische Durchschnittsdosis, so kalkulierte Ranke, betrug vier Tabletten pro Tag, was im Apothekeneinkaufspreis 16 Pfennig kostete, während Kaffee mit etwa 50 Pfennig pro Nacht zu Buche schlug: »Die Weckmittel sind also wirtschaftlicher.« Endnote [75]
[k]
Morells Gehalt wurde später auf 60000 Reichsmark pro Jahr aufgestockt. Einher gingen steuerliche Vergünstigungen für seine geschäftlichen Betätigungen.
[l]
Das sind konservative Schätzungen, denn die offiziellen Angaben beziehen sich häufig auf »Einheiten«. Verbergen sich hinter diesen nicht Einzeltabletten, sondern zum Beispiel die bekannten Pervitin-Röhrchen (mit je 30 Stück), ergibt sich sogar ein deutlich höherer Konsum. Zudem ist der zusätzliche Verbrauch an (stärker dosierten) Ampullen für die Injektion nicht mehr zu rekonstruieren. Endnote [194]
[m]
So die offiziellen Zahlen. Doch muss davon ausgegangen werden, dass die Temmler-Werke ohne das Wissen des Reichsgesundheitsamtes (RGA), das Statistik zu führen versuchte, auch direkt an die Wehrmacht lieferten. So könnte eine Differenz von 22,6 Kilogramm Pervitinsubstanz erklärt werden, die sich zwischen den offiziellen Zahlen der Opiumstelle im RGA und Temmlers Verkaufsstatistik 1943 ergibt.
[n]
Als Opiate werden die natürlichen Alkaloide aus der Mohnpflanze bezeichnet. Sogenannte Opioide sind die synthetisch produzierten Derivate davon.
[o]
Selbst Blutegel setzte Morell ein, ein althergebrachtes Hausmittel, das die Blutgerinnung hemmen und wie ein kleiner Aderlass wirken sollte. Hitler klopfte sie selbst aus dem Glas, und Morell setzte sie, da sie ihm immer wieder aus der Pinzette glitten, mit den Fingern unter dem Ohr an. »Der vordere saugte schneller, der hintere nur sehr langsam«, notierte er gewissenhaft. »Der vordere fiel zuerst ab, ließ unten los und hing frei. Der hintere saugte noch eine halbe Stunde länger, dann ließ er unten auch los, oben musste ich ihn abreißen. Nachheriges Bluten noch etwa zwei Stunden. Führer geht wegen der beiden Hansaplaststreifen nicht zum Abendessen.«
[p]
Ganz anders agierte man zum Beispiel in Moskau. Stalin hielt sich im Kreml eine eigene Klinik mit den besten Fachärzten – die freilich keinen einzigen Fehler machen durften.
[q]
Eine alphabethische Auflistung macht den ganzen Wahn der Behandlung offensichtlich (die psychoaktiven, also das Bewusstsein verändernden Mittel mit Unterstreichung): Acidol-Pepsin, Antiphlogistine, Argentum nitricum, Belladonna Obstinol, Benerva forte, Betabion, Bismogenol, Brom-Nervacit, Brovaloton-Bad, Cafaspin, Calcium Sandoz, Calomel, Cantan, Cardiazol, Cardiazol-Ephedrin, Chineurin, Cocain, Codein, Coramin, Cortiron, Digilanid Sandoz, Dolantin, Enterofagos, Enzynorm, Esdesan, Eubasin, Euflat, Eukodal, Eupaverin, Franzbranntwein, Gallestol, Glyconorm Glycovarin, Hammavit, Harmin, Homburg 680, Homoseran, Intelan, Jod-Jodkali-Glycerin, Kalzan, Karlsbader Sprudelsalz, Kissinger-Pillen, Kösters Antigaspillen, Leber Hamma, Leopillen, Lugolsche Lösung, Luizym, Luminal, Mitilax, Mutaflor, Nateina, Neo-Pyocyanase, Nitroglycerin, Obstinol, Omnadin, Optalidon, Orchikrin, Penicillin-Hamma, Perubalsam, Pervitin, Profundol, Progynon, Prostakrin, Prostophanta, Pyrenol, Quadro-Nox, Relaxol, Rizinus-Öl, Sango-Stop, Scophedal, Septojod, Spasmopurin, Strophantin, Strophantose, Suprarenin (Adrenalin), Sympatol, Targesin, Tempidorm-Zäpfchen, Testoviron, Thrombo-Vetren, Tibatin, Tonophosphan, Tonsillopan, Traubenzucker, Trocken-Koli-Hamma, Tussamag, Ultraseptyl, Vitamultin, Yatren.
[r]
»Jeglicher Verkehr mit Zivilpersonen ist verboten, ebenso der Aufenthalt in den Häusern der Lokalbevölkerung.« Überall vermutete man Ungeziefer, das Krankheiten übertragen könnte. Es wurde vor Fliegen gewarnt – Ruhr! –, vor Wanzen und Läusen – Fleckfieber! –, vor ukrainischen Ratten als potenziellen Trägern der Pest.
[s]
Ganz anders ging Stalin vor, der sich nach der von ihm zu verantwortenden Niederlage von Charkow im Mai 1942 mehr oder weniger aus militärischen Belangen heraushielt und seinem Oberkommando, der Stawka, relativ freie Hand ließ.
[t]
Im Kaufvertrag vom 29.11.1943 heißt es: »Das Vermögen des Juden Adolf Heikorn, seiner Ehefrau Wilma geb. Goldschmied und deren Kinder Friedrich Heikorn und Hedwig Heikorn ist durch Verfügung der Geheimen Staatspolizei eingezogen worden. Der Käufer erklärt ausdrücklich, dass er nicht Jude ist und dass auf seiner Seite an diesem Rechtsgeschäft Juden, jüdische Unternehmungen oder jüdische Personenvereinigungen in keiner Form beteiligt sind.«
[u]
Im Übrigen ließ auch Goebbels mittlerweile derart gern zur Spritze greifen, dass Dr. Weber, Morells Assistent, bemerkte: »Herr Reichsminister hat jetzt soviel Knubbel, daß kaum noch Injektionen zu machen sind.«
[v]
In seinem Tagebuch notierte Klaus Mann: »Wieder Euka-Tabletten in einer Apotheke bekommen, durch schöne Blödheit der Apothekerin.«
[w]
Siehe in diesem Zusammenhang auch die »Anmerkung zur Meldung von Krankheiten führender Persönlichkeiten« vom 23.12.1942. Darin heißt es: »Ärzte, Heilpraktiker und Zahnärzte entbinde ich nicht nur von ihrer Schweigepflicht meinem Generalkommissar Professor Dr. Med. Karl Brandt gegenüber, sondern verpflichte sie, diesen sofort nach feststehender Diagnose einer ernsten oder folgenschweren Krankheit einer führenden oder an verantwortungsvoller Stelle stehenden Persönlichkeit des Staates, der Partei, der Wehrmacht, der Wirtschaft usw. zu meiner eigenen Information zu unterrichten. gez. Adolf Hitler.«
Speer, a.a.O., S. 339.
[x]
Bei seiner Verhaftung fanden die Amerikaner den 63-jährigen General und Panzerführer a.D. mit zitternden Händen vor. Die Schubladen in seiner Unterkunft waren gefüllt mit Opiaten und Spritzen.
Siehe »Marshal von Kleist, Who Broke Maginot Line in 1940, Seized«, in: The Evening Star Washington, D.C., vom 4.5.1945, S. 1.
[y]
Andere Darstellungen berichten, Hitler habe den Vormittag schlicht verschlafen, da trotz der wichtigen Ereignisse niemand es gewagt habe, ihn zu wecken.
[z]
Zuvor schon waren bereits dem Hitler-Attentäter Georg Elser nach seiner Verhaftung hohe Dosierungen Pervitin verabreicht worden, um ihn zum Sprechen zu bringen und etwaige Hintermänner aufzudecken; ohne Erfolg.
[aa]
Bei seiner Festnahme durch die Alliierten trug Göring einen Koffer mit 24000 Opioidtabletten (vor allem Eukodal) bei sich und nahm täglich das Zwanzigfache einer üblichen Dosierung ein. Im Palace Hotel in Gondorf, Luxemburg, wo man ihn internierte, wurde diese Menge von den amerikanischen Wachen und Ärzten allmählich reduziert.
[1]
Abgesehen von Werner Piepers brillanter Anthologie »Nazis on Speed. Drogen im 3. Reich«, Birkenau-Löhrbach 2002.
[2]
Jens, Walter, »Statt einer Literaturgeschichte«, München 2001, S. 11ff.
[3]
Verschreibungspflichtige Pharmaka auf Methamphetaminbasis gibt es zwar mitunter noch, zum Beispiel in den USA (als ADHS-Medikament Desoxyn). Trotzdem ist Methamphetamin in summa weltweit nach den Betäubungsmittelverordnungen reglementiert und meist nicht verschreibungsfähig, sondern lediglich »verkehrsfähig«, da es als Ausgangsstoff für die Arzneimittelherstellung dient. In Europa gibt es kein Pharmakon auf Methamphetaminbasis, nur die Analoga wie Methylphenidat und Dextroamphetamin.
[4]
Dansauer, Friedrich, und Adolf Rieth, »Über Morphinismus bei Kriegsbeschädigten«, Berlin 1931.
[5]
Fleischhacker, Wilhelm, »Fluch und Segen des Cocain«, in: Österreichische Apotheker-Zeitung, Nr. 26, 2006.
[6]
Siehe »Viel Spaß mit Heroin«, in: Der Spiegel, 26/2000, S. 184ff.
[7]
Zitiert nach Pieper, a.a.O., S. 47.
[8]
Ridder, Michael de, »Heroin. Vom Arzneimittel zur Droge«, Frankfurt 2000, S. 128.
[9]
Siehe Pieper, a.a.O., S. 26ff. und in diesem Zusammenhang auch S. 205.
[10]
BArch-Berlin R 1501, Akten betr. Vertrieb von Opium und Morphium, Bd. 8, Bl. 502, 15.9.1922.
[11]
Zitiert nach Holzer, Tilmann, »Die Geburt der Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene – Deutsche Drogenpolitik von 1933 bis 1972«, Inauguraldissertation, Mannheim 2006, S. 32.
[12]
Auswärtiges Amt, AA/R 43309, Vermerk von Breitfeld (Opiumreferent im AA), 10.3.1935. Zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 32.
[13]
Selbst angesehene liberale Historiker beteiligten sich an einer bewussten Verfälschung der amtlichen Aktenedition zur Vorgeschichte des Krieges. Siehe Mommsen, Hans, »Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar 1918–1933«, Berlin 2000, S. 105.
[14]
Mann, Klaus, »Der Wendepunkt«, Reinbek 1984. Zitiert nach Gordon, Mel, »Sündiges Berlin – Die zwanziger Jahre: Sex, Rausch, Untergang«, Wittlich 2011, S. 53.
[15]
Pieper, a.a.O., S. 175.
[16]
Von Ostini, Fritz, »Neues Berliner Kommerslied«, auch genannt »Wir schnupfen und wir spritzen«. Abgedruckt in: Jugend, Nr. 52, 1919.
[17]
Pohlisch, Kurt, »Die Verbreitung des chronischen Opiatmissbrauchs in Deutschland«, in: Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie, Bd. 79, 1931, S. 193–202, Anhang Tabelle II.
[18]
So verabschiedete die NSDAP kein Parteiprogramm im herkömmlichen Sinne und verhehlte nie ihren irrationalen Ansatz. Ihre Strukturen blieben bis zum Ende chaotisch. Siehe Mommsen, a.a.O., S. 398.
[19]
Grass, Günter, »Die Blechtrommel«, Neuwied am Rhein und Berlin-West, 1959, S. 173.
[20]
Der Ausspruch stammt von Georg Strasser. Zitiert nach Wellershoff, Dieter, »Der Ernstfall – Innenansichten des Krieges«, Köln 2006, S. 57.
[21]
Pieper, a.a.O., S. 210.
[22]
Ebd., S. 364.
[23]
BArch-Berlin R 1501/126497, Bl. 214, 216, 220.
[24]
»Die Unterbringung dauert so lange als ihr Zweck es erfordert.« Zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 191. Siehe auch: »Maßregeln der Sicherung und Besserung«, in §§42b, c RStGB: Unterbringung von straffälligen Süchtigen in Heil- und Pflege- oder Entziehungsanstalten. Diese Regelung war bis zum 1. Oktober 1953 in Kraft.
[25]
Reichsärzteordnung vom 13.12.1935. Siehe auch Pieper, a.a.O., S. 171 und 214, sowie Fraeb, Walter Martin, »Untergang der bürgerlich-rechtlichen Persönlichkeit im Rauschgiftmißbrauch«, Berlin 1937.
[26]
Holzer, a.a.O., S. 179.
[27]
Ebd., S. 273.
[28]
BArch-Berlin R58/473, Bl. 22 (Mikrofiche).
[29]
Zitiert nach Pieper, a.a.O., S. 380, ebenso das folgende Zitat.
[30]
Ebd., S. 186 und 491.
[31]
Freienstein, Waldemar, »Die gesetzlichen Grundlagen der Rauschgiftbekämpfung«, in: Der öffentliche Gesundheitsdienst, Bd. A, 1936–37, S. 209–218. Siehe auch Holzer, a.a.O., S. 139.
[32]
Gabriel, Ernst, »Rauschgiftfrage und Rassenhygiene«, in: Der öffentliche Gesundheitsdienst, Teilausgabe B, Bd. 4, S. 245–253, zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 138. Siehe auch Pieper, a.a.O., S. 213f.
[33]
Geiger, Ludwig, »Die Morphin- und Kokainwelle nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und ihre Vergleichbarkeit mit der heutigen Drogenwelle«, München 1975, S. 49ff. Siehe auch: Scheer, Rainer, »Die nach Paragraph 42 RStGB verurteilten Menschen in Hadamar«, in: Roer, Dorothee, und Dieter Henkel: »Psychiatrie im Faschismus. Die Anstalt Hadamar 1933–1945«, Bonn 1986, S. 237–255, hier S. 247. Exemplarisch ist zum Beispiel der Fall des Zahnarztes Dr. Hermann Wirsting, der am 15.4.1940 zu einer Zwangstherapie in der Heil- und Pflegeanstalt Waldheim in Sachsen eintraf und bereits einen Tag später per Krankentransport in eine Tötungsanstalt abtransportiert wurde. Vgl. Holzer, a.a.O., S. 262, sowie Friedlander, Henry, »Der Weg zum NS-Genozid. Von der Euthanasie zur Endlösung«, Berlin 1997, S. 191.
[34]
Klee, Ernst, »Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945«, Frankfurt/M. 2003, S. 449.
[35]
BArch-Berlin NS 20/140/8, Ärzteblatt für Niedersachsen, Nr. 5, Jg. 1939, S. 79f. (Bruns, Erich). Siehe Holzer, a.a.O., S. 278.
[36]
Zitiert nach Binion, Rudolph, »… daß Ihr mich gefunden habt«, Stuttgart 1978, S. 46.
[37]
Reko, Viktor, »Magische Gifte: Rausch- und Betäubungsmittel der neuen Welt«, Stuttgart 1938. Vielsagend bereits eine Aussage in Rekos faschistoidem Vorwort, S. IX: »In zwölf ausgewählten Kapiteln wird eine Anzahl betäubender Genußmittel geschildert, die, wie vor wenigen Jahren Koka, aus Kreisen niedriger Rassen ihren Weg in Kulturvölker zu nehmen drohen.«
[38]
Hecht, Günther, »Alkohol und Rassenpolitik«, in: Bekämpfung der Alkohol- und Tabakgefahren: Bericht der 2. Reichstagung Volksgesundheit und Genußgifte Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP und Reichsstelle gegen den Alkohol- und Tabakmißbrauch, Berlin-Dahlem, 1939.
[39]
Kosmehl, Erwin, »Der sicherheitspolizeiliche Einsatz bei der Bekämpfung der Betäubungsmittelsucht«, in: Feuerstein, Gerhart: »Suchtgiftbekämpfung. Ziele und Wege«, Berlin 1944, S. 33–42, hier S. 34.
[40]
Pohlisch, a.a.O., S. 72.
[41]
Hiemer, Ernst, »Der Giftpilz. Ein Stürmerbuch für Jung und Alt«, Nürnberg 1938.
[42]
Zitiert nach Pieper, a.a.O., S. 364ff., ebenso das folgende Zitat.
[43]
45 Prozent der Ärzte, also überproportional viel, waren Mitglied der NSDAP. Siehe Lifton, Robert Jay, »Ärzte im Dritten Reich«, Stuttgart 1938, S. 37.
[44]
Das Präparat ist heute noch auf dem Markt, wirbt mit seinem »einzigartigen natürlichen Wirkstoff, Escherichia coli Stamm Nissle 1917«, und kommt bei der Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen zum Einsatz.
[45]
Goebbels, Joseph, in: Das Reich – Deutsche Wochenzeitung, 31.12.1944, Leitartikel, S. 1f.
[46]
Giesing, Erwin, »Bericht über meine Behandlung bei Hitler«, Wiesbaden 12.6.1945, in: »Hitler as seen by his Doctors«, Headquarters United States Forces European Theater Military Intelligence Service Center: OI – Consolidated Interrogation Report (CIR), National Archives at College Park, MD.
[47]
»Heute wie 1914 erscheint die deutsche politische und wirtschaftliche Lage – eine von der Welt belagerte Festung – eine rasche Kriegsentscheidung durch Vernichtungsschläge gleich zu Beginn der Feindseligkeiten zu verlangen«, äußerte der Vorstandsvorsitzende Carl Krauch programmatisch und nahm damit bereits die Konzeption des Blitzkrieges vorweg. Zitiert nach Frieser, Karl-Heinz, »Die Blitzkrieg-Legende – der Westfeldzug 1940«, München 2012, S. 11.
[48]
Propiophenon, ein Abfallprodukt der Großchemie, wurde bromiert, dann durch Behandlung mit Methylamin und anschließende Reduktion in das Ephedrin überführt, aus dem durch Reduktion mit Iodwasserstoff und Phosphor das Methamphetamin entstand. Siehe Kaufmann, Hans P., »Arzneimittel-Synthese«, Heidelberg, 1953, S. 193.
[49]
Reichspatentamt 1938: Patent Nr. 767.186, Klasse 12q, Gruppe 3, mit dem Titel »Verfahren zur Herstellung von Aminen«. Eine Tablette enthielt drei Milligramm Wirkstoff.
[50]
Landesarchiv Berlin, A Rep. 250–02–09/Nr. 218, Werbedrucksachen ohne Datum. Siehe auch Holzer, a.a.O., S. 225.
[51]
Zitiert nach Pieper, a.a.O., S. 118f. Das sind sechs Milligramm Methamphetamin über den Tag verteilt – eine Dosierung, an die sich der Körper rasch gewöhnt, wodurch nach einigen Tagen der Anwendung die Wirkung nicht mehr wie zu Beginn verspürt wird. Diese Toleranzbildung führt zum sogenannten Craving, dem Verlangen nach einer Dosiserhöhung, um die angenehmen Effekte wiederzuerlangen. Gerät dabei das Konsumverhalten außer Kontrolle und kann das Pharmakon nicht mehr problemlos abgesetzt werden, kommt es zur Sucht.
[52]
Püllen, C., »Bedeutung des Pervitins (1-Phenyl-2-methylamino-propan) für die Chirurgie«, in: Chirurg, Bd. 11, H. 13, 1939, S. 485–492, hier: S. 490 und 492. Siehe auch Pieper, a.a.O., S. 119.
[53]
Haffner, F., »Zur Pharmakologie und Praxis der Stimulantien«, in: Klinische Wochenschrift, Bd. 17, H. 38, 1938, S. 1311. Siehe ebenfalls Pieper, a.a.O., S. 119.
[54]
Snelders, Stephen, und Toine Pieters, »Speed in the Third Reich: Methamphetamine (Pervitin) Use and a Drug History from Below«, in: Social History of Medicine Advance Access, 2011.
[55]
Gerade bei dieser Berufsklasse ist Methamphetamin bis heute äußerst beliebt. Siehe auch: Müller-Bonn, Hermann, »Pervitin, ein neues Analepticum«, in: Medizinische Welt, H. 39, 1939, S. 1315–1317. Zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 230, und Pieper, a.a.O., S. 115.
[56]
Vgl. Seifert, W., »Wirkungen des 1-Phenyl-2-methylamino-propan (Pervitin) am Menschen«, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, Bd. 65, H. 23, 1939, S. 914f.
[57]
Neumann, Erich, »Bemerkungen über Pervitin«, in: Münchener Medizinische Wochenschrift, H. 33, 1939, S. 1266.
[58]
Eichholtz, Fritz, »Die zentralen Stimulantien der Adrenalin-Ephedrin-Gruppe«, in: »Über Stimulantien«, Deutsche Medizinische Wochenschrift 1941, S. 1355–1358. Siehe auch: Reichsgesundheitsblatt 15, 296 (1940). Auf Veranlassung des Reichsgesundheitsamts wurde die Herstellung der überdosierten Pralinen eingestellt. Die Firma Hildebrand brachte auch die koffeinhaltige »Scho-Ka-Kola« auf den Markt, die es bis heute gibt.
[59]
Hauschild, Fritz, »Über eine wirksame Substanz«, in: Klinische Wochenschrift, Bd. 17, H. 48, 1938, S. 1257f.
[60]
Schoen, Rudolf, »Pharmakologie und spezielle Therapie des Kreislaufkollapses«, in: Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, 1938, S. 80–112, hier S. 98. Zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 219.
[61]
Siehe Graf, Otto, »Über den Einfluss von Pervitin auf einige psychische und psychomotorische Funktionen«, in: Arbeitsphysiologie, Bd. 10, H. 6, 1939, S. 692–705, hier S. 695.
[62]
Lemmel, Gerhard, und Jürgen Hartwig, »Untersuchungen über die Wirkung von Pervitin und Benzedrin auf psychischem Gebiet«, in: Deutsches Archiv für Klinische Medizin, Bd. 185, 5. und 6. H., 1940, S. 626ff.
[63]
Püllen, C., »Erfahrungen mit Pervitin«, in: Münchener Medizinische Wochenschrift, Bd. 86, H. 26, 1939, S. 1001–1004.
[64]
Haffner, Sebastian, »Anmerkungen zu Hitler«, München 1978, S. 31ff.
[65]
Mann, Golo, »Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts«, Stuttgart/Mannheim 1958, S. 177.
[66]
Böll, Heinrich, »Briefe aus dem Krieg 1939–45«, Köln 2001, S. 15.
[67]
Ebd., S. 16.
[68]
Ebd., S. 30.
[69]
Ebd., S. 26.
[70]
Ebd., S. 81.
[71]
Ebd., S. 22.
[72]
Wenzig, K., »Allgemeine Hygiene des Dienstes«, Berlin–Heidelberg 1936, S. 288–307.
[73]
Ranke, Otto, »Ärztliche Fragen der technischen Entwicklung«, in: Veröff. a.d.Geb.d. Heeres-Sanitätswesens, 109 (1939), S. 15. Siehe auch BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Rankes Rede »Leistungssteigerung durch ärztliche Maßnahmen« zum Stiftungsfest der MA, 19.2.1939, S. 7f.: »Ganz besonders wichtig wird das Pervitin bei langdauernder, körperlich wenig anstrengender Tätigkeit wie der des Kraftfahrens und des Fliegens bei der Überwindung langer Strecken sein, bei der bisher der Schlaf der gefährliche Feind ist.«
[74]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Rankes Bericht an die Heeres-Sanitätsinspektion vom 4.10.1938.
[75]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Rankes Vortrag über Weckmittel, Feb. 40, nicht gehalten, S. 6 sowie Rankes Bericht an die Lehrgruppe C über leistungssteigernde Mittel, 4.5.1939. Querverweis zur Fußnote [j]
[76]
Zudem hatte es beim Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland 1938 erste positive Erfahrungen mit Pervitin im Einsatz gegeben. Siehe BArch-Freiburg RH 12–23/1882, »Berichte über Pervitineinsatz, hier bei Einheit N.A. 39«.
[77]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Rankes Rede »Leistungssteigerung durch ärztliche Maßnahmen« zum Stiftungsfest der MA, 19.2.1939, S. 7.
[78]
Benn, Gottfried, »Provoziertes Leben: ein Essay«, in: Benn, Gottfried, »Sämtliche Werke. Band IV: Prosa 2«, Stuttgart 1989, S. 318.
[79]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Brief des Direktors des Physiologischen Instituts der Universität Wien an Ranke, 8.12.1941.
[80]
Ebd. Brief von Ranke an Lehrgruppe C, 4. 5. 1939.
[81]
Ebd. Brief von Ranke an Generalarzt Kittel vom 25.8.1939.
[82]
Ebd. Bericht an Ranke über den Einsatz von Pervitin.
[83]
Ebd. Wehrphysiologisches Institut der Militärärztlichen Akademie, Anlage zum Bericht 214a vom 8.4.1940.
[84]
Ebd. Bericht an Ranke über den Einsatz von Pervitin. Ebenso die beiden folgenden Zitate.
[85]
Ebd. Bericht Dr. Wirth, Betr: »Verwendung von Pervitin als Stärkungsmittel«, 30.12.1939.
[86]
Wie zum Beispiel in der 20. Infanteriedivision. Siehe BArch-Freiburg RH 12–23/1842, Bericht von Stabsarzt Dr. Krüger.
[87]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Bericht an Ranke über den Einsatz von Pervitin. Ebenso die beiden folgenden Zitate.
[88]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Bericht von Oberarzt Grosselkeppler vom 6.4.1940.
[89]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Bericht von Oberstabsarzt Schmidt an Ranke vom 25.3.1940. Siehe außerdem: BArch-Freiburg RH 12–23/271, Bericht Ranke an Lehrgruppe C, 13.1.1940, sowie BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Bericht von Stabsarzt Dr. Krüger.
[90]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, »Erfahrungen mit Pervitin und ähnl. Stoffen«, Armeearzt A.O.K. 6 (Haubenreisser), 15.4.1940.
[91]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, »Erfahrungen mit Pervitin, Elastonon usw.«, Korpsarzt IV. Armeekorps (Günther), 8.4.1940.
[92]
Ballhausen, Hanno (Hg.), »Chronik des Zweiten Weltkrieges«, München 2004, S. 27.
[93]
Mann, Golo, a.a.O., S. 915f.
[94]
Kroener, Bernhard R., »Die personellen Ressourcen des Dritten Reiches im Spannungsfeld zwischen Wehrmacht, Bürokratie und Kriegswirtschaft 1939–1942«, in: Müller, Rolf-Dieter, und Hans Umbreit, »Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg«, Bd. 5.1: Organisation und Mobilisierung des Deutschen Machtbereichs, Kriegsverwaltung, Wirtschaft und personelle Ressourcen 1939–1941, Stuttgart 1988, S. 826.
[95]
Siehe Frieser, a.a.O., S. 11, 43 und 57.
[96]
Speer, Albert, »Erinnerungen«, Frankfurt/M. 1969, S. 431.
[97]
BArch-Freiburg RH 2/768, Handakten Halder, Hans-Adolf, Bl. 6 (Rückseite).
[98]
BArch-Freiburg H 20/285/7, Wehrphysiologisches Institut, 16.10.1939, Betr.: »Pervitin«. Siehe auch: Brief vom 16.10.1939 an Winkler sowie RH 12–23/1644 und Kriegstagebuch Ranke, Eintrag vom 4.1.1940.
[99]
BArch-Freiburg RH12–23/1644, Kriegstagebuch Ranke, Eintrag vom 8.12.1939.
[100]
BArch-Freiburg RH12–23/1644, Brief Ranke an Zechlin vom 24.1.1940. Siehe auch BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Rankes Rede »Leistungssteigerung durch ärztliche Maßnahmen« zum Stiftungsfest der MA, 19.2.1939, S. 5: »Ich muß für mich selbst und alle Helfer bestätigen, daß wir unter Pervitin stets uns begeistert auf die Arbeit gestürzt haben und dabei das Empfinden hatten, daß auch schwierige Arbeit leichter bewältigt wird, daß besonders der Entschluß zum Anpacken schwieriger Aufgaben sehr viel leichter fällt.«
[101]
BArch-Freiburg RH12–23/1644, Kriegstagebuch Ranke, Eintrag vom 8.11.1939, S. 6.
[102]
Ebd., Eintrag vom 19.11.1939, S.16.
[103]
Kramer, Eva, »Die Pervitingefahr«, in: Münchener Medizinische Wochenschrift, Bd. 88, H. 15, 1941, S. 419ff.
[104]
Liebendörfer, »Pervitin in der Hand des praktischen Nervenarztes«, in: Münchener Medizinische Wochenschrift, Bd. 87, H. 43, 1940, S. 1182.
[105]
Benn, a.a.O., S. 317.
[106]
BArch-Berlin R22/1475, Bl. 395, Conti an Reichsjustizministerium am 21.10.1939. Ebenso die beiden folgenden Zitate.
[107]
BArch-Berlin R36/1360, »An die ehrenamtlichen Mitglieder der früheren R.f.R.«, 19.10.1939.
[108]
Reichsgesetzblatt 1 (1939), S. 2176; Reichsgesundheitsblatt (1940), S. 9: »Phenylaminopropan und seine Salze (z.B. Benzedrin, Aktedron, Elastonon) und Phenylmethylaminopropan und seine Salze (z.B. Pervitin) sind durch die Polizeiverordnung des Reichsministeriums des Innern über die Abgabe von Leberpräparaten und anderen Arzneimitteln in den Apotheken dem jedesmaligen Rezeptzwang unterstellt.«
[109]
Conti, Leonardo, »Vortrag des Reichsgesundheitsführers Dr. Conti vor dem NSD-Ärztebund, Gau Berlin, am 19. März 1940, im Berliner Rathaus«, in: Deutsches Ärzteblatt, Bd. 70, H. 13, 1940, S. 145–153, hier S. 150.
[110]
Speer, Ernst, »Das Pervitinproblem«, in: Deutsches Ärzteblatt, H.1, 1941, S. 4–6 und 15–19, hier S. 19. Siehe auch Holzer, a.a.O., S. 238f.
[111]
BArch-Freiburg RH 12–23/1575, Brief Conti an Handloser vom 17.2.1940 sowie Antwortschreiben Handloser an Conti vom 26.2.1940.
[112]
»Durch Verlegen des Schwerpunkts auf den Südflügel müssen die in Nordbelgien zu erwartenden starken Feindkräfte abgeschnitten und damit vernichtet werden.« RH 19 I/41, Akten HGr 1: Entwurf einer Notiz Mansteins für das Kriegstagebuch, 17.2.1940, Anl. 51 (Bl. 174f.); siehe auch BArch-Freiburg RH 19 I/26, Notiz über Führer-Vortrag, Bl. 121f.
[113]
Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 81.
[114]
BArch-Freiburg, Nachlass Erich von Manstein, Notiz Nr. 32.
[115]
Waldmann, Anton: Unveröffentlichtes Tagebuch, Eintrag vom 13.4.1940, Wehrgeschichtliche Lehrsammlung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.
[116]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, »Leistungssteigerung durch ärztliche Maßnahmen« sowie Rankes Vortrag über Weckmittel, ausgearbeitet Feb. 1940 (nicht gehalten).
[117]
Ebd., Brief des Korpsarztes b. d. Gruppe von Kleist, Dr. Schmidt, an Ranke, 15.4.1940.
[118]
Ebd., Heeres-Sanitätsinspekteur, 17.4.1940, »Betr. Weckmittel«, inkl. Anlage 1 und Anlage 2.
[119]
Ebd.
[120]
BArch-Freiburg RH 12–23/1884, »Auslieferung von Pervitin und Isophen vom Hauptsanitätspark an Heer und Luftwaffe«.
[121]
BArch-Freiburg RH 21–1/19, Ia/op Nr. 214/40 vom 21.3.1940, S. 2.
[122]
Wahl, Karl, »… es ist das deutsche Herz«, Augsburg 1954, S. 246. Siehe auch Leeb, Wilhelm Ritter von, »Tagebuchaufzeichnung und Lagebeurteilungen aus zwei Weltkriegen. Aus dem Nachlaß«, herausgegeben und mit einem Lebensabriss versehen von Georg Meyer, Stuttgart 1976, in: Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Bd. 16, S. 184.
[123]
Laut Guderian eine von ihm selbst »oft gebrauchte Redewendung«. Siehe auch Guderian, Heinz, »Erinnerungen eines Soldaten«, Stuttgart 1960, S. 95.
[124]
Interview im ZEIT-Magazin vom 7.5.2015, S. 50.
[125]
Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 114.
[126]
Ebd., S. 136.
[127]
Die Personalstärke der Division betrug knapp 400 Offiziere, 2000 Unteroffiziere und ca. 9300 Soldaten.
[128]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, siehe dort zum Beispiel die »Vorlage eines Erfahrungsberichtes über Anregungsmittel« vom 23.2.1940, S. 2: »… wurden in der nächsten Nacht an Fahrer und Beifahrer je 2 Tabletten ausgegeben mit der Weisung, sie in den Aufschlag der Feldmütze zu legen und bei Bedarf, spätestens aber um 1 Uhr nachts einzunehmen.«
[129]
Siehe auch Frieser, a.a.O., S. 195ff.
[130]
Fischer, Wolfgang, »Ohne die Gnade der späten Geburt«, München 1990, S. 62ff.
[131]
BArch-Freiburg N 802/62, Nachlass Guderian, »Aus dem 3. Bericht über die Fahrten des Kommandierenden Generals während des Einsatzes in Frankreich«, Bl. 008.
[132]
Ebd, Bl. 010.
[133]
Bloch, Marc, »Die seltsame Niederlage: Frankreich 1940«, Frankfurt/M. 1995, S. 93ff.
[134]
Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 219.
[135]
Mündliche Auskunft.
[136]
Frieser, a.a.O., S. 419.
[137]
Dies bezieht sich nicht nur auf den Zweiten Weltkrieg, sondern gilt für die konventionelle Kriegsführung bis heute, bei der die Panzer unvermindert eine Hauptrolle spielen.
[138]
Das sogenannte Rucksack-Prinzip. So zeigen diese ersten Tage des Feldzuges, wie entscheidend eine militärische Operation von der Versorgung auf der logistischen, also der untersten Ebene bestimmt wird. Siehe in diesem Zusammenhang auch Kielmansegg, Johann Adolf Graf von, »Panzer zwischen Warschau und Atlantik«, Berlin 1941, S. 161.
[139]
Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 162.
[140]
BArch-Freiburg N 802/62, Nachlass Guderian, a.a.O., Bl. 007 u. Bl. 011/012.
[141]
Churchill, Winston, »Zweiter Weltkrieg«, Bd. II, 1. Buch, Stuttgart 1948/49, S. 61.
[142]
BArch-Koblenz N 1348, Brief Morell an seine Frau vom 3.6.1940.
[143]
Frieser, a.a.O., S. 336.
[144]
Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 326, ebenso das folgende Zitat.
[145]
Churchill, a.a.O., S. 65.
[146]
Ironside, Edmund, »Diaries 1937–1940«, New York 1962, S. 317. Zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 325.
[147]
Halder, Franz, »Kriegstagebuch. Tägliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939–1942«, Bd. 1, 1964, S. 302, zitiert nach Frieser, a.a.O., S. 322.
[148]
BArch-Koblenz N 1348, Brief Morell an seine Frau, 26.5.1940.
[149]
Ebd., Brief Morell an seine Frau, 28.5.1940.
[150]
Ironside, a.a.O., S. 333.
[151]
Hansen, Hans-Josef, »Felsennest, das vergessene Hauptquartier in der Eifel«, Aachen 2008, S. 81.
[152]
Die Deutsche Wochenschau Nr. 22 vom 22.5.1940.
[153]
Die Gestapo sammelte fleißig Beweise über Görings Sucht. Siehe zum Beispiel Speer, a.a.O., S. 278.
[154]
Berliner Lokal-Anzeiger, Zentralorgan für die Reichshauptstadt, Tagesausgabe Groß-Berlin, 1.6.1940, S. 1.
[155]
Zitiert nach Hesse, Reinhard, »Geschichtswissenschaft in praktischer Absicht«, Stuttgart 1979, S. 144.
[156]
Zitiert nach Bradley, Dermot, »Walther Wenck, General der Panzertruppe«, Osnabrück 1982, S. 146.
[157]
BArch-Freiburg RH 12–23/1931, »Bericht über die Kommandierung zur Gruppe Kleist«, 12. 7. 1940.
[158]
Ebd.
[159]
BArch-Koblenz N 1348, Brief Morell an seine Frau, 3.6.1940.
[160]
Unveröffentlichtes Kriegstagebuch des Heeres-Sanitätsinspekteurs, zur Verfügung gestellt von Dr. Volker Hartmann, Sanitätsakademie der Bundeswehr.
[161]
BArch-Freiburg ZA 3/163, Kriegstagebuch Waldau, Chef des Luftwaffenführungsstabes: März 1939 bis 10. 4. 1942, Eintrag vom 25.5.1940. Vgl. auch: BArch-Freiburg ZA 3/163, Schmid, »Feldzug gegen Frankreich 1940«, sowie BArch-Freiburg ZA 3/58, USAF History Project, S. 16, in: Ob.d.L./Führungsstab Ic, Nr. 10641/40 geh., Überblick über den Einsatz der Luftwaffe bei den Operationen in den Niederlanden, in Belgien und Nordfrankreich, 3.6.1940.
[162]
Guderian, Heinz, »Erinnerungen eines Soldaten«, Stuttgart 1986, S. 118.
[163]
Berliner Lokal-Anzeiger, Zentralorgan für die Reichshauptstadt, Tagesausgabe Groß-Berlin, 20. 6. 1940, S. 2, »Sturmfahrt bis zur Grenze der Schweiz«.
[164]
BArch-Freiburg RH 12–23/1931, »Bericht über die Kommandierung zur Gruppe Kleist«, 12. 7. 1940, ebenso die vier folgenden Zitate.
[165]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Brief von Oberstarzt Dr. Seyffardt, »Betr: Pervitinmißbrauch«, an Oberstabsarzt Dr. Althoff, 16.5.1941, Feldpostnr: 28806.
[166]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Aktennotiz Ranke, 25.4.1941.
[167]
BArch-Freiburg RH 12–23/1882, Ranke an Stabsarzt Dr. Scholz, 27.5.1941.
[168]
IfZArch, MA 617, Rolle 2, siehe Brief Fa. Hamma an Morell vom 27.5.1941: Als natürliche Vitaminträger der Ausgabe SRK werden Hagebuttenpulver, Roggenkeime, Aneurin und Nikotinsäure angegeben, als Geschmacksträger »Vollmilchpulver, Kakao und etwas Kakaobutter«.
[169]
Ebd., Brief Fa. Hamma an Apotheker Jost, 29.10.1942.
[170]
BArch-Koblenz N 1348, Brief Morell an seine Frau, 16.5.1940.
[171]
BArch-Freiburg R43, Brief Fa. Hamma an das SS-Führungshauptamt/Sanitätsamt, 26.8.1941.
[172]
Die SS verwendete Morells Vitamultin auch im Russlandkrieg, siehe Bestätigung Himmlers vom 12.1.1942 (IfZArch, MA 617, Rolle 2): »Der Führer hat angeordnet, daß sofort den Einheiten der Waffen-SS an der Ostfront geeignete Vitaminpräparate zugeführt werden. Mit der Herstellung dieser Vitaminpräparate ist die Firma HAMMA GmbH, Hamburg, beauftragt. Es wird gebeten, diese Firma bei der Beschaffung der notwendigen Rohstoffe und Hilfsmittel auf jede Weise zu unterstützen, damit dieser Befehl des Führers termingemäß ausgeführt werden kann. Der Reichsführer-SS.«
[173]
BArch-Koblenz N 1348, Brief Morell an seine Frau, 16.5.1940.
[174]
Brief Morell an Göring wg. Hippke, Records of Private Individuals (Captured German Records), Dr. Theo Morell, National Archives Microfilm Publication T253, Roll 35. National Archives, College Park, MD.
[175]
BArch-Freiburg ZA 3/801, Suchenwirth, Richard, »Hermann Göring«, unveröffentlichte Studie, S. 42f.
[176]
Aldgate, Anthony, und Jeffrey Richards, »Britain can take it: The British Cinema in the Second World War«, Second Edition, London 2007, S. 120.
[177]
Luttitz, Horst Freiherr von, zitiert aus »Schlaflos im Krieg«, Dokumentarfilm von Pieken, Gorch und Sönke el Bitar, Arte 2010.
[178]
Aus: Steinhoff, Johannes, »Die Straße von Messina«, Berlin 1995, S. 177ff., ebenso die beiden folgenden Zitate. Steinhoff, der darin seine Weltkriegseinsätze literarisch-kritisch reflektiert, war in den Fünfzigerjahren einer der Hauptverantwortlichen für den Aufbau der Luftwaffe bei der Bundeswehr. Später wurde er zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses gewählt, bevor er Mitte der Siebzigerjahre in die Rüstungsindustrie wechselte. Der geschilderte Methamphetamineinsatz stammt aus dem Jahr 1943 und liest sich so, als ob Steinhoff, der auch Teilnehmer der »Luftschlacht um England« von 1940 war, hier seinen ersten und einzigen Gebrauch des Aufputschmittels schildert.
[179]
Osterkamp, Theo, »Durch Höhen und Tiefen jagt ein Herz«, Heidelberg 1952, S. 245. Siehe auch Speer, a.a.O., S. 272.
[180]
Falck, Wolfgang, »Falkenjahre. Erinnerungen 1903–2003«, Moosburg 2003, S. 230.
[181]
Overy, Richard J., »German Aircraft Production 1939–1942«, in: Study in the German War Economy, zugl. Diss. Queens College, Cambridge 1977, S. 97.
[182]
BArch-Freiburg ZA 3/842, Göring zu Oberstleutnant Klosinski, Kommodore des K.G. 4, im Herbst 1944, zitiert aus Befragungsprotokoll Klosinskis durch Suchenwirth am 1.2.1957, siehe Onlinepublikation http://hss.ulb.uni-bonn.de/2005/0581/0581.pdf.
[183]
Im Ersten Weltkrieg kein unübliches Mittel, um die Müdigkeit zu überwinden. In seinem Vortrag über Weckmittel, Feb.40, nicht gehalten (BArch-Freiburg, RH 12–23/1882), geht auch Ranke darauf ein, lehnt es für seine Zeit aber ab: »Die Weckmittel sind hochwirksame Arzneimittel. Das Cokain (…) scheidet für die militärische Verwendung wegen der entstehenden Sucht mit schweren körperlichen und charakterlichen Schäden aus.«
[184]
BArch-Freiburg ZA 3/326, stenografischer Bericht über die Besprechung beim Reichsmarschall am 7.10.1943, »Betr.: Heimatverteidigungsprogramm«.
[185]
Linge, Heinz, »Bis zum Untergang«, München 1980, S. 219.
[186]
Wiedergegeben nach »Udets Ernst, Spaßpilot, Kriegsverbrecher und komischer Zeichner«, in Meurer, Christian, »Wunderwaffe Witzkanone – Heldentum von Heß bis Hendrix«, Essay 09, Münster 2005, S. 73ff.
[187]
Deutsches Nachrichtenbüro Berlin, 18.11.1941. Zitiert aus Udet, Ernst, »Mein Fliegerleben«, Berlin 1942.
[188]
Siehe auch Suchenwirth, Richard, »Ernst Udet – Generalluftzeugmeister der deutschen Luftwaffe«, unveröffentlichte Studie, BArch-Freiburg ZA 3/805.
[189]
Methamphetamin ist zum einen deutlich potenter als Amphetamin und zum anderen bei unsachgemäßem Gebrauch (zu hoch dosiert, zu oft eingenommen) nachweislich neurotoxisch. Es setzt die Ausbildung und Verfügbarkeit von Serotonin und Dopamin im Zentralnervensystem herab und kann die Neurochemie des Körpers nachhaltig verändern.
[190]
BArch-Freiburg RH 12–23/1884, Brief Conti vom 20.12.1940.
[191]
BArch-Freiburg RH 12–23/1884, Brief Handloser vom 20. und 29.1.1941.
[192]
Speer, Ernst, a.a.O., S. 18.
[193]
Holzer, a.a.O., S. 242f.
[194]
Holzer, a.a.O., S. 245ff. Querverweis zur Fußnote [l]
[195]
BArch-Berlin NS 20–139–6/Rundschreiben Vg. 9/41, NSDAP, Hauptamt für Volksgesundheit, 3.2.1941, Conti. Zitiert nach Holzer, a.a.O., S. 244.
[196]
RGBl.I, 12.6.1941, S. 328: »6. Verordnung über Unterstellung weiterer Stoffe unter die Bestimmungen des Opiumgesetzes«.
[197]
Erfahrene Sanitätsoffiziere wie Heeres-Sanitätsinspekteur Anton Waldmann hatten bereits früh gewarnt: »Das Volk ist nervös, gereizt. Die Beanspruchbarkeit ist erhöht – seine ausserordentlich gesteigerte Leistung – hierin liegt aber auch die Gefahr eines totalen plötzlichen Versagens, wenn man jetzt nicht abreagiert und Ruhe, Schlaf, Erholung und Erfolge hat.« Waldmann, a.a.O., Tagebucheintrag vom 1.11.1940.
[198]
Bestätigung der Reichsstelle »Chemie« vom 7.5.1941 an Fa. Temmler: »Gemäß dem Erlass des Vorsitzenden des Reichsverteidigungsrates, Ministerpräsident Reichsmarschall Göring, über die Dringlichkeit der Fertigungsprogramme der Wehrmacht«, Landesarchiv Berlin, A Rep. 250–02–09 Temmler.
[199]
IfZArch, MA 617, Rolle 2, Manuskript einer Rede Theo Morells, S. 4. Ganz Kind seiner Zeit, vereint er hier zwei Zitate, die von einer klassischen paternalistischen Rollenverteilung zwischen Arzt und Patient ausgehen: »Das Vertrauensverhältnis …« stammt aus dem Buch des westpreußischen Arztes und medizinischen Schriftstellers Erwin Liek (1878–1935) »Der Arzt und seine Sendung« (1925), der letzte hier angeführte Satz von Bismarcks Leibarzt Emil Schweninger.
[200]
Fest, a.a.O., S. 737.
[201]
Ebd., S. 992.
[202]
Der Spiegel, 42/1973, S. 201.
[203]
Gisevius, Hans Bernd, »Adolf Hitler. Versuch einer Deutung«, München 1963, S. 523.
[204]
Kershaw, Ian, »Hitler 1889–1945 – Das Standardwerk«, München 2008, S. 850. Auch an anderer Stelle (S. 947) bleibt Kershaw merkwürdig unschlüssig: »Morell und seine Heilkunst waren weder ein wichtiges noch ein unwichtiges Element zur Erklärung von Deutschlands Elend im Herbst 1944.«
[205]
Siehe Neumann, Hans-Joachim, und Henrik Eberle, »War Hitler krank? – Ein abschließender Befund«, Köln 2009, S. 97 und 100.
[206]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 8.11.1944.
[207]
»Gutachten über Professor Morell«, Camp Sibert, 15.1.1946, Entry ZZ-5. In: IRR-Personal Name Files, RG NO. 319, Stack Area 230, Row 86, Box 11, National Archives at College Park, MD.
[208]
Ebd.
[209]
Special Report Nr. 53 nennt als Experten Prof.Dr. Felix Haffner, Leiter des Pharmakologischen Instituts der Universität Tübingen, Prof.Dr. Konrad Ernst, ebenfalls von der Universität Tübingen, sowie einen Dr. Theodor Benzinger von Krebsstein: »On 23 April 1947, these three scientists signed a written statement to the effect that from the existing files of information nothing could be found to point to the possibility that Hitler had often received narcotics.« Zudem wurde Prof.Dr. Heubner vom Pharmakologischen Institut der Berliner Universität kontaktiert, ebenso wie Prof.Dr. Linz, Leiter der Opiumstelle im Reichsgesundheitsamt. Beide wiesen es zurück, dass Hitler Betäubungsmittel in größerem Ausmaß erhalten haben könne. Doch es gab auch andere Stimmen: Der ebenfalls befragte Kriminalpolizist Jungnickel vom Rauschgiftdezernat Berlin sowie Herr Jost, Besitzer der Engel-Apotheke in Berlin-Mitte, und Prof. Müller-Hess, Direktor des Instituts für gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Berliner Universität, geben an, dass es sehr wohl möglich war, dass Hitler von seinem Leibarzt mit Opiaten versorgt worden sei – ohne aber über Quantitäten und mögliche Auswirkungen Angaben machen zu wollen oder können. In: IRR impersonal Files, RG NO. 319, Stack Area 770, Entry 134A, Box 7: »Hitler, Poisoning Rumors«, XE 198119, National Archives at College Park, MD.
[210]
»… in order to provide further material for the debunking of numerous Hitler myths«, ebd.
[211]
BArch-Koblenz N1118, Nachlass Goebbels, Brief an Hitler, Weihnachten 1943.
[212]
Schramm, Percy Ernst, »Adolf Hitler – Anatomie eines Diktators« (5. und letzte Fortsetzung), in: Der Spiegel, 10/1964.
[213]
Zitiert nach Schenck, Ernst Günther, »Dr. Morell. Hitlers Leibarzt und seine Medikamente«, Schnellbach 1998, S. 110.
[214]
BArch-Koblenz N 1348, Ärztliches Kalenderblatt Morells vom 18.8.1941.
[215]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 9.8.1943.
[216]
BArch-Freiburg RH 12–23/1884. Siehe auch Holzer, a.a.O., S. 247.
[217]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 8.8.1941.
[218]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 8.8.1941. Zur Zusammensetzung des Glyconorm siehe in Morells Nachlass an dieser Stelle seinen Brief vom 2.12.1944.
[219]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 8.8.1941.
[220]
BArch-Koblenz N1348, Eintrag Morell 11.8.1941.