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© Norbert Flörken
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783755722229
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Abb.1: Clemens August mit Teetasse, ca. 1722 by Vivien
(Fundstelle: akg-images (AKG401436) Bildarchiv Monheim, mit freundlicher Genehmigung)
Wenige Stunden vor seinem Tod am 06.02.1761 hatte der Kurfürst von Köln, Clemens August1 (CA) aus dem Hause Wittelsbach, verfügt, dass sein Nachfolger und die erzstiftische Hofkammer als Universalerben seine Schulden mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner Wagen, Hunde, Pferde, Gemälde, Porzellane, Weine usw. begleichen sollten (der Einspruch seiner Familie wurde endgültig 1767 abgewiesen). Und so erstellten2 in den folgenden Monaten und Jahren seine Hofbeamten und Fachleute mehrere Inventare der beweglichen Güter ihres verstorbenen Landesherren. Sie begaben sich in das Bonner Schloss und in die Schlösser in Poppelsdorf, Röttgen und Brühl und listeten Raum für Raum das Interieur3 auf. Anschliessend wurden die Gegenstände für Verkaufsveranstaltungen taxiert, die dann in den Jahren 1761 bis 1768 veranstaltet wurden. Die Verkäufe vom April 1765 wurden in den Zeitungen angekündigt: in der KAISERLICHEN OBERPOSTZEITUNG vom 08.04.1765 (# 56), vom 09.04.1765 (# 57) und vom 12.04.1765 (# 58) sowie in der GAZETTE DE COLOGNE vom 09.04.17654.
Im folgenden wird abgedruckt das Inventarverzeichnis von 1764 mit einer teilweisen Übersetzung und Anmerkungen. Die Käufer sind vermerkt, wenn sie in der Literatur erwähnt werden (z. B. # 18), oder wenn der Kaufpreis 100 oder mehr Reichstaler (z. B. # 299) betrug.
Im Landesarchiv NRW befinden sich weitere Dokumente (siehe Seite 175 f). (Dohms, 1978) hat 1978 das erste Inventarverzeichnis von 1761 publiziert mit weiteren Dokumenten aus deutschen und ausländischen Archiven, z.B. auch die Liste mit den Verkaufserlösen.
Die Namen der wichtigsten oder der bekannten Käufer17 von Gemälden sind:
Barbotty, Belderbusch, Borlatti, Brabender, Breitbach-Büllesheim, Broggia18, Canonicus Dyrath, Classen, Comans, Courtin, Crescener, De Geloes, Dobbeler, Dousetti, Falck, Fonson, Forst-Lombeck zu Gudenau, Forstmeister, Frantzen, Fumasio, Gilles, [von] Gymnich, Haas, Haes, Hansmann, Helm, Hittorf Hofapotheker, Jud Baruch19, Jud Barum, Jud Beyfuss, Jud Dan[iel] Semmel, Jud Heyman, Jud Jacob Oppenheim, Jud Joseph, Jud Kauffman, Jud Seligman, Kerp, Kuchenbecker, Kügelgen20, Kuhlhaes, Kuper, Leibmedicus Wolf, Lembgen, Merken, Meyers, Miltz, Minore, Monschau, Moses Kaufman, Möttlings, Neesen, Neveu, Öbel, Oppenheim Hertz, Pick, Robene, Romerskirchen, Rosoli, Schild, Schön, Uphoff, Vogel, von Bornheim, von Breidbach, von Bungart, von der Leyen, von Geldern, von Gudenau, von Hohenzollern, von Kempis, von Öttingen, von Roll, von Salm, von Schall, von Weichs zu Rösberg, Weckbecker, Wijneken, Wittib Broggia, Wittib Oppenheim, Wittib Reinaud, Wittib Renno, Wolff-Metternich, Zeidel, Zisler.
Das Thema „Nachlass“ ist zu sehen im Zusammenhang mit dem Vorwurf in der Literatur21, dass die Fürsten des 18. Jahrhunderts – allen voran Clemens August – eine unverantwortliche Ausgabenpolitik betrieben hätten: Unermessliche Summen guten Geldes seien ausgegeben worden für den Bau22, die Ausstattung und Unterhaltung von Schlössern, für Feste und Prunk bei Hofe, für Jagden, für höfisches Personal, für Oper und Theater (50.000 Rt. pro Jahr23) und dergleichen – zusammengefasst unter dem Fachbegriff „konsumtive Ausgaben“.
Die Ausgaben des Clemens August hätten vielleicht noch einen fördernden Aspekt für sein Kurfürstentum gehabt, wenn er nicht seinen Bedarf z.B. an Porzellan, Silber und Gemälden im damaligen Ausland (Meissen, Darmstadt, Frankenthal, Wien, Niederlande) getätigt hätte, meist über seinen Hoffaktor Simon Baruch; das örtliche Handwerk lebte dagegen überwiegend von den Aufträgen der adligen Familien vor Ort. Eine Statistik24 für das Jahr 1794 zeigt, dass die überwiegende Zahl der Bonner Handwerksmeister für die Allgemeinheit (Hof und Stadt) tätig war: 83 Schuster, 75 Schneider, 53 Bäcker usw. Wohl überwiegend für den Hof arbeiteten die Perückenmacher – 20 Meister.
Unter konsumtiven Ausgaben versteht man im Kontext öffentlicher Haushalte all diejenigen Ausgaben, die einen Nutzen im jeweils laufenden Haushalts- bzw. Rechnungsjahr stiften. Konsumtive Ausgaben fallen z.B. für die Verwaltung oder die Gebäudebewirtschaftung an.
Beispiele für konsumtive Ausgaben:
Investive Ausgaben im Kontext öffentlicher Haushalte sind Ausgaben, die primär in späteren Haushalts- bzw. Rechnungsjahren, d.h. längerfristig, einen Nutzen stiften sollen. Investive Ausgaben werden vor allem in Sachanlagen getätigt.
Beispiele für investive Ausgaben:
Investitionen – d.h. Ausgaben für langfristig und nachhaltig zu erzielende Erlöse – sind von den Kurfürsten kaum getätigt worden; Ausnahme ist vielleicht der letzte Kurfürst, Max Franz von Habsburg, der u.a. um 1790 für Godesberg wegen der Draitsch-Quelle eine Art Wirtschaftsförderung25 startete, und der 1786 die erste Bonner Universität gründete; beides kam jedoch schon bald nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 zum Erliegen.
Der grösste Posten auf der Einnahmen-Seite waren für Kurköln die Subsidien-Gelder26 – Transferleistungen des französischen Königs für Wohlverhalten Kurkölns in Höhe von 7,3 Mio Franken in den letzten 10 Jahren der Regierungszeit Clemens Augusts; zudem 76.000 Rt. von den Niederlanden im Jahr 1728 für den Bau des sog. Clemens-Kanals. Clemens August „war auf Gelder von aussen angewiesen, weil die Einkünfte seiner Territorien zu gering waren, um die hohen Kosten seiner Bauten und Hofhaltung zu decken.“27
Ob der Erlös des Verkaufs28 – mindestens rund 249.000 Reichstaler nach 7 Jahren – ausgereicht hat, alle Schulden des prunkliebenden Kurfürsten zu begleichen, ist nicht bekannt. Überliefert sind Forderungen von rund 137.300 und 128.300 Reichstalern – allerdings ohne genauen zeitlichen Bezug.
1 Clemens August Ferdinand Maria Hyazinth von Bayern (* 1700 † 6. Februar 1761).
2 Diese und die folgenden Daten nach (Iwe, 2005) und (Unterberg, 2005), passim.
3 Dazu siehe (Dohms, 1978), vor allem Seite 1 ff.
4 LAV NRW Bestand Kurköln II AA 0007, # 283.
5 Zahlen auch im folgenden nach (Renard, 1927, S. 89 ff), bestätigt durch die Unterlagen im Landesarchiv NRW.
6 So (Dohms, 1978, S. 278) nach (Boroviczeny, 1930). Beschreibung der Stücke in (Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Ausstellung in Schloß Augustusburg zu Brühl, 1961, S. 99 ff) und ebd. S.321 ff.
7 Eigentlich ein China-Haus, 1753 fertiggestellt, 1822 abgerissen. Zum Inventar siehe (Dohms, 1978, S. 4 ff).
8 Foto von Teetassen siehe (Iwe, 2005, S. 7); Clemens August mit Teetasse, ein Gemälde von Vivien: im Bestand der AKG, # 401436.
9 Entspricht Silber 812.
10 (Renard, 1927, S. 92). Siehe auch (Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Ausstellung in Schloß Augustusburg zu Brühl, 1961, S. 101 ff).
11 Zur Zahl siehe Anmerkung 78.
12 Heute in der Eremitage, St. Petersburg.
13 ersteigert von dem Pariser Kunsthändler Neveux/Neveu, einem Agenten der Pariser Kunsthändler Boileau, Colins & Joullain, die das meiste der Bonner Ware noch am 10.12.1764 in Paris weiterversteigerten (Vey, 1963, S. 223).
14 (Vey, 1963, S. 199) kommt nur auf 24.746 Rt. bei einer geschätzten Summe von 126.953 Rt., (Renard, 1927, S. 97) addiert für die Jahre 1765, 1766 und 1768 auf 46.591 Rt.
15 Gekauft von „Jud Kauffman“.
16 (Renard, 1927, S. 90). Beschreibung in (Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Ausstellung in Schloß Augustusburg zu Brühl, 1961, S. 105 ff).
17 Siehe auch die Liste Veys Seite 160 f.
18 Johann Baptist Broggia 1759 Wirklicher Hofkammerrat (Ennen, 1989, S. 251).
19 Zu den jüdischen Hoflieferanten siehe (Ennen, 1989, S. 235 f). Der Zusatz „Jud“ ist jedesmal vermerkt, fehlt allerdings beim Leibmedicus Wolf, bei Moses Kaufman, Herz Oppenheim, Wittib Oppenheim.
20 Franz Anton Kügelgen [1727-1788], kurcölnischer Hofkammerrath, Vater der Maler-Zwillinge Franz Gerhard und Karl Kügelgen, siehe (Flörken, Gerhard von Kügelgen, von F.C.A. Hasse, 2021).
21 Zum Beispiel (Braubach, 1976, S. 284 f): Gepränge, Luxus, Vergeudung, Zerrüttung der Finanzen. Details bei (Ennen, 1989, S. 227 ff) und (Renard, 1927).
22 Laut (Renard, 1927, S. 38 f) beliefen sich die Baurechnungen für Bonn auf ca. 350.000 Rt., für Brühl auf 320.000 Rt., für Falkenlust auf 55.000 Rt.; in den 1750er Jahren wurden für Möbel und Effekten jährlich rund 10.000 Rt. ausgegeben.
23 Nach (Ennen, 1989, S. 234); siehe Abb.6: Hofkalender von 1760, Auszug: Beethovens Vater * 1740 und Großvater * 1712, hier Seite 175.
24 Nach (Schlöder, 2014, S. 55). Im Jahre 1808 ist das Zahlenverhältnis der Berufe untereinander weitgehend gleich geblieben, die absoluten Zahlen sind aber gesunken: Schuster 71, Schneider 57, Bäcker 51, … Perückenmacher 11 usw.
25 Siehe (Flörken, Die französischen Jahre in Bonn 1794-1814. Ein Lesebuch, 1. Auflage, 2016) passim.
26 (Gehrlein, 2013, S. 77) nennt als Gesamtsumme 15 Mio Reichstaler, entspricht ca. 500 Mio Euro; bei eigenen Einkünften von ca. 1 Mio Rt.
27 (Gehrlein, 2013, S. 76).
28 (Renard, 1927, S. 100) spricht von „Verschleuderung“.
Abbildung 2: Clemens August, um 1746 by George Desmarées
(Stadtmuseum Bonn, SMB 1991/G050; mit freundlicher Genehmigung)
»Es stellte sich heraus, daß hinter diesen guten Vorsätzen kein fester Charakter und kein klarer Geist stand, daß er weder die Kraft zur Entsagung noch die Fähigkeit zur richtigen Erkenntnis der Dinge besaß, daß er im Grunde ein labiler, schwankender, unsicherer Mensch war, hin und her geworfen zwischen Stimmungen der verschiedensten Art, zwischen stolzen Gefühlen der eigenen Größe und verzweifelten Empfindungen der eigenen Unzulänglichkeit, zwischen einer oft hektisch anmutenden Lebensbejahung und schwärzester Melancholie, leicht zu gewinnen und ebenso leicht wieder zu verlieren, einmal zugänglich und hingebend, dann wieder eigensinnig und mißtrauisch — alles in allem also ein Mann, der weder die sittliche Eignung für das verantwortungsvolle Amt des Oberhirten vieler Diözesen noch politische Einsicht und staatsmännische Befähigung besaß.
[…]
Der schwache Mensch und schlechte Politiker war ein Grandseigneur in seinem Auftreten, ein großzügiger Mäzen für alle Sparten der Kunst. In dem kurkölnischen Hof hat damals das Beispiel des vielbewunderten französischen Sonnenkönigs wohl die vollendetste Nachahmung auf deutschem Boden gefunden. Die in jedem Jahre in deutscher und französischer Ausgabe erscheinenden Hofkalender geben uns eine Vorstellung von Aufwand und Glanz, die ihn umgaben, von seiner Freude an einer Repräsentation seiner Würde, die doch selbst in Zeiten finanzieller Krisen und persönlicher Depressionen unerschütterlich gewahrt wurde. Da begegnen uns die Namen von adeligen Herren aus ganz Europa, die dem von seinem Vorgänger gestifteten Sankt-Michaelsorden angehörten, da finden wir die Listen zahlreicher Kämmerer und wir lernen die Stäbe der großen Hofämter unter dem Obristhofmeister, dem Obristkämmerer, dem Obristmarschall, dem Obriststallmeister, dem Obristküchenmeister, dem Obristsilberkämmerer, dem Obristfalkenmeister kennen mit vielen Funktionären bis herab zu den Heiducken und Hatschieren, Trabanten und Lakaien. Für die Jagd waren allein im kölnischen Land 122 Personen beschäftigt, in der Küche gab es sieben kurfürstliche Mundköche, denen Zubereiter aller Art, so etwa ein besonderer Hühnerpflücker, unterstanden. Um die Gesundheit des Fürsten waren sechs Leibmedici besorgt, doch zog er ihnen oft den Judendoktor Wolff vor.«
29 Fundstelle: Max Braubach: Kurfürst Clemens August, in: (Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts. Ausstellung in Schloß Augustusburg zu Brühl, 1961, S. 17 ff), ähnlich auch Lill/Sandmann, ebd. S. 50: Es fehlte ihm „an Menschen- und Sachkenntnis, politischer Einsicht und Willensstärke“.
LISTE d’une Partie des Peintures, des Diamants, de Porcellaine, et des Horloges, VERZEICHNIS einer Sammlung von Gemälden, Diamanten, Porzellan und Uhren,
Provenantes de la Succession de son Altesse Serenissime Electorale de Cologne, de très-glorieuse Mémoire, qu’on a Intention de vendre publiquement à Bonn, le Lundi 14 Mai 1764, & Jours suivants. aus dem Nachlass Seiner Durchlaucht des Kurfürsten von Köln, ehrwürdigen Angedenkens; sie sollen öffentlich verkauft werden in Bonn am 14. Mai 1764 und an den folgenden Tagen.
Dans le cas, où l’on ne voudroit point attendre le Terme fixé pour la Vente, & qu’on aimeroit mieux aquerir quelqu’une des Pieçes contenues dans la Liste, on pourra s’addressèr à Messeigneurs les Exécuteurs Testamentaires de seu S. A. S. E., où on offre de faire voir les Pieçes, qu’on demandera, & de faire connoître le Prix, auquel on est resoud de les relâcher. Falls jemand den festgesetzten Verkaufstermin nicht abwarten will oder die Stücke der Liste sehen möchte, kann er sich an die Herren Testamentsvollstrecker seiner Durchlaucht wenden, wo man ihm die Besichtigung der Stücke anbieten und den Preis mitteilen wird, zu dem man sie abgeben will.
CATALOGUES may be had gratis of ROBERT HORSFIELD, at the Crown in Ludgate-Street. Die Kataloge können auch kostenlos bezogen werden von Robert HORSFIELD in der Ludgate-Strasse, London
Abb.3: Auftaktseite
30 Zeitgenössischer Druck, Fundstellen: https://archive.org/details/unepartiedespein00hors?q=liste+d%27une+partie+des+peintures, und https://www.forgottenbooks.com/de/books/ListedunePartiedesPeinturesdesDiamantsdePorce llaineEtdesHorloges_10540426. Ein weiterer Druck befindet sich im Stadtarchiv Bonn (Signatur I e 128): er stimmt im wesentlichen mit den o.e. Ausgaben überein, weicht jedoch in der Orthographie von ihnen ab: „brillans“ statt brillantes, „pesant“ statt pesantes u.a.m., ferner nur die Bilder in (Vey, 1963), Beilage 1, Seite 200 ff.
[Liste der Gemäldesammlung aus dem Erbe Seiner Durchlaucht des Kurfürsten von Köln ehrwürdigen Angedenkens] qu’on31 a intention de vendre publiquement à Bonn le lundi 19 maij 176432 ____________ de l’annee 1762 & jours suivantes. Dans le cas, ou l’on ne voudroit point attendre le terme fixé pour la vente, & qu’on aimeroit mieux aquerir quelqu’une des pieçes contenues dans la Liste, on pourra s’addresser à Messeigneurs les Executeurs Testamentaires de seu S. A. S. E., où on offre de faire voir les pieçes, qu’on demandera, & de faire connoître le prix, auquel on est resoud de les relâcher.
1. & 2. DEUX grands Tableaux de seize pieds d’Allemagne de longueur, & cinq pieds quatre pouces de hauteur, représentants en beaux Païsages des Chasses Chateaux de plaisir du Roi de France Louis Quatorze, peints par le fameux peintre van der Meulen. Zwei grosse Gemälde, 16′ breit, 5′ 4″ hoch [= 1,80 m x 1,60 m]33: Jagd-Landschaft mit Lustschloss des Königs Ludwig XIV.34 von ADAM FRANS VAN DER MEULEN (1632-1690)
3. & 4. Deux Tableaux sept pieds de longueur, & cinq pieds six pouces de hauteur, représentants diverses Venaisons, des Volailles mortes, peintes en leurs grandeurs naturelles par Jacob Vermœlen, peintre de Rome. Zwei Gemälde (6F, 5F 6Z): Wildbret, tote Vögel, in natürlicher Grösse von JACOB VERMOELEN (1714-1784), dem Maler Roms
5. & 6. Deux Tableaux huit pouces de longueur, & cinq pieds neuf pouces de hauteur, représentants l’un la Chasse du Cerf, l’autre la Chasse du Sanglier en leurs grandeurs naturelles, peintes par Franc. Schneirs. Zwei Gemälde (8F, 5F 9Z): Hirschjagd, Wildschweinjagd, in natürlicher Grösse von FRANS SNYDERS (1579-1657)
7. & 8. Deux Tableaux deux pieds quatre pouces de longueur, & un pied neuf pouces de hauteur; dont l’un représente un Garçon dormant, l’autre un Garçon & une jeune Fille en demi figure de grandeur naturelle avec une souriciere, peints par Piazetta. Zwei Gemälde (2F 4Z, 1F 9Z): ein schlafender Junge; ein Junge und ein Mädchen, Halbbild, in natürlicher Grösse, mit einer Mausefalle, von GIOVANNI BATTISTA PIAZETTA (1682-1754)35
9. & 10. Deux Tableaux deux pieds six pouces de longueur, & deux pieds de hauteur; l’un représentant la Chasse du Cerf, & l’autre celle des Ours, peints par Schild. Zwei Gemälde (2F 6Z, 2F): Hirschjagd und Bärenjagd von JOHANN MATTHIAS SCHILD (1701-1775).
11. & 12. Deux Tableaux de deux pieds un pouce de longueur, & d’un pied un pouce de hauteur, représentants une Bataille, & Campement, peints par Bourguignon Zwei Gemälde (2F 1Z, 1F 1Z): eine Schlacht; ein Lager von JACQUES COURTOIS (1621-1675) « Le Bourguignon »
13. Un Tableau de sept pieds trois pouces de longueur, & cinq pieds de hauteur, représentant la Vierge avec l’Enfant Jesus entouré d’une guirlande des fleurs soutenues par sept Anges, dont les figures sont peintes par Verrelt, & les fleurs par P. Leghers. Ein Gemälde (7F 3Z, 5F): Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, Girlanden gehalten von 7 Engeln. Figuren von VERRELT, Blumen von P. LEGHERS
14. & 15. Deux vieilles Têtes en squise d’un pied six pouces de hauteur, & d’un pied deux pouces de longeur, peintes par Joseph Nogaren. Zwei alte Gesichter als Skizzen (1F 6Z, 1F 9Z) von GIUSEPPE NOGARI (1699-1766)
16. & 17. Deux Tableaux de deux pieds six pouces de largeur, & d’un pied dix pouces de hauteur, dont l’un représente des Poissons & un Chat, l’autre de la Volaille morte, peintes par T. Funck [A 2] Zwei Gemälde (2F 6F, 1F 10Z): Fische und eine Katze; ein toter Vogel von T. FUNCK36
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18. Un Païsage représentant des Nymphes aux bains, peint par Corneille Bodenburg. Eine Landschaft mit badenden Nymphen von CORNELIS VAN POELENBURGH (1594-1667). Verkauft für 72 Rt. an Hofrat Broggia nomine Pick37: (Ketelsen/von Stockhausen, 2002, S. 1247).
19. Un Paisage de deux pieds huit pouces de largeur, & deux pieds de hauteur, avec des figures & chevaux, peints par P. Wovermans. Eine Landschaft (2F 8Z, 2F): Personen und Pferde von PHILIPS WOUWERMAN (1619-1668) siehe (Gruner, 1862, S. 7)
20. & 21. Deux Païsages avec des figures de quatre pieds six pouces de hauteur, & trois pieds deux pouces de largeur, d’un Maître inconnu. -.-
22. Un grand Païsage sans figures de huit pieds six pouces de hauteur, & huit pieds quatre pouces de largeur, peint par le vieux van der Neer. Eine grosse Landschaft ohne Personen (8Z 6F, 8F 4Z) von dem alten AERT VAN DER NEER (1603-1677)
23. & 24. Deux Tableaux d’un pied deux pouces de largeur, & d’onze pouces de hauteur, dont l’un représente de la Cavallerie devant une auberge, l’autre un pillage des Paisans, peints de l’Ecole de Teniers. Zwei Gemälde (1F 2Z, 11Z): Reiterguppe vor der Herberge; Plünderung durch Bauern aus der Schule von DAVID TENIERS D.J.
25. & 26. Deux Païsages avec beaucoup de figures d’un pied de largeur, & neuf pouces de hauteur, peints par van Opstar. Zwei Landschaften mit zahlreichen Personen (F, 9Z) von ANTON VAN OPSTAL (1590-1653)
27. Un Tableau de quatre pieds deux pouces de hauteur, & trois pieds quatre pouces de largeur, représentant la Vierge avec l’Enfant Jesus en demi figure de grandeur naturelle, peint par Caspar Netscher. Ein Gemälde (4F 2Z, 3F 4Z): Die Jungfrau mit dem Jesuskind, Halbbild in natürlicher Grösse von CASPAR NETSCHER (1639-1684)
28. Un Tableau de cinq pieds six pouces de hauteur, & sept pieds de largeur, représentant Jesus Christ allant à Emaus, avec quelques uns de ses Disciples en figures de grandeur naturelle, peint par Ant. Pommeranci. Ein Gemälde (5F 6Z, 7F): Jesus geht nach Emmaus, mit Jüngern. In natürlicher Gröss von ANTONIO CIRCIGNANI (1570-1630)
29. & 30. Deux têtes riantes d’un pied de hauteur, & d’un pied de largeur, par François Hals. Zwei heitere Gesichter (1F, 1F) von FRANS HALS (1580-1666)
31. Un Tableau de deux pieds dix pouces de largeur, & de deux pieds un pouce de hauteur, représentant les dedans d’une maison de Païsans, peint dans le gout de Henri Pool. Ein Gemälde (2F 6Z, 2F 1Z): Das Innere eines Bauernhauses nach dem Stil von HENRI POOL
32. Un Tableau de deux pieds six pouces de largeur, & d’un pied huit pouces de hauteur, représentant le Sabat des Sorcières, peint de l’Ecole de Teniers. Ein Gemälde (2F 6Z, 1F 8Z): Hexensabbat aus der Schule von TENIERS
33. & 34. Deux Tableaux de quatre pieds sept pouces de largeur, & trois pieds quatre pouces de hauteur, l’un représentant l’intérieur du Vatican de St. Pierre à Rome, l’autre l’inondation de la Place de Navona, enrichis de figures, peintes par Jean Paul Panini à Rome. Zwei Gemälde (4F 7Z, 3F 4Z): Im Vatikan von St. Peter in Rom, die Überschwemmung der Piazza Navona, mit Personen. Beide Stücke verkauft für 300 Rt. an Simon Baruch: (Ketelsen/von Stockhausen, 2002, S. 1214), (Renard, 1927, S. 92) von Giovanni Paolo Panini (1691-1765).
35. & 36. Deux Pieces sur Pierre de Touche d’un pied de hauteur, & dix pouces de largeur, l’une représente Jesus Christ avec St. Pierre le pénitent, peintes par Abraham Diepenbeck. Zwei Stücke aus schwarzem Jaspis (1F, 2Z): Jesus mit dem büßenden Petrus von ABRAHAM VAN DIEPENBEECK (1596-1675)
37. Un Païsage Hollandois avec des figures de deux pieds huit pouces de largeur, & d’un pied dix pouces de hauteur, peint par Philippe de l’Ormé. Eine holländische Landschaft mit Personen (2F 8Z, 1F 10Z). Verkauft für 100 Rt. an Frantzen (LAV)38 von PHILIBERT DE L’ORME (1510-1570)
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38. Un Tableau représentant la St. Marguerite, peint par le Chevalier van der Werff. Ein Gemälde: Die heilige Margarita. Verkauft für 413 Rt. an König Friedrich II. von Preussen (Renard, 1927, S. 96) von ADRIAEN VAN DER WERFF (1659-1722)
39. Un Tableau d’un pied huit pouces de hauteur, & d’un pied quatre pouces de largeur, représentant un Cabinet de Philosophie, peint par Thomas Weyck. Ein Gemälde (1F 8Z, 1F4Z): Eine Stube der Philosophie von THOMAS WYCK (um 1616-1677)
LESSANDROURCHIERONESE